Reisebericht: Mittelmeer und Schwarzes Meer mit AIDAaura

15.06. – 29.06.2014, 15 Tage Türkei – Griechenland – Russland – Bulgarien – Rumänien


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Mit der AIDAaura durften wir Izmir, Istanbul, Sotschi, Konstanza, Varna, Thessaloniki und Rhodos entdecken. Eine spannende Reise auf den Spuren der Antike verbunden mit allen Annehmlichkeiten einer Kreuzfahrt...
Ein Reisebericht von
Annette Probst-Weise
Annette Probst-Weise

1.Tag: 15.06.14 – Anreise nach Antalya – Türkei

In der Nacht wurden wir bereits alle sehr zeitig durch den Haustür-Transfer-Service abgeholt und es ging direkt nach Berlin-Tegel. Dort traf sich unsere kleine Reisegruppe, die nur aus 12 Personen bestand. Wir checkten ein und stärkten uns bei einem kleinen Imbiss. Mit Türkish-Airways flogen wir zunächst nach Istanbul und von dort weiter nach Antalya. Ein Bus brachte uns zur AIDAaura, unserem Zuhause für die nächsten 14 Tage. Wir wurden sehr freundlich begrüßt und konnten sofort unsere Kabinen beziehen. Nach einem ersten Erkundungsgang trafen wir uns zum Abendessen im Calypso-Restaurant. Das dort angebotene Buffet ließ keine Wünsche offen. Nun stand noch die vorgeschriebene Seenot-Rettungsübung auf unserem Tagesprogramm. Den Tag beendeten wir auf dem Pooldeck bei einem Glas Sekt und einer tollen Lasershow. Das Auslaufen des Schiffes aus Antalya verschliefen wir, weil auf Grund der Verspätung von zwei Flügen einige Gäste erst nach 1.00 Uhr auf dem Schiff eintrafen.

2.Tag: 16.06.14 – Seetag

Heute konnten wir ausschlafen. Wir genossen das Frühstück wiederum von den tollen Buffets. Am Vormittag zeigte uns Bastian vom Club-Team das Schiff. Wir spazierten über die Decks 8-11 und sahen alle wichtigen Bereiche des Schiffes, wie die AIDA-Bar, die beiden Restaurants und den Spa-Bereich. Anschließend stießen wir mit einem Glas Sekt auf unsere Kreuzfahrt an. Den Tag verbrachten alle ganz individuell auf dem Schiff. Dabei wurde es überhaupt nicht langweilig, denn es gab überall viel zu entdecken. Auf dem Schiff fanden verschiedenste Veranstaltungen statt. Wir nutzten den Tag natürlich auch zum Entspannen auf dem Sonnendeck. Am Abend wurde das erste WM-Spiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft im Theater übertragen. Fast alle auf dem Schiff befanden sich im Fußball-Fieber. Für einen Teil unserer Gruppe war dies aber nicht so wichtig und so trafen wir uns zum gemütlichen Abendessen im Marktrestaurant, wo wir mit Köstlichkeiten aus Skandinavien verwöhnt wurden. Den Tag ließen wir dann noch auf dem Pooldeck ausklingen.

