Reisebericht: Irland und Nordirland–Rundreise

01.09. – 13.09.2023, 13 Tage Rundreise Irland und Nordirland: Belfast – Giant's Causeway – Derry – Carrowmore – Connemara – Burren – Cliffs of Moher – Ring of Kerry – Midleton – Waterford – Kilkenny – Dublin


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Spätsommer auf der grünen Insel, sanfte Heidelandschaften und aufregende Küstenpanoramen im strahlenden Sonnenschein - ein Traum, der selten Wirklichkeit wird? Nicht mit uns! Wir erlebten traumhafte 10 Tage auf der Insel... und einen Tag authentisches irisches Wetter in Dublin.
Ein Reisebericht von
Sinah Witzig
Sinah Witzig

01.09.2023 Anreise zum Fährhafen von IJmuiden und Überfahrt nach Nordengland

Schon früh am Morgen startet unsere gemeinsame Reise am Flughafen Dresden. Schon um drei Uhr morgens rollt der Eberhardt-Reisebus auf die Autobahn. Über Glauchau, Gera und Weimar geht es dann weiter über die A4 und A44 in Richtung Kassel. Durch Hessen und das Rheinland geht es dann auf die A3 in Richtung der Niederlande. Bei Gelsenkirchen steigt unsere vorerst letzte Mitreisende ein und unsere Gruppe ist vorerst komplett. Wir kommen gut voran und können auch die Verkehrsknotenpunkte Arnhem und Utrecht schnell hinter uns lassen, sodass wir pünktlich den Fährhafen von Amsterdam in Ijmuiden erreichen. Auch der Check In geht problemlos vonstatten, und schnell sind wir an Bord unserer Fähre King Seaways. Bei herrlichem Wetter genießen wir die Aussicht vom Sonnendeck auf den Hafen und den Sandstrand von Zandvoort. Überpünktlich laufen wir aus dem Hafen von IJmuiden aus und können dann am Abend bei ruhiger See das reichhaltige Abendbuffet genießen.

02.09.2023 Durch Nordengland und Schottland bis nach Cairnryan und über die irische See nach Belfast

Am nächsten Morgen ist schon früh Land in Sicht. Das Frühstück nehmen wir ein mit Kurs auf Newcastle Upon Tyne und bald haben wir auch schon den Hafen der nordenglischen Stadt erreicht. Relativ zügig bringen wir die Einreiseformalitäten hinter uns und wenig später sitzen wir im Bus. Entlang des römischen Hadrianswalls geht es nun nach Westen in die Provinz Cumbria. Gegen Mittag erreichen wir Carlisle, das während der Jakobitenaufstände eine der wichtigsten Bastionen der Engländer gewesen ist und wo zahlreiche junge Schotten ihren Tod gefunden haben. Heute sind die Borderlands zum Glück relativ friedlich und feierlich können wir die Grenze zu Schottland überqueren. Eine kurze Pause machen wir in Gretna Green, einst Zufluchtsort heiratswilliger junger Engländer, die ohne Zustimmung ihrer Eltern nicht unter 21 Jahren heiraten durften, heute Ballungszentrum schottischer Klischees – aber auch die machen Freude, vor allem wenn man nur kurze Zeit hier verbringen kann.
Durch die südlichsten Gebiete Schottlands, Ayrshire und Galloway fahren wir nun zügig immer weiter nach Westen, denn unsere nächste Fähre wartet nicht. Von dem relativ unspektakulären Örtchen Cairnryan aus nehmen wir dann am Nachmittag Kurs auf Nordirland. Unsere Fährverbindung nach Belfast bemisst zwar immerhin ganze 68 Kilometer, allerdings ist die beträgt die kürzeste Entfernung zwischen den beiden britischen Inseln nur 21 Kilometer zwischen dem Mull of Kintyre in Schottland und Ballycastle in Nordirland. Bei strahlendem Sonnenschein haben wir eine tolle Aussicht auf die Küstenlinien und die Zeit vergeht wir im Flug.
Am Abend erreichen wir dann schließlich unser Hotel, unweit des Zentrums von Belfast, und treffen dort auch auf den Rest unserer Reisegruppe, der mit dem Flugzeug angereist ist. Da gemeinsame Abendessen gibt Gelegenheit für ein erstes Kennenlernen.

03.09.2023 Ein Tag in Belfast

Endlich ist es soweit, die Rundreise geht mit der kompletten Gruppe endlich so richtig los. Nach dem Frühstück treffen wir unsere Stadtführerin Bibi, um mit ihr die Hauptstadt Nordirlands richtig kennenzulernen. Bei unserer Stadtrundfahrt besuchen wir zunächst die Queen's University, die Mitte des 19. Jahrhunderts durch Königin Victoria gegründet wurde und heute eine der weltweit renommiertesten Fakultäten für Medizin vorweisen kann. Der Hochschule angegliedert ist ein wunderschöner botanischer Garten, von dem wir uns bei einem kleinen Spaziergang zumindest einen Überblick bekommen können.

