Reisebericht: Reisekombination Island und Grönland

12.07. – 26.07.2011, 15 Tage Reykjavik – Snaefellsnes – Akureyri – Myvatn – Ostfjorde – Höfn – Vatnajökull – Goldener Kreis – Grönland – Blaue Lagune


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Island steht schon immer im Interesse des Weltgeschehens – als sehr junges Eiland und mit allerlei Berühmtem und Kuriosem – wie der ersten weiblichen Präsidentin oder auch dem starken Glauben an Elfen und Trolle.

Island steht schon immer im Interesse des Weltgeschehens - als sehr junges Eiland und mit allerlei Berühmtem und Kuriosem - wie der ersten weiblichen Präsidentin oder auch dem starken Glauben an Elfen und Trolle - aber spätestens seit dem letzten Jahr, in dem der Vulkan Eyjafjallajökull den Flugverkehr europaweit lahm legte, von dem auch zahlreiche Eberhardt-Gäste und ich selbst betroffen waren, kennt man Island mit seinen Feuer spuckenden Vulkanen.
Ein Reisebericht von
Isabel Braksiek
Isabel Braksiek

12.07.2011 Anreise nach Island

Wir machten uns an einem schönen Sommertag auf in den Norden, dessen Temperaturen, zumindest auf Grönland, gen 0 angesagt waren. Überpünktlich erreichten alle Gäste mit dem Haustür-Transfer-Service den Flughafen Berlin-Schönefeld und wir lernten die „Gemütlichkeit“ der Isländer kennen - obwohl sich sehr lange Schlangen am Check-In-Schalter bildeten, wurde erst 2 Stunden vorher mit der Gepäck-Annahme begonnen. Dann ging es recht zügig und wir konnten bald zum leckeren Buffet im Mövenpick-Restaurant gehen. Auch vor dem Abflug-Gate hieß es noch einmal warten. Dann ging es aber pünktlich Richtung Island. Wir landeten dank der Zeitverschiebung von 2 Stunden kurz nach Mitternacht und konnten sofort mit unseren Koffern unseren örtlichen Reiseleiter Halldor begrüßen. Die Fahrt von Keflavik in unser Hotel „Hilton Nordica“ wurde von Regen begleitet, aber dafür hatten alle keinen Sinn - jeder wollte ins Bett.

13.07.2011 Snaefellsness

Der nächste Morgen startete mit einem reichhaltigen Frühstücksbuffet und einer kleinen Verzögerung - denn der Bus, der uns nun abholte, war zu klein für unser Gepäck - wir klärten sofort, dass wir einen größeren Bus bekommen, erledigten noch schnell den Umtausch unserer Euro in isländische Kronen und fuhren nach dem Bustausch gen Norden. Die erste Pause legten wir in Bogarnes ein, in dem sich alle mit kleinen Leckereien aus dem Supermarkt versorgen konnten. Die Mittagspause fiel kurz an einer Tankstelle mit Fast Food bzw. einer Bäckerei und einer Würstchen-Bude in Stykkisholmur aus. Dafür legten wir noch einen Stopp an der futuristischen Kirche und dem hübschen Hafen ein. Wir umrundeten die Halbinsel Snaefellsness und legten noch zwei schöne Küstenwanderungen ein. Der Snaefellsness, den Jules Verne schon als Eingang zum Mittelpunkt der Erde ansah, versteckte sich heute zwischen dichten Wolken. Im Hotel angekommen überzeugten wir uns von der Attraktivität des Hotels Budir, das idyllisch einsam bei einer kleinen Kirche und in der Nähe eines für Island ungewöhnlichen hellen Strandes liegt.
Das Abendessen war ohne Zweifel sehr lecker und hübsch angerichtet, aber dauerte leider viel zu lange. Zum Glück mussten wir nur an diesem Abend so viel Geduld üben.

