Reisebericht: Ägypten von Nord nach Süd – vom Delta bis Nubien

02.10. – 16.10.2009, 15 Tage Kairo – Alexandria – Kreuzfahrten auf dem Nil und auf dem Nassersee


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Rundreise durch Ägypten – Kairo, Alexandria, Nilkreuzfahrt und die Tempel Oberägyptens, Kreuzfahrt auf dem Nassersee bis Abu Simbel Seit Monaten hatte ich mich bereits auf diese Reise gefreut. Ägypten in seiner ganzen Vielfalt von Norden nach Süden zu erleben, sollte ein ganz besonderes Reiseerlebnis werden. Zuerst besuchten wir die gigantische Hauptstadt Kairo. Deren unvergleichliche Mischung aus Moderne und Tradition einer mehr als tausendjährigen Geschichte ist einfach nur faszinierend. Die
Ein Reisebericht von
Simone Voigt

Reisebericht

Mit dem Haustür-Transfer-Service begann meine Reise entspannt direkt zum Flughafen Dresden. Dort traf ich auf die ersten Gäste meiner Reisegruppe. Vor knapp vier Wochen hatten wir uns beim Kundeninformationsabend bereits kennengelernt. Nach dem Check In genossen wir ein Stärkung im Flughafenrestaurant. Pünktlich startete unser Flugzeug nach Frankfurt/Main. Dort angekommen, trafen wir auch auf die Reiseteilnehmer aus Leipzig und Berlin. Das Ausfüllen der englischsprachigen Einreiseformulare stellte keine Schwierigkeiten dar, denn alle Gäste hatten von mir deutschsprachige Kopien erhalten. Nach vierstündigem Flug kamen wir entspannt in Kairo an. Nach der Zoll- und Passkontrolle erwartete uns der örtliche Reiseleiter Hosam mit einem Eberhardt-Schild am Gepäckband. Zusammen gingen wir zum Bus, an dem uns unser Reiseführer Alaa erwartete. Nach der Fahrt durch das nächtliche Kairo konnten wir unsere Zimmer im Hotel „Pyramids Park“ schnell beziehen.

 

 
Im Anschluss an das Frühstück starteten wir nach Memphis und Sakkara. Im gut klimatisierten Bus erreichten wir die alte Hauptstadt. Hier besichtigten wir die Kollosalfigur Ramses II. Besonders die Feinheit der Gliedmaßen der großen Figur beeindruckte uns. Eine Dame machte mich aufmerksam, das der Pharao von einer Seite mehr lächelt, als von der anderen. Die schöne Alabastersphinx im Garten wurde ebenfalls ein schönes Fotomotiv unserer Reise.
Danach fuhren wir zur Stufenpyramide von Sakkara. Hier erklärte uns Alaa mit Skizzen und Zeichnungen im Sand den Pyramidenbau. Da auch die Sonne kräftig strahlte, hatte ich zugleich den ersten Sonnenbrand auf der Nase. Nach einem stärkenden Mittagessen entspannten wir im kühlen Nass des Hotelpools. Am Abend tauchten wir in das Gewirr des Basars Khan el-Kahlili ab. Der Lichterglanz am Abend, zahlreiche Menschen, der Duft von Gewürzen und viele mögliche Souvenirs lassen das Herz jedes Einkäufers (oder jeder Frau!) höher schlagen. Zunächst genossen wir ein schmackhaftes orientalisches Abendessen im bekannten Restaurant „Nagib Machfus“ (Bitte lesen Sie seine Bücher auch als super Einstimmung auf eine Ägyptenreise!). Durch die schmalen Gassen, begleitet von den Komplimenten und der verschiedenen Verkaufsstrategien der Verkäufer, erreichten wir das Kaffeehaus „Fishawi’s“. Auch wenn wir es kaum geglaubt hatten, ein Tisch und Stühle für unsere Gruppe passten immer noch zwischen die zahlreichen anderen Besucher. Ab diesem Abend wurden wir gemeinsam zu Liebhabern ägyptischer Kaffeehäuser. Nirgendwo lässt sich die Mentalität und das Miteinander der Ägypter besser beobachten als in einem Kaffeehaus! Entspannt und von den ersten orientalischen Eindrücken gestillt, gingen wir schlafen.
Am nächsten Tag standen der Besuch der Moscheen und das Erlernen islamischer Lebensweise auf unserem Tagesprogramm. Nach der mächtigen Alabaster-Moschee besuchten wir die Sultan-Hassan-Moschee unterhalb der Zitadelle. Hier sahen wir im Hauptliwan die Dikka, den Minbar und da gerade Zeit für das Mittagsgebet war, konnten wir abseits auch das Gebet der Gläubigen beobachten. Danach fuhren wir zum Ägyptischen Museum. Alaa führte uns geschickt zu den wichtigsten Statuen, Reliefs und Grabbeigaben. Natürlich gingen wir auch in die Schatzkammer des Tutanchamuns. Die glanzvollen Schmuckstücke kann ich mir auch nach mehrmaligen Besuchen immer wieder voller Begeisterung anschauen.
 