Dann geht es weiter auf Pfaden der bewegten Geschichte Nordirlands. Als Folge der jahrhundertelangen Unterdrückung der irischen Bevölkerung durch die Kolonialherren aus England war es schon seit dem 16. Jahrhundert immer wieder zu politischen und religiösen Spannungen gekommen. Ende des 17. Jahrhunderts wurde der Druck auf die katholische Landbevölkerung durch das Verbot der gälischen Sprache und der Ausübung der Religion, sowie Zugangsbeschränkungen zu Schulbildung und politischen Ämtern soweit erhöht, dass viele Iren das Land verließen, andere radikalisierten sich. 1801 wurde Irland schließlich offiziell dem Vereinigten Königreich angeschlossen. Obwohl die Unterdrückung der Katholiken gesetzlich verboten wurde, besserten sich die Lebensbedingungen nicht, im Gegenteil, mehrere Jahre der Hungersnot vertrieben noch mehr Iren in die Diaspora. Ab Ende des Jahrhunderts gab es dann eine starke Unabhängigkeitsbewegung im vermehrt katholischen Süden des Landes, die schlussendlich 1920 zur Trennung führte: 1922 wurde die Republik Irland geboren, sechs Grafschaften der Provinz Ulster verblieben als Nordirland im Vereinigten Königreich. Doch die Spannungen zwischen Protestanten und Katholiken löste dies nicht, im Gegenteil. Aus Angst vor Unterdrückung und wirtschaftlichen Nachteilen wurden in Nordirland, mit Unterstützung der britischen Regierung, systematisch Einschränkungen für Katholiken etabliert. Wohnung, Bildung, Arbeit und Wahlrecht wurden dahingehend getrennt, dass sich eine regelrechte Parallelgesellschaft bildete. In der Mitte des 20. Jahrhunderts führte dies schließlich zu gewaltvollen Auseinandersetzungen, in die bald das Militär eingriff. Die IRA rächte sich im Gegenzug mit Anschlägen auf zivile Ziele, vor allem in Belfast. Erst 2001 wurden die sogenannten „Troubles“ mit einem Waffenstillstand beendet, doch die Auswirkungen der Parallelgesellschaften lassen sich in Belfast noch heute deutlich erkennen. Friedensmauern trennen bis heute katholische von protestantischen Wohnsiedlungen. Geschmückt sind sie heute mit Wandgemälden, die sich mit politischen Themen beschäftigen. Wie viele andere Nordiren ist auch sie der Meinung, dass zunächst die Mauern in den Köpfen der Leute eingerissen werden müssen, bevor die physischen Mauern weichen können.
Weiter geht es im Anschluss durch die berühmte Shankill Road, die von den Loyalisten genutzt wird um ihre Gesinnung in Wandgemälden zu manifestieren. Neben dem riesigen Portrait, das zum Thronjubliäum Königin Elizabeth II. angefertigt worden ist, prangt nun an der Hauswand auf der benachbarten Straßenseite auch ein neues Bildnis König Charles III.

Nach der Mittagpause in der Nähe des Belfaster Rathauses geht es für die meisten weiter zum sehr sehenswerten Titanic-Museum. Hier wird nicht nur die Geschichte des wohl berühmtesten Schiffes der neueren Vergangenheit aufgearbeitet, sondern auch die industrielle Bedeutung Belfasts im ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhundert. Mit viel Liebe zum Detail wurde hier eine beeindruckende Ausstellung entworfen, die für Jung und Alt gleichermaßen spannend ist. Zu guter Letzt lädt das Tenderschiff MS Nomadic zu einem Besuch ein und versprüht ein wenig ganz echten Titanic Charme.
Am Abend treffen wir uns schließlich alle zum Abendessen wieder im Hotel und tauschen uns über die Eindrücke des ersten gemeinsamen Tages aus.

