Reisebericht: Zugreise Alpen – zwischen Schweiz und Cote d`Azur

21.07. – 29.07.2012, 9 Tage Rundreise in der Schweiz und Frankreich mit Zugfahrten – Montreux – Genfer See – Mont Blanc – Chamonix – Grenoble – Cannes – Nizza – Avignon – Lyon


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Die Schweiz und Frankreich per Bus und Bahn erleben Welche Vielfalt an Landschaft und Kultur!
Ein Reisebericht von
Andrea Becker

Reisebericht

Samstag: Unser erster Reisetag führte uns nach einer schönen Fahrt quer durch Deutschland ins Elsass, nach Mulhouse. Diese Stadt beherbergt ein in seiner Art einzigartiges Eisenbahnmuseum - die Cité du Train. Nicht nur für Eisenbahnfans ist diese riesige Sammlung historischer Lokomotiven und Wagen sehr interessant und sehenswert. Einige von uns machten nach dem Abendessen bei einem kleinen Spaziergang auch die erste Bekanntschaft mit der hübschen Innenstadt von Mulhouse.
 
Sonntag:Mit einem sehr reichhaltigen Frühstück stärkten wir uns für die Erkundungstour durch Mulhouse. Die Reste der mächtigen Stadtmauer, das farbenfrohe Rathaus und die stimmungsvollen Altstadtgassen gefielen uns sehr. Unsere Fahrt führte uns vorbei an Bern nach Interlaken, am Fuß des

Dreigestirns Eiger, Mönch und Jungfrau. Im Anschluss setzten wir unsere Fahrt durch malerische, grüne Simmental fort und bestiegen in Gstaad den Panoramic-Express, der uns mitten durch malerische Berglandschaften ins elegante Montreux brachte. Die Promenade des Genfer Sees lud zum Bummeln ein, und wir genossen den tollen Ausblick und die vielen exotischen Blumen. Am imposanten Schloss Chillon, das sich auf dem See befindet, legten wir einen ausgiebigen Fotostop ein. Weiter führte uns unsere Fahrtstrecke nach Martigny im Kanton Wallis. Unser Hotel befand sich in malerischer Umgebung inmitten von Weinbergen. Nach dem Abendessen unternahmen einige Gäste einen schönen Abendspaziergang durch die herrlich - zum Teil mit farbigem Licht - angestrahlte Stadt.
Montag: Der Tag begann mit einem Stadtrundgang durch Martigny. Das römische Amphitheater, die Reste römischer Häuser und Thermen, das Rathaus mit seinen enormen bunten Glasfenstern, die Kirche mit dem römischen Meilenstein und der Blick zur hochgelegenen Festung La Batiaz waren Höhepunkte dieser Tour. Am Bahnhof wartete bereits der Mont-Blanc-Express, mit dem wir schließlich hinauf in

schwindelerregende Höhen fuhren, dabei hatten wir immer wieder atemberaubende Ausblicke auf die schneebedeckten Gipfel des Mont-Blanc-Massivs. An der Schweizerisch-französischen Grenze In Le Châtelard, endete diese phantastische Zugfahrt, und unser Chauffeur Michael erwartete uns bereits. Im Reisebus setzten wir die Fahrt fort und erreichten bald das französische Chamonix. Bei bester Sicht auf das Mont-Blanc-Massiv lohnte sich die Fahrt mit der Montenvers-Bahn, einer historischen Zahnradbahn, zum Mer de Glace, einem eindrucksvollen Gletscher. Der weitaus größte Teil unserer Gruppe nutzte die Gunst der Stunde für eine Fahrt mit der zweithöchsten Seilbahn Europas auf den Aiguille du Midi in 3777 m Höhe. Nach diesem Bergabenteuer gelangten wir in dreistündiger Fahrt in die Nähe der Metropole der französischen Alpenregion, nach Grenoble. Unser Hotel befand sich in einiger Entfernung zur Stadt, im Grünen, mit einem wunderschönen Garten und einem Pool.
Dienstag:Zunächst lernten wir gemeinsam die Altstadt von Grenoble kennen, danach blieb noch Zeit für individuelle Erkundungen bzw. fürs Shoppen. Über der Stadt Grenoble thront die fast 100 m hoch gelegene Festung „Fort de la Bastille“. Wir kamen mit der „Seifenblasenbahn“ auf bequeme Art auf den Hügel und genossen den tollen Ausblick auf das Tal der Isère und die sich im Tal ausbreitende Stadt.

