Reisebericht: Flugreise London RICHTIG erleben

20.04. – 26.04.2024, 7 Tage Städtereise mit Flug nach London – Wachablösung – Stadtrundfahrt – Tower – St. Paul's Cathedral – Bootsfahrt auf der Themse – The Shard – Windsor


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Hippes Camden, moderne City of London, royales Windsor und traditionelles in Westminster- besser kann man London im Frühling nicht erleben.
Ein Reisebericht von
Marlies Thrum
Marlies Thrum

Samstag, 20. April 2024 Flug nach London und Stadtrundfahrt

Für einige Gäste unserer kleinen Reisegruppe ging es heute ganz zeitig los, von Dresden, Leipzig, Berlin und Hamburg kamen sie nach Frankfurt. Unser Flieger nach London war pünktlich, der Kapitän gut gelaunt und nach ein paar Warteschleifen über London durften wir dann auch landen. Unsere Koffer ließen sich ziemlich Zeit, viel mehr aber noch der Coach Marshall am Flughafen, der eigentlich die Busse für die Gruppen zum Bussteig ruft. Schließlich habe ich selber unseren Bus angerufen und endlich kam er dann auch. Shawi, unser Fahrer verstaute die Koffer und dann ging es durch den Londoner Verkehr zum Hotel. Wider erwarten waren unsere Zimmer schon fertig und so konnten wir gleich einchecken. Dieter, unser Guide für die Stadtrundfahrt, wartete bereits und so ging es mit etwas Verspätung los. Wir waren gespannt, wie wir durch die Stadt kommen würden, morgen findet der London Marathon statt und heute schon der Mini- Marathon für die Kids. Aber Dieter kannte sich hervorragend aus und so konnten wir mehr als erwartet sehen. Unterwegs erzählte er von der Stadt, in der er schon lange lebt, von der City of London mit ihren eigenen Grenzen und Polizisten und Gesetzen. Von den Normannen, die vor den Toren der City of London diese riesige Burg bauten- heute der Tower of London. Und am anderen Ufer der Themse hielten wir für einen kleinen Spaziergang zur Themse mit Blick auf den Tower und die Tower Bridge. Über diese mußten wir natürlich fahren. Mit einer kleinen Baustellen- Umleitung erreichten wir dann entlang der Themse wieder Westminster, umrundeten den Parliament Square, sahen Big Ben, die Häuser der Parlamente, Westminster Abbey ... Am Buckingham Palast stoppen wir noch einmal für Fotos bevor es wieder Richtung Westen geht. Ein letzter Fotostopp am Albert Memorial gegenüber der Royal Albert Hall, dann fahren wir zurück zum Hotel. Ein herzlicher Dank geht an unseren Guide und unseren Busfahrer, wir verabschieden uns und treffen uns aber gleich noch einmal zu einem kleinen Orietierungs-Spaziergang. Dieser führt uns zur Metro. Hier schauen wir uns die Metropläne an und laden unsere Oyster Cards auf. Einiges kaufen noch Kleinigkeiten im M&S gleich nebenan, der hat einen Supermarkt im Erdgeschoss. Dann geht es zurück zum Hotel und zum Abendessen im Hotel treffen wir uns wieder. Das Buffet lässt keine Wünsche offen und dann fordert der lange Tag seinen Tribut. Wir besprechen kurz den morgigen Tag dann heißt es: schlaft gut, bis morgen.