3. Tag: 17.06.14 – Izmir – Türkei

Am Morgen erreichten wir Izmir, die drittgrößte Stadt der Türkei. Wir fuhren in den Hafen ein und konnten einen ersten Blick auf die dichtbebauten Hänge der Berge werfen. Izmir wurde schon 3.000 Jahre vor unserer Zeitrechnung als Smyrna gegründet. Unsere Gäste hatten ganz unterschiedliche Ausflüge bei AIDA gebucht. Man hat aber auch Belege gefunden, die eine Besiedlung des heutigen Stadtgebietes bereits vor 8.000 bis 10.000 Jahren vermuten lassen. Smyrna war seit Ende des 2. Jh. vor Christi zunächst Kolonie der äolischen und anschließend der ionischen Griechen. Die Stadt gilt als Geburtsstadt von Homer, dem ersten epischen Dichter des Abendlandes. Smyrna wurde mehrfach zerstört. In der Spätantike entwickelte sich die Stadt zu einem wichtigen Zentrum der christlichen Welt. Von 395 an gehörte die Stadt zum byzantinischen Reich. Verschiedene Eroberungen brachte sie schließlich 1424 in die Hände Murads III. und wurde Teil des osmanischen Reiches und in Izmir umbenannt. Die wechselvolle Geschichte bescherte der Stadt verschiedenste Katastrophen wie Pest, Erdbeben oder Feuersbrünste. Dennoch entwickelte sich die Stadt zum wichtigsten Handelszentrum Kleinasiens. Nach der Zerschlagung des osmanischen Reiches im Jahr 1918 gab es große Konflikte zwischen den Griechen und Türken und im Vertrag von Lausanne wurde Izmir endgültig der Türkei zugesprochen. Nun wollten wir die Stadt aber auch selbst erleben.
Eine kleine Gruppe nahm gemeinsam mit mir an einem Ausflug nach Agora und zum Konak-Platz mit dem Uhrturm, ein Geschenk Kaiser Wilhelm II., der Konak-Moschee und dem Kemeralti-Basar teil. Wir sahen das Atatürk-Denkmal, welches dem Gründer der Türkei gewidmet wurde. Unsere Tour führte uns weiter nach Agora, wo wir die Ausgrabungsstätte des alten antiken Marktes besuchten. Wir konnten uns gut vorstellen, wie in der längst vergangenen Zeit in den dreistöckigen Hallen Handel getrieben wurde. Einige Teile des Bauwerkes haben die Jahrtausende überlebt und werden wieder restauriert. Anschließend besuchten wir den Konak-Platz mit der gleichnamigen Moschee und dem Uhrturm. Nun hatten wir Zeit, über den Basar zu spazieren und die bunte Welt der Händler zu erleben. Wir sahen ein buntes Warenangebot. Gewürze wurden neben Gemüse, Obst und frischem Fisch angeboten. Aber genauso gab es Textilien, Spielzeug und Lederwaren zu kaufen. Nun ging es zum Schiff zurück und wir genossen den Nachmittag auf dem Sonnendeck.
Andere Gäste besuchten das prächtige Ephesos und die antike Stadt Pergamon, wo der berühmte Pergamon-Altar herstammt.
Am späten Nachmittag erlebten wir erstmals das Auslaufen der AIDA aus dem Hafen. Und wir nahmen Kurs Richtung Istanbul. Am Abend verpasste keiner die Vorstellung der Offiziere und der Mannschaft im Theater. Unser Kapitän, Nico Berg, stellte auf sehr amüsante Art seine Kolleginnen und Kollegen vor.

4.Tag: 18.06.14 – Fahrt nach Istanbul

Am Morgen begrüßte uns wieder die Sonne. Wir nutzten den Vormittag wieder zum Entspannen und besuchten verschiedene Veranstaltungen auf dem Schiff. Wir informierten uns über unsere weiteren Ziele der Reise und hörten einen interessanten Vortrag über Istanbul. Dann rückte die faszinierende Stadt, welche als einzige Stadt der Welt auf zwei Kontinenten liegt, also sowohl in Europa und in Asien gehört, in unser Blickfeld. Wir fuhren in die Stadt am Bosporus und genossen das Panorama der Stadt, die die Brücke zwischen Orient und Okzident schlägt. Hier herrschten in einer Zeit von 1.600 Jahren unzählige Kaiser und Sultane. Istanbul ist heute eine Weltmetropole und diente dem Byzantinischen, Römischen und Osmanischen Reich als Hauptstadt. Viele Bauwerke sind bis in die Gegenwart Zeugnisse dieser langen wechselvollen Geschichte. Wir sahen bereits die Hagia Sophia, die Blaue Moschee und den Topkapi-Palast. Einige Gäste gingen auf eine erste Entdeckungstour. Unsere AIDAaura legte direkt vor der Galata-Brücke an. Am Abend erlebten wir einen ersten Ausflug in der Millionen-Metropole. Wir fuhren zunächst in die Altstadt und konnten wunderschöne Fotos von der Blauen Moschee und der Hagia Sophia im Dämmerlicht schießen. Anschließend ging es zum bekannten Taksim-Platz. Von dort spazierten wir über die am späten Abend noch sehr belebte Einkaufsstrasse. Am späten Abend kehrten wir zum Schiff zurück und genossen nochmals das beleuchtete Panorama der Stadt.

