Reisebericht: Sondergruppe Seniorenakademie – Rundreise Zypern

17.10. – 24.10.2018, 8 Tage besondere Rundreise nach Zypern – Troodosgebirge – Nikosia – Bellapais – Kyrenia – Paphos – Latsi – Limassol


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Auf unserer Reise lernten wir die Schönheiten der Sonneninsel kennen. Wir konnten den Sommer verlängern und erhielten wundervolle Eindrücke von Kultur und Natur.
Ein Reisebericht von
Marion Kottlos
Marion Kottlos

17.10.2018 Flug nach Paphos – Rosendorf Agros

Sehr zeitig am frühen Morgen trafen wir uns am Flughafen Dresden International, um in einem Direktflug nach Paphos und damit zur Insel der Aphrodite zu starten. Wir waren voller Vorfreude auf warme Tage auf der Sonneninsel im Östlichen Mittelmeer. Nach einem pünktlichen Start und einem angenehmen Flug mit GERMANIA landeten wir bereits 9.50 Uhr Ortszeit auf dem kleinen internationalen Flughafen der Westinsel. Nach der Abfertigung im Flughafen wurden wir von der Chefin unserer örtlichen Agentur herzlich begrüßt und zu unserem Bus gebracht. Gemeinsam mit den Gästen der Wander-Reisegruppe fuhren wir zum Hotel Rodon in Agros am Rande des Troodosgebirges auf 1.000 Metern Höhe. Unterwegs erhielten wir durch Dimitri erste Informationen zur Insel und zu unserem Aufenthalt. Am Mittag erreichten wir das 3-Sterne-Hotel. Nach dem schnellen Check-Inn und einem ersten Frischmachen trafen wir uns auf der Terrasse des Hotels mit dem Chefreiseleiter Mario zur Begrüßung. Er gab uns wichtige Informationen zum Hotel und zu unserem Aufenthaltsort, dem Bergdorf Agros. Danach hatten wir Freizeit, die wir zuerst zu einem Mittagessen im Restaurant des Hotels und zu Spaziergängen im Ort nutzten. Ganz Unentwegte nahmen an der ersten Orientierungswanderung teil. Leider verdunkelte sich recht bald der Himmel und uns suchte ein Gewitter heim. In einer Taverne unweit des Hotels trafen wir uns dann zu einem Türkischen Kaffee oder einem Cappuccino.
Am Abend war für uns ein leckeres Buffet vorbereitet. Und dann hieß es, ab in die Betten, denn die letzte Nacht hatten wir alle relativ wenig geschlafen. Am nächsten Tag wollten wir natürlich fit für unseren ersten Ausflug sein.

