Reisebericht: Rundreise Sterne des Baltikums mit St. Petersburg

12.05. – 25.05.2016, 15 Tage Große Rundeise mit Bus von Polen bis Finnland: Warschau – Masuren – Vilnius – Riga – Tallinn – St. Petersburg – Helsinki (Anreise per Flug, Zug, Pkw oder individuelle Verlängerungen möglich)


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Von Danzig bis Helsinki- viele Länder und noch mehr Eindrücke. Neue Bekanntschaften und zum Schluß ein sonniger Tag auf See- was will man mehr?
Ein Reisebericht von
Andreas Höhn

Donnerstag, den 12.Mai 2016 – Anfahrt durch den polnischen Teil von Pommern und Westpreussen bis Danzig

Nach zügiger Fahrt von Chemnitz über Dresden und den Berliner Ring erreichten wir pünktlich die Grenze zu Polen. Auf dem belebten Marktplatz von Stolp legten wir eine Toilettenpause ein. Bei der nahe gelegenen Stadtinformation holte der Reiseleiter für alle Gäste Stadtpläne und so konnte jeder nach den vorherigen Ausführungen des Reiseleiters die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten erkunden. Dazu zählen drei gotische Kirchen und Teile der Stadtbefestigung mit Toren und dem Hexenturm, sowie eine alte Wassermühle samt Speicher.
Um die die Fahrtzeit zu überbrücken, erzählte der Reiseleiter allerhand Unterhaltsames aus Danzigs reicher Historie und dem Wirken des Deutschen Ordens. Ein Film „Polen für Anfänger" vom Autor des gleichnamigen Bestsellers mit Kurt Krömer als Reisepartner verkürzte die leider etwas verregnete Fahrt. Die Einfahrt in Danzig zum hervorragend zentral gelegenen Hotel lief wie geschmiert. Nach dem ersten Abendessen bot der Reiseleiter noch einen Stadtspaziergang an. Vorbei an Josefs- und Elisabethkirche und am altstädtischen Rathaus ging es zur alten Mühle und weiter zu St. Katharinen. Vom Dominikanerplatz schlenderten wir dann zum Langen Markt, sahen die schönsten Stadttore, den frisch sanierten Artushof, das rechtstädtische Rathaus mit der riesigen gotischen Marienkirche im Hintergrund und durch das Goldene Tor hindurch erkundeten alle den mit Kneipen gepflasterten Weg die Mottlau entlang zum alten Hafenkran.

Freitag, den 13. Mai 2016 – Nach Ostpreussen – Danzig, Königsberg, Nidden

Pünktlich brachen wir auf zur russischen Grenze nach Königsberg, dem heutigen Kaliningrad. Wir konnten dort im Rahmen einer Stadtrundfahrt mit der sehr kenntnisreich und humorvoll erzählenden örtlichen Führerin Tamara die wichtigsten Stadtviertel, die neu aufgebaute Fischerinsel, sowie den Dom besichtigen. Anschließend begleitete uns Marina auf den russischen Teil der kurischen Nehrung. Auf der litauischen Seite wartete schon Regina, unsere Führerin durch die drei baltischen Republiken. Sie fuhr mit uns sofort zur hohen Düne bei Nidden auf der litauischen Seite der kurischen Nehrung. Im Abendlicht hatten wir wunderbare Ausblicke auf die Wanderdünen, deren höchste nunmehr 54 Meter hoch ist. Dieser herrliche Eindruck war ein wirklich schöner Tagesabschluss. Dann ging es ins Hotel, das Ende des 19. Jahrhunderts von dem bekannten Mäzen Hermann Blode, dem Begründer der Künstlerkolonie in Nidden, erbaut wurde. Nach einem leckeren Abendessen unternahmen viele noch einen Verdauungsspaziergang durch das abendliche Nidden.