5.Tag: 19.06.14 – Istanbul – Türkei – Eberhardt–Ausflug

Heute stand unser erster Eberhardt-Ausflug auf dem Programm. Bereits recht zeitig verließen wir das Schiff und Sedar, unser türkischer Reisleiter, erwartete uns bereits. Mit dem Bus fuhren wir zum Hippodrom-Platz mit seinen Sehenswürdigkeiten. Von hier ging es zu Fuß zur Blauen Moschee. Wir waren etwas vor der Öffnungszeit da, aber das war auch gut so. Sedar gab uns erste Erläuterungen zur Geschichte der Stadt und der Blauen Moschee. Wir waren die ersten Besucher und hatten die Moschee kurze Zeit für uns allein. Der eigentliche Name ist Sultan-Ahmed-Moschee. Die Moschee bekam ihren populäreren Namen von den Touristen wegen ihrer reichen Ausstattung mit über 20.000 herrlich blauen Fayence-Fliesen. Zusammen mit den goldenen Koranschriftbändern, den roten Teppichen und den 260 Glasfenstern ist sie ein imposantes Gotteshaus, welches bis zu 2.000 Gläubigen Platz bietet. Im 17.Jahrhundert wurde die Moschee mit den 6 Minaretten errichtet. Anschließend bummelten wir über das Hippodrom, welches im antiken Konstantinopel als Rennbahn für Pferdewagen diente. Wir sahen den Obelisken aus Ägypten, den Theodosius I. in der Mitte der Rennbahn aufrichten ließ. Dieser ist über 3.000 Jahre alt. Die bronzene Schlagensäule, welche ursprünglich 8 Meter hoch war und drei ineinander verschlungene Schlangen zeigte, ist heute nur noch 5 Meter hoch und hat keine Köpfe mehr. Ein weiteres Wahrzeichen des Platzes ist der Kaiser-Wilhelm-Brunnen. Der achteckige Brunnen war ebenfalls ein Geschenk von Kaiser Wilhelm II. an den Sultan. Er ist reich mit Mosaiken verziert. Nun erlebten wir einen weiteren Höhepunkt. Wir besuchten die Hagia Sophia, einen der größten Kirchenbauten der Welt. In nur sechs Jahren errichteten 10.000 Arbeiter dieses großartige byzantinische Bauwerk aus den edelsten Werkstoffen der damaligen Zeit wie Elfenbein aus Afrika, Marmor aus Ägypten und Säulen aus den Ruinen der altgriechischen Stadt Ephesos. Nach der Eroberung Konstantinopels durch Sultan Mehmet im Jahr 1453 erhielt die Kirche Minarette und wurde zur Moschee. Atatürk der Gründer der Türkei verbot 1934 die Ausübung der islamischen Religion in der Moschee und machte aus ihr ein Museum. Wir waren fasziniert von der riesigen Kuppel und der reichen Ausschmückung mit den wunderschönen Mosaiken und den riesigen Tafeln, auf denen die Namen der Propheten verewigt wurden. Dieses Gebäude mit seiner Geschichte von Kirche über Moschee bis zum heutigen Museum war beeindruckend. Weiter führte uns unsere Tour zum Topkapi-Palast. Dieser Palast der Sultane war 400 Jahre lang das Zentrum des Osmanischen Reiches. Der gesamte Gebäudekomplex ist in vier Höfe untergliedert, die unterschiedlichste Funktionen hatten. Wir sahen die Räume des ehemaligen Harems, in denen heute Waffen und Uhren aus der damaligen Zeit ausgestellt sind. In der Schatzkammer konnten wir wunderschöne Schmuckstücke und verschiedenste Schätze der Juwelierkunst aus der Sammlung der Sultane bewundern. Von den Terrassen hatten wir einen atemberaubenden Blick über das Goldene Horn, den Bosporus und das Mamarameer. Nun war es Mittag und in einem Restaurant am Goldenen Horn legten wir eine Pause ein. Mit einem typischen türkischen Menü stärkten wir uns. Anschließend statteten wir dem ägyptischen Basar noch einen Besuch ab. Wir ließen uns durch das bunte Gewühl der Händler treiben und erlebten wirklich das orientalische, quirlige für uns exotische Treiben zwischen Gewürzen, Süßigkeiten und den verschiedensten Waren. Die Zeit war wie im Flug vergangen und wir mussten zum Schiff zurück. Am späten Abend heiß es wieder „Leinen los" und es begann die Passage durch den Bosporus ins Schwarze Meer. Der Bosporus gehört zu einer der meistbefahrenen Wasserstraßen der Welt und verbindet das Mamarameer mit dem Schwarzen Meer. Wir erlebten den ersten Teil der Durchfahrt auf dem Deck. Leider zog dann ein Gewitter auf. Aber wir hatten ja bei der Rückfahrt noch eine Chance, diese Passage komplett zu erleben. Ein interessanter Tag ging zu Ende.

