Reisebericht: Singlereise Schottland – Erlebnis Kultur & Natur

01.05. – 07.05.2022, 7 Tage Bus–Rundreise für Singles und Alleinreisende: Rosslyn Chapel – Melrose Abbey – Schiffshebewerk Falkirk Wheel – Edinburgh – Loch Lomond – Whisky Distillery mit Whisky–Verkostung – Glasgow – Dundee – Räucherei in Arbroath – St. Andrews – Jedburgh Ab


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Schottland ruft- wir sind unterwegs in grandioser Natur und erleben lebendige Kultur und Geschichte.
Ein Reisebericht von
Marlies Thrum
Marlies Thrum

Sonntag, der 01. Mai 2022– Anreise nach Amsterdam/ Ijmuiden

Zeitig am Morgen ging es für die ersten Gäste los, sie wurden abgeholt und in Dresden starteten wir mit unserem großen Bus Richtung Niederlande. 789 Kilometer liegen vor uns bis zum Fährhafen. Nach und nach steigen immer wieder Gäste zu und in der Resser Mark sind wir schließlich vollzählig. Jan- unser Busfahrer -fährt gewohnt souverän und nutzt die freien Straßen heute am Sonntag, so dass wir überpünktlich ankommen. Kleine Stärkungen zwischendurch sorgten für Wohlbefinden und so genossen wir die Fahrt. Beim Check In dann eine Schrecksekunde- unsere Daten lagen nicht vor, aber in mühevoller Kleinarbeit wurde alles neu eingegeben und so enterten wir schließlich die King of Seaways. Sonne satt begleitete uns auf unserem ersten Rundgang und so trafen wir uns erst zum Abendessen wieder. Das Buffet übertraf alle Erwartungen, für jede und jeden war etwas dabei und wir ließen es uns schmecken. Pünktlich zum Sonnenuntergang standen wir wieder oben an Deck und sahen zu, wie die Sonne hinter den Wolken verschwand. Ein toller Abschluss eines entspannten ersten Tages. Die See ist ruhig und wir werden sanft in den Schlaf gewiegt.


Montag, der 02. Mai 2022 – Newcastle– Melrose Abbey– Rosslyn Chapel– Falkirk Wheel– Perth