14.07.2011: Norden bis Akureyri

Heute wurden wir mit Sonne satt verwöhnt. Unser Tag begann mit einem leckeren Frühstück und einem herrlichen Blick auf den Snaefellsjökull, der uns am Vortag verborgen geblieben war.
Zuerst legten wir einen Stopp am Robbenstrand ein und ja, ganz in der Ferne konnte man auch zwei glänzende Körper sehen. Der Besuch dehnte sich dann noch ein wenig aus, denn es wurde ein Telefon im Hotel liegen gelassen, was natürlich aufgrund der geringen Entfernung wieder geholt wurde. Dann begaben wir uns auf unsere lange Tagesstrecke - insgesamt sollten es dann fast 600 Kilometer werden. Nach der Mittagspause erwies sich unser Buschauffeur als Fachmann, denn er brachte uns die Pferde ganz nah zum Fotografieren.
Der Besuch des Freilichtmuseums Gaumbaer im Anschluss an die Torfkirche Vidimyri stellte einen Höhepunkt des Tages dar. Ja früher spielten die Kinder mit Knochen und bewiesen viel Fantasie.
Ganz romantisch erschienen uns diese Zimmer - aber wenn man sich das Ganze im Winter bei feuchter Käte vorstellt, wird einem der eigene heimische Luxus der heutigen Zeit bewusst. Wir stoppten im nächsten Ort an einer Apotheke und umrundeten die Halbinsel zwischen Skagafjördur und Eyjafjördur. Wir durchfuhren uralte und nagelneue Tunnel, begegneten Schafen und Pferden, genossen strahlenden Sonnenschein und durchfuhren dicke Nebelfelder. Da das Abendessen heute aufgrund der späten Ankunft auch spät statt fand, gab es eine kleine Stärkung - typisch isländischen Trockenfisch und den „schwarzen Tod“ - Brenevin.

15.07.2011 Myvatn–Gebiet

Heute begrüßte uns der Tag mit Nebel und Regen, aber dennoch stiegen alle mit bester Laune in den Bus ein. Wir starteten mit einer kleinen Rundfahrt im größten Ort des Nordens, stoppten am Haus des berühmten Nonni-Dichters Jon Sveinsson und spazierten durch den Botanischen Garten von Akureyri, dem größten auf Island. Dann führte uns der Ausflug zum Wasserfall der Götter, dem Godafoss - mit grauem Himmel aber keineswegs unscheinbarer daher. Dann folgte eine kleine Wanderung an den Pseudokratern im Myvatn-Gebiet und in Dimmuborgir - der Heimat der Elfen. Die Mittagspause verbrachten wir im Thermalwasser des Jardbodin Myvatn Naturbad und wärmten uns so richtig auf - herrlich!
Dort konnten wir uns schon einmal an den starken Schwefelgeruch erinnern, der uns dann im Namaskard noch einmal mit voller Wucht begegnete - eine wunderbar unrealistisch erscheinende Landschaft mit blubbernden Schlammtöpfen und Solfataren, auch „Teufels Küche“ genannt. Sehr realistisch waren dann allerdings unsere schlammtriefenden Schuhe ;-). Die Wanderung am Vulkan Krafla ließen wir aufgrund des dicken Nebels ausfallen und auch der Blick in den Vitikrater ließ sich nur vermuten ;-). Das unbeständige regnerische Wetter brachte uns dann auch zu der schweren Entscheidung, den Reitausflug für den Abend abzusagen. Dafür genossen wir aber ein exzellentes Abendessen mit Muscheln, Fisch-Variationen und Rhabarber-Kuchen.

16.07.2011 Husavik – Asbyrgi–Schlucht – Dettifoss

Der Abend hatte vielversprechend mit einer besseren Sicht geendet, aber heute Morgen hing der Nebel wieder schwer über Akureyri. Auch unser Buschauffeur ärgerte uns vermeintlich, denn er kam eine halbe Stunde später als verabredet, aber er musste einen Reifen am Bus wechseln. Nun legten wir die erste Wegstrecke wie am Vortag zurück.Unser Ausflug führte uns heute zuerst ins Fischerstädtchen Husavik - einige Gäste hatten Interesse für das einzigartige Penis-Museum bekundet und somit besuchten wir mit einem kleinen Schmunzeln oder auch einem lauten Lachen diese ungewöhnliche Ausstellung von Wal-Penissen bis zum Exemplar des Homos sapiens, eine der letzten Errungenschaften, die auch in Deutschland durch die Presse gingen. Wir bestaunten die hübsche Kirche von Husavik und den beschaulichen Ort. Einige Gäste entschieden sich auch für das sehenswerte Wal-Museum. Bevor wir unsere Mittagspause einlegten, legten wir einen Stopp an Brutfelsen ein und sahen von weitem viele putzige Papageientaucher, Seeschwalben und Eissturmvögel. Nach dem Essen wanderten wir durch die beeindruckende Asbyrgi-Schlucht, die der Legende nach vom Huf eines achtbeinigen Pferdes stammt. Und beim Besuch des beeindruckenden Dettifoss Wasserfalls zeigten sich bei eisigem Wind doch die ersten „undichten Stellen“ in der Wolkendecke und bald zeigte sich auch wie versprochen die „kleine Sonne“. Wir fuhren durch das karge und auf seine Weise faszinierende Hochland und legten einen Stopp auf einem der höchstgelegenen Höfe Islands an, auf dem es die einzige Torftankstelle gibt ;-).
In Egilsstadir angekommen hatte der Himmel leider schon wieder den Kampf gegen die Wolken verloren, aber morgen ist ein neuer Tag und eine neue Chance auf tolles Wetter.

