Reisebericht: Städtereise Istanbul – DIE Metropole der Türkei

07.09. – 11.09.2013, 5 Tage am Bosporus in Istanbul: Hagia Sophia – Blaue Moschee – Topkapi–Palast – Hippodrom – Mädchenturm – Großer Basar


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Istanbul beherbergt eine unüberschaubare Anzahl von Kulturschätzen aus der Zeit des byzantinischen und des osmanischen Reiches und ist bis heute Heimat dreier Weltreligionen. Fast 4000 Moscheen, 23 Kirchen und drei Synagogen zeugen von der religiösen Toleranz der Stadt.
Ein Reisebericht von
Dirk Schlosser
Dirk Schlosser

1.Tag, Samstag, 07.09.2013:   Flug nach Istanbul

Der größte Teil unserer Reisegruppe flog vom Flughafen Leipzig-Halle aus zum Flughafen Atatürk Havalimani in Istanbul. Nach der Passkontrolle und der Aufnahme unseres Gepäcks begrüßten wir die Gäste, welche von Berlin-Tegel aus nach Istanbul geflogen waren. In der Wartehalle wurden wir von unserem örtlichen Reiseleiter Serdar herzlich begrüßt und zum Bus begleitet. Nach dem Verladen des Gepäcks durch unseren Fahrer Semsettin fuhren wir zu unserem Hotel Mim im Stadtteil Sisli, wo wir gegen 20.30 Uhr ankamen und unsere Zimmer bezogen. Viele Gäste unserer Gruppe nutzten anschließend die Möglichkeit zum Abendessen im Restaurant des Hotels oder für einen kleinen Spaziergang in der näheren Umgebung.

2.Tag, Sonntag, 08.09.2013: Hippodrom– Hagia Sophia–Topkapi Serail– Yerebatan Zisterne