04.09.2023 Causeway Costal Route, Giant's Causeway und Derry/Londonderry

Früh verlassen wir heute die Hauptstadt Nordirlands in Richtung Norden. Wir folgen der Küstenstraße, der Causeway Coastal Route zunächst bis nach Carrickfergus. Das Castle aus dem 12. Jahrhundert ist die größte erhaltene normannische Burg Irlands und durchaus geschichtsträchtig. Wir fahren weiter entlang der Küste und genießen die Landschaft der Grafschaft Antrim, die zu den schönsten in ganz Irland gehört. Grüne bewaldete Täler, die in der letzten Eiszeit von gewaltigen Gletschern geformt wurden, wechseln sich ab mit wilder Küstenlandschaft und smaragdgrünen Buchten mit weißen Sandstränden. Im Hinterland erinnern heidebewachsene Hochmoore an Schottland. Auch mythologisch sind die beiden Länder eng verbunden.
Ganz in der Nähe befindet sich der größte See der britischen Inseln, Lough Neagh. Glaubt man der Meinung vieler Iren, soll dieser entstanden sein, als der Riese Finn McCumhaill im Streit mit seinem schottischen Rivalen Benandonner einen gewaltigen Brocken Erde nach diesem geworfen haben soll. Das Stück Land fiel ins Meer und wurde zur Isle of Man während sich der Krater mit Wasser füllte und zum See wurde.
Während dieses Streits der Riesen soll auch der Giant's Causeway entstanden sein, denn Finn, der sich unbedingt mit Benandonner messen wollte, schuf einen gewaltigen Damm bis hinüber zur Insel Staffa, nur um festzustellen, dass sein Rivale weiteraus größer war, als er es erwartet hatte. Mit einer List schaffte er es jedoch den Nachbarn glauben zu machen, er sei der größere und stärkere Riese. Benandonner, der über den Damm nach Irland gekommen war, suchte nun schnellst möglich das Weite und riss auf dem Weg auch noch so viele Säulen des Causeways aus dem Wasser, wie es ihm möglich gewesen war.
So viel zur Folklore. Fakt ist, dass der Giant's Causeway ein außerordentliches Naturdenkmal ist. Etwa 40.000 hexagonale Basaltsäulen verbinden tatsächlich die nordirische Küste mit der Hebrideninsel Staffa. Heute weiß man, dass die vulkanische Tätigkeit, die den Basalt entstehen ließ, etwa 60 Millionen Jahre her sein muss und eine tektonische Verschiebung danach so viel Druck auf das neue Gestein ausübte, dass es in seiner einzigartigen Art und Weise brach. Bei unserem Besuch haben wir die Gelegenheit, bei ausgesprochen unirischem Wetter einen ausgedehnten Spaziergang entlang der Küste zu unternehmen. Im Anschluss kann man sich im 2012 neueröffneten Besucherzentrum eine Ausstellung zur Geologie und der Entstehung des Giant's Causeway ansehen.
Am Nachmittag erreichen wir dann Derry/Londonderry. Die Stadt nahe der Grenze zur Republik Irland war seit Ende der 1960er Jahre Zentrum der blutigen Auseinandersetzungen zwischen Katholiken, Protestanten und dem britischen Militär. Als Bloody Sunday ging der 30. Januar 1972 in die Geschichte ein, als die Armee das Feuer auf unbewaffnete Zivilisten eröffnete und damit eine Reihe von Vergeltungsschlägen der IRA auslöste.
Noch heute zeugen Friedensmauern im katholischen Viertel Bogside von der jüngsten Geschichte der Stadt. Interessant ist allerdings auch die Altstadt Derrys mit der größten anglikanischen Kathedrale Irlands, St. Kolumban und der im 17. Jahrhundert errichteten und fast vollständig erhaltenen 1,6 Kilometer langen Stadtmauer. Nach einer kleinen Rundfahrt und bleibt noch Zeit für einen Spaziergang und den Besuch im der im frühen 20. Jahrhundert wiederaufgebauten Guildhall, die heute als Ausstellungsraum und Rathaus fungiert.
Später geht es dann mit dem Bus weiter entlang des Flusses Foyle und fast unbemerkt überqueren wir die Grenze zur Republik Irland. Es stellt sich uns die Frage, wie die Situation wohl werden würde, wenn der Brexit hier irgendwann doch wieder Grenzkontrollen verlangen würde. Am Abend erreichen wir dann mit Letterkenny unseren Standort für die nächsten zwei Nächte.

05.09.2023 Glenveagh Nationalpark und County Donegal

Nach einem typisch irischen Frühstück führt uns unser Weg heute morgen zunächst in den nur wenige Kilometer entfernten Glenveagh Nationalpark. Der Name leitet sich ab vom irischen „Gleann Bheatha“ und bedeutet „Tal der Birke“. Das etwa 16.000 Hektoar große Gebiet umfasst zahlreiche Seen, Schluchten und Wälder, sowie Teile der Derryveagh Mountains mit den drei höchsten Bergen der Grafschaft Donegal: Mount Errigal, Slieve Snacht und den Tafelberg Mount Muckish. Im Nationalpark wurde in den 2000er Jahren der Steinadler erfolgreich wieder eingegliedert. Ansonsten beherbergt er eine der größten Rotwild-Herden Irlands.
Unser erster Stopp ist das Besucherzentrum des Nationalparks, wo wir bei einem kurzen Film das wichtigste zum Park, aber vor allem auch zum nahgelegenen Glenveagh Castle erfahren.
Der Adelssitz wurde ab 1870 im Auftrag von Captain John George Adair errichtet. Dieser hatte es in den USA zu beachtlichem Reichtum gebracht und war daraufhin nach Irland zurückgekehrt. Um seine Vision von einem Landgut nach dem Vorbild Balmorals umzusetzen vertrieb er die bitterarme und von der Hungersnot geplagte Landbevölkerung aus ihren Cottages und in die Armenhäuser Letterkennys. 1885 verstarb Adair ohne Nachkommen und seine Frau Cornelia übernahm das Anwesen. Im Gegensatz zu ihrem verstorbenen Mann war die Witwe bei der Bevölkerung sehr beliebt, da sie sich rücksichtsvoll verhielt und vor allem um die Erhaltung der Natur bemüht war.
1937 kaufte Henry Plumer McIlhenny aus Philadelphia das Anwesen und überließ es schließlich Ende der 1970er Jahre der Republik Irland.
Besonders sehenswert sind die von Cornelia Adair angelegten viktorianischen Gärten, die wir uns bei einem Spaziergang ansehen können, doch auch die zahlreichen Wanderwege des Nationalparks laden bei diesem herrlichen Wetter zu einer kleinen Wanderung ein.

Gegen Mittag geht es dann weiter durch die wildromantische Landschaft Donegals. Wir durchqueren die Derryveagh Mountains und mit herrlichem Blick auf den höchsten Berg Donegals, Mount Errigal, und ins gegenüberliegende Tal, legen wir einen kleinen Stopp ein - und obwohl es eigentlich viel zu warm ist, lassen es sich einige doch nicht nehmen, sich den ersten Irish Coffee der Reise zu genehmigen. An der Küste angekommen folgen wir dem Wild Atlantic Ways ein Stückchen nach Norden und legen eine Pause ein am malerischen Strand von Bunbeg. Ein großes Staunen geht durch den Bus - wer würde so einen herrlichen Sandstrand an der Nordküste Irlands erwarten?
Wir folgen dann weiter dem Wild Atlantic Way, genießen den Blick auf die vorgelagerten Tory Islands und die wunderschöne Küstenlandschaft der Bloody Forelands. Schließlich durchqueren wir die Berge noch einmal und folgen der Muckish Gap von Falcarragh nach Letterkenny. Hier treffen wir nicht nur auf mehrere Schafherden auf der Straße, sondern auch auf eine alte Brücke, die als "Bridge of Tears" oder "Bridge of Sorrow" bekannt ist. Bis hierher begleiteten Familie und Freunde ihre meist jungen Angehörigen, die auf dem Weg nach Derry waren, um dort ein Schiff in Richtung Amerika zu besteigen - in der Hoffnung auf ein besseres Leben und der Gewissheit, dass man sich höchstwahrscheinlich nie mehr wiedersehen würde.
Am frühen Abend erreichen wir wieder Letterkenny, wo wir uns dann später wieder zum gemeinsamen Abendessen im Hotel treffen.