17.07.2011 Ostfjorde – Schneemobilfahrt auf Europas größtem Gletscher

Heute waren zuerst die Ostfjorde unser Ziel. Bevor wir aber diesen faszinierenden Teil der Insel besuchten, legten wir einen Stopp an Petras Steinhaus ein, die eine fantastische Gartenanlage mit einer unfassbaren Sammlung an Quartzen, Kristallen und Steinen beinhaltet. Wir setzten unsere Reise nach Djupivogur fort, in dem wir eine kleine Pause einlegten. Die geplante Einlage von isländischen Volksliedern jagte leider allen einen Schreck ein, denn zuerst wollte die Audio-Anlage im Bus gar nicht und an der eindrucksvollsten Stelle begann die Musik mit vollem Tam-Tam. Ich möchte mich an dieser Stelle noch einmal dafür entschuldigen. Die Mittagspause in Höfn fiel dann recht kurz aus, da die Veranstalter der Gletscherfahrten bereits auf uns warteten. An einem Parkplatz stiegen wir in zwei große Jeeps, die uns dann die 16 km lange, kurven- und aussichtsreiche Strecke auf 830 Meter über dem Meeresspiegel brachten. Dort verwandelten wir uns rasch in gepolsterte Overall-Männchen mit Helm und Handschuhen und nach einer kurzen Einweisung mit den Verhaltensregeln und dem Hinweis, wo sich Gas und Bremse befinden, begann unser Abenteuer. Zu zweit auf Schneemobilen legten wir bei einer Geschwindigkeit von ca. 20-30 kmh - manche auch mehr ;-) - auf dem Gletscher eine Strecke von ca. 5 Kilometern zurück. Den ersten Schreck bekamen wir schon wenige Meter nach dem Start, denn zwei Gäste waren im weichen Schnee umgekippt. Dann folgten noch ein unerlaubtes Verlassen der „Rennstrecke“ mit Verlust des Beifahrers und ein weiteres Schneemobil in Schräglage beim Versuch einer steilen Kurve mit Schräge. Ich darf dies hier so satirisch schreiben, da allen Beteiligten glücklicherweise nichts passiert ist.
Dann stoppten wir, genossen die Aussicht, schossen viele authentische Bilder und erfuhren einige sehr interessante Fakten zum Vatnajöküll, dem Wassergletscher, der mit einer Fläche von 8300 km² der größte Gletscher Europas mit einer Dicke von bis zu 1000 Metern ist. Nach dieser Information und einem einmaligen Gruppenfoto wechselten wir den Fahrer und es ging zurück zur Station. Dort musste sich einer der Jeep-Fahrer noch als Autoknacker beweisen, denn er hatte den Schlüssel stecken lassen und das Auto verriegelt. Auf dem Parkplatz besiegelten wir dieses einmalige Erlebnis mit „dem schwarzen Tod“ und fuhren in unser Hotel, mitten in der idyllischen Landschaft mit Blick auf die Gletscherzungen des Vatnajöküll. Wir genossen ein schmackhaftes Abendessen und freuten uns auf den nächsten Tag.