18.10.2018 Besichtigungen im Troodosgebirge

Der erste Blick aus dem Fenster erfreute uns, die Sonne lachte und unserem Ausflug stand nichts im Wege. Wir stärkten uns vom Frühstücksbuffet für unseren Ausflugstag. Unser örtlicher Reiseleiter Jorgos begrüßte uns herzlich und mit Neofythos am Steuer fuhren wir nach dem Frühstück ins Troodosgebirge, dass sich bis auf fast 2.000 Meter Höhe erhebt. Typisch sind die ausgedehnten Pinien- und Zedernwälder. Vorbei am einstigen Luftkurort Kyperounta erreichten wir in Galata die ersten beiden der für das Gebirge typischen Scheunendachkirchen, die Marienkirche und die Kirche des Erzengels Michael (beide aus dem 16. Jahrhundert). Insgesamt zehn dieser Kirchen gehören heute zum UNESCO-Weltkulturerbe. Jorgos erläuterte uns anschaulich die Architektur, den Aufbau und die typische Bauweise der Kirchen. Von außen eher schlicht, mit ihren typischen, schützenden Satteldächern, überraschen sie im Inneren mit wundervollen, bestens erhaltenen Freskenmalereien, die alle Wände üppig zieren und die biblische Geschichte wie in einem Bilderbuch dokumentieren.Anschließend fuhren wir vorbei an einer gewaltigen Kupfermine. Das Erz hatte in früher Zeit den Reichtum der Insel gemehrt und ist auch heute noch einer der wichtigsten Rohstoffe der Republik. Unsere Route führte hinauf zum Kykko-Berg, wo nach der Legende der Einsiedlermönch Isaias lebte. Ende des 11. Jahrhunderts wurde er vom zyprischen Gouverneur in seiner Einsamkeit gestört und misshandelt. Daraufhin erkrankten dieser und die Tochter des Kaisers von Konstantinopel. Isaias heilte beide auf Weisung der Muttergottes. Als Gegenleistung bekam er vom Kaiser eine durch den Evangelisten Lukas gemalte Marienikone. Diese Ikone wird bis heute im Kykko-Kloster und am Thron der Muttergottes verehrt. Wir spazierten zuerst vorbei an der überlebensgroßen Statue von Erzbischof Makarios III. und weiter auf dem Pilgerweg vorbei an filigranen Mosaiken mit Darstellungen der Legende vom Kykkos hinauf zum Thron der Muttergottes, einer erst 2018 eröffneten, wundervollen Kapelle direkt auf dem Gipfel. Von hier eröffnete sich uns ein faszinierender Blick auf das umliegende Gebirge bis hin zum Mittelmeer. Vorbei am Ehrengrab des ersten Präsidenten Zyperns gingen wir zurück zum Bus, der uns durch den Zedernwald hinab zum Kykko-Kloster brachte. Nun führte uns Jorgos durch den großen und kleinen Innenhof des bekanntesten und reichsten Klosters Zyperns zur Marienkirche. Überall erblickten wir wundervolle Fresken und im Glanz der Sonne funkelnde Mosaiken. Nach etwas Zeit für eigene Besichtigungen und einem kleinen Mittagsimbiss fuhren wir wieder hinab. Unser Ziel war eine weitere Scheunendachkirche unweit des kleinen Bergdorfes Kakopetria. Leider hatte sich der Himmel wieder verdichtet, dunkle schwere Wolken zeigten sich ... Vorboten eines Gewitters mit Starkregen, Sturm und Hagel. Wir fanden unter dem Dach der Kirche Agios Nikolaos tis Stegis Zuflucht. Diese Kirche ist dem Heiligen Nikolaus von Myra gewidmet und stammt aus dem 11. Jahrhundert. Wir bestaunten die Fresken des Heiligen Nikolaus, des Heiligen Theodor und des Heiligen Georg und erblickten die stillende Muttergottes. Zugleich fanden hier Restaurierungsarbeiten statt. Jorgos berichtete mit wie viel Mühe, Exaktheit und Geduld die Fresken freigelegt und aufgefrischt werden. Das Wetter hatte sich leider nicht beruhigt und so beschlossen wir, das kleine Bergdorf Kakopetria heute nicht zu besuchen. Im Hotel blieb uns etwas Zeit bis zu unserem Treffpunkt für unser Abendessen außer Haus. Vorm Hotel erwartete uns eine Überraschung: Wir fuhren mit einem originalen Oldtimer, einem alten Bedford-Bus, zur Taverne von Nikos. Das war ein tolles Erlebnis, ein Fahrgefühl der Vergangenheit ... Das traditionelle Meze-Essen mit seinen unzähligen Gängen war eine Gaumenfreude und dazu der gute zypriotische Wein ... ein gelungener Abschluss des Tages, auch wenn es noch immer etwas leicht regnete.

