Reisebericht: Rundreise Australien – grenzenloses Fernweh

12.02. – 25.02.2017, 16 Tage Rundreise Singapur – Melbourne – Sydney – Alice Springs – Ayers Rock – Cairns – Great Barrier Reef – Kuranda – Daintree–Nationalpark


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
Sattes Grün, strahlendes Blau und tiefes Rot - das sind die Farben Australiens. Aber nicht nur diese haben wir auf unserer Reise bewundert, wir begegneten auch Koala, Känguru und Krokodil. Ein Traum!
Ein Reisebericht von
Sabine Letzybyll
Sabine Letzybyll

1. Tag: Sonntag, 12.02.2017 Flug nach Singapur

Wir treffen uns in Frankfurt am Flughafen. Die Teilnehmer unserer Gruppe kommen aus Berlin, Dresden, Leipzig und Wien. Wir brauchen ein bisschen Geduld, aber bald schon nehmen wir unsere Plätze ein und es geht los. Wir fliegen mit Singapur Airlines. Die Stewardessen sehen schick aus und sind sehr freundlich. Einziges Handicap - es ist eiskalt in der Maschine. Wir ziehen uns die Decken bis an die Ohren und versuchen uns mit Schlaf über die Zeit zu retten.

2. Tag: Montag, 13.02.2017 Ankunft Singapur

Komisch, wir sind abends losgeflogen, über Nacht unterwegs gewesen und schon ist es wieder Abend - na sowas, wo ist denn der Tag geblieben? Wir haben sieben Stunden Zeitverschiebung, so erklärt sich das Ganze. Martine, unsere örtliche Reiseleiterin, wartet schon auf uns. Wir aber müssen erst einmal die Einreisekarten ausfüllen, die Koffer holen und was sonst noch so zu erledigen ist. Endlich haben wir es geschafft. Wir fahren zum Hotel Park Hotel Clarke Quay und checken dort ein. Nach einer knappen halben Stunde treffen wir uns schon wieder an der Rezeption und starten unseren Abendspaziergang. Ziel ist die Bootsanlegestelle, denn wir wollen mit einer Dschunke über den Singapur-River fahren. Die nächtliche Skyline von Singapur ist beeindruckend. Überall ragen illuminierte Wolkenkratzen in den dunklen Abendhimmel. Gespannt warten wir auf den Anblick des Marina Bay Sands Hotels. Wir werden nicht enttäuscht. Die Bootsfahrt ist auch so angelegt, dass jeder genügend Zeit und Raum zum Fotografieren hat. Nach einer guten Stunde ist die Fahrt vorbei. Martine verabschiedet sich und wir kehren auf dem Rückweg noch in eine gemütliche Bar ein. Bei Burger und Guinness lassen wir den Tag ausklingen.

3. Tag: Dienstag, 14.02.2017 Singapur

Der Vormittag steht zur freien Verfügung. Wir haben beschlossen, diesen gemeinsam zu verbringen. Aufgeteilt auf vier Taxis fahren wir zum Marina Bay Sands Resort. Heute wollen wir auf den Dachgarten fahren und von dort die Aussicht über die Stadt genießen. Wir sind ein bisschen zu früh, die Aussichtsplattform öffnet erst halb zehn. So aber sind wir die Ersten und können ohne großes Gedränge auf dem Dach spazieren gehen. Nach einer Stunde treffen wir uns im Foyer des Hotels und gehen gemeinsam zu den „Gardens by the Bay". Schon der Spaziergang zu den Gewächshäusern ist ein Abenteuer. Man kommt sich ein bisschen vor, wie Alice im Wunderland. Die gesamte Anlage ist ca. 100 Hektar groß. Im Bay South Garden befinden sich zwei gläserne Gewächshäuser - der Flower Dome und der Cloud Forrest (Blumenhaus und Nebelwald), in denen Pflanzen aus verschiedenen Klimazonen bewundert werden können. Auf einem 35 Meter hohen Turm, der wie ein Pflanzenberg aussieht, wachsen Orchideen, Bromelien und Flamingoblumen. Nachdem wir beide Gewächshäuser besichtigt haben, laufen wir zurück zum Hotel und besteigen dort zwei Großraum-Taxis. Dass wir uns dabei selbst übers Ohr hauen, bemerken wir erst, als wir bezahlen müssen. Statt 4x 20 Singapur Dollar müssen wir jetzt 2 x 50 Singapur Dollar bezahlen, da hilft es auch nicht, dass wir vorher nicht gefragt haben. Nun ja, auf die Masse gesehen, ist es jetzt kein Drama, aber trotzdem nicht schön. Wir sind pünktlich zurück am Parkhotel und nach einer kurzen Verschnaufpause laden wir unsere Koffer in den Bus. Jetzt unternimmt Martine mit uns eine Stadtrundfahrt, auf der wir noch einmal das Bankenviertel mit seinen Wolkenkratzern bei Tage bewundern, einen Tempel in China-Town besuchen und es sogar noch schaffen, Ansichtskarten zu schreiben. Anschließend geht es zum Flughafen. Es bleibt Zeit, den Umsatz der vielen Geschäfte zu stärken oder es sich in einem der vielen Restaurants gemütlich zu machen.

