Reisebericht: Rundreise Bodensee mit Blumeninsel Mainau

13.09. – 18.09.2022, 6 Tage Rundreise rund um den Bodensee – Deutschland, Österreich & Schweiz: Bregenz – Pfänder – Konstanz – Stein am Rhein – Lindau – Friedrichshafen – Salem – Insel Mainau


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Der Bodensee zeigt sich im Frühherbst von einer ganz anderen Seite. Während im Frühjahr an den Abenden die Bewohner vorwiegend zum Sonnenuntergang mit Wein, Musik und einer wärmenden Decke ans Ufer kommen, sind es jetzt immer noch viele Gäste, die besonders aufgrund des Föns, der noch warme Temperaturen um die 25-29 Grad beschert, die zum Baden kommen. Viele kleine Städte laden mit ihren bezaubernden Fachwerkhäusern zum Besuch ein. Aber auch die Obstplantagen strahlen ihren ganz eigenen Charme aus. Die Apfelernte hat begonnen, die Weinernte muss aufgrund von ergiebigen Regen noch warten.
Ein Reisebericht von
Steffi Lambrecht
Steffi Lambrecht

Anreise über Chemnitz, Münchberg, Kreuz Nürnberg richtung Heilsbronn,Kreuz Crailsheim/Feuchtwangen nach Ulm, Memmingen, Lindau nach Bregenz

Es ist noch dunkel, als wir früh 06:00 Uhr in Dresden am Flughafen starten, aber Reisen ohne Staus gibt es sobiso nicht mehr. Also: Ruhe bewahren und noch ein bißchen snoozeln bis es hell ist. In Chemnitz nehmen wir die nächsten Gäste auf, machen unsere erste Pause am Gasthof "Vogtland" und die letzten 2 Gäste steigen in Münchberg zu. Weiter geht es über die Autobahnen A9, A7 , A6 und zum Schluss A96.
Wir ereichen Bregenz und uns fallen die vielen Leute auf, die am Ufer des Bodensees noch baden. Kein Wunder - das Thermometer zeigt 29 Grad!
Während des Eincheckens in unserem Hotel "Lamm" begrüssen wir unseren letzten Gast - Marie-Luise Herzmann, die aus dem Westerwald per Auto angereist ist. Jetzt hat jeder Gast noch ein bischen Zeit, die nähere Umgebung kennenzulernen und nach meinem Hinweis stürzen die ersten Gäste los - Richtung Bodensee natürlich ! Ist ja gar nicht so weit!
Ab 18:30 Uhr wird das 4-Gänge- Menü serviert - Urteil der Gäste: SPITZE !


Stadtführung in Bregenz und Fahrt mit der Pfänder–Bahn auf den gleichnamigen Berg

Heute steht die Besichtigung der Altstadt von Bregenz auf unserem Plan. Bregenz ( knapp 30.000 Einwohner) ist die Landeshauptstadt des österreichischen Bundeslandes Vorarlberg und Hauptstadt des gleichnamigen Bezirks. Zur Römerzeit war Bregenz ein Verkehrsknotenpunkt mit überregionaler Bedeutung. Ende des 5.Jahrhunderts verlor Bregenz seinen städtischen Charakter, als Stadt wiedererstanden ist Bregenz um 1250 auf dem Plateau der Oberstadt. Damit beginnt auch die Geschichte des heutigen Bregenz, geprägt durch Landwirtschaft, Holz- und Kornhandel. Der Bau der Eisenbahn war die Voraussetzung für die Industrialisierung des Bregenzer Raumes und Motor des Fremdenverkehrs. Heute erstaunt die kleine Stadt im Dreiländereck mit zeitgenössischer Architektur, einem vielfältigen kulturellen Angebot und den weltbekannten Bregenzer Festspielen. Nach dem Frühstück starten wir pünktlich 09 Uhr mit dem Bus , der uns zum Treff der Stadtführung in der Nähe zur Seebühne bringt. Hier erleben Gäste aus der ganzen Welt aller 2 Jahre eine neue Aufführung. Spektakulär sind jedes Mal die Bühnenbilder, dieses Jahr und auch im nächsten Jahr wird "Madame Butterfly" aufgeführt. Weiter geht es über den Fischersteg, ursprünglich für Angler gedacht ( jetzt aber eine Anlegestelle für Boote) in die Altstadt mit Rathaus. Der Höhepunkt unserer Führung ist die Oberstadt mit verträumten alten Häusern und dem Martinsturm. Anschliessend führt uns ein Spaziergang weiter durch die Altstadt bis zur Pfänderbahn. Der 1062m ü. A. hohe Pfänder gehört zu den Allgäuer Alpen. Mit seiner Aussicht auf den Bodensee und auf unzählige Alpengipfel ist er der berühmteste Aussichtspunkt der Region. Wir geniessen die Aussicht, auch wenn die Sonne nicht scheint oder spazieren durch den Alpenwildpark, um die prächtigsten Exemplare der heimischen Tierwelt zu bestaunen. Am Nachmittag teilt sich die Gruppe: einige Gäste fahren mit dem Bus zurück ins Hotel , die anderen bummeln durch die Stadt oder am See entlang zurück zum Hotel.