Sonntag, 21. April 2024 Camden Town und Afternoon Tea auf der Themse

Eigentlich ist der Vormittag heute zur freien Verfügung- aber alle Gäste haben mein Angebot angenommen, nach Camden Town zu fahren. Also starten wir nach einem guten Frühstück, dass keine Wünsche offen ließ, mit einem kleinen Spaziergang zur Bushaltestelle. Die Linie 27 bringt uns direkt nach Camden Town und unterwegs genießen wir das Londoner Flair. Chalk Farm heißt die Endhaltestelle der Linie und ab hier erleben wir die Welt des Camden Market. Zunächst bringt uns ein Spaziergang die Highstreet entlang zur Metro. Hier werden wir uns nach dem Mittag treffen. Begeisterte die Highstreet schon mit ihren bunten und hippen Fassaden und Läden, so tut es der Market am Camden Lock noch mehr. Unter der Bahnbrücke waren früher Pferde untergebracht, die Waren auf dem Fluss in die umliegenden Orte treidelten. Heute gibt es Läden, Shops, Ateliers, Werkstätten, Cafés, Imbiss- Stände...Selbst eine eigene Brauerei und eine Gin Distillery gibt es. Also genug zum Schauen, Bummeln, Staunen und Genießen. So vergeht die Zeit wie im Flug und schon sehen wir uns an der Tube, wie die Londoner ihre U- Bahn nennen. Die bringt uns zur London Bridge. Was für ein toller Blick auf die City of London! Unterhalb des Towers befindet sich der Pier für unser Schiff, mit dem wir auf der Themse entlang schippern wollen. Auf dem Weg dorthin erleben wir den London Marathon noch in vollem Gange. Auch zu dieser späteren Stunde bejubeln die Zuschauer an der Strecke die Läufer, die quasi auf einer Woge der Begeisterung die letzten Kilometer ihres Marathons absolvieren. Wir absolvieren die letzten Schritte bis zum Pier und warten dann geduldig auf unser Boot. An Bord sind unsere Plätze reserviert und wir können während der Fahrt einen Afternoon Tea genießen. Sandwiches, Scones mit clotted cream, Pralines und Gebäck versüßen uns die Fahrt. Ein Stück nach Osten geht es Richtung Greenwich zur Skyline des neuen Bankenviertels und dann retour und bis Westminster. Der Elisabeth- Tower mit Big Ben und die Houses of Parliament grüßen, wie auch das London Eye- das Riesenrad. Zurück an der Tower Bridge endet unsere Fahrt und wir spazieren gemeinsam zur Metro. Unterwegs immer noch der Jubel der Zuschauer, die die Marathon- Läufer anfeuern. So erreichen wir unsere Metro Station Tower Hill und fahren von hier zurück zum Hotel. Ein gemeinsames Abendessen bringt uns noch einmal zusammen. Allerdings fällt es nicht so üppig aus, der Afternoon Tea war mehr als reichlich. So bleibt leider viel übrig und wir verabschieden uns- bis morgen.


Montag, 22. April 2024 Wachablösung am Buckingham Palast, Speakers Corner im Hyde Park und Besuch der Royal Albert Hall