4. Tag: Mittwoch, 15.02.2017 Sydney

Wir erreichen Australien am frühen Morgen, fahren zum Hotel, checken ein und frühstücken. Nun bleibt noch etwas Zeit, um sich frisch zu machen, unser Programm startet um 12 Uhr. Während der orientierenden Stadtrundfahrt sitzt uns noch die Zeitverschiebung in den Knochen und so verpassen wir die eine oder andere Information, da uns einfach ab und zu die Augen zu fallen. Zum Fotostopp sind alle wieder fit. Wir halten an der berühmten Harbour Bridge und an anderen Aussichtspunkten. Am Bondi Beach legen wir unsere Mittagspause ein. Die Sonne lacht und der Himmel ist blau. Was kann es schöneres geben?

5. Tag: Donnerstag, 16.02.2017 Sydney

Der Vormittag steht zur freien Verfügung. Genutzt wird er u.a. um Geld und notwendige Kleinigkeiten zu besorgen. Dazu gehören u.a. ein Kamm, Taschentücher und Adapter. Außerdem steht der Besuch des Queen Elisabeth Shopping Centers auf der Wunschliste. Irgendwie scheint dieses Gebäude aus einer anderen Zeit übrig geblieben zu sein, tatsächlich wurde es Mitte des 19. Jahrhunderts gebaut. Mitten zwischen gläsernen Wolkenkratzern steht dieses prunkvolle viktorianische Gebäude. Auch der Innenbereich erinnert an die gute alte Zeit. Überall Säulen, Kuppelchen, eine schmale Wendeltreppe, Gold und Glas. Teure Läden, an deren Fenstern wir uns die Nase platt drücken können. Zwei große mechanische Uhren zeigen Geschichten aus dem englischen Königreich. Wundervoll! Der kurze Spaziergang zum Opernhaus führt uns unter anderem durch den Botanischen Garten, was vielleicht ganz schön wäre, wenn die Sonne nicht so brennen und die Ulli nicht so rennen würde. Doch bald ist es geschafft, wir erreichen die Oper. Hier werden wir von Ulli an einen interne Gästeführerin übergeben, die uns durch das beeindruckende Opernhaus führt und uns die spannende Geschichte des Hauses erzählt. 1957 hatte der dänische Architekt Jorn Utzorn sich mit einem groben Entwurf an einem Wettbewerb zur Gestaltung der Oper beteiligt und diesen gewonnen. Trotzdem wurde er nicht glücklich damit. Die ursprünglich veranlagten 3,5 Millionen Pfund Investition stiegen auf 50 Millionen und der Bau dauerte acht Jahre länger als geplant. Nachdem Utzorn von der Regierung die Gelder gesperrt worden waren, verließ er Australien im Zorn und erlebte die Fertigstellung seines Gebäudes nur aus der Ferne. Heute ist die Oper das Wahrzeichen von Sydney und eines der größten Kulturzentren der Welt. Nach der Besichtigung heißt es wieder, Füße in die Hand und schnell zum Hafen. Dieses Mal betrachten wir die Stadt von Wasserseite aus. Es gibt Kaffee, Tee und Plätzchen und Fotos satt. Im Anschluss ist noch Zeit für eigene Unternehmungen. Der von Ulli empfohlene Pub auf einem Dach ist toll aber voll. Und so landen wir im Hofbräuhaus. Was solls, das Bier schmeckt hier auch. Zum Abendessen kehren wir in Nicks Seafood Restaurant, dass sich direkt am Hafen befindet, ein.

