Reisebericht: Wanderreise auf der Insel Kreta – Griechenland

10.05. – 17.05.2019, 8 Tage Wandern auf Kreta: Knosiano–Schlucht – Gortys – Knossos – Heraklion – Samaria–Schlucht – Karano Schlucht – Agios Konstantinos (51 Wanderkilometer)


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8 Tage Wandern auf Kreta: Knosiano-Schlucht - Gortys - Knossos - Heraklion - Samaria-Schlucht - Imbros Schlucht - Agios Konstantinos (51 Wanderkilometer)
Ein Reisebericht von
Nico Stolba

1. Tag – Anreise


Heute geht es endlich los. Wir fliegen auf die Insel der 100 Schluchten, Kreta.
Für unseren Gast aus Hamburg geht es schon zeitig in der Früh los, dafür darf Sie aber schon einmal das schöne Wetter und das Meer für uns testen. Zwei weitere Gäste fliegen ab Frankfurt und werden ebenfalls vor der Gruppe im Hotel sein. Für den Großteil der Gruppe geht es mit dem Bus von Dresden nach Leipzig, dort treffen wir auf die Gäste, die selbst angereist sind und unsere Gruppe ist komplett. Bereits eingecheckt, geben wir unser Gepäck am Schalter ab und begeben uns in Richtung Sicherheitskontrolle und Abflug Gate. Ja das mit dem Abflug Gate war so eine Sache, 23, 24, 25 oder doch 26... Wir waren alle gespannt, aber letztendlich hatte man sich dann mit energischer Stimme, für Gate 26 entschieden. Lautes Gelächter in der Abflughalle...
Nun geht es mit etwas Verspätung auf in den Süden, auf die 4 größte Insel im Mittelmeer.
Durch reichlich Rückenwind beträgt unsere Flugzeit heute nur 2.35 h. Vorbei an Prag, Bratislava, Sarajevo und Tirana landen wir überpünktlich 20.00 Uhr auf dem Flughafen auf Kreta. Nach einer butterweichen Landung verlassen wir das Flugzeug und genießen den Sonnenuntergang hinter den Bergen. Traumhaft, was für ein Empfang...
Unsere Reiseleiterin KIKI wird uns am Ausgang in Empfang nehmen und die Gäste zum Bus begleiten. Ich warte noch auf unsere 2 Stuttgarter Gäste und auf geht es mit dem Bus an der Nordküste Kretas entlang in den Westen der Insel, nach Kavros. Dort werden wir bereits erwartet und kommen in den Genuss des ersten griechischen Salates zum Abendbrot. Noch ein kühles Bier dazu und dann geht es nach einem sehr langen Tag ins Bett, Kalinìkta

2. Tag – Imbros Schlucht


Kalimèra... Heute steht die erste Wanderung auf dem Programm, die Imbros Schlucht 700 m tief und 8 km lang. Nach dem Frühstück begrüße ich unsere Gäste aus Hamburg und Frankfurt. Mit unserem Busfahrer Nektarios fahren wir 9.00 Uhr vom Hotel Vantaris Beach zum Dorf Imbros, wo sich auch der Eingang in die Schlucht befindet. Noch schnell ein paar Fotos vor dem Eingang und schon steigen wir 10.00 Uhr die Stufen hinunter in die Imbros Schlucht. Den Eintritt übernimmt heute Eberhardt TRAVEL, aber wir müssen einen Abschnitt der Eintrittskarte gut aufheben für den Checkpoint am Ende der Schlucht, zur Kontrolle, dass auch wirklich jeder die Schlucht vor der Nacht unversehrt verlässt. Vorbei an Brandkraut, falscher Salbei und Drachenbaum erreichen wir nach 4 km eine kleine Hütte mit einem Wächter und machen unsere Pause. Nach der Halbzeit kommen wir zur engsten Stelle 1,60 m. Im Flussbett entlang genießen wir die Ruhe, die verschiedenen Pflanzenarten und den atemberaubenden Blick die Schlucht hinauf. Wahnsinn, was für ein Anblick... 13.00 Uhr erreichen wir das Ende der Schlucht und geben unseren Abschnitt der Eintrittskarte am Checkpoint ab. Direkt am Ausgang befindet sich eine Taverne mit Blick auf das Meer, und wir lassen es uns nicht nehmen nach der Wanderung einzukehren um zu speisen und ein kühles Getränk zu uns zunehmen. Danach fahren wir zurück zum Hotel und entspannen bei einer gratis Massage oder auf der Sonnenliege am Meer, bevor wir vor dem Abendessen vom Hotelmanager persönlich begrüßt werden. Nach dem Welcome Drink und einer kurzen Vorstellungsrunde dürfen wir uns am reichhaltigen Buffet bedienen und füllen unseren Kalorienbedarf wieder auf, ha ha ha...

