Reisebericht: Indian Summer Washington bis Nova Scotia

15.09. – 30.09.2013, 16 Tage Washington – New York – Niagara–Fälle – Toronto – Boston – Halifax


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Lesen Sie hier von einer Reise im Osten der Vereinigten Staaten von Amerika und Kanadas - eine Region, die gerade während des bunten Indian Summers eine wahre Augenweide ist! Die Hauptstadt der USA, die Wiege der Nation, Big Apple, die Niagara-Fälle, Toronto und die Leuchtturmroute waren nur wenige Höhepunkte dieser Reise.
Ein Reisebericht von
Patrick Fritzsche
Patrick Fritzsche

Sonntag, 15. September 2013: Go West – Flug nach Washington D.C.

Da sich das Wetter in Deutschland so langsam in einen grauen Mix aus Wolken, Regen und Kälte verwandelt, starteten 7 Reisegäste am Flughafen Dresden in Richtung Nordamerika. Nach dem reibungslosen Check-In stärken wir uns bei einem kleinen Snack im Restaurant „Chili" bevor wir den Flug nach München nahmen. Am Weiterfluggate in München war unsere Reisegruppe, oder besser gesagt „kleine Familie" mit insgesamt 11 Reisegästen komplett. Nun konnte dem Flug nichts mehr im Wege stehen. Unser heutiges Ziel ist die Hauptstadt der Vereinigten Staaten von Amerika - Washington D.C.
Pünktlich starteten wir in die amerikanische Hauptstadt. Nach einem angenehmen, ruhigen Flug landeten wir überpünktlich auf amerikanischem Boden auf dem „International Airport Washington Dulles", der ungefähr 40 km außerhalb der Stadt liegt. Ordentlich wie wir Deutschen sind, hatten wir für die Einreise alles parat: Reisepass, ESTA-Formular, Zollerklärung. Doch die chinesische Gruppe, die kurz vor uns gelandet war, bremste uns in unserem Vorhaben, schnell zu unseren Koffern zu kommen. Nach geduldigem Warten lief die Einreise ohne Probleme, unsere Koffer waren alle unversehrt angekommen und die Zollkontrolle lief auch problemlos. Am Ausgang trafen wir unseren Reiseleiter Otto, der schon sehnsüchtig auf uns wartete. Er kam selbst erst von Florida geflogen und verbringt nun die kommenden Tage gemeinsam mit uns. Gemeinsam mit unserem großen Reisebus und Busfahrer Bob ging es nun in Richtung Hotel im Norden der Stadt. Nach einer Stunde Busfahrt bezogen wir unsere Zimmer im Hotel und fielen erschöpft ins Bett, voller Vorfreude auf die kommenden Tage!

Montag, 16. September 2013: Washington D.C. und die Amish in Lancaster County

Nach einer erholsamen ersten Nacht auf amerikanischem Boden und dem ersten amerikanischen Frühstück (woran man sich erst einmal gewöhnen muss) erkundeten wir die Hauptstadt der Vereinigten Staaten von Amerika. Der für heute angesagte Sonnenschein ließ leider auch auf sich warten. Doch mit voller Spannung und Vorfreude starteten wir in Richtung Zentrum. Auf dem Weg ins Stadtzentrum fielen uns schon die außergewöhnlich vielen Polizeiautos und der dichte Verkehr auf. Doch wir haben uns nichts dabei gedacht. Was wirklich passierte, erfuhren wir erst später.
Am Hauptbahnhof der Stadt, der Union Station, trafen wir auf unsere Stadtführerin Helga. Sie zeigte uns ihre Wahlheimat Washington während einer sehr guten Führung. Nach einer orientierenden Rundfahrt in der Stadt des Regierungssitzes der USA stoppten wir am Kapitol, eines der Wahrzeichen der Stadt. Dieses eindrucksvolle Gebäude mit seiner großartigen Architektur und der einzigartigen Kuppel ist auf der ganzen Welt bekannt. Es ist Sitz des Kongresses und hier finden regelmäßig Sitzungen des Repräsentantenhauses und des Senats statt. Das zu den ältesten Gebäuden der Stadt gehörende Gebäude wurde 1793 vom Architekten William Thornton erbaut und ist heute, durch mehrere Anbauten, dreimal so groß wie vor über 200 Jahren.
Das nächste Highlight folgte. In der Nähe des „Weißen Hauses" in der Pennsylvania Avenue 1600 stiegen wir aus und machten einen schönen Spaziergang rund um das Anwesen. Helga erzählte uns viel Wissenswertes über den Wohn- und Amtssitz des US-Präsidenten. Das relativ klein wirkende Haus ist in mehrere Flügel gegliedert und wird rund um die Uhr von Sicherheitskräften bewacht. Doch gegen ein Gruppenfoto hatte niemand etwas. Während unseres Spaziergangs sahen wir auch den wohl bekanntesten Raum - das Oval Office, das Büro des Präsidenten und den liebevoll angelegten Gemüsegarten von Michele Obama.
Wir setzten unsere Tour fort und besichtigten das Lincoln Memorial, ein Denkmal zu Ehren des 16. Präsidenten der Vereinigten Staaten. Er war der erste Republikaner und der erste Präsident, der Opfer eines Attentats wurde, ein Präsident des Volkes, der sich zum Ziel gesetzt hat, die Nation zu vereinen. Mit seinem politischen Handeln prägte er die amerikanische Geschichte ungemein. Von hier aus haben wir auch einen tollen Blick auf das Washington Monument, welches sich im angrenzen Spiegelteich wunderbar spiegelt.
Im angrenzenden Park besichtigten wir das Vietnamkrieg-Denkmal, welches an die gefallenen Soldaten der US-Streitkräfte sowie an die immernoch vermisst geltenden Opfer erinnert. Dieses moderne Denkmal wird auch Denkmal der Namen genannt, da in einer Gedenkwand die 58.261 Namen der Opfer eingemeißelt sind. Gleich nebenan befindet sich das Denkmal der Gesichter, das Koreakrieg-Denkmal mit 19 überlebensgroßen Edelstahl-Statuen. Eingebettet in Wacholderbüsche und Granit soll es an die raue Umgebung Koreas erinnern.
Wieder an der Union-Station angekommen, verabschiedeten wir unsere Helga und legten unsere Mittagspause hier ein, bevor wir weiter in Richtung Lancaster County im Bundesstaat Pennsylvania aufbrachen. Bekannt ist Lancaster County vor allem als Siedlungsort der Glaubensgemeinschaft der deutschstämmigen Amischen.
Auf der Amish-Farm werden wir von Renate erwartet und in das Leben der Amischen „entführt". Sie erzählt uns viel Wissenswertes und Erstaunliches über die Traditionen und Gewohnheiten der Menschen und zeigte uns im Amish-Haus die Kleidung und die typische Einrichtung. Ein wenig fühlten wir uns in deutsche Haushalte vor 50 Jahren zurückversetzt.
Auf der anschließenden Rundfahrt durch das Wohngebiet der Amish konnten wir uns ein Bild vom Leben und Arbeiten der Menschen hier verschaffen. Ob wir auch so leben würden? Ohne Auto oder Strom aus der Steckdose?
Nach dem Abendessen in einer lokalen Amish-Farm fuhren wir weiter nach Philadelphia und fielen erschöpft in unsere Betten, gespannt auf den kommenden Tag!

