Reisebericht: Rundreise Brasilien mit Amazonas, Pantanal und Iguazu

20.10. – 04.11.2016, 18 Tage Rundreise mit Rio de Janeiro – Manaus – Amazonas–Erlebnis – Naturerlebnis Pantanal – Iguazu–Wasserfälle – Sao Paulo


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Eine außergewöhnliche Reise in einer kleinen Gruppe führte uns von Rio über das Pantanal und den Amazonas bis hin nach Iguazu.
Ein Reisebericht von
Anett Scheffler

1. Tag, Donnerstag 20.10.2016

Pünktlich um 17.15 Uhr traf ich mich gemeinsam mit 5 Reisegästen am Flughafen Dresden. Da wir bereits online eingecheckt waren, ging die Gepäckabgabe ganz schnell. Bei einem kleinen Snack hinter der Kontrolle lernten wir uns bereits etwas kennen. Als wir bereits im Flieger von Dresden nach Frankfurt saßen, bekam ich von den Gästen aus Leipzig eine SMS, dass ihr Flug ca. 1 Stunde Verspätung haben sollte. Da wir genügend Umsteigezeit in Frankfurt hatten, gab es keinen Anlass zur Sorge. Sicherheitshalber nahmen wir noch Kontakt mit der Zentrale von Eberhardt auf, im Falle sich die Verspätung weiter hinauszögern würde, da ich mein Handy auf dem Flug ausschalten musste. In Frankfurt angekommen, atmete ich erstmal durch, denn der Flug von Leipzig war gestartet und wir konnten gemeinsam die Weiterreise nach Rio antreten. Da wir noch vom Ankunftsgate A zum Abfluggate C14 laufen und nochmal die Gepäckkontrolle passieren mussten, hatten wir doch fast 45 min zu tun. An der Passkontrolle probierten wir alle die elektronische Variante, was wunderbar klappte. So mussten wir uns nicht an der langen Schlange der manuellen Kontrolle anstellen. 21.00 Uhr trafen dann auch die Leipziger Gäste zu uns, die sich tapfer allein durch die ganze Prozedur gekämpft hatten. Nun war unsere kleine Truppe von 8 Personen + mich komplett. Pünktlich ging es an den Einstieg ins Flugzeug und unsere Boing „Köln" brachte uns sicher und gut nach Rio. Statt den ausgeschriebenen knapp 12 Stunden brauchten wir tatsächlich unter 11 Stunden Flugzeit.

2. Tag, Freitag 21.10.2016

Guten Morgen Rio! Überpünktlich landeten wir in der Stadt des Zuckerhuts und der Copacabana. Ein langer Weg, auf den wir gar nicht eingestellt waren, wartete auf uns vom Ausstieg bis zum Gepäckband. Nach jeder Kurve kam wieder ein langer Gang. Aber was soll's wir hatten ja Zeit. Große Freude herrschte bei allen, als auch der letzte Koffer auf dem Gepäckband zu sehen war. Ganz unkompliziert konnten wir die Zollkontrolle passieren, auch wenn einige von uns nochmal die Koffer durchleuchten lassen mussten. Am Ausgang wartete bereits unsere Reiseleiterin Natalina auf uns. Sie hatte sich schon Sorgen gemacht, da zwischen Ankunft des Fluges und unserer Ankunft bei ihr mittlerweile 1 Stunde ins Land gegangen war und sie extra zeitiger aufgestanden war, weil sie gesehen hatte, dass Lufthansa zeitiger in Rio sein würde. Aber so ist es halt, wenn man unterwegs ist, es lässt sich nicht alles minutiös planen. Mit einem Kleinbus, in dem wir alle bequem Platz hatten, ging es dann zu unserem Hotel Windsor an der Copacabana. Bereits auf der Fahrt über die Schnellstraße sahen wir den Corcovado mit der Christusstatue in der Ferne. Durch den über 4 km langen Tunnel, fuhren wir sogar direkt unter der Statue hindurch und Christus breitete sein Arme im wahrsten Sinne des Wortes über uns aus. Einen ersten Eindruck bekamen wir auch schon von den Favelas, die entlang der Straße immer wieder zu sehen waren. Natalina erzählte uns, dass hier nicht nur Obdachlose uns Kriminelle wohnten, sondern auch viele normale Arbeiter, die sich die teuren Eigentumswohnungen der Innenstadt und an den Stränden nicht leisten können. Natürlich stand unser Blickwinkel auf Rio immer noch unter dem Eindruck der Olympiade. An der Lagune, wo die Ruder- und Kanuwettbewerbe ausgetragen wurden, erinnerten wir uns daran, wie das Wasser erstmal gereinigt werden musste. Aber es war schön zu sehen, dass es hier auch einen einheimischen Ruderclub gibt, der hier schon am frühen Morgen fleißig trainierte. Noch eine kurze Fahrt und wir waren bereits um 8.00 Uhr im Hotel. Mit ganz viel Glück bekamen wir sogar schon alle unsere Zimmer, womit wir gar nicht gerechnet hatten. Was für ein Luxus! Etwas Zeit zum Frischmachen und dann ging es schon kurz vor um 9 zu den ersten Erkundungen. Zunächst fuhren wir zum Zuckerhut, um mit der Seilbahn den Gipfel zu erklimmen. Unser erstes Teilstück führte uns bis auf yy m Höhe, wo wir bereits einen wunderbaren Ausblick auf die Bucht hatten, auch wenn sich die Christusstatue auf dem Corcovado gegenüber nur ab und zu zeigte. Weiter ging es dann auf dem zweiten Teilstück hinauf auf den Berg. Wir erfuhren, dass der Zuckerhut in allen anderen Sprachen Zuckerbrot heißt, da er einer Süßigkeit ähnelt. Nur die Deutschen verwenden den Namen Zuckerhut. Natürlich durfte ein Foto von jedem mit Blick auf die Copacabana nicht fehlen. Geduldig warteten wir, bis sich die Christusstatue auf der anderen Seite zwischen den Wolken hervorschob. Zusätzlich kamen wir noch in den Genuss, den majestätisch dahinschwebenden Fregattvögeln zuzuschauen. Weiter führte uns unsere kleine Rundfahrt durch die Altstadt bis zur neuen Kathedrale von Rio. Ein komisches Gebäude von außen, aber sehr interessant von innen. Schade, dass es kein Konzert gab, um die Akustik zu testen. Und nun stand noch das Sambadrom auf dem Programm. Wir waren überrascht, dass die Strecke für die Umzüge nur so kurz ist. Sogar von hier aus hatte man einen Blick direkt zu einer Favela, die aber von den Bewohnern bunt angemalt wurde, damit es schöner aussieht. Beim nächsten Karneval werden wir bestimmt ganz genau im Fernsehen den Umzug anschauen. Beim Ausstieg gab es die Möglichkeit, eines der Kostüme anzuprobieren, aber wir begnügten uns damit, den anderen Touristen dabei zuzusehen und das eine oder andere Foto zu schießen. Im Hotel zurück, trafen wir uns auf der Dachterrasse zu einem Begrüßungs-Caipirinha. Hoch über der Stadt genossen wir das für Rio und Brasilien so typische Getränk. Danach konnte sich jeder erstmal etwas einrichten und frisch machen, bevor wir uns zu einem Strandspaziergang trafen. Gemeinsam machten wir uns auf zur Copacabana. Da es doch etwas windig war und die Sonne nicht ständig schien, gingen wir nur mit den Füßen ins Wasser, aber die Wellen überraschten uns doch immer mal und so mancher hatte nasse Hosenbeine oder Schuhe. Auf dem Rückweg zum Hotel gingen wir entlang der Avenida und spätestens am 3. Kiosk kam der Durst auf ein frischgezapftes Bier. Also suchten wir uns einen netten Kiosk aus und stießen auf unsere gemeinsame Reise an.
Am Abend stand ein ganz besonderes Abendessen auf dem Programm. Zu Fuß gingen wir ca. 10 min bis zu einer Churrascaria. Ein leckeres Vorspeisenbuffet erwartete uns, bevor Fleisch in Hülle und Fülle vom Spieß serviert wurde. Leider waren wir viel zu schnell satt. Alles zu probieren, schaffte niemand von uns. Vollgefuttert und müde fielen wir alle in unser Bett.

