Reisebericht: Rundreise Südafrika, eSwatini & mehr

11.04. – 29.04.2012, 17 Tage große Rundreise Südafrika: Kapstadt – Stellenbosch – Oudtshoorn – Knysna – Gartenroute – Durban – St. Lucia – eSwatini – Panoramaroute – Krüger–Nationalpark – Pretoria – Johannesburg ODER 19 Tage mit Victoria–Wasserfälle in Simbabwe


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Endlich war es soweit, die Reise in mein Traumland Südafrika begann. Am 08.10.2009 traf sich unsere Reisegruppe am Flughafen in Dresden, um dem kühlen Herbst, auf die andere Seite der Erdhalbkugel nach Afrika zu entfliehen.
Einige meiner Gäste hatte ich bereits zum Informationsabend in Dresden kurz kennengelernt. Unsere südafrikanische Reiseleiterin Hillary, welche zu diesem Zeitpunkt Deutschland besuchte, hatte unsere Vorfreude auf diese Reise mit vielen kleinen, liebevollen Informationen über Land und Leute sowie Flora und Fauna, wesentlich erhöht. Am Frankfurter Flughafen trafen wir auf unsere Reisegäste aus Leipzig und ab ging es auf den afrikanischen Kontinent. Bei strahlendem Sonnenschein erreichten wir nach 10 Stunden Flug am Morgen des 09.10.2009 den Flughafen in Johannesburg. Neu, riesig, modern, hektisch - so unser erster Eindruck. Viel Zeit zum Schauen und Staunen blieb nicht, unsere Reise ging weiter nach Kapstadt. Aber wir sollten ja weitere Gelegenheiten haben, den Flughafenbetrieb zu erleben. Freundliche Service-Mitarbeiter halfen uns, gegen ein kleines Trinkgeld, den Check-In nach Kapstadt zu finden. Nach zwei Stunden landeten wir in Kapstadt und die Sonne lachte uns bei frühlingshaften Temperaturen entgegen.
Ein Reisebericht von
Kathrin Mickan
Kathrin Mickan

Kapstadt

Am Flughafen ein bekanntes Gesicht: Hillary, unsere Reiseleiterin für die erste Etappe unserer Reise, erwartete uns - die Freude war riesig. 18 Koffer wurden im Bus verstaut und unsere Entdeckungstour in Kapstadt konnte starten. Trotz klarem Wetter war eine Auffahrt zum Tafelberg, auf das Wahrzeichen Kapstadts, nicht möglich.
Stürmischer Wind lies die Gondeln der Seilbahn stillstehen. Schade! Nach dem Besuch der Victoria & Alfred Waterfront, um südafrikanische Rand zu tauschen, fuhren wir auf Signal Hill, einen Berg südlich von Kapstadt. Unter uns eröffnete sich ein atemberaubender Ausblick auf die Bucht von Kapstadt mit der Waterfront, dem Hafen und dem neu erbauten Fußball-Stadion. Das Stadion war fast fertig, aber wo war eine Straße, um es zu erreichen? Diese gab es leider noch nicht. Die Stadtrundfahrt führte uns später vorbei am Rathaus und durch das Kapmaleien-Viertel.
Am späten Nachmittag endete unsere Stadtrundfahrt mit vielen interessanten Informationen über das Leben in Kapstadt am sehr modernen „Fountains-Hotel“ in der Innenstadt. Alle waren glücklich, aber auch geschafft.