6. Tag: Freitag, 17.02.2017 Fahrt in die Blue Mountains

Nach dem Frühstück fahren wir heute in die Blauen Berge. Diese haben ihren Namen von den Eukalyptusbäumen, die ätherisches Öl verdunsten, der als feiner Nebel über den Bergen liegt und diese bläulich schimmern lässt. Am Aussichtspunkt Katoomba halten wir an, denn hier haben wir einen tollen Blick auf die Berge und die Felsformation der Drei Schwestern. Wie die Sage erzählt, hat ein Vater seine drei Töchter versteinert, um sie vor unerwünschten Liebhabern zu schützen. Ulli hat noch einen ganz geheimen Geheimtipp für uns und führt uns bei einer kleinen Wanderung zu einer Stelle, wo wir nocheinmal eine atemberaubende Aussicht haben und die Drei Schwestern von hinten betrachten können. In Leura, einem der Hauptorte in den Blue Mountains, haben wir Zeit zum Bummeln. Das Städtchen ist geprägt Kunstgalerien, Cafés und Restaurants und kleinen Boutiquen (sogar eine von Trump ist dabei ). Natürlich besuchen wir auch den berühmten Candy Store, ein Bonbonladen, der viel kleiner ist, als sein Ruf verspricht. Trotzdem türmen sich in den Regalen tausende Süßigkeiten, die das Herz begehren könnte. Wir setzen unser Programm fort. Nun steht der Besuch des Featherdale Wildlife Parks auf dem Programm. Was für ein Pech. Genau hier erwischt uns ein mächtiger Regenguss. Trotzdem gelingt es uns Koalas, Kängurus und sogar den gefährlichen Kasuar zu erspähen, bevor wir den Park verlassen müssen. Den Abend verbringen wir in Eigenregie. Gegenüber vom Hotel befindet sich ein Pub. Hier lassen wir den Tag bei einem frisch gezapften Bierchen, Pizza und Livemusik ausklingen.

