Reisebericht: Wanderreise Türkei – Kappadokien

21.09. – 28.09.2013, 8 Tage Rundreise und Wandern in Kappadokien: Kayseri – Uchisar – Taubental – Liebestal – Rotes Tal – Rosental – Schwertertal – Cat–Tal – Göreme – Soganli–Tal – Mustafa pasa – Höhlenstadt Saralti – Ihlara–Schlucht (ca. 50 geführte Wanderkilometer)


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Türkei - du wunderschönes Land im Osten. Bereits einige Male hat es mich in die Türkei schon mit Eberhardt-Gruppen verschlagen. Auf anderes Terrain nämlich beim Wandern begab ich mich diesmal. Was wir dabei alles erlebten, erzähle ich Ihnen hier...
Ein Reisebericht von
Sandra Mahr
Sandra Mahr

1. Tag – Anreise nach Ankara

Auf ging es für unsere wanderbegeisterten Eberhardt-Gäste zu einer aufregenden Reise in eine landschaftlich einzigartige Region der Türkei - nach Kappadokien. Mit Lufthansa fliegen wir von Dresden, Leipzig und Berlin über München nach Ankara. Nach einem angenehmen Flug erreichten wir gen Nachmittag unser Hotel in der Hauptstadt. Unsere Reiseleiter Volkan und Yücel gaben uns noch ein paar Tipps, wie wir den restlichen Tag gestalten konnten und machte jeder die Stadt auf eigene Faust schon einmal unsicher. Zum Abend trafen wir uns alle beim Abendessen im Hotel wieder und die ersten Bekanntschaften wurden gemacht. Einige unserer Gäste fehlten noch, denn die hatten im Anschluss an unser Wandererlebnis noch eine Städtetour in der pulsierenden Metropole Istanbul oder eine Badeverlängerung gebucht. Am Abend trafen aber auch die letzten 6 ein und somit waren nun alle in der Türkei sicher angekommen.

2. Tag – Ankara – Çat–Tal

Am nächsten Morgen werden viele von uns nicht durch den Wecker sondern durch den Muezzin geweckt - willkommen in der Türkei! Gleich nach dem Frühstück machen wir uns auf, die Hauptstadt zu entdecken. So fährt uns Merdan, unser Busfahrer, direkt zur Festung, welche hoch über der Stadt liegt. Bei strahlend blauem Himmel gehen wir durch das anliegende Stadtviertel. Schon hier zeigt sich einer der vielen Gegensätze, an welche wir uns im Laufe der Woche gewöhnen. Neben frisch restaurierten Häusern fallen teilweise Dächer zusammen, überall liegt Bauschutt herum. Die Kluft zwischen arm und reich ist hier regelrecht fassbar. Oben angekommen bietet sich uns ein atemberaubender Blick über die Stadt. Leider ist es am Horizont ein wenig trüb, sodass sich nicht die volle Schönheit der Stadt für unser Auge zu erkennen gibt. Doch die ersten Blicke in ungewohnter Umgebung nehmen uns schon den Atem und wir staunen über das Ausmaß der Stadt. Erstmals wird uns wirklich bewusst, wie riesig Ankara doch ist. Immerhin wohnen hier 5 Millionen Menschen. Die Stadt fügt sich wunderbar in die hügelige Umgebung ein. Kaum ein Gebäude ragt auffällig in die Höhe. Nur die Minarette der Moscheen brechen das Bild. Wir genießen noch etwas die frische Morgenluft ehe uns Volkan zum nächsten Tagespunkt führt. Wir benötigen etwas 5 Minuten zu Fuß, bevor wir das Hethiter-Museum unterhalb der Festung erreichen. Neben Gesteinsreliefs aus der Hethiterzeit bestaunen wir auch Kunst und Kulturgegenstände aus der Bronze- und Eisenzeit. Vieles davon wurde in unmittelbarer Nähe von Ankara gefunden. Nicht nur für Geschichtsfans ist dies mehr als beeindruckend. Nach und nach treffen wir uns im Garten des Museums wieder und machen uns schon auf, Ankara zu verlassen. Mit einer kurzen Stadtrundfahrt vorbei an dem Anitkabir von Mustafa Kemal Atatürk, dem wohl bekanntesten Menschen außerhalb der Türkei. Zum späten Nachmittag ist unsere Busfahrt erst einmal beendet und die erste kleinere Wanderung steht auf unserem Programm. Der erste Blick in die Landschaft des Çat-Tal ist ungewohnt aber wunderschön. Neben kleinen Weinreben führt ein gepflasterter Weg in das Tal. Wir gehen einige Stufen hinab, leider haben wir die gezählten Stufen vergessen, und befinden uns in einer ganz anderen Welt. Links und rechts ragen Tuffsteinfelsen in die Höhe, ein kleiner Bach fließt zu unseren Füßen. Das ganze Tal ist bewuchert und bewachsen und nur ein schmaler Weg führt hier entlang. Wir folgen Volkan immer tiefer ins Tal hinein. Überall in den Felsen sieht man alte Höhlen eingehauen, teilweise schon wieder als Taubenschläge zugemauert. Leider können wir das Tal nicht komplett durchlaufen, sodass wir nach Sichtung der ersten Feenkamine umkehren und in unser Quartier, ein Höhlenhotel in Ortahisar, weiterfahren.