6.Tag: 20.06.14 – Seetag

Es stand wieder ein erholsamer Seetag auf dem Programm. Das Wetter lud zum Erholen ein. Egal ob ganz ruhig oder aktiv, jeder konnte den Tag nach seinen Wünschen gestalten. Dass die Zeit nicht lang wurde, dafür sorgte die Crew mit einem abwechslungsreichen Programm. Die abwechslungsreichen Buffets lockten auch zu jeder Mahlzeit. Und ob wir wollten oder nicht, widerstehen fiel schwer und so griffen wir doch immer wieder zu.

7.Tag: 21.06.14 – Sotschi – Russland

Am Morgen legten wir vor der russischen Olympiastadt an. Wir sahen das alte Hafenterminal mit seiner imposanten Spitze und die vielen Neubauten. Von Ferne lugten aus den Wolken die Berge des Kaukasus hervor. Da für die Einreise nach Russland ein Visum erforderlich ist, hatten alle Gäste einen Ausflug auf dem Schiff gebucht. Mit dem größten Teil unsere Gruppe nahm ich am Ausflug nach Krasnaja Poljana zu den Sportstätten der Olympischen Winterspiele von 2014 teil. Wir mussten zunächst nach Russland einreisen. Im neuen Kreuzfahrt-Terminal von Sotschi ging es durch die Passkontrolle und dann standen schon unsere Busse bereit. Der berühmte Heilkur- und Badeort an der Russischen Rivera zieht sich zu Füßen des Kaukasus auf einer Länge von 145 Kilometern an der nordöstlichen Küste des Schwarzen Meeres entlang. Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelte sich die Stadt zum Kurort der Mächtigen und Reichen des Landes. Während der Sowjetzeit stieg Sotschi zum beliebtesten Urlaubsort auf. Hier erholten sich Parteigrößen, wie Satalin, Molotow, Chruschtschow oder Breschnew. Durch Sotschi vorbei am Wintertheater, den alten Sanatorien und vielen neuen Hotels führte uns der Weg Richtung Kaukasus. Wir sahen die neu gebaute Bahnstecke und die neue Autobahn, die anlässlich der Winterspiele 2014 entstanden. Leider spielte das Wetter nicht wirklich mit und es fing an zu regnen. Die Wolken versperrten uns den guten Blick in die Bergwelt. Nach einem kurzen Fotostopp an einer Schlucht mit Blick in die Landschaft des Nationalparkes erreichten wir bald Krasnaja Poljana, das Zentrum der Skisport-Wettbewerbe der Olympiade 2014. Wir sahen die neuen Hotels und Bahnen, die in nur drei Jahren für die Winterspiele hier entstanden waren. Die Gondelbahn brachte uns auf 2.200 Meter Höhe nach Rosa Chutor. Leider konnten wir nur kurz einen Blick auf die Berge werfen, denn dicke Regenwolken zogen über das Gebirge. Also fuhren wir wieder ins Tal. Am Rosa Plateau legten wir einen kurzen Stopp ein. Wir sahen das Olympische Dorf der Skisportler. An den Balkons waren die Fahnen der Länder angebracht, deren Sportler dort gewohnt hatten. Nun ging es wieder ins Tal nach Krasnaja Poljana. Leider regnete es inzwischen sehr stark und so unternahmen wir individuell nur noch einen kurzen Spaziergang in dem neuen Ort, um einige Fotos zu machen. Mit dem Bus fuhren wir zum Grandhotel Poljana, welches dem Gasprom-Konzern gehört. Wir nahmen in dem großen Saal unser Mittagessen, welches zum Teil aus typisch russischen Gerichten bestand, ein. Anschließend brachte uns der Bus über die neue Autobahn zurück nach Sotschi. Inzwischen hatte sich das Wetter gebessert und es regnete nicht mehr. Zum Abschluß fuhren wir zum Olympia-Park, der uns allen aus den Übertragungen der Winterspiele bekannt war. Wir sahen das Olympia-Stadion, die Eikunstlauf-, Eisschnelllauf-, Curling- und Eishockeyhallen. Alle befanden sich in unmittelbarer Nähe des Hauptplatzes mit der Fackel des Olympischen Feuers. Es war schon beeindruckend vor diesen Gebäuden zu stehen. Inzwischen wird ein Teil des Areals schon wieder umgebaut. Es entsteht die Formel-1-Rennstrecke, denn im Oktober findet in Sotschi das erste Rennen statt. Nun hieß es schon wieder Abschied nehmen und der Bus brachte uns zum Kreuzfahrtterminal. Wir mussten wieder durch die Passkontrolle und wollten zum Schiff laufen. Allerdings wurden wir von den freundlichen Mitarbeitern der AIDA-Crew zurückgehalten. Das Schwarze Meer zeigte sich von seiner rauen Seite und die Wellen schlugen über die Hafenmauer. Also stiegen wir nochmals in den Bus, welcher uns trocken zum Schiff brachte. Die restliche Zeit bis zum Auslaufen verbrachten wir auf dem Deck und schauten den Wellen zu. Am Abend verließen wir Sotschi und nahmen Kurs Richtung Rumänien. Der Abend stand ganz im Zeichen des Königs Fußball, denn Deutschland spielte bei der WM gegen Ghana.

