Reisebericht: Singlereise Island aktiv erleben – Wandern, Rafting, Reiten & Baden

26.07. – 03.08.2012, 8 Tage Aktivreise für Singles und Alleinreisende mit Wanderungen – Reitausflug – Rafting auf dem Hvita Fluss – Lava–Höhle – Geysir & Thingvellir – Baden in der Sky Lagoon und Food Walk in Reykjavik


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Faszination Island - aktiv erlebten wir die Insel aus Feuer und Wasser ganz hautnah. Wir wanderten über Lavafelder und Gletscher, ritten auf Islandpferden und unternahmen eine Raftingtour. Lesen Sie mehr über unsere täglichen Erlebnisse
Ein Reisebericht von
Nicole Fischer

Reisebericht

Donnerstag, 26.07.12: Anreise
An einem heißen Sommertag starteten wir, dass sind 13 Alleinreisende Gäste und Nicole Fischer als Eberhardt TRAVEL Reisebegleiterin, pünktlich um 23.10 Uhr mit Air Berlin vom Flughafen Berlin Tegel nach Reykjavik. Nach 3,5 Stunden ruhigen Fluges erreichten wir Island um 00.40 Uhr Ortszeit bei angenehmen Temperaturen. Snorri, unser lieber Driver-Guide, empfing uns am Flughafen mit dem geländetauglichen 4x4 Kleinbus. Schnell waren alle Koffer verstaut und dann ging unsere knapp 2-stündige Fahrt nach Selfoss los. Kurz vor 04.00 Uhr erreichten wir unser kleines, einsam auf dem schönen, ruhigen Lande gelegenes Hotel Hekla. Nun war nur noch Zeit für einen Tee und einen schnellen Snack und dann ab ins Bett und schlafen, obwohl es mittlerweile schon wieder ganz hell war.
 
Freitag, 27.07.12: Landmannalaugar
Da die Nacht für alle sehr kurz war, starten wir unseren ersten Tag auf Island, gut gestärkt vom Frühstück, um 10.00 Uhr. Bepackt mit warmer Kleidung und festem Schuhwerk machten wir uns mit dem Bus auf den Weg ins Hochland Landmannalaugar. Es waren zwei eindrucksvolle Stunden Fahrt mit imposanten Stopps. So hielten wir am Wasserfall Hjálparfoss, fuhren am Kraftwerk vorbei, dann über holprige Schotterpisten durch die karge, faszinierende Lavalandschaft hindurch und stoppten an verschiedenen Aussichtspunkten wie einem blauen Kratersee. Gegen 12.00 Uhr erreichten wir Landmannalaugar am Camp mit den Hütten für die Wanderer und Camper. Die Sonne


schien schon den ganzen Tag, doch auch der Wind pfiff mal mehr, mal weniger stark und machte es etwas frisch. Doch alle waren gut ausgerüstet. Für heute gab es zwei Tourenmöglichkeiten. Eine anspruchsvolle über den Berg mit ca. 500 Höhenmetern und losem, sandigem Untergrund und eine leicht anspruchsvolle Tour mit ca. 250 Höhenmetern im Tal entlang durch die felsigen Lavafelder. Snorri begleitete die Tour über den Berg und Nicole wanderte mit im Tal entlang. Am roten Berg trafen sich beide Gruppe wieder und anschließend liefen wir gemeinsam über das Lavafeld zurück zum Camp. Auf beiden Wanderungen bot sich uns eine faszinierende Landschaft


im tollen Ausblicken, ein wahrer Traum. Im Camp zurück picknickten wir noch vom Proviant,
 
welchen Snorri für uns mit gebracht hatte. Anschließen wagten sich 8 unserer Gruppe in das warme, dampfende Wasser einer kleinen Therme unweit vom Camp. Aufgewärmt vom heißen Wasser traten wir anschließend den Rückweg zum Hotel Hekla an. Nach dem köstlichen Abendessen verabschiedeten wir uns geschafft und glücklich von einem wunderschönen Tag.