Heute vormittag besuchen wir eine mehr als 700 jährige Zeremonie: Die Wachablösungam Buckingham Palast. Also starten wir nach dem schon gewohnt guten Frühstück gemeinsam mit der Tube nach Westminster. Ein erster Fotostopp mit Big Ben und dann spazieren wir die Parliament Road entlang. Passieren den Eingang zu Downing Street 10, dem Sitz des Premierministers, etliche Regierungsgebäude und Denkmäler für die Gefallenen der Kriege... so erreichen wir Horse Guards Parade. Hier stand einst der Königspalast mit mehr als 1500 Zimmern. Als der durch ein Feuer vernichtet wurde entstand eine riesige freie Fläche mitten in der Stadt, die nicht wieder bebaut wurde. Dieser Platz wird heute z. B. für die offizielle Geburtstagsfeier des Königs im Juni genutzt- Trooping the Colour. Auch wenn der tatsächliche Geburtstag gestern war. Rings um den Platz wurden Tribünen aufgebaut für das nächste Grossereignis, wir spazieren hinüber und schlendern durch den St. James's Park. Einer der schönsten Parks der Stadt. Bis zum Victoria Memorial vor dem Buckingham Palast gehen wir gemeinsam und ich erläutere den Ablauf der Wachablösung. Wie die alte Wache des St. James's Palast zum Buckingham Palast zieht, die neue Wache, die von den Wellington Barracks mit Musikkapelle kommt und ebenfalls zum Buckingham Palast marschiert. Hier erfolgt die Inspektion und die symbolische Schlüsselübergabe, die neue Wache marschiert nun zum St. James's Palast bzw. bleibt im Buckingham Palast und die alte Garde marschiert zu den Wellington Barracks. So sucht sich jeder einen guten Platz und wir verfolgen die Zeremonie individuell. Es ist gar nicht so einfach, zwischen den vielen Menschen hier dann den vereinbarten Treffpunkt zu erreichen, zumal die Straße nochmals abgesperrt wird für einen einzelnen Gardesoldaten...aber alle sind pünktlich und dann spazieren wir gemeinsam am Green Park entlang den Constitution Hill hinauf. Unser Ziel ist die berühmte Speakers Corner im Hyde Park. Mizt einem kleinen Abstecher zum See, Serpentine genannt, ereichen wir den nordöstlichen Zipfel des Parks und bald schon leuchtet das grüne Dach des kleinen Pavillons auf. Heute allerdings ist kein Sprecher hier also kehren wir um und spazieren zwischen Hyde Park und Kensington Gardens zur Royal Albert Hall. Zunächst aber staunen wir über das Albert Memorial gegenüber der Royal Albert Hall. Queen Victoria hatte ihren Mann sehr geliebt und als er mit nur 42 Jahren starb blieb sie den Rest ihres Lebens in großer Trauer. Ihn zu ehren ließ sie dieses Memorial errichten. Albert, der eher bescheiden und sparsam war, erhielt nun das größte Denkmal des Landes, vergoldet und aufwendig gearbeitet... Auch die Halle für Kunst und Wissenschaft- wie sie korrekt hieß- erhielt seinen Namen. Schließlich war er es, der die Idee dazu hatte und mit den Einnahmen der 1. Expo, der Weltausstellung konnte er seine Vision von einem Zentrum für Bildung, Kunst und Wissenschaft umsetzen. Er ließ das Land ringsherum aufkaufen und es entstand ein ganzes Viertel mit Schulen, wissenschaftlichen Einrichtungen und der heute berühmten Royal Albert Hall. Leider erlebte er selbst die Einweihung nicht mehr. Wir dürfen uns heute hier umsehen und mit einem Guide erleben wir die Halle, dürfen in einer Loge Platz nehmen, einen Blick in die königliche Loge werfen, in das "Gin Tonic-Zimmer", in dem die königlichen Hoheiten ihre Gäste empfingen oder sich zurückziehen konnten. Wenn dessen Wände reden könnten...Als Höhepunkt erlebten wir eine Probe des königlich schottischen Orchesters für die Live Aufführung im Klassik-Radio heute Abend- WOW! Mit diesen tollen Eindrücken verabschieden wir uns voneinander in die Freizeit. Wer wollte spazierte mit mir zum Victoria&Albert Museum, der Eintritt ist wie überall in den Museen kostenfrei- auch das dank Prinz Albert, der durchsetzte, dass jeder Zugang zu Bildung haben muss. Das V&A, wie es auch genannt wird, ist die größte Sammlung von Kunst und Design der Welt, beeindruckend und begeisternd zugleich. Selbst das Cafe ist umwerfend. Am Abend dann treffen wir uns zum gemeinsamen Abendessen im Hotel wieder. Das Buffet ist wieder sehr lecker und so klingt dieser Tag ruhig aus. Allerdings noch nicht für zwei unserer Gäste- sie waren unterwegs zur ABBA Voyage. Bis morgen.


Dienstag, 23. April 2024 St– Pauls Kathedrale, Borough Market, Auffahrt auf The Shard