8. Tag: 22.06.14 – Seetag

Ein ruhiger Tag erwartete uns, denn es war wieder Seetag. Wir genossen ganz individuell den Tag. Ob gemütlich in der Sonne auf dem Deck, beim interessanten Vortrag durch den Lektor, beim Stöbern im Shop oder mit einem Spiel oder einem guten Buch - jeder fand seine Lieblingsbeschäftigung. Immer wieder war es auch schön, einfach seine Blicke über das Meer schweifen zu lassen und den Gedanken nachzuhängen. Ein Höhepunkt war sicher für alle die nautische Fragestunde mit unserem Kapitän Nico Berg am Nachmittag auf dem Pooldeck. Er beantwortet sehr kurzweilig jede Frage und wir konnten einiges über die Seefahrt und seine Arbeit lernen. Es machte einfach Spaß, seinen Ausführungen zuzuhören.

9. Tag: 23.06.15 – Konstanza – Rumänien

Nun erwartete uns die größte Hafenstadt Rumäniens - Konstanza. Durch die Donau ist die Stadt mit der Nordsee verbunden. Vom Hafen aus sahen wir den Kanal, der die Donau mit dem Schwarzen Meer verbindet und den Schiffen so eine kurze Verbindung ermöglicht. Unsere Gruppe teilte sich auf unterschiedliche Ausflüge auf. Einige besuchten die Stadt Konstanza und probierten den Wein von Murfatlar. Dabei kamen auch Erinnerungen auf, denn den süßen rumänischen Wein gab es bereits vor der Wende. Der größte Teil der Gruppe fuhr mit ins Donaudelta. Alex, unser 23jähriger örtlicher Reiseleiter erwartete uns und in zwei Stunden fuhren wir nach Tulcea zum Eingang des Deltas. Alex nutzte die Zeit und erzählte uns sehr viel über sein Heimatland. Wir erfuhren interessante Details aus dem Alltagsleben der Rumänen. So verging die Zeit recht schnell und wir erreichten Tulcea, die Stadt am Eingang des Donaudeltas. Hier stiegen wir auf Ausflugsboote um. Jetzt ging es in die einmalige Natur des Deltas. Das Mündungsgebiet der Donau am Schwarzen Meer ist mit Lagunen, Kanälen, Seen, Schilffeldern, Sümpfen, Wald und Dünen eines der bedeutendsten Biosphärenreservate unsere Erde. Hier leben über 300 Vogelarten - von Reihern und Pelikanen bis zu Fischadlern und Duzenden Enten- und Gänsearten. Wir fuhren durch den Kanal 36 und konnten die einmalige Natur bewundern. Wir sahen Seiden- und Graureiher, Schwäne und konnten Pelikane im Flug beobachten. In gemächlicher Fahrt erlebten wir diese einmalige Welt. Tausende blaue geflügelte Libellen flogen über die Wasseroberfläche. Viel zu schnell verging die Zeit und wir kehrten nach Tulcea zurück, wo uns unser Bus wieder erwartet, der uns zum Schiff brachte. Am Abend lief die AIDAaura bereits in der beginnenden Dämmerung Richtung Varna aus.