06.09.2023 Ein Schäfer aus dem County Sligo, steinzeitliche Steine und Galway

Früh verlassen wir heute Letterkenny in Richtung Süden. Nördlich von Sligo besuchen wir Schäfer Martin auf seiner kleinen Farm. Er züchtet hier nicht nur vom Aussterben bedrohte Schafrassen, sondern demonstriert uns gemeinsam mit seiner Border Collie Dame Mo auch, wie er mit seinen Hunden arbeitet und wie diese ihm helfen, im unwegsamen Berggelände seine Schafe zusammenzutreiben. Vor der herrlichen Kulisse zwischen Atlantikküste und dem Tafelberg Ben Bulben genießen wir das beeindruckende Spektakel und lauschen Martin, wie er von der Geschichte der Region und seiner eigenen Familie erzählt. Ein Besuch, der sich absolut gelohnt hat.
Dann geht es weiter, vorbei an Sligo, zur Megalithanlage von Carrowmore. Auf etwa drei Quadratkilometern befinden sich hier 25 sehr gut erhaltene von ursprünglich über 80 Grabanlagen, die zwischen 4000 und 2500 v. Chr. in der Jungsteinzeit errichtet wurden. Diese Konzentration macht die Anlage in Irland einzigartig. In der Nähe liegt der Knocknarea, ein 350 m hoher natürlicher Hügel, auf dem unter anderem ein gewaltiges Hügelgrab liegt, dort soll die mythologische Königin Madb begraben worden sein.

Am Nachmittag erreichen wir dann schließlich das County Galway, wo wir wenig später die gleichnamige Hauptstadt besuchen. Die Stadt an der Mündung des Flusses Corrib an der Galway-Bucht ist heute vor allem für seine lebhafte Pub- und Musikerszene bekannt. Wir unternehmen einen kleinen Bummel durch die Innenstadt und genießen die Atmosphäre. Besonders markant sind natürlich die viele Straßenmusiker und die zahlreichen Geschäfte, in denen man die typischen Claddagh-Ringe kaufen kann. Der Ring zeigt zwei Hände, die ein Herz mit einer Krone halten. Das Herz symbolisiert Liebe, die Hände Freundschaft und Vertrauen, die Krone Treue und Loyalität. Er wird als Partner- oder Freundschaftsring, gleichsam von Frauen und Männern getragen. Natürlich ragt sich auch um die Erfindung des Ringes eine dramatische Geschichte, allerdings eine mit Happy End.
Wir stauen uns schließlich am frühen Abend aus dem geschäftigen Galway hinaus und fahren in die Kleinstadt Gort. Die nächsten beiden Nächte verbringen wir im Lady Gregory Hotel, das nach einer der wichtigsten Figuren der irischen Literaturbewegung des 19. Jahrhunderts benannt ist.

07.09.2023 Connemara

Da unser Fahrer Jan heute einen Ruhetag einlegen muss, geht es zur heutigen Tagesfahrt auf die Halbinsel Connemara mit einem irischen Bus und Fahrer Jerry. Jan muss zu seinem Leidwesen in der ersten Reihe Platz nehmen.
Die Region Connemara in der Grafschaft Galway ist bekannt für ihre herrliche Natur: Torfmoore, zu dieser Zeit des Jahres schon mit ersten sanften Tupfern der lila Heideblüte, und zahlreiche dunkle Seen im Süden, die bis zu 700 Meter hohen Berge „Twelve Bens“ des Connemara-Nationalparks im Norden.
Bei unserem ersten Stopp besuchen wir die Connemara Celtic Crystal, wo uns gezeigt wird, wie das örtlich hergestellte Bleiglas in mühevoller Handarbeit geschliffen und mit typischen Designs verziert wird. Besonders beliebt sind dabei keltische Muster, klassische Motive wie die irische Rose und natürlich der Claddagh-Ring.
Unterbrochen von einigen Fotostopps geht es dann weiter durch das Inagh Tal durch die wunderbare Landschaft Connemaras bis zur Kylemore Abbey. Das viktorianische Schloss ist eines der beliebtesten Fotomotive der Region und zudem ein aktives Kloster. Seit 1920 leben die Nonnen des ältesten irischen Benediktinerinnen-Ordens hier. Bei einer Besichtigung können wir uns sowohl das Schloss, als auch die herrlichen Gartenanlagen ansehen. Vorbei an Irlands einzigem Fjord, Killary Harbour, führt uns unser Weg am Nachmittag zunächst nach Leenaun und von dort durch das Maam Tal wieder nach Süden bis an die Galway-Bucht. In Spiddal legen wir bei nun strahlendem Sonnenschein noch mal einen Stopp ein, um die Aussicht zu genießen und das dortige Arts & Crafts Village zu besuchen.