Heute regnet es und es gibt nur sporadische Wolkenlücken. Das hält uns natürlich nicht davon ab, diese großartige Stadt weiter kennenzulernen. Mit der Tube geht es in die City of London. Das Meisterwerk von Sir Christopher Wren- die St. Pauls Kathedrale- möchten wir uns ansehen. Nach dem verheerenden Brand 1866, in dem zwei Drittel der Stadt zerstört wurden war er beauftragt worden, Kirchen und Gebäude wieder auzubauen. Zahlreiche Kirchen tragen daher seine Handschrift- der Höhepunkt ist aber zweifelsohne St. Pauls. Heute ist sie nach dem Petersdom in Rom die zweitgrößte Kathedrale Europas, die Kuppel mit ihrer Flüstergalerie kommt fast an den Petersdom heran. Ausgerüstet mit Audio Guides können wir uns umschauen, die 528 Stufen zur Flüstergalerie in der Kuppel und zur Goldenen Galerie in der Laterne auf der Kuppel hinaufsteigen. Belohnt wird das mit einer spektakulären Aussicht auf London. Immerhin war St. Pauls lange Zeit das höchste Gebäude der Stadt und dominierte die "Skyline". Wer wollte erkundete auch die Krypta mit den Gräbern u.a. von Sir Chistopher Wren oder Admiral Nelson. Im Nieselregen spazierten wir dann über die Millenium Bridge. Sie trägt auch den Namen "Wobbler-Bridge" also Wackelbrücke. Denn kurz nach ihrer Eröffnung mußte sie schon geschlossen werden, die Brücke schwankte ohne Ende. Heute kann man gefahrlos darüber gehen und so erreichen wir das südliche Themse-Ufer. Ein Spaziergang am Ufer entlang brachte uns zum Borough Market. Da mußten wir uns natürlich umsehen und so blieben wir für eine kurze Lunch Pause hier. Immerhin ist der Markt seit dem 13. Jahrhundert hier an dieser Stelle und einer der größten Märkte der Stadt. EinenBruchteil davon hatten wir gesehen- nun geht es hoch hinaus. Die Auffahrt auf The Shard steht an. Mit 310 Metern ist es das höchste Gebäude Westeuropas, die Konstruktion aus Stahl und Glas brachte ihm den Beinamen "The Shard"- die Scherbe- ein. Nach der pbligatorischen Sicherheitskontrolle ging es per Express-Fahrstuhl zunächst in die 33. Etage, hier hieß es umsteigen und schon jagen wir hinauf zur 68. Etage. Von hier aus hat man auf mehreren Etagen einen der schönsten Ausblicke auf London. Und auch das Wetter spielte mit, die Sonne ließ sich kurz blicken und so konnten wir den Blick auf die Stadt genießen. Individuell ging es dann zurück zum Hotel, wir kannten uns dank unserer Oyster Cards bereits bestens aus. Damit konnten wir so viel fahren, wie wir wollten- das Tageslimit auf der Karte verhinderte, dass wir mehr als 14 £ pro Tag für Fahrten bezahlten. Und so blieben alle weiteren Fahrten für uns kostenfrei und einer individuellen Erkundung der Stadt stand nichts im Weg. Auch heute beschloß wieder ein gemeinsames Abendessen im Hotel unseren Tag.


Mittwoch, 24. April 2024 – Shakespeare Theater The Globe, Tower Bridge und Tower of London

