Reisebericht: Südafrika – KAP–riolen, wilde Tiere und mehr

21.10. – 06.11.2012, Kapstadt – Stellenbosch – Oudtshoorn – St. Lucia – Swaziland – Krüger NP – Pretoria


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Südafrika hat vieles zu bieten. Traumhafte Landschaften, Atlantischen und Indischen Ozean und natürlich auch die berühmten "Big Five". Unsere Reisegruppe hatte das Glück, diese gleich zweimal zu sehen.
Ein Reisebericht von
Ralf Kuchenbecker

21./22.10.12  Anreise nach Südafrika

Alle Gäste der Reisegruppe treffen sich nach ihren Zubringerflügen aus Dresden, Leipzig und Bremen auf dem Flughafen München. Das Flugzeug der South African Airways hebt pünktlich ab und nach einem guten und ruhigen Flug treffen wir am Morgen in Johannesburg ein. Zum Weiterflug nach Kapstadt müssen wir erst einreisen, danach unser Gepäck aufnehmen und anschließend wieder aufgeben. So sind die Regeln hier in Südafrika. Leider ging alles etwas langsam von statten und außerdem fehlte ein Koffer. So schickte ich mit Hilfe von unserem Reisegast Herrn Auersperg, alle Gäste los und kümmerte mich mit den betroffenen Gästen um das Gepäck. Nach der Klärung aller Details machten auch wir uns auf die Weiterreise nach Kapstadt. Da jede Stunde ein Flug geht war der Zeitverzug unerheblich. In Kapstadt angekommen war der erste Teil der Gruppe auch noch nicht sehr lange da, so dass wir alle wieder beisammen waren. Unsere Reiseleiterin vor Ort, Hildegard, hat uns freundlich empfangen und im Hintergrund auch die Fäden mitgezogen. Vom Flughafen fahren wir zum Hotel City Lodge am West Quay, ganz in der Nähe der Victoria und Alfred Waterfront. Eigentlich war am Nachmittag noch die Auffahrt auf den Tafelberg geplant, wegen starkem Südostwind ist die Seilbahn aber leider nicht in Betrieb. Auf einer orientierenden Stadtrundfahrt lernen wir das Zentrum von Kapstadt oder richtiger Cape Town, kennen. Auch machen wir einen Halt an der alten, noch durch Holländer erbauten, Festung. Ein kleiner Bummel führt uns durch das Gebiet von Bo-Kaap mit seinen bunten Häusern. Hier leben noch heute die Nachfahren der einst von den Holländern aus Asien gebrachten Gefangenen. Zum Abschluss fahren wir auf den Signal Hill, welcher einen grandiosen Rundblick auf Kapstadt bietet. Zu unserer Überraschung werden wir von den Mitarbeitern unserer Partneragentur „Egoli" mit einem Glas Sekt und etwas typischen zum Knabbern, wie getrocknetes Straußenfleisch, empfangen. Zum Abendessen laufen wir wenige Minuten zum Restaurant „Quay Four" an der Waterfront, wo wir den Tag bei einem guten Essen ausklingen lassen.

