Reisebericht: Irland und Nordirland–Rundreise

09.09. – 21.09.2022, 13 Tage Rundreise Irland und Nordirland: Belfast – Giant's Causeway – Derry – Carrowmore – Connemara – Burren – Cliffs of Moher – Ring of Kerry – Midleton – Waterford – Kilkenny – Dublin


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Der goldene Herbst auf der grünen Insel, sanfte Heidelandschaften und aufregende Küstenpanoramen im strahlenden Sonnenschein - ein Traum, der selten Wirklichkeit wird? Nicht mit uns! Wir erlebten traumhafte 10 Tage auf der Insel.
Ein Reisebericht von
Sinah Witzig
Sinah Witzig

09.09.2022 Tag 1 Anreise

Wer weit reisen möchte muss früh aufstehen – so oder so ähnlich könnte das Motto jeder Reise auf die britischen Inseln lauten. Schon vor drei Uhr morgens verlassen wir den Flughafen Dresden Richtung Süden. Über Hainichen, Gera und Erfurt geht es dann weiter über A4 und A44 in Richtung Nordrheinwestfalen. In Paderborn steigen die vorerst letzten drei Gäste ein und gemeinsam geht es dann nach der Mittagspause weiter in die Niederlande. Durch den üblichen Stau geht es streckenweise etwas langsam voran, doch letztendlich erreichen wir pünktlich den Fährhafen von Amsterdam in Ijmuiden. Da ja immer irgendwas nicht läuft wir geplant, dürfen wir heute die Fähre zu Fuß über das Autodeck betreten, da morgens ein LKW mit der Gangway zusammengestoßen ist – das erlebt man auch nicht alle Tage und so können wir die Fähre einmal quasi aus Busfahrersicht entdecken.
Auf der Princess Seaways stechen wir am Abend in die etwas raue See und lassen uns nach dem Abendessen mehr oder weniger sanft in den Schlaf schaukeln.

10.09.2022 Tag 2 Anreise über England und Schottland nach Belfast

Am nächsten Morgen ist schon früh Land in Sicht. Das Frühstück nehmen wir ein mit Kurs auf Newcastle Upon Tyne und bald haben wir auch schon den Hafen der nordenglischen Stadt erreicht. Relativ zügig bringen wir die Einreiseformalitäten hinter uns und wenig später sitzen wir im Bus. Entlang des römischen Hadrianswalls geht es nun nach Westen in die Provinz Cumbria. Gegen Mittag erreichen wir Carlisle, das während der Jakobitenaufstände eine der wichtigsten Bastionen der Engländer gewesen ist und wo zahlreiche junge Schotten ihren Tod gefunden haben. Heute sind die Borderlands zum Glück relativ friedlich und feierlich können wir die Grenze zu Schottland überqueren. Eine kurze Pause machen wir in Gretna Green, einst Zufluchtsort heiratswilliger junger Engländer, die ohne Zustimmung ihrer Eltern nicht unter 21 Jahren heiraten durften, heute Ballungszentrum schottischer Klischees – aber auch die machen Freude, vor allem wenn man nur kurze Zeit hier verbringen kann.
Durch die südlichsten Gebiete Schottlands, Ayrshire und Galloway fahren wir nun zügig immer weiter nach Westen, denn unsere nächste Fähre wartet nicht. Von dem relativ unspektakulären Örtchen Cairnryan aus nehmen wir dann am Nachmittag Kurs auf Nordirland. Unsere Fährverbindung nach Belfast bemisst zwar immerhin ganze 68 Kilometer, allerdings ist die beträgt die kürzeste Entfernung zwischen den beiden britischen Inseln nur 21 Kilometer zwischen dem Mull of Kintyre in Schottland und Ballycastle in Nordirland. Bei strahlendem Sonnenschein haben wir eine tolle Aussicht auf die Küstenlinien und die Zeit vergeht wir im Flug.
Am Abend erreichen wir dann schleißlich unser Hotel, unweit des Zentrums von Belfast, und treffen dort auch auf den Rest unserer Reisegruppe, der mit dem Flugzeug angereist ist. Da gemeinsame Abendessen gibt Gelegenheit für ein erstes Kennenlernen.