Weinland Stellenbosch – Franchhoek – Pearl

Der nächste Morgen, die Sonne lachte - alle sind voller Entdeckungsdrang. Nur der Tafelberg versteckte seinen Gipfel unter einer Wolkendecke, dem „Tafeltuch“. Einige Gäste aus der Gruppe waren traurig. Wir wollten es auf der Heimfahrt erneut versuchen und starteten zum Ausflug in die Weinbaugebiete am Kap. Beim Verlassen von Kapstadt fuhren wir kilometerlang an Townships vorbei. Hillary erzählte uns viel über die Lebensumstände der Afrikaner in diesen Siedlungen und die Bedeutung des Wirkens von Nelson Mandela. Wenige Kilometer entfernt von Kapstadt beeindruckte uns das plötzlich satte, weitläufige Grün der gesamten Landschaft.Unser erstes Ziel war die Universitätsstadt Stellenbosch mit ihren wunderschön restaurierten historischen Gebäuden.
Wir erhielten bei einer kleinen Stadtführung von Hillary viele interessante Informationen zur Geschichte des Ortes, zu den Studienbedingungen in Südafrika und natürlich zum Wein. Viel Spass hatten alle, im alten Dorfladen „Oom Samie se Winkel“ zwischen Antiquitäten, Postkarten, Schnitzereien, Tee und allerlei Trödel zu stöbern. Weiter führte unser Ausflug  nach Franschhoek, dem Städtchen mit französischem Charakter, welcher auf den Einfluß der Hugenotten zurückzuführen ist. Wir besuchten das wunderschön bepflanzte, hohe Hugenotten-Monument. Unser nächstes Ziel war Paarl, eine weitere kleine Stadt im Herzen des Weinlandes, deren Wahrzeichen mächtige Granitfelsen sind. Diese sollen bei Regen wie Perlen glänzen. Kein Besuch des Weinlandes ohne eine ausgiebige Weinverkostung!
Im Weingut „Uitkyk" erfuhren wir Wissenswertes über den Anbau, das Keltern, das Lagern und den Verkauf des südafrikanischen Weines. Wir kosteten fünf leckere Sorten, für jeden Weingeschmack war etwas dabei. Zurück nach Kapstadt - leider hüllte sich der Tafelberg immer noch in Wolken und eine Auffahrt war nicht möglich. Wir erkundeten nach unserer Rückkehr auf eigene Faust das bunte Treiben im Einkaufscenter Victoria & Alfred Waterfront.

Hout Bay – Kap der Guten Hoffnung – Boulders Beach National Park

Der nächste Tag brachte einen erneuten Höhepunkt unserer Entdeckungsreise im Süden Afrikas, das Kap der Guten Hoffnung. Vorbei an der Clipton Bay erreichten wir zunächst die verträumte Hout Bay, die Holzbucht, an der Atlantikküste. Mit einem kleinen Boot steuerten wir Seal Island an. Auf dieser kleinen Insel tummeln sich Hunderte von Robben.
Für die Weiterfahrt hatte Hillary eine Überraschung für uns. Die über lange Zeit wegen Erdrutschen geschlossene spektakulärste Küstenstraße der Kap-Halbinsel, der Chapmans Peak Drive, hatte wieder geöffnet. Vom mit 596 Metern höchsten Punkt konnten wir einen traumhaften Blick auf die Hout Bay und den Atlantik genießen. Leider hielten sich die Wale, die der Bucht im Frühling ihre Besuche abstatten, versteckt. Danach erreichten wir das Naturreservat am Kap der Guten Hoffnung. Den 250 Meter über dem Meer gelegenen Aussichtspunkt, direkt über dem Cap Point mit dem alten Leuchtturm, „erkletterten“ wir mit einer kleinen Zahnradbahn. Der Blick über das weite Meer lässt fragen, wie viele Schiffe wohl an den Riffen wirklich zerschellt und gesunken sind. Beim Träumen ist allerdings Vorsicht geboten! Freche Paviane suchen nach allem was essbar ist und machen vor keiner Handtasche halt.  Mit dem Bus fuhren wir weiter zum Foto-Stopp am „Cape of Good Hope“. Für alle, die das Cape besuchen, darf dieses Erinnerungsfoto nicht fehlen - und auch nicht für uns! Auf dem Rückweg nach Kapstadt besuchten wir Simons Town, einen wichtigen Marinestützpunkt Südafrikas, und den Boulders Beach National Park mit einer Kolonie von Brillenpinguinen.
Toll Pinguine in Afrika und ganz ohne Schnee und Eis, ein super Motiv für jedes Urlaubsfoto! Am Abend rundeten wir diesen erlebnisreichen Tag mit einem Essen im Restaurant „Nyonis Kraal“ mit typisch afrikanischen Gerichten wie Boobotie oder Burewurst und einem guten Glas afrikanischen Rotwein ab.

