Reisebericht: Rundreise Iran & antike Schätze in Persien

07.04. – 20.04.2018, 14 Tage klassische Rundreise auf den Spuren von Herodot und Marco Polo: Teheran – Hamadan – Kashan – Yzad – Kerman – Mahan – Wüste Lut – Shiraz – Persepolis – Naqsh–e Rostam – Pasargadae – Isfahan


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Entdeckungen in einem gar nicht so fernen Land...
Ein Reisebericht von
Jörg Nesse
Jörg Nesse

07.04.2018, Samstag: Anreise / Flug nach Teheran


Die Reise beginnt mittags am Flughafen Berlin-Tegel. Ein Großteil der Gruppe, zumeist mit dem Eberhardt Travel Haustürtransfer bequem angereist, trifft sich hier und fliegt gemeinsam zunächst nach Istanbul.
Die drei Stunden Reisezeit vergehen durch den hervorragenden Bordservice der Turkish Airlines wahrhaft „wie im Fluge". Am Flughafen Atatürk komplettiert sich dann unsere Reisegruppe auf 18 Personen. Das Erlebnis Persien kann beginnen...
Betriebsamkeit unmittelbar nach der Landung in Teheran; die Frauen an Bord legen die in der islamischen Republik vorgeschriebenen Kopftücher an. Die Uhren werden 2,5h vorgestellt, der Kalender über 600 Jahre zurück.
Problemlos, wenn auch etwas schleppend dann die Einreise und Gepäckabfertigung.
Mit dem Bus dann noch eine Stunde Fahrt ins Hotel im Teheraner Zentrum. So ist es gegen halb vier morgens als wir ins Bett fallen...

08.04.2018, Sonntag: Teheran


Nach einem späteren Frühstück starten wir zu unserem ersten Besichtigungstag in der Hauptstadt des Iran.
Durch lebhafte Straßen geht es in den Norden der Stadt wo wir auf den (insgesamt) 435 Meter hohen Borj-e-Milad-Fernsehturm auffahren und uns so einen Überblick über diese Mega-Stadt verschaffen. Der gestrige Regen hat für einen den gigantischen Ausblick über Teheran und die umliegende Berge gesorgt!
Im Iranischen Nationalmuseum erhalten wir durch Hamid, unseren Gzuide, anschließend einen Einblick in die persischen Hochkulturen der vorislamischen Zeit und besichtigen einzigartige Exponate aus Susa und Persepolis, darunter das berühmte Thronrelief von Darius I. Unmittelbar anschließend besuchen wir den Golestan-Palast. Höhepunkte der weitläufigen Anlage sind der Marmorthronsaal, das Grab von Naser ad-Din Schah, der Sommerpalast sowie der Empfangspalast mit dem Krönungssaal, wo 1967 der Schah Farah Diba die Kaiserkrone aufsetzte. Der gepflegte Palastgarten mit seinem einladenden Café bietet uns nach dieser Menge an Eindrücken Gelegenheit für eine Pause; bei Kaffee und Tee haben wir eine Auszeit.
Nun kann es weitergehen; zur Iranischen Nationalbank. Hier öffnen sich für uns die Türen der wahrscheinlich größten Schatzsammlung der Welt - das hoch gesicherte Juwelenmuseum präsentiert die Kronjuwelen der Schahs. Überwältigende Schätze wie der weltgrößte rosafarbene Diamant, Meer des Lichts genannt, die Kaiserkrone Farah Dibas oder der sagenhafte Pfauenthron beeindrucken. Viel länger könnte man auch hier staunend verweilen, wären da nicht die strengen Schließzeiten der sensiblen Präsentation.
In der Nähe der Nationalbank befinden sich viele Wechselstuben; für einen Euro bekommen wir hier 60.000 Rial und verlassen so alle als Millionäre das Geschäft.
So gerüstet wird es Zeit zum Abendessen; in einem einfachen, typischen Teheraner Restaurant klingt bei einem traditionellen Abendessen, es gibt mit Dizi einen Lammtopf mit Fladenbrot, den man als eines der Nationalgerichte bezeichnen kann.
Nach kurzer Fahrt ist dann wieder unser Hotel erreicht; heute ausreichend Zeit für die Nachtruhe...

