Reisebericht: Silvester in Tschechien – Jahreswechsel in Prag

30.12. – 02.01.2016, 4 Tage Städtereise Prag zu Silvester – Kulturerlebnisse in der Moldaumetropole mit Silvesterfeier im 4–Sterne–Hotel


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Die tschechische Hauptstadt Prag ist bekannt als eine sehr junge und lebhafte Stadt. Selten wird dies deutlicher als zum rauschenden und farbenfrohen Fest zum Jahreswechsel. Mit spannenden Führungen und einer lustigen Silvesterfeier begrüßten wir 2016!
Ein Reisebericht von

30.12.2015 – Anreise nach Prag und Führung durch die Prager Burg

Am Morgen des 30.12. startete unsere große Eberhardt-Reisegruppe mit 2 Bussen in Richtung der deutsch-tschechischen Grenze. Bereits auf der Hinfahrt hatten wir viel Spaß und es wurde sich viel unterhalten. Wir erreichten die Goldene Stadt an der Moldau am Mittag und trafen uns dort mit unseren örtlichen Reiseleiterinnen Jana, Zdenka und Irena. Meine Gruppe wurde dabei von Zdenka übernommen, welche uns in den kommenden Tagen Ihre Heimat mit jeder Menge Charme, Humor und einem beeindruckenden Wissen näherbringen wird.
Der erste Teil dieser Erkundungen durch Prag begann auf der Prager Burg. Vorbei an den Königlichen Gärten spazierten wir hinauf zum Portal des zweiten Burghofes und erfuhren schon auf diesem Weg viel Interessantes und Spannendes über die Geschichte der Burg und der Stadt Prag im Allgemeinen.
Im zweiten Burghof angekommen erzählte uns Zdenka etwas über die grundlegende Aufteilung des Burgareals und in welchen Gebäuden bis heute die wichtigsten politischen Persönlichkeiten des Landes untergebracht sind, bevor wir zunächst die Burg wieder durch den ersten Hof verließen. Von außen hatten wir einen schönen Blick auf den Haupteingang mit seinen kämpfenden Giganten und vielen weiteren versteckten Details in den Fassaden der Gebäude.
Unser weiterer Weg führte uns schließlich durch den ersten und zweiten in den dritten und größten Burghof. Bereits beim Betreten dieses Hofes bot sich uns ein Anblick, welcher mich auch nach vielen Reisen nach Prag jedes Mal aufs Neue fasziniert: Die hoch vor uns aufragende Fassade des gotischen Prager Veitsdoms. Wir spazierten - begleitet von weiteren interessanten Kommentaren unserer Reiseleiterin - zum Haupteingang dieses wichtigsten Kirchenhauses von Böhmen. Im Inneren des Doms erwartete uns ein nicht minder beeindruckender Anblick - hohe Säulen, bunte und reich verzierte Fenster und das Kreuzrippengewölbe des Hauptschiffes geben dem Dom auch noch nach all den Jahrhunderten einen majestätischen und ehrwürdigen Charme.