Dienstag, 17. September 2013: Philadelphia – New York

Frisch gestärkt vom außergewöhnlich üppigen amerikanischen Frühstück starteten wir den heutigen Tag bei schönem Sonnenschein. Heute ging es zurück in die Vergangenheit, in die Wiege der USA - wir besuchten Philadelphia. Mit knapp 1,5 Mio Menschen die fünftgrößte Stadt der USA - ein Ort, am dem Geschichte geschrieben wurde. Der wohl wichtigste Ort der Stadt ist die Independence Hall, die zum staatlichen Independence National Historical Park gehört. Das 1753 eigentlich als Pennsylvania State House errichtete Gebäude wurde zu dem Ort, an dem die Unabhängigkeitserklärung der USA von der britischen Krone besprochen und verfasst wurde. Demzufolge ist die historische Bedeutung für das ganze Land überragend hoch. Mit einem Nationalpark-Ranger besichtigten wir das Gebäude und sahen unter anderem den Gerichts- und Versammlungssaal.
Anschließend zog es uns in das benachbarte Gebäude, das Liberty Bell Center. Hier ist die 900 kg schwere Glocke aus Kupfer und Zinn ausgestellt, die ursprünglich im Glockenturm der Liberty Hall hing und der Überlieferung nach 1776 läutete, um die Bürger der Stadt zur Verlesung der Unabhängigkeitserklärung herbeizurufen. Die Glocke erlangte jedoch erst im 19 Jahrhundert größere Bedeutung, da sie zu wichtigen Anlässen wie Jeffersons Todestag oder George Washingtons 100. Geburtstag geläutet wurde. Dadurch wurde auch der signifikante Riss weiter vertieft.
Anschließend unternahmen wir noch einen kleinen Spaziergang im alten Philadelphia. Wir spazierten gemütlich durch mit restaurierten und gut erhaltenen Gebäuden aus dem frühen 18. Jahrhundert gesäumte Gassen, die seit über 300 Jahren durchgängig bewohnt ist - eine Rarität in den USA.
Nach der individuellen Mittagspause in der Börse von Philly - so wird die Stadt umgangssprachlich genannt - setzten wir unsere Reise in Richtung New York fort. Nach knapp 1,5 Stunden Fahrt durch den Bundesstaat Pennsylvania und New Jersey erreichten wir den „Big Apple" - die Mega-Metropole New York bei herrlichstem Sonnenschein und angenehm warmen Temperaturen. Deswegen entschlossen wir uns, die geplante Bootstour auf den Abend zu verschieben und stattdessen einen schönen Spaziergang durch die Upper East Side und den Central Park zu unternehmen. Die Upper East Side, das eleganteste und vornehmste Viertel der Stadt, wird auch das Museumsviertel genannt, da hier die bekanntesten Museen der Stadt, wie das Guggenheim Museum und das Metropolitan Museum of Art auf der 5th Avenue ansässig sind.
Die Luft der Upper East Side ist mit glamouröser Raffinesse erfüllt, im Ritz knallen die Champagnerkorken und die Villen der Wohlhabenden erstrahlen in konservativem Glanz. Ehemalige Herrenhäuser und Paläste berühmter Industrieller und der Oberschicht säumen die Straßen dieses Viertels. Bei unserem anschließenden Spaziergang durch die grüne Lunge der Stadt, den Central Park, genießen wir die Ruhe der sonst so hecktischen und aufregenden Millionenmetropole. Bereits im 19. Jahrhundert angelegt, zählt er zu den ältesten und größten Parkanlagen der Stadt. Im Inneren des 800 m breiten und 4 km langen Parks findet man zahlreiche Seen, Teiche, große Wiesen und Spazier-, Rad und Joggingwege.
An der Gedenkstätte für John Lennon, dem Strawberry Field endete unser Spaziergang und Bob holte uns wieder ab. Nun fuhren wir in Richtung Hudson River zur Anlegestelle der Ausflugsschiffe. Um 19 Uhr starteten wir zu einer einmaligen Fahrt auf dem Hudson River und dem East River und genossen die Skyline Manhattans im Lichtermeer! Ein ganz besonderes Erlebnis. Natürlich statteten wir der Freiheitsstatue, Mrs. Liberty, auch einen Besuch ab.
Am Abend kehrten wir im „Hurley´s Restaurant" am Times Square zum Abendessen ein, bevor wir im Hotel in New Jersey eincheckten.