Typisches "Inselwetter" begrüßte uns am Morgen auf See. Zeigte sich dort eine Wolkenlücke mit Sonnenstrahlen begann es kurz darauf leicht zu regnen. Aber der Regen verschwand so schnell, wie er gekommen war und wir genossen ein tolles Frühstück an Bord und dann die Hafeneinfahrt in Newcastle. Schon ging es von Bord und auch die Passkontrolle verlief reibungslos. Jan wartete bereits mit dem Bus vor dem Fähr-Terminal auf uns und dann begann unsere Entdeckungsreise. Sie führte uns zunächst nach Carter Bar- der englisch-schottischen Grenze. Zu unserer großen Freude war Alan Smith da- er begrüßt als Piper die Gäste in Schottland und so wurden auch wir standesgemäß mit Dudelsackmusik empfangen. Was für ein schöner Auftakt. Weiter ging es zum schönsten Ort Schottlands- Melrose. Zumindest war es das 1992. Wir besuchten die Melrose Abbey und statteten selbtsverständlich auch dem letzten Ruheplatz des Herzens von Robert the Bruce einen Besuch ab. Wer wollte konnte sich im kleinen Museum umsehen, die Ausgrabungen hier anschauen oder auch den Friedhof mit den Königsgräbern durchstreifen. Weiter ging es Richtung Norden: die geheimnisvolle Rosslyn Chapel wollten wir kennenlernen. Wir hatten Glück und wurden gleich durch ein kleines "Geheimtor" eingelassen. So sparten wir uns das Anstehen und verfolgten in der Chapel die Ausführungen zum Bau und zu den Geschichten rund um die Kirche. Die blühenden Bäume draußen sorgten für wunderschöne Augenblicke und Fotos und dann ging es weiter. Unser nächstes Ziel war ein ganz ungewöhnliches: ein Milleniumprojekt, 2002 fertiggestellt. Das Schiffshebewerk Falkirk Wheel. Es ist das einzige rotierende Hebewerk der Welt und das konnten wir bei einer Fahrt mit dem Boot selbst erleben. Fast wäre nichts daraus geworden denn obwohl wir pünktlich vor Ort waren hatte das Boot bereits abgelegt. Es kam aber zurück und ließ uns noch an Bord- welch ein Glück. So konnten wir die 27 Meter Höhenunterschied in dieser einmaligen Konstruktion überwinden und waren restlos begeistert. Die Aussicht war überwältigend und alle waren sich einig: das hatte niemand erwartet. Durch das Falkirk Wheel wurden auch die alten Kanäle wieder verbunden und so war es wieder möglich, durchgehend von Glasgow bis nach Edinburgh zu schippern. Vom oberen Union-Canal ging es wieder hinab zum Forth-and-Clyde-Canal. Unten wartete Jan mit dem Bus auf uns und so brachen wir zur letzten Etappe für heute auf: nach Perth. Natürlich nicht, ohne einen Blick auf die Kelpies zu werfen. Riesige Statuen zweier Pferdeköpfe stehen hier am Helix-Park, 38 Meter hoch sind sie von der Autobahn aus gut zu sehen. Am frühen Aben derreichen wir unser Ziel: das "Salutation" Hotel ist das älteste Hotel der Stadt und geht bis auf 1699 zurück. Man merkt die vielen An- und Umbauten: zu den Zimmern ging es oft über etliche Treppen und verwinkelte Gänge. Nichts desto trotz atmete es Geschichte und war gemütlich für uns eingerichtet. Zum Abendessen trafen wir uns wieder, ein leckeres 3-Gänge-Menü vom Buffet beschloss unseren Tag und wir verabschiedeten uns für heute- bis morgen.