3. Tag, Samstag 22.10.2016

Der heutige Tag stand ganz im Zeichen von Rio. Gut gestärkt vom ausgezeichneten Frühstücksbüffet wollten wir heute den Corcovado erkunden. Da es aber wettermäßig nicht so gut aussah, hatte Natalina unsere Auffahrt auf den Nachmittag verschoben und wir fuhren zuerst in die Altstadt. Am Platz des 15. November, der für die Cariocas ein ganz besondere historische Bedeutung hat, stiegen wir aus. Natalina gab uns eine Einführung in die Geschichte der Stadt, dabei standen wir direkt auf den Straßenbahnschienen, die eigentlich zur Olympiade fertig sein sollten. Bisher ist nur ein Teil der Strecke in Betrieb, mal sehen, ob bei unserem nächsten Besuch in Rio alle Strecken befahren werden. Ein kurzer Abstecher führte uns zu einem Kanonenkugelbaum, den einige von uns bereits auf anderen Reisen gesehen hatten, aber noch niemand in voller Blüte. Toll!!! Wunderschön und völlig überrascht waren wir vom Inneren der alten Kathedrale. Wunderbar die komplette Innenausstattung aus Holz mit goldener Bemalung, prunkvoll aber nicht zu überladen. Hier konnten wir uns alle vorstellen, dass so mancher seine Hochzeit gern hier feiert. Unser Spaziergang führte uns weiter durch die Altstadt von Rio, wo doch noch so manches alte Gebäude zwischen den meist nicht so ansehnlichen Hochhäusern zu finden war. Leider sind die meisten der kleinen Häuser nicht restauriert, schön, dass sie aber wenigstens von vielen Restaurants entdeckt wurden. Entlang der zur Olympiade angelegten Promenade am Meer spazierten wir vorbei am alten Hafen bis zum modernen Gebäude des Museums der Zukunft. Futuristisch ragt das Schiff auf einer Länge von bis über die Bucht. Da es nach Regen aussah, entschied sich Natalina noch vor dem Mittagessen mit uns zum Maracana-Stadion zu fahren. Leider durften wir nur von außen ein Foto machen, da das Stadion erst am nächsten Tag mit einem Fußballspiel nach der Olympiade wiedereröffnet wurde. So blieb nur für ein kurzes Foto und den Kauf einiger Neymar-Shirts für die Enkel. Unser Mittagessen war heute im Programm enthalten. In einer der ältesten Kaffeehäuser Rios fuhren wir mit einer Art Paternoster in die erste Etage, natürlich von einem Liftboy begleitet. Die historischen Räume begeisterten uns alle und dazu hatten wir das Glück, dass am Samstag Fejada-Tag ist und wir uns nach Herzenslust am Büffet bedienen durften. Die Schweineohren und -schwänze fanden aber den Weg auf unsere Teller nicht. Dafür genossen wir die anderen Leckereien.
Nun stand die Entscheidung, Corcovado ja oder nein. Wir versuchten unser Glück, konnten aber auf dem Monitor an der Kasse sehen, dass die Statue komplett in Wolken gehüllt war. Natalina unterbreitete uns den Vorschlag, es zeitig am nächsten Morgen zu versuchen und wenn alle einverstanden sind, früh bereits zeitig vom Hotel aufzubrechen. Natürlich stimmten wir alle zu. So fuhren wir entlang der Lagune und der Strände von Leblon und Ipanema zum Hotel zurück. Die freie Zeit nutzten alle, um etwas an der Copacabana zu bummeln und auf dem kleinen Markt, der am Wochenende stattfindet, nach Souvenirs zu stöbern. Am Abend trafen wir uns wieder alle und suchten gemeinsam nach einem Restaurant. Schnell waren wir uns sicher, dass wir im Freien sitzen möchten und fanden eine Gelegenheit. Gemütlich ließen wir den Abend ausklingen.