18.07.2011 Gletscherlagune – Svartifoss – Skogar

Heute verweilten wir noch ein bisschen in der Welt der Gletscher - es stand am Morgen die Fahrt mit einem Amphibienfahrzeug in der Gletscherlagune Jökulsarlon af dem Programm. Ungewöhnlich lange, eine Stunde, mussten wir auf die Fahrt warten, aber da die Sonne strahlte, konnten wir die sich ständig ändernde Eisberglandschaft in allen Zügen genießen und haben auch ein paar Seehunde beobachten können. Bei der Fahrt selbst kamen wir natürlich ganz nah an die Eisberge und mit ein wenig Fantasie entdeckte man die verschiedensten Figuren.
Wir bekamen einige Erklärungen zur Entstehung der Lagune, der Frage nach der blauen Farbe des Gletschereises und den jüngsten Ereignissen und konnten 1500 Jahre altes Eis anfassen und probieren. Im Anschluss legten wir einen Stopp im Skaftafell Nationalpark ein und wanderten zum Wasserfall Svatifoss mit seinen wie Orgelpfeifen erscheinenden Basaltsäulen. Leider erwischte uns ein Regenschauer und so setzten wir unsere Reise nach dem Stopp im Besuchszentrum fort. Dort zeigt ein Film ungeschminkt, welche Kraft die Natur von einem Tag zum nächsten zur Schau stellen kann. Bei einem Ausbruch unter dem Vatnajökull rissen die Gletscherläufe alles mit, was sich ihnen in den Weg stellte. Es lagen Eisblöcke auf den Ödflächen, die so dick waren, dass sie teilweise erst nach 2 Jahren geschmolzen waren. Wir legten eine kurze Pause in Vik ein, da sich dort ein gut sortiertes Souvenirgeschäft befindet. Und spazierten nun wieder bei strahlendem Sonnenschein in der Nähe des Kap Dyrholaey an den Strand, an dem auch verschiedene Vogelarten brüten. Der für uns so faszinierende Papageientaucher wurde auch gesichtet. Aber auch ein Fotoshooting am Strand zog unsere Aufmerksamkeit auf sich. Nach einer weiteren ca. 30-minütigen Fahrt legten wir eine Fotopause am Skogafoss ein. Und auch der Seljafoss, den man „hintergehen“ kann, stand heute auf unserem Besichtigungsprogramm. Im Hotel durften wir uns stärken und ich konnte sogar die Mitternachtssonne fotografieren. Die heißen Pötte fanden allerdings wenig Begeisterte in unserer Reisegruppe ;-).

19.07.2011 Goldener Kreis und Stadtrundfahrt in Reykjavik

Der letzte Tag der Rundreise auf Island begann mit einem leckeren Frühstück in unserem 4-Sterne-Hotel Ranga. Nach einer kurzen Fahrtstrecke legten wir einen Stopp bei einer Bank ein, um dänische Kronen für unsere Grönland-Reise zu bekommen. Dies wurde uns allerdings erst gewährt, nachdem unser Reiseleiter isländisch mit der Dame am Bankschalter gesprochen hatte. Das heißt also, ich werde isländisch lernen müssen ;-). Wir legten einen Stopp an der Kirche Skalholt ein. Skalholt war von 1056 bis 1541, als die Reformation nach Südisland kam, geistliches Zentrum Islands. Man findet in der heutigen Kirche, die 1963 fertig gestellt wurde, wunderbare Glasfenster und ein Mosaik und das Original der ersten isländischen Bibel-Übersetzung. Der nächste Halt wurde am Flaxa-Wasserfall eingelegt, dessen Übersetzung „Mähne“ bedeutet. Dort sieht man auch eine Lachstreppe (Juni) und einen Schafpferch, in den die Schafe im Herbst getrieben werden. Im Gebiet Haukadalur, dem Tal des springenden Wassers, sahen wir den Geysir, den Namensgeber aller Springquellen, der allerdings nur unregelmäßig spuckt, und seinen kleinen Bruder, den Strokkur, übersetzt das Butterfass, der seinen Besuchern aller paar Minuten mit seinem Ausbruch ein tolles Fotomotiv liefert.
Die Mittagspause genossen wir am „Goldenen Wasserfall“, dem Gullfoss, bei herrlichem Wetter und bisher unbekannten 16 Grad ;-). Entlang dem Laugarvatn, dem Niemandsland zwischen der amerikanischen und der eurasischen Platte, fuhren wir in den Nationalpark Thingvellir, in dem 930 das erste Althing stattfand, in dessen Nachfolge sich das isländische Parlament sieht. Nun fuhren wir weiter in die Hauptstadt Reykjavik, legten den ersten Stopp am Höfdi-Haus ein, in dem sich Gorbatschow und Reagan 1986 auf „neutralem Boden“ trafen und das kleine Reykjavik zum Schauplatz der Weltöffentlichkeit machte. Wir genossen die Aussicht vom Perlan auf den Stadtflughafen und die Stadt und erlebten in der modernen Hallgrimskirkja ein kleines Orgelkonzert, ein wunderbarer Ausklang dieses ersten Teils der Reise. Nach einem kurzen Halt im Hafen, fuhren wir zum Hotel und verabschiedeten uns von unserem Chauffeur Olaf, der uns sicher und freundlich über die Insel gebracht hat. Halldor durften wir glücklicherweise am nächsten Tag wieder am Flughafen Reykjavik für unsere Reise nach Grönland treffen.