Dienstag, der 03. Mai 2022– Edinburgh

Ein Frühstück mit allem, was ein schottisches Herz begehrt wartete heute morgen auf uns. So konnte der Tag beginnen und wir starteten frohgelaunt nach Edinburgh. Am Charlotte Square trafen wir uns mit Kristine- unserer Stadtführerin. Hier erfuhren wir auch schon einmal die Besonderheiten der Bauten in der Neustadt für die damalige Mittelschicht: vom Fackelträger über die Stiefelabkratzer bis zur breiten Tür für die Sänften war an alles gedacht worden. Wir starteten Richtung Altstadt und unterhalb des Edinburgh Castle war unser erster Stopp: was für ein tolles Bild: die Burg und dazu die blühenden Bäume. Alle weiteren Ziele in der Stadt verlangten Jan ein Höchstmaß an fahrerischem Können ab- viele Straßen waren gesperrt oder durch Baustellen schlicht unpassierbar. Also machten wir einen Bogen um die Stadt und fuhren in den königlichen Park hinauf zu Arthurs Seat. Was für grandiose Aussichten wir von hier oben hatten! Kristine erzählte vom alten Bergbau, der lange Zeit die Strände verwüstete, weil der Abraum einfach dorthin gekippt wurde, aber auch von den Golfplätzen und Anwesen zu unseren Füßen. Beim nächsten Stopp bot sich ein toller Blick auf das Castle und die Altstadt. Alle Versuche, dann wieder mit dem Bus Richtung Grassmarket zu gelangen scheiterten und so parkten wir schließlich unseren Bus und setzten unsere Erkundung zu Fuss fort. Wir erklommen die Stufen zur Esplanade, dem Vorplatz der Burg und von dort schlenderten wir die Royal Mile hinunter um einen Blick auf die Victoria Street zu werfen. Durch eine der Closes ging es wieder zurück und wir erfuhren von diesen alten Durchgängen und dem Leben in den oft bis zu 8 Stockwerken der Altstadt. Am Castle schließlich verabschiedeten wir uns von ihr und wer wollte konnte nun diese Burg "erobern". Einmalig auch von hier die Ausblicke auf die Stadt, leider konnten wir die Kronjuwelen nicht besichtigen, dies war geschlossen und so schauten wir uns individuell weiter um. Wer wollte traf sich dann noch einmal mit mir, um den Grassmarket mit seiner alten Hinrichtungsstätte und die Geschichten dazu zu erleben. Am späten Nachmittag trafen wir uns am Bus und Jan brachte uns nach Leith, jetzt ein Stadtteil von Edinburgh und direkt am Meer gelegen. Hier wartete im "Granary" unser Dinner auf uns. Das war ein ziemlich moderner Pub, über 2 Etagen.Wir nahmen vorerst unten Platz, holten uns ein Getränk an der Bar und plauderten über die jeweiligen Erlebnisse des Nachmittags. Dann zogen wir nach oben um und genossen unser 3-Gänge-Menü und den schönen Ausblick auf den Fluss mit den Booten. Zeit, aufzubrechen und zum Hotel nach Perth zurück zu fahren. Aber Jan und ich hatten noch eine Überraschung vor: es ging nach Queensferry zu den Forth Bridges. Diese 3 Brücken live zu erleben im Abendlicht war ein sehr schönes Erlebnis. Sogar die Sonne ließ sich kurz blicken- was wollten wir mehr? Nun ging es aber endgültig nach Perth und im Hotel verabschiedeten wir uns für heute voneinander. Was für ein schöner Tag.