Mosselbay – Oudtshoorn

Nun hieß es Abschied nehmen von der Kap-Halbinsel, der Himmel weinte. Bei strömendem Regen und Sturmböen verließen wir Kapstadt in Richtung Mosselbay. Der Name Muschelbucht stammt von holländichen Seefahrern, die hier besonders viele Muscheln, Austern und Langusten fanden. Das schlechte Wetter hielt uns nicht davon ab, Postkarten nach Deutschland mit dem berühmten Poststempel versehen zu lassen. Ganz zünftig haben wir diese in den an einem Milkwoodbaum befindlichen berühmten Postkasten des Ortes, in Form eines steinernen Stiefels, eingeworfen. Über den Robinson-Pass, den wir in tiefsten Nebel überquerten, erreichten wir das Gebiet der Kleinen Karoo, eine Steinwüste mit grünen Oasen und Blick auf die gewaltigen Swartberge. Es regnet in Oudtshoorn, der Straußen Hauptstadt der Welt, nur 3- bis 4-mal im Jahr. Leider hat es uns erwischt!

Cango Caves – Straußenfarm – Gardenroute – Knysna

Am nächsten Tag lachte wieder die Sonne. Wir besuchten einen Teil des gewaltigen Höhlensystems der Swartberge, die Cango Caves. Faszinierend ist die Größe der einzelnen Höhlen sowie deren Akustik. Unsere örtliche Führerin Mathilda gab uns eine kleine Kostprobe und sang ein afrikanisches Lied. Ein tolles Klangerlebnis - wir waren sehr beeindruckt. Nach dem Verlassen der Höhlen freuten wir uns auf die „Großen Vögel“. Auf einer Straußenfarm erfuhren wir, wie Straußenzucht betrieben wird und welche Produkte aus ihren Federn und ihrer Haut hergestellt
werden. Wir durften an einem Gelege probieren, ob ein Straußenei dem Gewicht eines Menschen widersteht. Auch der schwerste unserer Gruppe hat es nicht geschafft, eines dieser robusten Eier zu zerbrechen. Zum Abschluss stärkten wir uns mit einem leckeren Straußensteak. Entlang der berühmten Gardenroute mit einem Stopp am bekannten Strand von Wilderness am Indischen Ozean, wo es leider zum Baden zu kalt war, erreichten wir am Abend die Lagunenstadt Knysna.

Knysna Elephant Park – Tsitsikama Nationalpark – Port Elizabeth

Am nächsten Morgen freuten wir uns auf den Besuch des „Knysna Elephant Park“. Elefanten streicheln - super! Zuerst erfahren wir Wissenswertes über das Leben der riesigen Dickhäuter. Von uns wusste keiner, dass eine natürliche Todesursache von Elefanten das Verhungern ist, da nach einer Lebensdauer von ca. 40 Jahren die Zähne der Tiere nicht mehr nachwachsen. Mit kleinen Eimern voller Früchte gingen wir voller Respekt auf Tuchfühlung mit den Tieren.
Die Rüssel der kleinen Elefantenkinder waren flink und „mopsten“ uns das Obst. Ich glaube, alle aus unserer Gruppe hatten Ihr ganz persönliches Kuschelerlebnis mit den Kleinsten. Weiter reisten wir entlang der südafrikanischen Küste zum Tsitsikama-Nationalpark. Während wir am Ufer picknickten, bestaunten wir die gewaltige Kraft der Wellen, die gegen die Steinküste prallen. Frisch gestärkt starteten wir zu einer Wanderung im Park bis zur neugebauten Hängebrücke, die zur anderen Seite des Stormsriver führt.
Unterwegs bestaunten wir die vielfältige Fauna Mit einem letzten Blick auf die zerklüftete Küste verabschiedeten wir uns von diesem Naturerlebnis und setzten unsere Reise nach Port Elizabeth fort, wo uns ein heftiger Sandsturm empfing. Natürlich interessierte uns auch hier das Fußball-Stadion, wo 2010 Spiele der Weltmeisterschaft stattfinden sollen. Leider konnten wir dies nur vom Bus aus sehen, da die Witterungsverhältnisse einen Stopp unmöglich machten. Heute endete die erste Etappe unserer Entdeckungsreise. Bei einem gemütlichen Abendessen im Hotel „Chapman Manor House“ ließen wir gemeinsam mit Hillary die letzten Tage Revue passieren: das Leben in Kapstadt, die Ruhe und das Grün des Weinlandes, der Tafelberg, der sich drei Tage vor uns versteckte, das Kap der Guten Hoffnung, Regen in Mosselbay, die Strauße in der Kleinen Karoo, die Elefanten im Knysna Elephant Park und alles untermalt mit den interessanten Informationen von Hillary über das Leben in Afrika, Neslon Mandela, die Verhältnisse in den Townships, die Erwartung an die Fußball WM 2010, die überwältigende Gastfreundschaft der Bewohner der Kap-Halbinsel ... Am nächsten Tag hieß es zeitig aufstehen. Bereits um 7 Uhr startete unser Flugzeug nach Johannesburg.