11.09.2022 Tag 3 Belfast

Endlich ist es soweit, die Rundreise geht mit der kompletten Gruppe endlich so richtig los. Nach dem Frühstück treffen wir unsere Stadtführerin Bibi, um mit ihr die Hauptstadt Nordirlands richtig kennenzulernen. Bei unserer Stadtrundfahrt besuchen wir zunächst die Queen's University, die Mitte des 19. Jahrhunderts durch Königin Victoria gegründet wurde und heute eine der weltweit renommiertesten Fakultäten für Medizin vorweisen kann.
Dann geht es weiter auf Pfaden der bewegten Geschichte Nordirlands. Als Folge der jahrhundertelangen Unterdrückung der irischen Bevölkerung durch die Kolonialherren aus England war es schon seit dem 16. Jahrhundert immer wieder zu politischen und religiösen Spannungen gekommen. Ende des 17. Jahrhunderts wurde der Druck auf die katholische Landbevölkerung durch das Verbot der gälischen Sprache und der Ausübung der Religion, sowie Zugangsbeschränkungen zu Schulbildung und politischen Ämtern soweit erhöht, dass viele Iren das Land verließen, andere radikalisierten sich. 1801 wurde Irland schließlich offiziell dem Vereinigten Königreich angeschlossen. Obwohl die Unterdrückung der Katholiken gesetzlich verboten wurde, besserten sich die Lebensbedingungen nicht, im Gegenteil, mehrere Jahre der Hungersnot vertrieben noch mehr Iren in die Diaspora. Ab Ende des Jahrhunderts gab es dann eine starke Unabhängigkeitsbewegung im vermehrt katholischen Süden des Landes, die schlussendlich 1920 zur Trennung führte: 1922 wurde die Republik Irland geboren, sechs Grafschaften der Provinz Ulster verblieben als Nordirland im Vereinigten Königreich. Doch die Spannungen zwischen Protestanten und Katholiken löste dies nicht, im Gegenteil. Aus Angst vor Unterdrückung und wirtschaftlichen Nachteilen wurden in Nordirland, mit Unterstützung der britischen Regierung, systematisch Einschränkungen für Katholiken etabliert. Wohnung, Bildung, Arbeit und Wahlrecht wurden dahingehend getrennt, dass sich eine regelrechte Parallelgesellschaft bildete. In der Mitte des 20. Jahrhunderts führte dies schließlich zu gewaltvollen Auseinandersetzungen, in die bald das Militär eingriff. Die IRA rächte sich im Gegenzug mit Anschlägen auf zivile Ziele, vor allem in Belfast. Erst 2001 wurden die sogenannten „Troubles“ mit einem Waffenstillstand beendet, doch die Auswirkungen der Parallelgesellschaften lassen sich in Belfast noch heute deutlich erkennen. Friedensmauern trennen bis heute katholische von protestantischen Wohnsiedlungen. Geschmückt sind sie heute mit Wandgemälden, die sich mit politischen Themen beschäftigen. Wie viele andere Nordiren ist auch sie der Meinung, dass zunächst die Mauern in den Köpfen der Leute eingerissen werden müssen, bevor die physischen Mauern weichen können.
Weiter geht es im Anschluss durch die berühmte Shankill Road, die auch von den Loyalisten genutzt wird um ihre Trauer über den Tod Königin Elizabeths Kund zu tun. Das Wandgemälde, das zum Thronjubiläum angefertigt wurde, ist nun zentraler Ort, an dem Blumen und Beileidsbekundungen niedergelegt werden. Auch der Himmel scheint an der Trauerstimmung teilzunehmen, denn langsam beginnt es nun zu regnen.
Wir fahren im trockenen Bus durch die Innenstadt und anschließend noch hinaus zum nordirischen Parlament.
Nach einer Mittagpause in der Nähe des Belfaster Rathauses geht es für die meisten weiter zum sehr sehenswerten Titanic-Museum, das bei diesem Wetter auch definitiv der angenehmste Aufenthaltsort ist. Hier wird nicht nur die Geschichte des wohl berühmtesten Schiffes der neueren Vergangenheit aufgearbeitet, sondern auch die industrielle Bedeutung Belfasts im ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhundert. Mit viel Liebe zum Detail wurde hier eine beeindruckende Ausstellung entworfen, die für Jung und Alt gleichermaßen spannend ist. Zu guter Letzt lädt das Tenderschiff MS Nomadic zu einem Besuch ein und versprüht ein wenig ganz echten Titanic Charme.
Am Abend treffen wir uns schließlich alle zum Abendessen wieder im Hotel und tauschen uns über die Eindrücke des ersten gemeinsamen Tages aus.


