Reisebericht: Rundreise Sizilien und die Liparischen Inseln

22.04. – 29.04.2012, 8 oder 10 Tage Rundreise Taormina – Ätna – Syrakus – Villa Romana – Agrigent – Selinunte – Palermo – Madonie–Gebirge – Cefalù – Liparische Inseln – Nebrodi–Gebirge – Alcantara–Tal – Giardini Naxos


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Schon vor Beginn unserer 8-tägigen Rundreise durch Sizilien, konnte sich meine Reisegruppe Hoffnung auf ein unvergleichliches Naturschauspiel machen. Der Ätna, der höchste und aktivste Vulkan Europas und das Wahrzeichen Siziliens war bereits zum 50. Mal in diesem Jahr aktiv und sollte es auch bleiben.
Ein Reisebericht von
Enrico Lindner-Ehrenreich
Enrico Lindner-Ehrenreich

Reisebericht

Eine nicht alltägliche Reise zu den Höhepunkten Siziliens.
 
1.Tag: Ankunft auf Sizilien erster Ausflug
Schon vor Beginn unserer 8-tägigen Rundreise durch Sizilien, konnte sich meine Reisegruppe Hoffnung auf ein unvergleichliches Naturschauspiel machen. Der Ätna, der höchste und aktivste Vulkan Europas und das Wahrzeichen Siziliens war bereits zum 50. Mal in diesem Jahr aktiv und sollte es auch bleiben.
Voller Vorfreude auf unvergessliche Eindrücke und Erlebnisse starteten wir in den frühen Morgenstunden des 22. April 2012 zur größten Mittelmeerinsel.  Schon im Anflug auf Catania konnte man den Vulkan  mit seinem  schneebedeckten und  Wasserdampf spukenden Gipfel beobachten. Bei Sonnenschein und  sehr angenehmen Temperaturen wurden wir am Ausgang des Flughafens von unserer Reiseleiterin Doreen in  Empfang genommen.
Auch unser Chauffeur für die Zeit auf der Insel, Valerio, begrüßte uns sehr herzlich, sodass unser Urlaub beginnen konnte. Bereits vor der Abfahrt in Catania beschlossen wir die verbleibende Zeit des ersten Tages sinnvoll zu nutzen und machten uns auf den Weg nach Taormina. Da diese sehr geschichtsträchtige Stadt bis auf wenige Ausnahmen Autofrei ist, fuhren wir mit einem kleinen Shuttlebus vom Parkplatz am Fuße des Ortes hinauf ins Zentrum. Dorren erklärte uns viele interessante Details zur Geschichte dieser kleinen romantischen Stadt hoch über dem Meer und mit fantastischen Ausblicken. Nach einer Pause, die alle zum Bummeln, Kaffee trinken oder Mittagessen nutzten, besuchten wir die Überreste des griechischen Theaters. Dieses beeindruckende Bauwerk aus der antiken Zeit, war ein großartiger  Vorgeschmack auf die kommenden Tage. Nachdem die ersten Fotos geschossen waren, machten wir uns auf den Weg zu unserem Hotel in Giardini Naxos, einem beliebten Badeort mit einer herrlichen Bucht und einer langen Strandpromenade. Ein reichliches Buffet und Sizilianischer Wein rundeten die ersten Erlebnisse ab und alle fielen geschafft aber glücklich in ihr Bett.
 