3. Tag – Tal der Tauben – Göreme – Liebestal

Da war er auch schon da, unser erster „richtiger" Wandertag. Und Volkan hat auch gleich eine kleine Überraschung für uns: Ismael wird uns vorgestellt - ein Vollblut-Kappodokier, wenn man so will. Der charismatische Mann wird uns in den nächsten Tagen durch die verschlungenen Täler der kappadokischen Felsenlandschaft. Bei strahlendem Sonnenschein steigen wir hinab in das Tal der Tauben und sind von Anfang an fasziniert. Links und rechts zeigen sich die bizarrsten Felsfomationen, unserer Phantasie werden keine Grenzen erkennt. Von links erkennen wir eine Schildkröte, von rechts interpretierten wir wieder was völlig anderes in die Felsformationen. Überraschenderweise ist das Tal nicht staubtrocken, wie man mit dem Blick von oben hätte erahnen können, sondern grün über grün mit einer vielfältigen Flora. Und wo Flora ist, gibt es natürlich auch Fauna. So zeigt uns Volkan auf dem Weg eine Schildkröte, die ganz unscheinbar im Gras direkt neben unserem Wanderweg liegt und fast übersehen worden wäre. Ismael und Volkan führen uns weiter sicher durch das undurchsichtige Wegenetz. Wenn es doch mal etwas komplizierter wird vom Abstieg steht uns immer die Hand von einem unserer netten Reiseleiter Yücel und Volkan bereit. Nebenbei lernen wir nicht nur türkisch, sondern auch allerhand zur Entstehung dieser einzigartigen Gegend. Der Weg führt rauf und runter, sodass wir immer wieder unseren Blick auch in die Seitentäler schweifen lassen können. Auch die Taubenschläge, welche dem Tal seinen Namen gegeben haben, können wir überall in den Felsen erkennen. Bis nach Göreme führt uns unser erstes Etappenziel heute. Hier besichtigen wir eine kleine Höhlenkirche und Volkan bringt uns so einiges über den islamischen Glauben und das Leben als Muslime näher. In Göreme halten wir dann auch zum Mittag, ehe es auf geht zum nächsten Tagespunkt, der Wanderung durch das Liebestal. Nach dem Mittagessen fahren wir ein kurzes Stück, in dem uns Volkan noch verspricht, dass er uns zeigen wird, was das Liebestal bedeutet. Einige von uns lachen bereits hier, weil sie an was völlig anderes denken. Am Vormittag haben wir ja nun schon einige Felsformationen gesehen, doch woher das Liebestal seinen Namen hat, wird nach einer knappen Stunde Laufzeit dann auch klar. Schon von Weitem sehen wir riesige, steil aufragende Felsen - und natürlich erkennt hier jeder von uns die phallus-ähnliche Form! Und nicht nur die Damen müssen hier ein wenig schmunzeln! Wie war der Spruch doch gleich? „Kurz und dick ist der Frauen Glück, lang und schmal ist der Frauen Qual" Bei so einem Ausblick machen wir natürlich auch gerne Halt an einer Teestube, ehe wir uns dem Talausgang nähern.