7. Tag: Sonnabend, 18.02.2017 Alice Springs – Telegrafenstation, Fliegende Ärzte und School of Air

Nach einem frühen Frühstück fliegen wir von Sydney nach Alice Springs. Dort haben wir noch etwas Zeit, um durch die Stadt zu bummeln und einen Kaffee zu trinken. Unsere erste Begegnung mit den Aborigines erfolgt ebenfalls hier. Sie lungern herum, schreien sich gegenseitig an und zeigen uns ihre dunkelste Seite. Uns führt der Weg zunächst zu den Flying Doctors. Es ist noch nicht sehr lange her, da führten Erkrankungen oder Unfälle im Outback schlimmstenfalls zum Tod. Denn an medizinische Versorgung war weit und breit nicht zu denken. Erst mit der Erfindung des Flugzeugs und der elektronischen Verständigung zwischen Flugzeug und Boden, ergab sich die Möglichkeit, eine flächendeckende medizinische Versorgung aufzubauen. In einer kleinen Kinovorführung erfahren wir die Geschichte der Flying Doctors. Im anschließenden Museum ist ein Flugzeug, das einst unterwegs war, zu sehen. Wir können sogar hineinsteigen und uns das Cockpit und den, mit einer Trage ausgestatteten, Innenraum ansehen. Auch der Pedalgenerator, mit dem die Verständigung erfolgte, ist zu besichtigen. Unser nächstes Ziel ist die Telegrafenstation, die von 1885 bis 1905 in Betrieb war und als besterhaltene Telegrafenstation der Gegend gilt. Von hier aus wurden Nachrichten über das ganze Land weitergeleitet. Die oberste Aufsicht der Station hatte der Stationsleiter. Er war nicht nur für die Poststation verantwortlich, sondern auch für die Aborigines der Region. Er diente als Richter, Notarzt und verkaufte auch Lebensmittel. Wir sehen, wie die Familie hier gelebt und gearbeitet hat. Die Ausstattung der Räume ist sehr bescheiden. Schließlich musste alles, was sich hier befand, über 500 Kilometer mit dem Kamel hertransportiert werden. Das Telegrafenamt war das Herz der Station. 24 Stunden am Tag wurden hier Morsezeichen empfangen und weitergeleitet. Alles sehr interessant, dennoch werden wir abgelenkt. Unter einem Baum haben es sich nämlich zwei Kängurus gemütlich gemacht, die nun unsere ganze Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Nachdem wir uns satt fotografiert haben, fahren wir weiter zur School oft the Air. Wir erfahren, wie es den Australiern gelungen ist, den Unterricht für Kinder in abgelegenen Gebieten zu organisieren. Wurden früher Schulbücher und Aufgaben per Post hin- und her geschickt, ist es heute über das Internet viel einfacher, Schüler in eine virtuelle Klasse zu bringen und zu unterrichten. Unsere letzte Station für heute ist der Anzac Hill. Hier befindet sich ein Denkmal für im Krieg gefallene Soldaten. Außerdem hat man eine schöne Aussicht auf Alice Springs. Auf dem Rückweg zum Hotel zeigt uns Eva, wo sich das Restaurant Overlander Steakhouse befindet, in dem wir heute zu Abend essen. Die Aussicht dorthin zu Fuß zu gehen, behagt uns gar nicht und wir beschließen mit dem Taxi zu fahren. Leichter gedacht als getan. Unser 13-Personen Taxi, das der freundliche Rezeptionist bestellt hat, kommt nicht. Nachdem es zehn Minuten über die Zeit ist, ruft der Kollege nochmal in der Zentrale an und es stellt sich heraus, das Taxi fährt heute gar nicht. Nur das zusätzliche Taxi ist bereits da und wir schicken die Wiener schon mal vor zum Restaurant. Jetzt sollen zwei 7-Mann Taxis kommen. Es dauert eine Weile, aber dann kommt tatsächlich eins. Also die Nächsten weg. Warten, warten, warten. Ein weiteres großes Taxi kommt. Die Fahrerin springt heraus, umarmt ein vor dem Hotel wartendes Mädchen, beide steigen wieder ein und fahren davon. Uns schwant schon böses. Das wird doch wohl nicht unser Taxi gewesen sein? Ein normales Taxi kommt. Wurde bestellt für eine Person. Tatsache. Das Mädchen hat das falsche Taxi genommen. Egal, nun steigen wieder ein paar Gäste von uns ein und nur Antje und ich bleiben übrig. Ein Pizzafahrer taucht auf. Ob er uns denn mitnehmen würde? Wir haben ihn fast überredet, da taucht noch ein Taxi auf. Und so gelingt es uns, dass tatsächlich alle zusammen zu Abend essen können.