09.04.2018, Montag: Teheran – Hamadan


An der Saadabad Palast-Anlage erwartet uns am Morgen unser Guide.
Bei der ausgedehnten Anlage handelt es sich um die erste Sommerresidenz der Kadscharen, später wurden die Bauten zeitweise Wohnsitz des letzten Shahs. Unzählige Paläste verschmelzen hier zu einem grandiosen Gesamt-Komplex, von dem wir uns mit dem „Weißen Plast" und dem „Grünen Palast" die bedeutendsten ansehen und dabei auch viel Hintergrundwissen zur Pahlavi-Dynastie vermittelt bekommen.
Das Wahrzeichen der Stadt Teheran, das Azadi-Monument ist unser nächster und zugleich letzter Besichtigungspunkt bevor wir die iranische Hauptstadt verlassen. 
Durch ländlich geprägte Regionen führt unsere Reise nun in die gebirgige Provinz Hamadan, genauer gesagt in deren gleichnamige Hauptstadt.
Unterbrochen durch eine späte Mittagspause auf einem kleinen Rasthof, legen wir so etwa 350km mit dem Reisebus zurück. Auf der gut ausgebauten Autobahnverbindung bedeutet dies nur etwas weniger als vier Stunden Fahrzeit.
Nach der Ankunft im Azadi Hotel, welches sich am Stadtrand befindet, nehmen wir nach dem Zimmerbezug im Hotelrestaurant Platz; ein reichhaltiges Buffet erwartet uns.
So entschließen wir uns nach dem üppigen Mahl noch zu einem Abendspaziergang.
Ein kleiner Vergnügungspark gegenüber des Hotels bietet verschiedene Freizeitangebote wie Spielhalle, Indoor-Fußball, Restaurants und Videoanimation.
Durch einen Park, welcher auch zur Abendstunde noch gut besucht ist gelangen wir zum prächtig illuminierten Koranzentrum der Stadt, von wo aus ein breiter Boulevard zurück zum Hotel führt.
An der Bar dann noch ein (alkoholfreier) Sekt...

10.04.2018, Dienstag: Hamadan

Der Hegmataneh-Hügel mit Ausgrabungen einer Siedlung der Meder, das heutige Hamadan war Hauptstadt eines frühen Reiches, ist erster Programmpunkt des heutigen Tages.
Das der archäologischen Stätte angeschlossene Museum vertieft dann die Informationen zu dieser vorislamischen Kultur. Die Armenische Kirche, welche wiederum in unmittelbarer Nähe zum Museum steht, nutzt Hamid um uns mit den noch heute neben dem Islam im Iran vertretenen Religionen zu konfrontieren bzw. auf deren Akzeptanz durch den iranischen Staat hinzuweisen.
Spazierend gelangen wir im Anschluss zum Basar von Hamadan, ein erstes Erleben der hier noch weit verbreiteten Marktform. Vorbei an der Freitags-Moschee und über den zentralen Khomeini-Platz erreichen wir das Mausoleum von Esther und Mordochai, welches uns einer der wenigen hier noch lebenden jüdischen Bürger näherbringt.
Der Besuch des Avicenna-Denkmals rundet dann unsere Tour durch die Innenstadt ab; Ibn Sina beziehungsweise das Leben in Persien zu seiner Zeit ist vielen von uns aus „Der Medicus" bekannt. Nach dem ausgedehnten Stadtspaziergang holt uns der Bus vom Mausoleum Avicennas ab; ein kurzer Ausflug in das Gandjname-Tal schließt sich an.
Versehen mit achämenidischen Inschriften, welche um 500 v.C. als Legitimation des Königsrechtes für Darios und Xerxes dienten, sind hier imposante Felsreliefs sehenswert. Der benachbarte Abbasabad-Hügel bietet uns im Anschluss einen fantastischen Ausblick auf unter uns liegende Stadt, welchen wir bei einem Kaffee genießen.
Ein paar Stunden bleiben noch bis zum Abendessen zum Entspannen im Hotel oder für einen individuellen Spaziergang.
Nach dem Abendessen brechen wir dann nochmals in das nächtliche Hamadan auf.
Unser Busfahrer fährt uns zum Khomeini-Platz und retour