Nach dem Frühstück stellte uns Serdar das Programm der kommenden Tage vor und er bot uns die Möglichkeit an, an den Abenden mit ihm auswärts essen zu gehen. Diese Angebote waren fakultativ und beinhalteten auch den Transfer vom/zum Hotel, sowie jeweils eine kleine Lichterfahrt mit Fotostopp. Dafür lag eine Liste aus, in welche sich Interessenten eintragen konnten.
Anschließend fuhren wir mit dem Bus zur Blauen Moschee in die Altstadt. Der Name der Moschee leitet sich von den blauen Iznik-Fayencen im Inneren der Moschee ab. Im Auftrag des Sultans Ahmed I. wurde sie als Gegengewicht zur Hagia Sophia in den Jahren 1609-1616 errichtet. Getrennt durch eine Grünanlage, die Sultanahmet-Platz (-Meydani) genannt wird,  befindet sich gegenüber der blauen Moschee die Hagia Sophia. Die über 1400 Jahre alte Kirche ist ein Meisterwerk frühbyzantinischer Baukunst und bis heute eines der bedeutendsten Kirchenbauwerke der Welt. Im 15. Jahrhundert wandelten die Osmanen, drei Tage nach der Eroberung der Stadt, die Kirche in eine Moschee um, sichtbar an den vier Minaretten, jedoch im Inneren befinden sich noch viele gut erhaltene Mosaiken aus der byzantinischen Zeit. Heute ist die Hagia Sophia ein Museum und es finden keine Gottesdienste mehr in ihr statt. Nicht weit entfernt befindet sich die byzantinische Zisterne (Yerebatab Sarayi), einer der damals sechs großen Wasserspeicher der Stadt. Über 300 acht Meter hohe Säulen stützen das Gewölbe der Zisterne, in die einmal ca. 100 Millionen Liter Wasser passten. Das dafür benötigte Wasser wurde über das heute noch teilweise erhaltene Valens-Aquädukt in die Stadt geführt. Nach dem Besuch der Zisterne erholten wir uns während unserer Mittagspause im „Grup Saray" Restaurant in der Nähe des Hippodroms (At Meydani), welches wir anschließend besichtigten. Diese ehemalige Pferderennbahn wurde im 3. Jahrhundert unter Kaiser Septimius Severus angelegt und fasste damals bis zu 100.000 Zuschauer. Erhalten geblieben sind der ägyptische Obelisk (ca. 1500 v.Chr.), die Schlangensäule (um 479 v.Chr.) und die Säule Konstantin VII., welche einst mit Bronzeplatten verkleidet war. Um diese drei historischen Baudenkmäler verlief die eigentliche Pferderennbahn, deren Höhe ca. drei Meter unter dem heutigen Niveau des Platzes lag.  Nach der Eroberung durch die Osmanen verfiel das Hippodrom und wurde teilweise überbaut. Anschließend besuchten wir den Topkapi-Palast, die einstige Residenz der osmanischen Sultane. Sultan Mehmed II., der Eroberer Konstantinobels, ließ zwischen 1459 und 1465 die Palastanlage als seine Hauptresidenz erbauen. Hier befand sich auch der Harem des Herrschers und im Diwan fanden die Treffen der im Obersten Rat zusammentreffenden Wesire statt. Nachdem die Sultane bereits ab Mitte des 19. Jahrhunderts den Dolmabahce-Palast als Residenz wählten, wurde der Topkapi Palast 1924 in ein Museum umgewandelt. Unser Reiseleiter Serdar erzählte anschaulich von den Intrigen, welche sich im Harem abspielten, und wie der Topkapi-Palast über die Jahrhunderte sein Aussehen immer wieder veränderte. Anschließend hatten wir Zeit für die Besichtigung des Diwans (Versammlungssaal des Obersten Rates) und für die Besichtigung der Waffenkammer. Im letzten Innenhof der Palastanlage beeindruckte das Gebäude des Audienzsaales und auch hier lauschten wir den Erläuterungen Serdars, wie sich die Sultane vor unerwünschten Zuhörern schützten. Die darauf folgende Freizeit für die Besichtigung des Reliquien-Pavillons, der Kleidersammlung des Sultans und der Schatzkammer war vielen Gästen unserer Reisegruppe etwas zu knapp bemessen, so beeindruckend waren alle diese Dinge. Nach der Besichtigung der Palastanlage trafen wir uns wieder vor dem Eingang und warteten ca. eine halbe Stunde auf zwei fehlende Gäste unserer Reisegruppe, die dann später mit dem Taxi zum Hotel zurück fuhren. Am Abend nahmen 21 Gäste an der Fahrt zum Abendessen im  Fisch-Restaurant „Akvaryum" im Stadtteil Kumkapi teil. Das Essen schmeckte gut und während unseres Aufenthaltes traf eine Hochzeitsgesellschaft im Restaurant ein. So wurden wir überraschend Zeugen einer türkischen Hochzeitsfeier und bestaunten den Tanz und Gesang der Hochzeitsgäste. Nach dem Essen fuhren wir mit dem Bus zum Sultanahmet-Platz, um die beleuchtete Blaue Moschee und die Hagia Sophia zu fotografieren. Anschließend ging es zurück zum Hotel.

3.Tag, Montag, der 09.09.2013:   Gewürzbasar– Bootsfahrt auf dem Bosporus– Besuch des asiatischen Teils Istanbuls