Mittwoch, 18. September 2013: New York City

Heute kamen wir das erste Mal mit einem typ. amerikanischem Frühstück in Kontakt - etwas gewöhnungsbedürftig, aber dennoch gut!
Durch den Lincoln-Tunnel, einer der meistbefahrenen Tunnel der Welt, erreichten wir am Morgen wieder Manhattan. Der ca. 2,5 km lange Tunnel verbindet New Jersey mit New York City und führt unter dem Hudson River hindurch.
In Manhattan begrüßten wir unsere örtliche Stadtführerin Sigrid - ein Original wie es im Buche steht! Humorvoll, kurzweilig und mit vielen interessanten Fakten und Anekdoten zeigte die Thüringerin uns ihre Stadt, in der sie schon über 50 Jahre lebt. Mit unserem Reisebus unternahmen wir eine ausgiebige Stadtrundfahrt bis in den Norden der Halbinsel Manhattan in das verrufene Stadtviertel Harlem. Alles was nördlich der 96. Straße in New York lag galt lange als ein „No-go-Land", gefährlich, verwahrlost und kriminell. Doch das ist vorbei. Inzwischen entwickelte sich der Stadtteil immer mehr zu eleganten Trendviertel mit internationalem Flair. Bei einem kleinen Spaziergang überzeugten wir uns selbst davon! Wir setzten unsere Stadtbesichtigung fort und statteten dem edlen Trump-Tower  in der 5th Avenue einen Besuch ab, sahen das Rockefeller Center, den Times Square, das Flatiron Building, das Einwanderer-Viertel Greenwich Village, die Bleecker Street, das Stadtviertel SoHo (South of Houston Street), wir erhaschten einen Blick in die Wall Street mit der bekannten Börse und schauten dem Treiben in Little Italy und China Town zu. Am World Financial Center legten wir einen Stopp ein und spazierten durch den Battery Park bis zum Ufer des Hudson mit einem schönen Blick auf die Freiheitsstatue und auf das gegenüberliegende New Jersey. Am Chelsea Market im gleichnamigen Stadtteil verabschiedeten wir uns von Sigrid und legten hier gleich die Mittagspause ein. Danach flanierten wir noch auf der High Line, ein erst neu angelegter Park auf der nicht mehr genutzten Hochbahntrasse im Westen Manhattans.
Am späten Nachmittag folgte dann ein weiteres Highlight und einfach ein Muss für jeden New York-Besucher - das Empire State Building. Das stattliche, 102 Stockwerke hohe Gebäude befindet sich am unteren Ende der 5th Avenue und wurde nach den Anschlägen auf das World Trade Center wieder das höchste Gebäude der Stadt. Mit dem Aufzug gelangten wir in die 86. Etage und genossen einen atemberaubenden Blick auf die Millionenmetropole, die uns zu Füßen lag. Anschließend spazierten wir in den Häuserschluchten, vorbei am größten Einkaufszentrum Macy's bis zum Times Square, im Herzen des Theatre Districts, wo sich 5th Avenue und Broadway treffen. Bei der beginnenden Dämmerung kam das Lichtermeer so richtig zur Geltung. Im Restaurant „Applebee's" am Times Square speisten wir, bevor wir zurück zum Hotel fuhren.
Heute mussten wir uns schon von unserem super Busfahrer Bob verabschieden, denn morgen reisen wir mit dem Zug weiter. Nach einigen Dankesworten verschwanden wir in unsere Zimmer und fielen durch die vielen Eindrücke des heutigen Tages erschöpft ins Bett.