19.10.2018 Hauptstadt Nikosia – Ausflug nach Nordzypern

Die Sonne scheint, das Frühstück wieder reichhaltig und lecker ... auf zu neuen Besichtigungen! Zuerst fuhren wir entlang der Mesaoria-Ebene in die geteilte Hauptstadt Nikosia, griechisch Lefkosia. Unterwegs erhielten wir wichtige Informationen zur Geschichte Zyperns und zur Teilung des Landes, zur grünen Grenze und zum Verhältnis zwischen Nordzypern und der Republik Zypern sowie zur Hoffnung auf eine friedliche Lösung des Konfliktes. Vorbei an einer Vielzahl von Regierungsgebäuden erreichten wir das Nationalmuseum der Republik Zypern, das Archäologische Museum Nikosia. Hier erhielten wir einen lebendigen Einblick in die 9.000-jährige Geschichte der Insel von prähistorischen Tonfiguren, bronzezeitliche Terrakottafiguren, Rot-auf-Schwarz-Keramiken, Plastiken aus Kalkstein, darunter die Aphrodite von Soli, bis hin zu Plastiken aus der Römerzeit.Wieder im Bus fuhren wir nun zu dem uns zugeteilten Check-Point, um die Grenze zu Nord-Zypern zu passieren. Anschließend reisten wir weiter an die Nord-Ost-Küste, zur Abtei Bellapais an der Levante. In dem kleinen Bergdorf wohnte einst der Dichter Lawrence Durrell, der mit seinem Roman Bittere Limonen die Geschichte der Insel skizierte. Schon von weitem erblickten wir ganz oben auf einem Felsvorsprung des Kyrenia-Gebirges die Klosterruine. Einst hatten Augustiner-Mönche hier das Kloster Unserer Lieben Frau vom Berge gegründet, die gotische Abtei wurde im 13. Jahrhundert errichtet. Davon zeugen heute die durch Kreuzrippen gestützten Gewölbe ebenso wie die Klosterkirche, der Speisesaal der Abtei und der Kreuzgang. Wir blickten auf die Hafenstadt Kyrenia und das Mittelmeer hinab und genossen das Panorama. Durch den Garten mit Rosen, Geranien, Bongouvillen, Zypressen und Limonen betraten wir das Restaurant direkt an der Abtei. Hier verbrachten wir unsere Mittagspause. Nach einer kurzen Busfahrt erreichten wir schließlich Kyrenia und spazierten zum Hafen mit der Festung, dem gewaltigen Hafenkastell. Es wurde in der Geschichte mehrfach an- und umgebaut und vereint gotische und byzantinische mit venezianischen Elementen.
Durch das Torhaus betraten wir den Festungs-Innenhof, vorbei am Verlies erreichten wir das Archäologische Museum und das Schiffsmuseum. Hier wird die Geschichte der Seefahrt und des Handels im östlichsten Zipfel des Mittelmeers an der Grenze zum Orient verdeutlicht. Attraktion ist das Schiffswrack aus dem 3. Jahrhundert vor Christus, das 1968 durch ein internationales Team von Meeresarchäologen gehoben wurde. Danach blieb etwas Zeit für individuelle Besichtigungen im kleinen Hafen, zu einem Spaziergang oder zu einem Kaffee, zu einer Zitronenlimonade oder einem frisch gepressten Granatapfelsaft. Mit dem Bus fuhren wir wieder zurück nach Lefkosia. Ein kurzer Stopp am Check-Point, weiter zurück zum Hotel. Der Tag hatte uns nachdenklich gemacht: Es ist sehr zu wünschen, dass es gelingt beide Teile Zyperns friedlich zu vereinen. Die Sehnsucht der einfachen Menschen dazu ist zu spüren. Wird die Politik folgen ...?
Nach dem Abendessen galt es, die Koffer packen, denn morgen werden wir an das Strandhotel nach Paphos reisen.