Samstag, 28.07.: Golden Circle mit Rafting
Mit strahlendem Sonnenschein und leckerem Frühstück begannen wir unseren 2. Tag auf Island. Pünktlich 08:00 Uhr waren alle abfahrbereit für das heutige Tagesprogramm mit dem Goldenen Ring und anschliessender Rafting Tour. Nach einer reichlichen Stunde Fahrt in unserem Geländebus erreichten wir Pingvellir, der Ort an dem Islands erstes Parlament im Jahr 930 gegründet wurde und wo die Ergebnisse der Verschiebung der Kontinentalplatten sehr deutlich zu sehen sind. Island liegt auf der amerikanischen und auf der eurasische Platte und hier in Pingvellir ist die Grenze, wo beide Platten auseinander triften und dadurch tiefe Spalten aufreißen. Snorri erklärt uns gut diese faszinierenden Naturgewalten und die damit verbundene Entstehung Islands. Weiter ging es dann wieder durch die große weite Landschaft bis zum weltbekannten Geysir Gebiet mit
der aktiven Springquelle Strokkur. Circa aller fünf Minuten speit der Geysir eine imposante Fontäne heraus. Nachdem alle dieses Naturwunder fotografiert hatten, ging  es weiter zum tossenden Wasserfall Gullfoss. 32 Meter fällt das Wasser hier tief in die Schlucht des Gletscherflusses Hvitá.


Bevor wir uns in unsere heutige Hauptaktivität wagten, genossen wir noch unser Picknick auf der Wiese mit strahlendem Sonnenschein und wolkenlosem Himmel. Am Drúmbo Basecamp erhielten wir nach einer Einweisung unsere Neoprenanzüge, Schuhe, Schwimmweste, Jacke und Helm. Mit dem Bus fuhren wir noch circa 50 Minuten bis zum Startpunkt und dann ging es auch schon los. Ein Boot für uns und unserem Guide Nico. Gleich zu Beginn war die Strömung und die Wellen so groß, dass wir zwar alle im Boot blieben, aber eine gute Abkühlung und jede Menge Spaß bekamen. Unterwegs legten wir an einer Stelle, wo links und rechts Felsen waren, an und wer wollte konnte von einer 5 oder 6 Meter hohen Klippe hinab springen. Auch aus unserem Boot wagten drei Mutige den Sprung ins Kühle. Sanft paddelten wir den Fluss bis zum Camp und beendetet dieses Abenteuer mit dem isländischen Schnaps - Brennivin. Diesen wunderschönen Tag krönte das leckere Abendessen mit sehr lustige Gesprächen und Spielen.
 
Sonntag, 29.07.: Gletschertal Thorsmörk - Geirland
Bei leichtem Regen und milden Temperaturen verabschiedeten wir uns heute Morgen vom Hotel Hekla. Bei der Abfahrt vom Hotel herrschte leichte Anspannung und Aufgeregtheit, denn unser nächstes Abenteuer - das Reiten auf einem isländischen Pferd - stand bevor. Bis auf einen Gast hatte keiner von uns Erfahrung im Reiten. Nach einer kurzen „Bedienungsanleitung“ erhielt jeder ein Pferd und dann ritten wir, geführt von drei Reiterinnen, eine Stunde durch die weite Prärie.


Fein aufgereiht trabten die geduldigen, lieben Pferde ganz in Ruhe brav hintereinander. Alle Ängste waren verflogen und Mut kam auf, so dass wir nach Rückkehr in der Reithalle noch die für isländische Pferde berühmte fünfte Gangart - das Tölten - wagten. Im schnellem Tempo tölten wir noch ein paar Runde in der Halle und hatten jede Menge Freude, auch beim Absteigen und den ersten Schritten danach J.
Auf der Busfahrt zum Gletschertal Thorsmörk erholten sich unsere Hintern von dem Ritt,


zumindest bis zum Beginn des Geröllweges. Von hier an schaukelten und wippten wir auf der abenteuerlichen Fahrt bis zum Eyjafjallajokull-Tal, dem Vulkan, der 2010 den ganzen Flugverkehr in Europa lahm legte. Wir wanderten und kletterten eine reichliche Stunde über Steine und Felsen bis zum Ende der Schlucht Stakksholtsgjá. Bei der Flussüberquerung zog Snorri seine Schuhe aus und stellte sich barfuss in den eiskalten Fluss, um uns trocken hinüber zu helfen. Isländische Härte! J. Nach der Wanderung genossen wir in diesem faszinierenden Gletschertal zwischen den beiden Gletschern Mýrdalsjökull und Eyjafjallajökull unser Picknick. Danach ging es weiter durch Flussläufe und über Steine bis zur Hütte und Campingplatz Bólhöfuó, wo wir nochmals eine einstündige, leichte Wanderung machten. Anschließend chauffierte uns Snorri sicher wieder die


Holperstrecke im super tollen Geländebus zurück und wir genossen die Aussichten auf diese außergewöhnliche Landschaft. Einen Stopp machten wir noch beim Sejalandsfoss, der über 50 Meter in die Tiefe fällt. Dann ging es auf einer ruhige Strasse an der Südkiste entlang zu unserem nächsten Hotel in Kirjubaejarklaustur. Schnell bezogen wir unsere Zimmer und trafen uns anschließend zum Abendessen und geselligen Ausklingen des erlebnisreichen Tages.