Donnerstag, 19. September 2013: Zugfahrt New York – Niagara Falls

Der zeitige Weckruf heute war nötig, sodass wir pünktlich den Zug in Richtung Kanada erreichten. Mit einem örtlichen Transfer fuhren wir wieder durch den Lincoln Tunnel nach Manhattan zur Penn Station in der Nähe des Madison Square Gardens. Nach dem Check-In bei der nationalen Bahngesellschaft AMTRAK besorgte ich für jeden noch ein kleines Frühstück zusätzlich zum Lunchpaket für die bevorstehende Zugfahrt. Zum Glück waren wir rechtzeitig am Bahnhof und konnten vor dem eigentlichen Einstieg unser Abteil „beziehen". Wir haben sehr gemütliche Sitze mit angenehmer Beinfreiheit. Nun konnte die Fahrt in Richtung Kanada losgehen. Vor uns lag eine ca. neunstündige Fahrt durch den Bundesstaat New York bis zur kanadischen Grenze. Vorbei an Seen, kleinen Ortschaften und weiten Wäldern entspannten wir in unseren Sitzen und ließen die Landschaft an uns vorüberziehen. Leider war das Laub noch nicht so bunt gefärbt, wie wir es uns vielleicht gewünscht hätten. Aber wir hatten ja noch ein paar Tage vor uns!
Am späten Nachmittag erreichten wir die kanadische Grenze in der Nähe der Niagara-Fälle. Edgar, unser neuer Busfahrer, stand schon für die Fahrt nach Niagara bereit. Wir verstauten die Koffer und starteten in Richtung Rainbow-Bridge, die die Grenze zwischen den USA und Kanada bildet. Die Einreise funktionierte problemlos und nach wenigen Minuten waren wir in unserem Hotel im Örtchen Niagara. Da das Wetter so fantastisch war, verloren wir keine Zeit und spazierten zu den gigantischen Niagara-Fällen. Diese tosenden, weltbekannten Wasserfälle bilden die Grenze zwischen der kanadischen Provinz Ontario und dem amerikanischem Bundesstaat Pennsylvania. Der vom Eriesee kommende Niagara River stürzt über eine 58 m hohe Geländestufe und zwängt sich dann durch eine Schlucht bis zum Ontariosee. Eine kleine Insel, die sogenannte Ziegeninsel, teilt die Fälle in den amerikanischen und den kanadischen Fall (Horseshoe-Fall). Über 90% der Wassermassen fließen über die 792 m lange Abbruchkante des Hufeisenfalls, die amerikanischen Fälle sind dagegen relativ klein mit einer Abbruchkante von 363 m.
Der Höhepunkt des Tages war zweifelsohne das gemeinsame Abendessen auf dem 160 m hohen Skylon Tower mit herrlichem Blick auf die Fälle!

Freitag, 20. September 2013: Niagara Falls – Toronto

Der heutige Tag startete mit einer abenteuerlichen Bootsfahrt auf dem Niagara River. Gut ausgestattet mit blauen Regenmänteln gingen wir an Bord der „Maid oft he Mist" - DIE Touristenattraktion schlechthin. Dieses Familienunternehmen bietet schon seit 1846 Bootstouren auf dem Niagara River an. Wir passierten die amerikanischen Fälle und konnten schöne Fotos inkl. Regenbogen schießen. Weiter schipperten wir immer weiter in Richtung Hufeisenfall bis wir inmitten der brausenden Gischt waren. Zum Glück hatten wir die blauen Mäntel gehabt. Nach ca. 20 Minuten war die erlebnisreiche Fahrt zu Ende und wir posierten im Anschluss in unseren „Kostümen" gleich für das nächste Gruppenfoto.
Nach der Bootsfahrt hielten wir noch für einen kurze Pause an der Abbruchkante der kanadischen Fälle und konnten schöne Fotos der gewaltigen Wassermassen einfangen.
Unsere Fahrt führte uns nun weiter in Richtung Niagara-on-the-Lake. Auf dem Weg stoppten wir noch an den Stromschnellen (den Whirlpool Rapids) und der Blumenuhr.
Gegen Mittag erreichten wir das Bilderbuchstädtchen Niagara-on-the-Lake. Es war von 1791 bis 1796 die erste Hauptstadt der britischen Kolonie Upper Canada. Die Amerikaner brannten die Stadt nieder, die aber rasch wieder aufgebaut wurde. Schmucke Häuschen aus dem 19. Jahrhundert vermitteln den Eindruck, als sei die Zeit hier stehengeblieben. Für die Hauptflaniermeile Queens Street mit dem Uhrenturm und den vielen kleinen Boutiquen und Lokalen hatten wir genügend Zeit. Aber auch ein Abstecher in die Seitenstraßen mit prächtigen, von einladenden Parks umgebenen viktorianischen Häusern war eine Augenweide. Auch der Park direkt am Ontariosee lud zum Verweilen ein.
Durch eine Landschaft mit sanften Hügeln und kleinen Weinbergen fuhren wir in ca. anderthalb Stunden in die Hauptstadt der Provinz Ontario - Toronto!
An der Hafenfront, die derzeit neu gestaltet wird und zum Teil fertiggestellt ist, unternahmen wir noch einen Spaziergang bevor wir zum Hotel etwas außerhalb der Stadt fuhren. Zum Abendessen kehrten wir heute in einem typischen Diner ein - eine Erfahrung, die man einmal gesammelt haben muss!