Sonnabend, den 14. Mai 2016 – Litauisch Ostpreussen – Nidden, Nehrung, Memelland

Nach dem reichhaltigen Frühstück unternahmen wir einen ruhigen Spaziergang durch Nidden und vorbei an den bunten Fischerkaten, dem Bernsteinmuseum und dem Friedhof mit der evangelischen Dorfkirche von 1888 kamen wir zum Sommerhaus, das Thomas Mann sich vom Nobelpreisgeld 1929 über dem berühmten „Italienblick" hat bauen lassen. Dann folgte eine Busfahrt über den litauischen Teil der kurischen Nehrung, die zahlreiche Ausblicke in die Natur dieses besonderen Stückchens Baltikum ermöglichte. Mit der Fähre ging es in den Hafen von Klaipeda, früher die Ordensritterburg Memel. Die Stadt hat unter Kriegen und Sowjetzeit gelitten, doch sind immer mehr bedeutende historische Gebäude zu sehen. Dazu zählt das eher schlichte Herrenhaus, in dem Preußenkönig Friedrich Wilhelm III. mit seiner Luise 1807/08 residierte, wodurch die Stadt zur preußischen Hauptstadt avanciert. Da allerhand Cafés und Restaurants geöffnet waren, wirkten in der samstäglichen Mittagszeit die Straßen sehr lebendig. Zudem wurden auf dem ehemaligen Seglschulschiff, heute ein fest vertäutes Restaurant und Wahrzeichen von Klaipeda, in einer folkloristischen Aktion alle Segel gehisst. Nach einer weiteren Pause bewältigten wir bei mäßigem Samstagsverkehr die insgesamt 300 Kilometer bis Vilnius, wo einige Gäste noch nach dem Abendessen die nahe gelegene Altstadt erkundeten. Nachdem wir gegen 19 Uhr Uhr beim Hotel eintrafen und noch gut zu Abend essen konnten, erkundeten die meisten Gäste noch die nahe liegende Stadt.

Pfingstsonntag, den 15. Mai 20156 – Vilnius und Trakai

Nach einem guten Frühstück fuhren alle Gäste mit unserem Bus zur Wasserburg Trakai. Sie ist das Wahrzeichen des unabhängigen Litauen und einem Höhepunkt der Reise. Die nur über einen Steg erreichbare Burg wurde der Legende nach schon von Fürst Gediminas als Holzfestung errichtet, die mehrfach abbrannte. Ende des 14. Jahrhunderts errichtete Vytautas der Große die steinerne Burg mit diversen Anleihen beim Deutschen Orden in Stil und Fortifikation, so dass man sich in einer kleinen Ausgabe der Marienburg wähnt. Von hier regierten die Großfürsten ein Land, das von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer reichte. Der durch leidvolle Erfahrungen misstrauisch gewordene Vytautas rekrutierte sich von der Krim, denn so weit ging sein Herrschaftsbereich, etwa 400 Familien der Karäer, ein Turkvolk, das im 7. Jahrhundert eine jüdische Sekte gebildet hatte, die sich zwar an der Thora, nicht aber an den Folgeschriften orientierte. Ganz nach dem Vorbild Kaiser Friedrich II. von Hohenstauffen, dessen Leibgarde aus sizilianischen Bergmuselmanen bestand, stellten diese Karäer die Leibwache für Vytautas. Auf dem festländischen Ortsteil sieht man noch ihre giebelständigen Holzhäuser mit den drei Fenstern: eins für Vater im Himmel, eins für den auf Erden und eines für Vytautas. Auch die Kerene, wie ihre Synagoge genannt wird, steht noch.
Zurück in Vilnius hielten wir an der Peripherie der Stadt bei der Peter- und- Paul- Kirche, die mit über 2000 Stuckfiguren im Inneren der Barocktempel von Vilnius schlechthin ist. Der Bus brachte uns anschließend zum Tor der Morgenröte im schönsten Restabschnitt der Stadtmauer und ein Spaziergang führte zu den wichtigsten Kirchen und Sehenswürdigkeiten. Genannt seien das der Komplex der im 16. Jahrhundert als Jesuitenkolleg gegründeten ältesten Universität Litauens, sowie die Kathedrale am wieder aufgebauten Schloss der litauischen Großfürtsten, von dem aus das Geschlecht der Jagiellonen als Köige der litauisch- polnischen Union eines der größten Länder Europas beherrschten. Während der anschließenden Freizeit erkundete jeder nach seiner Neigung die Stadt. Abends traf sich die Gruppe um 18.30 Uhr, um zum Abendessen zu gehen, das nur wenige Gehminuten im Restaurant „Prie Ketedros" gleich am Gediminas-Prospekt gereicht wurde. Die von engagierten Gastronomen in alten Gewölbekellern eingerichtete Braugaststätte verbreitet urig mittelalterliches Flair.

