Reisebericht: Wanderreise Argentinien und Chile – Patagonien und Feuerland

15.11. – 01.12.2022, 17 Tage Wanderreise Buenos Aires – Nationalparks Los Glaciares und Torres del Paine – Feuerland – Ushuaia (75 Wanderkilometer)


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15.11. – 01.12.2022 • Wanderreise Argentinien und Chile - Patagonien und Feuerland

1./2. Tag: Hinflug nach Buenos Aires

Das Abenteuer beginnt mit einem langen Flug aus unserer Heimat über den Atlantik Ozean nach Buenos Aires, die Hauptstadt Argentiniens. Auf dem südamerikanischem Kontinent begrüßen wir unsere örtliche Reiseleiterin Inés und den Busfahrer Jorge und fuhren erstmal zum Hotel.
Die Führung ging erstmal in die Altstadt, eine von 48 verschiedenen Stadtvierteln. Beim Plaza de Mayo, haben wir das alte und neue Rathaus, die große Alleen mit französischen und italienischen Einfluss, die Kathedrale und den Präsidentenpalast gesehen. Auch die Kontraste mit der Natur faszinieren uns - die Palmen, Jaracarandas und das Nationalsymbol: Ceibo-Baum.
In der Kathedrale fanden wir das Mausoleum von José de San Martín, dem Befreier Argentiniens und Südamerikas.
Danach fuhren wir weiter nach Süden, um das Boca-Viertel zu besuchen. In seinen charmanten und bunten Straßen haben wir Tango gesehen, Empanadas gegessen und gutes lokales Bier probiert.
Es ging weiter durch das San Telmo-Viertel, wo wir die Markthalle besucht und die typischen Alfajores mit Dulce de Leche probiert haben.
Dann über die Corrientes-Allee mit dem Obelisk und den Theatern mit dem besten Ambiente für die „Porteños“, die Einwohner der Stadt Buenos Aires . In der Posadas-Straße fanden wir Boutique-Geschäfte und im Palermo Viertel die Luxus-Villen. Wir kehrten zurück und nahmen unser erstes gemeinsames Abendessen ein. Wir hatten die typische Paprika- oder Blutwurst, Empanadas (Teichtasche) und argentinisches Steak.

3.Tag: Flug nach El Calafate – Wanderung Los Condores und Las Aguilas

Wir sind ganz früh aufgestanden, um unsere Zeit zu verdienen und schon am Anfang des Tages in Patagonien zu sein. Mit Monika und Mauricio fuhren wir nach Süden und fanden auf unserem Weg die sogenannten Estancias, große Landbesitze mit einheimischen Pflanzen und manchmal importierten Bäumen aus Europa für Holz-/Papier- Produktion. Aber natürlich auch für Schafzucht, die mit den wild lebenden Guanacos konkurrieren.
Es war eine fantastische Fahrt neben dem Viedma-See und Leona-Fluss mit wunderschönen Blicken in die Natur und Überraschungen für unsere Augen. Natürlich haben wir auch den Kondor als erstes Mal auf unserer Reise gesehen.
Schon in El Chaltén gingen wir zum Mirador de Los Cóndores mit wunderschöne Ausblicken über das Tal. Wir hatten einen ersten Kontakt mit der patagonischen Natur sowie dem typischen Wind der Region. Es ging weiter zum Aussichtspunkt Las Águilas, um eine zweite Perspektive zu bekommen, bevor zurück zum Hotel wanderten.