20.07.2011 Flug nach Grönland

Den Vormittag konnte jeder für ein ausgiebiges Frühstück nutzen oder sich beim Packen viel Zeit lassen. Kurz vor 12 Uhr wurden wir zum Stadtflughafen von Reykjavik gebracht und eine Stunde später hob unsere Fokker Richtung Grönland ab. Schon allein der Flug erlaubte herrliche Aussichten auf die schneebedeckten Berge Grönlands und die Eisschollen im Meer, die sich in den herrlichsten Formationen präsentieren - zu unserer Freude drehte der Pilot noch eine Extra-Runde über Kulusuk - die Berge waren zum Greifen nah. Ein Teil der Gruppe checkte für diese Nacht im Hotel Kulusuk ein und begab sich dann auf Wanderschaft in den kleinen Ort Kulusuk. Sie trafen den Bürgermeister und konnten einem Trommeltanz beiwohnen.
Und der zweite Teil, den ich begleiten durfte, flog nacheinander in die größte Siedlung Ostgrönlands, nach Tasiilaq. Zugegeben sehr bergig präsentiert sich der Ort, aber mit seinen bunten Häuschen und dem Panorama von Bergen und Eis hat er uns sehr schnell in seinen Bann gezogen. Zuerst erkundeten alle in einer kleinen Runde den Ort - wir sahen den Kindergarten, die Schule, das Krankenhaus, die Post und vieles mehr.
Nach einem leckeren Fisch-Abendessen wanderten wir hinter das Hotel auf einen Berg und genossen sowohl die Aussicht auf den entzückenden Ort als auch zur anderen Seite auf das treibende Eis und die Eisberge auf dem Meer - dazu begleitete uns strahlender Sonnenschein und ein fast wolkenloser Himmel - dafür lohnte sich jede Mühe.

21.07.2011 Grönland

Das Frühstück fiel vielleicht einfacher aus als in Island, aber dennoch frisch gestärkt erwartete uns eine abenteuerliche Bootsfahrt zwischen den Eisbergen. Zurück im Hotel trafen wir den anderen Teil der Gruppe wieder, die am Morgen mit dem Helikopter aus Kulusuk angereist waren. Das Mittagsbuffet übertraf alle Erwartungen und alle ließen es sich richtig schmecken. Wir statteten dem Heimatmuseum, das sich in der ehemaligen Kirche befindet, einen Besuch ab. Dort erwartete uns der Museumsdirektor Kai Erik, der uns umfassend in die Ausstellung und die kleinen Besonderheiten des Lebens früher einführte. Vor allem die Verhaltensweise bei männlichen Neuankömmlingen sorgte für mächtig Spaß. Im Anschluss, durften wir noch einen Blick in das Erdhaus werfen, in dem früher vier (!) Familien gelebt haben. Danach begaben wir uns in das bekannte Tal der Blumen, das vielen Gästen aber wohl auch als Tal der Insekten in Erinnerung bleiben wird ;-).
Am kleinen Wasserfall kehrten wir um und legten den Weg immer noch mit Moskitonetzen "geschmückt" zurück. Pünktlich 18 Uhr stand das Abendessen bereit. Danach genossen alle noch ein wenig die Aussicht und manche standen auch nachts 2 Uhr auf und fotografierten die Mitternachtssonne ;-).