8. Tag: Sonntag, 19.02.2017 Ballonfahrt übers Outback; mit dem Bus von Alice Springs zum Ayers Rock

Es ist noch stockdunkel als wir uns an der Rezeption treffen und auf den Shuttle zur Ballonfahrt warten. 4.45 Uhr hält ein kleiner Bus der Firma Outbackballooning vor dem Hotel. Wir fahren durch die sternenklare Nacht dem Sonnenaufgang entgegen. Nach kurzer Fahrt ruft unser Guide „Seid ihr bereit fürs Outback"? Das erste Yeah! Kommt noch ein bisschen zaghaft, dann hellt sich die Stimmung auf und das Adrenalin schießt langsam in unsere Adern. Der Bus verlässt die asphaltierte Straße und die Fahrt geht weiter über Stock und Stein. Kaum ist noch etwas zu sehen, der rote Staub verschluckt die Aussicht. Nach einer Stunde halten wir an. Jetzt wird es sich entscheiden, können wir fliegen oder nicht? Wir sind abhängig vom Wind und Sicherheit geht vor. Es kann also immer noch sein, dass wir ins Hotel zurückfahren müssen. Unser Guide erklärt uns derweil in aller Ruhe den Sternenhimmel. Hier das Kreuz des Südens, da was anderes Interessantes... Dann die Erlösung, ein Aufstiegsplatz ist gefunden, wir werden fliegen. Noch geht es weiter mit dem Bus. Unser Guide erklärt uns, dass wir bei Ankunft ganz schnell sein müssen. Fünf rechts, fünf links und rein in den Ballon. Aber erstens kommt es anderes und zweitens als man denkt. Als wir am Startplatz ankommen ist unser Ballon noch eine leere Hülle und wird gerade erst aufgeblasen. Ein kleiner Ventilator bemüht sich redlich, Luft in den riesigen Ballon zu bekommen. Ab und zu gibt's noch etwas Feuer dazu und nach und nach bildet sich ein wunderschöner rot-gelber Ballon. Endlich heißt es Einsteigen bitte und die Fahrt beginnt. Wir schweben mit unserem Ballon über das grüne Outback. In den letzten Monaten hat es hier so viel geregnet, dass tatsächlich alle grün ist. Zusammen mit uns ist ein zweiter Ballon unterwegs und die Piloten stimmen sich ab, so dass mal der eine und mal der andere Ballon oben bzw. fast unten schwebt. Von uns aus hätte die Fahrt auch noch weiter gehen können, doch schon bald landen wir wieder. Mit vereinten Kräften wird der Ballon zusammengelegt und der Korb auf den Lkw geladen. Dann werden die Sektflaschen geköpft. Die Stimmung steigt. Adrenalin und Sekt - das macht fröhlich. Wir naschen Cracker und Käse und öffnen eine Flasche nach der anderen. Was für ein Spaß. Zum Abschluss bekommt jeder ein Zertifikat zur Erinnerung, dann bringt uns unser Pilot mit dem Bus zum Treffpunkt mit dem Rest der Gruppe. Unsere Mitreisenden haben freundlicherweise unsere Koffer mit eingeladen und nun beginnt unsere Fahrt durch das Outback. An den Olgas brennt die Luft. Die Sonne scheint unbarmherzig, der Himmel ist strahlend blau, kein Wölkchen am Himmel. Das hält uns aber nicht davon ab, die Felsformationen von Nahem zu betrachten. Am Abend fahren wir zum Ayers Rock. Hier ist bereits ein Plätzchen für uns reserviert, der Sekt ist gekühlt und der Tisch gedeckt. Es dauert noch eine Weile, bevor die Sonne daran denkt, unter zu gehen. So haben wir Zeit für unser Gruppenfoto und um auf den schönen Tag anzustoßen. Bald aber schon beginnt der Berg in verschiedenen Farben zu leuchten. Die Sonne versinkt und wir bleiben mit unseren Fotoapparaten verzückt zurück. Zurück im Hotel erwartet uns heute ein BBQ, was bedeutet, wir müssen uns unser Abendessen selbst zu bereiten. Auf dem Grill. Was mehr oder weniger erfolgreich gelingt.

9. Tag: Montag, 20.2.2017 Sonnenaufgang am Ayers Rock

Sehr früh geht es heute los, denn wir wollen den Sonnenaufgang am Ayers Rock bestaunen. 5.30 Uhr besteigen wir den Bus. Wir benötigen fast eine Stunde, um den Aussichtspunkt zu erreichen. Es gibt eine Plattform mit mehreren Etagen, allerdings sind die vermeintlich besten Plätze schon besetzt, denn einige Gruppen waren schneller als wir. Dennoch geht die Sonne für alle auf und lässt den Ayers Rock in leuchtendem Rot erglühen. Nach dem Spektakel fahren wir in ein Aborigini Kulturzentrum, wo wir unser Frühstück einnehmen. Hier ist alles verboten - fotografieren, filmen... Nur teure Kunst kaufen, das darf man. Gut gesättigt begeben wir uns auf einen Spaziergang. Heute kommen wir direkt an das rote Ungetüm heran. Zum Sehen und anfassen. Wir betrachten die verschiedenen Formationen des Berges, finden auch ein paar Felszeichnungen und lauschen den Geschichten der Regenbogenschlange. Am Ende des Spaziergangs sehen wir auch die Kette, die befestigt wurde, damit Leute, die den Ayers Rock besteigen wollen, sich daran festhalten können. Generell wird aber eher davon abgeraten, sich auf diesen Weg zu machen, zum Einen, weil es sehr gefährlich ist und zum anderen, weil der Berg den Aboriginis heilig ist. Hier sollen die Geistwesen wohnen, die die Erde erschaffen haben. Und denen wollen wir doch nicht auf dem Kopf rumtrampeln oder? Am Nachmittag verabschieden wir uns von Eva, wir fahren zum Flughafen und fliegen nach Sydney. Hier werden wir wieder von Ulli erwartet. Da unser Flug mehr als eine Stunde Verspätung haben, fahren wir gleich zum Restaurant am Hafen, wo es (mal wieder) ein leckeres Steak gibt.

