Deutschland

Ein Herz für's Vogtland

Von Heike Schlosser, 20.04.2021
Kürbitz im Vogtland - Aussicht und Wanderweg – © ©Lars - stock.adobe.com
Ich habe meine Kindheit und Jugend im Vogtland verbracht – meine Heimat. Noch immer sagen wir, wenn wir zu Besuch zu den Eltern fahren: „Es geht nach Hause“. Immerhin bin ich seit 25 Jahren weg von „zu Hause“ und trotzdem bleibt diese Verbundenheit zur Heimat auch heute noch. Gerne will ich Sie einladen, mit mir ein Stückchen meiner Heimat zu erleben.

Früher war es das Land der Vögte, daher der Name „Vogtland“.

Klingenthal, die Stadt, in der ich aufgewachsen bin, ist zu Füßen des Aschbergs gelegen, dem mit 936 m höchsten Berges im sächsisch-tschechischen Grenzgebietes. Von dort schweift vom Aussichtsturm bei schönem Wetter der Blick weit in die Ferne, auf der einen Seite bis ins tschechische Egerland, auf der anderen Seite über Schöneck bis weit ins Oberfränkische.

Klingenthal trägt den Beinamen Musikstadt und hat passend dazu die Lyra im Wappen.

Hier gibt es eine lange Tradition als Zentrum des Musikinstrumentenbaus (Weltmeister-Akkordeons) und es wird natürlich heute noch musiziert. Auch ich habe viele Jahre im Akkordeonorchester meiner Heimatstadt musiziert und es war ein besonderes Gefühl, die Klänge der Heimat nach außen zu tragen. Diese Verbundenheit und Liebe zu Traditionen und Bräuchen ist immer noch spürbar – das werden Sie merken, wenn Sie mit uns in dieser Region unterwegs sind. Wahre Schatzkästchen, Heimatstuben und Schauwerkstätten berichten über Tradition und Brauchtum der Menschen in diesem Landstrich.

Natürlich ist Klingenthal auch allen Wintersportfans ein Begriff. Viele berühmte Wintersportler und sogar Olympiasieger haben ihre Wurzeln hier im Vogtland. In der ansässigen Eliteschule des Sports lernen heute noch unsere Skiadler von „Morgen“.

Beeindruckend ist ein Besuch in der Vogtland-Arena- eine der modernsten Skischanzenanlagen der Welt. Bequem geht es mit dem Lift „Willy“ nach oben und es ist für alle beeindruckend, am Schanzentisch und in der Aussichtskapsel zu stehen. Hier kann man erahnen, wie „verrückt“ die Springer sind, die dort hinunter fahren.

Zum Schluss will ich mit Ihnen noch einen kleinen Exkurs in die vogtländische Mundart unternehmen. Den brauchen Sie auf alle Fälle, vor allem, wenn Sie in eine traditionelle Gaststätte einkehren und die vogtländische Küche genießen.

Kartoffeln dürfen nicht fehlen – die „Erdepfel“, gerne verarbeitet zu Grünen Klößen.

Auf der Speisekarte steht dann: „Sauerbroten, Brie und Griene Kließ“ – Klöße mit Sauerbraten und Soße. Soll es lieber ein Teller Suppe sein, so bestellen Sie sich doch „Spalken“. Klingt wie kleingeschnittenes Holz, ist aber ein Eintopf mit Kartoffeln und diversen Gemüse, die dann den weiteren Namen geben, wie zum Beispiel „Mehrnspalken“ (Möhreneintopf) oder die beliebten „Schwammespalken“ (Pilzeintopf).

Konnte ich Ihnen Appetit auf meine Heimat machen?

Also: : Warum in die Ferne schweifen, Sieh das Gute liegt so nah….“

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