Reisebericht: Wanderreise Süd–Zypern – Insel der Aphrodite

14.03. – 24.03.2010, 9 Tage Rundreise Süd–Zypern – Agros – Troodos–Gebirge – Paphos – Akamas–Halbinsel – Pissouri (70 Wanderkilometer)


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Reisebericht

Am späten Sonntagnachmittag treffen wir uns am Flughafen Dresden und fliegen gemeinsam nach Frankfurt. Hier treffen wir eine weitere Reiseteilnehmerin und sind nun komplett: 15 wanderfreudige Eberhardt-Reisegäste starten zusammen mit mir den geplanten Nachtflug nach Larnaca. Nach knapp 4 Stunden Flug erreichen wir die sonnenverwöhnte Mittelmeerinsel und werden  herzlich von unserer örtlichen Wanderreiseleiterin Ismini empfangen. Nach einer weiteren reichlichen Stunde Fahrt erreichen wir das Hotel „Rodon“ in Agros inmitten des Troodosgebirges.
Nun heißt es erst einmal ausschlafen. Nach einem späten Frühstück erkunden wir etwas das Hotel und treffen uns alle zusammen, um von Mini wichtige Hinweise für den Aufenthalt auf Zypern zu erfahren. Dann wandern wir das Hangdorf hinab zu Nikkos Taverne und die Reisegäste lernen erstmalig das umfangreiche Meze-Essen kennen. Ein leckeres Gericht nach dem anderen lädt zum Probieren ein. Dazu gibt es vollmundigen Rotwein und  schnell sind wir satt.Der anschließende Dorfrundgang mit Besuch in der Rosen-und in der kleinen Marmeladenmanufaktur tut allen gut.

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Am Dienstag starten wir unsere erste Wanderung. Wir fahren ca. 40 Minuten nach Troodos zum Ausgangspunkt der heutigen Tour in 1.72m Höhe. Auf dem breit angelegten Persephonie-Wanderweg genießen wir die erfrischende Waldluft und die wundervollen Ausblicke über das Gebirge und zum Olymp.

Aber auch das wieder aufgeforstete Gebiet der ehemaligen Asbestmiene gehören hier zum Bild der Natur.  Neben den Goldeichen, den Erdbeerbäumen erblicken wir auch immer wieder die strahlend weißen Radarkugeln  der Engländer … die „Ohren des Orient“.
Nach diesem sehr bequemen Teil der Wanderung geht es  den Kaledonia-Naturlehrpfad hinab zu den gleichnamigen Wasserfällen. Es gab vorher reichlich regen, so dass der mir sonst als so leicht dahin plätschernde Bach doch reichlich Wasser führt und wir bei der mehrmaligen Überquerung vorsichtig sein müssen.Aber alle Gäste sind Wanderer mit guten Schuhwerk und es gibt keine Probleme. Nach einer kurzen Rast an den Wasserfällen gelangen wir mit dem auf uns wartenden Bus in knapp 5 Minuten zum Dorf der Tonmacher - nach Phini.Hier genießen wir wieder ein reichhaltiges Meze-essen mit leckerem Wein und einem zypriotischen Kaffee.
Danach besuchen wir Herrn Pilavakis. Der alte Herr hat lange in England als Modedesigner gelebt und hat nach seiner Rückkehr sein Elternhaus in ein kleines Museum  ungewandelt. Hier zeigt er einiges Kurioses, aber auch viel Wissenswertes. Gegen 17:00 Uhr erreichen wir wieder unser Hotel.


 
 
 
 
 
 
 
 
Nachdem wir uns nun gestern etwas eingelaufen haben, absolvieren wir am Mittwoch eine etwas anspruchsvolle Tour. Mit dem Bus gelangen wir in einer halben Stunde nach Spilli in 1.335 m Höhe. Gleich zu Beginn ist ein steiler Aufstieg  zu bewältigen.
Danach beginnt eine herrliche Kammwanderung mit Aussicht über kleine Dörfer, Stauseen und hinüber zur ersten Wanderroute am Olymp. Nach insgesamt 2 Stunden erreichen wir den Brandausguck auf dem Gipfel des Adolfoi in 1.608 m Höhe.


