Reisebericht: Rundreise Afrika – Namibia, Botswana und Simbabwe

31.03. – 13.04.2024, Naturreise: Windhoek – Etosha Nationalpark – Sambesi–Region am Okavango und Kwando – Sambesi – Chobe–Nationalpark & Victoria Wasserfälle


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„Ich kann mich an keinen Morgen in Afrika erinnern, an dem ich aufgewacht bin und nicht glücklich war.“ – Ernest Hemingway, amerikanischer Schriftsteller –

Afrika, ein faszinierender Kontinent mit facettenreichen Kulturen, beeindruckenden Landschaften und einer grandiosen Tierwelt. Afrika ist der zweitgrößte Kontinent. Hier leben mehr als eine Milliarde Menschen.

Unser Ziel ist das südliche Afrika. Wir beginnen unsere Reise in Windhoek, der Hauptstadt Namibias und fahren dann immer weiter in Richtung Norden. In der Sambesi-Region machen wir einen Abstecher nach Botswana. An den Victoria-Fällen in Zimbabwe wird unsere Reise enden.

Tauchen wir ein in eine uns fremde Welt.
Ein Reisebericht von
Dr. Burkhard Herpich
Dr. Burkhard Herpich

Sonntag 31.03.2024: Flughafen Frankfurt – Nachtflug nach Windhoek

Ostersonntag. Der heutige Tag ist eine Stunde kürzer. In der Nacht zum Ostersonntag wurden die Uhren eine Stunde vorgestellt: Es ist wieder Sommerzeit. Das uns bekannte (und vielgeliebte?) zweimalige Umstellen der Uhren im Jahr seit 1980. Uns erwartet keine Zeitverschiebung. Namibia, Botswana und Zimbabwe liegen in einer Zeitzone.

Meine Autofahrt zum Flughafen war sehr entspannt. Auf meiner Strecke war verkehrsmäßig kaum was los. Ich kam sehr gut voran. Auch auf dem sonst quirligen Frankfurter Flughafen ging es recht entspannt zu. Mein Gepäck war schnell aufgeben. Die automatisierte Passkontrolle ging zügig von statten. Jetzt noch durch die Sicherheitskontrolle, dann war’s geschafft.

Die Anfahrt der Reisegäste zum Flughafen nach Frankfurt erfolgte entweder per Zubringerflug oder direkt. Kurz vor 20 Uhr haben wir uns alle an unserem Abflug-Gate C14 getroffen. Mit mir waren wir insgesamt 12. Wir kamen alle aus unterschiedlichen Bundesländern: Bayern, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Unser Check-in war pünktlich. Dennoch hob unser Flugzeug erst eine halbe Stunde später als geplant ab. Ca. 8.100 km Flugstrecke lagen vor uns, für die wir in Abhängigkeit von den Luftströmungen ca. 9,5 Stunden brauchen würden. Glücklicherweise war unser Flugzeug war nicht voll ausgebucht. Damit konnte es sich jeder nach Möglichkeit etwas bequemer für die Nacht einrichten. Gute Nacht.

Montag, 01.04.2024: Windhoek Flughafen – Windhoek – Okahandja – Mount Etjo Safari Lodge

So richtig gut geschlafen haben vermutlich die Wenigsten. Kurz vor der Landung in Windhoek gab es dann noch einen, für den ein oder anderen recht gewöhnungsbedürftigen Morgen-Snack. Unser Flugzeug landete pünktlich auf dem Windhoek Hosea Kutako International Airport.

Passkontrolle, Visa-Erteilung und Gepäck-Empfang waren zügig und problemlos. In der Ankunftshalle erwartete uns schon Maria, unsere örtliche Reiseleiterin von Sense of Africa. Nach einer herzlichen Begrüßung war erst einmal Geldumtausch angesagt.
Gegen 10 Uhr sind wir in unserer Reisefahrzeug eingestiegen. Unser Abenteuer hat begonnen. Der Hosea Kutako International Airport, gelegen auf einer Höhe von rund 1.900 m, liegt rund 45 km östlich von Windhoek, der Hauptstadt Namibias. Unser erstes Fahrziel war Windhoek. Die Hauptstadt Namibias liegt auf rund 1.650 m Höhe in einem Talkessel und ist gesäumt von den Eros Bergen im Norden und den Auas Bergen im Süden.

Unterwegs sind wir an der namibischen Version der Bremer Stadtmusikanten vorbeigefahren: Büffel, Löwe, Warzenschein, Affe. In Windhoek soll es eine Variante mit einem Vogel anstelle des Affen geben bzw. gegeben haben.

In Windhoek angekommen, haben wir an der Christuskirche einen Stopp eingelegt. Leider konnten wir uns diese Kirche nur von außen anschauen. Unweit der Kirche befindet sich das neu erbaute Independence Memorial Museum mit einer Statue der Gründungspräsidenten Namibias, Sam Nujoma, am Treppenaufgang und weiter rechts einer Statue eines afrikanischen Ehepaars, das symbolische Ketten sprengt. Dieses Mahnmal soll an die Opfer des Herero und Nama Genozids von 1904 – 1908 erinnern. Dahinter lag die Alte Festung, die im Augenblick renoviert werden soll. Der Bau dieser Festung begann im Oktober 1890 und gilt als offizielle Gründung von Windhoek als moderne Stadt. Im Innenhof der Alten Festung befindet sich das alte Reiterdenkmal, was bis 2014 nahe der Christuskirche stand und ein Wahrzeichen Windhoeks war. Wir sind dann noch zum nahegelegenen Tintenpalast, dem heutigen Sitz der Nationalversammlung Namibias, mit seiner wunderschönen Gartenanlage gefahren.