Montag, den 16. Mai 2016 – Kreuzesberg und Klein Versailles

Nach einem reichhaltigen Frühstück fuhren wir mit weitem Blick auf tief liegende Wolken nach Siauliai zum Hügel der Kreuze. Nach einem weiteren Wegstück besichtigten wir Rundale, den wohl bedeutendsten adligen Landsitz in den drei baltischen Republiken. Graf Biron, Geliebter und Günstling zweier Zarinnen, hatte ihn für seine Gattin Dorothea von Kurland gebaut, die als schönste und geistreichste Frau ihrer Zeit galt. Jeder Raum ein Unikat, bildet das Schloss ein selten erhaltenes spätbarockes Ensemble. Unter der Regierung von Zarin Elisabeth war Biron in Ungnade gefallen und musste in Festungshaft. Der Besitz ging an Prinz Carl, den Sohn des polnischen Königs aus dem Haus Wettin, August III., also an einen Enkel des starken August. Der verlor wieder alles unter Katharina der Großen, die ihrem Geliebten Suchanow das Anwesen überschrieb. Letztendlich ging wieder alles an die Bironschen Erben zurück, die dann alles verloren, als Lettland eine Sowjetrepublik wurde. Noch heute führt ein in München lebender Familienzweig den Titel eines Herzogs von Kurland. Am Abend trafen wir im Rigaer Hotel Bellevue ein, wo alle ihre Zimmer bezogen und zum Abendessen gingen, das als Buffet gereicht wurde.

Dienstag, den 17. Mai 2016 – Riga

Nach dem Frühstück, das man im Hotel bereits ab 06.30 Uhr einnehmen konnte, begann um halbneun Uhr die Stadtführung durch Riga. Wir fuhren per Straßenbahn zum Platz der lettischen Schützen, sahen Rathaus und das 1999 wieder aufgebaute Schwarzhäupterhaus, in dem zur Zeit der Präsident residiert, gingen weiter zur Peterskirche und zur Johanniskirche, vor der die Bremer Stadtmusikanten stehen, ein Geschenk der Partnerstadt Bremen. Regina zeigte uns romantische Ecken, wie das Drei- Brüder- Haus oder die Krämergasse, erzählte auch Legenden der Letten. Anschließend galt ein Abstecher der Elisabethvorstadt mit rund achthundert Häusern im Jugendstil, von denen die markantesten vom Vater des Filmregisseurs Eisenstein errichtet wurden. Um 12 Uhr ging ein Teil der Gruppe zum Orgelkonzert in den Dom, anschließend bot der Reiseleiter eine kleine Domführung an. Nach der Mittagspause schlenderten alle noch weiter durch die Altstadt und man traf sich wieder im Hotel zum Abendessen, nach dem noch einige Gäste in die Altstadt fuhren, um deren tolle Atmosphäre zu genießen.

