Reisebericht: Weihnachten im Bayerischen Wald & Passau mit Gala–Schifffahrt

23.12. – 27.12.2019, 5 Tage Weihnachtsreise mit Schloss Thurn & Taxis – Großer Arbersee – Pferdeschlittenfahrt mit Jause – Passau – Weihnachts–Gala–Schifffahrt – Engelhartszell – Schloss Egg


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Wir verbringen gemeinsam eine schöne und gemütliche Weihnachtszeit in Spiegelau am Rand des Nationalparks Bayerischer Wald. Interessante Ausflüge und typisch bayerische Herzlichkeit runden das abwechslungsreiche Rahmenprogramm für die Feiertage ab.
Ein Reisebericht von
Dr. Andreas Wolfsteller
Dr. Andreas Wolfsteller

1. Tag (Montag, 23.12.2019): Weihnachtsmarkt auf Schloss Thurn und Taxis in Regensburg — Anreise in den Bayerischen Wald

Wir starten pünktlich um 8 Uhr vom Flughafen Dresden zu unserer schönen Weihnachtsreise in den Bayerischen Wald. Während wir auf der Autobahn Richtung ehemaliger Grenze fahren, sammeln wir unterwegs weitere Gäste ein, die sich ebenfalls schon auf die gemeinsame Weihnachtszeit freuen. Es regnet, als wir das Vogtland und das Fichtelgebirge durchqueren, doch wir lassen uns unseren Optimismus nicht nehmen. Schließlich sagt meine Wetter-App, dass es in Regensburg trocken bleiben soll. Zur Einstimmung auf die Feiertage möchten wir dort nämlich den Romantischen Weihnachtsmarkt auf Schloss Thurn und Thaxis besuchen. Eigentlich handelt es sich um ein ehemaliges Kloster, das der Fürstenfamilie als Entschädigung für die Enteignung ihres Postunternehmens überschrieben wurde. Die Ahnen von Fürstin Gloria ließen es nach und nach, vor allem im 19. Jahrhundert, zu einem prächtigen Ensemble mit Schlosspark ausbauen. In den Außenbereichen und im Innenhof sind nun zur Weihnachtszeit viele Stände aufgebaut, die mit allerlei Naschwerk, herzhafter Kost, Glühwein und traditionellen Handwerksprodukten locken. Am Abend werden wir dann in unserem gemütlichen Landhotel Tannenhof in Spiegelau mit einem bayerischen Überraschungsbuffet und Musik empfangen.