Auf unserer Weiterfahrt haben wir noch einen kurzen Abstecher am Bahnhof gemacht und sind dann an der Katatura vorbei, den ehemaligen Slams von Windhoek, in Richtung Okahandja gefahren. Nach rund 75 km haben wir dort gegenüber dem Holzschnitzermarkt eine Pause mit Kaffee und Snacks eingelegt.

Nach weiteren 150 km sind wir in der Mount Etjo Safari Lodge angekommen, rechtzeitig, um noch im Schatten leckeren Kaffee und Kuchen genießen zu können. Während unsere Beate noch einen Game Drive unternommen hat, haben wir anderen unsere Zimmer in der Lodge bezogen und den Nachmittag relaxt ausklingen lassen.

In der Lodge befinden wir uns auf historischem Boden. Hier trafen sich am 8./9. April 1989 Vertreter der SWAPO (South-West Africa People’s Organization) mit Vertreten von Südafrika, Angola, Kuba, USA und UdSSR und unterzeichneten das sogenannte Mount Etjo Abkommen, dass schließlich zur Unabhängigkeit Namibias am 21. März 1990 führte.

Nach einem gemeinsamen leckeren Abendessen konnte noch wer wollte, an einer Löwenfütterung teilnehmen. Dieses Angebot wurde gerne genutzt.

Ein langer Tag geht langsam zu Ende.

Dienstag, 02.04.2024: Mount Etjo Safari Lodge – Outjo – Etoscha NP – Toshari Lodge

Ein neuer Tag bricht an.

Beate und Nadine hatten schon am Vortag einen mit dem Sonnenaufgang beginnenden Game-Drive gebucht und waren schon auf Foto Jagd unterwegs, während wir zurückgebliebenen erst mal in aller Ruhe frühstückten und die erwachende Natur in unserer Lodge genossen. Alternativ zu dem frühmorgendlichen Game-Drive wurde die Besichtigung von 190 Millionen Jahre alten Dinosaurier-Spuren bei Kalkfeld, ganz in der Nähe unserer Lodge, angeboten.

Beate und Nadine kamen verspätet von ihrem Game-Drive zurück. Zu einen gab es eine Reifenpanne, zum andren lockten noch mögliche Tierbeobachtungen. Letzteres hatte sich für die Beiden auf alle Fälle mehr als gelohnt.

Wir sind weiter gen Norden gefahren. Unser heutiges Ziel war eine Überraschung: Ein erster kurzer Abstecher in den Etoscha Nationalpark.

In der Nacht hatte es geregnet. Da wir unsere ersten Kilometer auf Sand-Pads (afrikaans für Straße) zurücklegen mussten, wurde uns empfohlen, auf den gleichen Wegen zurück zur Teer-Straße zu fahren, auf denen wir gestern zur Mount Etjo-Safari-Lodge gefahren waren. Für den Weg, den wir eigentlich nehmen wollten, hätten wir ein Allradfahrzeug gebraucht. Auf den 40 km zurück zur Teer-Straße hat uns Maria die rote Erde, Kameldorn-Bäume und Termiten Hügel nähergebracht. Auch Tiere konnten wir entdecken: Kudus, Springböcke und Paviane. Unsere Sand-Pad war durch den Regen stark aufgeweicht. Unweit der Teer-Straße mussten wir sogar eine Wasserdurchfahrt bewältigen. War unproblematisch. Die nächsten anderthalb Stunden ging es zügig gen Norden. Nach etwa 130 km war Outjo erreicht, wo wir eine Pause einlegten. Wer wollte, konnte es sich im Bäckerei-Cafe gemütlich machen, sich im Supermarkt mal umschauen und erstes Geld unter die Leute bringen oder einfach auch nur mal die Beine vertreten. Nach weiteren 100 km war der südliche Eingang des Etoscha Nationalparks am Anderson-Gate erreicht. Wir hatten für unsere erste Erkundung etwa anderthalb Stunden Zeit. Die Nationalparks sind in der Regel von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang geöffnet, zu dieser Zeit etwa von 6:30 – 18:30 Uhr. Tiere haben wir auf unserer ersten kleinen Pirschfahrt nach Okaukuejo mit Abstechern zu Wasserlöchern leider kaum gesehen.

In der Abenddämmerung sind wir zu unserer nächsten Unterkunft, der Toshari-Lodge gefahren, die gut 20 km außerhalb des Etoscha Nationalparks lag. Diesmal für zwei Übernachtungen.

Mittwoch, 03.04.2024: Pirschfahrt im Etoscha Nationalpark

Nachdem wir uns bei einem ausgiebigen Frühstück gut für den Tag gerüstet haben, ging es auf eine Ganztages-Pirschfahrt in den Etoscha Nationalpark. Beate, Elke und Robert hatten sich schon am Vortag für einen separaten, von unserer Lodge angebotenen Game-Drive entschieden und waren schon unterwegs.

Der Etoscha Nationalpark wurde bereits 1907 zum Wildschutzgebiet erklärt und erstreckt sich über eine Fläche von rund 23.000 km². Er ist das bedeutendste Naturschutzgebiet Namibias. Der Park wurde nach der Etoscha-Pfanne benannt, die sich innerhalb des Parks befindet. In der Sprache der Oshiwambo bedeutet Etoscha „Großer Weißer Platz“. Die gewaltige Salzpfanne ist eine Besonderheit des Etoscha Nationalparks. Nach einer guten Regenzeit verwandelt sich die Pfanne zeitweise in eine flache Lagune.

Im Etoscha Nationalpark findet man verschiedene Vegetationszonen. Neben der bereits genannten Kalksalz-Pfanne gibt es Grasfelder und Kurzstrauch-, Dornbusch- sowie Mopane-Savanne.