10. Tag: Dienstag, 21.02.2017 Halbtagesausflug zum Great Barrier Reef

Am Vormittag fliegen wir von Sydney nach Cairns. Da wir sehr früh los müssen, hat uns das Hotel freundlicherweise Lunchpakete gepackt. Der Inhalt ist allerdings übersichtlich. Zum Glück hat Simone, unsere örtliche Reiseleiterin für die nächsten zwei Tage Stüllchen organisiert, kalte Getränke sowie Obst und etwas zum Naschen. Da Ganze verzehren wir am Hafen von Cairns, wo wir auf den Katamaran warten, der uns nach Green Island bringen soll. Auf der Insel angekommen, haben wir kurz Zeit, uns zu orientieren, bevor wir erst mit dem Unterseeboot und dann mit dem Glasbodenboot fahren. Das Glück ist uns hold und wir sehen außer bunten Korallen und Fischen auch mehrere Schildkröten. Im Foto lässt sich das allerdings nicht einfangen, dafür sind die Scheiben zu blind. Nach den Bootsfahrten bleibt Zeit zum Baden im Meer oder Swimmingpool, zum Eis essen oder Kaffee trinken. Gemütlich geht es mit dem Katamaran zurück nach Cairns und mit dem Bus ins Hotel. Hier haben schon Zauberhände unsere Koffer auf die Zimmer verteilt und wir können den Abend genießen.

11. Tag: Mittwoch, 22.02.2017 Mit der Seilbahn und der Eisenbahn durch die Atherton Tablelands

Simone holt uns um 8.30 Uhr mit dem Bus vom Hotel ab. Wir fahren zum Tjapukai Culture Park. Im Eingangsbereich befindet sich eine Ausstellung mit Werken verschiedener Aborigini-Künstler. Darüber hinaus sind hier mehrere Aboriginis unterwegs, die sich freundlich und geduldig für Fotos zur Verfügung stellen. Außer uns sind noch andere Gruppen hier zu Gast. Jede bekommt ihren eigenen Aborigini-Guide. In einem Saal zeigt uns unser Guide, wie die Aboriginis mit Schild und Speer umgehen. Und er erklärt uns an einem großen Gemälde die Entstehung der Welt aus Aborigini-Sicht. Dann werden unsere Gesichter mit Naturfarben bemalt. Wieder und wieder werden wir dazu aufgefordert, Fotos zu machen, was wir natürlich begeistert nutzen. Nun bekommen wir die Gelegenheit, uns im Speerwurf zu probieren. Das ist gar nicht so leicht. Aber unser Guide zeigt es uns geduldig. Bei der nächsten Vorstellung dürfen wir weder filmen noch fotografieren. In einer Ton- und Lichtshow wird noch einmal die Entstehung der Erde dargestellt. Zwei Aborigines führen durch die Show. Nun heißt es wieder: praktische Übung für uns. Wir begeben uns zum Bumerang-Platz. Nachdem uns die Aboriginis die Technik erklärt haben, können wir es selbst ausprobieren. Manchem gelingt es sogar, den Bumerang so zu werfen, dass er wieder am Ausgangspunkt ankommt. Den krönenden Abschluss des Besuches im Kulturzentrum bildet eine Theatershow, bei der auf dem Digeridoo geblasen wird und Geschichten der Aborigines dargestellt werden. Zum Schluss singt das komplette Theater gemeinsam ein Aborigini-Lied und die Gäste aus der ersten Reihe dürfen dazu tanzen. Was für ein Spaß. Jetzt fahren wir mit der Sky-Rail nach Kuranda. In Gondeln, die bis zu sechs Personen fassen, gleiten wir gemütlich über den Regenwald. Unterwegs legen wir zwei Stopps ein. Am Red Peak führt ein Weg durch das grüne Dickicht. Am zweiten Stopp erwartet uns der Ausblick auf die Wasserfälle. In Kuranda angekommen, weist uns Simone den Weg ins Stadtzentrum und wieder zurück zum Bahnhof. Jeder kann hier seinen eigenen Interessen nachgehen - Kunstgalerien besuchen, Souvenirs einkaufen, deutsche Bratwurst essen und/oder den Koala-Park besuchen. Hauptsache, es sind alle pünktlich am Zug. Anderthalb Stunden fahren wir mit dem historischen Zug durch die großartige Landschaft. Am einzigen Fotostopp regnet es gerade aus Kannen.