11.04.2018, Mittwoch: Hamadan – Kashan

Heute heißt es zeitig frühstücken; bereits um acht Uhr verlassen wir unser Hotel und damit Hamadan; gut 400km Strecke liegen heute vor uns.
Vorbei an Arak geht es nach Kashan an den Rand der Wüste Dashte Kavir.
Im Mittelalter siedelte sich um diesen Ort eine vielseitige Keramikindustrie an. Daher leitet sich der heutige Name der Stadt ab, der übersetzt im Persischen "die Fliese" bedeutet.
Am Nachmittag checken wir im Hotel ein und gönnen uns nach der langen Fahrt eine kurze Pause. Nun steht der Besuch des Fin-Gartens an, welcher ursprünglich aus achämenidischer Zeit stammend, immer wieder erneuert und durchgehend genutzt wurde. Wir spazieren durch die großzügige Anlage mit ihren Kühlung spendenden Wasserläufen und den riesigen für Schatten sorgenden Zypressen.
Nach kurzer Fahrt in die Altstadt von Kashan besuchen wir das Borudjerdi-Haus;
ein alter Handelspalast welcher als, prunkvoll mit Stuckarbeiten, farbenfrohen Glasfenstern und einem großen Innenhof mit einem Wasserbassin begeistert. Das Abendessen nehmen wir dann im Ameriha-Haus, einem weiteren traditionellen Kaufmannshaus ein, welches mittlerweile als Hotel und Restaurant genutzt wird.
Mit einigen Gästen geht es noch nicht direkt zum Hotel zurück, sondern wir bummeln noch durch den abendlichen Bazar, welcher für seine Authentizität und vor allem auf Einheimische ausgerichtetes Warenangebot bekannt ist.

12.04.2018, Donnerstag: Abyaneh – Yazd


Nach dem Frühstück verlassen wir Kashan und reisen in das Karkas-Gebirge nach Abyaneh, einem kleinen Bergdorf in 2.200 Metern Höhe. Die aus rötlichen Lehmziegeln oder Backsteinen bestehenden Häuser der Ortschaft wurden eng aneinander stehend an den Hang gebaut und wir sehen Sie hier die recht selten gewordene, traditionelle Kleidung der Perser.
Neben dem einzigartigen Ortsbild gibt es auch zahlreiche Händler, welche verschiedene Köstlichkeiten, vor allem eine große Auswahl an getrockneten Früchten anbieten.
Die Fahrt nach Yazd unterbrechen wir für ein Mittagessen in Na'in. Ein regional typisches Gericht aus Rosinenreis und Kalbsfleisch stellt sich als Favorit bei unserer Speisenauswahl heraus. Gestärkt setzen wir die Reise nach Yazd fort, welches wir am Nachmittag erreichen. Nach dem langen Sitzen freuen wir uns nun auf den Besuch eines weiteren persischen Gartens. Der Dowlat-Abad-Garten der um 1750 vom damaligen Gouverneur in Auftrag gegeben worden ist besitzt den höchsten Windturm-Pavillon des gesamten Iran. Dies nimmt Hamid zum Anlass und das clevere Kühlsystem zu erklären. Der lebhafte Amir Chaqmaq-Platz in der Altstadt beschließt unsere erste geführte Erkundungstour durch Yazd.
Nachdem wir im luxuriösen Dad Hotel eingecheckt haben treffen wir uns dennoch nochmals um das abendliche Yazd zu erleben. Einige von uns beenden den Tag dann mit einem gemeinsamen Abendessen auf der Dachterrasse eines Restaurants. Nach persischer Sitte sitzt man hier auf dem Teppich um sein Essen einzunehmen. Der Blick schweift dabei über den Hauptplatz der Stadt, auf dem das abendliche Flanieren beginnt...

13.04.2018, Freitag: Yazd – Kerman


Nach einem ausgiebigen Frühstück in unserem schönen Hotel steht nochmals die Altstadt von Yazd auf unserem Programm. In der Freitagsmoschee werden wir mit weiteren Besonderheiten des schiitischen Glaubens bekannt gemacht. Beim Spaziergang durch die größte Lehmziegelstadt der Welt begeistert uns besonders der Besuch des Rainh Hauses. Hier wurde ein altes Handelshaus wieder originalgetreu restauriert und versetzt uns so in längst vergangene Zeiten. Gigantisch auch der Blick von der Dachterrasse über die Kuppeln der Altstadt von Kerman.
Das Ewige Feuer im Feuertempel von Yazd konfrontiert uns erstmals mit dem Glauben der Zoroastrier. Auf dem Weg hinaus aus der Stadt Yazd besuchen wir die Türme des Schweigens - weitere Zeugnisse der Religion der Zoroastrier. Von unserem Reiseleiter erfahren wir Wissenswertes über das hier bis vor wenigen Jahrzehnten praktizierte eigenwillige Bestattungs-Ritual.
Wir reisen weiter in die zweitgrößte Provinz des Landes und erreichen am frühen Abend die Stadt Kerman im Südosten des iranischen Hochlandes. Nach Zimmerbezug und Erholungspause spazieren wir dann in ein nahegelegenes Restaurant; ein üppiges Buffet persischer Köstlichkeiten erwartet uns...