4. Tag: Wanderung De Los Tres

An diesem Tag versuchten wir einen Höhepunkt der Reise zu erreichen, die so genannte Laguna de los Tres! Erstmal nahmen wir unseren Bus und fuhren über Bonanza bis zum Fluss Electrico, wo unsere Wanderroute mit Fernando begann. Wir folgten dem Fluss und kamen in den Wald, fanden die ersten Lengas-Bäume unserer Reise und sahen das imposante Panorama der Bergkette Fitz Roy.
Ein Stück weiter überraschte uns der Gletscher Piedras Blancas bei Sonnenschein.
Nach dem Wald und kurz vor dem Poincenot-Camp änderte sich die Vegetation. Es gab nun flachen Bewuchs mit kleinen Büschen. Wir überquerten den Fluss und verließen die Route Poincenot, um die Route De los Tres zu nehmen.
Wir stiegen hinauf, es wurde komplizierter … aber unsere Stimmung blieb gut. Nach diesem anstrengenden Teil erreichten wir unser Ziel! Der beste Punkt, um die Spitzen Poincenot und Fritz-Roy sowie die Gletscher zu sehen.
Dann mussten wir wieder runterkommen und es begann ein starker Wind, der die Strecke zu einem richtigen Abenteuer machte. Trotzdem haben wir es geschafft und gingen am Capri-See entlang zum Dorf El Chaltén zurück.

5. Tag: Laguna del Desierto

Nach unserem Frühstück fuhren wir bis zum Ende des Nationalpark Los Glaciares und überquerten verschiedene Estancias bis zum heutigen Ziel. Unterwegs hat Alejandro viele Anekdoten, Kuriositäten und Geschichte erzählt und wir legten einen Fotostopp ein, um die Wasserfälle zu bestaunen.
Bei der Laguna del Desierto besuchten wir den Gletscher Huemul. Bei einer spannenden Wanderroute überqueren wir langsam den Wald und erreichten den Gletscher, wo das Wetter wieder fantastisch war. So konnten wir es richtig genießen. Mit guter Energie im Körper kamen wir zurück und gingen zur Laguna del Desierto, wo wir erst eine lustige Brücke überquerten und den kleinen Hafen und den ganzen See bis Chile sehen konnten.
Anschließend tranken wir einen guten Kaffee, bevor zurück zum Hotel fuhren und den Nachmittag im Dorf nutzen.

6. Tag: Laguna Torre

Heute begrüßten wir wieder Fernando. Das andere Highlight der Reise, die Wanderung zu Cerro Torre stand auf dem Programm. Dieses Mal war der erste Teil der komplizierte aber unser Tempo war optimal und wir haben es gut geschafft.
Danach war die ganze Strecke entspannt und wir haben den Wasserfall Margarita gesehen, liefen über einen trockenen Fluss und durchquerten den Wald bis Laguna Torre.
Genau an diesem Moment gingen die Wolken weg und wir genossen den Blick auf die Felsnadel der Torres-Spitze. Es war einfach fantastisch, weil wir die Sonne mitgebracht hatten und die verschiedenen Gletscher hinter der Lagune und die unterschiedlichen Berge sehen konnten.
Mit diesem traumhaften Erlebnis wanderten wir langsam nach El Chalten zurück, bevor es weiter nach El Calafate ging und wir eine neue Etappe der Reise erlebten.

7.Tag: Perito Moreno

Nach dem Frühstück begrüßten wir die Reiseleiterin Monika wieder und fuhren zusammen zum Nationalpark entlang des Argentino-Sees. Bevor wir El Calafate verließen, machten wir einen Foto-Stopp, um Flamingos zusehen. Unterwegs wurde das Gletscher-System erklärt und die Besonderheiten von Patagónia.
Die Mate-Tradition wurde ausführlich erklärt und wir hatten Gelegenheit, um Mate zu trinken.
Unterwegs machten wir verschiedene Foto-Stopps mit unterschiedlichen Panoramas, aber als wir den Gletscher Perito Moreno gesehen haben, waren wir total begeistert von der blauen Farbe.
Bei der Bootsfahrt zur Gletscherkante des Perito Moreno kamen wir ganz nah an den Gletscher heran und genossen diesen Moment.
Anschließend stärkten wir uns mit Empanadas und wanderten entlang der Spazierwege und verschiedenen Balkone vor dem Gletscher Perito Moreno.
Am Abend hatten wir ein traditionelles und wunderschönes Asado-Abendessen mit leckerem Lamm der Region und Malbec Wein.