Heute nacht hat es aufgehört zu regnen und so können wir am Morgen die St. Pauls Kathedrale im Sonnenschein erleben, ebenso wie den Spaziergang über die Millennium-Bridge. Was für ein schöner Blick auf die Tower Bridge heute. Am Südufer der Themse befindet sich das Shakespeare Theater The Globe. Es ist bereits der dritte Bau, das erste Theater brannte ab, man hatte ganz theatralisch bei einer Aufführung eine Kanone abgeschossen, das Strohdach fing Feuer und zerstörte den Bau komplett. Das war 1613. Der nachfolgende Bau aus Stein sah noch etliche Aufführungen, allerdings wurde dieses Theater 1642 geschlossen- Anordnung einer äußerst puritanischen Regierung, der alle Spielstätten ein Dorn im Auge waren. Erst Mitte des letzten Jahrhunderts beschloß Sam Wanamaker, ein amerikanischer Schauspieler, das Theater wieder aufzubauen. Er wollte es eigentlich in London besuchen und war entsetzt, dass es keines mehr gab. So wurde es sein Lebenswerk, das Theater originalgetreu wieder aufzubauen. 1997 schließlich wurde es eröffnet, seitdem erfreut es sich großer Beliebtheit. Wir haben eine Führung durch das Haus und dürfen im Zuschauerraum Platz nehmen. Es läuft gerade die Generalprobe für das Stück "Viel Lärm um nichts", das ab morgen aufgeführt wird. Wir dürfen zusehen und haben tolle Plätze: ganz oben auf dem Rängen und trotzdem ganz nah an der Bühne. Das Globe ist so aufgebaut, dass man nie weiter weg als 20 Meter von der Bühne entfernt sitzt (oder steht). Unsere Gästeführerin erzählt uns dazu Geschichten von Shakeapeare und seinen Schauspielern, wie sie quasi sein Theater "klauten" und an anderer Stelle wieder aufbauten. Das war relativ einfach, es gibt nur Holznägel, die die Balken zusammenhalten und die kann man ganz einfach ziehen und das Theater in seine Einzelteile zerlegen. Es heißt, Shakespeare hätte sich über die horrenden Mietpreise für das Gebäude so geärgert, dass er einen Passus seines Vertrages nutzte, indem er alles, was er tragen konnte, mitnehmen durfte...So verging die Zeit wie im Fluge und wir verlassen The Globe. Wieder spazieren wir am Südufer der Themse entlang. Bestaunen The Hays, eine Galerie mit markantem gläsernen und gewölbten Dach. Etliche lebensgroße Tier-Skulturen ziehen unsere Aufmerksamkeit auf sich, es sind Werke des Künstlerehepaars Gillie und Marc. Sie erinnern die Menschen daran, dass viele Arten gefährdet sind und ihre Lebensgrundlage zerstört wird. Wir freuen uns über die Skulpturen, natürlich darf das eine oder andere Foto mit ihnen nicht fehlen. Dann müssen wir dem doch unangenehmen kalten Wind Tribut zollen. Wir entern das "Hornimon", einen urigen Pub, und wärmen uns mit einem Tee oder Kaffee auf. Dann spazieren wir weiter, der Stadtteil heißt Southwalk, diesen Namen trägt auch die Kirche, die gegenüber The Shard steht und für einen wunderbaren Kontrast Tradition-Moderne sorgt. Individuell verbringt jeder seine Lunch-Pause, natürlich nicht ohne vorher unseren Treffpunkt ausgemacht zu haben: Genau gegenüber vor dem Tower of London. Über die Tower Bridge geht es ans Nordufer der Themse. In 42 Metern Höhe verbinden 2 Stege die Türme der Brücke, man sieht gut die gläsernen Böden, auf denen man entlang gehen kann und den Blick nach unten auf die Brücke und die Themse werfen kann. Wir schauen uns noch St. Katharina´s Dock an, eine kleine Marina hinter dem Tower Hotel. Dann geht es zum Tower. Mit unseren Tickets können wir ohne Wartezeit dieses beeindruckende Ensemble erleben. Am Traitor´s Gate erzähle ich von der Geschichte und woher dieses Tor seinen Namen hat: Man hatte hier einen direkten Zugang zum Tower von der Themse aus und Gefangene wurden aus Westminster hierher mit dem Boot gebracht. Da es sich meist um höher gestellte Personen handelte, denen Verrat vorgeworfen wurde - die hier ihre Strafe verbüßen sollten oder hingerichtet wurden- bekam das Tor seinen Namen: Verräter-Tor. Dann gehen wir zu den Raben- Wenn sie den Tower verlassen gehen die Monarchie und das Land zugrunde- so die Prophezeihung. Also gibt es immer 6 Raben im Tower of London und einer der Wachen, der Yeoman Warders, ist speziell beauftragt, sich um sie zu kümmern. Hier stand früher auch die Große Halle. Nur noch Mauerreste sind übrig von ihr. In ihr wurde u.a. Ann Boleyn, die zweite Ehefrau Heinrich VIII. wegen angeblichem Inzest und Hochverrats verurteilt. Für ihre Hinrichtung wurde eigens ein Henker aus Frankreich geholt, der es beherrschte, mit dem Schwert hinzurichten. Der Hinrichtungsplatz war quasi vor der großen Halle. Heute erinnert eine grüne Glasplatte an diese Stelle. Im Laufe der Jahrhunderte war der Tower vieles: Gefängnis, Hinrichtungsstätte, Königsresidenz, aber auch Münzprägestätte, Ort der Kronjuwelen und sogar ein Zoo. Von der militärischen Geschichte erzählt die Ausstellung im White Tower, dem ältesten Teil des Towers of London. Von ihm ist es nicht weit bis zum sogenannten Waterloo-Block. Hier werden die Kronjuwelen aufbewahrt und die wollen wir uns natürlich ansehen. Ab jetzt gehen alle individuell auf Erkundungs-Tour. Der restliche Tag ist frei und auch das Abendessen ist heute individuell. Wer wollte folgte mir am Nachmittag zu einer Bootsfahrt auf der Themse nach Greenwich. Mit dem Uber-Boot geht es rasant übers Wasser. Die "Cutty Sark", einst der schnellste Teesegler der Welt, steht hier am Pier. Der Name bedeutet ungefähr soviel wir "kurzes Hemdchen". Und das hatte die Hexe Nannie an, als sie Tam verfolgte und doch nur den Schweif seines Pferdes zu fassen bekam. Robert Burns hatte die Geschichte in seinem Tam o' Shanter verewigt. Uns so erklärt sich auch die Gallionsfigur am Bug des Schiffes. Wir spazieren weiter, druch das hbsche Greenwich und laufen hinauf zum Royal Observatory, zum Königlichen Observatorium. Leider wird gerade gebaut und so müssen wir einem Umweg in Kauf nehmen. Als Lohn erwartet uns oben aber ein spektakulärer Blick auf London und natürlich der Prime-Meridian, der Null-Meridian. Also können wir in zwei Zeitzonen gleichzeitig stehen, ein Kupferstrang markiert seinen Verlauf im Boden. Dann heißt es : auf den Rückweg machen. Wir nehmen wieder das Boot ab Greenwich Pier, wer möchte fährt gleich bis Westminster, andere steigen bereits am Toer Pier aus und fahren mit der Circle Line zu unserer Metrostation High Street Kensington. Als wir aussteigen sehen wir auch die anderen Gäste, die Westminster eingestiegen sind, allerdings einen Wagen nach uns. So haben wir sie nicht bemerkt. Gemeinsam schlendern wir zum Hotel und sind heute wirklich froh, die Füße hochlegen zu können. 27.000 Schritte werden angezeigt, das merken die Füße ordentlich. Also: Füße hoch und bis morgen!