23.10.12  Haut Bay – Kap der Guten Hoffnung – Boulder Beach

Der scharfe Wind aus Südost hat sich noch nicht gelegt und der Tafelberg bleibt auch heute für uns nicht erreichbar. Heute ist er allerdings ohne Wolken, es wäre eine gute Sicht möglich. Versuchen wir es morgen wieder. So fahren wir entlang der Atlantikküste zuerst nach Haut Bay. Hier gibt es fakultativ die Möglichkeit zu einer Robben Insel zu fahren. Trotz ganz schönem Wellengang nutzen wir die Gelegenheit. Die Robben, so genannte Kap Pelzrobben, liegen unbeeindruckt vom Wind auf ihrem Felsen, einige vollführen Kunststücke im Wasser, ich glaube sie sind froh über die Wellen. Entlang des Chapman Peak Drive mit wunderschönen Ausblicken, fahren wir zum Kap der guten Hoffnung. Zuerst besuchen wir den Cape Point mit seinem Leuchtturm. Nach der Auffahrt mit, zurzeit, einem Kleinbus und anschließenden 70 Stufen nach oben erreicht man den alten Leuchtturm. Dieser ist schon lange nicht mehr in Betrieb, er war eine Fehlkonstruktion und liegt zu weit über dem Meer. Auch hier bläst uns der Wind mit seiner ganzen Kraft ins Gesicht. Der Weg zurück zum Parkplatz erfolgt dann zu Fuß, immer schon das „Cape of Good Hope" im Blick. Dorthin bringt uns dann der Bus. Eigentlich war ein Spaziergang geplant, aber der Wind vom Meer kommend ist sehr stark und Hildegard entscheidet kein Risiko einzugehen. Das hier am Kap der indische und atlantische Ozean zusammen fließen entspricht nicht der Tatsache, das geschieht 300 Kilometer südöstlich am „Cape Agulhas". Unterwegs gab es auch schon einiges an wild lebenden Tieren zu sehen. Zebras, Strauße und Paviane ließen das Herz der Fotografen höher schlagen. Ebenso begeistern die vielen Wildblumen entlang der Straße. Und am Nachmittag sahen wir dann auch noch Pinguine in Boulders Beach. Hier befindet sich eine Kolonie Brillenpinguine, auch Afrikanischer Pinguin genannt. Er ist Afrikas einziger Pinguin. Die putzigen Vögel haben hier eine von drei Landkolonien in Afrika. Zurück in Kapstadt blieb vor dem Abendessen noch Zeit für einen Bummel zur Waterfront oder zum entspannen im Hotel. Zu Abend aßen wir in Arnolds Restaurant auf der Koof Street.

24.10.12 Tafelberg und Winelands: Franschhoek – Stellenbosch

Endlich, am Morgen weht kein Lüftchen. Ein Blick in den Computer zeigt dass der Tafelberg geöffnet ist. Sofort Online Tickets drucken und nach dem Frühstück nichts wie hin, vom Hotel sind es nur ein paar Minuten mit dem Bus. Natürlich sind wir nicht die einzige Gruppe die hinauf möchte, die Bahn ist vier Tage nicht gefahren. Nach einer guten Stunde des Wartens fahren wir hinauf und können anschließend einen tollen Rundblick über die Kaphalbinsel genießen. Natürlich hätten alle gern mehr Zeit oben verbracht, aber wichtig, wir waren oben. Sonst hätte sicher ein wichtiger Höhepunkt der Reise gefehlt. Von Kapstadt aus fahren wir anschließend in die Winelands. Die Orte Franshoek, Stellenbosch und  Paarl sind bekannt für die guten Weine aus Südafrika. Zuerst machen wir einen Stopp in Franschhoek, das bedeutet so viel wie französische Ecke. Hier wurden von den Holländer einst französische Hugenotten angesiedelt, welche das zugeteilte Land  mit ihrer Hände Arbeit urbar machten und auch den Weinanbau hierher ans Kap brachten. Ein Denkmal im Ort erinnert an diese Menschen. Bekanntester Ort, sicher auch wegen seiner Universität, ist Stellenbosch. Hier legen wir eine Mittagspause ein und jeder hat die Gelegenheit durch den Ort zu bummeln, welcher durch zahlreiche Häuser im holländischen Stiel geprägt ist. Unweit des Ortes besuchen wir das Weingut „Blaauwklippen". Es ist ein Familienbetrieb in deutschen Besitz, welcher in erster Linie Qualitätsweine herstellt. Eine Kellerführung und anschließende Verkostung bringt uns den Wein näher. Von hervorragender Qualität ist auch der hier hergestellte Brandy mit 8 Jahren Lagerzeit und ein Dessert Wein mit dem schönen Namen "Davor und Danach". Gut eine Stunde dauert anschließend die Rückfahrt nach Kapstadt. Am Abend essen wir im „Africa Cafe". Es werden uns 13 verschiedene Gerichte, aus unterschiedlichen afrikanischen Ländern, in kleinen Portionen serviert. Im Anschluss kann jeder wählen wovon er noch mehr essen möchte. Zum Abschluss singt das Personal für uns noch einige Lieder, starke Stimmen, toller Rhythmus. Ein schöner Abend.