12.09.2022 Tag 4 Antrim Coast, Giant's Causeway und Derry/Londonderry und weiter nach Letterkenny

Früh verlassen wir heute die Hauptstadt Nordirlands in Richtung Norden. Vom Regen von gestern ist zum Glück kaum noch etwas zu sehen und die Sonne kämpft sich langsam aber sicher durch die Wolken. Wir folgen der Küstenstraße, der Causeway Coastal Route zunächst bis nach Carrickfergus. Das Castle aus dem 12. Jahrhundert ist die größte erhaltene normannische Burg Irlands und durchaus geschichtsträchtig. Wir fahren weiter entlang der Küste und genießen die Landschaft der Grafschaft Antrim, die zu den schönsten in ganz Irland gehört. Grüne bewaldete Täler, die in der letzten Eiszeit von gewaltigen Gletschern geformt wurden, wechseln sich ab mit wilder Küstenlandschaft und smaragdgrünen Buchten mit weißen Sandstränden. Im Hinterland erinnern heidebewachsene Hochmoore an Schottland. Auch mythologisch sind die beiden Länder eng verbunden.
Ganz in der Nähe befindet sich der größte See der britischen Inseln, Lough Neagh. Glaubt man der Meinung vieler Iren, soll dieser entstanden sein, als der Riese Finn McCumhaill im Streit mit seinem schottischen Rivalen Benandonner einen gewaltigen Brocken Erde nach diesem geworfen haben soll. Das Stück Land fiel ins Meer und wurde zur Isle of Man während sich der Krater mit Wasser füllte und zum See wurde.
Während dieses Streits der Riesen soll auch der Giant's Causeway entstanden sein, denn Finn, der sich unbedingt mit Benandonner messen wollte, schuf einen gewaltigen Damm bis hinüber zur Insel Staffa, nur um festzustellen, dass sein Rivale weiteraus größer war, als er es erwartet hatte. Mit einer List schaffte er es jedoch den Nachbarn glauben zu machen, er sei der größere und stärkere Riese. Benandonner, der über den Damm nach Irland gekommen war, suchte nun schnellst möglich das Weite und riss auf dem Weg auch noch so viele Säulen des Causeways aus dem Wasser, wie es ihm möglich gewesen war.
So viel zur Folklore. Fakt ist, dass der Giant's Causeway ein außerordentliches Naturdenkmal ist. Etwa 40.000 hexagonale Basaltsäulen verbinden tatsächlich die nordirische Küste mit der Hebrideninsel Staffa. Heute weiß man, dass die vulkanische Tätigkeit, die den Basalt entstehen ließ, etwa 60 Millionen Jahre her sein muss und eine tektonische Verschiebung danach so viel Druck auf das neue Gestein ausübte, dass es in seiner einzigartigen Art und Weise brach. Bei unserem Besuch haben wir die Gelegenheit, bei ausgesprochen unirischem Wetter einen ausgedehnten Spaziergang entlang der Küste zu unternehmen. Im Anschluss kann man sich im 2012 neueröffneten Besucherzentrum eine Ausstellung zur Geologie und der Entstehung des Giant's Causeway ansehen.
Am späten Nachmittag erreichen wir dann Derry/Londonderry. Die Stadt nahe der Grenze zur Republik Irland war seit Ender der 1960er Jahre Zentrum der blutigen Auseinandersetzungen zwischen Katholiken, Protestanten und dem britischen Militär. Als Bloody Sunday ging der 30. Januar 1972 in die Geschichte ein, als die Armee das Feuer auf unbewaffnete Zivilisten eröffnete und damit eine Reihe von Vergeltungsschlägen der IRA auslöste.
Noch heute zeugen Friedensmauern im katholischen Viertel Bogside von der jüngsten Geschichte der Stadt. Interessant ist allerdings auch die Altstadt Derrys mit der größten anglikanischen Kathedrale Irlands, St. Kolumban und der im 17. Jahrhundert errichteten und fast vollständig erhaltenen 1,6 Kilometer langen Stadtmauer.
Nach einer kleinen Rundfahrt und einem kurzen Spaziergang geht es dann weiter: fast unbemerkt überqueren wir die Grenze zur Republik Irland und es stellt sich uns die Frage, wie die Situation wohl werden wird, wenn der Brexit hier irgendwann doch wieder Grenzkontrollen verlangen würde. Am Abend erreichen wir dann mit Letterkenny unseren Standort für die nächsten zwei Nächte.


13.09.2022 Tag 5 Glenveagh Nationalpark und Co. Donegal

Nach einem typisch irischen Frühstück führt uns unser Weg heute Morgen zunächst in den nur wenige Kilometer entfernten Glenveagh Nationalpark. Der Name leitet sich ab vom irischen „Gleann Bheatha“ und bedeutet „Tal der Birke“. Das etwa 16.000 Hektar große Gebiet umfasst zahlreiche Seen, Schluchten und Wälder, sowie Teile der Derryveagh Mountains mit den drei höchsten Bergen der Grafschaft Donegal: Mount Errigal, Slieve Snacht und den Tafelberg Mount Muckish. Im Nationalpark wurde in den 2000er Jahren der Steinadler erfolgreich wieder eingegliedert. Ansonsten beherbergt er eine der größten Rotwild-Herden Irlands.
Unser erster Stopp ist das Besucherzentrum des Nationalparks, wo wir bei einem kurzen Film das wichtigste zum Park, aber vor allem auch zum nahgelegenen Glenveagh Castle erfahren.
Der Adelssitz wurde ab 1870 im Auftrag von Captain John George Adair errichtet. Dieser hatte es in den USA zu beachtlichem Reichtum gebracht und war daraufhin nach Irland zurückgekehrt. Um seine Vision von einem Landgut nach dem Vorbild Balmorals umzusetzen vertrieb er die bitterarme und von der Hungersnot geplagte Landbevölkerung aus ihren Cottages und in die Armenhäuser Letterkennys. 1885 verstarb Adair ohne Nachkommen und seine Frau Cornelia übernahm das Anwesen. Im Gegensatz zu ihrem verstorbenen Mann war die Witwe bei der Bevölkerung sehr beliebt, da sie sich rücksichtsvoll verhielt und vor allem um die Erhaltung der Natur bemüht war.
1937 kaufte Henry Plumer McIlhenny aus Philadelphia das Anwesen und überließ es schließlich Ende der 1970er Jahre der Republik Irland.
Besonders sehenswert sind die von Cornelia Adair angelegten viktorianischen Gärten, die wir uns bei einem Spaziergang ansehen können.
Gegen Mittag geht es dann weiter durch die wildromantische Landschaft Donegals. Bei wunderschönem Wetter legen wir mehrere Fotostopps ein bevor wir dann der Küste entlang des Wild Atlantic Ways nach Süden folgen. Am frühen Nachmittag erreichen wir dann das Örtchen An Fhearthainn oder englisch Narin, das einen der schönsten Sandstrände Donegals aufweisen kann. Im Sonnenschein spazieren wir über den Strand bis hinaus zur Insel Inishkeel, die bei Niedrigwasser zu Fuß erreicht werden kann. Wir werden dann auch noch unverhofft Zeugen eines sehr typischen Spektakels: ein Schäfer treibt zusammen mit seinem Bordercollie und mehreren Helfern seine Schafherde über den Strand und verlädt sie in einen viel zu klein erscheinenden Anhänger.
Im Anschluss geht es für uns dann durch das Hochland wieder zurück nach Letterkenny, wo wir am Nachmittag noch etwas entspannen und die Stadt entdecken können.