Donnerstag, 25. April 2024 – Windsor Castle, London Eye, Madame Tussauds, Harrods, Abendessen im Pub The Tattersalls

Heute fahren wir zunächst nicht mit der Metro, ein Bus bringt uns nach Windsor. Soll zumindest, denn er verspätet sich und so geht es eine halbe Stunde später los. Vom Busparkplatz zum Windsor Castle müssen wir noch einen kleinen Umwg wegen Bauarbeiten nehmen, aber wir erreichen rechtzeitig den Einlaß. An den wartenden Gruppen mogeln wir uns vorbei und können gleich zur Sicherheitskontrolle. Da haben wir ordentlich Zeit eingespart. Durch das St. Andrews Gate erreichen wir die Königliche Residenz- Winsor Castle. Im Torbogen oben ist der heilige Andreas dargestellt, wie er den Drachen besiegt. Der Schutzpatron. Nach einem kurzen Blick auf die Residenz spazieren wir gemeinsam zum Rundturm, dem ältesten Teil von Windsor Castle. Er teilt die Anlagen in den oberen Hof mit der Königsresidenz und den unteren Hof mit der St. George´s Kapelle. Unterwegs holen wir unsere Audio Guides ab und so geht es erst einmal zu den Staatsgemächern. Wow, hier werden die Staatsgäste empfangen, hier sind nun auch wir. Der Bankettsaal, die Gemächer des Königs und der Königin... Überwältigend. So bummelt dann jeder für sich, natürlich besuchen wir auch die St. George´s Kapelle, erweisen Queen Elisabethh II. an ihrer Ruhestätte die letzte Ehre, bewundern den Chor und die Architektur. Am vereinbarten Treffpunkt geht es zurück zum Bus und wieder nach London. Hier erweist sich der Verkehr mit Demonstrationen als zu kompliziert- so können wir unseren straffen zeitplan heute nicht enhalten. Also fahren wir zunächst zurück zum Hotel und von hier aus mit der Metro nach Westminster. So waren wir wesentlich schneller und erreichen noch rechtzeitig das Riesenrad, mit dem die meisten von uns hoch hinaus wollen. Als Milleniums-Projekt gebaut sollte es eingentlich nur 5 Jahre stehen bleiben, jetzt sind es bereits 24 und niemand kann sich London ohne sein Riesenrad so richtig mehr vorstellen. Zügig geht es voran in der Warteschlange und dann entern wir eine der 32 Gondeln. Ca. eine halbe Stunde dauert eine Umrundung- Zeit genug, um die Stadt von oben so richtig zu genießen. Zumal wir auch zweimal kurz stehenbleiben, das zweite Mal direkt oben in der höchsten Position. Mit tollen Eindrücken und jeder Menge Fots geht es dann zurück nach Westminster und wieder in die Metro. Fast alle haben Tickets für Madame Tussauds gewünscht, das Wachfigurenkabinett wartet also auf uns. Und wir erreichen es wieder gerade rechtzeitig. Jetzt heißt es aber Geduld: die Warteschlange ist lang und es geht nur langsam voran. Aber wir haben ja einen Zeitslot gebucht und kommen daher noch in die Ausstellung. Individuell erkundet jeder seine Lieblingsstars, die Königsfamilie, berühmte Persönlichkeiten, Stars und Sternchen aus Kino und Musik, Sportstars und Comic-Helden. Wer möchte kämpft mit Luke Skywalker gegen Darth Wader oder gesellt sich zu R2D2 und C-3PO. So vergeht auch hier die Zeit wie im Flug und schon sind wir wieder auf dem Weg zum nächsten Ziel: das berühmteste Kaufhaus Londons möchte erkundet werden- also entern wir "Harrods". Natürlich geht es zunächst in die Food Hall, hier locken schokoladige Verführungen, Tees, Gebäck und natürlich Fleisch, Fisch und Gemüse. An der Kaffee-Bar ist leider alles voll, es gibt schon eine Warteschlange, also dann vielleicht beim nächsten Besuch...Sehenswert die Präsentationen der Waren, Parfums, Uhren, Kosmetik...die Rolltreppen und Aufzüge zu den Möbeln und Assesoirs, Porzellan, Kleidung.. Es gibt nichts, was man hier nicht kaufen kann, so das Credo des Kaufhauses. Man muss nur die entsprechende Börse haben...Wir haben sie nicht also verlassen wir das Kaufhaus und spazieren hinüber zum Pub, in dem wir heute unser Abschieds-Abendessen haben werden. Rasch werden Tische für uns frei gemacht, wir sind froh endlich sitzen zu können- die heutigen Kilometer zu Fuss machen sich wieder bemerkbar. Jeder holt sich sein Getränk an der Bar und dann warten wir auf unser Essen. Die Vorspeises kommt zügig und ist bereits so üppig, dass wir fast nicht weiter brauchen. Dafür dauert es bis zum Hauptgang ziemlich lange und das Dessert schafft kaum einer: Sticky Toffee Pudding, süß und sooo mächtig! Spät am Abend verlassen wir den Pub und machen uns auf den Rückweg. Das war ein langer Tag und wir verabschieden uns: bis Morgen.