25.10.12  Mosselbay – Oudtshoorn

Nach dem Abschied von Kapstadt haben wir heute eine recht lange, allerdings landschaftlich sehr abwechslungsreiche, Fahrt vor uns. Unterwegs machen wir mehrere kurze Stopps, zum Mittag auf einer Aloe-Farm. Es war möglich mal ein Aloeblatt in die Hand zu nehmen und die schon im Blatt vorhandene angenehme Feuchtigkeit zu fühlen. Wer wollte konnte natürlich auch etwas kaufen. Am Nachmittag erreichen wir den Ort Mossel Bay, zu Deutsch Muschelbucht. Hier ging der portugiesische Seefahrer Bartholomeus Dias 1588 als erster Europäer an Land. Zu den 500 Jahrfeiern segelten Portugiesen mit dem Nachbau seines Schiffes wieder nach Moussel Bay. Das Schiff steht heute in einem extra gebauten Museumsgebäude und kann besichtigt werden. Im Museumsgelände befindet sich auch der Stiefelbriefkasten. Wirft man eine Karte ein wird diese mit einem besonderen Stempel versehen. Von Mossel Bay fahren wir über den 859 m hohen Robinsonpass in die kleine Karoo. Die Bergkette der Outenikwaberge haben wir dabei überquert. Der Name Outenikwa stammt aus der Sprache der Ureinwohner und bedeutet „Männer die Honig tragen". Wir durchfahren die Straußenhauptstadt Oudtshoorn um dann wiederum durch ein enges Tal an den Rand der Swartberge zu fahren. Im Swartberg County Manor werden wir die Nacht verbringen. Die Zeit bis zum Abendessen genießen die meisten bei schönem Sonnenschein auf der Terrasse der Bar mit Blick in die Berge und zum Swartbergpass.

26.10.2012 Cango Caves – Straußenfarm – Wilderness Beach – Knysna

Leider heißt es heute schon wieder Abschied nehmen vom Swartberg County Manor. Der Chef winkt uns bei der Abfahrt. Nur kurze Zeit später besichtigen wir die Tropfsteinhöhle „Cango Cave". Der Name bedeutet "Ohne Wasser" und tatsächlich ist es im inneren auch weitgehend trocken. Nur wenn es regnet dringt Wasser in die Höhle ein. Kala, unsere deutsch sprechende Führerin, führt uns mit Charme durch die riesigen Hohlräume. Zum fotografieren werden die einzelnen Kavernen erhellt und dann kommt man aus dem Staunen nicht heraus. Nur eine halbe Stunde haben wir anschließend bis nach Oudtshoorn zu fahren um die „Safari Straußenfarm" zu besichtigen. Wir lernen allerhand über das Leben der Strauße und können auch Strauße aus Kenia und anderen afrikanischen Ländern sehen, ebenso Emus, den zweiten Laufvogel auf der Erde. Und natürlich darf man auch einen Strauß am Hals streicheln oder bei passendem Gewicht sich darauf setzen. Wer möchte kann dann fakultativ auch noch Strauß zum Mittag essen. Über den Montagu Pass führt die Route wieder ans Meer. Trotz leichtem Nieselregen am Nachmittag machen wir Halt in Wilderness und wer Lust hat kann einen kleinen Strandspaziergang am Indischen Ozean machen. Muscheln sammeln inklusive. Vor der weiterfahrt probieren wir noch einen typischen südafrikanischen „Milchkuchen", es ist auch gerade Kaffeezeit, da passt das gut. Am späten Nachmittag erreichen wir dann Knysna. Wir übernachten im „The Graywood" Hotel, es liegt zentral zwischen Waterfront und Hauptstraße, was uns erlaubt auch noch etwas bummeln zu gehen.