Besichtigung der Blumeninsel Mainau

Auch heute starten wir wieder nach einem guten Frühstück zur selben Zeit, wir fahren über die Brücken der Bregenzer Ach, der Dornbirner Ach und zum Schluss über den Rhein zur Schweizer Grenze. Nach einer fast 2-stündigen Fahrt mit dem Bus ereichen wir unser Tagesziel: die Blumeninsel Mainau. Sie ist mit etwa 45 Hektar Fläche die drittgrösste Insel im Bodensee. 1974 brachten Gräfin Sonja und Graf Lennart die gesamte Insel in die Mainau GmbH ein, deren Hauptanteilseigner die die gemeinnützige Lennart-Bernadotte-Stiftung ist. Heute stehen Bettina Gräfin Bernadotte und Björn Graf Bernadotte an der Spitze des Unternehmens.Das wechselhafte regnerische Wetter nach dem Fön war so vorausgesagt ( jedenfalls von den Einheimischen), aber wir haben auch ein bischen Glück und fangen auf unserer Tour nach einem kräftigen Regenguss auch Sonnenstrahlen ein. Ob Rosengarten, Palmenhaus, Schmetterlingshaus oder Bauerngarten, die meisten Besucher sind von der Pracht der unzählig vielen und schönen Dahlien fasziniert. Auf dem Heimweg regnet es wieder in Strömen, aber wir hatten ja Glück auf der Blumeninsel und jetzt im Bus stört es uns nicht. Unseren Busfahrer auch nicht, er fährt ruhig und gelassen wie immer und bringt uns sicher zurück ins Hotel.


Rheinfall Schaffhausen und Stein am Rhein

Heute stehen 2 Ausflüge an: Rheinfall Schaffhausen und die kleine Stadt Stein am Rhein. Wieder starten wir gut gelaunt (trotz Regengüssen) am Morgen, fahren am Bodensee entlang, bewundern unterwegs die kleinen Dörfer mit ihren liebevoll gepflegten Kreisverkehr und die herrlichen Fachwerkbauten. Nach reichlich 2 h Fahrt haben wir es geschafft! Wir sind am berühmten Rheinfall in Schaffhausen! Die kleine Stadt hat nur 30.000 Einwohner und kann dennoch oder gerade deswegen ein Ausgangspunkt sein oder auch eine Bleibe für mehrere Tage. Die Stadt hat viel zu bieten: Münster und Kloster zu Allerheiligen gehören zu den schönsten romanischen Bauwerken der Schweiz. Ausserdem laden Hallen für neue Kunst, das Museum zu Allerheiligen, Zunft-und Bürgerhäuser zum Verweilen ein. Und natürlich: der Rheinfall! Auf einer Breite von 150m und aus 23m Höhe stürzen jede Sekunde 700 000 L Wasser in das durch den charakteristischen Felsen gekrönte Rheinfallbecken.
Nachdem wir am Ufer des Rhein verweilt haben, Boot gefahren sind, den Felsen im Rhein bestiegen haben, fahren wir weiter nach Stein am Rhein. Das Städtchen mit etwa 3000 Einwohnern gehört zum Kanton Schaffhausen und ist bekannt durch seine excellent bemalten Fachwerkhäuser. Wir verweilen knapp 2 Stunden und wer mag, bummelt bei Regen am Ufer des Rheins zurück zum Stadttor. Unser Busfahrer steht schon bereit. Nach einer romantischen Fahrt durch Dörfer am Bodensee erreichen wir rechtzeitig unser Hotel, haben noch Zeit, das Erlebte zu verarbeiten, bevor wir wieder mit einem 4-Gänge-Menü verwöhnt werden.