2.Tag: Catania und Syrakus
Ausgeschlafen und gestärkt von einem reichhaltigen Frühstück machten wir uns auf nach Catania. Die ersten Blicke auf der Fahrt dorthin gehörten aber dem Ätna, der immer größere Dampfwolken auszustoßen schien. Und dies sollte seinen Grund haben… .  Erst einmal näherten wir uns aber Catania, der zweitgrößten sizilianischen Stadt. Entlang der „Villa Etna“ der wichtigsten Einkaufsstraße Catanias und gleichzeitig Hauptverkehrsader ins Stadtzentrum kamen wir unserem ersten Anlaufpunkt entgegen. Der Fisch- und Gemüsemarkt mit seinen Marktschreiern direkt hinter den Stadtmauern lud uns auf eine Kostprobe ein, die der eine oder andere Reisegast auch gern nutzte. Doreen führte uns weiter in die Innenstadt und tauchte mit uns in die Welt der alten Griechen und Römer ein.  Dabei besichtigten wir Paläste, Denkmäler, Kirchen, Kathedralen und schließlich die älteste Universität Siziliens. Nach einer verdienten Pause bei einem landestypischen Cappuccino ging es weiter nach Syrakus.
Nach einem Stadtrundgang durch kleine, schmale Gassen beschlossen wir das schöne Wetter mit einem Schiffsausflug zu nutzen und schauten uns bei einem Glas sizilianischem Landwein die Stadt vom Wasser aus an. Doreen erklärte uns wie immer ausführlich die Geschichte von Syrakus. Wieder an Land machten wir uns auf den Weg zu unserer letzten Station für diesen Tag, den archeologischen Park mit seinem Theater, einer einmaligen Vegetation und dem „Ohr der Tyrannen“  einer Höhle mit einer außergewöhnlichen Akkustik. Danach ging es zurück ins Hotel, wo noch ein besonderer  Höhepunkt auf uns wartete.
Nachdem alle bei einem gemütlichen Abendessen den Tag ausklingen ließen und anschließend in Ihre Zimmer gehen wollten, erblickten wir den Ausbruch des Ätna. Eine rote Lavazunge zog sich einige hundert Meter den Berg hinab. Immer wieder hörte man ein grollen wie ein Gewitter und man sah wie der Vulkan die Glut in den Himmel spukte. Wir waren alle von diesem Naturschauspiel begeistert und trafen uns noch mehrmals,  sogar teilweise im Pyjama um kein Highlight zu verpassen. Dieses Erlebnis Stunden vor unserer Tour zum Ätna war eine wunderbarer Vorgeschmack auf den nächsten Tag.
 
3. Tag Ätna und Villa Romana
Auch der Morgen begann mit einer Überraschung. Wer auf seinen Balkon oder Terrasse blickte dachte wohl er träumt noch denn der gesamte Hotelkomplex war mit schwarzer Vulkanasche bedeckt. Für die einheimischen war das natürlich nichts besonderes, für uns aber war es der aufregende Auftakt eines unvergesslichen Tagesausflugs.
Da der Vulkan die ganze Nacht aktiv war, hatten wir wenig Hoffnung überhaupt ein Stück hinauf fahren zu können. Der Ätna hatte sich aber wieder beruhigt und so konnten wir mit der Seilbahn bis auf 2500 Meter und dann mit einem als Bus umgebauten Unimog durch riesige  Schneewände bis auf 2800 Meter weiter hoch fahren. Schon das war ein tolles Erlebnis. Zu Fuß gingen wir noch ein Stück in Richtung der Ausbruchstelle der vergangenen Nacht und konnten das Flimmern der ausstrahlenden Hitze auf der Lavazunge sehen. Überwältigt von diesen Erlebnissen verließen wir den „Mongibello“  wie ihn die Sizilianer liebevoll nennen und setzten unsere Reise zur Villa Romana fort.
Diese unter UNESCO Weltkulturerbe stehende Ausgrabungsstätte hinterließ bei vielen bleibende Eindrücke. Nicht nur die gestalterische Kunst mit den vielen verschiedenen Mosaikbildern auch die Architektur zeigte uns die hohe Kunst der „Alten Römer“.
 