27.10.12 Knysna Elephant Park – Tsitsikamma Nationalpark – The Big Tree – Port Elisabeth

Nach dem Frühstück fahren wir zum Knysna Elephant Park. Hier leben zurzeit 9 Elefanten, alles wilde Tiere, welche an den Umgang mit Menschen gewöhnt wurden. Nach einer kurzen Einweisung können wir den Tieren ganz nah kommen. Das diese wissen was auf sie zukommt merkt man bereits daran, dass alle von selbst Aufstellung hinter einer Barriere nehmen wenn der Traktor mit der Gruppe kommt. Danach darf gefüttert werden, dazu konnte im Foyer ein kleiner Futtereimer mit Obst und Gemüse gekauft werden. Sie fressen einem direkt aus der Hand, nehmen mit dem Rüssel das Stück Ananas ganz sanft weg. Danach dürfen wir alle den Elefanten streicheln, auch das eine wunderbare Erfahrung. Vor allem hinter den Ohren ist die Haut ganz weich. Viele Fotos werden gemacht, ein echtes Erlebnis. Unser Führer erklärt uns viel zu den afrikanischen aber auch indischen Elefanten und zum Park selbst. So nah wie hier kommen wir sicher so schnell keinem der Dickhäuter wieder. Mit einem kurzen Stopp in Plettenberg Bay fahren wir weiter zum Tsitsikamma Nationalpark. Unterwegs machen wir noch einen Halt an der 216 m hohen Bloukraans Bridge. Diese ist ein Mekka für Bungee - Jumping Fans. Wir können sehr gut beobachten, wie sich die Wagemutigen in die Tiefe stürzen. Der Tsisikamma NP ist,  wenn man so will, das Herzstück der Garden Route. Da es hier immer grün ist trägt dieses Gebiet diesen Namen. Im Park gibt es zahlreiche Tiere, es kann gewandert oder auch einfach nur dem Ozean zugeschaut werden. Ein Wanderpfad führt uns zu drei Hängebrücken, welche es zu überqueren gilt. Auf hin und Rückweg gibt es immer wieder die beeindruckende Natur zu bewundern. Bei so viel Schönheit muss man einfach gemeinsam anstoßen, wir machen das mit einem Schluck „Amarula Likör". Ganz in der Nähe sehen wir uns dann noch einen „Big Tree" an. Ein Gelbholzbaum, 1000 Jahre alt, fast 40 m hoch. Am späten Nachmittag erreichen wir unser Hotel „The Kelway" in Port Elisabeth. Für alle die Lust haben bleibt vor dem Abendessen auch noch Zeit für einen Bummel am Strand, allerdings ist es recht stürmisch an diesem Tag.

28.10.12  Durban – St. Lucia

Der erste Teil unserer Reise geht heute zu Ende und gleichzeitig beginnt der zweite. Am Flughafen in Port Elisabeth verabschieden wir uns herzlich von Hildegard und unserem Busfahrer Martin. Es war eine schöne gemeinsame Zeit. Etwas über eine Stunde dauert der Flug nach Durban und dort werden wir von unserem Reiseleiter Heinz Küsel erwartet. Er wird mit uns bis Pretoria reisen. Zuerst machen wir eine orientierende Rundfahrt durch Durban. Wir sehen u.a. das Fußballstadion der WM 2010, das alte Rathaus im viktorianischen Stil und machen einen Halt an der Waterfront. Hier ist viel Leben, die Einheimischen nutzen den Sonntag zum ausgehen. Über die Autobahn fahren wir nach St. Lucia. Unterwegs erläutert uns Heinz die Möglichkeiten der verschiedenen Safaris, so dass sich jeder Gast entscheiden kann ob er die normal angebotenen Pirschfahrten machen möchte oder vielleicht fakultativ noch eine Jeep-Safaris. Am Abend erreichen wir, leider bei Nieselregen, das „Elephant Lake Hotel" in St. Lucia. Hier werden wir zwei Nächste bleiben.