4. Tag, Sonntag 23.10.2016

Zeitig aufstehen und als erstes nach der Christusstatue schauen - es sieht gut aus!
Mit Sack und Pack trafen wir uns in der Lobby des Hotels, denn wir wollten noch ins 4 Fahrstunden entfernte Paraty. Auch Natalina bestätigte uns, dass sie am Morgen die Christusstatue von ihrer Wohnung aus sehen konnte. Voller Vorfreude machten wir uns auf den Weg und waren die ersten, noch vor der Öffnung um 8.00 Uhr, die am Bahnhof der Zahnradbahn eintrafen. Wir hatten ja unsere vorreservierten Karten vom Vortag zurückgegeben und mussten uns heute an der allgemeinen Kasse anstellen. Schon die Fahrt mit der Bahn hinauf war ein Erlebnis. Mittlerweile hatte sich der Himmel aber zugezogen und es fing sogar an zu regnen. Wir waren schon etwas traurig, aber was soll's, wir hatten alles versucht und mussten nun das Wetter so nehmen, wie es war. Wir befanden uns nun mal im wahrsten Sinne des Wortes im Regenwald. In unsere Regensachen gehüllt stiegen wir in den Fahrstuhl, der uns zum Gipfel brachte. Immerhin war die Statue von Nahem zu sehen, s o dass wir das eine oder andere Foto machen konnten. Beim Hinuntergehen zum Fahrstuhl über die Treppe stellte Natalina fest, dass es auf einmal besser wird und wir vielleicht doch nochmal hinauf fahren sollten. Und es hat sich gelohnt, wir bekamen unser Foto vom Christus, bevor wir nach Paraty aufbrachen. Eine ca. 4-stündige Fahrt lag vor uns. Entlang der Costa Verde kamen wir am Nachmittag in unserer Pousada an. Bereits auf der Fahrt hatte Natalina von Paraty geschwärmt und natürlich waren wir dementsprechend auf den so besonderen Ort gespannt. Bereits bei der Ankunft wurden wir in unserem kleinen Bus kräftig durchgeschuckelt und konnten erahnen, was das alte Pflaster für uns die nächsten Tage bereithielt. Wunderschön und gemütlich war unsere Pousada und alle Zimmer ganz unterschiedlich. Der hübsche Garten mit einem kleinen Pool und einer Bar für den Abend wurde bereits kurz erkundet, bevor wir uns mit unserer örtlichen Reiseleiterin Daniela für den Rundgang durch Paraty trafen. Es war gar nicht so einfach und ganz schön anstrengend über das Pflaster zu laufen und immer daran zu denken, stehenzubleiben, wenn man ein Foto machen wollte. Wir staunten, welche Summen aktuell für die Häuser auf dem brasilianischen Immobilienmarkt gefordert werden. Es waren aber auch Schmuckstück dabei! Vor allem die Geschichte des Ortes, der viele Jahre in einer Art Dornröschenschlaf verfallen war, faszinierte uns. Kaum zu glauben, dass hier früher riesige Mengen an Gold auf die Schiffe Richtung Rio geladen worden. Bereits auf dem Spaziergang durch die Gassen, fiel so mancher Blick in die kleinen Kneipen und netten Kunsthandwerksgeschäfte. Auch am Hafen, von dem wir am nächsten Tag einen Ausflug unternehmen wollten, schauten wir kurz vorbei. Zum Schluß des Rundgangs probierten wir den bekannten Zuckerrohrschnaps von Paraty in verschiedensten Sorten. So manches kleine Fläschchen fand auch den Weg in unser Reisegepäck.

5. Tag, Montag 24.10.2016

Heute verlebten wir einen entspannten Tag an Bord der Neptuno. Nach einem gemütlichen Frühstück spazierten wir zum Hafen und waren gespannt, ob das Wetter aushalten würde, die Regencapes waren für alle Fälle eingepackt. Fast pünktlich - als auch das letzte brasilianische Pärchen seine persönlichen 10.00 Uhr geschafft hatten - stachen wir in See, um den Nationalpark vor der Küste zu erkunden. Sobald wir aus dem Hafen ausliefen, lichteten sich die Regenwolken und wir sollten den ganzen Tag traumhaftes Wetter haben. Rund um Paraty zählt man mehr als 65 Inseln, herrliche Strände und kann im kristallklaren Wasser baden. Wir hielten, um zu Schnorcheln, zu Schwimmen sowie am Strand zu spazieren und einfach Sonne und Meer zu genießen. Zwischendurch war auch Zeit für einen kleinen Snack und den einen oder anderen Cocktail oder ein erfrischendes Bier. Am Nachmittag stöberte jeder für sich noch etwas durch Paraty und Abend genossen wir ein leckeres Abendessen mit frisch gebackenem Brot. Ein wunderschöner Tag, da waren wir uns alle einig.