Maria hat uns erläutert, dass die Mopane als Busch oder Baum mit ihren eiweißreichen Blättern eine wichtige Nahrungsquelle für die Pflanzenfresser im Nationalpark ist, besonders gegen Ende des Winters. Dann gibt es noch den sogenannten Mopane-Wurm, der sich vom Mopane Baum ernährt. Beim Mopane-Wurm handelt es sich eigentlich um eine Schmetterlings-Raupe. Dieser Mopane-Wurm wird als Speiseinsekt genutzt. Mit knapp 60 % Eiweiß, etwa 15 % Fett sowie etwas Eisen und Calcium ist er für viele Einheimische als Nahrungsergänzungskost sehr interessant.

Wir sind voller Erwartung und Spannung auf Tierpirsch unterwegs. Die angefahrenen Wasserlöcher entpuppten sich in der Regel als „vegetarische Pfannen“, d.h. Tier-frei. Links und rechts aus den Fahrzeugfenster waren dann doch noch Tiere zu beobachten: Zebras, verschiedene Antilopenarten, verschiedene Vogelarten, Giraffen… Doch fast jeder hatte aber nur die Big Five (Löwe, Elefant, Nashorn, Kaffernbüffel, Leopard) im Hinterkopf. Maria war in Kontakt mit ihren Kollegen und hat erfahren, dass ein Leopard eine Beute erlegt hatte und seine Beute auf einen Baum geschleppt hatte. Maria erklärte uns, dass Leoparden dafür bekannt sind, ihre Beute auf Bäume zu ziehen und aufzubewahren, um sie vor anderen Raubtieren zu schützen. Nach einiger Fahrt haben wir dann das Baumgebiet gefunden, wo der Leopard gesichtet wurde. Zur Enttäuschung aller war vom Leoparden weit und breit nichts zu sehen. Er hatte offensichtlich keine Lust, sich ständig stören zu lassen. Mit viel Mühe und Geduld war dann doch in einem Baum der Rest seiner Beute zu erahnen.

Schließlich wurden wir doch noch mit Löwen belohnt. Im Schatten eines Baumes hatten sie es sich bequem gemacht und gedöst. Gar nicht so weit weg von friedlich grasenden Antilopen. Offensichtlich galt für diese Löwen, fressen nur wenn Hunger und nicht einfach fressen, wenn was da ist. Ein vernünftiges Konzept.

Wir haben dann noch eine Pause am Halali-Camp, gelegen am Fuße eines Dolomit-Hügel mit einem großen Wasserloch, eingelegt und uns dann wieder auf den langen Weg zurück zu unserer Lodge südlich des Anderson-Gates begeben.

Dort angekommen, waren alle recht froh, mal nicht einchecken zu müssen, sondern gleich aufs Zimmer zu können.

Wir sind an diesen Tag ca. 200 km im Park gefahren und hatten auch schon mal Temperaturen von 30 °C.

Bei einem leckeren Abendessen konnte jeder einen erlebnisreichen Tag noch einmal Revue passieren und langsam ausklingen lassen.

Donnerstag, 04.04.2024: Toshari Lodge – Okaukuejo – Namutoni – Tsumeb

Nach dem Frühstück hieß es wieder aufbrechen zu einer erneuten Fahrt in den Etoscha Nationalpark. Am heutigen Tag werden wir den Park in östlicher Richtung durchqueren und hoffen, dabei möglichst viele Tiere beobachten zu können.

Die angefahrenen Wasserlöcher waren in der Regel so vegetarisch wie am Vortag, aber trotzdem auf ihre Art interessant und sehenswert. Links und rechts unseres Weges gab es jede Menge Tiere zu sehen: Zebras, Flamingos, Strauße, Geier, Kuhantilopen, Impalas und…. Nur die Big Five machten sich wieder mal rar.

Wir haben eine Picknick-Pause in der Nähe von Okerfontein eingelegt. Im Namen von Sense of Africa hat uns Maria gut bewirtet. Dann ging es weiter in Richtung Namutoni.

Namutoni wurde 1897 von der damaligen deutschen Kolonialverwaltung als Markierung der nördlichen Grenze des deutschen Einflussgebiets und als Kontrollstelle gegen das Vordringen der Rinderpest aus den nördlich gelegenen Ovambogebieten errichtet. 1901/02 kam es zu einer Erweiterung mit einem befestigten Fort. Deshalb Fort Namutoni. Zu Beginn 1904 wurden 150 Mann der hier stationierten deutschen „Schutztruppe“ abgezogen, da diese im Süden im Krieg gegen die Hereros benötigt wurden. Die in dieser Gegend beheimateten Ovambos galten als friedlich. Doch die Ovambos griffen am 28. Januar 1904 die im Fort verbliebenen vier deutschen Soldaten und drei Farmer an. Der Angriff konnte zunächst zurückgeschlagen werden. In der Nacht gelang den Deutschen die Flucht nach Süden. Am nächsten Tag zerstörten die Ovambos das Fort. 1957 wurde Fort Namutoni wieder aufgebaut.

Nach einer kurzen Rast ging es weiter in Richtung östlichen Etoscha Parkausgang, dem Von Lindequist Gate. Auf den etwas mehr als 10 km Fahrt auf Teerstraße haben wir dann doch noch Elefanten gesehen. Endlich!!! Auch heute waren wir im Etoscha Nationalpark wieder ca. 200 km unterwegs.

Nun ging es in zügiger Fahrt zu unserem heutigen Tagesziel, das ungefähr 100 km entfernte Tsumeb.

Tsumeb verdankt seinen Namen dem „Grünen Hügel“, einer hier ursprünglich anstehenden grünlich oxidierten Kupfer-Vererzung. Der Name leitet sich vom Wort „tsomsoub“ aus der Sprache der Buschmänner, den ersten Bewohnern dieser Gegend, ab.

In Tsumeb angekommen konnte man gut am Stadtbild die Bergbau-Tradition dieser Stadt erahnen. Auf der Fahrt zu unserem Hotel kamen wir an der katholischen St. Barbara-Kirche, 1913 erbaut, vorbei.