29.10.12  Lake St. Lucia – Hluhluwe–Umfolozi Nationalpark

Nach einem entspannten Morgen unternehmen wir eine Bootsfahrt auf dem an den Ort grenzenden Lake St. Lucia. Eigentlich ist er die Mündung mehrerer Flüsse, nach einer längeren Trockenperiode wurde der Abfluss ins Meer allerdings unterbrochen. In dem rund 60 km langen Gebiet leben ca. 1200 Krokodile und etwa 800 Flusspferde. Natürlich gibt es eine ebenso vielschichtige Vogelwelt. Unter anderem sehen wir viele Webervögel, wir begegnen Schwalben, einem Seeadler und einem Pelikan, welcher in aller Ruhe neben Krokodilen rastet. Die schon erwähnten Flusspferde oder wie wir gern sagen Nilpferde, sehen wir auch mehrfach. Am Tage halten diese sich im Wasser auf und am Abend kommen sie zum fressen an Land. Die zwei Stunden im Boot vergehen wie im Flug. Nach einer kleinen Mittagspause im Ort haben wir die Möglichkeit für eine fakultative Pirschfahrt im Hluhluwe-Umfolozi Nationalpark. Dieser liegt eine Stunde von St. Lucia entfernt. Dort angekommen steigen wir auf drei Jeeps um und werden dann von Rangern in den Park gefahren. Die drei Stunden lohnen sich. Wir sehen zahlreiche Breitmaulnashörner, einst waren diese in Südafrika vom Aussterben bedroht. Heute gibt es ca. 700 im Park. Natürlich finden sich auch zahlreiche Antilopen, verschiedene Vögel, Pillendreher, Giraffen und Zebras. Ganz nah können wir auch einen Elefantenbullen beobachten. Und ganz nebenbei zeichnet sich dieser, schon 1895 als Schutzgebiet eingerichtete Park, durch eine grandiose Landschaft aus. Zu Abend essen wir heute im Restaurant „Ocean Basket", wo uns leckerer Seehecht in verschiedenen Varianten erwartet. Ein rundum gelungener Tag, auch wenn das Wetter nicht immer ganz auf unserer Seite war.

30.10.12  Swaziland

Diese Nacht gab es ein starkes Gewitter und auch am Morgen regnete es noch. Wir machen uns heute auf den Weg nach Swaziland. Dieses unabhängige Königreich mit seinen 1,4 Mio. Einwohnern liegt im Osten Südafrikas an der Grenze zu Mosambik. Der Grenzübertritt erfolgt ohne Probleme, wenn auch etwas langsam. Aus jedem Pass werden Name und Passnummer per Hand in den Computer übernommen. Das Wetter hat sich auch etwas gebessert, wir bekommen sogar die Sonne zu sehen. Entlang von Feldern, hauptsächlich mit Zuckerrohr und Ananas sowie Weiden fahren wir Richtung der Hauptstadt Mbabane. Heinz erklärt uns verschiedenes zum Königshaus und zur wirtschaftlichen Situation des Landes. König Mswati III. ist heute 44 Jahre alt und lebt mit 14 Frauen zusammen, außerdem hat er 300 Geschwister. Das ganze Königshaus benötigt sehr viel Geld, zumal der König sich zum Geburtstag gern mal ein teures Auto schenkt, wie z.B. einen Maybach. Neben Landwirtschaft, etwas Bergbau und Kleinindustrie ist vor allem der Tourismus eine wichtige Einnahmequelle des Staates. Kurz vor Mantega machen wir Mittagspause an einer kleinen Kerzenmanufaktur. In Mantega selbst erleben wir gemeinsam mit mehreren Gruppen Schulkindern eine Tanz- und Gesangsdarbietung der Swazi. Ein Rundgang durch das nachgebaute Dorf gibt uns einen Eindruck vom ursprünglichen Leben und den Sitten und Bräuchen der Menschen hier. Nur das Wetter meint es nicht so richtig gut mit uns, wieder fängt es an zu gewittern. Einige Mutige machen noch einen Spaziergang zum Mantega Wasserfall, für alle die da waren hat es sich gelohnt, wir konnten auch noch Paviane beobachten. Anschließend fahren wir zu unserer Übernachtung, der „Mantega Lodge". Diese wird von einer zauberhaften Landschaft umgeben, welche sich allerdings auf Grund des schlechten Wetters gar nicht so recht wahr nehmen lässt. Im Restaurant genießen wir unser gutes Abendessen bei angenehmen Gesprächen.