14.09.2022 Tag 6 Mullaghmore, Carrowmore und Galway und weiter nach Gort

Wir verlassen heute das County Donegal in Richtung Süden. Wir durchqueren zunächst die legendäre Barnesmore Gap, die über viele Jahrhunderte die einzige Reiseroute von Norden nach Süden gewesen ist und fahren dann entlang der Bluestack Mountains. Unser erstes Ziel ist die kleine Mullaghmore-Halbinsel ganz im Norden des County Sligo. Von hier kann man das wunderbare Panorama der wolkenverhangenen Gipfel der Dartry Mountains genießen. Es ist kein Wunder, dass sich um dieses Gebirge zahlreiche alte Geschichten drehen. Auf einer Rundfahrt entlang der Steilküste können wir die raue Natur genießen und bekommen noch einmal einen schönen Blick auf das ehrwürdige Classiebawn Castle. Ursprünglich wurde es von Henry Temple, 3. Viscount Palmerston und einstigem britischen Premierminister in Auftrag gegeben, um dort seine an Tuberkulose erkrankte Tochter unterzubringen, später fiel es dann an die Familie Mountbatten. Noch heute soll der Geist des von der IRA ermordeten Louis Mountbatten darin spuken.
Weiter geht es dann, vorbei an Sligo, zur Megalithanlage von Carrowmore. Auf etwa drei Quadratkilometern befinden sich hier 25 sehr gut erhaltene von ursprünglich über 80 Grabanlagen, die zwischen 4000 und 2500 v. Chr. in der Jungsteinzeit errichtet wurden. Diese Konzentration macht die Anlage in Irland einzigartig. In der Nähe liegt der Knocknarea, ein 350 m hoher natürlicher Hügel, auf dem unter anderem ein gewaltiges Hügelgrab liegt, dort soll die mythologische Königin Madb begraben worden sein.

Am Nachmittag erreichen wir dann schließlich das County Galway, wo wir wenig später die gleichnamige Hauptstadt besuchen. Die Stadt an der Mündung des Flusses Corrib an der Galway-Bucht ist heute vor allem für seine lebhafte Pub- und Musikerszene bekannt. Wir starten an der prunkvollen, neugotischen Galway Cathedral, die erst in den 1960er Jahren vollendet wurde und unternehmen einen kleinen Bummel durch die Innenstadt und genießen die Atmosphäre. Besonders markant sind natürlich die viele Straßenmusiker und die zahlreichen Geschäfte, in denen man die typischen Claddagh-Ringe kaufen kann. Der Ring zeigt zwei Hände, die ein Herz mit einer Krone halten. Das Herz symbolisiert Liebe, die Hände Freundschaft und Vertrauen, die Krone Treue und Loyalität. Er wird als Partner- oder Freundschaftsring, gleichsam von Frauen und Männern getragen. Natürlich ragt sich auch um die Erfindung des Ringes eine dramatische Geschichte, allerdings eine mit Happy End.
Wir stauen uns schließlich am frühen Abend aus dem geschäftigen Galway hinaus und fahren in die Kleinstadt Gort. Die nächsten beiden Nächte verbringen wir im Lady Gregory Hotel, das nach einer der wichtigsten Figuren der irischen Literaturbewegung des 19. Jahrhunderts benannt ist.


15.09.2022 Tag 7 Connemara

Da unser Fahrer Dietrich heute einen Ruhetag braucht, geht es mit einem irischen Bus und Fahrer John auf Tagesfahrt auf die Halbinsel Connemara. Die Region in der Grafschaft Galway ist bekannt für ihre herrliche Natur: Torfmoore, zu dieser Zeit des Jahres schon mit ersten sanften Tupfern der lila Heideblüte, und zahlreiche dunkle Seen im Süden, die bis zu 700 Meter hohen Berge „Twelve Bens“ des Connemara-Nationalparks im Norden.