20.10.2018 Bergdörfer im Troodosgebirge

Ein letztes Frühstück im Hotel Rodon. Heute besichtigten wir Handwerksbetriebe im Bergdorf Agros. Hier gestaltet die Dorfgemeinschaft ihr eigenes Leben aktiv: das Rodon-Hotel ist ein genossenschaftliches Projekt und im Besitz von 2.000 Kleinaktionären aus dem Dorf und der Umgebung, heute wohnen 800 Menschen in Agros, früher 600, es fehlt heute an Arbeitskräften im Ort, so gibt es Gastarbeiter aus Rumänien und Bulgarien ... das Wirtschaftswunder von Agros.Wir besuchten zuerst die Rosenwasser-Destillerie von Familie Tsolakis, gegründet 1948. Der Besitzer begrüßte uns persönlich, seine Frau und seine Töchter arbeiten ebenfalls hier. Die Töchter, selbstbewusste, junge Frauen, studierten Chemie und Wirtschaft und bringen nun ihr Wissen gekonnt im Familienunternehmen ein. Sie berichteten, wie die Rosenblätter auf den Terrassen rund um den Ort gedeihen und von den Bauern hier angeliefert werden, wie sie dann zu Duftöl, Parfümessenzen, Rosenwasser oder -konfitüre verarbeitet werden. Etwa 600.000 Rosenblüten werden jährlich von Hand geerntet. Kaum vorstellbar: 40.000 Blüten sind für einen Liter wertvollen Rosenöls notwendig. Natürlich haben wir auch einige der Produkte probiert und gekauft.Wir verlassen Agros nicht, ohne eine der berühmten Süßwarenmanufakturen zu besuchen. Nikhe ist zum Gottesdienst, doch unser Jorgos durfte uns durch die Produktionsräume führen und wir wurden in die Geheimnisse der Produktion von verschiedenen Konfitüren, zum Beispiel aus Aprikosen, Feigen, Wassermelonen, Walnuss, Weißdorn ..., und natürlich Soundsouko, den in eingedickten Traubensirup gehüllten Mandel- und Nusskernen, eingeweiht. Nikhe, unsere sehr herzliche Gastgeberin, setzte die Führung fort und demonstrierte, wie diese Spezialität hergestellt wird. Wir durften auch hier kosten ... es hat uns gut gemundet und so haben wir auch hier von den Köstlichkeiten das ein oder andere erworben. Nun haben wir uns eine kleine Stärkung verdient. Im Dorfkern spazierten wir zu einem Kaffeehaus und ließen uns einen echten zypriotischen Kaffee schmecken. Ein starker Kaffee, der meist mit einem Glas Wasser serviert wird ... er enthält keine Gewürze und der Zucker kommt vorher in das Wasser.Anschließend führte uns unsere Route nach Kyperounta. Hier besuchten wir die neuerbaute Kirche des Heiligen Arsenios. Die Pater Stephanus und Johannes begrüßten uns in ihrem Gotteshaus, das mit finanzieller Unterstützung der Gläubigen errichtet wurde. Pater Johannes stellte uns seine Kirche, die nach frühchristlichem Vorbild gestaltet ist, vor. Anschließend reisten wir zum Besucherzentrum des Geoparkes Troodos. Doch halt unterwegs wurden wir in einem der Bergdörfer empfangen und spazierten entlang der Apfel- und Obstplantagen. Gleich zu Beginn erfreute uns einer der Bewohner mit einer Kostprobe der köstlichen, roten Äpfel. Im Visitor-Centrum des Geoparks unterhalb des Olymps sahen wir einen Animationsfilm zur Heraushebung der Insel Zypern aus dem Mittelmeer und zur Entstehung der unterschiedlichen Gesteinsformationen, darunter Kupfer und Asbest. Anschließend führte uns die Geologin Maria durch das kleine Museum. Unser Chauffeur Neophytos hatte für uns das Mittagspicknick im Freien vorbereitet. Doch leider hatte heute Petrus erneut etwas dagegen. Während unserer Führung brach ein Unwetter über uns herein. Also kein Picknick im Freien, sondern unter dem schützenden Dach. Leider hatte sich das Gewitter mit Starkregen und Hagelschlag in dem Vulkankrater festgesetzt. Wir entschieden uns, in kleinen Gruppen zum Bus zu laufen ... so setzten wir unseren Ausflug fort. Es blieb unsere Absicht zum Olymp, mit 1.952 Metern der höchste Berg der Insel, aufzufahren ... doch ein Erdrutsch versperrte uns den Weg, wir entschieden die Auffahrt abzubrechen und traten die Abfahrt an ... dort, wo wir zuvor gefahren waren, war nun leider auch ein Erdrutsch ... unser Fahrer, unser örtlicher Reiseleiter, zwei Männer unserer Gruppe und unsere Eva räumten den Weg frei und so konnten wir weiterreisen ... ein herzliches Dankeschön für diesen uneigennützigen Einsatz! Schade, dass uns das Troodosgebirge so verabschiedete ... aber die Natur hatte uns die Grenzen aufgezeigt.
Nun reisten wir nach Paphos zum 4-Sterne-Hotel Pioneer Beach Hotel direkt am Meer. Hatten wir das Wetter mitgenommen? Unterwegs gab es noch mehrfach Hagelschauer. Im Hotel war alles bestens vorbereitet und so konnten wir unsere Zimmer beziehen. Unser Chefreiseleiter Mario begrüßte uns in der Bar des Hotels mit einem Cocktail und erläuterte uns die Hotelanlage. Danach ließen wir uns das Abendessen vom Buffet mit zypriotischen Spezialitäten und internationalen Speisen schmecken. Ein erlebnisreicher Tag ging nun ganz entspannt zu Ende.