Kurz vor 18 Uhr erreichten wir noch im Hellen das Minen-Hotel, unsere heutige Unterkunft, ein Hotel mit über 100-jähriger Tradition.

Ein langer Tag geht zu Ende. Das Einchecken ging wie immer zügig von statten. Wir freuten uns schon alle auf das Abendessen.

Freitag, 05.04.2024: Tsumeb – Grootfontein – Rundu – Divundu – Ndhovu Safari Lodge

Heute steht mit 550 km die längste Fahretappe auf unserer Agenda. Nach dem Frühstück ging es bei leichtem Regen los.

Nach 60 km machten wir in Grootfontein eine erste Pause. Die nächste größere Ortschaft würde erst in 260 km Entfernung Rundu sein.

Maria erzählte uns vom Hoba-Meteoriten westlich von Grootfontein, dem bislang größten auf der Welt gefundenen Meteoriten. Er besteht zu 82 % aus Eisen und zu 16 % aus Nickel. Er schlug vor etwa 80.000 Jahren auf der Erde ein und liegt noch immer in seiner ursprünglichen Position. Sein Gewicht beträgt zwischen 50 und 60 Tonnen. Sein geschätztes Alter liegt zwischen 190 bis 410 Millionen Jahre.

Auf unserem Weg nach Rundu machten wir verschiedene Stopps. Maria zeigte uns den Wegweiser zur Fiume Lodge (Bauer sucht Frau lässt grüßen) und erklärte uns die Makalani-Palme mit ihren Früchten. Der innere Kern, die Makalani Nuss, wird mit schönen Schnitzereien zu kleinen Kunstwerken verarbeitet und an Touristen verkauft.

Wir fuhren schließlich über die Veterinärgrenze. Werden Rinder über diese Grenze in Richtung Norden gebracht, dürfen sie nie wieder zurück!

Wir stoppten auch bei einer Schar fröhlich duschender kleiner Kinder. Maria erklärte uns, dass es besser ist, die von Elvira mitgebrachten Süßigkeiten einer erwachsenen Person zugeben, die dann die Verteilung übernimmt. Und dass man eine kleine „Gegenleistung“ dafür fordern sollte. In unserem Fall sollte es ein Liedchen sein.

Ein letzter Halt vor Rundu war ein traditioneller Holzschnitzer-Markt am Straßenrand, auf dem einige von uns gerne ein paar Namibian Dollar ließen. Man(n), und Frau natürlich auch, konnten über den Kaufpreis feilschen.

In Rundu war an einer Tankstelle Gelegenheit, sich mit Snacks und kühlen Getränken einzudecken.
Weiter ging unsere Fahrt nach Divundu, in der Regel schnurgeradeaus für 200 km. Da fällt einem doch glatt der Song von Kraftwerk ein: „Fahren, fahren, fahren auf der Autobahn…“, der die Monotonie stundenlanger Autobahnfahrt recht gut zu Ausdruck bringt.

Endlich kam der Abzweig in Richtung Ndhovu Safari Lodge, unserer Unterkunft für die nächsten zwei Nächte. Es war ein Zelt-Camp, unmittelbar am Ufer des Okavango Flusses gelegen. Alle waren sehr gespannt.

Vor dem gemeinsamen Abendessen gab es noch den verspäteten Willkommens-Drink von Sense of Africa am Reisefahrzeug. Es war der erste Abend, wo wir alle beisammen waren und Zeit dafür war.

Samstag, 06.04.2024: Ein Tag am Okavango: Mahango NP und Boots–Cruise

Bis auf Axel, der während der Nacht mit Magen- und Darm-Problemen zu kämpfen hatte, kamen alle ausgeruht und ausgeschlafen zum Frühstück. Der ein oder andere hat vielleicht auch schon die Flusspferde gehört.

Nach einem ausgiebigen Frühstück stand eine Pirschfahrt im nur wenige Kilometer von unserer Lodge entfernten Mahango Nationalpark mit unserem Reisefahrzeug auf dem Programm.

Der 1986 gegründete Mahango Nationalpark ist mit rund 255 km² der kleinste Nationalpark Namibias. Seit 2007 ist er Teil des Bwabwata Nationalparks.

Bereits am Parkeingang erlebten wir unser erstes Abenteuer für den heutigen Tag. Wir haben uns kurz vor dem Parkeingang mit unserem Reisefahrzeug festgefahren. Nach ein paar erfolglosen Versuchen, uns selbst frei zu befreien, mussten wir aufgeben, um uns nicht noch tiefer festzufahren. Maria telefonierte mit der Lodge. Nach kurzer Zeit kam Hilfe, die uns aus unserer misslichen Lage befreit hat.

Nun konnte unsere Pirschfahrt beginnen. Die Fahrt ging durch Busch- und Baum-Savanne. Wir konnten viele Tiere, u.a. Moorantilopen, Giraffen und verschiedene Vögel, beobachten. Bei den Warzenschweinen erklärte uns Maria, dass diese auch Radio Africa genannt werden. Warum? Beim Wegrennen richten sie ihren Schwanz auf, der dann wie eine Antenne aussieht. Bei einem großen alten Baobab-Baum legten wir eine Pause ein und haben uns die Füße vertreten. Generell kann man in den Nationalparks nur an wenigen bestimmten Stellen aussteigen. Deshalb wird jede Pause gerne zum Füße vertreten genutzt. Auf der Rückfahrt haben wir dann noch zwei Warane, zwei Schildkröten und Strauße waren gesehen. Abgesehen von Elefanten-Böllerchen (= Elefanten-Dung) wieder nichts von den Big Five!

Am frühen Nachmittag waren wieder zurück in unserer Lodge.