Mittwoch, der 04. Mai 2022– Loch Lomond– Glasgow– Auchentoshan Destillery

Etwas später als sonst starten wir heute nach einem guten Frühstück. Loch Lomond- den schönsten See Schottlands wollen wir erleben. Unterwegs ein versuchter Fotostopp an Stirling Castle, aber sie lassen uns nicht anhalten. So bleibt es beim Foto vom Bus aus von der "Schicksalsburg " im Herzen Schottlands und einer Fahrt duch die altehrwürdige Stadt. Durch die geschichtsträchtige Gegend u.a. mit dem Schlachtfeld von Bannock Burn fahren wir in den Nationalpark Loch Lomond & Trossachs. Wir hören das bekannte Lied vom Loch Lomond und erfahren die Geschichte dazu. Am Südufer ererichen wir schließlich die Anlegestelle, rasch haben alle ihre Tickets und dann geht die Fahrt mit der "Astina" los. Blauer Himmel und dunkle Regenwolken wechseln sich ab und zaubern phantastische Schattenspiele auf die Berge. Der Ben Lomond hüllt sich in eine Wolkenkappe und so kann man nur erahnen, dass er zu den Munroes gehört- den 3000ern Bergen hier. 3000 Fuss wohlgemerkt. Viel zu schnell vergeht an Bord die Zeit und vorbei an Balloch Castle geht es zurück in den Hafen. Wir fahren hinüber zu den Loch Lomond Shores, einem Center mit Aquarium, Shops und Imbissen. Hier verbringen wir eine Mittagspause bevor wir der größten Stadt Schottlands einen Besuch abstatten: Glasgow. Über die Erskine Bridge fahren wir über den Clyde, der hier unweit in die See mündet. Und haben für unseren bekennenden Fussball-Fan eine Überraschung: wie stoppen am Stadion von Celtic Glasgow für ein paar Fotos: er ist überglücklich. Am Peoples Palace stoppen wir ein zweites Mal, wir haben Glück, die Sonne scheint und taucht alles in goldenes Licht. Auch die Doultan Fountaine- der größte Terracotta-Brunnen der Welt- strahlt richtig. Weniger Glück haben wir im Stadtzentrum. Wir können am Georges Square nur vorbeifahren, alles ist verbaut oder gesperrt, ein Parken mit dem Bus unmöglich. Also fahren wir eine Runde- wo möglich - durch das Zentrum und brechen dann zur Auchentoshan Destilliery auf. Hier sind wir angemeldet, um die Enstehung des Uisge Beatha- des Wassers des Lebens- des Whiskys- zu erleben. Steve, unser Guide hier- erläutert uns die einzelnen Schritte auch auf deutsch. Beeindruckend sind die riesigen Braubehälter und auch die sogenannten Pot Stills- die Brennblasen. Im Lagerhaus dann der typische Duft: Angels Share: der Anteil für die Engel liegt in der Luft. Jährlich verdunsten bis zu 2 % des Fassinhaltes, da bleibt bei einer langen Lagerung nicht viel übrig. Manche Whisky werden wie hier in unterschiedlichen Fässern gelagert, von Sherry oder amerikanischem Boubon. Den gewünschten Geschmack erzeugt der Brenner durch die Verheiratung: Whiskys, die in unterschiedlichen Fässern reiften werden zusammengemischt. So einen konnten wir auch verkosten, der Whisky reifte in 3 unterschiedlichen Fässern. Da hier beim Mälzen und Trocknen nur heiße Luft verwendet wird ist der Whisky sehr angenehm und leicht, nicht so wie beim Trocknen über Torffeuer, was auf den Inseln oft praktiziert wird und einen eher rauchigen Geschmack erzeugt. Mit der Verkostung beenden wir unseren Besuch hier und verabschieden uns von Steve. Die eine oder andere Flasche wandert im Shop noch in unsere Taschen und dann brechen wir auf Richtung Perth. Von Weitem grüßen wieder Stirling Castle und Wallace Monument und zum Abendessen sind wir wieder im Hotel. Der Abend ist zu schön und so beschließen wir noch einen kleinen Spaziergang. Über die Queens Bridge geht es über den Tay und dort in die Rodney Gardens. Wunderschöne Anlagen gibt es hier, von Buchsbäumchen eingesäumt, Heidegärten und Wasserkaskaden. Die Bäume blühen weiß und rot, ein toller Anblick. Jasmin verströmt seinen süßen Duft und wir genießen den Bummel am Ufer des Tay entlang. Über die geschwungene Eisenbahn-Brücke geht es wieder zurück über den Tay und dann schauen wir bei Jan vorbei, es ist noch dabei, den Bus zu waschen, der Parkplatz befindet sich gleich hier am Tay. Von weitem können wir den Turm der St. Leonhard´s in the Fields sehen: die geschwungene Krone ist eines der Wahrzeichen der Stadt. An ihr vorbei spazieren wir nun durch die Stadt zurück zum Hotel. Was für ein schöner Abschluss dieses Tages.