Am Morgen fuhren wir über die Bogazici-Brücke (auf die andere Seite des Bosporus, in den asiatischen Stadtteil von Istanbul. Direkt am Flussufer hatten wir ein prächtiges Fotomotiv auf den Mädchenturm und die Altstadt. Der Mädchenturm liegt an der Einfahrt vom Marmarameer in den Bosporus. Hier wurden früher die Gebühren für die Ein- bzw. Ausfahrt in den Bosporus fällig. Im asiatischen Stadtteil von Istanbul leben heute ungefähr 40 % der Einwohner Istanbuls. Wir waren beeindruckt von der modernen Architektur und fuhren entlang der Bagdad-Straße zurück Richtung Fluss. Sie ist mit ihrer Architektur und den vielen exklusiven Geschäften eher europäisch geprägt. Ein unerwarteter Höhepunkt auf der asiatischen Seite war ein Aufenthalt auf dem Tannenhügel, einem Aussichtspunkt mit fantastischem Blick auf den Bosporus und die Neustadt. Das sich uns bietende Panorama war einfach atemberaubend!
Vom Tannenhügel aus fuhren wir wieder über den Bosporus in den europäischen Teil Istanbuls zurück und von dort Richtung Osten zur Mündung in das Schwarze Meer. Direkt am Fluss mit Blick auf die Mündung lag das Restaurant Saphir, in welchem wir unser Mittagessen einnahmen. Anschließend war noch etwas Zeit bis zur Abfahrt unseres Schiffes. Die folgende Fahrt auf dem Bosporus von der Mündung ins Schwarze Meer bis zum Goldenen Horn war einer der ganz großen Höhepunkte unserer Reise! Die ganze Strecke zu beiden Seiten des Bosporus ist bebautes Istanbuler Stadtgebiet. Wir waren von den gepflegten und luxuriösen Anwesen beeindruckt. Das Wetter war fantastisch und unser Kapitän wechselte während der Fahrt vom europäischen Ufer zum asiatischen und wieder zurück zum europäischen, was uns einen sehr guten Überblick verschaffte. In der Bucht „Goldenes Horn" angekommen,  erzählte uns Serdar etwas über den Ägyptischen Basar und anschließend hatten wir Freizeit, diesen zu besuchen und Souvenirs zu kaufen. Mit dem Bus fuhren wir dann zum Hotel zurück. Nach einer Pause trafen sich dann 19 Gäste zur Fahrt ins Restaurant „Orient Express". Hier nahmen wir in entsprechendem Ambiente unser Abendessen ein. Serdal erzählte uns anschließend, was vor sich geht, wenn der Orientexpress hier eintrifft. Nach dem Empfang auf dem roten Teppich und dem üppigen Buffet werden die Orientexpress-Gäste in einem Oldtimer-Konvoi vom Bahnhof abgeholt und in ihr nostalgisches Hotel gefahren. Wir mussten uns mit unserem Isuzu-Bus für die Fahrt ins Hotel begnügen, wo dieser schöne und erlebnisreiche Tag sein Ende fand.