6. Tag, Dienstag 25.10.2016

Heute hieß es zeitig aufstehen. Bereits um 3.30 Uhr klingelte der Wecker, da uns Natalina und Sidney um 4.00 Uhr an unserer Pousada abholten. Noch im Dunkeln fuhren wir den Weg zurück nach Rio. Wir kamen an einigen bekannten Orten unserer Hinreise vorbei, sahen aber zusätzlich noch die Lichter von einem der beiden Atomkraftwerke Brasiliens direkt neben der Straße leuchten. Wir waren überrascht, dass die Elektrizität nicht nur durch Wasserkraft und Solarenergie gewonnen wird. Zwischendurch machten wir noch einen kurzen Kaffee-Stopp und dann ging es auf direktem Weg zum Flughafen. Bereits vor Rio merkten wir, dass der Verkehr viel dichter wurde, hatten aber Glück, dass der Stau erst kurz vor unserer Abfahrt begann und wir nach nur kurzer Wartezeit die Abfahrt nehmen konnten. So waren wir dann doch schon 3 Stunden vor unserem Abflug da. So früh zeitig hatten wir außerdem noch das Glück, dass an den Check In Schaltern noch nicht zu viele Leute standen. Trotzdem dauerte es eine ganze Weile, bis wir alle unsere Bordkarten hatten, da wir noch versuchen wollten, unsere Sitzplätze zu tauschen, weil wir beim Online Check In Plätze zugewiesen bekamen, die wir nicht ändern konnten. Aber leider war nichts zu machen, also einigten wir uns innerhalb der Gruppe. Jetzt hieß es Abschied von Natalina nehmen, die sich bis zum letzten Moment um uns wie eine Mutti gekümmert hat -vielen, vielen Dank! Etwas aufgeregt gingen wir zur Gepäckkontrolle, da uns das Personal am Check In nicht sagen konnte, ob wir unsere Wasserflaschen mitnehmen können. Aber alles kein Problem. Nach der Kontrolle sicherten wir uns gemeinsam eine Bank , nutzten die Zeit für einen leckeren Kaffee, Cappuchino oder Latte Macciato und beim Kaffeeklatsch verging die Zeit doch recht schnell. Wir hofften aus dem Fenster des Flugzeugs einen Blick auf den Zuckerhut, den Corcovado oder das Maracana zu erhaschen, leider machten uns die Wolken einen Strich durch die Rechnung. In nur reichlich einer Stunde erreichten wir den Inlandsflughafen von Sao Paolo, wo wir für unseren Flug nach Campo Grande umstiegen. Auf dem Weiterflug überraschte uns eine Stewardess in ausgezeichnetem deutsch. In Campo Grando landeten wir bei strömenden Regen und wurden direkt an der Gangway mit einem Regenschirm begrüßt, welch ein Service!
Als wir durch die Schiebetür des Flughafens traten, strahlte bereits wieder die Sonne und unser Reiseleiter für die nächsten Tage, Valdir, erwartete uns. Mit dem kleinen Bus sollte es für die nächsten 3 ½ Stunden zunächst über eine asphaltierte Straße, die von riesigen Weiden mit unzähligen Rindern begrenzt würden und später fast 50 km über eine Schotterpiste. Bereits in der Dämmerung sahen wir unseren ersten Ameisenbär. Im Dunkeln erreichten wir unsere Pousada Aguape, die schon mit dem Abendessen auf uns wartete. Herzlich gelacht haben wir, als uns direkt beim Abendessen ein Pferd besuchte, kurz nach dem rechten sah und dann durch die Bar entschwand. Nachdem wir uns gestärkt und einen „Feierabenddrink" an der Bar genossen hatten, fielen wir nach dem langen Reisetag totmüde ins Bett.

7. Tag, Mittwoch 26.10.2016

Heute hieß es wieder zeitig aufstehen, denn die Wanderung durch die Umgebung der Pousada wartete auf uns. Ein einfaches, aber leckeres Frühstück und ein herrliches Vogelgezwischer begrüßte uns am Morgen. Eine ganze Menge Hyazinth-Aras waren zu sehen und da wir natürlich alle fotografieren wollten, verzögerte sich unser Abmarsch. Gemeinsam mit Fabiano und Valdir starteten wir unsere kleine Wanderung. Schon jetzt war es drückend heiß, aber die Sonne schien nicht, was sich für uns als Glücksfall erweisen sollte, da wir so mehr Tiere sahen, die sich sonst eher ins Unterholz zurückziehen. Erstaunlich, welche Vielfalt an Vögeln wir sahen: den Jesusvogel, der über Wasser läuft, den farbenprächtigen Tropial, verschiedene Kukuks- und Spechtarten und sogar ein Tucan zeigt sich uns kurz. Etwas zu laut waren unsere Gespräche für die kleinen, flinken Nasenbären, die schnell das Weite suchten. Der Ameisenbär lief uns dagegen regelrecht in Fotoposition vor die Linse. Wir lernten eine ganze Menge von Valdir über die Flora, probierten eine falsche Erdnuss, testeten die rauhen, s chmirgelpapierähnlichen Blätter der Lixeira-Pflanze und sahen die nussartigen Früchte der kleinen Palme, von der sich die Aras ernähren. Selbst unsere Guides waren überrascht, als sie Reste einer seltenen Yuagana-Katze fanden, die wahrscheinlich eine brauner Puma gefressen hat. Nach fast 3 Stunden kamen wir zurück zur Lodge und konnten uns etwas im Pool oder bei einem frischen Drink an der Bar entspannen. Wunderbar schmeckten auch die regionalen Köstlichkeiten vom Mittagsbuffet und wir probierten Käse mit Doce di leite zum Nachtisch. Nach einer ausführlichen Siesta und individuellen Spaziergängen durch die Lodge ging es gleich nochmal zu einem kleinen Kaffeesnack, bei dem wir staunten, was der eine oder andere von uns, noch vor die Linse bekommen hatte. Vor allem das Gürteltier war für alle interessant. Am späten Nachmittag ging es dann auf Jeepsafari. Auf einem großen Lastwagen, der mit Sitzbänken umgebaut war, fuhren wir alle gemeinsam über die riesige Fläche der Pousada. Wieder erfuhren wir viel Neues von Valdir, sahen verschiedene Tiere vom Tuiuiui bis zum Wasserschwein. Besonders der Stopp an der tiefsten Stelle, die von Wasser bedeckt ist, wird uns in Erinnerung bleiben, denn als wir ausstiegen, kamen auf einmal 2 Kaimane direkt aus dem Wasser auf uns zu. Auch den Baum mit Früchten, die die Eingeborenen früher für die Körperbemalung nutzen, sahen wir nochmal in voller Pracht. Und das Beste: unsere Regencapes mussten wir nur ganz kurz auspacken.Nach dem Abendessen stand noch eine Nachtsafari auf dem Programm. Erstaunlich, was unsere Guides an den in der Nacht funkelnden Tieraugen alles erkennen konnten. In gemütlicher Runde ließen wir den Tag an der Bar ausklingen. Graviola - eine Art Yakfrucht, leicht säuerlich und mit viel Fruchtsaft, eine Barbadoskirsche. Dabei begleitete uns eine kleiner Emu, der Anschluss suchte.