Donnerstag, der 05.Mai 2022– V&A Dundee– Arbroath– St. Andrews

Heute morgen geht es an die Ostküste Schottlands. Zunächst folgen wir dem Tay. In Dundee bestaunen wir die Brücken über den Fluss, erfahren vom großen Bahnunglück, als ein Sturm alle 75 Passagiere des Zuges von der Brücke in den Tod riss. Überreste der alten Brücke ragen jetzt noch aus dem Wasser direkt unter der neuen Eisenbahnbrücke. Mit einem kleinen Spaziergang entlang der Uferpromenade erkunden wir das Gelände rings um das V&A Dundee. Dieses Museum gehört zum V&A in London und widmet sich hier ausschließlich dem Design. Das wollen wir uns anschauen. Pünktlich 10 Uhr öffnet das Museum und läßt uns eintreten. Der Eintritt ist wie überall in Schottland zu den Museen frei und jeder schaut sich individuell um. Die meisten nutzen die Zeit auch, um der RRS Discovery einen Besuch abzustatten. Der Segler wurde 1901 hier gebaut und brachte u.a. Scott zu seiner Antarktis-Expedition. Für uns wird es Zeit, weiter zu fahren. Arbroath an der Ostküste ist unser Ziel. Hier in der Abbey liegt die Arbroath Declaration: die Erklärung der Unabhängigkeit Schottlands von England. Im Besucherzentrum können wir uns dazu umsehen und interessante geschichtliche Details erfahren. Leider ist die Abbey selber abgesperrt, zu instabil die Steine im oberen Bereich, so wird uns erzählt. Eine Untersuchung soll nun den Zustand ermitteln. Also verabschieden wir uns und fahren zum Hafen. Wir hatten von Arbroath Smokies gehört: einer Fisch-Spezialität, die nur hier hergestellt wird: Schellfisch, der in alten Whiskyfässern heiß geäuchert wird. Ein Besuch der Räucherei ist derzeit nicht möglich und auch warme Smokies gibt es nirgendwo. Also Fisch & Chips- am Hafen gibt es 2 Imbisse, die geöffnet sind. So gestärkt fahren wir zu einem zusätzlichen Highlight: den Victoria Cliffs. Wir können den Bus direkt unterhalb parken und dann genießen wir die Seeluft, den Blick auf die Nordsee und auf die Klippen unter uns. Was für ein toller Spaziergang. Ein Rapsfeld blüht neben dem Klippenpfad goldgelb- was wollen wir mehr? Aber unser Tag ist noch nicht zu Ende. Eine der wichtigsten Städte der Ostküste wartet auf uns: St. Andrews. Also machen wir uns auf den Weg und fahren nochmals an Dundee vorbei und dann über die Tay Bridge nach St. Andrews. Hierher sollen die Gebeine des heiligen Andreas gebracht worden sein. Eine Kirche wurde gebaut und bald war die Stadt ein einziges Pilgerzentrum. St. Andrew ist der Schutzheilige Schottlands und das diagonale Kreuz, an dem er starb, ist auf der Saltire- der schottischen Fahne- verewigt. Es ist die älteste Fahne der Welt, die heute noch genutzt wird. Ringsum die Stadt sind Golfplätze, einige der ältesten und schönsten des Landes. Im Golfmuseum wird die Geschichte dazu dokumentiert. Hier steigen wir auch aus und spazieren gemeinsam an der Küste entlang, den Scores. Am Aquarium vorbei geht es Richtung Süden, viele Universitätsgebäude sehen wir. St. Andrews hat schließlich die älteste Uni des Landes überhaupt. 1413 wurde sie gegründet und gehört heute zu den rennomiertesten. Das Castle auf den Klippen können wir sehen (aber leider nicht besuchen), Wagemutige baden bereits in der Nordsee, und dann haben wir die Kathedrale erreicht, aber auch um sie ist leider ein Bauzaun herum. Vom Pier aus spazieren wir wieder Richtung Stadt und dort holt uns Jan mit dem Bus ab. Mit vielen schönen Eindrücken geht es zurück nach Perth und das Dinner am Abend beschließt einen schönen gemeinsamen Tag. Dann heißt es: Koffer packen- morgen brechen wir auf nach Süden zu Fähre.