Jerry manövriert uns schließlich durch das nachmittägliche Stauchaos von Galway und bringt uns wohlbehalten wieder zurück nach Gort. Nichtsdestotrotz freuen sich alle drauf, dass wir am nächsten Tag wieder unseren Bus mit unserem Fahrer zurückbekommen.

08.09.2023 Burren, Cliffs of Moher, Bunratty Castle und weiter nach Kerry

Heute erwarten uns wieder einmal einige Highlights, auf die man sich freuen kann. Mit unserem Bus verlassen wir heute Gort in Richtung Autobahn und fahren dann entlang der Küste nach Süden. Nach kurzer Fahrt erreichen wir das pittoreske Dunguaire Castle, ein Wohnturm aus dem 16. Jahrhundert der in einer kleinen Bucht liegt und im 19. Jahrhundert Treffpunkt eines Literatenzirkels war, zu dem auch Nationaldichter William Butler Yeats gehörte. Über enge Landstraßen, geht es dann durch die in Irland einzigartige Landschaft des Burren. Die Karstlandschaft ist durch etwa knietiefe Karren in rechteckige Felder gegliedert. Sie wurden durch Oberflächenwasser gebildet, das sich noch immer nach stärkeren Regenfällen in sogenannten Turloughs sammelt. Nach seinem Kriegszug in die Gebiete des Burrens, soll Oliver Cormwell sie wie folgt charakterisiert haben: „Kein Baum, an dem man einen Mann aufhängen, kein Tümpel, worin man ihn ersäufen, keine Erde, in der man ihn verscharren könnte.“ Nichtsdestotrotz ist die Landschaft Heimat für zahlreiche mediterrane, alpine und sogar arktische Pflanzen, die sonst nur selten in Irland vorkommen. Ebenso wie die bizarren Felsformationen im Hinterland gehören auch zerklüftete Küstenabschnitte zum Charakter des Burren. Während ein Teil davon recht flach zum Wasser hin verläuft, führt die Straße und dann plötzlich steil bergauf.
Die fast zehn Kilometer lange Steilklippenformation der Cliffs of Moher ragt fast senkrecht aus dem Atlantik. Am Südende, dem Hag’s Head, haben sie eine Höhe von ungefähr 120?m, nördlich des O’Brien’s Tower erreichen sie sogar 214?m. Am Kliff leben 30 Arten von Seevögeln, die bekanntesten sind die winzigen Papageientaucher, die sich in die entlegensten Ecken zurückziehen um dort zu Brüten. Das irische Wetter meint es auch heute wirklich gut mit uns und so können wir die Klippen im strahlenden Sonnenschein genießen. Wer noch ein wenig mehr Hintergrund zu Flora und Fauna, sowie zur Regionalgeschichte möchte, kann das informative Besucherzentrum besichtigen.

Früh aufzustehen hat sich heute definitiv geloht, denn als wir kurz vor dem Mittag den Parkplatz verlassen, ist dieser fast bis auf den letzten Platz voll und von der Stille des Morgens ist nichts mehr geblieben. Wir verlassen zunächst den Trubel und folgen der Küstenstraße bis in den nahegelegenen Badeort Lahinch. Zum Baden bleibt uns zwar keine Zeit, aber als Überraschung gibt es ein spontanes Picknick mit örtlichen Leckereien – ganz besonders der geräucherte Fisch vom Burren Smokehouse. Sogar die Queen hat diesen auf ihrem letzten Staatsbesuch schon gekostet. Nachdem wir schon die Geschichte vom Lachs der Weisheit gehört haben, bleibt nun zu hoffen, dass von dessen Gaben doch auch ein klein wenig auf uns übergehen wird.

Später folgen wir dann recht bald dem Fluss Shannon, dem längsten Fluss des Landes, bis wir in der Nähe der Stadt Limerick das Bunratty Castle erreichen. Die Burg ist heute nach dem originalgetreuen Zustand aus dem 15. Jahrhundert restauriert und eingerichtet und bietet einen tollen Einblick in das Leben eines Clanoberhauptes. So glamourös wie man es sich vorstellen könnte, war auch der Alltag des Adels damals nicht. Wie hingegen das gewöhnliche Volk zum Teil noch bis ins 20. Jahrhundert lebte, kann man im angegliederten Freilichtmuseum anhand zahlreicher Gebäude aus ganz Irland erfahren, die anderswo abgebaut und hier wiederaufgebaut wurden.

Anschließend geht es dann wieder auf die Autobahn und vorbei an Limerick. Eine gute Gelegenheit um die weitere Fahrzeit mit etwas Beschäftigungstherapie zu vertreiben. Ob die bekannten Spaßgedichte ihren Namen nun tatsächlich von der Stadt Limerick haben, das kann bis heute niemand mit Sicherheit sagen – aber nach dem Schema AABBA reimt es sich ganz wunderbar und bis zum nächsten Vormittag sollen noch einige kreative Reime zum Wettbewerb eintrudeln.

Endlich angekommen in der Grafschaft Kerry, haben wir es gleich mit einer Menge vierbeiniger Rindviecher zu tun – denn dass es in Irland sowohl mehr Schafe als auch mehr Kühe als Menschen gibt, das ist wirklich kein Klischee. Und die rund 7,5 Millionen irische Kühe können getrost als glücklich bezeichnet werden, denn sie verbringen durchschnittlich etwa 300 Tage im Jahr auf der Weide. Die irischen Bauern sind auch recht glücklich – darüber, dass das gute irische Weidegras kostenlos wächst.