2. Tag (Dienstag, 24.12.2019): Joska–Glasparadies und Großer Arbersee

Bereits vor Beginn der Reise wurden wir darüber informiert, dass wir heute leider nicht auf den Großen Arber fahren können, da die Betreibergesellschaft der Seilbahn kurzfristig einen weiteren Ruhetag einlegt. Doch dieser Programmwechsel erweist sich für uns in doppelter Hinsicht als Glücksfall. Die als Alternative gebuchte Führung durch das Joska-Glasparadies ist sehr kurzweilig und erhellend. Wir können viele Pokale bewundern mit denen schon Sportler und Stars aus aller Welt geehrt wurden. Auch die unglaubliche Bandbreite an schönen Glasprodukten ist sehr interessant. Wer möchte, kann sich sogar selbst als Glasbläser versuchen. Das ist natürlich nicht ungefährlich, denn das Glas ist noch sehr heiß, selbst wenn es schon nicht mehr glüht, wie uns eindrucksvoll demonstriert wird. Aber natürlich ist immer ein Mitarbeiter dabei. Zur Mittagszeit kehren wir dann in die Gaststätte am Großen Arbersee ein. Sie liegt inmitten einer weihnachtlichen Winter-Zauberwelt, denn hier oben auf einer Höhe von über 900 Metern liegt Schnee. Wer möchte, kann den zugefrorenen See bei einem kleinen Spaziergang umrunden. Ein Blick zum Großen Arber lässt uns einsehen, dass wir dort oben heute nichts, aber auch gar nichts gesehen hätten. Am Ende also eine glückliche Fügung, dass wir stattdessen gemütlich bei Kaffee, Tee, Keksen und einem kleinen Mittagsimbiss in dieser wunderschönen Gaststätte mit Blick auf den See sitzen. Auf dem Rückweg nach Spiegelau — wir freuen uns alle schon auf die Weihnachtsfeier — bemerkt unser Chaffeur Maik, dass der Bus von sich aus immer langsamer wird, obwohl es bergab geht. Es stellt sich als ein Problem mit der Druckluftzufuhr heraus, weshalb sich die Bremsen an der Hinterachse nicht richtig lösen. Mit mehreren Zwischenstopps und viel Geduld schaffen wir es aber ins Hotel. Nun laufen die Telefonleitungen heiß, denn so können wir morgen nicht zum Michlbauern fahren! Im Laufe des Nachmittags, während die Gäste sich Weihnachtsstollen und Wintergebäck schmecken lassen, umrahmt von bayerischer Live-Weihnachtsmusik, findet sich eine Lösung für dieses Problem. So können wir alle gemeinsam und auch wieder etwas entspannter beim Festmahl zusammensitzen und die Entenkeule genießen. Nach dem Dessert schaut dann sogar noch der Weihnachtsmann vorbei, der sich mit einem großen Karton voller Geschenke für die Gäste in den Bayerischen Wald verirrt hat.

3. Tag (Mittwoch, 25.12.2019): Pferdeschlittenfahrt im Bayerischen Wald und Fackelwanderung

Da unser Eberhardt-Reisebus heute in die Werkstatt muss, bekommen wir freundlicherweise von einem lokalen Busunternehmen aus Bodenmais einen Bus inklusive Fahrer ausgeliehen. Mit ihm geht es zum Michlbauern, wo wir auf zwei kleinere "Busse" mit jeweils 2 PS umsteigen. Trotz des ungemütlichen Wetters wird uns in den Kutschen dank dicker Wolldecken und des mitgeführten Schnapsvorrats nicht kalt. Wo kämen wir denn auch hin, wenn wir uns von einem griesgrämig gelaunten Wettergott die gute Weihnachtsstimmung verderben ließen? Für gute Stimmung sorgen nach der Kutschfahrt durch die nähere Umgebung auch der Michlbauer mit seinem Akkordeon und sein fünfjähriger Enkel, der ihn tatkräftig unterstützt und uns stolz sein Weihnachtsgeschenk vorführt. Über die zünftige Brotzeit können wir ebenfalls nur lobende Worte verlieren. Satt und zufrieden kehren wir ins Hotel nach Spiegelau zurück. Nahtlos gehen wir dann über zu Punsch, Stollen und Plätzchen. Am Abend wartet dann nach dem weihnachtlichen Buffet noch eine kleine Fackelwanderung auf uns, zu der wir mit einem Glühwein als Belohnung "überzeugt" werden.