10.Tag: 24.06.14 – Varna – Bulgarien

Am Morgen erreichten wir die größte Stadt an der bulgarischen Küste. Heute hatten wir uns alle für ganz unterschiedliche Ausflüge entschieden. Einige Gäste erkundeten Varna mit seinen Sehenswürdigkeiten, wie die orthodoxe Kathedrale Mariä Himmelfahrt mit ihren vergoldeten Kuppeln und das archäologische Museum mit dem ältesten Goldschatz der Welt. Dieser umfasst 3.000 Stücke mit einem Gesamtgewicht von sechs Kilogramm und stammt aus der Kupferzeit. Ein Ausflug führte zum Felsenkloster Aladscha, welches bereits im 13. Jahrhundert gegründet wurde. Aber auch auf Adelsspuren konnte man wandeln beim Besuch des Palastes von Balchik, der Sommerresidenz der rumänischen Königin Maria. Besonders sehenswert war der Park mit seinen über 3.000 seltenen Pflanzenarten. Ein kleiner Teil der Gruppe entschied sich für einen Ausflug in den Süden der Schwarzmeer-Küste nach Nessebar. Wir fuhren mit dem Bus über das Balkangebirge zunächst bis kurz vor den berühmten Ort Sonnenstrand, den größten Badeort Bulgariens. Wir konnten die Aussicht auf den Ort und auf Nessebar von einem Ausflugrestaurant etwas oberhalb der Küste genießen. Dann fuhren wir durch den Ferienort, der sich nach 1996 mit einer Vielzahl von Hotelneubauten sehr verändert hatte. Viele kannten diesen beliebten Badeort noch aus Zeiten vor der Wende. Unser eigentliches Ziel war jedoch die kleine Stadt Nessebar, die auf eine Halbinsel vor der Küste liegt. Die Stadt wurde bereits in den achtziger Jahren in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Wir spazierten durch die verwinkelten, kopfsteingepflasterten Gassen und sahen die alten Fischerhäuser. Diese wurden aus Kalksteinen und Holz gebaut. Heute dienen sie vielen kleinen Händlern als Verkaufsräume oder es befinden sich nette Restaurants in den Räumen. Die alten Festungsmauern und Bauten der byzantinischen und orthodoxen Kirchen beindruckten uns nicht minder. Viel zu schnell verging die Zeit und unser Bus brachte uns zurück zum Schiff. Am Abend lauschten wir dem Shanty-Chor der Offiziere. Leider spielte jedoch das Wetter nicht mehr mit und es fing an zu regnen.

11.Tag: 25.06.14 – Seetag

Es stand unser 4. Seetag auf dem Programm. Frühaufsteher wurden mit einer wunderschönen Passage durch den Bosporus belohnt. Bei herrlichstem Sonnenschein passierten wir die schmale Verbindung zwischen dem Schwarzen und dem Mittelmeer. Wir konnten einen letzten Blick auf Istanbul, die Stadt zwischen Europa und Asien werfen, bevor wir durch das Mamarameer wieder in die Ägäis kamen. Ein Teil der Gruppe nutzte die Zeit zu einem interessanten Rundgang durch die Küche tief im Bauch des Schiffes. Harald, der Souschef zeigte uns, wo tagtäglich all die Köstlichkeiten zubereitet wurden, die wir in den Restaurants essen durften. Es war sehr informativ, zu sehen wie die Arbeit funktionierte und wo die Lebensmittel gelagert wurden. Wir alle bewunderten die Köche und sahen, dass es eine harte Arbeit ist. Und nun verstanden wir auch, dass es manchmal etwas länger dauerte, bis ein Gericht wieder auf dem Buffet aufgefüllt wurde, wenn es alle war. Ein Schiff ist eben etwas ganz anderes, als ein Restaurant an Land. Den Rest des Tages verbarchten wir wieder jeder nach seinem Belieben. Am späten Nachmittag folgte die Passage durch die Dardanellen. Das ist die Meerenge zwischen dem Mamarameer und der Ägäis. Diese Schifffahrtsstraße ist 63 Kilometer lang und an der schmalsten Stelle 1.700 Meter breit und 50 Meter tief. Sie spielte schon in der Antike eine große strategische Rolle. An dieser Stelle sahen wir zwei imposante Burgen. Mit deren Hilfe konnten die Osmanen im 15. Jahrhundert die Zufahrt für Schiffe aus Europa nach Konstantinopel sperren. An dieser Meerenge lag auch Troja, die berühmte Stadt der Antike. Die Geschichte der Belagerung wurde mehrfach verfilmt und von der letzten Verfilmung ist das Trojanische Pferd am Ufer zurückgeblieben. Bei schönstem Wetter genossen wir diese Passage in vollen Zügen.