Am Abend erreichen wir dann Tralee, Hauptstadt der Grafschaft Kerry und Schauplatz des Wettbewerbs der "Rose of Tralee", bei dem die schönste Irin auserkoren wird – natürlich ganz katholisch im Abendkleid und nicht im Bikini.

09.09.2023 Ring of Kerry

Heute folgt ein weiteres Highlight der Reise: unser Tagesausflug zum Ring of Kerry. Die 179 Kilometer lange Panoramastraße entlang der Küste der Halbinsel Iveragh gilt als das Sinnbild der Grafschaft Kerry. Grasende Schafe und Kühe in grünen Hügellandschaften. Unberührte Sandstrände vor atemberaubenden Klippen. Und mystische Seen und Wasserfälle gepaart mit mittelalterlichen Burgruinen und prächtigen Herrenhäusern. Für Reisebusse besteht eine Einbahnstraßenregelung, so beginnen wir in Killorglin.
Unseren ersten Stopp legen wir am berühmten Red Fox Inn ein, wo man sich schon morgens die Laune mit einem Irish Coffee aufbessern kann. Wir haben das jedoch eigentlich gar nicht nötige, denn das Wetter meint es wirklich gut mit uns und schon bald können wir eine herrliche Aussicht auf die noch ein wenig im Nebel hängende benachbarte Dingle Halbinsel genießen. Mit einigen weiteren Fotostopps geht es dann in Richtung Cahersiveen, Heimatort des „Befreier“ Irlands, Daniel O'Connell. Er wurde 1775 hier geboren und schaffte es, trotz seiner irisch-katholischen Herkunft, landesweite Verbesserung für seine katholischen Landsleute zu erwirken und sogar zum Bürgermeister Dublins ernannt zu werden.
Da wir mit Jan einen sehr guten und sicheren Fahrer haben, wagen wir heute bei diesem wunderbaren Wetter einen Abstecher in Richtung des Skellig Rings. Skelligen sind kleine, felsige und unbewohnte der Küste vorgelagerte Inseln. Die bekannteste ist Skellig Michael, wo sich einst eine Einsiedelei befand, und unter anderem für die Filmreihe Star Wars gedreht wurde. Wir fahren durch das bergige Hinterland, verschrecken ein paar lokale Autofahrer und landen schließlich auf dem Skellig Ring bei Keel. Die Aussicht auf die Skelligen bleibt uns heute aufgrund von Seenebel leider verwehrt, jedoch befindet sich hier auch die Skelligs Chocolate Factory, wo wir mit einer großzügigen Verkostung begrüßt werden - wenn das mal keine gelungene Überraschung ist. Die heiße Schokolade im Anschluss passt nun auch perfekt zu den heute etwas kühleren Temperaturen. Über den kurvenreichen Skellig Ring geht es anschließend wieder für uns zurück in Richtung N70. Im einst mondänen Ort Waterville, wo viele Reiche und Prominente, unter anderem auch Charlie Chaplin, gerne ihren Urlaub verbrachten machen wir heute unsere Mittagspause. Dann geht es bergan zum 210 Meter hohen Coomakesta Pass, der höchsten Stelle des Ring of Kerry. Hier sind wir heute buchstäblich über den Wolken - ab und zu lassen sich dazwischen die Ballinskelligs Bay und die Bucht des Kenmare Rivers sehen - ein reizvoller Anblick, der sich nicht alle Tage darbietet.
Über Caherdaniel, Castle Cove und Sneem geht es weiter entlang der N70, dann landeinwärts bis nach Moll's Gap. Seinen Namen hat der Ort von Moll Kissane, welche hier in den 1820er Jahren einen illegalen Gasthof betrieb, zu Zeiten als die Straße gerade im Bau gewesen ist.
Wo einst die Hofdamen Queen Victorias die oberen Seen des Killarney Nationalparks bestaunten, bekommen wir wenig später am sogenannten Ladies' View einen Eindruck, warum die Damen damals so begeistert gewesen sind. Die Aussicht hier ist wirklich toll. Unseren letzten Stopp legen wir am am Ross Castle ein. Der einstige Stammsitz des O'Donoghue-Clans ist ein wunderbares Beispiel für einen Wohnturm des Adels im 15. und 16. Jahrhunderts und liegt wunderschön am Lough Leane, dem größten der drei Seen.

Auf der Rückfahrt nach Tralee erfolgt dann die Auswertung unseres Limerick-Wettbewerbs, hier die Gewinner per Publikumsentscheid:

Platz 1

Die Mary aus Kerry wollte gern ein paar Kühe,
doch sie stellte fest, das Viehzeug macht Mühe.
Das hat sie verdrossen
darum kurzentschlossen
Kamen all ihre Kühe in die Brühe
(Marion)

Platz 2

Ich kenne eine Frau aus Sachsen
Sie hat wunderschöne Haxen.
Sie liebt einen Mann aus Hessen
Doch der ist sehr verfressen.
Drum angelt sie für ihn nach Lachsen.
(Matthias)

Platz 3 wurde mündlich von unserer Gruppen Omi Traudel eingereicht.

Zurück in Tralee treffen wir uns wenig später zum gemeinsamen Abendessen. Am Abend lassen es sich einige nicht nehmen, einen der zahlreichen Pubs in Tralee zu besuchen.

10.09.2023 Cobh, Irish Whiskey in Midleton und weiter nach Portlaoise

Bei sehr wechselhaftem Wetter verlassen wir die Grafschaft Kerry Richtung Osten. So langsam beginnt sich unser Kreis zu schließen und es wird deutlich, dass sich die Reise so langsam dem Ende zuneigt – doch vorher gibt es noch einiges zu sehen.