4. Tag – Das Rote Tal – Pasabag – Klosteranlagen von Göreme

Für einige von uns begann der Tag bereits in den frühen Morgenstunden. Das Morgenland bei Sonnenaufgang war das Ziel. Und fuhren 15 Wanderfreunde in aller Frühe ab und unternahmen eine Ballonfahrt. Oder war es doch wie es für Volkan richtig klang der Ballonflug??
Der Rest von uns ließ den Morgen in aller Ruhe beginnen und noch immer tief beeindruckt durch das gestern Gesehene, starten wir unsere Wanderung oberhalb des Roten Tals. Die stark eisenhaltigen Gesteine verleihen diesem Ort eine einzigartige Farbgebung und somit auch den Namen. Wir beginnen wieder mit einem kleinen Abstieg, doch diesmal bleibt es auch im Tal eine karge, jedoch nicht weniger interessante Landschaft. Auch hier können wir überall kleine und große Taubenschläge entdecken, dazu kommen gleich mehrere Höhlenkirchen - jede für sich unterschiedlich und doch ungaublich gut erhalten. Unterhalb einer dieser Kirchen machen wir unsere heutige Teepause, ein kleines Ritual, welches sich auf allen Wanderungen wiederholen soll. Zur Auswahl stehen çay, frisch gepresster Orangen- oder Granatapfelsaft oder Türk Kahvesi. Etwas Besseres gibt es bei der Hitze einfach nicht. Auch die abgewetzten alten Sofas, auf welchen wir sitzen, haben mehr als Charme! Immer wieder haben wir auf unseren Wegen auch mal Treppenstufen, welche doch gern bei einigen Anstiegen genommen werden. Um unterwegs nicht ganz aus der Puste zukommen, machen wir immer mal wieder kleinere Pausen, lassen uns von den Landschaften faszinieren. Hin und wieder werden unsere Wege aber auch von Äpfeln oder Trauben gekreuzt. Obst von Bäumen zu Pflücken ist zwar bei in der Türkei Türken "das Augenrecht", doch Volkan meinte im Normalfall nicht in den Mengen, wie es bei einer großen Gruppe vorkommt. Daran halten, tun wir uns nur selten und sammeln somit unsere Taschen voll, um immer mal wieder eine kleine fruchtige Erfrischung zu haben.
Zum Mittag probieren wir dann typisch türkische Spezialitäten - Gözleme und Ayran - einfach, lecker und gut! Zu Gast bei Ayse, von der wir durch die Geschichten unserer Reiseleiter schon viel gehört haben. Ayse hat sich in einem Land, in dem die Frauen eher weniger arbeiten soll, durchgesetzt und führt ihr eigenes kleines Restaurant.
Am Nachmittag wartet dann ein kulturelles Highlight auf uns - das Unesco-Weltkulturerbe in Göreme. Die riesige Klosteranlage wurde hier komplett in Tuffstein gehauen. Leider darf Yücel hier nicht in den Kirchen führen, sodass er voher einfach auf die wichtigsten Dinge hinweist und eingeht. Also gehen wir selbst auf Entdeckungstour, sehen jahrhundertealte Wandmalereien, Altäre, Tische und und und...
Auf dem Rückweg halten wir noch kurz in Ürgüp auf dem Wochenmarkt sowie bei einer kleinen Weinverkostung - beides leider nicht so interessant, aber schließlich sind wir ja auch hauptsächlich zum Wandern hier!

5. Tag – Wanderung durch die Ihlara Schlucht – Höhlenstadt Derinkuyu

Heute hieß es Halbzeit. Nicht mehr lange und unsere wunderschöne Reise sollte schon wieder zu Ende sein. Nachdem Frühstück geht es los mit einer etwas längeren Busfahrt. Wir fahren gen Nordwesten. Nach einer Stunde Fahrzeit sehen wir einen der Vulkane, welcher für die Entstehung Kappadokiens prägend war - den Hasan Dagi. Erneut steigen wir hinab und diesmal erwartet uns förmlich eine Explosion der Natur! Grün über grün, Vogelgezwitscher, quakende Frosche - herrlich, für solche Momente gehen wir wandern. Die Ihlara-Schlucht ist das völlige Gegenteil der Landschaft, welche wir in den letzten Tagen gesehen haben. Zur Mittagszeit verlassen wir dann auch die Schlucht und Volkan fährt mit uns zu einem wunderbar ruhigen Kratersee. Doch schließlich möchten wir ja heute noch nach Derinkuyu und so steigen wir in den Bus und lassen uns von Merdan zu unserem Ziel chauffieren. Angekommen in Derinkuyu verkleinert sich dann unsere Gruppe doch etwas. Volkan weist darauf hin, dass Menschen mit Platzangst und auch Herzbeschwerden vielleicht nicht mitkommen sollten. Auch die etwas Größeren unter uns sollten sich dies genau überlegen, da es an manchen Stellen doch recht eng ist und wir nicht wie gewohnt in aufrechtem Gang gehen können. Auch die Luft ist feucht und stickig. Dennoch sind sich alle Mitgelaufenen sicher, das es atemberaubend ist, was hier von Menschenhand erschaffen wurde. Ein weitverzweigtes Labyrinth an Gängen und Luftschächten, Ställe, Schlafräume und sogar eine Kapelle - alles mit einfachstem Werkzeug in frühester Zeit in den Stein gehauen. Man nimmt an, dass Menschen hier über Monate, vielleicht sogar Jahre unterirdisch leben konnten.
Als Tagesabschluss steht nun noch die Besichtigung einer Teppichfabrik an. Die Gefühle auf dem Weg dorthin sind gemischt, handelt es sich doch um ein Pflichtprogramm des türkischen Tourismusministeriums - und man hat ja bisher nicht viel Gutes über solche Veranstaltungen gehört. Doch wir werden eines Besseren belehrt! Uns wird gezeigt, wir die Farben für die Teppiche hergestellt werden und auch, wie Seide aus den Kokons der Raupen gemacht wird. Auch zeigen uns Teppichknüpferinnen ihr Handwerk. Natürlich werden uns Teppiche vorgeführt - unbeschreibliche Muster, Farbspiele werden zu unseren Füßen niedergelegt. Man ist hier gastfreundlich, aber nicht aufdringlich - so soll es sein und so werden Vorurteile auch abgeschafft!