4. Tag (Donnerstag, 26.12.2019): Dreiflüssestadt Passau und Donau–Schifffahrt mit Gala–Buffet

Denkt euch, wir haben den Bischof gesehen! Er kam aus dem Dom, das Käppchen in Pink, mit einem Lächeln im Gesicht. Wir erblicken ihn beim Verlassen des Passauer Domes gegen Ende unserer Stadtführung. Unsere Stadtführerin Josefine hatte uns schon in der Altstadt vom neuen jungen und hübschen Bischof vorgeschwärmt. Zum Glück hat sie aber auch noch Augen für ihre Heimatstadt und zeigt uns die schönsten Ecken, beginnend mit den Gassen in der Altstadt an der Donau, dem Rathaus, dem Zusammenfluss von Donau und Inn sowie dem Residenz- und Domplatz. Auch mit der Passauer Geschichte kennt sie sich sehr gut aus und lässt uns an den interessantesten Ereignissen teilhaben, wobei uns nie langweilig wird — so muss eine gute Stadtführung sein! Da möchten wir gern länger verweilen, mehr von der schönen Innenstadt sehen und einige Museen besuchen, zumal das Wetter heute herrlich ist. Wir versprechen, bald wiederzukommen. Doch nun widmen wir unsere volle Aufmerksamkeit erst einmal dem reichhaltigen Festtagsbuffet an Bord des Galaschiffes Regina Danubia, der Königin der Donau. So edel wie es das Interieur vermuten lässt, sind dann auch die leckeren Gerichte. Wir essen alle viel zu viel. Bei einem Aufenthalt in Engelhartszell können wir uns die Beine vertreten und die Pfarrkirche und den Stift Engelszell besichtigen. Ganz erschrocken müssen wir bei unserer Rückkehr feststellen, dass die Besatzung inzwischen das Kuchenbuffet aufgebaut hat. Oh je! Na gut, wir können ja das neue Jahr mit einer Diät beginnen. Versprochen! Die Eistorte und die Kuchen sehen nicht nur sehr verführerisch aus, sie schmecken auch lecker. Nach Passieren der Schleuse Jochenstein gleitet die Regina Danubia langsam im Licht der untergehenden Sonne nach Passau zurück. Maik bringt uns dann nach dem Aussteigen sicher zum Hotel, auch wenn er den Eindruck hat, der Bus würde heute Abend aufgrund eines höheren Gewichts der "Ladung" tiefer auf der Straße liegen...

5. Tag (Freitag, 27.12.2019): Schloss Egg in Bernried und Heimreise

Mit gepackten Koffern und vielen neuen Erinnerungen verabschieden wir uns nach vier Nächten vom Hotel Tannenhof. Bevor wir aber die endgültige Heimreise antreten, machen wir noch einen kleinen Abstecher zum Schloss Egg. Die gut erhaltene Wasserburg aus dem 11. Jahrhundert kann auf eine wechselvolle Historie und viele Eigentümer zurückblicken. Von einem freundlichen Herrn werden wir durch die Außen- und Innenbereiche sowie die Geschichte des heutigen Schlosses geführt, welches der ehemalige Konsul von China 1939 dem Kloster Metten abkaufte. Im Privatbesitz dieser Familie befindet sich das Objekt noch immer. Der aktuelle Schlossherr huscht sogar kurz an uns vorüber. So interessant und informativ die Führung auch ist — am Ende sind wir uns alle einig, dass hier dringend mal Staub gewischt werden müsste. Wir können gut nachvollziehen, weshalb die Burg bereits für einige Filme als Spukschloss-Kulisse herhalten durfte. Vom Hungerturm aus bekommen wir anschließend noch einen guten Überblick über die gesamte Anlage. Nun beginnt aber tatsächlich unsere Heimreise nach Dresden. Über Regensburg geht es durch die Oberpfalz und das Fichtelgebirge wieder nach Sachsen. Nach und nach verabschieden wir uns von den Gästen, bis wir pünktlich um 18 Uhr mit dem Flughafen in Dresden wieder den Ausgangspunkt unserer Reise erreicht haben.
Ich bedanke mich an dieser Stelle bei Ihnen, meine lieben Gäste, sehr herzlich für eine wirklich schöne gemeinsame und unterhaltsame Weihnachtsreise. Vielen Dank für das Mitsingen der Weihnachtslieder und das Mitraten. Ein herzlicher Dank gilt auch unserem lieben Chaffeur Maik, der uns immer sicher ans Ziel gebracht hat und trotz technischer Probleme am 24. Dezember jederzeit einen kühlen Kopf bewahrt hat.
Nun wünsche ich Ihnen noch einmal alles Gute für das Jahr 2020 und freue mich schon sehr darauf, Sie alle bald wieder als Gäste auf einer Eberhardt-(Weihnachts-)Reise begrüßen zu dürfen.
  Herzlichst, Ihr Weihnachtsmann
Andreas Wolfsteller

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