14.04.2018, Samstag: Wüste Lut, Mahan und Basar in Kerman


Bereits halb acht verlassen wir das Hotel; zeitiger Start um einen der heißesten Orte der Welt aufzusuchen.
In der Wüste Lut wurden schon weit über 70 Grad Celsius gemessen.
Ein kurzer Zwischenstopp im Städtchen Schadad, dann beginnt das unbesiedelte Wüstengebiet. Die Wüste Lut zählt mit ihren gigantisch bizarren Felsformationen zu den großartigsten Wüsten der Welt. Die Yardang-Formationen, auf Persisch Kalut genannt, befinden sich hier auf einem riesigen Areal.
Eine kleine Wanderung bringt uns diesen Naturphänomenen näher und lässt uns kurzeitig auch die hier herrschenden Temperaturen erahnen.
Bei einem aufgegebenen Dorf am Rande der Wüste steigen wir hinab in den Untergrund; das System der Qanate, alter Bewässerungsanlage welche immer noch in Nutzung sind, kann man hier in beeindruckender Art besichtigen. Den anschließenden Besuch des Oasenstädtchen Mahan beginnen wir erstmal mit einem Restaurantbesuch.
Wieder akklimatisiert steht die Besichtigung des Mausoleums von Schah Nematollah Vali, einem Derwisch-Gründer an. Im nahen Prinzen-Garten, der Garten- und Palastanlage Bagh-e Shazdeh aus dem 19. Jahrhundert lassen wir dann nochmals persische Gartenbaukunst auf uns wirken, bevor wir nach Kerman zurückfahren.
Mit Besuch des zum Basar gehörenden traditionellen Ganjali-Khan-Komplex, der unter anderem ein Hamam aus dem 17. Jahrhundert beherbergt, welches heute zu einem Teehaus umfunktioniert ist endet unser heutiges, umfangreiches Besichtigungsprogramm.

15.04.2018, Sonntag: Kerman – Shiraz


Mit der Fahrt nach Shiraz steht heute mit fast 600km die längste Busetappe auf dem Reiseplan. Am Morgen verlassen wir also Kerman und reisen durch die Gebirgslandschaft des Iran und über weitläufige Hochebenen nach Shiraz.
Unterwegs unterbricht neben einem Mittagessen die Besichtigung der sassanidischen Palastruinen aus dem 5. Jahrhundert in Sarvestan unsere lange Busreise.
Auch der Aufenthalt am Maharlu-Salzsee ist eine willkommene Abwechslung.
Am späten Nachmittag erreichen wir dann Shiraz - die Stadt der Poeten, die wir am kommenden Tag ausgiebig kennenlernen werden.
Für heute erstmal Zimmerbezug im Park Saadi Hotel und dann das gemeinsame Abendessen in einem auf traditionell getrimmten Restaurant. Auch hier wartet ein üppiges Buffet mit Schwerpunkt auf regional typischen Gerichten wie Reis mit Kohl auf uns.
Nach dem langen Tag im Bus beschließen wir noch einen Spaziergang durch das abendliche Shiraz zu unternehmen. Da unser Weg direkt durch den Lunapark führt drehen wir noch eine Runde mit dem Riesenrad und genießen so den Blick über die Stadt aus exponierter Lage.

