Die Schreine und Tempel von Nikko

Von Japans reicher und häufig blutiger Geschichte ist hierzulande wenig bekannt. Beim Besuch des Shinto-Schreins Nikko Tosho-gu lernen die Besucher zumindest einen historischen Eckpfeiler kennen. Tokugawa Ieyasu gründete die Dynastie des Tokugawa-Shogunats im frühen 17. Jahrhundert. Der Schrein wurde ihm zu Ehren errichtet. Die UNESCO setzte das Heiligtum 1999 auf die Weltkulturerbe-Liste.

Von Dr. Michael Krause / 31.05.2018
https://assets.eberhardt-travel.de/2017/12/64481cf6537f7a1b42f57f5d.jpg

Gemessen am 140 Kilometer entfernten Tokio ist Nikko eine beschauliche Kleinstadt. Ihre Geschichte begann mit einem im Jahr 766 errichteten Rinno-ji-Tempel. Zu diesem alten Heiligtum der japanischen Shinto-Religion gesellte sich 1617 der Shinto-Schrein Nikko Tosho-gu, errichtet zu Ehren von Tokugawa Ieyasu (1543-1616) − des wohl berühmtesten aller Shogune. Über die Jahrhunderte entstand ein Sakralkomplex, der heute zu Japans Nationalschätzen zählt. Mit diesem Prädikat würdigt das japanische Bildungsministerium besondere kulturelle Leistungen. Als Nationalschätze gelten vor allem kunsthandwerkliche Gegenstände, Gemälde, Schwerter und Textilien – nur 20 Prozent sind Gebäude. Der Schrein ist also wirklich etwas Besonderes!

Der Rinno-Ji-Tempel im heiligen Bezirk Nikkos wurde als buddhistische Kultstätte erbaut und ist heute das älteste verehrte Heiligtum. Unmittelbar danach entstand der inzwischen bekanntere Nikko Futarasan-Schrein als Ehrerbietung für die traditionelle japanische Shinto-Religion. Diese Religion kennt kaum heilige Schriften, sondern wurde stets mündlich überliefert. Insgesamt umfasst der UNESCO-Komplex heute 22 berühmte und mit höchster Kunstfertigkeit ausgeführte Bauten.

Zu seiner Blüte aber gelangte das Nikko-Ensemble Anfang des 17. Jh. mit der Machtübernahme der Tokugawa-Shogune. 1603 erhielt Tokugawa Ieyasu den Shogun-Titel und begründete eine über 200 Jahre währende Militär-Dynastie. Tokugawa Ieyasu machte das Fischerdorf Edo zu seinem Verwaltungssitz, der zu Tokio heranwuchs. Nachdem in Nikko sein Mausoleum errichtet wurde, stieg das Städtchen zum Wallfahrtsort auf.

Die Menschen aus der Hauptstadt-Region Tokio-Yokohama stellen die größte Besucherzahl. Doch die im traditionellen Stil gehaltenen, reich mit Holzschnitzereien verzierten Gebäude und die historische Bedeutung des Platzes ziehen auch zahllose Besucher aus aller Welt nach Nikko. Das bekannteste Detail ist sicher die Fassadenschnitzerei der „drei Affen“, die nichts Böses sehen, hören und sagen. Die Affen versinnbildlichen eine Weisheit des chinesischen Gelehrten Konfuzius über das Wesen der Menschlichkeit. Von hier aus ging die Darstellung um die Welt. Im Vergleich zu ihrer Berühmtheit befindet sie sich allerdings an einem eher unscheinbaren Gebäude: dem Stall der heiligen Pferde des Mausoleums.



Vulkan

Rundreise Japan - Land der aufgehenden Sonne

12 oder 14 Tage Rundreise Japan mit Tokio - Nikko - Kamakura - Vulkan Fuji - Übernachtung im Ryokan-Hotel - ursprüngliches Takayama...

zur Reise

Insel Kischi in Karelien – © mowgli - stock.adobe.com

Eberhardt-Weltreise auf der Nordhalbkugel - in 27 Tagen um die Welt

27 Tage Weltreise auf der Nordhalbkugel mit Lappland - Karelien - Sibirien - Kamtschatka - Japan - Kanada - USA: Rovaniemi - St. Petersburg...

zur Reise

Kommentare zum Reise+Blog