Wir fahren zunächst durch noch einmal durch Galway und folgen dann der Küste der Galway-Bucht bis nach Spiddal, wo wir einen ersten kurzen Stopp einlegen. Dann geht es hinein in die wilde Landschaft Connemaras, die zu dieser Jahreszeit geprägt ist durch die blühende Heide.
Bei unserem nächsten Stopp können wir ein traditionelles irisches Cottage besichtigen und uns ansehen, wie die arme Landbevölkerung noch bis ins späte 19. Jahrhundert gelebt hat. Außerdem gibt das strohgedeckte, weiß getünchte Häuschen auch ein wunderbares Fotomotiv ab. Unterbrochen von einigen Fotostopps geht es über den Hauptort Connemaras, Cliffden, weiter zur berühmten
Kylemore Abbey. Das viktorianische Schloss ist eines der beliebtesten Fotomotive der Region und zudem ein aktives Kloster. Seit 1920 leben die Nonnen des ältesten irischen Benediktinerinnen-Ordens hier. Bei einer Besichtigung können wir uns sowohl das Schloss, als auch die herrlichen Gartenanlagen ansehen.
Weiter geht es dann noch entlang der Küste des einzigen Fjords Irlands, des Killary Harbours, bevor wir durch das Hinterland zurück Richtung Galway fahren.
Am Abend geht es dann schließlich zurück nach Gort, wo wir noch ein mal übernachten, bevor uns unser Weg weiter nach Süden führt.


16.09.2022 Tag 8 The Burren, Cliffs of Moher, Bunratty Castle und weiter nach Tralee

Vom frühen Aufstehen sind nicht alle begeistert, jedoch lohnt es sich heute. Bei kühler Morgenluft und strahlendem Sonnenschein brechen wir auf zu unserer heutigen Etappe.

Zuerst besuchen wir, unweit von Gort, die Abtei von Killmacdough aus dem 7. Jahrhundert. Der zugehörige Rundturm soll genauso schief sein wie der Turm von Pisa. Wir sind uns nicht ganz sicher, ob das stimmt, aber tolle Fotomotive gibt es hier allemal. Im Anschluss geht es weiter über enge Landstraßen, vorbei an mittelalterlichen Towerhouses und alten Kirchen und Friedhöfen zunächst durch die in Irland einzigartige Landschaft des Burren. Die Karstlandschaft ist durch etwa knietiefe Karren in rechteckige Felder gegliedert. Sie wurden durch Oberflächenwasser gebildet, das sich noch immer nach stärkeren Regenfällen in sogenannten Turloughs sammelt. Nach seinem Kriegszug in die Gebiete des Burrens, soll Oliver Cromwell sie wie folgt charakterisiert haben: „Kein Baum, an dem man einen Mann aufhängen, kein Tümpel, worin man ihn ersäufen, keine Erde, in der man ihn verscharren könnte.“ Nichtsdestotrotz ist die Landschaft Heimat für zahlreiche mediterrane, alpine und sogar arktische Pflanzen, die sonst nur selten in Irland vorkommen.
Schon im Neolithikum siedelten sich hier Menschen an, die ihre Spuren in Form von Dolmen und Keilgräbern hinterlassen haben. Am Lough Bunny, das eigentlich gar nichts mit einem Hasen zu tun hat, legen wir einen kurzen Stopp ein, um die Landschaft zu genießen. Dann geht es endlich weiter in Richtung der Cliffs of Moher.

Die fast zehn Kilometer lange Steilklippenformation ragt fast senkrecht aus dem Atlantik. Am Südende, dem Hag’s Head, haben sie eine Höhe von ungefähr 120?m, nördlich des O’Brien’s Tower erreichen sie sogar 214?m. Am Kliff leben 30 Arten von Seevögeln, die bekanntesten sind die winzigen Papageientaucher, die sich in die entlegensten Ecken zurückziehen um dort zu Brüten. Das irische Wetter meint es wirklich gut mit uns und so können wir die Aussichten von den Wanderwegen entlang der Klippen richtig genießen. Wer noch ein wenig mehr Hintergrund zu Flora und Fauna, sowie zur Regionalgeschichte möchte, kann das informative Besucherzentrum besichtigen.

Gegen Mittag brechen wir auf und folgen der Küstenstraße bis in den nahegelegenen Badeort Lahinch. Zum Baden bleibt uns zwar keine Zeit, aber als Überraschung gibt es ein spontanes Picknick mit örtlichen Leckereien – ganz besonders der geräucherte Fisch vom Burren Smokehouse. Sogar die Queen hat diesen auf ihrem letzten Staatsbesuch schon gekostet. Nachdem wir schon die Geschichte vom Lachs der Weisheit gehört haben, bleibt nun zu hoffen, dass von dessen Gaben doch auch ein klein wenig auf uns übergehen wird.

Nach der Mittagspause folgen wir dann recht bald dem Fluss Shannon, dem längsten Fluss des Landes, bis wir in der Nähe der Stadt Limerick das Bunratty Castle erreichen. Die Burg ist heute nach dem originalgetreuen Zustand aus dem 15. Jahrhundert restauriert und eingerichtet und bietet einen tollen Einblick in das Leben eines Clanoberhauptes. So glamourös wie man es sich vorstellen könnte, war auch der Alltag des Adels damals nicht. Wie hingegen das gewöhnliche Volk zum Teil noch bis ins 20. Jahrhundert lebte, kann man im angegliederten Freilichtmuseum anhand zahlreicher Gebäude aus ganz Irland erfahren, die anderswo abgebaut und hier wiederaufgebaut wurden.