Am späten Nachmittag beginnt unsere erste Bootsfahrt auf unserer Reise. Wir kreuzen auf dem Okavango, der in Angola entspringt und nach ca. 1.700 km im Okavago-Delta in Botswana quasi versickert. Wir können zwar Flusspferde im Wasser sehen und manchmal auch hören. Doch es scheint, dass sie eher uns, als wir sie beobachten. Und sie tauchen recht schnell ab. Der ein oder andere von uns hat sicherlich, genau wie ich, Bilder mit dem Motto „Hier waren mal Hippos gewesen“ geschossen. An den Ufern gab es jede Menge Vögel. Und Wasserböcke. Auch haben wir einen sogenannten Sausage Baum (= Leberwurst-Baum) in Ufernähe gesehen. Daneben hatten Webervögel ihr Nester. Auf der Rückfahrt zur Lodge haben wir dann doch noch ein gut getarntes Krokodil und schließlich noch ein Flusspferd außerhalb des Wassers beim Grasen erspäht.

Am Ende unserer Bootsfahrt haben wir unseren ersten Sonnenuntergang auf dem Wasser erlebt. Schön, aber nicht so spektakulär. Das sollte sich bei den drei noch kommenden Bootstouren in den nächsten Tagen von mal zu mal steigern.

Nach einem nicht ganz so anstrengenden Tag haben wir uns unser Abendessen schmecken lassen und das ein oder andere gut gekühlte Getränk genossen.

Für den wer wollte, hat Maria nach dem Abendessen vor der Lodge den südlichen Sternenhimmel erklärt. Mit einem Laser-Pointer zeigte sie uns das Kreuz des Südens, das Sternbild des Orions und des Skorpions sowie die Milchstraße. Und sie hat versucht zu erklären, wie man mit Hilfe der Sternbilder die Himmelsrichtung Süden bestimmen kann, was nicht ganz so einfach ist.

Sonntag, 07.04.2024: Ndhovu Safari Lodge – Popa Falls – Kongola – Namushasha–Lodge

Wie jeden Tag startete nach dem Frühstück die heutige Tour. Nach einer halbstündigen Fahrt mit Überquerung des Okavangos erreichten wir bei White Sands die Popa Falls. Die Popa Falls sind im eigentlichen Sinne keine Wasserfälle, sondern Stromschnellen. Wunderschön anzusehen!

Weiter ging es 200 km durch die Caprivi-Region immer nur gerade aus nach Kongola. Maria erzählte uns, dass noch vor 20 Jahren diese Strecke aufgrund von Grenzstreitigkeiten mit Angola nur mit einer Polizei-Eskorte befahrbar war. Zum Glück haben sich die Zeiten geändert. Heute denkt man über einen fünf Länder übergreifenden Nationalpark nach: Angola, Sambia, Zimbabwe, Botswana und Namibia.

Angeblich gibt es links und rechts der Straße jede Menge Elefanten. Bestimmt ist das auch so, denn es zahlreiche Warnschilder bezüglich Elefanten. Frank hat einen Elefanten gesehen. Und einmal tauchte auch eine Giraffe auf. Das war’s. Und es gab noch Warnschilder bezüglich Wildhunde.

Während der Fahrt nach Kongola hat uns Maria etwas über die vier Säulen der Wirtschaft Namibias erzählt: Bergbau (vor allem Kupfer, Uran, Gold, Diamanten), Touristik, Landwirtschaft und Fischerei (immerhin hat Namibia eine 1.572 km lange Küste am Atlantik.).

Bei Kongola sind wir abgebogen und hatten nur noch etwa 25 km bis zur unser Lodge zu fahren.

An der Lodge angekommen hat Beate gleich wieder die Gelegenheit zu einem Game-Drive genutzt. Wir anderen haben nach dem Check-Inn die Annehmlichkeiten der Lodge genutzt bzw. haben das Lodge-Gelände erkundet.

Vor dem gemeinsamen Abendessen haben wir uns am Lagerfeuer getroffen. War ganz schön rauchig!

Montag, 08.04.2024: Ein Tag am Kwando: Bwabwata NP und Boots–Cruise

Nach einem ausgiebigen Frühstück wieder der obligatorische Start ins heutige Tagesprogramm. Die Routine lässt grüßen.

Heute haben wir eine morgendliche Pirschfahrt in Geländefahrzeugen im Bwabwata Nationalpark unternommen. Der Bwabwata Nationalpark wurde 2007 gegründet und umfasst eine Fläche von 6.274 km² in der westlichen Caprivi-Region.

Mittels Boote wurden wir zu unseren Geländefahrzeugen gebracht. Dabei konnten wir schon Flusspferde und Krokodile beobachten.

Kaum mit den Geländefahrzeugen losgefahren, entdeckte unser Fahrer frische Leopardenspuren. Unsere Vorfreude auf Leoparden wurde jedoch leider schnell gedämpft. Es ist bei den Spuren geblieben. Ein Leopard war weit und breit nicht zu sehen.

Wir machten einen Halt bei Kameldornbäumen, bei denen die Rinde von Elefanten abgefressen war. Unser Guide erklärte uns, dass die Elefanten sehr gerne die Rinde und die Früchte der Kameldornbäume fressen. Ist die Rinde weg, stirbt der Baum wegen unterbrochener Wasserzufuhr ab. Da die Elefanten auch die Früchte fressen, die nur an- bzw. unverdaut wieder ausgeschieden werden, können an neuer Stelle wieder neue Kameldornbäume wachsen. Die Natur hat für alles eine Lösung!

Wir haben eine Picknick-Pause am Horseshoe Waterhole eingelegt. Es gab Softdrinks und Snacks.

Weiter ging unsere Pirschfahrt. Wir haben viele Tiere gesehen: Zebras, Giraffen, Impalas, Warzenschweine, viele verschiedene Vögel, Moorantilopen und Kudus. Unser Fahrer hatte noch eine lustige Bezeichnung für die Impalas: Löwen McDonald’s. Die Moorantilopen bleiben immer in Wassernähe und besitzen deshalb eine spezielle Hufform, damit sie nicht bzw. kaum im schlammigen Boden einsinken. In unserem Geländewagen hatten wir zeitweise einen größeren Grashüpfer mit an Bord. Zum Glück hat den kaum einer mitbekommen.