Johannesburg – Pretoria

Bei schwülen Temperaturen erreichten wir am Vormittag den Flughafen von Johannesburg und trafen unsere örtliche Reiseleiterin, Gertrud. Wir kämpften uns mit unserem kleinen Reisebus durch das Gewühl der Innenstadt von Johannesburg und erreichten später das Vortrekker-Denkmal in Pretoria.
Die Vortrekker spielten in der Geschichte Pretorias eine bedeutende Rolle. Die Hauptstadt der Burenrepublik im Transvaal wurde nach Andries Pretorius, dem Anführer der Buren im Kampf gegen die Zulus, benannt. Das Vortrekker-Monument ist für die burisch-stämmigen Südafrikaner ein Nationalheiligtum. Besonders am 16. Dezember, dem Jahrestag der Schlacht am Blood River, strömen Afrikaner aus dem ganzen Land zum Voortrekker-Denkmal, um eines der  bedeutsamsten Ereignisses in der Geschichte Südafrikas zu gedenken. Vom Dach des Monuments eröffnete sich uns ein wunderbarer Panoramablick über Pretoria. Zurück in Pretoria besuchten wir das Krüger-Haus. In diesem viktorianischen Gebäude lebte Paul Krüger, deutschstämmiger südafrikanischer Präsident von 1884 bis 1901, wenn er sich in Pretoria aufhielt. Es ist im Inneren größtenteils im Original erhalten. Ausgestellt sind Schriftstücke, Fotos, persönliches Mobiliar, seine Staatskarosse und sein prächtiger Salonwagen. Die Ausstattung erinnert noch heute an den tiefreligiösen Menschen und den beeindruckenden Helden der Buren, der 1901 in die Schweiz ins Exil ging und dort 1904 starb. Auf unserer Fahrt zum Regierungsviertel Pretorias bestaunten wir die vielen, nur im afrikanischen Frühling dunkellila blühenden Jacuranda- Bäume.
Die mächtigen  exotischen Bäume verwandeln die gesamte Stadt in ein fliederfarbenes Meer. Mit vielen neuen Eindrücken verließen wir Pretoria, um unsere Reise in die Wildnis Afrikas zu beginnen. Das Landhaus, unser heutiger Übernachtungsort, vermittelte uns bereits erste Eindrücke: rundherum Einöde nur ein kleines Dorf in der Nachbarschaft. Wir erfreuten uns an einem ersten Bad im Swimmingpool und schliefen in zauberhaften kleinen Rundhütten inmitten der Natur. Heute stand uns eine lange Busfahrt zum Krüger-Nationalpark bevor. Die Landschaft war trocken, grau und staubig - es hatte lange nicht geregnet - nicht vergleichbar mit dem satten grün der Wiesen und Weinberge auf der Kap-Halbinsel. Gertrud, unsere Reisebegleiterin, erklärte uns, dass die noch kahlen Bäume gut für Tierbeobachtungen sind. Würde es jetzt regnen, explodieren die Knospen an Sträuchern und die Tiere würden sich verstecken. Ebenso ist die Gefahr bei Trockenheit von der Anopeles Mücke gestochen zu werden und sich mit Malaria zu infizieren gering.
Am Abend erreichten wir die Kubu (auf deutsch Flusspferd) Safari-Lodge, unweit des Krüger-Nationalparks. Wir wurden von Manfred und Nicole, den deutschen Betreibern, herzlich begrüßt. Unser Abenteuer Wildnis konnte beginnen! Giraffen schauten bei uns direkt am Balkon vorbei und wir erlebten einen traumhaften Sonnenuntergang.