Anschließlich geht es dann wieder auf die Autobahn und vorbei an Limerick. Ob die bekannten Spaßgedichte ihren Namen nun tatsächlich von der Stadt Limerick haben, das kann bis heute niemand mit Sicherheit sagen – aber nach dem Schema AABBA reimt es sich ganz wunderbar und wer Lust hat vertreibt sich die Zeit ein wenig mit Reimen.

Endlich angekommen in der Grafschaft Kerry, haben wir es gleich mit einer Menge vierbeiniger Rindviecher zu tun – denn dass es in Irland sowohl mehr Schafe als auch mehr Kühe als Menschen gibt, das ist wirklich kein Klischee. Und die rund 7,5 Millionen irische Kühe können getrost als glücklich bezeichnet werden, denn sie verbringen durchschnittlich etwa 300 Tage im Jahr auf der Weide. Die irischen Bauern sind auch recht glücklich – darüber, dass das gute irische Weidegras kostenlos wächst.

Am Abend erreichen wir dann Tralee, Hauptstadt der Grafschaft Kerry und Schauplatz des Wettbewerbs der "Rose of Tralee", bei dem die schönste Irin auserkohren wird – natürlich ganz katholisch im Abendkleid und nicht im Bikini. Unser Hotel liegt zentral in der Stadt, sodass wir nach dem Abendessen noch die Möglichkeit haben einen der ungefähr 80 Pubs der Stadt zu besuchen.


17.09.2022 Tag 9 Ring of Kerry

Heute folgt ein weiteres Highlight der Reise: unser Tagesausflug zum Ring of Kerry. Die 179 Kilometer lange Panoramastraße entlang der Küste der Halbinsel Iveragh gilt als das Sinnbild der Grafschaft Kerry. Grasende Schafe und Kühe in grünen Hügellandschaften. Unberührte Sandstrände vor atemberaubenden Klippen. Und mystische Seen und Wasserfälle gepaart mit mittelalterlichen Burgruinen und prächtigen Herrenhäusern. Für Reisebusse besteht eine Einbahnstraßenregelung, so beginnen wir in Killorglin. Das Wetter meint es wirklich gut mit uns und schon bald können wir eine herrliche Aussicht auf die benachbarte Dingle Halbinsel genießen.
Ein paar Kilometer weiter haben wir dann die Möglichkeit uns von der Lokalprominenz, Schäfer Brandon Ferries, einen Einblick in dessen Beruf geben zu lassen – immerhin gibt es über acht Millionen Schafe in Irland. Zunächst stellt er uns verschiedene Schafrassen vor. Im Anschluss demonstriert er uns dann die Arbeit mit seinen beiden Bordercollies, die ihm dabei helfen, die Schafherde zusammenzutreiben und zu lenken. Das Schauspiel ist wirklich beeindruckend.
Weiter geht es dann in Richtung Cahersiveen, Heimatort des „Befreier“ Irlands, Daniel O'Connell. Er wurde 1775 hier geboren und schaffte es, trotz seiner irisch-katholischen Herkunft, landesweite Verbesserung für seine katholischen Landsleute zu erwirken und sogar zum Bürgermeister Dublins ernannt zu werden. Unsere Mittagspause verbringen wir in Waterville, wo viele Reiche und Prominente, unter anderem auch Charlie Chaplin, gerne ihren Urlaub verbrachten und immer noch verbringen. Das Wasser ist zwar ziemlich kalt, dennoch lässt es sich der ein oder andere nicht nehmen, zumindest ein kurzes Bad im Atlantik zu wagen.
Weiter geht es dann bergan zum 210 Meter hohen Coomakesta Pass. Auf dem Weg eröffnet sich der Blick auf die Skellig Michael, von oben hat man dann eine fantastisch klare Sicht auf die Ballinskelligs Bay und die Bucht des Kenmare Rivers. Was für ein Glück wir heute haben!
Über Caherdaniel, Castle Cove und Sneem geht es weiter entlang der N70, dann landeinwärts bis nach Moll's Gap. Seinen Namen hat der Ort von Moll Kissane, welche hier in den 1820er Jahren einen illegalen Gasthof betrieb, zu Zeiten als die Straße gerade im Bau gewesen ist. Wo einst die Hofdamen Queen Victorias die oberen Seen des Killarney Nationalparks bestaunten, bekommen wir am sogenannten Lady's View einen Eindruck, warum die Damen damals so begeistert gewesen sind. Die Aussicht hier ist wirklich toll. Unseren letzten Stopp legen wir am Torc Wasserfall ein, ein gelungener Abschluss für unsere wirklich perfekte Rundfahrt über den Ring of Kerry.