Wir spazierten durch die Seitenschiffe des Veitsdoms und wurden von Zdenka auf viele, für den Laien leicht zu übersehende Details hingewiesen, welche unsere Reiseleiterin uns ausführlich und interessant erklärte.
Eines der Highlights des Doms ist zweifelsfrei das Grab des Heiligen Johannes Nepomuk, welches an einer der Stirnseiten des Hauptschiffes errichtet wurde. Verziert mit weit über 1,5 Tonnen Silber und einem rot-silbernen Baldachin stellt dieses Grab zweifelsfrei eines der Hauptziele innerhalb des Domes für Touristen aus aller Welt dar.
Mit Blick auf die historische, sowie die aktuell genutzte Orgel des Doms verließen wir das Kirchenhaus wieder und sammelten uns auf dem Vorplatz im dritten Burghof.
Das nächste Ziel unseres Rundgangs war dann der Königspalast. Besonders der weitläufige und hohe Vladislav-Saal, aber auch das wohl berühmteste Fenster Mitteleuropas konnten dort von uns bestaunt werden. Wir erfuhren, dass an diesem Fenster im Jahre 1618 der Zweite Prager Fenstersturz stattfand, welcher den Dreißigjährigen Krieg hervorrief und bis heute als einer der wichtigsten Wendepunkte in der europäischen Geschichte gilt.
Vorbei an einigen weihnachtlich geschmückten Buden im Innenhof der Burg begaben wir uns in die romanische St. Georgs-Basilika aus dem frühen 10. Jahrhundert, in welcher zum Beispiel die Heilige Ludmilla begraben liegt. Einmal mehr bin ich von der architektonischen Vielfalt innerhalb dieses Burgareals begeistert - der imposante gotische Dom, die romanische Basilika und diverse barocke Bauten exisitieren innerhalb dieses Areals in einer beeindruckenden Harmonie nebeneinander.
Das letzte Ziel unserer Erkundungstour durch das größte, in sich geschlossene Burgareal der Welt war schließlich die berühmteste Gasse von Prag. Das Goldene Gässchen (Zlatá ulicka) beherbergte ursprünglich die Wohnhäuser für die Burgwachen, bevor sich später die Goldschmiede der Stadt, sowie verschiedene andere Kunsthandwerker in dieser Gasse niederließen und ihr ihren heutigen Namen verliehen. Nach einigen spannenden Erklärungen von Zdenka hatten unsere Gäste etwas Freizeit, um auf eigene Faust durch die schmale Gasse mit ihren farbenfrohen kleinen Häuschen zu spazieren, bevor wir im Anschluss - vorbei an den Weinhängen der Kleinseite - die Prager Burg wieder verließen und von unseren Bussen zu den beiden Hotels gefahren wurden. Den Abend ließen wir dann bei einem schmackhaften und vielseitigen Abendessen in den Hotels ausklingen.