Unser erstes Ziel für den Tag ist Cobh, ehemals Queenstown, der Hafen Corks. Die zweitgrößte Stadt Irlands ist heute vor allem für ihre Universität bekannt, bis ins 19. Jahrhundert hinein war allerdings der Handel mit irischer Butter das Hauptgeschäft der Stadt. 1770 wurde sogar eine Butterbörse gegründet, um die Qualität der Butter, vor allem aus der Grafschaft Kerry, zu gewährleisten. Um 1835 lief ein Drittel des irischen Butterexports über Cobh, etwa 30 Millionen Pfund jedes Jahr. Mit den neuen Technologien und dem sich langsam ändernden Geschmack der Europäer verlor die stark gesalzene irische Butter allerdings an Absatzmärkten und die Börse musste 1924 geschlossen werden. Heute hat sich das natürlich geändert, 85% der irischen Milchprodukte werden wieder ins Ausland exportiert, allem voran natürlich die Butter.
Über Cobh verließ allerdings nicht nur die Butter das Land, sondern zwischen 1850 und 1950 etwa zwei Millionen Iren, geplagt von Hunger, Armut und den englischen Großgrundbesitzern, ihre Heimat gen Nordamerika. Auch die Titanic machte hier ihren letzten Halt, bevor sie auf ihrer unheilvollen Jungfernfahrt endgültig Kurs auf New York nahm.
Heute ist Cobh aufgrund der pittoresken Lage am Berg und mit seinen bunt gestrichenen Häusern vor allem bei Touristen ganz hoch im Kurs. Auch wir lassen es uns nicht nehmen, das Städtchen bei einem Spaziergang zu erkunden und uns einige Grundlage für das Mittagsprogramm zu schaffen...

… denn im Anschluss folgt dann etwas, was in Irland natürlich nicht außer Acht gelassen werden darf: Whiskey (nicht, dass das auf dieser Reise schon vorher zu kurz gekommen wäre...). Obwohl das Lebenswasser "uisce beatha" seit Jahrhunderten eng mit der irischen Kultur verbunden ist und von irischen Siedlern auch nach Schottland gebracht wurde (dort Whisky ohne e), hat die kommerzielle Herstellung des Irish Whiskey schwere Zeiten hinter sich. Von den 28 Destillen, die es um 1890 in Irland gab, waren durch politische und wirtschaftliche Probleme 1966 nur noch die Bushmills Distillery und die Old Midleton Distillery übrig geblieben. Erst in den 1990er Jahren hat der Irish Whiskey seine Beliebtheit zurückgewonnen und die Nachfrage wächst immer noch ständig, sodass es heute wieder etwa 40 Destillen in Irland gibt.
Bei einem Besuch der Midleton Distillery lernen wir alles über die Herstellung des irischen Lebenswassers, die Lagerung und natürlich auch über die Destille, die 1825 von der Familie Murphy eröffnet wurde. Seit 1975 gibt es die moderne neue Brennerei, was uns die Möglichkeit gibt, die historischen Räume zu besichtigen. Im Anschluss an die Besichtigung gibt es natürlich auch eine Verkostung. Wir vergleichen den dreifach destillierten Irish Whiskey von Jameson mit einem getorften zweifach destillierten Scotch Whisky und einem amerikanischen Bourbon – dass der Wettbewerb nicht ganz fair ist, kann man sich wohl vorstellen. Im Anschluss gibt es dann noch einen Drink an der Bar und dann sind wir gewappnet für unsere Weiterfahrt nach Portlaoise.
Der Zwischenübernachtungsort ist zwar nicht unbedingt aufregend, das schöne Killeshin Hotel und vor allem die hervorragende Küche dort gleichen das jedoch absolut aus. Gemütlich lassen wir gemeinsam den Abend ausklingen.