Wieder keine Elefanten, nur Elefanten- und Hippo Highways…

Nach einer kurzen Bootsfahrt waren wir mittags wieder zurück. Freizeit bis zur Bootsfahrt war jetzt angesagt. Ist doch auch mal schön, oder?

Für den späteren Nachmittag war unsere nächste Bootsfahrt terminiert. Der einzige Wermutstropfen. Wir hatten noch vier weitere Gäste an Bord. Allein unter uns wäre noch schöner gewesen.

Wir sind auf dem Kwando, einem Nebenfluss des Sambesi, unterwegs. Er entspringt in Angola und ist ca. 1.500 km lang. Er trägt vier unterschiedliche Namen. In Angola heißt er Cuando, in Botswana, Sambia und Namibia Kwando, im Unterlauf wird er Linyanti und zuletzt schließlich Chobe genannt. Da soll mal einer durchblicken. Der Kwando mündet in den Sambesi.

Während unserer Bootsfahrt haben wir wieder viele verschiedene Vögel, z.B. Webervögel, Bienenfresser, Eisvögel, Kormorane, Reiher gesichtet. Links und rechts des Ufers gab’s die uns schon wohl bekannten Hippo Highways. Auch war das ein und andere Impala zu sehen. Klar haben uns auch wieder Hippo-Augen beobachtet. Auch ein Krokodil war kurz mal da, aber diesmal auch schnell wieder verschwunden.

Unser Boot hat schließlich an einem schönen (und sicherlich auch sicheren) Platz angelegt. Es gab ein breitgefächertes Getränke- und Snackangebot. Bei den Getränken blieben kaum Wünsche offen.

Die Rückfahrt zu unserer Lodge bescherte uns noch einen wundervollen Sonnenuntergang.

In unserer Lodge angekommen hieß es nur noch ent¬spannt zu Abend zu essen und den Tag ausklingen lassen…

Dienstag, 09.04.2024: Namushasha–Lodge – Kongola – Katima Mulilo – Ngoma Bridge – Kasane

Am nächsten Morgen nach dem Frühstück führte uns unsere Reise zunächst ins nahegelegene Namushasha Heritage Center. In diesem Museumsdorf wurden wir den traditionellen Sitten und Gebräuchen der Menschen der Caprivi-Region vertraut gemacht. Besonders interessant waren die Ausführungen zur Flusspferdjagd in der Vergangenheit und die Aufführung ritueller Tänze und Gesänge. Mitten im Museumdorf stand auch ein sehr alter Baobab-Baum.

Weiter ging unsere Fahrt nach Kongola, wo wir einen Stopp am Craft Center an der Hauptstraße einlegten. Die Auswahl dort war riesig, überaus vielseitig und das Preis-/Leistungsverhältnis äußerst stimmig. Ich habe noch einen kurzen Abstecher zum örtlichen Outdoor-Fleischer, eigentlich eine Baumfleischerei, gemacht, um ein paar Fotos zu machen.

Unser nächstes Ziel war Katima Mulilo. Gute 125 km waren bis dort zurückzulegen. Auf dieser Fahretappe hat uns Maria einiges zur Landreform und zum Farmerland erzählt. So zum Beispiel wächst die Farmgröße vom Nordosten in Richtung Südwesten erheblich an. Der Hauptgrund hierfür ist das vorhandene Wasser. Auch wurden bei der Landreform nicht die Fehler von Zimbabwe wiederholt, wo die weißen Farmer von ihren Farmen vertrieben wurden.

In Katima Mulilo wurde an der Tankstelle eine Pause eingelegt. Maria wollte vor Botswana noch einmal volltanken. Außerdem gab es im Tankstellenshop gekühlte Getränke und Snacks.

Von Katima Mulilo waren es nochmal eine gute Stunde Fahrzeit bis zur Grenze nach Botswana. Wir sind an der namibischen Grenze ausgestiegen. Die Ausreiseformalitäten waren schnell erledigt. Dann sind wir noch zu Fuß bis zur Mitte der Ngoma Bridge gelaufen, wo uns Maria wieder eingesammelt hat.

Jetzt kam die Einreise nach Botswana. Die war etwas tricky. Jeder brauchte ein zweites Paar Schuhe, egal was für welche. Badelatschen u.ä. wären auch gegangen. Zum Glück war das im Vorfeld bekannt. Denn bevor man nach Botswana einreisen darf, muss man über eine Seuchenmatte laufen. Beim zweiten Paar Schuhe hat es ausgereicht, es kurz auf die Seuchenmatte zu stellen. Es wäre wirklich kein Spaß gewesen, wenn wir alle vor Ort ein zweites Paar Schuhe aus unseren Koffern hätten kramen müssen. Jetzt noch eine Gretchenfrage: Was passiert mit demjenigen, der nur ein paar Schuhe hat? Darf der nicht nach Botswana einreisen? Hat man mehr als zwei Paar Schuhe mit, interessiert das offenbar auch niemanden. Na ja, andere Länder, andere Sitten. Bloß nicht zu viel darüber nachdenken. Wir haben den Grenzübertritt bestens meistert.

Von der Grenze waren es nochmal knapp 60 km bis zu unserer Lodge in Kasane zu fahren. Auf der Fahrt zur Lodge haben wir Elefanten, Zebras, Giraffen und Antilopen sichten können. Maria hat uns auch noch während der Fahrt erzählt, dass im Unterschied zu Namibia und Zimbabwe, in Botswana nur hauptsächlich ein einziger Volksstamm lebt, die Tswana. Haupteinnahmequellen des Landes sind neben dem Tourismus Diamanten, die zu 80 % exportiert werden.