6. Tag – Üzengi und Gomeda Tal – Sinassos – Soganli Tal

Unsere heutige Wanderung führt uns erneut durch kappadokische Täler, doch auch heute zeigt sich die Natur erneut von ihrer wandelbaren Seite. Die ineinander übergehenden Täler zeigen sich von ihrer grünen Seite. Hier zeigt sich die Flora wieder in einer kaum zu überblickenden Vielfalt. Die Taubenschläge links und rechts in den Felsen sind für uns fast schon Normalität. Das Tal ist durchzogen von einem kleinen Fluss, welchen wir wieder und wieder und wieder überqueren. Mal reicht ein kleiner Sprung, mal ein kurzer Balanceakt über einen Baumstamm, mal ein Hüpfen von Stein zu Stein.
Einem See machen wir unsere heutige Mittagspause. Bei herrlichem Sonnenschein lassen wir uns das Picknick mit allerlei kappadokischen Leckereien schmecken. Frisches Weißbrot, Schafskäse, Tomaten, Gurke, Oliven und Ayran dazu noch viel Wasser- und Honigmelone - ein Mittagschlaf nach dem Essen wäre hier nicht schlecht gewesen.
Doch das ging nicht, schließlich wartet auch am Nachmittag nochmals eine Wanderung auf uns.
Mit dem Bus fahren wir weiter ins Soganli-Tal, wo wir uns Höhlenkirchen ansehen, die immer noch bestens erhalten sind. Auch kann man noch erkennen, dass bis vor kurzer Zeit  die kappadokische Bevölkerung in vielen dieser Höhlen gewohnt hat. Leider wurden sie nach einem Erdbeben aus Sicherheitsgründen umquartiert - so wie es aussieht, ist mit dieser Entscheidung keiner richtig glücklich aber wirklich sicher sehen die Häuser, hier wirklich nicht mehr aus. Wobei auch nicht mehr viel von den früheren Häusern zusehen ist. Am Ende der Wanderung warten viele Damen auf uns, wollen uns selbst gemachte Puppen verkaufen, Viele nutzen die Gelegenheit und denken dabei an ihre Enkel zu Hause, die sich sicher über ein solches Mitbringsel freuen würden.
Eigentlich sind dies ja schon mehr als genug Eindrücke für einen Tag. Doch viele Gäste haben sich dafür entschieden, auch am Abend noch ein weiteres Stück kappadokischer Kultur kennenzulernen. Nach dem Abendessen fahren wir in eine alte Kavanserei, um einer Zeremonie der Derwische beizuwohnen. Das alte Gebäude ist wunderschön restauriert und das orientalische Flair ist zum Greifen nah. Die Zeremonie mag dann vielleicht für den ein oder anderen befremdlich wirken - interessant ist sie allemal. Schließlich sieht man nicht alle Tage, wie sich die Derwische in Trance singen und tanzen. Die anschließende Sound- und Lichtshow rundet den Abend noch auf wunderschöne Weise ab!