11.09.2023 Ein Regentag in Dublin

Unser letzter gemeinsamer Tag in Irland steht ganz im Zeichen der irischen Hauptstadt. Nach einer guten Stunde Fahrt erreichen wir Baile Átha Cliath, wie Dublin auf irisch heißt. In der größten Stadt des Landes leben etwa 600.000 Menschen und noch einmal so viele in den umliegenden Vororten. Kein Wunder, dass uns hier gefühlt mehr Verkehr begegnet wie auf der ganzen Reise zusammen.
Unser erstes Ziel ist heute Morgen Phoenix-Park, hier treffen wir auch unsere Stadtführerin Monika. Mit seinen 707 Hektar Fläche ist er einer der größten innerstädtischen Parks Europas und die grüne Lunge Dublins. Im Park befinden sich unter anderem die Residenz des irischen Präsidenten sowie die des US-Botschafters. Abschließend besuchen wir den Garten des Visitor Centres, in dem sowohl Blumen als auch Küchengewächse zu finden sind.
Dann geht es hinein in die Innenstadt. Entlang des Flusses Liffey fahren wir ins Zentrum. Direkt fällt der Blick natürlich auch auf das riesige Gelände der Guinness-Brauerei, die 1759 von Arthur Guinness gegründet wurde. Mit seiner arbeiterfreundlichen Firmenpolitik trug und trägt das Unternehmen in den letzten über 250 Jahren entscheidend zur Entwicklung der Stadt Dublin bei. Auf dem weiteren Weg sehen wir die erste Fußgängerbrücke der Stadt die Ha'Penny Bridge, die hinüber zum Kulturviertel Temple Bar führt. Wir fahren vorbei am altehrwürdigen Trinity College, eröffnet 1592 von Königin Elizabeth I. Ein Highlight ist anschließend natürlich die St. Patricks Kathedrale, die trotz der großen Anzahl der Katholiken im Land bis heute protestantisch geblieben ist. Weiter geht es dann ins alte Dublin, wo man immer noch die berühmten bunt gestrichenen "Dublin Doors" finden. Hier in Dublin stehen die gregorianischen Häuser des beginnenden 19. Jahrhunderts dicht an dicht mit modernen Glasfassaden, denn im zweiten Weltkrieg blieb Irland neutral und somit vor Zerstörung verschont. Abschließend geht es dann in Richtung Neustadt mit der O´Connell Street und vorbei am Garden of Rememberance. Ganz in der Nähe befindet sich auch unser Hotel, wo wir unsere Stadtrundfahrt beenden und über Mittag Zeit bleibt die Stadt auf eigene Faust zu erkunden. Leider zeigt sich das Wetter heute von seiner irischen Seite und wir lernen den herrlichen Spätsommer der letzten Woche umso mehr zu schätzen.
Am späten Nachmittag checken wir dann gemeinsam in unser Hotel ein und treffen uns wenig später zu einem letzten gemeinsamen Abendessen.
Am letzten Abend unserer Reise folgt nun noch einmal ein Highlight: alle gemeinsam besuchen wir die Irish Night im nahegelegenen Hotel Belvedere. Hier wird uns eine tolle Show geliefert, die irische Folklore, Pub-Kultur und Stepptanz miteinander verbindet. Alle haben großem Spaß und die Stimmung erreicht den Höhepunkt als zwei unserer Mitreisenden auf die Bühne dürfen, um ihr Talent im Irish Dance zu beweisen.
Ein wirklich gelungener Abschiedsabend. Zurück im Hotel müssen wir uns leider auch schon bei unseren Fluggästen verabschieden und der Rest der Gruppe verschwindet sehr schnell in den Zimmern, denn am nächsten Morgen heißt es zeitig aufstehen.

12.09.2023 Über die irische See nach Wales und weiter durch England nach Hull

Nun heißt es endgültig Abschied nehmen. Um 6:30 Uhr ist der Verkehr in Dublin noch relativ ruhig und schnell haben wir unsere Fähre erreicht. An Bord der Irish Ferries kann man es sich recht bequem mache und so verläuft die Überfahrt nach Holyhead auch sehr angenehm. Gegen Mittag erreichen wir die Insel Anglesey und lernen sehr schnell, dass es noch eine Sprache gibt, die verwirrender und komplizierter ist als Irisch. Unsere Mittagspause machen wir nämlich in dem Ort mit dem längsten Namen in ganz Europa: Llanfairpwll­gwyngyllgogery­chwyrndrobwll­llantysilio­gogogoch. Das bedeutet so viel wie "Marienkirche in einer Mulde weißer Haseln in der Nähe der Stromschnellen und der Tysiliokirche bei der roten Höhle" - fast nicht kompliziert, oder? Auf das Angebot den Namen für einen Irish Coffee auswendig zu lernen verzichten alle freiwillig.
Es geht dann weiter entlang der walisischen Küste bis nach Chester, dann weiter durch Mittelengland. Wir lassen Manchester und Leeds an uns vorbeiziehen und erreichen am Nachmittag Kingston upon Hull von wo aus wir die Nachtfähre nach Rotterdam nehmen.

13.09.2023 Heimreise von den Niederlanden nach Deutschland

Nach einer ruhigen Nacht an Bord der P&O Ferries erreichen wir früh am nächsten Morgen den Fährhafen von Rotterdam. Der an der Rheinmündung gelegene Hafen ist einer der größten Seehäfen der Welt und daher natürlich auch sehr geschäftig. Trotz dichtem Verkehr können wir den Zeitplan für die Rückreise gut einhalten und schaffen es, alle Reisegäste pünktlich zu ihren Ausstiegsstellen zu bringen.
Insgesamt haben wir nun gemeinsam rund 3.920 Kilometer zusammen zurückgelegt.
Eine lange und ereignisreichte Reise geht zu Ende und viele schöne Erinnerungen und Eindrücke sind mit im Gepäck.

Schlusswort

Liebe Reisegäste,

wir möchten uns ganz herzlich für die angenehme Reise und vor allem für den tollen Zusammenhalt in der Gruppe bedanken. Es hat uns sehr viel Spaß gemacht und wir hoffen, dass Ihr nicht nur viele Souvenirs, sondern auch viele schöne Erinnerungen mit nach Hause genommen habt.
Eins sind wir Euch noch schuldig:

Es war eine lustige Reisegruppe aus Deutschland,
die sich zusammen bei den Iren fand.
Beim Irish Dance wurde allen klar
Omi ist der große Star.
Auf die nächste Reise warten alle gespannt.

In diesem Sinne wünschen wir Euch gute Gesundheit und noch viele schöne Reisen
- und hoffen wir sehen uns bald wieder.

Slán go fóill,
Ihre/Eure Sinah & Jan

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Eine tolle Irland-Rundreise ! Unsere Reiseleiterin und unser Busfahrer waren ein super nettes eingespieltes Team ??. Das Wetter hat mitgespielt, tolle Highlights gesehen, es hätte nicht schöner werden können.
Danke schön ??

LG
Fam. Ruttee

Ruttee
17.09.2023