8. Tag: Fahrt nach Torres del Paine Nationalpark

Am Anfang des Tages fuhren wir Richtung West entlang der Route 40, Richtung Anden zur Grenze mit Chile. Nach dieser Fahrt durch die Steppe haben wir unseren argentinischen Reiseleiter verabschiedet und den chilenischen Reiseleiter Hans begrüßt.
Auf der Fahrt durch den Nationalpark Torres del Paine haben wir ganz nah die Guanacos und einen Kondor gesehen. Kurioserweise heißt Paine in die indigenen Sprache Blau und wir hatten blauen Himmel den ganzen Tag.
Bei unterschiedlichen Stopps knipsten wir Fotos aus verschiedenen Blickwinkeln. Wir haben auch die Wasserfälle Paine gesehen. Direkt am Pehoe See, im Herz des Nationalparks, haben wir geschlafen und verbringen den ganzen Nachmittag.

9.Tag: Wanderung Lazo Weber

Am Anfang des Tages überquerten wir die Brücke unseres Hotels und fuhren ein Stück bis zum Eingang des Nationalparks. Unterwegs haben wir viele Guanacos gesehen.
Die Wanderroute mussten wir aufgrund von starkem Wind heute ändern und so begannen wir eine Wanderung inmitten eines grünen Tales. Die ganze Strecke war gut zu laufen, etwas hügelig, hoch und runter. Außerdem änderte sich das Wetter sehr viel: sonnig, windig, verschneit und wieder sonnig, windig, ….
Auf der letzten Etappe unserer Route haben wir die Aussicht auf Lago Grey und den Nationalpark Torres del Paine. Es fehlte nur noch der Abstieg den Berg hinunter.
Anschließend genossen wir unser Hotel mit wunderschönen Ausblicken von Lago Pehoe und den Torres del Paine im Hintergrund.

10 Tag: Wanderung Los Cuernos – Fahrt nach Puerto Natalws

Wir stehen am Morgen mit wunderschönen Ausblicken zum See Pehoe auf und genießen die ersten Sonnenstrahlen des Tages direkt im Herzen des Nationalpark Torres del Paine. Nach einer kurzen Fahrt begannen wir unsere entspannte Route Los Cuernos, wo der typische Wind von Patagonien nicht fehlte und den Weg noch interessanter machte.
Unterwegs fanden wir die Wasserfälle mit toller Farbe und kleine Seen mit verschiedenen Ausblicken zu Los Cuernos (die Hörner) und zum Paine Grande mit Gletscher.
Am Ende gelangten wir zum Aussichtspunkt Los Cuernos bei starkem Wind, mit dem wir unseren Spaß hatten, bevor wir zurückwanderten.
Nach der Route fuhren wir weiter und sahen auf dem Weg den Weber-See und Grey-See mit Gletscher. Mit vielen Eindrücken verabschiedeten wir uns vom Torres del Paine-Nationalpark.
Anschließend hatten wir den Nachmittag zu freien Verfügung in Puerto Natales, tranken Calafate-Sour und spazierten durch den Ort für ein leckeres Abendessen.

11.Tag: Fahrt nach Punta Arenas – Bootsfahrt Aguas Frescas

Wir verließen Puerto Natales und fuhren Richtung Süden durch die Route Ende der Welt bis Punta Arenas. Auf den Weg sahen wir einige Ñandus (eine Sorte amerikanische Strauß) sowie einen Sandsturm im Flachland.
In Punta Arenas haben wir etwas gegessen und gingen zusammen durch die Promenade spazieren und haben die Geschichte der Stadt an der Magellan-Straße kennengelernt.
Nach etwas Freizeit haben wir uns wiedergetroffen und sind nach Aguas Frescas gefahren, wo wir uns für eine Bootsfahrt vorbereitet haben.
Bei einem Fahrt in Zodiac, versuchten wir Delfine in der Magellan-Straße zu finden, aber wir nur haben nur einen Delfin und einen Seelöwen gesehen. Trotzdem es war eine lustige Fahrt!
Anschließend sind wir zusammen zum Abendessen gegangen.