16.04.2018, Montag: Shiraz


Heute unternehmen wir eine ganztägige Besichtigungstour in der Stadt der Dichter und Nachtigallen.
Nach dem entspannten, heute endlich mal wieder etwas späterem, Frühstück im Hotel geht es los.
Der prächtige Eram-Garten mit seinen gepflegten Anlagen ist erster Anlaufpunkt.
Dann bringt uns der Reisebus direkt in die Altstadt, genauer gesagt zur Zitadelle von Shiras; der größten derartigen Anlage im gesamten Iran.
Weiter geht es mit einem Bummel durch den 800 Meter langen Bazar-e-Vakil eine unglaubliche Fülle von Waren aller Art. Neben vielem anderen sehen wir so auch die „Schätze von Shiraz": Aprikosen, Pistazien, Kirschen, Orangen, Nüsse und Trauben. Aber auch die Gewürzstände ziehen uns magisch an; besonders Safran für die heimische Küche ist begehrtes Mitbringsel. Nun besuchen wir den Naranjestan-Komplex; wieder eine herrliche Gartenanlage und persisch verspielte Gebäude sowie die Präsentation liebevoll gestalteter Kacheln sowie von archäologischen Exponaten. Nach dem Verlassen des „Orangengartens" legen wir eine Mittagspause ein, bevor wir uns mit dem Besuch der Ali ebn-e Hamzeh-Grabanlage wieder einem religiösem Bauwerk widmen. Besonders die prächtige Spiegelmoschee wird von hier in Erinnerung bleiben.
Dem berühmten persischen Dichter Saadi, seinem Leben und Werk bringt uns dann der Besuch im Mausoleum der berühmten Persönlichkeit näher. Eindrucksvoll rezitiert unser Guide Hamid auf Persisch und Deutsch aus seinen Gedichten. Am Nachmittag legen wir in unserem Hotel eine Pause ein, bevor wir uns dann wieder zur Abfahrt zum Abendessen treffen.
In einem angesagten Restaurant nur wenige Gehminuten vom Hotel entfernt dann ein interessantes Abendessen; es werden verschiedene persische Speisen bestellt, jeder nimmt sich auf was er Appetit hat.
Im Anschluss schlendern wir dann noch in ein Teehaus; hier sitzen wir noch gemütlich bei Wasserpfeife und Tee zusammen.

17.04.2018, Dienstag: Persepolis und Naqsh–e Rostam


Persepolis, welches schon längst zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört gilt als eine der großartigsten antiken Ausgrabungsstätten und ist ganz ohne Frage einer der Höhepunkte jeder Iran-Reise.
Entsprechend starten wir auch gern wieder am frühen Morgen und nehmen uns fast den ganzen Vormittag für die Besichtigung der weitläufigen Anlage Zeit. So wie einst vor 2.500 Jahren die Gesandten von 28 Völkern Persepolis betraten, so treten auch wir durch das Tor aller Länder hinein in die weitläufige Palastanlage.
Fachkundig erläutert uns Hamid den Wohnpalast von Xerxes, die Reliefs mit Bildnissen tributpflichtiger Völker und die große Audienzhalle. Für einige ist auch der anschließende Aufstieg zu den Grabanlagen oberhalb der Stadt unerlässlich.
Noch wichtigere Gräber, unter anderem von Xerxes und Dareios I., welcher Persepolis gründete, bestaunen wir dann in der nahegelegenen Nekropole Naqsh-e Rostam.
Hier sind neben den Gräbern der achämenidischen Könige auch bedeutende sassanidische Reliefs in einer mächtigen Felswand zu sehen. Zurück in Shiraz, zuerst ein Fotostopp am Koran-Tor; dann gehen wir nochmals in das Restaurant des vorgestrigen Abends, das Buffet war zu gut, auf ein spätes Mittagessen.
Weiter geht es mit unserem Programm; wir besichtigen Sie Schrein von Shah Cheragh, eines der wichtigsten schiitischen Heiligtümer im Iran, bevor wir mit dem Besuch des Hafis Mausoleum jenem Dichter Referenz erweisen, welcher ohne Frage „der" Dichter Persiens ist. Jeder Iraner kennt seine Gedichte, wie auch unser Guide Hamid eindrucksvoll beweist.
Ein würdiger Abschluss unseres Besuchsprogrammes in der „Stadt der Poeten".