21.10.2018 Weindörfer an den Hängen des Troodosgebirges

Wir frühstückten vom äußerst reichhaltigen Buffet und begrüßten unsere neue örtliche Reiseleiterin Myria. Unser Jorgos war leider kurzfristig erkrankt und konnte uns nicht weiter seine Insel zeigen. Zuerst fuhren wir in das traditionelle Weindorf Vouni. In der Region wird seit mehr als 6.000 Jahren Wein angebaut. Sieben Weinstraßen laden heute Touristen auf Zypern zu einem Besuch ein. Wir spazierten durch die engen Gassen von Vouni und erhielten viele Informationen zum dörflichen Leben. Die Häuser stehen unter Denkmalsschutz und zeigten sich oft mit blau gestrichenen Türen und Fensterrahmen, im Kontrast zum Grün der Weingärten. Nachdem wir so viel vom Wein gehört hatten, wollten wir natürlich von den guten Tropfen kosten. Im Weingut Lambouri in der Nähe von Omodos legten wir einen Stopp ein. Ein Mitarbeiter des Familien-Weingutes begrüßte uns und stellte den biologischen Anbau des Weines vor. Wir probierten verschiedene Rot-, Rosé- und Weißweine und natürlich auch den Commandaria, einen sehr süßen Dessertwein. Er gilt als die wohl älteste Weinmarke der Welt und stammt aus dem Ort Kolossi, den wir übermorgen besichtigen werden.
Nun auf nach Omodos, dem bekannten Weindorf auf unserer Route, von dem die Bewohner uneigennützig sagen, es sei das schönste aller Dörfer im Troodosgebirge. Durch die kleinen Gassen mit allerlei Händlern, die um die Gunst der Touristen werben, spazierten wir auf alten, spitzen und unebenen Pflastersteinen zum Hauptplatz mit dem Kloster Timios Stavros, dem Kloster des Heiligen Kreuzes. Die Anlage wurde im 19. Jahrhundert auf den Fundamenten eines alten Klosters (4. Jahrhundert) errichtet. Wir hatten das Glück und konnten in der Klosterkirche der Taufe eines Kindes beiwohnen. Myria erklärt uns, wie auf Zypern Kinder getauft werden. Danach begaben wir uns in eine Seitengasse und besuchten im Haus des Linos eine der ältesten Weinpressen Zyperns. Es schloss sich etwas Freizeit zu einem Mittagssnack an. In den Gassen werden allerlei Souvenirs angeboten, darunter wundervolle Spitzenstickereien, natürlich auch Wein und Olivenöle. Wir wollten aber eins der Restaurants besuchen. Und wir spürten, dass hier auch die Zyprioten gern ihren Sonntag verbringen. Die gemütlichen Lokale waren reserviert und so fanden wir nach einigem Suchen Platz in einem Café unweit des Klosters. Da wir bei unserer guten Verpflegung nur etwas Kleines wünschten, waren wir hier genau richtig. Wir konnten die sommerlichen Temperaturen und die Sonne genießen.
Nun führte uns unser Ausflug in das Dorf Arsos, wo seit der Antike Wein angebaut wird. In dem gepflegten Ort lenkten wir unsere Schritte zu einem Kaffeon am Hauptplatz. Im Schatten einer alten Weinrebe (1963) kehrten wir hier auf einen zypriotischen Kaffee ein. Anschließend besuchten wir die Kirche des Ortes und spazierten zum Bus entlang schöner, kleiner Häuser mit üppigen Gärten, die hier auch zu dieser Jahreszeit ihre Pracht entfalteten. Heute hatten wir die Dörfer des Troodosgebirges im Glanz der Sonne gesehen und der Wettergott hatte sich uns nach dem Vortag gewogen gezeigt. Endlich ... Zurück im Hotel wollten wir nun einen Sonnenuntergang am Meer genießen. Auch dieser Wunsch erfüllte sich ... ein toller Tag.