Freitag, der 06. Mai 2022 – Jedburgh Abbey– Fähre Newcastle

Ein letztes schottisches Frühstück im Hotel und dann werden die Koffer im Bus verladen. Wir verabschieden uns von Perth und brechen Richtung Süden auf. Über die Queensferry Crossing überqueren wir den Forth bei Edinburgh, winken noch einmal dem "Roten Drachen" der Eisenbahnbrücke zu und schauen den Regentropfen zu, die an der Scheibe des Busses abperlen. Sonne und Wolken wechseln sich immer wieder ab und so erleben wir tolle Schattenspiele auf den Bergen. Am Leaderfoot Viaduct halten wir für einen Foto-Stopp. Die hohen Bögen der Eisenbahn- brücke sind beeindruckend und auch die Geschichte der Straßenbrücken. Wie immer gibt es unterwegs typisch schottische Naschereien, von Ingwerkeksen über Cookies und dem obligatorischen Shortbread haben wir alles probiert. Gegen Mittag erreichen wir Jedburgh. Die Abtei hier wollen wir noch besuchen, also parken wir in unmittelbarer Nähe und spazieren gemeinsam zur Abbey. Ausgerüstet mit den Audio Guides kann jeder anhören und -schauen, was ihn/sie interessiert. Leider ist auch hier der Zugang zur Abbey nicht möglich, also beschränken wir uns auf die Ausgrabungen und Gärten. Viele Nutzten die Zeit, um dem Haus von Mary, Queen of Scots, einen Besuch abzustatten. Sie soll hier einige Tage gewohnt haben auf ihrer Flucht Richtung Süden, das Haus wurde so belassen, wie es damals war und auch eine Totenmaske von ihr kann man hier sehen. Wer wollte stärkte sich noch vom Bord Service und dann ging es nach Newcastle. Die A696 war gesperrt, also folgten wir der A 68. Und die machte als Achterbahn-Autobahn ihrem Namen alle Ehre. Zur Belohnung sahen wir dann noch Überreste des Hadrian-Walls, der hier einst Grenzbefestigung des römischen Reiches war und bis an die Westküste nach Carlisle reichte. Pünktlich kamen wir am Fährterminal an, unsere Tickets waren vorbereitet, zwar nicht für jeden seine gebuchte - aber das bekamen wir durch diverse Tauschaktionen doch noch hin. Wir brauchten nicht lange warten, da wurde der Bus zur Kontrolle gewunken, wir konnten aussteigen und durch die Pass- und Gepäckkontrolle auf das Schiff gehen. Das Buffett zum Dinner vereinte uns gegen 19 Uhr wieder und alle ließen es sich schmecken. Die See war auch heute ruhig und versprach eine schöne Überfahrt.


Samstag, der 06.Mai 2022– Amsterdam / Ijmuiden– Rückreise

Nach einer erholsamen Nacht auf See trafen wir uns beim Frühstücksbuffett wieder. Wir hatten scheinbar ordentlichen Rückenwind gehabt und so liefen wir früher als geplant in den Hafen von Ijmuiden ein. Trotzdem dauerte es, bis wir durch die Passkontrolle kamen. Jan stand mit dem Bus bereits vor dem Terminal und dann konnte die Heimreise beginnen. Ohne Verzögerungen oder Staus erreichten wir nach einem Tankstopp und einer Mittagspause an der Raststätte Hünxe unseren ersten Ausstieg. Die Zeit bis dahin hatte ich genutzt, um unsere Reise noch einmal Revue passieren zu lassen- erstaunlich, was wir in der kurzen Zeit alles gesehen und erlebt haben. Und natürlich sangen wir gemeinsam unser Auld Lang Syne- gemeinsam mit den Stars auf dem Video, dass wir einspielten. Nun hieß es nach und nach immer wieder Gäste zu verabschieden. Ein herzliches Auf Wiedersehen und alle guten Wünsche gingen mit auf den Weg. Vor jedem Ausstieg spielte ich noch einmal ein typisch schottisches Lied und so erreichten wir schließlich den Betriebshof in Kesselsdorf, wo wir uns von den letzten Gästen verabschiedeten. Ein großer Dank an Jan, unseren Busfahrer, der uns die ganze Zeit so souverän und sicher gefahren hat.


Schlusswort

War das eine schöne Reise! Auch dank Euch- Ihr wart eine dufte Truppe und habt die Reise zu einem besonders schönen Erlebnis werden lassen. Gern habe ich Euch dabei begleitet und Euch mein Lieblingsland gezeigt. Schön, dass (bis auf die alte Bausubstanz der Abbeys) sich nicht viel geändert hat und auch alte Bekannte noch da sind wie Alan an der englisch-schottischen Grenze Carter Bar mit seinem Dudelsack. Vielleicht sehen wir uns wieder, bis dahin und überhaupt alles Gute für Euch! Herzliche Grüße von Eurer
Marlies Thrum

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