Freitag, 26. April 2024 – Rückflug nach Deutschland

Heute heißt es zeitig aufstehen: schon 06:30 frühstücken wir, damit wir 07:00 Uhr mit dem Bus zum Flughafen fahren können. Dazu gibt es heute kleine Küchlein, die ich gestern bei Harrods erstanden hatte: es ist mein Geburtstag und statt Torte eben kleine Küchlein ;-) Unser Bus ist pünktlich und bringt uns sicher zum Flieger. Einchecken erfolgt jetzt durch uns selber, natürlich mit der Hilfe freundlicher Mitarbeiterinnen, die Koffer kommen aufs Band und wir passieren die Sicherheitskontrolle. Dann heißt es wie immer: warten. Unser Flieger nach Frankfurt hat bereits etwas Verspätung, dafür wird das Gate nicht gewechselt wie auf dem Hinflug...Sicher erreichen wir Frankfurt und alle anderen ihre Anschlussflieger. Unsere eindrucksvolle Reise geht zu Ende und wir sagen: Auf Wiedersehen, bleibt gesund und vielleicht sehen wir uns mal wieder.


Schlusswort

Vielen Dank für ein tolle und erlebnisreiche Zeit in London! Die Organisatoren im Hintergrund haben perfekt vorbereitet und Ihr, liebe Gäste konntet eine schöne Zeit in dieser beeindruckenden Metropole erleben. Vielen Dank für Eure freundliche Art und Euer Durchhalten, wenn es mal knapp zuging und ich einen Schritt zu schnell war...Es war eine tolle Zeit in London mit Euch. Bleibt gesund und neugierig auf die Welt, vielleicht sehen wir uns bei einer nächsten Reise wieder. Eure
Marlies Thrum

Kommentare zum Reisebericht

Hallo Marlies.

vielen lieben Dank für die schöne Zeit mit Dir. Es war beeindruckend, erlebnisreich und sehr schöner Urlaub. Gerne wieder.

Freundliche Grüße und bleib gesund,
Joachim aus Eisenach ????????

Joachim Göbel
01.05.2024