8. Tag, Donnerstag 27.10.2016

Guten Morgen Sonnenschein! - keine Wolke am Himmel, als wir nach dem zeitigen Frühstück auf unsere Bootstour auf dem Aquidauana-Fluss aufbrachen. In 2 Booten fuhren wir entspannt den Fluss entlang und staunten, welche Vögel es alles zu sehen gibt. Unsere Guides machten uns immer wieder auf Tiere aufmerksam, die unser ungeübtes Auge im Blätterwald überhaupt nicht gesehen hätte. Vor allem Tukane begleiteten uns auf der Fahrt immer wieder. Aber auch sonst, lernten wir wieder viel über die Region des Pantanals, an den Ufern war zu sehen, wie hoch die Unterschiede der Flusstiefe in der Trocken- und Regenperiode sind. Wir waren uns einig, ein wunderschöner Ausflug. Das sonnige Wetter nutzen wir natürlich auch zur Entspannung am Pool. Vaidir hatte noch eine freudig Nachricht, dass Abendessen, welches eigentlich sehr spät in Campo Grande geplant war, konnten wir auf vor die Abfahrt in der Lodge vorziehen und wir durften sogar bis abends in unseren Zimmern bleiben. Aber vorher wollten wir noch das Pantanal auf dem Rücken der Pferde erkunden. Da fast noch niemand von uns vorher auf einem Pferd gesessen hatte, war viel Spaß vorprogrammiert, sowohl auf unserer Seite als auch bei den Guides. Es war erstaunlich wie gut wir uns anstellten, so dass wir sogar zwischendurch eine Pause einlegen und absteigen konnten. Zur Begleitung hatten wir noch eine Kutsche bestellt, damit es für diejenigen, die sich hoch zu Roß nicht ganz so wohl fühlen, mit uns unterwegs sein konnten. Gern hätten wir noch einen schnelleren Trab ausprobiert, aber das war für das erste Mal doch zu viel. Traurig verließen wir die Pousada, wo wir uns richtig eingelebt hatten. Es stand noch eine anstrengende Rückfahrt nach Campo Grand an. Erst nach 23.00 Uhr konnten wir endlich ins Bett fallen. Obwohl das Hotel relativ hellhörig war, schätzten wir am nächsten Morgen nach einer kurzen Nacht sehr, dass es bereits 4.45 Uhr ein gutes Frühstück gab und es zum Flughafen nur 10 min Fahrt waren.

9. Tag, Freitag 28.10.2016

Heute stand unser längster innerbrasilianischer Flug vor uns, mit einem Zwischenstopp auf dem internationalen Flughafen von Sao Paulo ging es in die Urwaldmetropole Manaus. Die Flugzeit von Sao Paolo betrug 4 Stunden. Beim Umsteigen mussten wir daran denken, die Uhr 1 Stunde gegenüber Campo Grande vorzustellen, damit wir rechtzeitig beim Weiterflug waren. In Manaus wurde die Uhr später wieder 2 Stunden zurückgestellt. Ganz schnell hatten wir unser Gepäck und außerhalb des Flughafens wurden wir von Maria bereits erwartet. Da wir noch etwas Zeit hatten, fuhren wir gleich noch zum Opernhaus, da es am Tag unsere Abreise am Montag geschlossen hatte. Uns war gar nicht bewusst, dass Manaus über 2,4 Mio Einwohner hat. Wir erfuhren, wie Manaus nach dem Niedergang der ehemaligen Kautschukhochburg durch die Freihandelszone seine Wirtschaftskraft gewann. Auf dem Weg ins Zentrum fuhren wir am modernen Stadion vorbei, welches extra für die Fußball-WM 2014 anstelle des alten gebaut wurde, obwohl Manaus gar keine Mannschaft in der ersten Liga hat. Vom Opernhaus waren wir alle begeistert, welche tolles Interieur! Man fühlte sich 100 Jahre zurückversetzt. Gern hätten wir eine der Opern im Original gesehen, leider blieb die Zeit dafür nicht. Vor der Oper besichtigten wir noch das Denkmal, welches die bekannten Kontinente zur Zeit des Kautschuks zeigte. Australien war zu dieser Zeit noch nicht entdeckt. Faszinierend fanden wir alle die Fahrt zum Hafen, gern wären wir ausgestiegen und wären durch die quirligen Straßen gebummelt, aber unser Schiff die Iberostar Grand Amazon wartete auf uns. Gegen 15.00 Uhr waren wir am Schiff und wurden freundlich begrüßt. Ein kühler Waschlappen tat bei der schwülen Wärme richtig gut. Schnell füllten wir die Check In Formulare aus und dann durften wir schon unsere Kabinen beziehen. Großzügige Kabinen mit Balkon erwarteten uns. Nur durch die Funktion der Klimaanlage und der Safes mussten wir uns erstmal kämpfen, bis alles klappte. Wer kommt schon auf die Idee, dass die Batterie im Safe nicht korrekt eingesetzt ist. So schnell wie möglich erkundeten wir das Oberdeck und den Pool, bevor wir unser erstes gekühltes Getränk genossen. Dabei besprachen wir auch gleich, an welchen Ausflügen wir teilnehmen wollten. Schnell einigten wir uns und bis auf den zeitigen Ausflug zum Sonnenaufgang waren immer alle mit von der Partie. Kurz nach 18.00 Uhr hieß es Leinen los und wir starteten gespannt von Manaus Richtung Rio Solimaos. Eine Stunde später erhielten wir nochmal einige Informationen zu den Ausflüge und zu den Sicherheitsvorkehrungen an Bord. Danach hatten wir ganz schön zu tun, rechtzeitig bei Abendessen zu sein. Obwohl die runden Tische nur für 7 Personen gedacht waren, fanden wir alle zusammen zu neunt Platz an einem Tisch. Für die nächsten Tage bekamen wir das ok, den „Captains-Tisch" für unsere Gruppe zu reservieren. Wir staunten nicht schlecht ob des tollen Buffets und schafften es nicht, alles zu probieren.
Noch ein abschließender Drink an Deck und dann fielen wir totmüde ins Bett.