7. Tag – Konya und das Mevlana Museum

Durch die zeitige Rückkunft am Vortag waren die Koffer schon gepackt und wir konnten beizeiten aufbrechen, um unser Tagesprogramm zu schaffen. Mit dem Wissen von letztem Abend fuhren wir nach Konya und besuchten wir Nevsehir.  Ibrahim Pasa Külliyesi stand auf unserem Programm mit Medrese, Moschee und Armenküche. Die Armenküche wurde leider vor 3 Jahren geschlossen aufgrund das viele die Gutherzigkeit anderer ausnutzten nur um selbst Geld zu sparen. Auch bei der Moschee hatten wir ein wenig Pech, der Zuständige war gerade nicht da, sodass wir keine Chance hatten sie von innen zu besichtigen. Also machten wir einen Kompromiss und besuchten ein Hamam. Doch schon in den ersten Zwischenräumen merkten wir, dass wir hier schneller wieder raus sind als wir dachten. Die Wärme im Hamam war mit unseren Sachen nochmal mindestens 20 Grad mehr als ohnehin schon.Unsere Busfahrt setzten wir bis Konya fort, wo wir genau zum großen Freitagsgebet ankamen. Beim aussteigen aus dem Bus wurden wir von den Gesängen des Muezzin empfangen. Und etwas, was wir während der gesamten Reise noch nicht gesehen hatten, bot sich unserem Auge. Vor der Moschee knieten viele Menschen und beteten. Doch ehe wir selbst die Moschee besichtigten genossen wir ein letztes Mal türkische Spezialitäten.
Nach der Mittagspause wollten auch wir endlich eine Moschee von innen sehen. Denn wie würde es aussehen, wenn wir wieder nach Hause kamen und nicht eine Moschee gesehen hätten? Leider wurde unser Plan ein wenig zerstört, denn die erste Moschee war gar nicht zu betreten wegen Renovierungsarbeiten und in der zweiten war genau der wichtigste Part noch wegen Renovierungsarbeiten gesperrt. Aber wir ließen es uns dennoch nicht nehmen einen Blick in die Moschee zu werfen. Also verhüllten die Damen ihre Haare und legten sich noch etwas über die Schultern und schon wagten wir einen Blick in den rituellen Ort des islamischen Gebets.
Bevor wir Konya, das Zentrum des Sufismus, wieder verließen besuchten wir noch das Mevlana-Museum und gehen den Ursprüngen des Derwisch-Kults nach. Volkan führt uns wieder und erzählt vieles über Religion und Lebensweise der bei uns wenig, wenn überhaupt bekannten Religion. In vielen kleinen Räumen können wir dies dann auch sehen. In der Moschee mitten im Museum sieht man dann auch viele Anhänger von Mevlana, welche hier beten, schließlich gilt das Mausoleum bei Muslimen als Wallfahrstort. Auch uralte Koranschriften können hier bewundert werden.
Den Rest des Tages verbringen wir im Bus - auf dem Weg zurück nach Ankara wird uns erneut bewusst, wie riesig und weitläufig dieses Land doch ist.

8. Tag – Ankara – Heimflug

Tja was soll ich sagen? Wo ist die Zeit geblieben? Wir waren doch gerade erst in der Hauptstadt angekommen, da sollten wir schon wieder zurückfliegen. Nein, leider war es nicht ganz so wie manche von uns den Eindruck hatten. Wir hatten wirklich eine Woche hier in dem Land verbracht. Die Zeit verging wie im Flug, weil es das Wort Langeweile während unserer Reise nicht gab.
Von vielen wurde der Tag nicht gemocht, weil es immer einen bitteren Beigeschmack hatte. Es hieß mal wieder Abschied nehmen.
Für 6 von uns endete die Reise schon sehr zeitig am Morgen, denn die Flüge nach Istanbul bzw. Antalya gingen bereits am Vormittag. Alle anderen hatten noch Zeit sich die Stadt nochmal ein wenig selbst anzuschauen. Einige schlenderten bis zum Mausoleum Atatürks, andere hingegen gingen ins Parlamentsgebäude oder sahen sich noch eine weitere wunderschöne Moschee an.
Zum Mittag fuhren wir dann zum Flughafen und verabschiedeten uns von Yücel und Volkan. Die zwei haben uns in den vergangenen Tagen viel über ihr Land erzählt und uns vieles gelernt, was wir vorher nicht wussten.
Die richten Worte zum Abschied zu finden ist immer schwer, daher sage ich nur "Tesekkür ederim ile allahaismarladik" (Dankeschön und auf Wiedersehen).
Mir bleibt eigentlich nichts weiter zu sagen, ich liebe die Türkei jedesmal ein bisschen mehr. Ich bedanke mich bei begeisterten Wanderfreunden, die großes Interesse an Kultur, Land und Natur gezeigt haben.
Ich wünsche Ihnen für die Zukunft alles Gute und würde mich freuen Sie wieder auf einer Reise begrüßen zu dürfen.
Ihre Sandra Mahr

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