31.10.12  Swaziland – Misty Mountain Lodge

Heute heißt es Rückfahrt nach Südafrika. Zuerst wollen wir einen Markt besuchen. Allerdings ist da noch nichts los, wir sind wohl zu zeitig. Dennoch wird das eine oder andere Souvenir gefunden und gekauft. Vorbei an der Hauptstadt von Swaziland, Mbabane, fahren wir noch zu einer Glasmanufaktur. Aus Altglas werden neue Produkte hergestellt. Wir können bei der Produktion zusehen und dann das hergestellte bewundern. Auch locken zahlreiche andere, sehr geschmackvolle, Läden mit ihren Angeboten und so mancher Gast findet auch hier ein Souvenir, welches ihn an den Aufenthalt in Swaziland erinnern wird. Danach müssen wir eine ganze Weile bis zur Grenze fahren, die Fahrtstrecke bietet immer wieder herrliche Ausblicke. Dazu scheint heute endlich die Sonne, was wir alle sehr genießen. Der Grenzübertritt erfolgt ohne Probleme, wenn auch hier die Bürokratie zuschlägt und noch ein Einreiseformular ausgefüllt werden muss. Im ersten größeren Ort nach der Grenze legen wir unsere Mittagspause ein. Die Straße führt immer entlang von Plantagen mit Orangen- und Mangobäumen, Bananenstauden und Macadamia-Nussbäumen. In Nelspruit machen wir einen kurzen Abstecher zum Fußballstadion, dessen Pfeiler die Form von Giraffen haben. Auch hier gab es ein paar Spiele zur WM 2010. Über den Long-Tom-Pass erreichen wir am Nachmittag unser Hotel, die Misty Mountain Lodge. Hier bleibt auch noch Zeit für einen Spaziergang oder einfach zum entspannen, bevor wir mit einem leckeren Abendessen verwöhnt werden.

01.11.12  Gods Window – Blyde River Canyon – Bourkes Luck Potholes – Lisbon Falls – Pilgrims Rest

Der Morgen begrüßt uns mit Sonnenschein, so dass das Frühstück sogar auf der Terrasse eingenommen werden kann. Danach bereisen wir die Panorama Route. Unser erster Anlaufpunkt ist Gods Window. Dieser Aussichtspunkt liegt an der Abbruchkante eines Felsplateaus und davor breitet sich das tiefer gelegene Land aus. Bei gutem Wetter soll es sogar möglich sein bis nach Mosambik zu sehen. Über eine Fahrtstrecke mit immer wieder tollen Ausblicken erreichen wir den Blyde River Canyon. Er zählt mit zu den tiefsten Canyons der Welt. Wir genießen den wunderbaren Ausblick. Wenig später halten wir an Bourkes Luck Potholes. Das Wasser hat hier in Millionen von Jahren das Gestein ausgewaschen und riesige Strudeltöpfe hinterlassen. Ein Weg mit drei Brücken führt über das Gelände und lässt immer wieder andere Ansichten möglich werden. Der Name stammt übrigens von einem Schotten Namens Tom Bourke, der hier versuchte Gold zu finden. An dieser Stelle fließen auch zwei Flüsse zusammen, dessen Namen die Buren geprägt haben. Der Blyde River ist der „Freude Fluss" und der Treur River  ist der „Trauer Fluss". Ein kurzer Abstecher führt uns noch zum Lisbon Fall, einem gigantischen Wasserfall. Unsere Mittagspause verbringen wir in dem kleinen Städtchen Graskopp. Letzter Halt am heutigen Tag ist das kleine, ehemalige Goldgräberdorf „Pilgrims Rest". Fast glaubt man sich einige Jahrzehnte zurückversetzt, stehen doch an der Hauptstraße immer noch die alten Wellblechhütten aus einer besseren Zeit. 100 Jahre gab es hier Goldgruben, seit 1972 ist alles vorbei und das Dorf ein lebendes Museum. Zahlreiche der Häuser kann man besichtigen und ein kleines Museum gibt Informationen zum Bergbau. Natürlich dürfen auch die zahlreichen Souvenierhändler nicht fehlen. Etwas außerhalb des Ortes Hazyview befindet sich unser Hotel „Protea Hazyview". Es erwarten uns angenehme Zimmer und vor allem ein toll gestalteter Garten.