18.09.2022 Tag 10 Cobh, Midleton Destillery und weiter nach Portlaoise

Am nächsten Morgen verlassen wir die Grafschaft Kerry Richtung Osten. So langsam beginnt sich unser Kreis zu schließen und es wird deutlich, dass sich die Reise so langsam dem Ende zuneigt – doch vorher gibt es noch einiges zu sehen.
Unseren ersten kleinen Stopp legen wir nördlich von Killarney ein, für einen wunderbaren Blick über Lough Leane, den südlichsten der Seen des Killarney Nationalparks.
Dann geht es weiter in Richtung Cobh, ehemals Queenstown, der Hafen Corks. Die zweitgrößte Stadt Irlands ist heute vor allem für ihre Universität bekannt, bis ins 19. Jahrhundert hinein war allerdings der Handel mit irischer Butter das Hauptgeschäft der Stadt. 1770 wurde sogar eine Butterbörse gegründet, um die Qualität der Butter, vor allem aus der Grafschaft Kerry, zu gewährleisten. Um 1835 lief ein Drittel des irischen Butterexports über Cobh, etwa 30 Millionen Pfund jedes Jahr. Mit den neuen Technologien und dem sich langsam ändernden Geschmack der Europäer verlor die stark gesalzene irische Butter allerdings an Absatzmärkten und die Börse musste 1924 geschlossen werden. Heute hat sich das natürlich geändert, 85% der irischen Milchprodukte werden wieder ins Ausland exportiert, allem voran natürlich die Butter.
Über Cobh verließ allerdings nicht nur die Butter das Land, sondern zwischen 1850 und 1950 etwa zwei Millionen Iren, geplagt von Hunger, Armut und den englischen Großgrundbesitzern, ihre Heimat gen Nordamerika. Auch die Titanic machte hier ihren letzten Halt, bevor sie auf ihrer unheilvollen Jungfernfahrt endgültig Kurs auf New York nahm.
Heute ist Cobh aufgrund der pittoresken Lage am Berg und mit seinen bunt gestrichenen Häusern vor allem bei Touristen ganz hoch im Kurs. Auch wir lassen es uns nicht nehmen, das Städtchen bei einem Spaziergang zu erkunden.

Im Anschluss folgt dann etwas, was in Irland natürlich nicht außer Acht gelassen werden darf: Whiskey. Obwohl das Lebenswasser "uisce beatha" seit Jahrhunderten eng mit der irischen Kultur verbunden ist und von irischen Siedlern auch nach Schottland gebracht wurde (dort Whisky ohne e), hat die kommerzielle Herstellung des Irish Whiskey schwere Zeiten hinter sich. Von den 28 Destillen, die es um 1890 in Irland gab, waren durch politische und wirtschaftliche Probleme 1966 nur noch die Bushmills Distillery und die Old Midleton Distillery übrig geblieben. Erst in den 1990er Jahren hat der Irish Whiskey seine Beliebtheit zurückgewonnen und die Nachfrage wächst immer noch ständig, sodass es heute wieder 32 Destillen in Irland gibt.
Bei einem Besuch der Midleton Distillery lernen wir alles über die Herstellung des irischen Lebenswassers, die Lagerung und natürlich auch über die Destille, die 1825 von der Familie Murphy eröffnet wurde. Seit 1975 gibt es die moderne neue Brennerei, was uns die Möglichkeit gibt, die historischen Räume zu besichtigen. Im Anschluss an die Besichtigung gibt es natürlich auch eine Verkostung. Wir vergleichen den dreifach destillierten Irish Whiskey von Jameson mit einem getorften zweifach destillierten Scotch Whisky und einem amerikanischen Bourbon – dass der Wettbewerb nicht ganz fair ist, kann man sich wohl vorstellen. Im Anschluss gibt es dann noch einen Drink an der Bar und dann sind wir gewappnet für unsere Weiterfahrt zur Zwischenübernachtung in Portlaoise, von wo aus es am nächsten Morgen nur noch eine gute Stunde bis nach Dublin ist.