Jeep–Safari im Krüger–Park

Zeitig, um 4 Uhr morgens holte uns Manfred, der Lodge-Besitzer, aus den Federn. Will man nachtaktive Tiere sehen, muss man früh im Nationalpark sein. Mit dem Bus fuhren wir zum Eingangsgate und stiegen dort in die bereitstehenden Jeeps um. Es war empfindlich kühl in den Morgenstunden, aber alle hatten wetterfeste Kleidung dabei. Gemeinsam mit unserer Jeep-Fahrerin und Rangerin Elli starteten wir unsere Entdeckungstour. Leise und aufmerksam muss man sein um die Tiere zu sehen.
Als erstes begegnete uns eine Giraffe am Straßenrand, unweit davon stand ein Zebra, ein Warzenschwein huschte über die Straße und endlich der erste Dickhäuter - er stand am Straßenrand und frühstückte. Eine halbe Stunde kein Tier, Geduld war gefordert  bei der Tierbeobachtung. Elli machte uns in dieser Zeit auf viele kleine und große Vögel, Gaukler, Elsterwürger, Geier, die auf Bäumen am Wegrand saßen, aufmerksam. Viele von uns hätten diese übersehen. Unsere Pirsch machte uns hungrig. Und auch hier waren unsere Gastgeber um unser Wohl bedacht: Mitten im Park hatten Manfred und Nicole ein Picknick aufgebaut. Wir saßen inmitten der Wildnis und stärkten uns bei Rührei, Würstchen, belegten Broten und Kaffee. Kleine Paviane oder Vögel kamen vorbei und versuchten, uns Brotkrümel zu stiebizen. Frisch gestärkt ging unsere Safari weiter. Plötzlich fuhr Elli langsam und bat uns, ganz still zu sein. In einem Gebüsch am Straßenrand hielt ein Löwe Mittagsschlaf. Er war zwar ziemlich weit entfernt, aber auf unseren Schnappschüssen gut zu erkennen. Dann sahen wir Nashörner, Büffel und wieder viele Elefanten ... Sollten wir die Big Five wirklich entdecken können? Wieder bleibt unser Jeep unverhofft stehen und Elli zeigt auf ein großes Rudel seltener Wildhunde.
Sie kamen bis zu unserem Fahrzeug und wir versuchten, sie so lange wie möglich zu begleiten. Selten, das man diese zu sehen bekommt, welch ein Glück für uns! Im Laufe des Tages sahen wir noch Büffel, Warzenschweine, Wasserböcke, Impalas, Paviane und Flusspferde. Auf dem Rückweg zum Gate ein Stau mitten im Krüger-Park - was gibt es da zu sehen?  Eine Leopardenfamilie liegt in der Nachmittagssonne! Der Höhepunkt des Tages, wir hatten die Big Five - die Großen Fünf Elefant, Nashorn, Löwe, Büffel und Leoparden gesehen. Wir kehren alle glücklich und müde zur Lodge zurück.

Bus–Tour im Krüger–Nationalpark

Wieder hieß es zeitig aus den Federn! Um 6 Uhr fuhren wir, nach einstündiger Fahrt, mit unserem Bus durch das Orpen Gate in den Krüger-Nationalpark. Werden wir wieder das Glück haben und viele Tiere entdecken können? Alle waren sehr gespannt. Der Himmel ist bewölkt, eine gute Voraussetzung für Tierbeachtungen. Am Straßenrand stand ein Warzenschwein, alle wollten ein Foto machen. Für unseren Fahrer Gerhard war es nicht so einfach, den Bus so in die Position zu bringen, dass alle den perfekten Schnappschuss bekamen. An einem Wasserloch lag das riesige Skelett eines toten Büffels. Wir waren in der Wildnis! In einer Senke erspähten wir plötzlich eine Elefantenfamilie, 18 Dickhäuter davon zehn Elefantenkinder beim Frühstück.
Sie entlaubten die umstehenden Bäume und zerkauten die Äste. In der Satara-Lodge machten auch wir Pause. In diesen Camp's kann man auch direkt im Park übernachten. Die Unterbringung erfolgte in kleinen Hütten, welche zweckmäßig mit Küche, Schlafraum und Bad ausgestattet sind. Es gibt kleine Souvenirshop's, Lebensmittel- und Getränkeläden, sowie Restaurants. Überall war die typisch afrikanische  Ruhe und Gelassenheit spürbar. Auf unserer weiteren Entdeckungstour sahen wir erneut Giraffen, Zebras, Impalas, Wasserböcke, Nashörner, Streifengnus, Kudu’s und Steinböcke. Wir machten Stopp auf einer kleinen Brücke. Der Fluss war glasklar, überall lagen Krokodile im Wasser und lauerten auf Beute. Etwas entfernt wanderte Familie Flusspferd langsam durch das Wasser.
Dieses Naturschauspiel war faszinierend und wir konnten unsere Blicke kaum lösen. Etwas später erspähten wir eine riesige Staubwolke am Horizont. Wir fuhren in diese Richtung und begegneten einer riesigen Büffel-Herde, die in unmittelbarer Nähe an uns vorbeizog. Voller Eindrücke kehrten wir am späten Nachmittag in die Kubu-Lodge zurück. Alle erfreuten sich, nach einem kurzen Sprung in den Lodge-Pool, an dem traumhaften Sonnenuntergang. Bei einem Barbecue unter Sternenhimmel, bei leckeren afrikanischen Gerichten, schwärmten wir von den Eindrücken der letzten beiden Tage und von der Wildnis mit all ihren unbekannten Geräuschen.