22.10.2018 Paphos Ausgrabungen – Kloster des Heiligen Neophytos – Akamas

Paphos, die einstige Hauptstadt Zyperns, besitzt mit dem Archäologischen Park und den Königsgräbern meistbesuchte touristische Orte der Insel. Zuerst fuhren wir zum Hafen der Stadt und spazierten von dort zu den Ausgrabungen mit dem Haus des Dionysos. Ein Bauer hatte beim Pflügen in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts diesen Ort entdeckt. Zum Glück hielt er sofort inne ... die anschließend ausgegrabenen Bodenmosaike gehen auf den Beginn des 3. Jahrhunderts zurück. Wir standen staunend vor den Darstellungen der Jahreszeiten, der griechischen Mythologie und Ornamentik sowie der Pflanzen- und Tierwelt - wahre Meister- und Kunstwerke. Gern hätten wir auch noch andere Bereiche des Parks besucht, so zum Beispiel weitere Villen, das Odeon oder den Tempel des Asklepion, des Gottes der Heilkunst. Das müssen wir für einen erneuten Aufenthalt auf Zypern planen. Nach einem kurzen Spaziergang zum kleinen Hafenkastell, erbaut Ende des 16. Jahrhunderts, besuchten wir die Königsgräber, die vom Reichtum der Stadt in ptolemäischer und römischer Zeit deuten. Besonders beeindruckten uns die Gräber mit unterirdischem Atrium.
Eine kurze Busfahrt brachte uns zum Felsenkloster des Heiligen Neophytos am Hang des Berges Charta. Wir besichtigten die Höhlenkirche, die erste Klause des Einsiedlers. Er hatte sie 1159 selbst aus dem Gestein geschlagen. Auch sein Grab hatte er selbst geschaffen. Wir erblickten in den einzelnen Höhlen bestens erhaltene Fresken. Zu Mittag waren wir im Dorf Kathikas in der Taverne von Yiannis zum Mittagessen eingeladen. Erneut wurde uns die gesunde, äußerst schmackhafte mediterrane Küche der Insel serviert: Joghurt mit Gurkenstückchen und Minze, gebratenes Ei mit Auberginen, Halloumi-Käse ... dazu ein kräftiger Rot-Wein.
Gut gestärkt setzten wir unseren Ausflug in den Nordwesten zum Naturschutzgebiet Akamas fort.Durch den Botanischen Garten spazierten wir zum Bad der Aphrodite. Hier soll die Göttin nach ihren Wanderungen gebadet haben und sich mit ihrem Geliebten Adonis getroffen haben. Ein Bad soll Schönheit und lange Jugend verleihen ... da es Naturschutzgebiet ist, haben wir es nicht getestet. Auf dem Rückweg mit Ausblick auf das Meer sahen wir auch das Haar der Aphrodite. Bevor wir unsere Rückreise zum Hotel antraten, erfrischten wir uns mit einem leckeren Eis, das hier nicht nach Kugeln, sondern nach dem Gewicht berechnet wird. Im Sonnenuntergang erreichten wir unser Hotel in Paphos.