 
 
 
 
 
 
 
Hier gibt es von Mini leckeres Olivenbrot. Gestärkt beginnen wir anschließend die Umrundung und genießen die blühende Natur. Auch heute genießen wir noch ein reichhaltiges Mittagessen bei Nikkos, es gibt Moussaka. Den Nachmittag verbringen wir individuell, besuchen teilweise die Dorfkirche, genießen die Atmosphäre im Dorfkafenion oder machen erste Einkäufe.
Am  Donnerstag werden wir die für das Troodosgebirge typischen Scheunendachkirchen kennenlernen. Heute führt uns Antonis. Wir starten unsere heutige Tour mit einer Besichtigung der „Stavros tou Agiasmati“. Nachdem wir den Popen bei Abfahrt in Agros telefonisch informiert haben, kommt dieser tatsächlich aus Nicosia gefahren und öffnet uns die Kirche. Antonis erklärt und die Bedeutung der wunderbaren Wandgemälde und Fresken und wir sind überwältigt von der Intensität der Farben der von außen so unscheinbaren Kirche.

Danach starten wir unsere Tour mit einem langen Anstieg, der nach einer Stunde endet. Hier erwartet uns eine Überraschung: Antonis kocht zypriotischen Kaffee auf einem Campingkocher und hat „Sesamteilchen“ für alle gekauft.
 

 
 
 
 
 
 
 
 
Leider ziehen Regenwolken auf und wir beeilen uns anschließend mit dem Wandern. Vorbei an Weinstöcken gelangen wir zum Dorf Lagoudera und dann nach einer kurzen Busfahrt zur Kirche „Panagia tou Araka“ Da es nun etwas regnet können wir das für hier geplanten Picknick nicht draußen einnehmen. Kurzerhand stellen uns die Mönche ihren Aufenthaltsraum zur Verfügung.
Alle genießen das Picknick mit Gemüse, Käse, frischem Brot zusammen mit Wein. Anschließend besuchen wir die Kirche und fahren nach Agros zurück. Die Sonne ist auch wieder zurückgekehrt.
Am Freitag heißt es Abschied nehmen vom Troodosgebirge. Den 2. Teil unserer Wanderreise verbringen wir am Meer. Wir fahren südlich und gelangen in die Nähe von Pissouri. Nach wenigen Gehminuten erreichen wir das Meer. Es leuchtet in verschiedenen Blautönen und bietet einen wunderbaren Gegensatz zu den weißen Kalkfelsen.

 
 
 
 
 
 
 
 
Wie gewohnt beginnen wir unsere Wanderung mit einem Anstieg. Es ist kein offizieller Wanderweg, sondern ein gewöhnlicher Ziegenpfad. Wir legen mehrere Stopps mit grandiosen Aussichten über das Meer ein und gönnen uns nach 2 Stunden eine Pause im Olivenhain.

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Anschließend geht es leicht hügelig weiter bis nach Pissouri. Von hier gelangen wir mit dem Bus nach Paphos, der einstigen Hauptstadt Zyperns in der Antike.  Unterwegs stoppen wir am berühmten Felsen der Aphrodite. Wir genießen zum Mittag Suflaki und Keftakos im Pitaprot in einer kleinen Taverne im oberen teil der Stadt. Anschließend fahren wir nach Lemba undbesichtigen die konstruierten Häuser aus der Kupferzeit, 5 min. vom Hotel „Cynthiana“ entfernt. Gegen 16:00 Uhr checken wir ein und genießen den Meerblick von unseren Zimmern aus.
Am Samstag erwartet uns eine 17 km lange Wanderung auf der Akamas Halbinsel - meine Lieblingswanderung. Jedes Jahr aufs Neue freue ich mich auf diese Tour. Obwohl sie die längste Strecke unsere Wanderreise aufweist, genieße ich einfach das Farbspiel des Meeres, der weißen Felsen und der roten Erde. Hier blühen im Frühjahr die Orchideen, wir sammeln Muscheln und begegnen blökenden Ziegenherden.
 