10. Tag, Samstag 29.10.2016

Über Nacht waren wir fast 75 km den Rio Negro und weiter der Rio Solimaos hinaufgefahren. Nach dem ausgezeichneten Frühstücksbüffet starteten wir um 8.00 Uhr zu unserem ersten Ausflug. Gemeinsam mit unserem Guide Jefferson sollte es auf eine einheimische Farm gehen. Herrlich war es den Fahrtwind mitten auf dem Amazonas zu spüren. Eigentlich hatten wir gehofft, am Flussufer einige Tiere zu entdecken, aber dazu ist der Amazonas viel zu breit und die Tiere sind viel zu scheu. Aber auch so war die Fahrt interessant. Bereits auf dem Weg sahen wir die Hausboote der Fischer, die ihre ersten riesigen Fische gefangen hatten und mit der Verarbeitung begannen. Sogar an einem Dorf mit einer kleinen Werft, auf der die Boote repariert wurden, kamen wir vorbei. Hier gab es auch eine Schule, in die die Kinder der Umgebung jeden Tag per Boot fuhren. Auf dem Weg zur am hohen Ufer gelegenen Farm mussten wir zunächst einen schmalen Steg entlang balancieren. Die Farm gehörte der Familie laut Grundbuch und aufgrund ihrer erhöhten Lage war sie auch bei Hochwasser gut geschützt. Wie wir erfuhren bringen hier andere Bewohner in der Regenzeit ihre Tiere her, um sie gegen eine Pacht weiden zu lassen. In einer kleinen offenen Scheune konnten wir eine Yukapresse sehen und bei einem Rundgang entdeckten wir so manche für uns kuriose Frucht. Am Ende des Rundgangs konnten wir sogar verschiedene Früchte probieren. Mittags legten wir eine gemütliche Pause auf dem Schiff ein, um uns fürs Piranha-Angeln am Nachmittag zu rüsten. Mit unserem kleinen "Schnellboot" ging es in ruhigeres Gewässer, um auch wirklich Erfolg beim Angeln zu haben. Alle waren wir mit an Bord und jeder, der die Angel ins Wasser warf, fing - wenn auch mit etwas Geduld - seinen Piranha. Einige von uns waren sogar richtig erfolgreich und es kam fast zu einem Wettangeln, wer die meisten Piranhas an den Haken bekam. Ein lustiges Erlebnis für uns alle! Auf dem Rückweg zum Schiff sahen wir sogar noch einige Flussdelphine und fuhren in die Abenddämmerung hinein. Am Abend hatte sich das Animationsteam etwas besonderes einfallen lassen. Bei herrlicher Panflötenmusik, natürlich live präsentiert, gingen wir auf eine Bilder- und Geschichtenreise entlang des Amazonas. Bei einem Cocktail auf dem Oberdeck ließen wir den Tag gemütlich alle zusammen ausklingen.

11. Tag, Sonntag 30.10.2016

Noch vor dem Aufstehen traf sich ein Teil der Gruppe, um an der Morgenfahrt in die Seitenarme des Amazonas teilzunehmen. Mit unserem kleinen Boot konnten wir viel tiefer in die Seitenarme hineinfahren und bekamen eine ganz andere Sichtweise auf die Komplexität des Flusses. Nach jeder Biegung sah die Landschaft komplett anders aus, mal ragten die Bäume nah bis an den Fluss, mal öffnete sich ein kleines Panorama. Auch wenn wir nur ein paar Vögel sahen, waren wir uns einig, dass sich die Fahrt gelohnt hatte, denn die Ruhe und das Erwachen am Morgen zu erleben, war etwas ganz Besonderes.
Bereits am Vortag hatten wir gemeinsam mit der Crew für unser heutiges Geburtstagkind eine kleine Überraschung vorbereitet. Beim Frühstück standen wir mit Kuchen und Sekt Spalier und sangen unser Geburtstagsständchen. Die anderen Passagiere staunten nicht schlecht. Einen Teil des Kuchens hoben wir uns für die Kaffeetafel am Nachmittag auf.
Nach dem Frühstück brachen wir dann zu unserer Regenwaldwanderung auf, die ihrem Namen im wahrsten Sinne des Wortes alle Ehre machte. Kaum verließen wir das Schiff, schon begann es in Strömen zu regnen. Bloß gut, dass wir alle unsere Regencapes dabei hatten, aber so richtig halfen sie auch nicht. Teilweise sahen wir bei unserer Wanderung die Hand vor Augen nicht, nahmen es aber mit Humor und folgten unserem Reiseleiter Jefferson brav auf Schritt und Tritt. Ab und zu machten wir uns Sorgen, als er ohne Vorwarnung im Dickicht des Regenwaldes verschwand, zum Glück tauchte er aber immer wieder auf und brachte uns letztendlich wohlbehalten zurück. Als wir auf dem Schiff ankamen, erklang von super tolle Livemusik. Die Animateure spielten von typisch südamerikanischen Rhythmen bis hin zu AC/DC alles, was zum Tanzen einlud. So mancher von uns, verpasste fast das leckere Mittagsbuffet, was aber auch nicht weiter schlimm war, denn die Crew versorgt uns auch mit kleinen Snacks an Deck und unser Kuchen schmeckte etwas später mit Kaffee um so besser.
Am Nachmittag machten wir uns noch auf einen kleinen Ausflug, der eine „Shoppingtour" im „Amazonas-Souvenirshop" beinhaltete und anschließend einen kleinen Spaziergang durch den Regenwald. Diesmal blieb es trocken und wer ein gutes Auge hatte, konnte sogar in den Bäumen Faultiere entdecken. Am Abend überraschte uns ein Showprogramm mit verschiedensten Tänzen Brasiliens und am Ende fand sich so mancher von uns mit den Sambatänzerinnen auf der Tanzfläche wieder.