12. Tag: Donnerstag, 23.02.2017 Daintree Nationalpark

Heute heißt es, Badesachen einpacken, denn am Nachmittag treffen wir auf eine Badestelle mitten im australischen Regenwald, wo eventuell die Möglichkeit besteht, ins kühle Nass zu springen. Wir starten bereits um halb acht, denn wir haben einen weiten Weg vor uns. Unser Guide Wolfgang ist heute auch unser Fahrer. Er lebt bereits seit 1989 in Australien und hat hier einiges von der Entwicklung des Landes sowie des Tourismus mitbekommen. Wir fahren zunächst auf dem Highway Nr. 1 , bevor wir Richtung Daintree Nationalpark abbiegen. Nun führt uns der Weg entlang einer der schönsten Straßen in Queensland. Links von uns reicht der Regenwald bis an die Straße und rechts von uns ist das Meer. Traumhafte Aussichten für die, die sich gerade nicht in den schönsten Träumen befinden. Die Müdigkeit nagt immer wieder an uns. Vorbei geht es an großen Zuckerrohrplantagen, über die Wolfgang viel zu berichten weiß. In Port Douglas legen wir einen ersten Stopp ein, zum Füße vertreten, fotografieren und zum Besuch der kleinen Kirche. Anstelle eines Altars gibt es hier ein großes Fenster mit Blick auf das Meer und den Strand. Gute zwei Stunden sind wir unterwegs, bis wir den Daintree River erreichen. Mit einer kleinen Fähre überqueren wir den Fluss. Ein Schild warnt davor, im Fluss zu baden - hier gibt es Krokodile. Am Walu Wugirriga halten wir zum nächsten Fotostopp. Wir sind jetzt mitten im australischen Regenwald - einem der ältesten Wälder der Welt. Tropische Bäume und riesige Farne zeigen sich im satten Grün. Eine Spinne hat ihr Netz gewoben und ein Grashüpfer macht es sich gemütlich. Der gefürchtete Helmkasuar zeigt sich jedoch nicht. Nur Schilder am Straßenrand lassen darauf schließen, dass sich dieser Vogel hier in der Gegend aufhält. Auch vor Quallen wird gewarnt. Zurzeit sollten wir hier lieber nicht im Meer baden, denn hier treiben bissige Würfelquallen ihr Unwesen, eine Begegnung mit diesen, ist auf jeden Fall schmerzhaft, im schlimmsten Fall sogar tödlich. So genießen wir den traumhaften Strand am türkisblauen Meer bei einem Spaziergang und ohne ins Wasser zu gehen. Die gesammelten Muscheln werden fotografiert und dann an Ort und Stelle gelassen. Im Daintree Flavours Bistro nehmen wir unser Mittagessen ein. Wolfgang hat uns im Bus eine Speisekarte gegeben und wir konnten unter verschiedenen Fleischgerichten, Salaten oder Nudeln wählen. Das Essen ist bereits fertig als wir kommen und wir lassen es uns schmecken. Jetzt geht es zur Krokodilfahrt auf dem Daintree River. Unser Boot durchquert eine traumhafte Flusslandschaft. An den Ufern wachsen Mangroven und andere Regenwaldbäume. Der Himmel ist wieder strahlend blau mit kleinen Schäfchenwolken geschmückt. Und da ist es auch schon - das erste Krokodil. Ein kleines, dass kaum zu sehen ist, da seine Farbe so grau ist wie die Steine, auf denen es sich gemütlich gemacht hat. Wir fahren weiter und halten Ausschau nach Krokodilen. Am Wendepunkt dann die Überraschung, hier ist ein wirklich großes Krokodil zu bewundern, mindestens drei Meter lang. Zugegebener Weise sieht es ein bisschen drapiert aus, aber es öffnet und schließt das Maul, was der Beweis ist, dass es echt ist. Und - nein - Wolfgang hatte keine Fernbedienung in der Tasche, mit der er das gesteuert hat. Nun geht es zurück, aber scharfe Augen entdecken noch ein weiteres Krokodilchen im Wasser schwimmend. Naja, drei Stück, das ist doch gar nicht so eine schlechte Ausbeute. Im Anschluss gehen wir bei Angela vorbei, die in der Floravilla bio-dynamisches Eis herstellt. Über fünfzig Sorten hat sie im Angebot. Ich wähle die Urwaldvariante Daintree Rainforrest und finde beim Essen ein paar echte Blättchen im Eis. Lecker ist es allemal. Wir besuchen das Mossman Gorge Visitor Center. Ein Aborigini, der im Visitor Center arbeitet, zeigt uns, wie aus Regenwaldpflanzen Seife gemacht wird, wie Naturfarben entstehen und zeigt uns Speere und Schilder seiner Aborigini-Gruppe. Wir verlassen ihn und fahren mit einem Shuttlebus ca. 2,5 Kilometer bis zur Mossmanschlucht. Ein paar Stege führen durch den Regenwald bis hinunter an den Fluss. Hier sind schon einige junge Leute, die sich köstlich im Wasser amüsieren. In unserer Gruppe hält sich die Badelust in Grenzen und so schauen die meisten dem Treiben nur zu. Eine dreiviertel Stunde später sitzen wir wieder im Shuttlebus und fahren zurück. Der obligatorische Souvenirshop wird besucht, dann machen wir uns auf den Rückweg. Wir halten unterwegs an einem traumhaften Aussichtspunkt und an einer Wiese, auf der sich viele freilebende Kängurus tummeln. Ein erlebnisreicher Tag neigt sich dem Ende zu. Zum Abschluss gibt es ein köstliches Buffet im Hotel, bevor wir unsere Koffer packen, denn morgen verlassen wir Australien.

