Reisebericht: Single–Wanderreise auf Süd–Lesbos

16.10. – 23.10.2013, 8 Tage den Süden rund um Agiássos und Plomári auf der Insel der griechischen Ägäis erkunden (61 Wanderkilometer)


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Bereits das dritte Mal würde ich nun zusammen mit 15 Gästen die Insel Lesvos in der griechischen Ägäis bereisen. Dieses Mal wollen wir den Süden der Insel auf unseren Wanderungen erkunden. Und ich bin unheimlich gespannt darauf, denn zuvor habe ich immer den Norden bewandert. Eva- unsere Wanderführerin - hat so viel davon geschwärmt und so freue ich mich auch ganz besonders auf ein Wiedersehen mit Ihr.
Ein Reisebericht von
Cornelia Ritter
Cornelia Ritter

Mittwoch, 16.10.2013

Am Morgen treffe ich 11 meiner Reiseteilnehmer am Flughafen Berlin-Tegel und gemeinsam fliegen wir zunächst nach München, wo bereits 2 weitere Teilnehmer auf uns warten. Pünktlich geht es weiter und um 13.55 Uhr erreichen wir unser Ziel. Schon beim Überfliegen der Insel kann man das üppige Grün bewundern, was eher untypisch für diese Region ist, die im Herbst meist verbrannt und sehr karg daherkommt. Der Flughafen ist winzig, kurze Wege und die Koffer laufen auch schon über das Gepäckband, kaum dass wir die Halle betreten haben. Und da erspähe ich auch schon Eva, die uns braungebrannt herzlich begrüßt. Vor dem Flughafen steht auch schon der Bus und dahinter ist bereits das Meer in Sicht. Der Himmel ist etwas wolkenverhangen, aber das war so angekündigt und ein ganz klein wenig lugt auch die Sonne durch. Aber es ist warm und ein lauer Wind weht uns um die Nase. Nach ca. 40 Minuten Fahrt erreichen wir auch schon unser Domizil für die nächsten Tage direkt am Golf von Gera gelegen - wie sagt Eva so schön  - „unsere Luxus-Schafställe" - das kleine lauschige Hotel inmitten eines Olivenhains „ Olive Grove". Hier werden wir bereits vom Hausherren Alexandros erwartet. Zusammen mit seiner Mutter nehmen wir den Check-In vor. Plötzlich entlädt sich der Himmel und ein starker Regenguss erschwert das Beziehen unserer Zimmer ein wenig, denn unsere Zimmer befinden sich in kleinen Häuschen und Bungalows. Aber einer nach dem anderen gelangt dann mehr oder weniger trockenen Fußes zu seinem  kleinen rustikal, aber charmant eingerichteten „Luxus-Schafstall". Wir haben ein wenig Zeit uns auszuruhen und anzukommen. Um 17.30 Uhr treffen wir uns auf der Frühstücksterrasse und Eva stellt kurz das Programm für die kommenden Tage vor.  Und anschließend spazieren wir ca. 10 Minuten bis zur nächsten Taverne, in der uns ein äußerst leckeres, sehr griechisches Abendessen serviert wird, mit frischen Salaten, gegrillten Garnelen, eingelegten Sardellen, Tsatsiki natürlich... alles frisch zubereitet, einfach grandios. Dazu ein Gläschen Wein und abschließend noch einen Ouzo und wir waren rundum zufrieden.

Donnerstag, 17.10.2013

Ganz gemütlich gingen wir den Tag an, schließlich wollten unsere Gäste sich ja erholen. Um 08.30 Uhr gab es auf der Frühstücksterrasse (open-air) eine Stärkung mit Brot, Eier, Schafskäse, Schnittkäse, Wurst, Oliven, Tomaten, Gurke, frisch gepressten Orangensaft, Kaffee und/oder Tee. Eva und ich hatten uns am Morgen im Internet die Wetterkarte angesehen, naja nicht so grandios und die ganze Nacht hatte es reichlich geregnet. Wir besprachen uns und beschlossen, die geplante Wanderung den Witterungsbedingungen ein wenig anzupassen. Regensachen wurden in den Rucksack gepackt für den Fall der Fälle und so brachen wir um 10.00 Uhr zu unserer ersten Wanderung auf. Der Himmel war wolkenverhangen, aber es war angenehm warm und wir in Wanderlaune. Unser Bus brachte uns zunächst zu unserem Ausgangspunkt der Wanderung, einem netten Rastplatz. Hier konnten wir uns mit frischem Obst oder Trockenfrüchten als Wegzehrung eindecken. Ganz gemütlich, ganz siga, siga (langsam, langsam) wie Eva uns immer wieder in den nächsten Tagen auffordern würde, wanderten wir nun los. Das mit dem „siga, siga" mussten wir allerdings erst noch lernen, denn irgendwie waren wir von unserem Alltag noch ganz schön gehetzt. Unsere Sinne mussten sich erst noch öffnen und schärfen. Über alte Karrenwege, leicht bergan, vorbei an unzähligen Oliven-, Feigenbäumen, Platanen und Pinien erreichten wir schließlich das noch sehr traditionsreiche Bergstädtchen Agiasos auf immerhin 700 Metern über dem Meeresspiegel, das sich malerisch an die Hänge des Olymposgebirges schmiegt. Schmale, gepflasterte Gassen mit zahlreichen Cafenions und Tavernen zeichnen diesen Ort gleichermaßen aus, wie deren berühmte Keramikkunst.  Wir besichtigen zunächst die Kirche, bevor wir bei einem griechischen Kaffee und den Leckereien aus der Bäckerei gegenüber eine Rast einlegen. Eva liest dazu aus dem Buch von Eva Demski, die darin Ihre Liebe zu dieser Insel beschreibt, z.B. die Form der Insel mit der eines Platanenblattes vergleicht und uns auffordert „mit den Füßen einer Bergziege und dem furchtlosen Herzen eines Wanderfalken" das Inselinnere zu erobern.  Wir lauschen Eva dabei ganz gespannt zu, und ganz allmählich gelingt es uns, die Gelassenheit und Ruhe der Menschen dieser Insel auch in uns aufzunehmen. In unserer Freizeit lassen wir das Flair der Gassen auf uns wirken, mit den Häusern deren vorspringende Obergeschosse, bekannt als sachnisia, und hölzerne Balkone mit Blumentöpfen von Begonien, Nelken und Geranien uns verzaubern. Schließlich erwartet uns wieder unser Chauffeur und fährt uns sicher über die engen Bergstraßen zurück in unser Hotel. Das Abendessen lassen wir uns wiederum in der Taverne nahe unseres Hotels servieren. Moussaka wurde heute von Eva bestellt, ein ganz typisches Gericht, bei dem Lammhack und Auberginen geschichtet und mit Schafskäse überbacken wird. Einfach lecker.. Zum Verdauen abermals ein Ouzo hinterher, das hilft.

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Hallo Conni, vielen Dank für Deine schönen Bilder, liebe Grüße an Alle, war eine schöne Reise, Gruß Sonja

Sonja
25.10.2013