12. Tag: Fahrt in Feuerland

Wir sind früh aufgestanden und zwei Stunden entlang der Magellan-Straße bis Punta Delgada gefahren. Da nahmen wir die Fähre, um die Magellan-Straße zu überqueren. Schon auf der andere Seite erreichten wir Feuerland und fuhren etwa 90 Minuten weiter bis Pingüino Rey, wo wir die Königs-Pinguine begrüßten.
Anschließend sind wir bis zur Grenze weitergefahren und passierten beide Kontrollen. Wieder in Argentinien hatten wir unsere Mittagspause und verließen die Steppenlandschaft. Die Fahrt führte eine Serpentinenstraße durch die Berge entlang und wir entdeckten ein besonderes Panorama überall. Hinter den Bergen erreichten wir unser Ziel des Tages: Ushuaia, das Ende der Welt.

13.Tag: Wanderung

Als wir aufgestanden sind, schien die Sonne ohne Wind bei angenehmen Temperaturen. Nach einer kurze Fahrt erreichten wir den Feuerland-National Park und begannen unsere Wanderung ab Ensenada Zaratiegui, direkt am südlichsten Wald der Welt.
Wir haben überall "Pan de Indio" gesehen. Die orangefarbenen, essbaren Pilze wachsen auf den Coihue- und ñire-Bäumen. Die kontrastreiche Vegetation und Lnadschaft hat uns überrascht: Lengas-Bäume, Canelos (eine Sorte Pfeffer) und Zarzaparrilla-Busch. Ushuaia ist einfach ein traumhaftes Paradies!
Dann haben wir die schneebedeckte Darwin-Bergkette unter hellblauem Himmel bestaunt. In der Umgebung fanden wir auch die Lapataia-Bucht direkt an der Grenze zwischen Argentinien und Chile. An dieser Bucht haben die Ureinwohner Kanus gebaut.
Nach der Wanderung sind wir zu Lago Roca oder Acigami gefahren. In der Sprache der Yamana-Ureinwohner heißt dies Tasche oder Tüte.
Anschließend haben wir im Nationalpark Mittag gegessen und sind zur Bucht Lapataia gefahren, wo das Ende der Route 3 Panamericana liegt.
Nachmittags hatten wir Freizeit in Ushuaia, um das Ambiente der Stadt zu genießen.

14.Tag: Katamaran Beagle–Kanal

An unserem letzten Tag in Ushuaia haben wir eine schöne Katamaran-Fahrt durch den Beagle-Kanal unternommen. Nochmal hatten wir einen fantastischen Tag ohne Wind mit blauem Himmel.
Auf den Fahrt haben wir viele Kormorane gesehen, aber auch die See-Löwen begeisterten uns. Natürlich sind wir auch durch die Inseln gefahren und auf der Insel Karelo ausgestiegen. Da hatten wir wunderschöne Blicke nach Ushuaia, dem Beagle-Kanal und den Anden.
Wir waren auch nicht so weit von Kap Hoorn und der Verbindung zwischen Atlantik-Pazifik sowie kurze 700km von der Antarktis entfernt. Das Ende der Fahrt war in der Nähe vom Leuchtturm Eclarieurs, bevor wir zurück über den Paso Chico gefahren sind und noch einmal Ausblicke zur Stadt und dem Gletscher Monte Martial genossen.
Am Nachmittag haben wir das Museum Fin del Mundo besucht, um die Geschichte der Yamanas-Ureinwohner sowie die Fauna kennenzulernen.

15.Tag: Flug nach Buenos Aires

Am Morgen sind wir zum Flughafen gefahren und sind nach Buenos Aires geflogen. Man konnte die schneebedeckten Berge sehen.
Bei diesem langen Flug von Süden nach Norden, haben wir über 3000 Kilometer überquert.
In Buenos Aires fuhren wir erstmal zum Hotel und hatten den ganz Nachmittag zur freien Verfügung, wie Empanadas oder Alfajores essen, zum Shopping gehen oder etwas mehr über die Stadt kennenlernen.
Am Abend hatten wir ein traditionelles Abendessen mit Tango Show. Es ist ein Muss, die argentinische Folklore und das Lebensgefühl zu erleben.

16./17.Tag: Rückflug

Die Reise kam leider zu Ende nach traumhaften Tagen in Patagonia und Feuerland, wo das Wetter uns immer ein wunderschönes Panorama bot und wir eine enge Verbindung der argentinischen und chilenischen Kultur kennenlernten.
Eine schöne gute Weihnachtszeit und Hasta la vista Amigos! Ihr Francisco

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