 

 
 
 
 
 
 
 


 
Wir besuchen das berühmte Bad der Aphrodite und lauschen den Sagen und Mythen. Danach gibt es wie immer zu Beginn einen steilen Anstieg, wir verweilen aber immer wieder und blicken zurück auf das Meer. Danach wandern wir auf breiten Wanderwegen bergab und bergan. Gelangen zu Sand- und Steinstränden, verweilen hier und essen zum Mittag frisch belegte Baguettebrote. Die Sonne scheint. Reisegäste meinen immer wieder ich hätte „eine Leinwand mit Katalogbildern aufgezogen“. Postkartenidylle pur. Am Nachmittag erreichen wir den Ausgangspunkt unserer Wanderung wieder und fahren zurück zum Hotel.

 
 
 
 
 
 
 
Sonntag - ein neuer Tag - eine neue Wanderung. Wir fahren nach Innia, dieses Mal an der Südküste der Akamas Halbinsel. Wir wandern zusammen mit Antonis, der uns heute auch viel zur aktuellen Politik und zur Teilungsproblematik erzählen wird. Zunächst geht es … ohne Anstieg heute …. über Feldwege, Olivenhaine … vor uns immer die Larabucht, wo die Karett-Schildkröten ihre Eier legen.

 
 
 
 
 
 
 
 
Wir pausieren unter Olivenbäume, genießen Antonis selbstgebrauten Kaffee inmitten der Einöde und  lernen das mit Käse gefüllte Osterbot kennen. Wir sind verwundert über den hier fabrizierten Weinanbau im Kalkgestein und gelangen zur Avagas Schlucht. An verschiedenen Stellen oberhalb der Schlucht entdecken wir immer wieder neue Seiten der Schlucht, die zu den eindrucksvollsten Naturdenkmälern der Insel gehört. Anschließend geht es bergab durch einen Wachholderwald bis wir zum Endpunkt unserer Wanderung gelangen. Wir sitzen zum Mittag inmitten einer Zitrusplantage und genießen Antonis selbst gemachte Baguettes. Danach spazieren wir durch die betörend riechende Plantage und gelangen zum Meer. Wir besuchen noch ein Kafenion uns lassen die Wanderung mit einem starken Kaffee ausklingen.

 
 
 
 
 
 
 
 
Unsere letzte Wanderung am Montag führt uns zunächst wieder nach Innia. Weite gelbblühende  Ebenen mit dem blauen Meer im Hintergrund begleiten uns genauso wie die Ziegen und die Prozessionsraupen. Unsere Wanderung endet in einem verlassenen Dorf und wir fahren nach Kathikas. Zum Abschluss unserer Reise genießen wir noch einmal ein  wunderbares Meze-Essen und alle Gäste erhalten ihr Wanderzertifikat.

 
 
 
 
 
 
 
 
Am Dienstag fahren fast alle Gäste mit mir zusammen nach Paphos. Der Markt und der Hafen lädt zum Bummeln ein, wir lassen die Reise gemütlich ausklingen, bevor kurz vor Mitternacht uns der Bus zum Flughafen bringt. Wir fliegen zurück nach Frankfurt. Ungeanhnterweise erwartet uns hier unsere anstrengendste “Wanderung“: Aufgrund langweriger Sicherheitskontrollen  verrinnen die sonnst ausreichenden 75 Minuten Umsteigezeit viel zu schnell und als wir endlich am Schalter unseres Fluges nach Dresden ankommen, lädt man schon unser Gepäck wieder aus…. Aber nach kurzer Diskussion auch wieder ein, so dass wir mit einer halben Stunde Verspätung gen Dresden starten. Hier erwarten uns schon die Chauffeure, die uns bequem nach Hause bringen.

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