02./03.11.12  Kruger Nationalpark

Zwei Tage waren wir im Kruger Park unterwegs. Den ersten Tag mit unserem Reisebus und am zweiten Tag gab es die fakultative Möglichkeit für eine Jeep-Safari. Unterwegs waren wir an beiden Tagen zwischen dem Phabeni Gate, der Lodge Skukuza, dem Sabi River, Afsaal und dem Numbi Gate. Das ist der Südwestliche Teil des Nationalparks. Um es gleich vorwegzunehmen, wir haben sie gesehen, die „Big Five" und das gleich an beiden Tagen. Das war natürlich ein großes Glück, denn vor allem Leoparden sieht man nicht sehr häufig. In dem seit 1926 in seiner heutigen Form bestehenden Kruger Nationalpark leben auf einer Fläche vom 20000 km² ca. 2000 Leoparden. Das ist die berühmte Stecknadel im Heuhaufen. Wir haben gleich drei Stück gesehen, einem am ersten Tag und zwei am zweiten. Viele der Tiere konnten wir sehr gut beobachten, sie standen oft in unmittelbarer Nähe zur Straße oder den Pisten. Impalas, Giraffen und Zebras sind meist gemeinsam unterwegs, manchmal gesellen sich auch andere Antilopen wie Kudus oder Wasserböcke dazu. Ab und zu konnten wir auch ein Warzenschwein beobachten. Ebenso begeistert waren wir von den zahlreichen Breitmaulnashörnern, den Flusspferden und Elefanten. Meist etwas zu kurz kommt die Beobachtung der Vögel, diese sind einfach zu schnell unterwegs. Sehr häufig und gut sieht man den blau glänzenden Star mit seinen orange leuchtenden Augen. Sicher ein Höhepunkt des zweiten Tages war die Beobachtung von zwei jungen Löwen. Diese beiden hatten es sich direkt neben der Straße bequem gemacht. Die Entfernung zu unseren Jeeps betrug vielleicht zwei bis drei Meter. Ein Waran hat es den beiden nicht leicht gemacht bzw. wußte die beiden Löwen auch nicht recht was sie mit ihm anfangen sollten. Der Waran machte dann einen Sprint über die Straße und verschwand im Gebüsch. Gut das er da war, so erhoben sich die Löwen aus ihrer Schlafposition und wir konnten gut fotografieren. Voller Eindrücke sind wir an beiden Tagen aus dem Kruger Nationalpark in unser Hotel zurück gekehrt.

04.11.12  Fahrt nach Pretoria

Bei strahlendem Sonnenschein verlassen wir unser Hotel bei Hazyview. Über Nelspruit erreichen wir die Straße in Richtung Pretoria. Die Landschaft, welche an uns vorüberzieht, ist einem Canyon ähnlich und erinnert an den Tag auf der Panorama-Route. Später steigt die Straße an und das Landschaftsbild ändert sich komplett. Wir erreichen eine Hochebene und  fahren entlang großer Weideflächen und Felder. Unterwegs erklärt uns unserer Reiseleiter noch einiges zu den sozialen Verhältnissen und Bedingungen im Land. Ebenso Informationen zu Bodenschätzen, denn wir fahren an großen Kohlegruben vorbei und bei Johannesburg werden Gold und Diamanten gefördert. Bei unserer Mittagspause an einer Raststätte werden wir noch einmal an den Kruger Park erinnert. In einem kleinen Gehege leben einige Nashörner, Zebras, Büffel, Strauße und verschiedene Antilopenarten. Allerdings macht das ganze einen eher traurigen Eindruck und in der freien Wildbahn hätten die Tiere sicher ein ihrer Art gerechteres Leben. Am frühen Nachmittag erreichen wir die Hauptstadt Südafrikas, Pretoria. Mit Jacaranda Bäumen, die alle ihre lila Blütenpracht zeigen, gesäumte Straßen führen zu unserem Hotel. Das „Protea Premier Hotel" liegt ganz in der Nähe des Union Building, das ist der Sitz von Präsident und Parlament. Nach dem Check in verabschieden wir unseren Reiseleiter Heinz Kuesel. Als dann im Hotel alles geklärt war haben wir noch einem Spaziergang durch die wunderschöne Gartenanlage des Union Building gemacht. Zu Abend konnten wir in aller Ruhe im Hotel das dortige Buffet genießen.

05./06.11.12  Pretoria – Johannesburg – Rückflug

Am Morgen werden wir auf das herzlichste von unserer Reiseleiterin Elke begrüßt, welche uns am letzten Tag in Südafrika betreuen wird. Als erstes machen wir eine Stadtrundfahrt durch Pretoria. Noch einmal fahren wir hinauf zum Union Building. Elke ist erstaunt dass wir nicht aussteigen wollen, das wäre ihr in 33 Jahren Reiseleitertätigkeit noch nicht passiert. Da wir am Nachmittag des Vortages schon da waren kann sie das verstehen. Wir fahren dann durch die noblen Vororte und dabei durch die einzige Straße mit weißen Jacaranda Bäumen. Im Stadtzentrum besuchen wir kurz entschlossen das Kruger Museum und bekommen so noch einige anschauliche Informationen zum Leben und Wirken von Paul Kruger. Im Stadtzentrum mit seinen wenigen historischen Bauten machen wir auch noch einen kleinen Rundgang. Nächster Besuchspunkt ist das schon von Weite zu sehende Vortrekker Denkmal. Das von 1938 bis 1949 gebaute Denkmal erinnert in seiner Architektur stark an das Völkerschlachtdenkmal in Leipzig. Elke erklärt und das Gebäude und die Geschichte der Vortrekker. Danach bleibt Zeit um auf die Aussichtsplattform zu fahren und den Blick über Pretoria schweifen zu lassen und das Museum im Untergeschoss zu besuchen. Im kleinen Kaffee machen wir eine Mittagspause. Danach geht es weiter nach Johannesburg. Die Gegensätze zwischen arm und reich und schwarz und weiß können fast nicht größer sein. Das einst repräsentative Stadtzentrum ist heute heruntergekommen, Geschäfte, Büros und Unternehmen sind in andere Stadtteile gezogen. Eine Auffahrt auf den Carlton Tower verschafft uns einen Überblick von oben über Johannesburg. Danach fahren wir nochmal in die besseren Stadtviertel, auch vorbei am Haus des mittlerweile 94 jährigen Nelson Mandela. Im neu entstandenen Stadtteil Stands besuchen wir auch noch seine Statue auf dem Nelson Mandela Square. Danach geht es zum Flughafen von Johannesburg. Der Check in erfolgt ohne Probleme und auch unser Flugzeug startet fast pünktlich. Am nächsten Morgen erreichen wir München, müssen allerdings hier eine ganze Weile auf unsere Anschlussflüge warten. Die Zeit lässt sich auf dem Flughafen allerdings ohne  Probleme vertreiben.
Eine schöne Reise, mit sehr netten Gästen und vielen Erlebnissen, durch Südafrika geht zu Ende. Manchmal wirft so eine Reise Fragen auf, lässt erstaunen und gibt natürlich auch Antworten. Die Hoffnung bleibt, dass dieses wunderschöne Land fast zwanzig Jahre nach dem Ende der Apartheid seine sozialen und wirtschaftlichen Probleme zum Wohle aller Südafrikaner lösen kann. Der Weg dahin ist sicher noch weit.

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Fantastische Bilder hast Du aufgenommen, so nah habe ich damals in Südafrika keine Löwen gesehen. Die Bilder wecken große Lust auf dieses Land. Herzliche Grüße Ingrid

Ingrid Langer
11.11.2012

Wunderschöne Aufnahmen erinnern an die unvergesslichen Urlaubstage in Südafrika. Viele Grüße Karl-Heinz und Brigitte Altmann

B. Altmann
12.11.2012

Ein herzliches Hallo an alle Reiseteilnehmer Südafrika, wunderbare Eindrücke, ein toller Reiseleiter und eine klasse Reisegruppe haben diese Reise zu einem unvergesslichen Urlaub gemacht, vielen Dank. M.u.W. Hollmann

Martina Hollmann
17.11.2012

Die Fotos sind ausgezeichnet, an Dir ist ein Photograph verloren gegangen. Auch dein Reisebericht ist sehr autentisch geschrieben. Weiter so, liebe Grüße aus Leipzig, Betina Marinow

Betina Marinow
19.11.2012