4.Tag, Dienstag, der 10.09.2013: Galata–Turm – Chora–Kloster – Eyüp–Moschee

Wir begannen unseren Besichtigungstag mit dem Besuch der Erlöserkirche des Chora-Klosters (Kariye Camii), einem Bauwerk aus dem 11.Jahrhundert. Der byzantinische Philosoph und Theologe Theodoros Metochites ließ zwischen 1315 und 1321 die Klosterkirche umgestalten und mit Fresken und Mosaiken schmücken. Sie stellen den Stammbaum Jesu, das Leben Mariens, die Kindheit Jesu und sein späteres Wirken dar.
Von der Erlöserkirche, welche heute ein Museum ist, fuhren wir weiter zur 6,5 Kilometer langen Thedosianischen Landmauer, an der wir für einen Fotostopp anhielten. Diese doppelte Stadtmauer zwischen Marmarameer und Goldenen Horn ist noch in großen Teilen erhalten und wurde teilweise restauriert. Ursprünglich bestand sie aus 192 Türmen und mehreren Toren. Sie wurde unter Kaiser Theodosius II. zwischen 412-422 (n.Chr.) errichtet und erst im Jahre 1453 durch Mehmed II. überwunden. Am Marmarameer endet die Mauer in der Yedikule Festung, einer gewaltigen Festungsanlage, die ebenfalls aus dem 5. Jahrhundert stammt und in späterer Zeit mehrfach umgestaltet wurde. Von der Landmauer fuhren wir zum Schmuckgeschäft „Storks". Bei einem Getränk wurde uns die Firmengeschichte und das seriöse Auftreten des Unternehmens erläutert und anschließend bestand Gelegenheit, sich über die angebotenen Schmuckwaren zu informieren. Unser Mittagessen nahmen wir in der Nähe des „Goldenen Horns" im Kebab-Restaurant „Sultani" ein. Das Essen war gut, so dass wir uns danach auf den Weg zur Eyüb Moschee machen konnten. Eyüb Ensaru war der Bannerträger des Propheten und im Innenhof der Moschee befindet sich sein Grab. Die Moschee wurde fünf Jahre nach der Einnahme der Stadt durch die Osmanen unter Mehmed II. errichtet und ist die wichtigste Moschee in Istanbul. Ihr heutiges Aussehen erhielt sie allerdings erst unter Selim II. im 18. Jahrhundert. Von der Moschee gingen wir zur Talstation der Kabinenbahn, welche hoch zum Cafe Pierre Loti führt. Nach einer halbstündigen Wartezeit fuhren wir hinauf zur Bergstation und genossen den grandiosen Blick auf das Goldene Horn, die Neustadt und die Altstadt bei einem Glas Tee. Anschließend verabredeten wir uns zum gemeinsamen Gruppenbild auf der Aussichtsplattform vor dem Cafe und fuhren danach über das Goldene Horn hinüber in die Neustadt. Unser Ziel war der Galata-Turm, zu welchem es nach dem Ausstieg ein kurzer Spaziergang war. Er zählt zu den ältesten Türmen der Stadt und sein heutiges Aussehen erhielt er nach einem Umbau durch die Genuesen im Jahre 1348. Diese hatten im Jahre 1261 den byzantinischen Kaiser geholfen nach Konstantinopel zurückzukehren, nachdem sich die Regenten nach dem 4. Kreuzzug aus der Stadt nach Nicäa zurückgezogen hatten. Zum Dank wurde den Genuesen gestattet eine Handelsniederlassung aufzubauen, in deren Mitte sich auch der ursprüngliche Galata-Turm befand. Am Turm angekommen, fuhren wir mit dem Aufzug bis in den 7. Stock und von dort stiegen wir die zwei Stockwerke bis zur Aussichtsplattform hinauf. Es war ein atemberaubender Blick über Neu- und Altstadt, über das Goldene Horn, den Bosporus und sogar bis zum asiatischen Teil Istanbuls und zu den Prinzeninseln. Anschließend fuhren wir mit dem Bus zu unserem Hotel zurück. Nach einer Pause begaben wir uns dann zum Abendessen ins Nachtlokal „Karvansaray". Hier findet jeden Abend eine der faszinierendsten Shows Istanbuls statt. Die Musikgruppe spielte bereits, während wir den Veranstaltungsort betraten. Der Saal füllte sich mit immer neuen Reisegruppen, bis am Ende keine einziger Platz mehr frei war. Schon beim Essen begann die Show. Zuerst kam eine Bauchtänzerin, danach eine Folkloregruppe vom Schwarzen Meer. Im Verlaufe des Abends folgten dann weitere Bauchtänzerinnen, darunter die beste der Türkei, eine Trachtengruppe mit Messerakrobatik und Feuerwerfer sowie ein Entertainer, der die Stimmung unter den einzelnen Nationalitäten so richtig anheizte. Am Ende bat er eine Gruppe aus Brasilien auf der Tanzfläche Samba zu tanzen und verschwand. So fand der Tag ein stimmungsvolles Ende.
5.Tag, Mitwoch, der 11.09.2013:   Transfer zum Flughafen
Am Morgen hieß es Abschied nehmen von unserem Hotel und von Istanbul. Nach dem Kofferladen fuhren wir zum Dolmabahce-Palast, an welchem drei Gäste unserer Reisegruppe ausstiegen. Da sie noch bis zum Nachmittag in Istanbul blieben, hatten sie Zeit für die Besichtigung des Palastes. Am Nachmittag wurden sie dann mit einem Taxi vom Hotel abgeholt, zum Flughafen gebracht und trafen dort auf ihre neue Reisegruppe, mit der sie nach Kappadokien fuhren. Unser Rückflug von Istanbul nach Leipzig verlief genauso angenehm wie der Hinflug. Es gab zwei Wahlessen und Getränke während des Fluges und wer wollte, konnte sich einen Film ansehen. Bei der Pass- und Ausweiskontrolle am Flughafen Leipzig gab es dann noch eine kleine Verzögerung, als ein Gast unserer Gruppe seinen Ausweis nicht gleich finden konnte. Vor dem Flughafen standen unsere Transferfahrzeuge bereit, die uns in unsere Wohnorte zurück brachten.
Alles klappte prima! Ich bedanke mich bei allen Reiseteilnehmern für das Gelingen dieser schönen und erlebnisreichen Reise!Dirk Schlosser
14.09.2013

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