3. Tag – Samaria Schlucht


Die größte Schlucht Europas 1230 m tief und 16 km lang ist heute unsere Herausforderung. Nach einem zeitigen Frühstück 6.30 Uhr fahren wir 7.30 Uhr in Richtung Omalos Hochebene, vorbei an Orangen- und Olivenplantagen. Kreta hat 30 Mio. Olivenbäume, 100 verschiedene Sorten und die ältesten Olivenbäume sind 3000 Jahre alt. Angekommen am Ende der Straße bereiten wir uns auf unsere Wanderung vor. Noch ein Gruppenbild vor den schneebedeckten Gipfeln der Berge, dann starten wir den Abstieg 9.30 Uhr. Jeder findet sein Tempo und es bilden sich kleine Gruppen. Die Schlucht hat auf Grund der immensen Regenfälle im Februar (1200 mm, im Jahr sonst 600 mm!) erst am 10.05. eröffnet und somit waren wir fast unter uns und konnten die Wanderung umso mehr genießen. 174 Pflanzenarten, 32 verschiedene Tiere und 199 Vogelarten finden wir den Weg hinab in Richtung Meer. Auf Grund der Regenfälle führt die Schlucht ungewöhnlich viel Wasser. Für uns natürlich perfekt, wir haben die ganze Wanderung entlang das Wasserrauschen in den Ohren und überqueren unzählige Male den Fluss, mal auf Steinen, mal auf Holzbrücken. Mitunter ab und zu etwas abenteuerlich, aber schlussendlich haben alle das Ziel in Agia Roumeli erreicht und wir fahren mit der Fähre 17.30 Uhr nach Chora Sfakion mit kurzem Zwischenstopp im pittoresken Fischerdorf Loutro, das kleine Santorin. Am Hafen nimmt uns Nektarios wieder in Empfang und bringt uns sicher ins Hotel. Nach dem Abendessen heißt es nur noch Füße hochlegen und ab ins Bett.

4. Tag – Sirikari Schlucht – Chania


Nach dem Frühstück fahren wir 8.30 Uhr nach Sirikari, unserem Startpunkt unserer Wanderung für heute. An der kleinen Kapelle schlüpfen wir in unsere Wanderschuhe, was uns nicht ganz so leicht fällt, auf Grund des Muskelkaters von der Samaria Schlucht gestern, naja da müssen wir jetzt durch und somit werden wir uns den Muskelkater heute raus laufen. Den Ziegenweg hinunter oder wie er getauft wurde, ein wahrlich "beschissener" Weg, ha ha ha... folgt eine Wanderung oberhalb der Schlucht mit Blick auf den Fluss, denn auch die Sirikari Schlucht führt Wasser. An der Steinbrücke machen wir unsere Pause und es bieten sich sehr viele Motive um ein Foto zu machen.
Nach 3 h kommen wir in Polirinia an und steigen in unseren Bus zu Nektarios. Nach kurzer Fahrt Richtung Norden an das Meer zwischen 2. und 3. Halbinsel im Westen Kretas, kommen wir in Kastelli an. Die engen Straßen und Gassen meistert Nektarios bravourös. Ein Hoch auf unseren Busfahrer...Busfahrer... Busfahrer...(Lied). In Kastelli erwartet uns ein Mittagessen in einer Taverne direkt am Meer... Nach unserer Wanderung perfekt um unseren Energiehaushalt wieder aufzufüllen. Griechischer Salat, Brot mit Tomate, Hackbällchen mit Pommes, Calamari, Aubergine, gefüllte Weinblätter und natürlich nicht zu vergessen Tzatziki, sowie Wasser, Wein und Raki füllen unsere Tische. Hmmm... war das lecker, ein Genuss... Wir hätten ewig sitzen bleiben können, aber heute stand noch Chania, die 2 größte Stadt Kretas auf dem Programm. Angekommen in Chania besuchen wir die Markthalle, das archäologische Museum und den venezianischen Hafen der Stadt. Eine sehr schöne Stadt, die im 2. Weltkrieg zum Teil verschont geblieben ist, nicht wie Heraklion, was fast vollständig zerstört worden ist. Nach einem Stadtbummel in Chania fahren wir zurück zum Hotel und gehen zum Abendessen.