Samstag, 21. September 2013: Toronto

Heute meinte es das Wetter leider gar nicht gut mit uns. Womit hatten wir das nur verdient? Bei Regen und Nebel starteten wir in den Tag. Bevor wir ins Stadtzentrum fuhren, stoppten wir kurz in der Zentrale des Busunternehmens, um das defekte Mikrofon zu ersetzen. Leider klappte es nicht so, wie wir es uns vorgestellt haben, aber Otto setzte sich zu uns in die Reihen und so klappte es dennoch recht gut. Unsere erste Station an diesem Tag in Toronto ist der Farmers Market, eine riesengroße Markthalle, in der alles angeboten wird, was man sich vorstellen kann. Gemüse, Obst, Fisch, Fleisch, Wein, Kleidung, Kunst, Elektronik, ... Die Auswahl ist immens.
Das Stadtzentrum Torontos ist relativ überschaubar. Vielmehr ist Toronto die Wirtschaftsmetropole und Finanzzentrum Ostkanadas mit der viertgrößten Börse Nordamerikas, zahllosen Banken und Versicherungen. Im Gewirr der Schnellstraßen und Highways, die sich durch das Stadtzentrum schlängeln, dauert unsere Fahrt zum CN-Tower relativ lang. Mit 553,33 m ist der zwischen 1972 und 1976 konstruierte Turm das viertgrößte frei stehende Gebäude der Welt. Mit dem Außenfahrstuhl erklommen wir die Aussichtsplattform in 335 m Höhe. Doch leider ist der Nebel so dicht, dass uns der herrliche Blick auf die grüne Stadt und den Ontariosee bedauerlicherweise verwehrt blieb. Dennoch wagten wir uns auf die Glasplattform und machten Fotos. Direkt neben dem CN-Tower fiel uns die riesige Sportarena „Rogers Center" ins Auge. Das Kuppeldach kann bei schönem Wetter geöffnet werden.
Danach hielten wir am futuristischen Royal Ontario Museum für eine kurze Stippvisite, welches umfangreiche Sammlungen zu Naturwissenschaft, Archäologie sowie Kunst- und Kulturgeschichte bereithält. Außerdem sahen wir die Art Gallery of Ontario, eines der bekanntesten Kunstmuseen Nordamerikas mit den Schwerpunkten Kanadische Malerei, Europäische Malerei und Skulpturen von Henry Moore.
Im größten Einkaufszentrum der Stadt, dem Eaten Centre, legten wir unsere Mittagspause ein. Gut gestärkt spazierten wir leider immernoch bei schlechtem Wetter in Richtung Old City Hall, dem alten Rathaus. In dem Ende des 19 Jahrhunderts errichtetem Steinbau sind Gerichtssäle und Justizbehörden untergebracht. Gleich nebenan befindet sich die New City Hall, das neue Rathaus nach Plänen eines finnischen Architekten. Der Komplex besteht aus 2 gebogenen Hochhäusern.
Am Nachmittag stoppten wir noch in Chinatown. Irgendwie hatte man das Gefühl, dass man wirklich im fernen Osten ist. Aber nein, wir waren mitten in Toronto in Nordamerika!
Schließlich fuhren wir wieder zurück zum Hotel und trafen uns zum Abendessen direkt im Hotelrestaurant.

Sonntag, 22. September 2013: Fahrt nach Lake Placid

Heute mussten wir uns von Toronto und auch erst einmal von Kanada verabschieden. Doch wir kommen wieder, keine Angst. Nun hieß es wieder zurück in die vereinigten Staaten von Amerika nach Lake Placid. Da Lake Placid doch etwas weiter entfernt lag, mussten wir heute etwas länger im Bus sitzen bleiben. Entlang des Ontariosees erreichten wir eine Apfelplantage, die wir zunächst ansteuerten. Hier wird der leckere Apple Pie in der gläsernen Produktion hergestellt und viele Produkte aus Äpfeln verkauft. Nach dem kurzen technischen Stopp an einer Tankstelle verkündete ich die aktuellen Wahlergebnisse aus der Heimat! Kurz vor der Grenze kamen wir in das Gebiet der Tausend Inseln - Natur pur am Sankt-Lorenz-Strom und im kleinsten Nationalpark Kanadas. Da wir uns dieses Idyll nicht entgehen lassen wollten, machten wir kurzum eine Pause und genossen die Aussicht vom Aussichtsturm bei herrlichstem Wetter! Nun erreichten wir auch bald die Grenze. Die Einreise in die USA klappte problemlos, wir mussten nicht einmal aus dem Bus aussteigen. Wir fuhren durch herrliche Landschaften und die Laubfärbung war hier nun wunderbar zu sehen. Man sah traumhaft rote Ahornbäume und alle schauten fasziniert aus dem Bus! Natürlich wollten wir hier auch einmal anhalten. Das ist in den USA aber leider nicht immer so einfach und auf den teilweise schmalen Straßen nicht ungefährlich. Durch die Andirondack Mountains schlängelten wir uns nach Lake Placid, zweimaliger Austragungsort der Olympischen Winterspiele. Der bekannteste Berg dürfte der Whiteface Mountain sein, an dem sich die Pisten für die alpinen Skiwettbewerbe zweier Olympischer Winterspiele befinden. Unser 4-Sterne-Hotel lag direkt oberhalb des Sees. Der Blick auf diesen, mit seinen wunderschön gefärbten Bäumen regte zum Träumen an! Einige nutzten die freie Zeit bis zum Abendessen noch für erste Erkundungen in der Stadt. Dann trafen wir uns zum Abendessen im Hotelrestaurant. So ließen wir den Abend ganz gemütlich bei einem leckeren Essen ausklingen.