22.07.2011 Grönland

Nach dem Frühstück hob der Teil der Gruppe, der Kulusuk noch nicht kannte, mit dem Hubschrauber nach Kulusuk ab und ich genoss noch einmal mit dem zweiten Teil der Gruppe die Bootsfahrt bis zum Packeis.
Nach dem erneut reichhaltigen Mittagessen gingen wir zuerst Richtung Aussichtspunkt, diesmal allerdings ein wenig umfangreicher und somit näher ans Eis, aber immer schön weich auf Moos entlang. Zum Schluss hatten wir dann noch einige treue Begleiter, die man hier so häufig sieht und hört - Schlittenhunde. Unsere waren noch im Kindesalter und somit ein wenig frech und verspielt;-).Wir besuchten die sehr sehenswerte Kirche von Tasiilaq. Wir bewunderten noch einmal die Kindergärten und einen viel gepriesenen Buchladen ;-) und belohnten uns vorm erneuten Aufstieg zum Hotel mit einem Lakritzeis - natürlich unter den skeptischen Augen aller Lakritz-Verachter ;-). Zum Abendessen genossen wir im Restaurant noch einmal die tolle Aussicht vom Hotel in den Ort mit seinem eisgefüllten Fjord und begaben uns dann zufrieden zur Bettruhe. Auch die zweite Gruppe, die am Morgen mit Halldor nach Kulusuk geflogen war, lernte den Ort kennen und konnte die Trommeltänzerin auf Organisation von Eberhardt sogar zu Hause besuchen. Diesmal wurde sie von ihrer süßen Enkeltochter unterstützt und begeisterte alle Gäste.

23.07.2011 Grönland

Am nächsten Morgen sollte uns eigentlich der Helikopter zurück nach Kulusuk und weiter mit dem Flugzeug zurück nach Island bringen. Aber in der Nacht hatte sich das Wetter geändert und unser Tag begann mit Nebel, Regen und vor allem viel Sturm. Nach dem Frühstück stand fest, dass heute kein Flugzeug aus Island in Grönland ankommen wird. Somit war unser weiterer Reiseplan erst einmal auf Eis gelegt. Wir verlebten einen entspannten Vormittag, ein leckeres Mittagessen trauten uns am Nachmittag doch hinaus und liefen zwar bei stürmischem doch nicht sehr regnerischem Wetter den sogenannten Fjord-Wanderweg.
Somit hatten wir noch einmal eine tolle Aussicht auf Tasiilaq und vor allem auch Bewegung. Wir sahen, wie sehr sich das Aussehen des Kong Oscars Havn verändert hatte - die Eisschollen wurden alle Richtung Land in die Buchten gedrückt. Die Gruppe in Kulusuk hatte mit noch mehr Sturm zu kämpfen und verbrachte den Nachmittag gemütlich bei Kaffee im Hotel.

24.07.2011 Grönland

Heute hieß es - neuer Tag, neues Glück - wir hofften auf bessere Flugbedingungen und die Möglichkeit, nach Island zurückzukehren. Der Blick nach draußen versprach nicht unbedingt Hoffnung, aber wir erwarteten erst gegen 11.30 Uhr eine neue Information zu den Flügen und somit begaben wir uns verbunden mit einem kleinen Spaziergang zum Gottesdienst in die 1985 geweihte Kirche von Tasiilaq. Wir hörten gespannt dem Klang der Orgel, der nicht immer nach der richtigen Melody klang ;-), den talentierten Männerstimmen, die im Gesang herausstachen und beobachteten das Treiben der Einheimischen - wir mussten öfter schmunzeln, aber resümierten alle danach einheitlich, dass dies ein unvergessliches Erlebnis war, bei dem wir feststellten, dass wir mehr Einheimische in der Kirche erwartet hätten und die Grönländer sehr kinderlieb sind.
Nach dem Mittagessen wurde noch ein wenig unsere Geduld geprobt, bis schließlich wieder fest stand, dass es am heutigen Tag kein Flugzeug von Kulusuk nach Reykjavik geben wird. Das Wetter besserte sich und so machten wir uns fast vollzählig erneut auf zu einer Wanderung. Wir erkundeten das letzte uns noch unbekannte Gebiet Tasiilaqs und spazierten Richtung Heliport, dort wurde gerade der Helikopter startklar für den Flug nach Kulusuk gemacht, aber noch etwas Spannendes erwartete uns - riesige Eisschollen, die der Sturm an den Rand des Fjords getrieben hatte und die man jetzt vorsichtig betreten und begutachten konnte.
Wir wählten einen Weg entlang der Küste zum Zentrum, sodass wir noch einmal einen tollen Blick auf das heute verhaltene Treiben im Hafen werfen konnten. Und da sich das Wetter nun richtig gebessert hatte, bestiegen wir noch einmal den Hausberg Seamens Mount, um den Blick auf die Eisberge und das Packeis draußen im Meer zu genießen. Wir hatten uns heute unser Abendessen verdient. Auch in Kulusuk hatte der Sturm nachgelassen und so genossen die Gäste ebenfalls bei einem Spaziergang die frische Brise.