19.09.2022 Tag 11 Dublin

Unser letzter gemeinsamer Tag in Irland steht ganz im Zeichen der irischen Hauptstadt. Nach einer guten Stunde Fahrt erreichen wir Baile Átha Cliath, wie Dublin auf Irisch heißt. In der größten Stadt des Landes leben etwa 600.000 Menschen und noch einmal so viele in den umliegenden Vororten. Kein Wunder, dass uns hier gefühlt mehr Verkehr begegnet wie auf der ganzen Reise zusammen. Doch pünktlich treffen wir am Phoenix-Park ein, um dort unsere Stadtführerin Monika zu treffen. Mit seinen 707 Hektar Fläche ist er einer der größten innerstädtischen Parks Europas und die grüne Lunge Dublins. Im Park befinden sich unter anderem die Residenz des irischen Präsidenten sowie die des US-Botschafters. Außerdem sehen wir das Kreuz, unter dem 1979 Papst Johannes Paul II. seine Messe gelesen hat und das 62 Meter hohe Wellington-Monument. Abschließend besuchen wir den Garten des Visitor Centres, in dem sowohl Blumen als auch Küchengewächse zu finden sind. Dann geht es hinein in die Innenstadt. Entlang des Flusses Liffey fahren wir ins Zentrum. Direkt fällt der Blick natürlich auch auf das riesige Gelände der Guinness-Brauerei, die 1759 von Arthur Guinness gegründet wurde. Mit seiner arbeiterfreundlichen Firmenpolitik trug und trägt das Unternehmen in den letzten über 250 Jahren entscheidend zur Entwicklung der Stadt Dublin bei.
Auf dem Weg sehen wir die erste Fußgängerbrücke der Stadt die Ha'Penny Bridge, die hinüber zum Kulturviertel Temple Bar führt - doch das verschieben wir auf heute Abend. Weiter geht es Richtung O'Connell Street und vorbei am Garden of Rememberance. Das neue Geschäftsviertel Dublins erstreckt sich in die Docklands, das alte Hafenviertel, und beheimatet viele internationale Firmensitze. In direkter Nachbarschaft kann man jedoch immer noch die berühmten bunt gestrichenen "Dublin Doors" finden. Hier in Dublin stehen die gregorianischen Häuser des beginnenden 19. Jahrhunderts dicht an dicht mit modernen Glasfassaden, denn im zweiten Weltkrieg blieb Irland neutral und somit vor Zerstörung verschont. Ein Highlight ist natürlich die St. Patricks Kathedrale, die trotz der großen Anzahl der Katholiken im Land bis heute protestantisch geblieben ist. Dann geht es noch einmal in die Innenstadt: zwischen Grafton Street und Trinity College ist es Zeit, den Bus zu verlassen und über Mittag die Stadt auf eigene Faust zu erkunden. Einige aus der Gruppe haben sich zu einem Besuch der Bibliothek des Trinity Colleges entschieden, um dort die berühmte frühchristliche Handschrift des Book of Kells zu sehen.
Am späten Nachmittag checken wir dann in unser Hotel direkt an der O'Connell Street ein und treffen uns wenig später zu einem letzten gemeinsamen Abendessen. Für einige Reisegäste ist nun schon der Zeitpunkt gekommen auf Wiedersehen zu sagen, denn einige Flüge gehen am nächste Morgen schon sehr früh. Einige andere entscheiden sich dafür, den letzten Abend in Irland bei einem Pub-Besuch im Temple Bar-Viertel gebührend zu beschließen.


20.09.2022 Tag 12 Rückreise über Wales und England nach Hull

Nun heißt es endgültig Abschied nehmen. Schon früh geht es mit dem Bus los in Richtung Hafen. Um 6:30 Uhr ist der Verkehr in Dublin noch relativ ruhig und schnell haben wir unsere Fähre erreicht. An Bord der Irish Ferries kann man es sich recht bequem machen und so verläuft die Überfahrt nach Holyhead auch sehr angenehm. Gegen Mittag erreichen wir die Insel Anglesey und lernen sehr schnell, dass es noch eine Sprache gibt, die verwirrender und komplizierter ist als Irisch. Unsere Mittagspause machen wir nämlich in dem Ort mit dem längsten Namen in ganz Europa: Llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwlllantysiliogogogoch. Das bedeutet so viel wie "Marienkirche in einer Mulde weißer Haseln in der Nähe der Stromschnellen und der Tysiliokirche bei der roten Höhle" - fast nicht kompliziert, oder? Auf das Angebot den Namen für ein Freibier auswendig zu lernen verzichten alle freiwillig und trinken stattdessen lieber einen walisischen Irish Coffee zum Abschied.
Es geht dann weiter entlang der walisischen Küste bis nach Chester, dann weiter durch Mittelengland. Wir lassen Manchester und Leeds an uns vorbeiziehen und erreichen am Nachmittag Kingston upon Hull von wo aus wir die Nachtfähre nach Rotterdam besteigen. Dieses Mal meint es Neptun gut mit uns und wir verbringen eine recht ruhige Nacht an Bord.


21.09.2022 Tag 13 Rückreise nach Deutschland

Früh am nächsten Morgen erreichen wir den Fährhafen von Rotterdam. Der an der Rheinmündung gelegene Hafen ist einer der größten Seehäfen der Welt und daher natürlich auch sehr geschäftig. Trotz einiger Verspätung verläuft die Rückreise ohne größere Probleme und alle erreichen ihr Ziel wohlbehalten.
Eine lange und ereignisreichte Reise geht zu Ende und viele schöne Erinnerungen und Eindrücke sind mit im Gepäck.

Schlusswort

Liebe Reisegäste,

wie ich es schon gesagt habe - ich danke Ihnen dafür, dass Sie sich - zum Teil so kurzfristig - entschieden haben, diese Reise zu machen. So war es möglich, dass viele andere Gruppen so ein wunderbares Wetter auf ihrer Irlandreise im September haben konnten :) Vielen Dank, dass Sie sich so sehr um das gute Wetter bemüht haben, es war wirklich eine Freude und ganz sicher nicht selbstverständlich.
Bleiben Sie gesund und hoffentlich bald mal wieder (vielleicht in Schottland :))

Slán go fóill,
Sinah Witzig

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