Morgens freuten wir uns schon alle auf die Pyramiden! Nachdem wir die große Cheopspyramide umrundeten, machten wir Stopp am Aussichtpunkt, von wo sich uns ein toller Blick auf alle drei Pyramiden eröffnete. Mit etwas Geschick und Fantasie fanden wir hier witzige Fotomotive - vom Finger auf der Spitze bis zum Pyramidenschieben. Danach besuchte ich mit einer weiteren Reiseteilnehmerin die Solarbarke. Bei etwas Zeit, sollte man die Mehrkosten auf jeden Fall investieren. Nach der Besichtigung der mystischen Sphinx, probierten wir an einem Imbissstand ägyptische Falafel. Ich mag sie sehr und den anderen Gästen schien es auch sichtlich zu schmecken.

 
Leider wurden wir in Kairo auch auf die zwei großen Probleme Ägyptens aufmerksam, den
für deutsche Ohren und Nerven unerträglichen Verkehr, sowie den zahlreichen Müll der Straßen. Deshalb freuten wir uns alle auf das mediterrane Alexandria, das wir nachmittags erreichten.

 

An den nächsten Tagen besuchten wir in der Hafenstadt das Fort Kaitbai, die Pompejussäule, Kom el-Dika und die Katakomben von Kom el-Schukafa. In der Mursi-Moschee prüften wir Frauen, ob uns ein Kopftuch auch stehen würde. In der Bibliothek suchten wir gemeinsam deutsche Literatur. Im Restaurant „Fishmarket“ aßen wir leckeren Fisch und der abendliche Spaziergang im Montazah-Garten beim Sonnenuntergang gefiel allen besonders gut. Im Hotel „Mediterranean Azur“ spürten wir auch die drei Buchstaben IBM, die einen Gast in Ägypten manchmal das Leben schwerer machen, deren Haltung man aber nach einer Weile selbst einnimmt und vielleicht auch nach Deutschland „adoptiert“. Finden Sie selbst heraus, was sich dahinter verbirgt!
Wir flogen weiter nach Luxor. Ohne, dass wir es vorher wussten, landeten wir in Sharm el Sheikh zwischen. So haben wir zufällig auch die arabische Seite Ägyptens besucht! Der weitere Reiseverlauf ließ uns nach dem Besuch im Tal der Könige die prächtigen Tempel Oberägyptens sehen. Mit Karnak, Luxor, Edfu, Kom Ombo und dem Philae-Tempel in Assuan reihen sich entlang des Nils prächtige Zeugnisse des Alten Ägyptens. Jeder der Tempel ist einmalig schön und in der Schnelle der Abfolge beeindruckender. Hier ein akkurates Relief, dort eine kolossale Statue, hier die Feinheit der Zeichnungen und dort die Mächtigkeit des Steins. Jeder von uns fand in einem der Tempel, die für ihn faszinierende und makellose Schönheit ägyptischen Tempelbaus. Dazu gesellten sich die Landschaft der Nilufer und schöne Sonnenuntergänge, die wir bei der täglichen „Tea Time“ auf dem Sonnendeck der MS „Zeina“ bewunderten.
 

In Assuan segelten wir mit einer Felukke zum Botanischen Garten. Nach einer Stunde Hoffnung, dass sich unser Boot nur mit der Kraft des Windes bewegt, mussten Alaa und ich unsere ganze Stärke unter Beweis stellen und ruderten vereint gegen die Wellen.
In Assuan überquerten wir den Hochdamm und erreichten unser neues Kreuzfahrtschiff MS „Prince Abbas“, auf dem wir die letzten Tage unserer Reise auf dem Nassersee wirklich genossen. Eine Bedienung in weißen Handschuhen wünschten wir uns nun auch zu Hause . Das Essen war extrem lecker und so nahmen wir neben zahlreichen Souvenirs auch einige Kilos mehr mit nach Hause.

Jeden Morgen setzten wir in einem Beiboot zum Ufer des Nassersees über und besichtigten die Tempel von Kalabsha, Wadi el Sebua und Amada. Auch wenn die Tempel hier deutlich kleiner als entlang des Nils sind, verlieren sie nichts an Einmaligkeit. Wir bestaunten die wunderschön leuchtenden Farben und Erhabenheit der Figuren.
 

Zudem ritten wir auf Kamelen durch die Wüste (natürlich folgte meines nicht der Karawane und blieb mit mir allein stehen!) und ließen uns auf einem Eselkarren über die Steine ziehen. Ich hatte zudem ein kleines Krokodil auf dem Kopf und andere Mutige freundeten sich mit Schlangen und Skorpionen an!
 
 
 
 
 
Die Krönung unserer Reise sollte aber Abu Simbel bleiben

Langsam glitt unser Schiff auf die gigantischen Tempel zu. Jetzt waren alle auf dem Sonnendeck versammelt, die Fotoapparate blitzen um die Wette und jeder wollte den besten Platz erhaschen. Darauf hatten wir nun alle so lange gewartet! Die nächsten Minuten gehörtem jedem allein und als aus den Lautsprechern klassische Musik erklang, blieben viele Augen nicht mehr trocken. Eine Mitreisende sprach ganz leise zu mir: „Dies wollte ich einmal in meinem Leben erleben“. Sie hatte Recht, diese Augenblicke werden wir nie in unseren Leben vergessen. Vor dieser Reise hatten mich viele Freunde und meine Familie gefragt: „Warum schon wieder Ägypten?“. Nun habe ich einen weiteren Grund, warum ich wieder und immer wieder in dieses faszinierende Land reisen werde!

Ihre Simone Voigt, Reisebegleiterin und Produktmanagerin Äygpten

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