31.12.2015 – Rundgang durch die Prager Alt– und Neustadt und Silvesterfeier in den Hotels

Den letzten Tag des Jahres 2015 begannen wir mit einem leckeren und umfangreichen Frühstücksbuffet im Hotel, bevor wir im Anschluss von unserer Reiseleiterin Zdenka und unserem stets fröhlichen und lustigen Busfahrer Micha am Hotel abgeholt wurden.
Wir fuhren zunächst direkt an das Ufer der Moldau und verließen unseren Bus an der Cechuv-Brücke. Aufgeteilt in die Gruppen vom Vortag begaben wir uns nun auf einen spannenden Rundgang durch die historische Alt- und Neustadt von Prag.
Über die Cechuv-Brücke spazierten wir bei einem herrlichen Winterwetter unter blauem Himmel in das alte jüdische Viertel von Prag. Vorbei an der Alten Synagoge ging es anschließend zum historischen jüdischen Friedhof, in welchem - aus Platzgründen - die Gräber übereinander angeordnet waren, was dazu führte, dass an einigen Stellen mehrere Särge bis zu 12 Meter tief unter der Erde liegen.
Wir ließen das jüdische Viertel hinter uns und schlenderten die von Edelboutiquen gesäumte Pariser Straße entlang in Richtung des Altstädter Rings. Vor der wundervollen Kulisse des Altstädter Rathauses und der Teynkirche mit Ihren weithin sichtbaren Zwillingstürmen ist auch jetzt noch der Weihnachtsmarkt aufgebaut. Bis zum 06. Januar bleiben diese nämlich in Prag geöffnet.
Wir erfuhren einiges über die wichtige Bedeutung dieses Platzes für den Handel in Prag und reihten uns schließlich in den Mengen vor dem Prager Rathaus ein, um dem kurzen Glockenspiel der Apostel an der Astronomischen Uhr zuzusehen.
Als sich die Menschentraube auflöste, verließen auch wir den Altstädter Ring und spazierten über den Havelska-Markt und vorbei am unteren Ende des Wenzelsplatzes weiter durch die Alt- und Neustadt von Prag - stets begleitet von spannenden Erklärungen und Geschichten unserer Reiseleiterin Zdenka.
Nächstes wichtiges Ziel war nach einem Spaziergang durch die Gassen der Altstadt das Prager Karlstor, welches den Altstädter Zugang zu der weltberühmten Karlsbrücke darstellt. Hier erzählte uns Zdenka vieles über die Geschichte dieser Brücke, sowie über die Bedeutung einzelner Statuen - so zum Beispiel jener des Heiligen Johannes Nepomuk, welcher an dieser Stelle Ende des 14. Jahrhunderts ertränkt wurde. Der Legende nach sahen kurze Zeit später einige Fischer von der Karlsbrücke aus 5 Sterne im Wasser schimmern und genau an dieser Stelle die Leiche des Bischofs auftauchen. Bis heute gilt ein Heiligenschein mit 5 Sternen als das Erkennungsmerkmal Nepomuks in allen Darstellungen von ihm.
Neben der Karlsbrücke hatten die Eberhardt-Gäste anschließend etwas Freizeit, um individuell Fotos zu machen. Wir nutzten die wundervolle Aussicht auf die Karlsbrücke und die Prager Burg auch direkt für unser bei Eberhardt TRAVEL traditionelles Gruppenfoto.
Im Anschluss wartete noch eine Überraschung auf uns: Zdenka hatte in einem der berühmtesten Restaurants Prag - der traditionsreichen Bierstube U Fleku - einen Tisch für unsere Gruppe reserviert und bot uns an, sie dorthin zu begleiten und gemeinsam mit ihr in der einmaligen Kulisse des Rittersaals zu Mittag zu essen. Es war ein weiteres ganz besonderes Erlebnis dieser Reise.
Im Anschluss teilte sich unsere Gruppe auf und jeder konnte nochmals auf eigene Faust die hunderttürmige Stadt individuell erkunden. Am Nachmittag schließlich wurden wir wieder von Micha und seinem Bus an der Cechuv-Brücke abgeholt und fuhren zurück in unsere Hotels, um uns etwas auszuruhen und uns auf den langen Abend und die Silvesterfeier vorzubereiten.
Eröffnet wurde diese dann um 19:00 Uhr von einer Band mit Bläsern, Akkordeon und Schlagzeug. Das vielseitige und äußerst leckere Galabuffet hielt verschiedene Delikatessen aus Tschechien und dem Mittelmeerraum für uns bereit. Ausgewählte Weine, sowie Bier und alkoholfreie Getränke waren dabei für uns komplett inklusive.
Um Mitternacht entschied sich ein Teil unserer Gruppe, ein Highlight dieses Hotels zu nutzen. Mit der hauseigenen Seilbahn fuhren wir auf den neben dem Hotel gelegenen Hügel hinauf zu dem zweiten Restaurant des Hotels. Dieses war zwar durch eine geschlossene Gesellschaft belegt, aber die Terrasse vor dem Restaurant war für uns frei zugänglich. Mit mitternächtlichem Schnee und leckerem Sekt begrüßten wir auf dieser Terrasse mit atemberaubendem Blick über Prag das Neue Jahr. Es war ein ganz besonderes Erlebnis und ein unvergesslicher Start in das Jahr 2016.
Zurück im Festsaal des Hotels ließen wir dann in kleiner Runde den Abend bei Sekt und Wein ausklingen, bevor wir uns auf unsere Zimmer begaben.