Anschließend nahmen wir Kurs auf das Felsengebiet Chartreuse. Schon von weitem sahen wir den Himmel voller Paraglider und Drachenflieger, die von St. Hilaire-du-Touvet aus starten . Mit der fast einhundert Jahre alten Standseilbahn, kletterten wir bei einer Hangneigung von bis zu 83 % in den fast 1000 Meter hoch gelegenen Ort St. Hilaire du Touvet hinauf. Die hervorragende Sicht auf die umliegende Landschaft war eine Klasse für sich, und wir konnten sehr vielen Gleitschirmfliegern beim Starten zusehen. Nachmittags setzten wir unsere Fahrt mit dem Bus ins charmante Städtchen Sisteron, das „Tor zur Hochprovence“ fort. Unser Hotel steht direkt gegenüber der herrlich beleuchteten alten Stadtmauer. Es ist ein familiengeführtes Haus, das den ganzen Charme der Provence versprüht. Ein liebevoll serviertes Dinner mit regionalen Spezialitäten beschloss diesen erlebnisreichen Urlaubstag.

Mittwoch:Nach einem leckeren, ausgiebigen Frühstück im Wintergarten des Hotels nahmen wir Kurs auf Moustiers-Sainte-Marie, einem kleinen, malerischen Ort direkt am Felsen, überragt von einer Kapelle, über der ein weithin sichtbarer Stern hängt. Jeder konnte nach Lust und Laune durch die sonnendurchfluteten kleinen Straßen des Ortes - Zeit zum Souvenirkauf, zum Eisessen, Kaffeetrinken oder einfach nur zum Schauen. Anschließend fuhren wir weiter in eine der beeindruckendsten Landschaften Frankreichs - die Schluchten des Verdon. Den Einstieg in die Verdonschlucht bildet der azurblaue Stausee Lac Sainte Croix, an dem wir einen ersten Halt einlegten und quasi das „Bergfest“ unserer Reise erlebten. Am Cirque de Vaumale bot

sich uns eine herrliche Aussicht auf die bis zu 800 m tiefen Schluchten bietet. Weitere Aussichtspunkte waren zum Beispiel die Artuby-Brücke und die Balcons de la Mescla. Die Hochprovence tauschten wir heute schließlich gegen die Côte d’Azur ein, die uns mit Sonne verwöhnte. Über die Route Napoléon erreichten wir unser nächstes Etappenziel: Beaulieu-sur-mer, ein Städtchen zu Füßen des Cap Ferrat. Viele unternahmen am heutigen Abend bereits den ersten Strandspaziergang und das erste Bad im Mittelmeer.
Donnerstag:Ab heute entdeckten wir die Schönheit der Côte d’Azur! Bei strahlendem Sonnenschein besichtigten wir die Stadt Nizza, die auf Grund ihres milden Klimas bereits seit 200 Jahren Ströme von Touristen anzieht. Vom Reichtum dieser Mittelmeermetropole zeugen die prächtigen Paläste, Kirchen und Plätze. Wir spazierten zunächst gemeinsam über den Cours Saleya, wo der berühmte Blumenmarkt von Nizza stattfindet. Anschließend besichtigten wir Teile der fast italienisch anmutenden, farbenprächtigen Innenstadt, und einige von uns fuhren wir mit dem „Touristenbähnle“ durch die ganze Stadt und natürlich auf den Schlossberg, von wo aus man einen wunderbaren Ausblick auf die Stadt, die Umgebung und das Meer hat. Viele Gäste bummelten weiter ganz individuell durch diese schöne Stadt , und so mancher ließ sich hier ein leckeres Eis schmecken! Unser Chauffeur brachte uns um die Mittagszeit zurück nach Beaulieu. Einige Gäste verbrachten den Nachmittag am nahegelegenen Sandstrand oder besichtigten die griechische Villa Kerylos, die sich in geringer Entfernung vom Hotel befindet. Etwa die Hälfte der Gruppe machte sich mit der küstennahen Bahnlinie auf den Weg in den