13./14. Tag: Freitag, 24.02.2017 Flug nach Hause oder nach Neuseeland

Der Weckdienst im Hotel ist zuverlässig, pünktlich 6.30 Uhr klingelt das Telefon. Nach einem weiteren schmackhaften Frühstück vom Buffet checken wir aus und warten auf unseren Transfer. Auch dieser Bus ist pünktlich und so fahren wir zum Flughafen. Beim Check In müssen die Gäste, die nach Neuseeland weiter reisen, nachweisen, dass sie dort nicht bleiben werden, sondern einen Rückflug nach Deutschland gebucht haben. Das ist einfach. Schwieriger wird es, als sich heraus stellt, dass in einem Ticket der Name nicht richtig eingetragen ist. Die Dame vom Check In bemüht sich redlich, kann aber letztendlich nicht vermeiden, dass wir ein neues Ticket kaufen müssen. Danach geht alles reibungslos. In Brisbane müssen wir uns verabschieden. Die Hälfte der Gruppe reist nach Neuseeland und setzt die Reise fort, die anderen fliegen nach Hause. Acht Stunden bis Singapur, mehr als dreizehn bis Frankfurt. Nun noch bis Leipzig oder Dresden oder mit der Bahn nach Hause. Dann ist es geschafft. Eine Traumreise ist zu Ende. Was bleibt, sind Erinnerungen für immer.
Meine lieben Reisegäste, eine spannende Zeit durfte ich mit Euch verbringen. Danke, dass Ihr dafür gesorgt habt, dass wir alle so viele schöne Erlebnisse hatten. Danke für die Taschentücher und die Versorgung mit Medikamenten. Danke für Eure Fröhlichkeit, Euer Lachen und auch für Respekt und Toleranz. Ich wünsche Euch alles Gute für die Zukunft und noch viele Reisen in die große weite Welt. Eure Reisebegleiterin Sabine

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht