Reisebericht: Neapel und die wunderbare Amalfiküste

18.05. – 25.05.2019, 8 Tage Rundreise mit 4**** Hotel auf der Halbinsel von Sorrent: Ausflüge wie Neapel mit Nationalmuseum – Sorrent – Amalfiküste mit Positano, Amalfi und Ravello – Insel Capri – Pompeji – Vesuv


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So vielfältig und abwechslungsreich wie die Geschichte, die Landschaft, die Kunst und Kultur in der Region rund um Neapel sind, so vielfältig und abwechslungsreich waren unsere Tage. Das Wetter hatte daran erheblichen Anteil.
Zwischen Hagel und Gewitter, bewegter See und leuchtend blauem Himmel, Badewetter und der roten Sonne, die bei Capri im Meer versinkt,  war alles geboten. Was will man mehr!
Ein Reisebericht von
Irmela Körner
Irmela Körner

Erste Eindrücke

18.05. Und wie schnell man sich im südlichen Italien vertraut und zu Hause fühlt. Eben noch auf dem riesigen Flughafen in Frankfurt auf der Suche nach dem passenden Gate und den mitreisenden Gästen, schon hat man bei Gabriele in Vico Equense die Qual der Wahl bei der besten Eissorte. Man schlendert rund um den Platz mit seinem kleinen Brunnen, wirft einen Blick in die Kirche mit ihrer beeindruckenden Renaissance- Struktur und genießt von der Hotel- Terrasse den ersten Aperitif mit Blick auf das Meer und die Küstenlinie. Für ein Bad im Meer ist es noch zu kühl, das wird sich noch ändern. Wir haben Zeit und Geduld.

Heiter bis wolkig

19.05. Beim Schlendern durch die Fußgängerzone in Positano nach unten zum Hafen, denken wir noch nicht an Schirme. Die kaufen wir günstig und en gros in Amalfi, da wir beim Aussteigen aus dem Boot den ersten heftigen Schauer erleben. Das tut der guten Stimmung keinen Abbruch, es trocknet alles wieder, heißt die Parole und so geht es den Hügel hinauf ins Papiermuseum. Hier wird Geschichte lebendig- vor Hunderten von Jahren kam die Kenntnis über die Papierherstellung in die einst stolze Seemacht Amalfi. Zahlreiche Mühlen säumten früher das Ufer des Flusses Canneto. Im kleinen Papiermuseum zeugen davon alte Geräte und Becken, Bilder und Geschichten.
Inzwischen scheint die Sonne wieder, auf der Domtreppe sitzend, kann man sich mit dem Mittagsimbiss stärken, ehe wir eintauchen in das religiöse Ambiente des großen Doms mit seiner Krypta und dem Museum. Heimwärts geht es über die berühmte Küstenstraße, bei der die Chauffeure der Kleinbusse bei Milimeterarbeit in den Kurven ihre Meisterschaft unter Beweis stellen.

Caserta– think big

20.05. An diesem Tag ist Prachtentfaltung und Größe angesagt. Rund 40 Kilometer nördlich von Neapel liegt la Reggia di Caserta, eines der größten Schlösser des Absolutismus neben dem Escorial in Madrid und Versailles in Frankreich. Das Schloss mit seinen 1200 Zimmern, vier Innenhöfen, die sich in strenger Symmetrie um den Hauptbau gruppieren und einem ausgedehnten Garten mit Wasserspielen wird nicht von ungefähr das Versailles Italiens genannt. Während der Besichtigung der königlichen Gemächer lassen wir dem Regen seinen Lauf. Beim Spaziergang durch den Park, der sich vom Schloss bis zum Wasserfall drei Kilometer lang hinzieht, ist dann die Sonne wieder mit uns.
Darauf trinken wir dann einen in dem beschaulichen Ort St. Agata dei Goti, wo wir einiges hören, aber vor allem schmecken über die köstlichen Weine und Oliven, die dot gedeihen.

Unterwegs in der Antike

21.05. Nach der Beschäftigung mit dem 18. Jahrhundert in Caserta, lockt jetzt das Schaufenster der Antike- die Ausgrabungen in Pompeji. Rund 15 000 Menschen hatten in Pompeji ein offensichtlich sehr gutes Leben geführt, ehe die Stadt 79 nach Chr. unter einer riesigen Wolke aus Asche und Bimsstein unterging. Die Ausgrabungen, die seit dem 18. Jahrhundert gemacht werden, zeigen die Vielfalt des Lebens in der römischen Zeit Im antiken Theater überrascht uns nochmals ein kleiner Regenschauer. Wir nehmen es gelassen und gehen auf den alten römischen Pflasterstraßen an prächtigen Villen mit farbigen Mosaiken, Speiseräumen und Läden vorbei. Cave canem hieß es schon damals, das gilt heute noch mit Blick auf die streunenden Hunde.
Nach der Besichtigung von Pompeji will man und muss man natürlich den Schuldigen bzw. die Ursache besuchen, die die Stadt verschüttet hat. Nach einer üppigen Stärkung mit Pasta und Wein geht es zu Fuß hinauf zum Kraterrand des Vulkans Vesuv, der heute eine Höhe von 1281 hat. Braune Erde, poröses Gestein, hin und wieder ein paar grüne Flechten- gefährlich sieht sie nicht aus diese Grube, doch der Vesuv ist und bleibt ein vulcano cattivo, wie die Italiener ihn nennen.

Capri mit Sonne und Sonnenuntergang

22.05. Von Sorrent aus setzen wir auf das kleine, aber feine Capri über. Wie felsig die Insel ist, wie viele Buchten und Schluchten sich in den Stein gegraben haben, können wir bei einer Rundfahrt per Schiff um die Insel gut erkennen. Danach stürzen wir uns in den Touristentrubel, fahren mit der Seilbahn hoch nach Capri und nach einem stärkenden Mittagessen gleich noch höher- nach Anacapri zur Villa Sant Michele des schwedischen Arztes Axel Munthe. Wir tätscheln der Sphinx ihr Hinterteil- nach Capri möchte man schließlich immer wieder kommen können.

Margherita und Gennaro

23.05. An Neapel, der Hauptstadt von Kampanien, geht natürlich kein Weg vorbei. Zu viel gibt es zu sehen, das Kastell St. Elmo auf dem Vomero, die Villa von Enrico Caruso, das altehrwürdige Theater San Carlo, spacca Napoli, die Straße, in der die Krippenfiguren nach alter Tradition in Handarbeit gefertigt werden und nicht zuletzt der Dom mit der Blutreliquie des heiligen Gennaro. Der Legende nach hängen das Wohlergehen der Stadt und das Blutwunder eng zusammen. Zum Essen gibt es natürlich eine Pizza Margherita, schließlich wurde sie ja in Neapel erfunden und zum Dessert gönnen wir uns einige der leckeren Törtchen aus dem Cafe Gambrinus.

Schnabulieren und Flanieren in Sorrent

24.05. Der Platz im Koffer wird schon knapp, schließlich haben wir schon einige Souvenirs erstanden. Doch in den Hügeln von Sorrent wird nochmals kräftig gekostet und gekauft, Fior die Latte und Artischockencreme, Zitronenmarmelade und natürlich Limoncello. Danach lassen wir unsere erlebnisreiche Woche bei einem gemütlichen Einkaufsbummel im noblen Sorrent ausklingen. Die Schirme haben wir nicht mehr gebraucht, sie warten in Vico Equense auf neue Nutzer.

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