12. Tag, Montag 31.10.2016

Ein ganz besonderes Ereignis erwartete uns am frühen Morgen, denn wir konnten den Zusammenfluss von Rio Negro und Rio Solimoes, den sogenannten Encontro das Aguas, ganz von Nahem erleben. Erst von hier ab, ist der Amazonas tatsächlich der Amazonas. Mehrere Kilometer lang dauert aufgrund der unterschiedlichen Fließgeschwindigkeit und des unterschiedlichen Wärmegrades das Vermischen des „schwarzen" Rio Negro und des schlammig-braun wirkenden Solimoes, wirklich ein Naturwunder an dem man sich nicht sattsehen kann, denn immer wieder zeigen sich neue Bilder - fast wie Kunstwerke aussehend - auf der Wasseroberfläche. Nach dem Frühstück hieß es dann „alle Mann von Bord" und unsere Reiseleiterin Maria erwartete uns bereits, um uns den zweiten Teil der Stadtrundfahrt von Manaus zu zeigen. Zuerst fuhren wir zum sogenannten Bananenmarkt. Riesige Bananenstauden, aber auch herrliche andere tropische Früchte ließen uns immer wieder staunen. Maria erzählte uns nebenbei so manche kleine Geschichte und der Rundgang über den Markt verging wie im Flug. Ein ungewöhnliches Andenken für 1 Real kauften wir uns bei einem Händler, eine getrocknete Schuppe des größten Amazonasfisches, den die Einheimischen als Nagelfeile verwenden. Besonders interessant war der großte Teil des Fischmarktes, erstaunt stellten wir fest, dass es keinen komischen Fischgeruch gab. Fangfrisch wurde hier der tollste Fisch präsentiert und verkauft. Außerhalb der Markthallen sahen wir die kleinen Räucheröfen, aus denen der Fisch direkt zum Mittagessen angeboten wurde. Wenn etwas mehr Zeit gewesen wäre, hätten wir sicher mal probiert. Interessant erzählte uns Maria an einem Kräuterstand von den natürlichen Heilmitteln, die von vielen Brasilianern der "neuen" Medizin vorgezogen wird. Im Kunsthandwerksmarkt hatte dann jeder etwas Freizeit, um noch das eine oder andere Andenken zu erstehen. Bevor wir es zu unserem nächsten Flug ging, zeigte uns Maria noch die ärmeren Seiten von Manaus und erklärte viel zur sozialen Lage im Land. Überpünktlich kamen wir am Flughafen von Manaus an, wo wir uns zum ersten Mal mit den Automaten der GOL abmühen mussten, denn vorher kam man nicht zur Gepäckabgabe. Mit den vielen Bordkarten für die Gruppe für den Flug von Manaus nach Sao Paulo und weiter nach Iguacu war der Check In Automat überfordert, immer wieder klemmte eine der Bordkarten. Mit viel Geduld schafften wir es aber dennoch. Durch unsere vielen bisherigen Flüge waren wir schon richtige Profis und schafften unsere nächsten 2 Flüge und die 2 Stunden Zeitumstellung wie im Schlaf. Als wir spät abends in Iguazu ankamen, waren wir aber doch froh, als wir ins Bett fallen konnten.

13. Tag, Dienstag 01.11.2016

Guten Morgen Sonnenschein! Trotz aller Unkenrufe, dass es regnen sollte, strahlte die Sonne bereits am frühen Morgen und sollte den ganzen Tag durchhalten. Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg, um die brasilianische Seite der Wasserfälle zu erkunden. Mit dem Bus fuhren wir zunächst ein kurzes Stück bis zum Eingang des Parks. Damit alles seine Ordnung hat, mussten wir aussteigen und einzeln durch die Kontrollen und danach durfte uns unser Bus wieder aufnehmen. Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht... Aber was soll's , wir waren einfach nur aufgeregt und wollten endlich die Wasserfälle sehen. Also hieß es noch ein kleines Stückchen fahren, bevor sich der erste Blick eröffnete. Einfach unbeschreiblich, wenn man direkt vor den Iguazu-Wasserfällen steht. Entlang eines Wanderwegs läuft man parallel zum Fluss entlang und an jeder Ecke eröffnen sich neue Ausblicke. Toll, Wahnsinn, grandios!!! Immer wieder musste noch ein weiteres Foto gemacht werden und gespannt schauten wir auf die argentinischen Aussichtspunkte, die uns am nächsten Tag erwarten sollten. Zwischendurch trafen wir immer wieder auf putzige Nasenbären, vor denen wir aber bereits gewarnt waren, denn wer nicht aufpasst, dem wird schnell etwas Essbares stibizt. Am Ende des Weges fuhren wir mit dem Panoramaaufzug zur Aussichtsplattform und hatten nochmal einen wunderschönen Ausblick auf die Wasserfälle.
Mittlerweile merkten wir aber auch die Mittagshitze und freuten uns schon auf eine kleine Mittagspause. Einige von uns machten ein kleines Büffet in einem einheimischen Restaurant aus und ließen es sich dort schmecken, die anderen nutzten den Nachmittag für einen Rundgang im „Parque das Aves" - einem toll angelegten Vogelpark, der sich nur wenige Schritte von unserem Hotel befand. Am Ende trafen sich aber alle am Pool, um sich im Schatten und im kühlen Nass auszuruhen.