Montag, 30.07.: Skaftafell - Gletscherlagune - Geirland
Heute stand der größte Gletscher Europas - der Vatnajökull und der angrenzende Nationalpark Skaftafell auf unserem Tagesprogramm. Gut gestärkt für diesen vielversprechenden Tag starteten wir pünktlich um 08:30 Uhr vom Hotel mit dem Bus. Wir fuhren auf der Ringstrasse durch die endlos erscheinenden Lavafelder, welche beim Ausbruch im Jahre 1783 der Lakagigar - einer riesigen Kraterreihe - entstand. Dann passierten wir die Schwemmlandebene Skeidarásandur, jenem Gebiet, dem der Vatnajökull mit den riesigen Schmelzwasserflüssen 1996 großen Schaden zugefügt hat. Im Besucherzentrum von Skaftafell starteten wir zu unserer ersten kleinen Wanderung mit dem Ziel des Svartjefoss, dem schwarzen Wasserfall. Wieder zurück packten wir unsere warmen Sachen und bereiteten uns auf die Gletscherwanderung vor. Bestückt mit Eispickel, Steigeisen, Handschuh und Mütze wagten wir uns wenig später mit unserem hübschen,


herzlichen Guide Alex auf das Eis des Gletschers Falljökull. Alex erklärte uns sehr anschaulich die Entstehung und die laufenden Veränderungen eines Gletschers. Eine faszinierende Erfahrung! Nach reichlich drei Stunden Gletscherwanderung war Zeit für das Picknick, welches Snorri zwischenzeitlich auch schon vorbereitet hatte. Nach unserer spannenden Gletscherexpedition gab es noch einen Brennivin und dann fuhren wir zur bekannten Gletscherlagune Jökulsárlón. Wir unternahmen eine Bootsfahrt auf der Lagune, die teils 280 Meter tief ist und kamen so ganz nah an die riesigen, blau-weiß strahlenden Eisberge heran. Ein einzigartige Kulisse: die Sonne drückte sich hinter den Wolken hervor, Hvannadalshnjúkur, der mit 2119 Metern höchste Gipel Islands, zeigte sich, und im Hintergrund der riesige Gletscher Vatnajökull. Dazu die wunderschöne Lagune mit den bizarren Eisformationen - uns blieben die Münder wahrlich offen vor Begeisterung. Als krönenden Abschluss empfing uns Snorri mit einem Trompetenkonzert im Hafen. Völlig überwältigt von den Naturgewalten, die wir wieder hautnah erlebten, beendeten wir den Tag nach der Rückkehr und dem Abendessen im Hotel.

Dienstag, 31. Juli 2012: Laki-Krater - Geirland
Die warm strahlende Sonne weckte uns am Morgen. Beste Vorraussetzung für unser Tagesprogramm, die Besichtigung der riesigen Kraterreihe - Lakagígar. Unser Weg dorthin führte uns wieder über eine holprige Schotterpiste, wo wir für die 49 Kilometer über 2 Stunden benötigten. Unterwegs stoppten wir am Fagrifoss, dem schönen Wasserfall an dem Fluss Geirlandsá. Mit unserem 4x4 Bus ging es nach diesem wunderschönen Abstecher weiter bis zum 818 m hohen Berg Laki. Die weitschweifende, faszinierende Aussicht entschädigte uns für den doch anspruchsvollen Aufstieg. Von hier oben konnten wir die Kraterreihe Lakagígar, das riesige Lavafeld und den Gletscher Vatnajökull bei bester Aussicht geniessen. 1783 geschah hier der größte und dramatischste Vulkanausbruch auf der Erde. In einer 25km langen Feuerspalte mit über 100 Kratern wurden über 14 Milliarden Kubikmeter Lava gefördert. Die Lavafontänen waren


bis zu 800 m hoch. Snorri erzählte uns die damit verbunden Folgen, die ganz Europa betroffen haben und viel Elend verursachten. Heute sind die riesigen Lavafelder mit Moos bewachsen und bilden mit den Kratern, den Flussläufen und Felsen eine faszinierende Landschaft von großer Weite. Am Bus zurück suchten wir uns ein stilles Plätzchen zum Picknick und stärkten uns wieder mit den verschiedensten Leckereien, wie dem beliebten Skyr Vanille - ein typisch isländisches