01.01.2016 – Moldauschifffahrt und fakultatives Neujahrskonzert

Mit einem späten Frühstück begann für uns der erste Tag des Neuen Jahres. Wir trafen uns anschließend wieder mit Micha, welcher uns wieder zur Cechuv-Brücke am Moldauufer fuhr. Hier wartete bereits Zdenka auf uns und begleitete uns auf die andere Seite der Moldau, wo bereits ein exklusiv für unsere Gruppe reserviertes Schiff bereit stand. Mit diesem unternahmen wir dann eine ca. einstündige Schifffahrt auf dem Fluss, welcher seit jeher die Stadt Prag durchfließt. Vom Wasser aus konnten wir so die berühmtesten Sehenswürdigkeiten der Stadt nochmals aus einer ganz besonderen Perspektive bestaunen. Interessante Erklärungen von Zdenka, welche uns diese Sehenswürdigkeiten nochmals über das Bordmikro näherbrachte, rundeten diese Fahrt ab. Untermalt wurde dieses tolle Erlebnis von den wunderschönen Melodien von Smetanas Musikstück "Die Moldau".
Der Rest des Tages stand unserer Gruppe dann für eigene, individuelle Erkundungen zur Verfügung. Einige kehrten direkt in die Hotels zurück, um sich nach dem langen Silvesterabend noch etwas auszuruhen. Andere begaben sich erneut auf einen Spaziergang durch die Gassen der Prager Altstadt.
Am Abend wartete dann auf diejenigen, die dies zugebucht hatten, noch ein ganz besonderes Erlebnis - das Prager Sinfonieorchester spielte die wunderschönen Slawischen Tänze von Antonin Dvorak in der einmaligen Kulisse des Smetana-Saals im Gemeindehaus.
Unsere Busse brachen schon etwas eher in den Hotels auf, da jedes Jahr am 01.01. in Prag ein monumentales Neujahrsfeuerwerk stattfand. Die Enttäuschung war zunächst groß, als wir aufgrund des großen Andrangs zu diesem Feuerwerk auf dem Weg ins Zentrum im Stau feststeckten. Als dieser Stau jedoch dann dazu führte, dass wir mitten auf der Stephanov-Brücke weder vor noch zurück konnten, hatten wir die besten Logenplätze, die man sich wünschen konnte. Warm in den weichen Sitzen des Busses und mit freiem Blick auf das Feuerwerk konnten wir so zumindest noch die zweite Hälfte dieses Spektakels bestaunen.
Das Konzert an sich stellte dann nochmals ein weiteres Highlight dieses Tages und dieser Reise dar.

02.01.2016 – Rückfahrt über Melnik in die Heimat

Am heutigen Tag hieß es bereits Abschied nehmen. Und mit einem herzlichen "Na shledanou!" (zu Deutsch: Auf Wiedersehen) verabschiedeten wir uns von der Goldenen Stadt. Unsere Mittagspause machten wir dann in der bekannten Weinstadt Melnik. Das alte Schloss von Melnik liegt genau über den Ufern des Zusammenflusses von Moldau und Elbe.
In zwei Gruppen aufgeteilt erkundeten wir hier die historischen Säle des Schlosses und erfuhren von unserem deutschen Tourguide sehr viel Interessantes über die Geschichte des bis heute hier lebenden Fürstengeschlechts, sowie über die Tradition des Weinbaus in der Region.
Mit vielen neuen Eindrücken und sehr schönen Erinnerungen fuhren wir dann schließlich zurück nach Deutschland. Natürlich nicht, ohne einen letzten Gruß von unserem Gastgeberland: Als Dankeschön für die schönen gemeinsamen Tage habe ich mich entschlossen, meiner lieben Gruppe einen traditionellen tschechischen Sliwowitz - einen Pflaumenschnaps - auszugeben. Und gemeinsam stießen wir so nochmals auf eine schöne Reise und auf ein erlebnisreiches Jahr 2016 an.
Ich danke Ihnen sehr für diese vier spannenden, erlebnisreichen und sehr schönen Tage und wünsche Ihnen für das Jahr 2016 alles Gute, viel Glück, Spaß und Gesundheit und natürlich weiterhin viel Freude auf Ihren nächsten Reisen!
Lieben Dank an dieser Stelle auch an meine beiden Kollegen Steffi und Karl-Heinz, welche gemeinsam mit mir diese Reise begleiteten, sowie an die Busfahrer Micha und Steffen, welche uns mit jeder Menge fahrerischem Können und mindestens genauso viel Spaß und Humor stets sicher an unser Ziel gebracht haben!
Ich würde mich freuen, bald wieder gemeinsam mit Ihnen die schönsten Winkel unserer Erde erkunden zu dürfen!
Bis dahin
Alles Gute
Ihr Reisebegleiter Paul :-)

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Kommentare zum Reisebericht

Es war eine sehr erlebnisreiche Reise; Dank an Paul Meyer-Clasen!

Fam. Birnbaum - Reimann
01.02.2016