Montag, 23. September 2013: Lake Placid – Boston

Bei einem Aufenthalt in einem Olympia-Sportort darf der Besuch der olympischen Sportstätten nicht fehlen. Etwas außerhalb des Stadtzentrums hielten wir an der Olympia-Schanze und genossen einen traumhaften Rundblick vom Schanzentisch in die bunt gefärbte Umgebung. Auch die Bobbahn und das Biathlonstadion lag an unserer Strecke in Richtung Boston.
Auf der Fahrt in Richtung Boston werden wir wieder von schön gefärbten Wäldern begleitet.
In einem kleinen Ort machten wir dann eine Mittagspause und stärkten uns für die Weiterfahrt in einem Buffetrestaurant. Am Abend erreichten wir dann schließlich Boston, größte Stadt in Neuengland und Hauptstadt des Bundesstaates Massachusetts an der Ostküste der Vereinigten Staaten. Bevor wir im Hotel eincheckten, hielten wir an einem sehr gut sortierten Supermarkt, um uns für das individuelle Abendessen zu versorgen, auch nicht schlecht, denn so kamen wir auch einmal in einen amerikanischen Lebensmittelladen.

Dienstag, 24. September 2013: Boston – Plymouth

Die an der Mündung des Charles River in den Atlantik liegende Hauptstadt von Massachusetts ist zugleich die inoffizielle Hauptstadt Neuenglands. Bei weitem die größte Stadt im Nordosten der USA ist sie Drehscheibe, wirtschaftlicher und kultureller Mittelpunkt einer Region mit über 4 Mio. Menschen.
Doch zunächst fuhren wir am Morgen einmal quer durch, um nach Cambridge. Die 105.000-Einwohnerstadt Cambridge ist heute fest mit Boston verbunden und Heimat zweier der berühmtesten Lehranstalten der USA - der Harvard Universität und des Massachusetts Institute of Technology (MIT). Auf dem Campus der Harvard Universität mischten wir uns unter die besten Studenten der Welt. Bis heute hat diese prestigeträchtige Hochschule sechs US-Präsidenten und zahlreiche Nobelpreisträger hervorgebracht. Heute studieren hier fast 20.000 junge Menschen und dementsprechend jung und dynamisch ist der Flair der Stadt.
Auf dem Weg ins Stadtzentrum hielten wir an der Dreifaltigkeitskirche und an der Bibliothek. Am Boston Common, dem zentralen Park, stiegen wir aus und unternahmen einen Stadtspaziergang. Anfangs machten wir einen Abstecher in das luxuriöseste Stadtviertel „Beacon Hill". Dieser Stadtteil ist der Catwalk der Schönen und Reichen. Beacon Hill ist noch heute sündhaft teuer und strotzt vor Exklusivität. Die Bebauung mit den schönen Backsteinhäusern mit den bauchigen Erkern begann schon um 1800 und im 19 Jahrhundert wurden die Straßenzüge weiter ausgebaut.
Auf dem Freedom Trail erkundeten wir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Auf dem 4,8 km langen Pfad quer durch die Stadt sind alle historischen Sehenswürdigkeiten Bostons verbunden. Start ist am Boston Common, dem ältesten öffentlichen Park des Landes. Schon seit 1634 war der Öffentlichkeit vorbehalten und diente als Kuhweide, Richtstätte, Versammlungsort und Zuflucht für Obdachlose. Heute ist es ein wunderschön angelegter Park. Angrenzend an den Common thront der prächtige Regierungssitz von Massachusetts, gekrönt von einer mit Blattgold verzierten Kuppel. Beim Spaziergang entlang des Freedom Trails sahen wir unter anderem die Park Street Church, die King's Chapel und die Old City Hall, bevor wir zum Old State House kamen. Das 1713 errichtete Gebäude mit dem goldverzierten Türmchen duckt sich tief im Schatten moderner Bürotürme. Nach dem „Boston Massacre" im März 1770, bei dem fünf Bostoner ihr Leben ließen, wurde beschlossen, dieses Gebäude nicht abzureißen. Am 18. Juli 1776 wurde dann der Text der Unabhängigkeitserklärung der jubelnden Menge verlesen. Unser Endpunkt des Rundganges war die Faneuil Hall, in der J. F. Kennedy 1960 seine letzte Wahlkampfrede hielt. Im Areal der Faneuil Hall befindet sich auch der Marktplatz, wo sich Blumenhändler und Kleinkünstler tummeln. Zum Markt gehören auch die drei Granitgebäude, von denen das mittlere einem griechischen Tempel nachempfunden ist - der Quincy Market mit zahlreichen Restaurants, Cafés, Shops und Feinkostbistros. Dieser bot sich natürlich für die Mittagspause bestens an.
Am Nachmittag verließen wir die Stadt in Richtung Süden. Unser Ziel war die Plymouth Plantation. Hier besuchten wir ein Dorf der ersten Siedler der USA, das originalgetreu nachgebaut worden war. Wir konnten sehen, wie sich die Siedler damals, gleich nach Ihrer Ankunft im neuen Land, ein Leben mit Hilfe der Ureinwohner Amerikas aufbauten. Tür an Tür lebten die Siedler mit den Ureinwohnern. Im Dorf fand man nicht nur einfach Leute, die in den originalen Trachten von damals gekleidet waren, sie redeten auch noch wie damals, kochten Essen und ließen sich nicht von den Touristen beeindrucken. So konnte man hautnah sehen, was das Leben in einem neuen Land bedeutete. Wir schlenderten durch die Anlage und besuchten die einzelnen Häuser und schauten uns jedes Detail ganz genau an. Vom Wachturm aus, hatten wir einen traumhaften Blick über das ganze Dorf bis hin zum Atlantischen Ozean. Im Anschluss fuhren wir dann weiter in das kleine Städtchen Plymouth.  Hier statteten wir der „Mayflower II" einen Besuch ab. Dieses fest im Kollektivbewusstsein der Amerikaner - und in Sichtweite des Plymouth Rock - ankernde Schiff ist eine exakte Nachbildung des legendären Schiffs, welches 1620 von England kommend hier ankerte. Der Nachbau wurde 1955 nach Originalunterlagen gebaut und segelte in zwei Monaten nach Plymouth. Auf Bildern der damaligen Zeit konnten wir nun auch sehen, welche Strapazen die Siedler damals unternommen haben, um über den Ozean nach Amerika zu gelangen. Nach der Besichtigung des Schiffes legten wir eine kleine Pause ein und probierten den leckeren Apfelkuchen, den uns unser Busfahrer Edgar spendierte.
Nachdem wir nun in die amerikanische Siedlungsgeschichte eingetaucht waren, führte uns unser Weg zurück nach Boston in die Nähe des Quincy Markets zum Abendessen in einem Restaurant.