Zwergstaat Monaco. Wir wurden dort von Giuseppe, unserem örtlichen Reiseführer, mit den Sehenswürdigkeiten auf dem historischen Felsen vertraut gemacht - den Villen der Reichen und Prominenten, der Kathedrale, dem Fürstenpalast usw. Schließlich nahmen wir den Stadtbus, mit dem wir zum Stadtteil Monte Carlo fuhren. Klar wollten alle mal einen Blick in das prächtige Spielcasino werfen! Es blieb aber auch Zeit, um von der Terrasse vor dem Casino die Blicke über den gigantischen Yachthafen und die ganze Bucht schweifen zu lassen. Der Zug brachte uns zurück nach Beaulieu, wo der angenehm warme Abend wie geschaffen war für einen kleinen Strandaufenthalt.
Freitag: Auf unserem Côte d’Azur-Programm stand heute die Fahrt in die Stadt der Filmfestspiele - nach Cannes. Vorher besuchten wir aber noch das nahegelegene Sädtchen Grasse, in dem seit Jahrhunderten Parfüm kreiert und produziert wird. Die Fabrik eines der 37 Hersteller konnten wir heute besichtigen und erfuhren bei einer Führung viel Interessantes über Duftpflanzen und ihre Verarbeitung zu edlen Duftwässern. Weiter ging unsere Fahrt zum Festivalpalast in Cannes und den „Boulevard des Stars“, wo die Großen des Filmgeschäfts ihre Handabdrücke verewigt haben. Wir drehten eine kleine Runde auf der berühmten Strandpromenade Croisette, bevor wir - immer entlang des reich bestückten Yachthafens - Kurs auf die Altstadt „Le Suquet“ nahmen. Viele von uns spazierten auf die Spitze des Hügels und genossen den Ausblick zum Hafen und auf die langgezogene Croisette. Viele Gäste nutzten auch die Gelegenheit, um shoppen zu gehen. Von unserem Parkplatz im Yachthafen aus ging die Fahrt wieder Richtung Nizza. Unterwegs hielten wir für drei Stunden in Antibes, einer Stadt mit provenzalischem Flair, in deren Mauern es sehr schöne Straßen und Gassen mit Charme gibt. In der aus hellem Naturstein erbauten Grimaldi-Burg, die heute ein berühmtes Picassomuseum beherbergt, besuchten wir die Ausstellung und genossen die angenehme Kühle. Draußen herrschten wieder einmal deutlich mehr als 30 ° C! Nach dem Museumsbesuch bummelte jeder nach Lust und Laune durch die schöne Stadt, und am Spätnachmittag fuhren wir zurück nach Beaulieu. Heute war sogar noch Zeit für einen längeren Strandaufenthalt und fürs Baden!

Samstag: Heute nahmen wir Abschied von der Côte d’Azur. Wir fuhren zunächst über Nizza und die Küstenautobahn bis in die Stadt der Päpste, nach Avignon. An der berühmten Pont d’Avignon, die von den zahlreichen Rhône-Hochwässern zur Hälfte hinweggespült wurde, legten wir den ersten Fotostop ein. Dann gingen wir durch eines der zahlreichen Stadttore der mittelalterlichen Stadtmauer und gelangten zum Platz vor dem Papstpalast. Es ist eines der größten gotischen Bauwerke weltweit und ist für den Betrachter schon allein aufgrund dieser Größe äußerst beeindruckend. Wer wollte, konnte gemeinsam mit der Gruppe zur Notre-Dame-des Doms und dann durch die päpstlichen Gärten auf eine Terrasse hinaufsteigen, von wo aus man einen herrlichen Blick auf die Stadt Avignon, die Flussinsel Barthelasse, die Brücke St. Bénézet und die Zwillingsstadt Villeneuve-les-Avignon hat. Einige Gäste zogen es vor, auf einer Rundfahrt mit dem Petit Train Avignon kennenzulernen. Es blieb für jeden noch ausreichend Zeit und Gelegenheit, Avignon individuell zu erkunden und die letzten Mitbringsel zu kaufen. Kurz nach Mittag gingen wir dann gemeinsam quer durch die Stadt zur Haltestelle des Shuttlebusses, der uns zum etwas außerhalb gelegenen, TGV-Bahnhof brachte. Unser Zug brauste mit 230 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit durchs Rhônetal in Richtung Lyon. Die wunderschöne sonnendurchflutete Landschaft der Cevennen und der Voralpen, zog an uns vorbei. Angekommen in Lyon, legten wir direkt an der Rhône in der Nähe des hübschen Place Carnot noch eine ausgedehnte Pause ein, bevor wir dann über die Autobahn nach Norden bis nach Chalon-sur-Saône im Burgund fuhren, wo wir Zwischenstation für die Heimfahrt am nächsten Tag machten.
Sonntag: Abschied von Frankreich! Trotz der Vorfreude auf Zuhause und das eigene Bett fiel das Abschiednehmen nicht ganz leicht, denn die Alpenzüge-Tour war eine sehr schöne Reise, und Schönes kann ja schließlich nicht lange genug dauern... Unser Chauffeur brachte uns sicher wieder zurück nach Deutschland, von wo jeder von uns die Fahrt an seinen jeweiligen Wohnort antrat.

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