14. Tag, Mittwoch 02.11.2016

Da es am Vortag so heiß war, hatten wir unseren Ausflug auf die argentinische Seite der Wasserfälle vorverlegt und starteten bereits zeitig, um die Mittagshitze und die eventuellen Warteschlagen an der Grenze möglichst zu umgehen. Bereits in der Nacht gab es heftige Regenfälle und Hitzegewitter und der Regen sollte uns auch noch einen Teil des Tages begleiten. Aber wir waren gespannt, welche der Seite - die brasilianische oder die argentinische Seite - denn nun die schönere sein sollte. Unproblematisch konnten wir ohne viel Wartezeit die Grenze überqueren und waren schon einige Minuten vor der Öffnung des Parks am Eingang. Immer wieder bekräftigten wir unsere Zuversicht, dass es bestimmt ganz bald mit dem Regen aufhören würde. Man muss einfach nur Geduld haben! Mit dem kleinen Bummelzug fuhren wir bis zur Endstation und machten uns auf den Weg zum "Garganta del Diablo", dem "Teufelsschlund". Welch ein Tosen hörten wir bereits von der Ferne. Noch konnten wir uns nicht vorstellen, vor welchen Wassermassen wir gleich stehen würden. Immer näher kam das Donnern des Wassers und dann eröffnete sich ein gigantischer Ausblick. Durch den vielen Regen in den letzten Stunden, war der Iguazufluss schnell angeschwollen und entsprechend hoch war die Wassermenge, die sich über die Fälle ergoß. Fasziniert rückte man immer näher an die Absperrungen und vergaß regelrecht, dass man - wenn es denn möglich war - durch die Gischt noch nasser wurde. Aber egal, ein gigantisches Erlebnis, dass man so schnell nicht wieder haben sollte. Ein ganz anderes Erlebnis war dann der Rundweg. Hier sahen wir die Iguazu-Fälle nochmal in ganz anderen Perspektiven und endlich lichteten sich auch die dunklen Wolken und die ersten Sonnenstrahlen des Tages durchbrachen den Regen. Gleich machte es doppelt so viel Freude, die immer neuen Aussichtspunkte zu genießen. Wir waren uns einig: der richtige und passende Abschluss unserer Reise! Am Nachmittag plünderten wir nochmal das Büffet des kleinen Restaurants vom Vortag, kauften ein paar letzte Souvenirs, spazierten nochmal den kleinen Rundweg des Hotels bis zum Aussichtspunkt und trafen uns nochmal am Pool. Gemütlich ging der Tag nach dem Abendessen bei einem letzten Drink in der Bar des Hotels zu Ende.

15. Tag, Donnerstag 03.11.2016

Noch einmal entspannt zum Frühstück und ein kleiner Spaziergang im Park unseres Hotels, dann fuhren wir schon zum Flughafen Iguazu. Klein und chaotisch, das hatten wir bisher noch nicht so erlebt. Eine kleine, volle "Wartehalle´" mit vielen Passagieren, der Flüge verspätet waren. Aber bei uns ging alles überpünktlich los. Wir nutzten natürlich nochmal, sofern möglich - den bevorzugten "Senioreneinstieg". Wer auf der rechten Seite im Flieger saß, konnte sogar nochmal auf die Wasserfälle in der Ferne schauen, aber auch die Sicht auf der linken Seite war auf den Iguazufluss sehr interessant. Den internationalen Flughafen von Sao Paolo kannten wir bereits, wir mussten nur ins moderne internationale Terminal wechseln.  Schnell ging die relativ lange Wartezeit von 5 Stunden bei einem verspäteten Mittagessen und beim Shoppen der letzten Souvenirs vorbei. Freudig stellten wir fest, dass wir mit dem "Siegerflieger" der Fussball-Nationalmannschaft nach Frankfurt fliegen sollten. Natürlich war das das eine oder andere Foto wert.

16. Tag, Freitag 04.11.2016

Herzlich willkommen zurück im kühlen Deutschland. Alle Langstreckenflüge und auch die Inlandsflüge in Brasilien waren alle pünktlich. Unsere letzen Flüge nach Leipzig und Dresden sollten die einigen sein, die uns warten ließen, aber letztendlich gings dann mit etwas Verspätung nach Hause.

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Diese wunderschöne Reise wird noch lange in Erinnerung bleiben! Oft wünschte man sich, länger an einem Ort zu bleiben.Die Unterkünfte waren sehr gut ausgesucht und die örtlichen Reiseleiter ebenfalls - bis auf Paraty. Doch zum Glück übersetzte Frau Scheffler für uns, da Daniela nicht deutsch sprach.
Ich hätte gern noch mehr von diesem riesigen Land gesehen, z. B. die deutschen Siedlungen im Süden. Doch für die kurze Zeit, die wir in Brasilien waren , wurde das Optimale ausgeschöpft.

HOLLER GABRIELE
10.02.2017