Mittwoch, 25. September 2013: Boston – Bangor

Heute sollte uns unsere Reise weiter in den Norden führen. Im Bus spielte ich ein Geburtstagslied für unseren örtlichen Reiseleiter Otto, der heute seinen Geburtstag mit uns feierte. Wir verließen Boston und unser erstes Ziel war die idyllische Ortschaft Rockport direkt am Meer. Viele kleine, bunte Häuser säumten die Straßen und im Hafen lagen viele kleine Fischerboote. Weiter ging es dann zum Mittagessen nach Portland, die größte Stadt im Bundesstaat Maine. Da wir uns nun schon in den maritimen Staaten der USA befanden, gab es natürlich leckeren Fisch in einem urigen Pub am Hafen. Vollgefuttert unternehmen wir anschließend noch einen Bummel im Hafenviertel, bevor wir unsere Fahrt zum Cape Elisabeth und Portland Headlight fortsetzten. Wir hatten traumhaftes Wetter und die Kulisse war einfach richtig schön - wo hätten wir denn ein besseres Gruppenfoto schießen können als hier?! Am Abend erreichten wir dann Bangor, die größte Stadt im Norden von Maine. Als Holzfällercamp entstanden, war Bangor in den 1830er Jahren der größte Holzumschlaghafen der Welt. In einem Supermarkt versorgten wir uns wieder für das individuelle Abendessen.

Donnerstag, 26. September 2013: Bangor – St. John

Bangor ist heute kaum noch ein Begriff für den internationalen Tourismus. Dennoch machten wir am Morgen noch einen kleinen Abstecher in die Stadt, um das Haus des weltbekannten Gruselschriftstellers Stephen King zu sehen. Der König des Horrorgengres lebt trotz seines Erfolges noch immer bodenständig hier in der Umgebung. Auch heute hatten wir wieder einige Kilometer zu bewältigen. Wir fuhren durch eine für die maritimen Provinzen des Ostens typische Landschaft aus Seen, Wäldern und Wiesen. Am frühen Nachmittag erreichten wir die kanadische Grenze, die wir heute erneut passierten. Nachdem wir die etwas langwierige Kontrolle hinter uns hatten, konnten wir wieder sagen: Willkommen zurück in Kanada! Wir waren nun in New Brunswick angekommen und mussten die Uhr eine Stunde vor stellen und somit nur noch fünf Stunden Zeitunterschied zu Deutschland. Durch die Wildnis Ostkanadas fuhren wir weiter in Richtung Norden nach Saint John, eine kleine Hafenstadt. Im Hilton Hotel wurden wir schon sehnsüchtig zum Mittagessen erwartet. Irgendwie hatten wir uns in der Zeitplanung etwas vertan. Von der leckeren Torte schwärme ich heute noch! Im Anschluss besuchten wir ein Naturphänomen und wohl wichtigste Attraktion von Saint John - die Reversing Falls. Zweimal am Tag, wenn die Flut den Wasserspiegel der Bay of Fundy ansteigen lässt, kann man zusehen, wie das hereindrängende Meerwasser den Saint John River zwingt, rückwärts wieder ins Land zu fließen. Nach dem obligatorischen Einkauf im Supermarkt fuhren wir zu unserem Hotel und checkten für eine Nacht hier ein.