Am späten Nachmittag sind wir in der Chobe Bush Lodge angekommen, für Game-Drives leider zu spät.

Bis zum gemeinsamen Abendessen hat jeder von uns die Annehmlichkeiten unserer Lodge gerne genutzt.

Mittwoch, 10.04.2024: Kasane: Chobe NP

Heute ging es bereits vor dem Frühstück los. Eine frühmorgendliche Pirschfahrt im Gelände-Jeep stand auf dem Programm. Wegen des Regens in der Nacht mussten wir leider mit schlechteren Tierbesichtigungen rechnen. In 10 min Fahrt haben wir den Eingang des Chobe Nationalparks erreicht. Und dann ging die Pirschfahrt auch schon los. Es gab viel zu sehen: u.a. Marabus, „fliegende Bananen“, Warzenschweine, Impalas, Steinböckchen, Mungos und drei der Big Five: Löwe, Leopard und Kaffernbüffel. Was will man mehr? Von den Elefanten gab es nur die uns bekannten Elefanten-Böllerchen und ein Skelett.

Wir machten auch eine urige Kaffee-/Teepause mitten im Busch. Wir fühlten uns sicher, waren doch unsere Guides dabei.

Voller Eindrücke und rechtzeitig zum Frühstück erreichten wieder wir unsere Lodge.

Bis zur Bootsfahrt am Nachmittag hatte jeder Zeit zur freien Verfügung. Einige von nutzen diese für einen kurzen Abstecher nach Kasane. Elke, Robert und ich haben uns zufällig getroffen und konnten einen Pillendreher bei seiner „Arbeit“ beobachten.

Während dieser Zeit ist Maria mit unseren Reisepässen, 30 USD pro Kopf und etwas „Beschleunigungsgeld“ von meiner Seite an die Grenze nach Zimbabwe gefahren, um schon die Visa für den nächsten Tag für die Einreise nach Zimbabwe zu besorgen. Hat bestens funktioniert.

Den krönenden Abschluss dieses Tages bildete die nachmittägliche Bootsfahrt auf dem Chobe-Fluss. Wir erinnern uns? Auf diesen Fluss sind wir schon einmal mit dem Boot gefahren. Vor zwei Tagen. Da hieß der Chobe-Fluss noch Kwando. Die Getränke während der Bootsfahrt wurden Eberhardt und mir übernommen.

Was wir auf unserer frühmorgendlichen Pirschfahrt nicht gesehen hatten, haben wir jetzt gesehen: Flusspferde, Elefanten (leider nur zwei!), Kaffernbüffel, Impalas, Moorantilopen, Marabus, „fliegende Bananen“, verschiedene Enten-, Gans- und Storcharten. Und nicht zu vergessen, kleinere und ein großes, ca. 4 – 5 m langes, Krokodil, ca. 40 – 50 Jahre alt.

Wir sahen dann noch in einiger Entfernung eine riesige Antilopenherde, vermutlich Impalas, die urplötzlich wie wild auseinanderstiebte. Warum wohl? Der Grund wurde gefunden. Zwei Löwen hatten offenbar Hunger bekommen. Ein toller Abschluss unserer Bootsfahrt. Im Sonnenuntergang fuhren wir in Richtung Bootssteg. Der Sonnenuntergang war wegen zu starker Bewölkung leider nicht ganz so spektakulär wie erwartet.

Donnerstag, 11.04.2024: Kasane – Victoria Falls

Nach dem Frühstück sind wir in Richtung Zimbabwe aufgebrochen. Bis zur Grenze sind es nur wenige Kilometer. Dank der hervorragenden Vorarbeit von Maria war der Grenzübertritt nach Zimbabwe schnell und unkompliziert.

Wir sind nun in Zimbabwe, unserem letzten Reiseland. Unsere Fahrt nach Victoria Falls führt uns auf einer geteerten Straße durch eine Baum-Savanne. Kein Tier war zu sehen. Eine gute Stunde später haben wir unser Ziel erreicht.

Im Ort Victoria Falls sind wir gleich neben der Straße auf eine Gruppe Elefanten gestoßen.

Auf unserer Fahrt zu den Victoria Wasserfällen machten wir noch Halt an einem sehr alten Baobab-Baum unter dem angeblich schon der große englische Afrika-Reisende David Livingston gestanden haben soll.

Endlich erreichten wir den Victoria Falls Nationalpark.

David Livingston war der erste Europäer, der die Victoria Fälle mit eigenen Augen sah. Am 16. November 1855 stand er auf einer kleinen Insel, die direkt an der Kante liegt, über die der Sambesi in die Tiefe stürzt, die heute den Namen Livingston Island trägt. Tief beeindruckt beschrieb er die Wasserfälle als „das schönste, das er je in Afrika je zu Gesicht bekam“ und nannte sie Victoria Falls, zu Ehren der damaligen britischen Königin. Dazu möchte ich anmerken, dass er im Monat April wahrscheinlich nicht auf Livingston Island gekommen wäre, da zu dieser Zeit die Wasserfälle das meiste Wasser führen. Im November hingegen das wenigste. Glück gehört jedenfalls auch zum Leben. David Livingston starb 1873 in Afrika. Sein Körper wurde auf abenteuerliche Weise nach England transportiert. David Livingston fand seine letzte Ruhestätte in der Westmister Abbey in London.

Wir gingen gemeinsam in den Victoria Falls Nationalpark bis zur David Livingston Statue. Dann konnte jeder von uns auf eigene Faust den Park erkunden, was aufgrund der guten Beschilderung nicht allzu schwer war. Man musste nur aufpassen, dass man nicht ausrutschte. Leider waren die zwei dafür vorgesehen Stunden viel zu schnell vorbei. Etwas mehr Zeit wäre vorteilhafter gewesen, zumal es im Park auch noch ein Cafe gibt.
Das Beeindruckendste an den Victoria-Fällen: Hier fällt der Sambesi auf ca. 1,8 km Breite durchschnittlich 110 m in die Tiefe. Ein äußerst bemerkenswertes Naturschauspiel, das sicherlich bei jeden für immer fest in seinem Gedächtnis verankert bleiben wird.