Mittwoch, den 18. Mai 2015 – Bergfest in Tallin

Um 08.30 Uhr startete der Bus nach reichhaltigem Frühstück durch Riga in Richtung Estland. In Riga fuhren wir in Ergänzung des Spaziergangs vom Vortag durch ein nördlich gelegenes Gründerzeitviertel und konnten weitere architektonische Kleinode sehen. Weiter außerhalb kamen markante Industriebauten dazu, wie das Werk, in dem die berühmte Spionagekamera Minox gebaut wurde.
Wie bei der Einreise nach Lettland gab es keinerlei Grenzformalitäten zu erledigen, aber das Terminal mit guter Infrastruktur bot Gelegenheit zur Pause. Nach einer kleinen Stadtrundfahrt durch den traditionsreichen Badeort Pärnu, bei der wir viele traditionelle Holzhäuser, die im Barockstil gehaltene evangelische Elisabethkirche und die orthodoxe Katharinenkirche sahen, legten wir am Strand die Mittagspause ein. Gegen 15.30 Uhr waren wir in Tallin und fuhren gleich zur Sängerbühne, die 2500 Sängern und 70.000 Zuschauern Platz bietet. Die baltischen Sängertreffen, in Estland seit 1868 veranstaltet, sind ja quasi wichtigster Ausdruck der kulturellen Identität und des Nationalstolzes dieser Völker, die sich sozusagen in die Unabhängigkeit hinein sangen. Dementsprechend wichtig also der Ort, der sich gerade auf das in diesem Sommer Ende Juli stattfindende Sängerfest vorbereitete. Anschließend konnten wir im Hotel einchecken und uns frisch machen, bevor uns Frank mit dem Bus auf den Domberg über der Altstadt fuhr.
Bei schönstem Wetter genossen wir dann die Stadtführung mit Regina, beginnend in der Oberstadt mit diversen Villen, der russisch- orthodoxen Alexander- Newski- Kirche und dem alten Dom mit dem Grab des Weltumseglers Krusenstern und unzähligen Wappentafeln alter baltischer Adelsfamilien, deren Wirken auch in unsere Region ausstrahlte, genannt seien nur die Wrangel und Manteuffel. Die Unterstadt erstreckt sich zwischen Nikolai- und Olaikirche, letztere war mit ihrem 31 Meter hohem, Mitte des 15.Jahrhunderts fertig gestellten Langhaus die höchste Kirche des Baltikums, der Turm soll mit über 140 Metern Höhe sogar Weltspitze gewesen sein.
Die anschließende Freizeit nutzte jeder nach seinen Neigungen. In der Heiliggeistkirche gab es den Altar vom Totentanzmaler Bernt Notke nebst vielen mittelalterlichen Epitaphen zu sehen, doch lockten auch die zahlreichen auf Mittelalter getrimmten Freisitze zum Verweilen. Ab 19 Uhr trafen sich alle zum Abendessen im Kuldse Notsu Korts. Auf Kosten des Hauses gab es ein Glas Sekt zur Begrüßung, dann Suppe, Schweinebraten mit Sauerkraut und Kuchen zum Dessert. Bei einheimischem Bier und guten Gesprächen klang ein herrlicher Tag, auch der des Bergfestes der Reise, angenehm aus.

Donnerstag, den 19. Mai 2016 – Von Estland nach Russland

Nach dem Frühstück traten wir wegen des anspruchsvollen Tagesprogramms mit Einreise nach Russland zeitig die Weiterreise an. Schweren Herzens verabschiedeten wir die so engagierte wie kompetente Reiseleiterin Regina, die allen ans Herz gewachsen war. Den russischen Reiseführer Timofej, abgekürzt Tim, nahmen wir gleich nach der Grenze auf und fuhren nach Petersburg zum Hotel, wo wir gegen 17 Uhr einchecken und eine kleine Stunde später zum Abendessen gehen konnten. Auf Timos Anraten hin kauften sich einige Gäste Jetons für die Metro und fuhren zwei Stationen entlang am Newskiprospekt zum noblen Kaufhaus Gostinny Dwor, wo auch die Kasaner Kirche, das Singerhaus und nicht weit das Winterpalais zu finden sind. Leider schränkte ein unangenehmer Nieselregen die Spazierfreude etwas ein.