18.04.2018, Mittwoch: Pasargadae – Isfahan


Die heutige Fahrt führt uns auf nochmals über 500km Länge durch abwechslungsreiche Landschaften nach Isfahan. Die Stadt war im 16. Jh. bevölkerungsreichste Stadt Persiens mit 500.000 Einwohnern; eine gigantische Metropole dieser Ära.
Natürlich legen wir auch heute Besichtigungsstopps ein. So den Besuch des Kyros-Grabes in Pasargadae, der König wurde 530 v. C. hier beigesetzt.
Am zeitigen Nachmittag erreichen wir eine der schönsten Städte Westasiens und bedeutendes Etappenziel der Seidenstraße: das sagenumwobene Isfahan!
Nachdem wir uns bei einem späten Mittagessen gestärkt haben, statten wir dem Armenierviertel Dscholfa mit der Vank-Kathedrale einen Besuch ab.
Auch an der berühmten Khaju-Brücke aus dem 17.Jh. pausieren wir noch um diese zu überqueren.
Unser Hotel liegt sehr zentral; so beschließen wir am Abend noch gemeinsam zum Meidan-e Imam - Platz zu spazieren. Wir sehen den bedeutenden Platz bei einsetzender Finsternis schön beleuchtet. Für heute Abend soll es ein Bummel über Platz und angrenzenden Basar sein; morgen werden wir bei der Stadtführung mehr über Architektur und Bedeutung des Areals erfahren...

19.04.2018, Donnerstag: Isfahan


Der Tag beginnt mit einem guten Frühstück, in aller Ruhe eingenommen.
Erster Programmpunkt unseres letzten Tages im Iran ist die alte Jame-Moschee. Ursprünglich im 10.-11. Jh. abgebrannt, stammt der heutige Bau teilweise noch aus dem 12. Jahrhundert. Neben den mächtigen Säulen, gigantischen Kuppeln und faszinierenden Mustern welche nur durch den kunstreichen Satz der Ziegel herrühren ist allein die Dimension dieses wohl einmaligen Gebäudekomplexes begeisternd.
Der Palast der 40-Säulen, hier als Chehel Sotun-Gartenpalast bekannt zeigt uns nochmals eine großartige Residenz gelegen inmitten einer prächtigen Gartenanlage.
Kenntnisreich erläutert Hamid auch hier die riesigen Wandgemälde, welche von längst geschlagenen Schlachten berichten.
Ein persischer Teppichhändler sollte natürlich bei einer Iranreise auch besucht werden; Schauknüpfen, Präsentation der diversen Arten Teppiche, Ausführungen zur Knotendichte - dies alles bei Tee und Süßigkeiten - sind interessant.
Im Anschluss eine Mittagspause in einem der kleinen Kaffees am berühmten Meidan-e Imam - Platz. Rings um den zweitgrößten Platz der Welt bedeutende Gebäude.
Beim Besuch des Ali-Qapu-Palast hat man zum Beispiel einen herrlichem Blick auf den zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärten Platz und das Ensemble großartiger Bauten:
unter anderem die Scheich-Lotfollah-Moschee mit einzigartigen Fayencen und die große Imam-Moschee das bekannteste Bauwerk Isfahans und mit den türkisfarbenen Kuppeln das Sinnbild Persiens. Selbstverständlich besichtigen wir auch diese beiden Orte ausgiebig.
Die Oasenstadt mit Kuppeln, Moscheen und Minaretten wirkt wie eine märchenhafte Kulisse, welche wir nach so viel Eindrücken am Nachmittag individuell genießen;
Zeit letzte Souvenirs zu erstehen und für Kaffee oder Eis die noch verbliebenen Rials auszugeben.
Das letzte gemeinsame Abendessen dann ganz gediegen im Abbasi Hotel, einer ehemaligen Karawanserei, heute DAS Restaurant der Stadt beherbergend.
Nach einem kleinen Verdauungsspaziergang über die 33-Bogen-Brücke ist dann Zeit zum Hotel zurückzukehren. Drei Stunden noch bis wir zum Flughafen aufbrechen werden...

20.04.2018, Freitag: Rückflug von Isfahan


Kurz nach Mitternacht der Weckruf; leicht verschlafen hinunter zur Rezeption.
Die Koffer werden in den Bus verladen und ab geht es zum Flughafen.
Eine herzliche Verabschiedung und Dank an unseren Fahrer Masiar und unseren Guide Hamid; beide haben uns ihr Land während der letzten beiden Wochen näher gebracht.
Mit dem Flieger zunächst nach Istanbul, wo sich die Gruppe aufzulösen beginnt; die Anschlussflüge bringen Richtung Heimat.
Eine spannende Reise in und durch ein Land mit reicher Geschichte und Kultur geht zu Ende. Mit manchem Vorurteil wurde aufgeräumt, Erlebtes und Erfahrenes lassen uns nun besser werten als es die Informationen über das Land, welche uns zu Hause erreichten, bisher zuließen.
Aber längst ist noch nicht alles in diesem Land gesehen; vielleicht bis bald zu einer Eberhardt Reise in den Süden des Landes?

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