5. Tag – Agios Konstantinos – Argiroupolis


Nun verlassen wir unser Hotel Vantaris Beach im Westen Kretas und packen all unsere Sachen bei Nektarios in den Bus. Nach dem Frühstück und dem Check Out holt Kiki noch fix Brot für unser Picknick am heutigen Tag. Wir fahren nach Agios Konstantinos und starten unsere Wanderung im kleinen Dorf. An den Maulbeerbäumen und den Flaschenputzern vorbei, machen wir unsere Pause unter einer großen Platane und versuchen den Geräuschen eines Frosches auf den Grund zu gehen. Leider ohne Erfolg, ha ha ha... 12.30 Uhr erreichen wir das Dorf Argiroupolis und wir bereiten unser Picknick an den Wasserfällen vor. Bei griechischem Salat, Brot, Wein und Raki lauschen wir den Wasserfällen und genießen die Aussicht auf die Berge. Einfach Traumhaft... Danach fahren wir nach Hersonissos in das King Minos Hotel und werden vom Hotelmanager höchstpersönlich in Empfang genommen. Was für eine Ehre, er erklärt uns alle Gegebenheiten im Hotel und wir bekommen ganz schnell unsere Zimmer. Nun ist noch Zeit zum Entspannen oder im Meer schwimmen zu gehen. 18.30 Uhr treffen wir uns zum Abendessen und wer noch Lust hatte nahm am griechischen Abend im Hotel teil und tanzte sich beim Sirtaki den Muskelkater aus den Beinen, ha ha ha...

6. Tag – Knossos – Pesa – Heraklion


Heute steht Kultur auf dem Programm und das Wetter meint es gut mit uns. Es ist etwas bewölkt und nicht ganz so heiß. Perfekt für eine Besichtigung von Knossos. Nach dem Frühstück erreichen wir nach einer halben Stunde Busfahrt, mit unserem neuen Busfahrer Michalious, die Ausgrabungsstätte von Knossos. Es ist schon bewundernswert, was die Minor vor 4000 Jahren vor Chr. geschaffen hatten. Der Palast von Knossos hatte 1400 Räume und eine Fläche von 22.000 qm. Wahnsinn... Da fällt mir ein Witz ein, kennt ihr einen Satz mit Wahnsinn und Unsinn? Wahnsinn schon mal bei Unsinn Garten! Ha ha ha... Nach der Besichtigung von Knossos fahren wir zum Weingut nach Pesa. Im Weinanbaugebiet Pesa steht der älteste Weinberg Europas. Nach einer kurzen Filmvorführung verkosten wir 5 Weine der Region und naschen nebenbei Kräuter- und Käsetaschen sowie Brot mit Tomate und Oliven. Köstlich... Noch schnell im Shop etwas Olivenöl und Tymianhonig für die Daheimgeblieben gekauft, fahren wir im Anschluss in die Hauptstadt Kretas, Heraklion, der 4 größten Stadt Griechenlands. Wie schon erwähnt wurde Heraklion im 2. Weltkrieg fast vollständig zerstört. Kiki führt uns durch die Stadt, am Löwenbrunnen vorbei bis hin zum Venezianischen Hafen. Ab hier kann jeder selbst seinen Belangen nachgehen und wir treffen uns alle wieder am Bus. Zurück im Hotel wartet ein leckeres Abendbuffet auf uns.