Eine Bodensee – Schifffahrt von Lindau nach Friedrichshafen und Besuch des Schlosses Salem mit Führung

Die ganze Nacht hat es wieder enorm geregnet und dieses Mal sehr laut, weil es ausser Schnee auch Hagel gab. Beim Frühstück gab es eine kurze Absprache, ob wir unser Programm wie geplant durchführen können, keine Frage, auch bei Regen und fast nächtlicher Finsterniss gibt es kein Zurück. Unsere Demut und unser Unternehmungsgeist wurde spätestens nach 10 min. Fahrt auf dem Bodensee belohnt. Aber erst einmal fuhren wir nach dem Frühstück mit dem Bus nach Lindau, dort gab es 50 min. Freizeit, um auf der Insel die Altstadt kennenzulernen. Neben vielen Fachwerkhäusern und einem Rathaus, das auch auf der Rückseite schön aussieht, wartet die grosse Kreisstadt (24.673 Einwohner) mit dem Wahrzeichen des Bayrischen Löwen, Leuchtturm und Mangturm aus dem 12. Jahrhundert auf. Sie sind das Wahrzeichen der Stadt und besonders von der Seeseite gut zu sehen. Wir können es gar nicht glauben, die Sonne geht auf und jetzt haben wir neben tollen Fotos mit Bodensee und schwarzen Wolken auch noch Farbspiele mit Sonne! Nach einer reichlichen Stunde Fahrt erreichen wir Friedrichshafen und von dort aus geht es sofort zum Schloss Salem. Die Zisterzienserabtei Salem wurde 1137 gegründet und erlangte durch Reichtum und wissenschaftliche Leistung hohes Ansehen. Der kleine Salemer Klosterstaat war bekannt wegen seiner mustergültigen Verwaltung. Wir lernen in einer Führung Klosterkirche, Schloss und das große Gelände kennen. Danach haben wir bis zur Abfahrt unseres Busses eine Stunde zur freien Verfügung. Zum Abendessen wird uns allen bewusst, dass wir zum letzten Mal zusammensitzen und das 4.Gänge-Menü geniessen.


Heimfahrt über Memmingen, Ulm, Nürnberg, Plauen, Chemnitz nach Dresden

Nachdem alle Koffer verstaut sind, verabschieden wir uns von Marie-Luise und starten etwas früher als sonst. Nun geht ein schöner Urlaub zu Ende. Auf der Heimfahrt lassen wir noch einmal die einzelnen Tage mit ihren Ausflügen Revue passieren. Schöne Erinnerungen werden bleiben. In Münchberg verabschieden wir unsere ersten Gäste, danach in Chemnitz und zuletzt in Dresden.
Auf ein Wiedersehen! Bleibt gesund und reiselustig!

Schlusswort

Auch für mich war es wieder eine Freude, mit Ihnen reisen zu dürfen. Respekt für Ihre Gelassenheit bei durchaus schwierigen Wetterverhältnissen, für Ihren Enthusiasmus, bei Wind und Regen neue Wege zu erkunden und Danke für Ihre Hinweise. Gerne lade ich Sie zu weiteren Reisen ein. Herzlichst Ihre Steffi.

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