Freitag, 27. September 2013: St. John – Digby

Nach dem Frühstück starteten wir wieder ins Stadtzentrum und erkundeten das kleine Städtchen Saint John zu Fuß. Im Barbour's General Store stöberten wir in der Vergangenheit. Das kleine Lädchen bietet ein typisches Warenangebot aus dem Jahren um 1860. Die nette Verkäuferin erklärte uns einiges und gab uns noch einen Tee aus! Nach einem kleinen Stadtbummel fuhren wir zur Anlegestelle der Fähre, die uns heute zu unserem letzten Ziel der Reise bringen sollte - die Provint Nova Scotia. Auf der Fähre suchten wir uns für die Überfahrt ein nettes Plätzchen. Einige machten es sich auch draußen gemütlich. Wir hatten natürlich mal wieder traumhaftes Wetter und konnten so die Schönheit der Überfahrt in vollen Zügen genießen. Schließlich erreichten wir dann die Küste von Nova Scotia und den kleinen Ort Digby. Der Ausblick war einfach einmalig. Nachdem wir angekommen waren, bummelten wir in dem kleinen Hafenstädtchen und machten anschließend noch einen Ausflug nach Annapolis Royal, die erste französische Dauersiedlung. An der schönen Uferpromenade des Annapolis River genossen wir die herrlichen Sonnenstrahlen. Nun ging es weiter zu unserem Hotel, ein typisches Landhaus. Die Zimmer ähneln einer Puppenstube. Nicht in Bezug auf die Größe, sondern durch die liebevolle Einrichtung.
Zum Abendessen fuhren wir einige Meter weiter zu einem Restaurant direkt am Meer. Mit Blick auf die Bay of Fundy schmeckte es umso besser!

Samstag, 28. September 2013: Digby – Halifax

Nach dem Frühstück im Wintergarten des Hotels starteten wir zu unserer heutigen Tour durch die Provinz Nova Scotia auf der Leuchtturmroute. Durch die wilde, maritim wirkende Landschaft führte uns unser Weg durch schön gefärbte Wälder, entlang an einsamen Seen und Flüssen und kleinen Ortschaften. Unsere Mittagspause legeten wir an einem ganz abgelegenen Leuchtturm an der Spitze der Halbinsel ein. Bei einem frischen Wind um die Nase und herrlichem Sonnenschein ließen wir uns dort nieder und picknickten gemütlich am Meer.
Auf dem Weg nach Lunenburg war es dann endlich so weit. Das lang ersehnte Fotomotiv des Indian Summers. Ein einsamer See, eingebettet in ein Meer aus rot gefärbten Ahornbäumen.
Dann erreichten wir die Ortschaft Lunenburg. Seit 1995 kann sich das an der Atlantikküste gelegene Städtchen mit dem Prädikat „UNESCO-Weltkulturerbe" schmücken. Die wunderschöne Altstadt des Fischerstädtchens erkundeten wir zu Fuß. Wir Die engen Straßen und Gassen, die bunten Häuser und weiße Kirchen begeisterten uns.
Pünktlich zum Sonnenuntergang erreichten wir den Peggy's Cove Leuchtturm, den meistfotografierten Leuchtturm am Nordatlantik. Die kleine, nur 90 Einwohner zählende Ortschaft, mit bunten Fischerhäusern und Kuttern ist aber genauso sehenswert. Wir genossen die abendliche Stimmung am Leuchtturm auf den glatt geschliffenen Felsen an der Küste! Traumhaft schön!
Im Restaurant „Olivers Casual Dinig" in Bedfort, in der Nähe von Halifax, hatten wir die Möglichkeit, den hier so beliebten Hummer zu probieren.

Sonntag, 29. September 2013: Halifax und Rückflug nach Deutschland

Da wir heute erst am späten Nachmittag zurückflogen, machten wir am Vormittag die Hauptstadt der Provinz Nova Scotia, Halifax, unsicher. Die an einem Naturhafen gelegene Stadt besichtigten wir auch heute wieder bei herrlichem Sonnenschein. Wir begannen unsere Rundfahrt an der sternenförmigen Zitadelle, die wir kurzerhand auch noch von innen besichtigten. Da das Wetter wirklich sehr schön war, spazierten wir vorbei am Uhrenturm, dem Wahrzeichen der Stadt in Richtung Hafen. Hier stoppten wir für eine Mittagspause und genossen das maritime Flair. Anschließend, und schon auf dem Weg in Richtung Flughafen, besuchten wir den Fairview-Friedhof, auf dem 121 Opfer der Titanic-Katastrophe von 1912 beigesetzt wurden.
Auf dem Weg zum Flughafen von Halifax ließ ich die Reise noch einmal Revue passieren, bedankte mich bei unserem Busfahrer Edgar und Reiseleiter Otto und gab noch wichtige Hinweise zum Rückflug. Nach einigen Sicherheitskontrollen starten wir pünktlich mit Air Canada zunächst nach Montreal. Der angenehme Langstreckenflug zurück nach München verging sprichwörtlich wie im Fluge. In München angekommen, verabschieden wir uns von den Leipziger Gästen und flogen zurück nach Dresden. Ein bisschen müde, aber mit unzähligen Eindrücken und schönen Erlebnissen erreichen wir unsere Heimatorte. Diese abwechslungsreiche Reise in die USA und die maritimen Provinzen Ostkanadas wird uns wohl immer im Gedächtnis bleiben.

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