7. Tag – Knosiano Schlucht – Matala – Gortys


Nach dem Frühstück fahren wir nach Agia Irini und starten unsere letzte Wanderung an einem Aquädukt. Hier bietet sich natürlich ein Gruppenfoto an und mit Kiki`s Mann haben wir den perfekten Fotografen dabei. Super... Also alle Mann Cheeeeeeeeeeeeeeeeeeees.... Perfekt... Die heutige Wanderung führt uns entlang der Weinberge, wir sehen Kakteen mit unzähligen Schnecken geschmückt und an einem weiteren alten Aquädukt suchen einige von uns den Nervenkitzel für ein spektakuläres Foto... Aber ich glaube es hat sich gelohnt, oder? Am Ende unserer Wanderung schwingen wir uns wie Tarzan am Seil über den reißenden Fluss, ha ha ha... Spaß... Aber ein wenig abenteuerlich war die letzte Wanderung schon, Dank Kiki, ha ha ha... Nach unserer Wanderung fahren wir an der breitesten Stelle Kretas in den Süden, nach Matala. Vorbei am Nabel Kretas, dem geografischen Mittelpunkt Kretas, und der Messara Ebene, die an alle 3 Gebirge Kretas grenzt, die weißen Berge, das Ida Gebirge und das Dikti Gebirge, erreichen wir Matala und kehren in die Taverne Sirtaki ein. Zur Begrüßung gibt es erst mal einen Raki, nachdem alle gespeist hatten, bleib noch Zeit für die Besichtigung der Höhlen der Hippies oder um seine Füße im Meer zu entspannen. Auf der Rückfahrt in den Norden zum Hotel machen wir noch einen Zwischenstopp in Gortys. Gortys war in der Antike für lange Zeit die größte Stadt auf der Insel Kreta. Heute besichtigen wir die Ausgrabungsstätte Gortys mit der Titus Basilika, dem Odeon und den 3 Gesetztafeln mit Original Schrift. Nachdem uns Kiki durch Gortys geführt hat und wieder an Ihrem unheimlichen Wissen hat teilhaben lassen, fahren wir zurück zum Hotel. Jetzt heißt es Abschied nehmen von Kiki. Efharistò für diese sportlich aktive und geschichtlich sehr informative Woche. Bleib wie du bist und vor allem gesund. Wir sagen auf Wiedersehen, weil wir dich wieder sehen möchten... Bis Bald Kiki... Für uns heißt es heute letztmalig vom reichhaltigen Abendbuffet zu schlemmen, und den Abend gemeinsam bei der Feuershow ausklingen zu lassen.

8. Tag – Heimreise


Zum Frühstück treffen wir uns wieder im Restaurant mit Blick auf das Meer. Danach heißt es bereits Abschied nehmen von unserem Hamburger Gast. Am Nachmittag verlassen uns unsere Frankfurter Gäste und für den Rest der Gruppe heißt es, Freizeit bis zum Abend, dann werden wir zum Flughafen gefahren und treten die Heimreise an.
Ich möchte mich bei Euch ganz lieb bedanken für diese tolle Wanderwoche, bleibt bitte alle schön gesund und auf ein baldiges Wiedersehen...
Nico

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Hallo Nico,
heute haben wir Post erhalten. Vielen Dank für die schönen Fotos und den tollen Reisebericht. Nun kann ich auch mein digitales Fotobuch beginnen.
Meinen eigenen Reisebericht kann ich jetzt mit den Ortsnamen ergänzen. Das ist immer das, was ich mir bei einer Reise nicht so richtig merken kann.
Es war - trotz meiner Probleme in der Samaria-Schlucht - eine wunderbare Reise. Du hast alles super gut gemanagt und hast viel Geduld bewiesen. Dafür danke ich Dir.
Mit Kiki hattet ihr auch eine sehr gute Wahl getroffen. Ich liebe Geschichte und konnte vieles lernen.
Ich bzw. wir wünschen Dir weiterhin viel Erfolg. Wer weiß, vielleicht sieht man sich mal wieder.
Mach´s gut.
Liebe grüße von Jürgen+Marion

Marion Gutsche
24.05.2019