Milchprodukt und natürlich ausreichend Kaffee. Danach setzen wir unsere Rundfahrt durch das Kratergebiet mit einem Stopp am Kratersee und einem am „Wollegras-Fotowettbewerbs-Stopp“ fort. Letzter Halt vorm Eintreffen an unserem Hotel war die Fjadrárgljúfur-Schlucht. Wir spazierten an der Kante der bis zu 100 m tiefen Schlucht entlang und genossen die verschiedenen Blicke auf den Grund mit den Bögen und den dahinschlängelnden Fluss.
Für den Abend bot Snorri noch die Möglichkeit zur einstündigen Quadtour, welche zwei nach dem Abendessen auch unternahmen.

Mittwoch, 01.08.2012: Südküste- Reykjavík - Walbeobachtung
Heute Morgen fuhren wir mit unserem Gepäck vom Hotel ab. Auf der Ringstraße fuhren wir immer Richtung Reykiavík unserem letzten Übernachtungsort auf der Reise. Auf dem Weg stoppten wir zuerst im Dorf Vík, wo wir vom schwarzen Sandstrand aus die versteinerten Trolle sahen. Anschließend fuhren wir noch auf die andere Seite dieser Klippe an den Strand und kamen so ganz nah an die einzigartigen Basaltsäulen heran. Weiter ging die Fahrt bis zum Kliff Dyrhóhlaey, wo wir ganz nah an die süßen Papageienvögel heran kamen. Die Mittagspause verbrachten wir vor dem


Wasserfall Skógafoss bei strahlendem Sonnenschein und einem bunt leuchtenden Regenbogen. Auf der Weiterfahrt zur Hauptstadt Islands fuhren am bekannten Vulkan Eyjafjallajökull, der Vulkan, der 2010 den gesamten Flugverkehr in Europa lahm legte, vorbei. In einer Ausstellung sahen wir uns einen ergreifenden Film über den gewaltigen Ausbruch an, welcher das Ausmaß erstmal richtig erkennen lies. Den letzten Stopp legten wir noch am Forellenwasserfall ein und dann erreichten wir kurz vor 18:00 Uhr das Hotel Holt im Stadtzentrum von Reykiavík. Kurze Zeit später saßen wir alle am großen, runden Tisch und genossen ein sehr exzellentes Abendessen mit Saibling, Lamm und einem saftigen Schokoladenkuchen. Gut gesättigt und warm eingepackt machten wir uns anschließend auf zu unserer Mitternachtswalbeobachtung, die leider ohne Wale, dafür aber mit einem wunderschönen Sonnenuntergang und einem Vollmond verlief.

Donnerstag, 02.08.2012: Reykjanes - Blaue Lagune
Da unser letzter Tag sehr lang werden sollte, starteten wir heute erst um 10:00 Uhr vom Hotel zu einem erkundenden Stadtrundgang. Einige nutzen die Zeit individuell zum Einkaufen oder zum Entspannen, andere spazierten gemeinsam mit Nicole durch die Altstadt von Reykjiavík. In ganz Island leben 320 000 Einwohner, davon allein schon 230 000 in der der Hauptstadt. Dennoch ist Reykjiavík keine riesige Metropole, sondern eine gemütliche Stadt mit einem reizvollen skandinavischen Charme. Wir besichtigten Hallgrimmskirche, das Parlament, die Domkirche, das


Rathaus mit dem darin befindlichen Relief über Island und schlenderten dann durch die kleinen Strassen zurück zum Hotel. Pünktlich 13:00 Uhr holte uns Snorri zum Hummersuppe-Essen ab. Im Seabaron-Restaurant am Hafen aßen wir diese isländische Spezialität und fuhren dann auf die Halbinsel Reykianes. Auf dem Weg stoppten wir am See Kleifarvatn, am Geothermalfeld bei


Krysuvík und an den Vogelklippen der südlichen Halbinsel mit Leuchtturm. Ende des Tages und der Reise war ein warmes Bad in der Blauen Lagune inmitten erkalteter Lava. Anschließend aßen wir noch sehr lecker im Restaurant Lava der Badelandschaft.
Voller Eindrücke im Gepäck traten wir um Mitternacht unseren Heimflug nach Deutschland an.

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