12.Tag: 26.06.14 – Thessaloniki – Griechenland

Am Morgen erreichten wir Thessaloniki, die Hauptstadt Mazedoniens, der Nordprovinz Griechenlands. Die Stadt lag strategisch so günstig auf dem Weg zwischen Italien und Konstantinopel, dem heutigen Istanbul, dass sie schon zu Zeiten der Römer zu Wohlstand gelangte. Im 3. und 4. Jahrhundert vor Christi war das ehemalige Königreich unter König Philip II. und seinem Sohn Alexander dem Großen ein Weltreich. Die Stadt hatte eine wechselvolle Geschichte auf deren Spuren wir ein kleines Stück wandelten. Ein Teil unserer Gäste erkundeten die Stadt auf eigene Faust. Einige hatten sich jedoch gemeinsam mit mir für einen organisierten Ausflug der AIDA entschieden. Wir fuhren zunächst zum Weißen Turm, welcher im 15. Jahrhundert auf sehr viel älteren Fundamenten der Stadt errichtet wurde und heute das Wahrzeichen der Stadt ist. Er diente früher als Eckturm einer Festungsanlage am Meer. Wir besuchten in unmittelbarer Nähe das Denkmal für Alexander dem Großen. Unser Weg führte uns weiter ins Archäologische Museum. Während der Führung sahen wir wertvolle Fundstücke aus der Zeit der Herrschaft des großen Kaisers. Wir konnten feinste Goldschmiedekunst aus dem 3. und 4. Jahrhundert vor Chr. bewundern und sahen wertvolle Grabbeigaben. Anschließend ging es in die Altstadt. Vorbei an den Resten der alten Stadtmauer aus der Antike ging es zur ehemaligen Akropolis. Wir hatten einen tollen Blick über die Stadt. Nun stand die Agios Dimitrios auf unserem Programm - eine Kirche, die dem heiligen Dimitrios gewidmet ist. In der Stadt wütete 1917 eine Feuerbrunst und zerstörte sie sehr stark. Auch die aus dem 7. Jahrhundert stammende Kirche war betroffen. Die Kirche wurde in den Jahren 1926 bis 1948 restauriert. Dabei versuchte man, das imposante Gotteshaus möglichst wieder originalgetreu aufzubauen. Wir sahen zahlreiche Fresken und Mosaike, die das Feuer überstanden hatten. Ein Minarett an der Kirche erinnert an die Zeit im 15. Jahrhundert als sie von den Türken in eine Moschee umgewandelt wurde. 1912 folgte die Rückführung in eine christliche Kirche. Der Schutzheilige von Thessaloniki, St. Dimitrios, soll in der Krypta der Kirche eingekerkert, gefoltert, ermordet und begraben worden sein. Nun führte uns unsere Route vorbei am Triumphbogen des Galerius, am Forum Romanum und an der Rotunde aus der Römerzeit zurück zum Schiff. Den Nachmittag verbrachten wieder alle nach ihren Wünschen. Am Abend erlebten wir das Auslaufen aus Thessaloniki. Aber die meisten Gäste des Schiffes fieberten im Theater mit unserer Fußball-Nationalmannschaft bei der WM in Brasilien mit.

13.Tag: 27.06.14 – Seetag

Einen weiteren Tag auf See nutzten wir zur Erholung. Es war den ganzen Tag etwas bewölkt, aber dadurch wurde es nicht ganz so heiß. Wir gestalteten diesen Tag wiederum ganz nach unseren Wünschen. Ob im Pool, bei einer Massage, bei einem Vortrag oder einfach nur zum Lesen und Dösen auf dem Deck, jeder fand seine Beschäftigung. Immer wieder schweiften dabei unsere Blicke über die Weite des Meeres. Den vielen Köstlichkeiten zu den Mahlzeiten konnten wir natürlich auch wieder nur schwer widerstehen. Am Nachmittag trafen wir uns in der Nightfly-Bar und besprachen die Modalitäten für unsere Abreise. Am Abend bot uns das AIDA-Show-Ensemble eine mitreisende Show zum Thema „James Bond - 007".