Freitag, den 20. Mai 2016– Bootsfahrt in Petersburg und Ausflug nach Puschkin

Nach dem Frühstück traf sich die Gruppe um 08.30 Uhr am Bus zur Stadtbesichtigung, die mit einem Ausstieg am barocken Smolnykloster, einer Lehranstalt für adlige Hofdamen und erste Machtzentrale Lenins, begann. Anschließend fuhren wir auf die Insel mit der Peter- und Paul- Festung und besichtigten die gleichnamige Kathedrale mit den Gräbern der wichtigsten einst in Petersburg residierenden Zaren aus der Romanow- Dynastie, einschließlich der Familie Nikolaus II., die von den Bolschewiki ermordet und deren Leichen erst in den Neunzigern umgebettet wurden. Den langen Newskiprospekt entlang, vorbei an der Kasaner Kathedrale, pausierten wir hinter der Rostrabrücke unweit der Börse, um dann die russisch- orthodoxe Hauptkirche, die Isaakkathedrale zu besichtigen, die sich wie die Kasaner Kathedrale architektonisch an den Petersdom in Rom anlehnt.
Auf den Vorschlag unseres engagierten Stadtführers Timo hin entschieden sich alle Gäste für eine kleine Bootsfahrt, die bei strahlendem Sonnenschein am Mittag startete. Durch den Zuschuß von Eberhardt-Travel hielten sich die Selbstkosten auch in Grenzen. Die Tour zeigte uns zunächst viele Villen und Paläste am Gribojedewkanal, der Moika und der Fontanka, bevor wir herrliche Ansichten auf der Newa genießen konnten. Vom Bott hatte man die denkbar besten Blicke auf den Marmorpalast des Fürsten Orlow, sowie diverse andere Paläste und Kirchen. Leider liegt der berühmte Panzerkreuzer Aurora zur Zeit auf dem Reparaturdock und war daher nicht zu besichtigen, aber auch ohne dies dürfte dies eine allen unvergessliche Stunde gewesen sein.
Am Nachmittag fuhren wir nach Zarskoe Selo, heute Puschkin, um den Katharinenpalast mit dem legendenumwobenen Bernsteinzimmer anzusehen. Das grandiose Ensemble belohnte die Fahrt überreichlich. Bei der Führung durch schier endlose Gänge verloren sich die Massen auch wieder, nur im Bernsteinzimmer ballte sich das Publikum, allerdings war zügiger Durchlauf organisiert. Danach fuhren wir zum nahe gelegenen Restaurant „Pod Vorie", gebaut als altrussischer Bauernhof mit Blockhäusern aus gewaltigen Holzstämmen. Hier erwartete uns ein echt russisches Mahl. Ein guter Wodka und Wein aus dem Kubangebiet schaffte Platz im Magen und beförderte die allgemeine Kommunikation, die von einem folkloristischen Programm aufgelockert wurde. Traditionell gekleidete Sänger und Instrumentalisten sangen volkstümliche Lieder. Heiter gestimmt brachte uns der Bus anschließend zum Hotel.

Sonnabend, den 21. Mai 2016– Eremitage und Wasserspiele

Das Besichtigungsprogramm begann mit dem Besuch der Eremitage, dem kunsthistorischen Höhepunkt der Reise, denn schließlich ist sie eine der drei größten Kunstsammlungen überhaupt, auch qualitativ. Die anschließende Mittagspause am Bus diente auch dem Verdauen der Unzahl von Eindrücken. Anschließend wartete mit Peterhof die nach dem Vorbild von Versailles als Sommerschloss erbaute Palastanlage. Sie begeistert vor allem durch die imposanten Wasserspiele mit zahlreichen vergoldeten Figuren, die die größte geschlossene Brunnenanlage der Welt bildet. Das Funkeln der Fontänen und der vergoldeten mythologischen Figuren, dazu im Hintergrund die Ostsee- einen schöneren Abschluss des Petersburg- Teils kann man sich kaum vorstellen. Leider regnete es ununterbrochen, aber das konnte der Freude keinen Abbruch tun. Nach dem Abendessen schlenderten fast alle noch in die City oder mit dem Reiseleiter auf den nahe gelegenen Künstlerfriedhof des Newskiklosters, auf dem zum Beispiel die Komponisten Tschaikowski, Mussorgski, Glinka und Strawinski, sowie der Dichter Dostojewski und begraben sind.