Panoramaroute – Bourke’s Luck Potholes – Blyde River Canyon – Pilgrims Rest

Wir nahmen Abschied von der Kubu-Lodge und begannen unsere Entdeckungstour  auf der Panoramaroute, eine der landschaftlich schönsten Routen Südafrikas, über die zerklüfteten Höhenzüge der Drakensberge in der Provinz Mpumlanga. Unterwegs besuchten wir die Bourke’s Luck  Potholes, bizarre Auswaschungen in hoch aufragenden  Felsen am Blyde River. Kleine
Märkte am Straßenrand mit geschnitzten Tieren, kunsthandwerklichen Figuren, Holzschalen und jegliche Art von afrikanischem Schmuck, ließen die Herzen unserer Souvenirjäger hochschlagen. Spektakulär ist der Blyde River Canyon, der drittgrößte Canyon der Welt, mit 26 Kilometern Länge und bis zu 800 Metern Tiefe. Wir besuchten die Rondavals - 3 gewaltige runde Felsen, welche an die Hütten der Einheimischen erinnern sollen.
Das Wetter änderte sich und Nebel zog auf. Gottes Fenster - Gods Window - blieb uns deshalb leider verschlossen. Am Mittag machten wir Pause in dem kleinen Ort Graskop, gegründet in der Goldgräberzeit. Kunsthandwerkliche Betriebe für die Herstellung von Seide und Papier, Restaurants und Souvenirshops  prägen heute dieses Örtchen. Wir machten einen Abstecher in das historische Städtchen Pilgrims Rest, wo die Goldgräberzeit mit originalen Holzbauten, Grand Hotel und alter Post, auch noch lebendig sein soll. Viele Märkte mit zum Teil sehr aggressiven Händlern haben den Eindruck von dieser Idylle leider gestört. Unsere heutige Tagesetappe endete in Withe River, einem kleinen Ort mit kolonialem Flair.

Nelsbruit – Johannesburg – Sambia – Livingstone – Viktoria–Wasserfälle

Zeitig am Morgen brachte uns Gerhardt mit dem Bus auf den kleinen Flughafen von Nelsbruit und wir mussten Abschied nehmen von einer weiteren traumhaften Landschaft Südafrikas mit beeindruckender Wildnis, vielen freilebenden Tieren und einer herzlichen Gastfreundschaft der Einwohner. Via Johannesburg flogen wir nach Livingston in Sambia, um die 1855 entdeckten größten Wasserfälle Afrikas, die berühmten Viktoria-Wasserfälle, zu besuchen. In Livingston empfing uns tropische Hitze. Die Einreiseformulare hatten wir im Flugzeug bereits ausgefüllt und entgingen somit der hektischen Passkontrolle. Mit dem Bus fuhren wir über holprige Straßen der
Hauptstadt zum Hotel „Zambesi Sun“ an den Viktoria-Wasserfällen. Einige Gäste wollten Getränke kaufen und baten um einen Stopp. Sambische Supermärkte sind allerdings nicht auf Touristen eingestellt - Shopping musste deshalb warten. Wir lernten eine völlig andere, neue Seite Afrikas kennen. Am Hotel wurden wir von „sambischen Kriegern“ mit Buschtrommelmusik stimmungsvoll empfangen. Die Zimmer sind groß und klimatisiert.
Das Öffnen der Fenster ist allerdings gefährlich, denn freilebende Paviane sind oft diebische Gäste. Wir nutzten den Nachmittag, um etwas am Hotelpool zu relaxen und um an die Viktoria-Fällen, zu denen wir freien Eintritt hatten, zu spazieren. Es ist ein faszinierenden Naturschauspiel: Auf einer Breite von fast zwei Kilometern stürzt der Zambezi etwa 120 Meter in eine nur etwa 50 Meter breite Schlucht.  David, unser afrikanischer Betreuer, stellte uns am frühen Abend alle Ausflüge für den nächsten Tag vor. Er erinnerte uns besonders daran, das Zebras, Giraffen und Paviane in der Hotelanlage unsere täglichen Begleiter waren und besonders bei Spaziergängen durch die Grünanlagen unverhofft auftauchen können. Nach dem Gespräch mit David hatten es plötzlich alle eilig. Der atemberaubende Sonnenuntergang am Zambezi River stand bevor - ein traumhaftes Erlebnis, wenn die glutrote Sonne untergeht und die im Fluss stehenden Tiere Schatten auf die fast spiegelglatte Oberfläche des Flusses werfen.