23.10.2018 Kourion – Kolossi – Limassol – Felsen der Aphrodite

Nun starteten wir bereits in den letzten Besichtigungstag unsere Reise. Entlang der Küste und vorbei an den beiden britischen Militärbasen Akrotiri und Dekelia erreichten wir die Ausgrabungen von Kourion. Das antike Stadtkönigreich wurde bereits von Herodot (5. Jahrhundert vor Christus) erwähnt. Wir besichtigten das Theater, das Ende des 2. Jahrhunderts vor Christus am Südrand des Stadthügels erbaut wurde. Bis zu 3.000 Menschen sollen hier Platz gefunden haben, Sonnensegel gaben Schutz. Wir erfreuten uns an dem offenen Blick auf das Meer und Eva teste mit uns die beispielhafte Akustik. Später besichtigten wir das römische Nymphäum und bestaunten die Mosaiken im Haus des Eustolios. Auch hier blieben weitere Areale, zum Beispiel das Haus der Gladiatoren oder das Apollo-Heiligtum von uns unbesichtigt. Wir sollten Zypern erneut besuchen!
Im Anschluss begaben wir uns auf die Spuren des Johanniter-Ordens und des Mittelalters und besichtigten die Burg Kolossi mit dem Wohnturm und der Zuckermühle. Von oben eröffnete sich ein imposanter Blick auf die Umgebung. Der Turm vermittelt auch heute einen wehrhaften Charakter. Die Burg galt als Zentrum der Zuckerherstellung, indem aus Zuckerrohr der kostbare Rohstoff gewonnen und nach Europa exportiert wurde. Zudem wurde hier der schwere Dessertwein, der Commandaria gekeltert. Wir hatten ihn ja bereits vorgestern probiert.
Entlang der Küstenstraße erreichten wir anschließend die zweitgrößte Stadt Zyperns Limassol. Wir spazierten von der Marina zur Burg von Limassol, einst eine Fluchtburg, später Gefängnis und heute das Museum des Mittelalters, vorbei an der Großen Moschee zur Kathedrale Agia Napa und zur Markthalle, die leider heute nicht mehr geöffnet ist. Früher war sie ein Zentrum des Handels von frischem Fisch und Meerestieren. Vorbei an der Universität erreichten wir schließlich eine familiengeführte Taverne, wo wir uns bei einem Fisch-Meze-Essen stärkten: Rotbarbe, Goldbrasse, Oktopus, Kalamari, Schwertfisch, Dorade ... alles frisch zubereitet und wiederum äußerst köstlich ... wir probierten in kleinen Portionen, hatten wir doch inzwischen gelernt bei diesen Spezialitäten und Leckereien „siga-siga", also immer schön langsam, zu essen.
Nach einem Verdauungsspaziergang zurück zur modernen, neu gebauten Limassol-Marina hatten wir uns eine kleine Freizeit verdient, ganz nach dem persönlichen Interessen: Einkaufen, Schauen im Hafen oder einen Kaffee an der Marina ... Auf der Rückfahrt zum Hotel war ein besonderer Stopp ein Muss - am Felsen der Aphrodite, dort wo der Legende nach die Göttin dem Meer entstiegen sein soll. In der spätnachmittäglichen Sonne präsentierte sich diese Stelle am Mittelmeer auf einzigartige Weise. Mit einem Glas Wein stießen wir auf unsere erlebnisreichen Tage auf Zypern an und bedankten uns bei unserer örtlichen Reiseleiterin Myria, die uns mit Herzlichkeit und Sachkenntnis ihre Insel gezeigt hat, und bei unserem umsichtigen Chauffeur Neophytos. Der Einsatz seiner Astschere wird uns ewig in Erinnerung bleiben. Im Hotel blieb vor dem Abendessen etwas Zeit zum Erfrischen oder zu einem Bad im Pool oder im Mittelmeer. Nun hieß es, den letzten Abend auf Zypern in unserem gastlichen Hotel genießen.

24.10.2018 Rückflug nach Dresden

Bereits 7.45 Uhr fuhren wir zum Flughafen von Paphos. Nach kurzer Wartezeit checkten wir zu unserem Rückflug nach Dresden ein. Wir starteten pünktlich 10.35 Uhr erneut mit GERMANIA. Leider war der Flug durch den starken Gegenwind, in Deutschland gab es Sturmwarnungen, etwas unruhig.
Mit etwas Verspätung landeten wir auf dem Flughafen Dresden International. Damit ging unsere Reise in den Spätsommer zu Ende.

Liebe Reisegäste,
es hat uns viel Freude bereitet, Sie auf Ihrer Bildungsreise begleiten zu dürfen. Sie waren sehr aufmerksame und interessierte Teilnehmer. Lieben Dank dafür. Wir wünschen Ihnen bestmögliche Gesundheit und weiterhin Reiselust.
Bis bald! Ihre Eva Sieglow und Marion Kottlos

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