Sonntag, den 22. Mai 2016 – Von Russland nach Finnland

Um halbneun fuhren wir entlang des Finnischen Meerbusens Richtung Helsinki, und die Verabschiedung von unserem russischen Stadtführer Timo geriet sehr herzlich. An der Grenze erwartete uns ein korrekt und zügig arbeitender Beamtenapparat. Das gleich hinter den bezwungenen Grenzen in Finnland eingenommene Mittagessen vom Bus schmeckte gleich doppelt gut. Gegen 17 Uhr erreichten wir das sehr zentral gelegene Hotel Grand Marina im Stadthafen von Helsinki, wo wir sofort einchecken konnten. Zwischen Hafenamt und alten Speichern hatte man 1912 begonnen, das damals größte Kaufhaus der Stadt im Stil der finnischen Nationalromantik aus dunkelrotem Backstein mit wuchtigen Kapitellpfeilern zu bauen. Der Weltkrieg verschob die Vollendung auf 1927 und bis in die sechziger Jahre florierte das Warenhaus, bis modernere, allen voran Stockmanns, es vom Markt drängten. Der Bau verkam zum desolaten Lager, bis er 2007 liebevoll und denkmalsgerecht zum Hotel umgebaut wurde. Das war die beste Idee und wir alle haben uns hier sehr wohl gefühlt.
Alle Gäste konnten schon vor dem Abendessen bei schönster Abendsonne auf einem Spaziergang die Innenstadt erkunden. Vorbei am Hafen schlenderte man zur russisch-orthodoxen Uspenskikathedrale, dann vorbei an Präsidentenpalast und Stadthaus zur alten Markthalle und dem Brunnen mit der spärlich bekleideten Meerjungfrau und weiter auf den Prachtboulevard, der aber etwas ruhig wirkte. Zum guten Abendessen traf sich unsere Gruppe im gemütlichen Hotelrestaurant.

Montag, den 23. Mai 2016 – Helsinki und Fähre

Pünktlich um neun begann die Stadtrundfahrt mit dem örtlichen Führer André. Der charmante und kompetente Herr mit österreichischen Wurzeln, die einen herrlich wienerischen Akzent implizierten, zeigte uns die wichtigsten Kirchen der Stadt, sprich den lutherischen Dom, sowie die archaisch- moderne ebenfalls evangelische Felsenkirche. Ein Ausstieg erfolgte am Sibeliusdenkmal und am Olympiastadion. Die Tour endete wahlweise im Zentrum der Mannerheimstrasse oder am Senatsplatz, beziehungsweise beim nahe gelegenen Busparkplatz im alten Hafen. Von hier war es nicht weit zum Rathaus mit sauberen und kostenlosen öffentlichen Toiletten, sowie zum Markt und zur Markthalle, wo es diverse Möglichkeiten zur lokaltypischen Verköstigung, vor allem mit frischem Fisch und Meeresfrüchten gibt, die allgemein genutzt wurden.
Um 14 Uhr fuhren wir zum Fährhafen. Das Einchecken ging recht zügig und auf der Fähre konnte man vom Parkdeck zu den Wohndecks ebenerdig gelangen. Nach schönen Stunden auf dem Deck mit toller Kulisse trafen sich um 18.00 Uhr alle zum Abendessen, das als üppiges Buffet gereicht wurde, zu dem es sogar Bier und Wein zur kostenlosen Selbstbedienung gab. Anschließend saßen noch viele Gäste mit Reiseleiter und Fahrer bei angeregten Gesprächen zusammen.

Heimfahrt mit Fähre und Bus

Bei ruhiger See schliefen laut Aussage alle bestens und ausgedehnte Essenseinnahmen, Deckspaziergänge und Lesepausen ließen die Zeit an Bord wie im Flug vergehen, zumal meist herrliches Sonnenwetter mit schönen Wolkenformationen war.
Planmäßig gegen 21.30 Uhr kamen wir in Travemünde an, wo wir zügig von der Fähre fuhren. Im Lübecker Hotel erwartete man uns bereits.
Ausgeschlafen und gestärkt durch ein gutes Frühstück fuhren wir am mit dem Bus auf einen Parkplatz nahe an der Altstadt und dem Lübecker Holstentor und begannen dort einen kleinen Stadtspaziergang zur Marienkirche, dem Rathaus und dem berühmten Marzipangeschäft Niederegger. Lübeck hat trotz trüben Wetters allen sehr gut gefallen und mancher nahm sich vor, die Stadt bei einem weiteren Besuch näher zu erkunden.
Die Heimfahrt lief problemlos, während der Reiseleiter noch einmal die wichtigsten Stationen der Fahrt Revue passieren ließen, die täglichen Fahrkilometer bekannt gab und von nächsten Projekten bei Eberhardt- Travel berichtete.

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Kommentare zum Reisebericht

Besten Dank Andreas. Kurz und prägnannt.
Dumme Frage: Könnte ich den Bericht auch als Datei gemailt bekommen?

Große, Michael und Steffi
29.05.2016