Reisebericht: UNESCO–Schätze Tschechiens

31.07. – 07.08.2011, 8 Tage Studienreise in die böhmisch–mährische Schatzkammer


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Knödel, Santini und Unesco, die fünfblättrige Rose und und und ... Wir reisten auf mehrfachen Spuren -das gestaltete unsere Reise so turbulent und wunderschön. Nach Einblicken in das Schaffen der gotischen Parlerhütte wechselten wir schon in Kutna
Ein Reisebericht von
Dr. Grit Wendelberger

Reisebericht

Knödel, Santini und Unesco
Knödel, Santini und Unesco, die fünfblättrige Rose und und und ... Wir reisten auf mehrfachen Spuren -das gestaltete unsere Reise so turbulent und wunderschön. Nach Einblicken in das Schaffen der gotischen Parlerhütte wechselten wir schon in Kutna Hora in die Barockzeit beim Besuch der Kapelle von Santini in Sedlec. Es folgte eine Zeitreise in die Renaissance im Schloss von Litomysl mit einem feierlichen Konzert in der Schlosskapelle, das auch der Musiker und Komponist Bedrich Smetana vor uns besuchte.
Nachdem wir fest stellten, dass die böhmische Elle nicht der unseren entspricht, ging es weiter in die Bischofsresidenzen Olomouc und Kromeriz, dort labten wir uns nicht nur an den berühmten Quargeln, sondern pilgerten im Bus zum Heiligen Hügel und in das Olmützer Bischofsviertel, selbst die Kaiserin Maria Teresia war vor uns dort! Die vielen Barockbrunnen bewundernd, erfreute uns auch die Gartenpracht am Kromerizer Schloß. Dort meditierten wir nach dem Besuch des 6 m tief gelegenen Erzbischöflichen Weinkellers, doch keine Sorge: im 20.000 Literfass ließen wir noch etwas für die nächsten Besucher.
Selbst das Focaultsche Pendel entdeckten wir noch im Ziergarten am Stadtrand von Kromeriz, bevor es weiter ging in die Wallfahrtskirche des heiligen Jan Nepomuk bei Zdar nad Sazavou: sternförmig angelegt, repräsentiert sie nach den Plänen des genialen Baumeisters Santini die Attribute des Heiligen architektonisch: Stern und Fünf. Wir entspannten uns im schönen Klostercafé bei den Kinsky´s (Konstantin leitet jetzt den restituierten Familienbesitz in Zdar) und besuchten einige kleinere Santini-Bauwerke in der Nähe.
Über die malerische Barockbrücke (die Karlsbrücke in Barockminiatur) fuhren wir nach Trebic, um das jüdische Viertel zu besuchen. In der hinteren Synagoge betrachteten wir barocke Wandmalereien und suchten auch eine Mikwe, ein rituelles Bad auf. Der heilige Prokop (dem die gotische Basilika geweiht ist) begleitete uns bis zum Stadtrand und dann lernten wir die idyllische Teichlandschaft um Telc und den romantischen Renaissancemarkt mit Schloss derer zu Neuhaus kennen. Das stimmte uns ein auf die Perle Südböhmens - Cesky Krumlov, malerisch an eine Moldauschleife geschmiegt. 
Uns begegnete zwar nicht das Schlossgespenst der weißen Frau, dafür eine schöne Braut mit Fototermin im Maskensaal. Besonders faszinierte uns die magische Stimmung im barocken Schlosstheater, wo uns die Regen-, Donner- und Windmaschine so gut vorgeführt wurden, dass wir danach vom Wind fast durch die Brücke des Schlosses geschoben wurden.
Ein deftiges Mahl mit gefüllten Knödeln und Knoblauchsuppe rundete das regional typische Eggenberger Bier, womit sich dieses Adelsgeschlecht genauso unsterblich machte wie mit dem Schlosstheater.
Das böhmische "Rothenburg ob der Tauber" bezaubert mit seinem Charme und leichtem Flair: wir kommen bestimmt wieder!
 
Grit Wendelberger, Halle 2011

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