Rundgang Viktoria–Wasserfälle – sambesisches Dorf

Nach einem zeitigen Frühstück in Gesellschaft von Zebras und Pavianen starteten wir unsere Wanderung zu den Wasserfällen. Erst 1855 wurden die Fälle von dem Afrikaforscher David Livingstone entdeckt und von ihm nach der englischen Königin benannt. Am Eingang erinnert ein  Denkmal an ihn.
David erklärte uns, warum wir so früh am Wasserfall sein müssen. Nur in den Vormittagsstunden bilden sich an den steinigen Abhängen, wo das Wasser in die Tiefe stürzt, Hunderte kleine Regenbogen - ein faszinierender Anblick. Der Sambesi ist der Grenzfluss zwischen Sambia und Simbabwe. Leider ist es nicht möglich, einfach so auf die andere Seite zu spazieren, man braucht ein Visum - Bürokratie auf afrikanisch. Nach einer kurzen Mittagspause starteten wir mit unseren Jepps über staubige Straßen in ein sambischen Dorf, welches heute noch von einem Häuptling angeführt wird.
Wir waren schon von den einfachen, ja ärmlichen Lebensbedingungen der Bewohner beeindruckt. Einfache strohgedeckte Lehmhütten, eine einzige Wasserstelle für das gesamte Dorf, Kochstellen unter freiem Himmel - aber alles ist gepflegt und sauber. Die Bewohner dieser Siedlung vermittelten uns ein absolut positives Lebensgefühl und zeigten uns mit Stolz ihre afrikanische Heimat. Kleine Kinder standen überall im Dorf und bettelten um Münzen. Hier hielten wir uns an die Anweisung unseres Reiseführers, kein Geld zu geben, da dies zu Ärger unter den Dorfbewohnern führen kann. Unsere Rucksäcke wurden umgekrempelt und wir verwöhnten die Kleinen mit Bonbons, Kaugummis, Chips, Keksen und Stiften. Zurück im Hotel hieß es Koffer packen, weil unsere Traumreise sich dem Ende zuneigte. Einige Gäste genießen noch einmal den Sonnenuntergang am Zambezi, andere lauschten später an der Hotelbar afrikanischen Liedern unter Sternenhimmel.

Livingston – Johannesburg – Deutschland

Bevor wir zum Flughafen Livingston fuhren, ließen wir uns das Frühstück unter freien Himmel schmecken und erfreuten uns an der afrikanischen Wärme. David, unser örtlicher Begleiter, zeigte uns auf der Fahrt zum Flughafen, bei einer kleinen Stadtrundfahrt das Rathaus und den Markt des Ortes. Der Check-In war unkompliziert, aber chaotisch. Überall gab es Hektik und Menschenschlangen am Gepäckband, beim Abgeben der Ausreisevisa’s und bei der Ticketausgabe. Wir waren völlig geschafft, als wir den Abflugraum endlich betreten konnten. Wir nahmen Abschied vom traumhaften Naturerlebnis an den Viktoria-Wasserfällen und flogen in Richtung Johannesburg.
Dort blieb uns endlich etwas Zeit, bis zum Abflug nach Deutschland, um den neuen modernen Flughafen kennenzulernen. In einer Vielzahl von kleinen und großen Geschäften gaben wir unsere letzten Rand aus. Jeder fand für sich noch das eine oder andere kleine Souvenir. Unser Traumland Südafrika wird uns lange in Erinnerung bleiben. Wir erlebten Reisetage voller interessanter Erlebnisse mit einmaligen Tierbeobachtungen in unvergleichbarer Natur, erhielten Einblicke in die Küche des Landes, kosteten beste Weine und begegneten herzlichen Menschen.

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