14.Tag: 28.06.14 – Rhodos – Griechenland – Eberhardt–Ausflug in die Altstadt

Der Tag begrüßte uns mit gleißendem Sonnenlicht wie es sich für Rhodos, die Insel des Sonnengottes Helios, gehörte. Die Ritter des Johanniterordens entschlossen sich bereits 1306, Rhodos als neues Domizil zu wählen. Bis ins 16. Jahrhundert erlangte die Insel unter der Herrschaft der frommen Herren Wohlstand. 1522 kam es zu einer entscheidenden Schlacht mit dem türkischen Sultan Suleiman und die Ritter verließen die Insel. Bis 1912 stand die Insel unter türkischer Herrschaft. Danach herrschten abwechselnd Italiener, Deutsche und Briten. 1948 wurde die Insel mit Griechenland vereint. Die Spuren, die die verschiedenen Herrscher hinterließen, konnten wir entdecken. Wir trafen uns mit unserer örtlichen Reiseleiterin Evaggelia direkt am Schiff. Mit ihr erlebten wir einen wunderschönen interessanten Stadtrundgang durch die mittelalterliche Ordensstadt, welche zum UNESCO-Welterbe gehört. Wir begannen unseren Rundgang zunächst entlang der Stadtmauer zur Neustadt. Die Hafeneinfahrt des Mandraki-Hafens zieren Elafina und Elafos, eine Hirschkuh und ein Hirsch. Sie bilden zwei Wahrzeichen der Stadt. Drei alte Windmühlen, in denen früher das Getreide gemahlen wurde, konnten wir auf der Mole sehen. Unser Weg führte uns weiter durch den ehemaligen Wehrgraben zwischen den gewaltigen Stadtmauern entlang. Uns beeindruckten die riesigen Bauwerke aus Sandstein, die die Jahrhunderte überdauert hatten. Danach besuchten wir den Großmeisterpalast, den ehemaligen Sitz des Johanniterordens. Der Palast hatte eine wechselvolle Geschichte. Zunächst Sitz der Ritter, dann im Besitz der Türken. Sie nutzten die Johanneskirche als Pulverlager, welches 1856 in die Luft flog und einen großen Teil des Palastes zerstörte. Die Italiener begannen in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts mit der Renovierung und wollten den Palast zur Sommerresidenz von Mussolini errichten. Dieser Plan wude aber nicht verwirklicht. Von der Insel Kos, deren antike Bauten durch ein schweres Erdbeben zerstörte worden waren, holten sie viele wertvolle Mosaike. Diese bauten sie in den Großmeisterpalast ein. Wir besuchten 15 der insgesamt 150 Räume des Palastes. Danach führte uns die Tour weiter über die Ritterstraße. An ihr kann man noch heute die einzelnen Herbergen der Ritter bewundern. Die gesamte Altstadt ist noch heute vom Mittelalter geprägt. Fast alle Straßen sind mit kleinen runden Steinen gepflastert. Wir sahen einige hübsche Gassen und Plätze. Bevor sich jeder von uns individuell in die Gassen eintauchte, erfrischten wir uns noch mit einem leckeren Eis. Nun blieb genügend Zeit, dass wunderschöne Flair der Altstadt zu genießen. Viel zu schnell verging die Zeit und es hieß ein letztes Mal „Alle Mann an Bord". Die Crew der AIDA mixte für uns nochmals leckere Cocktails und ein letztes Mal ertönte für uns auf unserer Reise das Typhon und der AIDA-Song „Sail away" zum Auslaufen. Trotz des tollen Wetters kam schon ein bisschen Wehmut auf. Dennoch genossen wir den letzten Abend an Bord mit einem gemeinsamen Abendessen. Die Küchen-Crew hatte nochmals ein fantastisches Buffet gezaubert, welches keine Wünsche offen ließ: von Lachs über diverse andere Fisch- und Fleischgerichte bis hin zum Hummer. Und den tollen Desserts konnten wir natürliche auch nicht widerstehen. Anschließend verabschiedete sich im Theater Kapitän Nico Berg mit seiner gesamten Crew von uns mit einer stimmungsvollen Show. Gemeinsam ging es danach auf das Pooldeck, wo wir mit einem Glas Sekt auf unsere schöne Reise anstießen. Eine tolle Laser-Show beendete den Abend.

15. Tag – 29.06.14 – Heimreise

Heute hieß es für uns Abschied nehmen von unserem schwimmenden Hotel, der AIDAaura. Nach dem Frühstück trafen wir uns und gingen gemeinsam von Bord. Unsere Koffer standen bereit und wir bestiegen unseren Transferbus zum Flughafen. Über Istanbul flogen wir mit Türkish Airways zurück nach Berlin. Unsere Transfer-Fahrzeuge standen bereit und so kamen wir alle bequem nach Hause.
Ich möchte mich bei Ihnen, meinen lieben Gästen, ganz herzlich für die schöne Zeit, die wir gemeinsam verbringen durften, bedanken. Es hat mir riesigen Spaß gemacht, mit Ihnen gemeinsam diese spannende Kreuzfahrt zu erleben. Ich hoffe, wir sehen uns mal wieder und wünsche Ihnen bis dahin alles Gute! Ihre Reisebegleiterin Annette Weise

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