25.07.2011 Rückflug nach Island

Der heutige Tag wurde aufregend - schließlich mussten 140 Gäste aus Grönland zurück nach Island. Nach dem Frühstück war bestätigt, dass am Nachmittag ein Helikopter nach Kulusuk für unsere Gruppe reserviert war. Und auch der Flug weiter nach Island konnte heute durchgeführt werden.
So trafen endlich unsere Gruppen auf dem Flughafen in Kulusuk wieder auf einander und nach einem komplizierten und langwierigen Check-In hatten auch alle ihre Bordkarten und das Gepäck war für den richtigen Flug registriert. Um die Wartezeit zu überbrücken - denn leider hatte die geplante Maschine Verspätung - unternahmen wir noch einem kleinen Spaziergang und endlich gegen 17.45 Uhr hob die Maschine ab nach Island. Dort angekommen fuhren wir gleich in unser Hotel Hilton und bekamen auch noch ein leckeres Drei-Gänge-Menü serviert. Danach fielen alle ziemlich müde ins Bett. Und auch heute konnten noch einige Gäste ein paar tolle Bilder der Mitternachtssonne schießen.

26.07.2011 Blaue Lagune und Heimreise

Der letzte Tag unserer Reise war angebrochen... Da durch die Verzögerung in Grönland die beiden Vortage auf Island fehlten, holten wir heute natürlich das geplante Programm nach. Wir fuhren auf die Reykjanes-Halbinsel, auf der es immer windig ist, aber heute konnte man eher von Sturm sprechen. Wir legten zuerst einen Stopp an der "Brücke zwischen den Kontinenten" ein. Die Brücke verbindet symbolisch Europa und Amerika miteinander. Sie steht an einer Schlucht, die durch die Kontinentaldrift entsteht und jedes Jahr bis zu 2 cm breiter wird. An der Südwestspitze der Halbinsel steht weithin sichtbar ein Leuchtturm und auch die brütenden Vögel dienen als Fotomotiv. An das Gebiet am Myvatn erinnert das Solfatarengebiet Gunnuhver, das einer Legende nach nun das zu Hause des Gespenstes Gudrun ist.
Nun waren wir aber durch das ungemütliche Wetter so durchgefroren, dass wir uns sehr auf das heiße Bad in der Blaa Lonid, der Blauen Lagune freuten. Dort hatten wir dann genügend Zeit, uns im hellblauen Wasser zu tummeln, etwas zu Mittag zu essen und uns mit Schönheit für die ewige Jugend für zu Hause zu versorgen ;-). Dann "plünderten" wir noch einen Supermarkt und deckten uns mit Spezialitäten wie geräuchertem Lachs, geräuchertem Lamm und Lakritz in allen Varianten ein. Am Flughafen angekommen erfuhren wir, dass auch der Flug nach Deutschland Verspätung hat, aber es gab viele Einkaufsmöglichkeiten hinter der Sicherheitskontrolle. Am Flughafen Berlin-Schönefeld erwarteten uns bereits die Transferfahrzeuge und brachten alle nach einer aufregenden Reise nach Hause.
Wir erlebten Island und Grönland sehr intensiv, entdeckten die Reiseziele bei strahlendem Sonnenschein, aber auch Sturmwetter, entspannten beim Baden in heißen Quellen und erlebten Aufregendes beim Schnee-Mobil fahren.
Ich bedanke mich bei allen Reisegästen für das Verständnis und das Vertrauen in uns als Reiseveranstalter bei unvorhergesehenen Ereignissen und freue mich über das positive Feedback, das wir bisher zu dieser Reise erhalten haben!

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Wir möchten uns bei Isabel Braksiek nochmals für die tolle Reisebegletung bedanken. Da spürt man die Liebe zum Beruf sowie das "Händchen" beim Umgang mit den verschiedenen Menschen in einer solchen Reisegruppe. Weiter so Isabel!

Frank Hauff
12.08.2011