Am Nachmittag haben wir in der Ilala Lodge, unserer letzten Unterkunft eingecheckt.

Isolde und Günter konnten ihren Helikopterflug bereits am Nachmittag absolvieren. Sie kamen begeistert zurück. Sie hatten allerdings noch ein zusätzliches kleines Abenteuer zu bestehen. Sie sollten nach dem Helikopterflug gleich zum Bootssteg gebracht werden. Sie wurden erst mal am falschen abgeliefert. Sie sind aber noch rechtzeitig zum richtigen Bootssteg gebracht worden.

Am späteren Nachmittag startete unsere letzte Bootsfahrt. Diesmal auf dem Sambesi, den mit 2.574 km Länge viertlängsten Fluss in Afrika. Neben vielen Vögeln konnten wir wieder Flusspferde und Krokodile sehen. Während der Bootsfahrt wurden wir bestens mit alkoholischen und nichtalkoholischen Getränken sowie Snacks versorgt und erlebten einen fantastischen Sonnenuntergang. Der afrikanische Himmel brannte. Ein toller Abschluss für eine tolle Reise.

Nach der Bootsfahrt haben wir uns alle zum gemeinschaftlichen Abendessen getroffen. Es hätte ein wunderschöner letzter Abend werden können. Was passiert ist, weiß jeder. Kann vorkommen, sollte aber nicht. Ich denke, jeder weiß Bescheid. Deshalb braucht es nicht mehr Worte an dieser Stelle.

Freitag, 12.04.2024: Victoria Falls – Flughafen Victoria Falls – Nachtflug nach Deutschland

Nach einem letzten gemeinsamen Frühstück konnte jeder nochmal nach Belieben in unserer Lodge relaxen, entspannt sein Gepäck packen oder noch eine kleine Shopping Tour in der Nähe unternehmen.

Mittags hieß es Abschied nehmen. Wir wurden pünktlich abgeholt und fuhren die letzten Kilometer auf afrikanischen Boden zum Flughafen von Victoria Falls. Das Einchecken, die Gepäckaufgabe und die Sicherheitskontrolle verliefen problemlos und zügig. Wir konnten im Wartebereich beim Abflug noch eine Kleinigkeit Essen und Trinken oder noch ein letztes Mitbringsel kaufen.

Unser Check-in war pünktlich. Doch unser Flieger konnte erst später starten. Ein Container-Stapler für die Flugzeugbeladung war defekt und konnte ohne fremde Hilfe nicht von der Beladungszone unseres Flugzeugs entfernt werden. Afrika wollte uns wohl doch behalten? Mit Verspätung sind wir dann in Richtung Windhoek gestartet.

In Windhoek sind wir zwischengelandet. Wir durften im Flieger bleiben. Wir haben uns alle voneinander verabschiedet, da wir in Frankfurt verschieden weiterreisen würden.

Unser Flieger zurück nach Frankfurt war ausgebucht. Damit waren keine Möglichkeiten gegeben, es sich auf unseren Nachtflug nach Frankfurt noch etwas bequemer zu machen. Auch von Windhoek startete unser Flieger verspätet. Der Grund hierfür waren fünf bereits eingecheckte, aber zu spät am Abfluggate erschienene Passagiere. Afrika wollte uns wirklich behalten!

Nach dem Abendessen im Flieger hat jeder versucht, so gut wie es eben ging, zu ruhen. Von Schlafen kann man dabei sicherlich nicht sprechen.

Samstag, 13.04.2024: Ankunft in Deutschland – Heimreise

Vor der Landung in Frankfurt wurde uns wieder dieser gewöhnungsbedürftige Morgensnack serviert. Unser Flieger landet nur mit etwa 20 min Verspätung, so dass die Anschlussflüge problemlos zu erreichen waren. Alle sind gut zu Hause angekommen.

Schlusswort

Wir haben sehr viel gesehen und erlebt. Wir konnten nur an der Oberfläche kratzen. Jetzt liegt es an jedem selbst, ob er noch tiefer eintauchen möchte…

„Ich wollte nur zurück nach Afrika. Wir hatten es noch nicht verlassen, aber wenn ich in der Nacht aufwachte, lag ich da und lauschte und hatte bereits Heimweh danach.“
– Ernest Hemingway, amerikanischer Schriftsteller –

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Lieber Burkhard, mit großem Interesse habe ich deinen Bericht gelesen und mich an den Fotos incl. kreativer Beschriftung erfreut. Es hat riesen Spaß gemacht, nochmal die erlebnisreichen Tage Revue passieren zu lassen. Ganz herzlichen Dank für den umfangreichen Reisebericht.
Die zwei gemeinsamen Wochen werden mir in guter Erinnerung bleiben. Du warst immer für uns Reisegäste da, hast beim Übersetzen geholfen, Fragen beantwortet, dich um unser Wohl gesorgt.
Leider hat Maria deine Mithilfe abgelehnt, aber das ist eine andere Geschichte, ebenso der unrühmliche Abschluss am letzten Abend, für den sie allein verantwortlich ist.
Treffend zu deinem Schlusswort kann ich sagen, es war nicht in meine letzte Afrikareise. Bereits im August geht's wieder los in ach Namibia Botswana Simbabwe.
Ich wünsche Dir weiterhin alles Gute, noch viele schöne, erlebnisreiche und spannende Reisen mit netten Gästen an Bord und vor allem professionellen Guides.
Bleibe vor allem gesund!
An dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön an die Produktmanagerin Annett Müller und ihr Team für das tolle Programm dieser Afrikareise!

Beate Petzold
23.04.2024