4. Tag. Sant´Angelo Muxaro & Agrigent
Bei schönstem Sonnenschein machten wir uns auf um die Menschen in den Dörfern von Sizilien kennen zu lernen. In Sant`Angelo begrüßte uns … die 27 Jahre in Deutschland lebte und dann wieder ihren Wurzeln nach Italien folgte. … führte uns in eine Käserei wo wir live beim Risotto herstellen zuschauen konnten. Danach konnten wir in einer Bäckerei Brot und andere Backwaren verkosten und die eine oder andere Süßigkeit mit nach Hause nehmen. In dem kleinen idyllischen auf einem Berg erbauten Örtchen leben viele Menschen, deren Ahnen zwar aus Sizilien stammen, sie selbst aber in Deutschland, England, Frankreich oder einem anderen Land  geboren wurden bzw. viele Jahre dort lebten. Nach einem typisch sizilianischen Mittagessen in einem gemütlichen Innenhof setzten wir unserer Tour nach Agrigent, der Stadt der Tempel fort. Mittlerweile scheint die Sonne sehr intensiv und wir verstehen warum die einheimischen zur Mittagszeit die Arbeit unterbrechen. Die Neugier auf die Geschichte der Tempelanlagen treibt uns jedoch voran und wir erfahren viel über die Entstehung, die Herrscher und Erbauer der Tempel aber auch über die Eroberung mit griechischem Feuer sowie über Sitten und Gebräuche in der antiken Zeit. Als Highlight besichtigten wir den besterhaltenen Tempel, den Concordia Tempel. Dieser im 15. Jahrhundert erbaute Palast zeigte eindrucksvoll die Größe und Funktion dieser mächtigen  Gebäude.
Ein interessanter Tag neigte sich dem Ende entgegen. Nachdem man die Erfahrungen und Erlebnisse der letzten Tage beim Abendessen austauschte, kam auch schon die Vorfreude auf den bevorstehenden Ausflugstag auf.
 
5. Tag Selinunte, Trapani und Erice  
Eine Zeitreise durch Griechenland und das in Italien. Welche Insel kann das schon bieten? Sizilien hat geschichtlich gesehen sicher eine einzigartige Vergangenheit aufzuweisen. Davon überzeugten wir uns auch am 5. Tag unserer Reise. Ein weiteres archeologisches Gebiet, war das erste Ziel an diesem wunderschönen Tag.  Mehrere nebeneinander gelegene Tempel, die leider nur noch als Ruine zu besichtigen sind und eine atemberaubende Pflanzenwelt die sich gerade in voller Blüte zeigte bezauberte nicht nur die Frauen unserer Gruppe, sondern auch die Männerwelt. Mitten in der weitläufigen Anlage entdeckten wir sogar noch eine alte steinerne Wanne. Leider ist sie ungeschützt und so dem Verfall durch die äußeren Witterungseinflüsse ausgesetzt. Nachdem wir alle ausreichend Fotos von der Küste und der Akropolis geschossen hatten, ging es weiter nach Trapani, wo ein typisch sizilianisches Mittagessen auf uns wartete. Unterwegs legten wir noch einen Stop in einer kleinen Wein- und Ölhandlung ein, wo wir auch an einer Weinverkostung teilnehmen durften. Alle die bis dahin noch kein Geschenk oder Souvenir für die Kinder oder Enkel hatte, fand dort eine Kleinigkeit die er mitnehmen konnte.    
Entlang der Salinenabbaugebiete, erreichten wir schließlich ein romantisches Museum und Gasthaus, das mit reichlich gedeckten Tischen auf uns wartete. Bei Salat, Fisch, Baguette und Wein erholten wir uns für die letzte Etappe des Tages. Erice, ein Bergdörfchen oberhalb von Trappani, lud uns zu einem gemütlichen Spaziergang  durch verschlafene Gässchen ein. Aber auch beeindruckende Ausblicke in die Bergwelt rings um das Örtchen konnte man von hier oben genießen und gab ein herrliches Panorama für ein Gruppenfoto.
 
6. Tag Monreale und Palermo 
 
Unseren vorletzten Tag auf dieser faszinierenden Reise über die Insel verbrachten wir in Monreale und Palermo, der Hauptstadt Siziliens. Unterwegs stieg Steffi, unsere Reiseleiterin für diese Tour, in den Bus. Nachdem wir alle ein Audiogerät für die Erklärungen von Steffi bekommen hatten führte sie uns in die Kathedrale von Monreale und in den Kreuzgang, der mit stilvoll verzierten Säulen, Malereien und einem kleinen Garten die Touristen verzaubert. Nachdem wir die 90 Stufen die zum Domplatz führen wieder hinab gestiegen waren chauffierte  uns Valerio ins das Großstadtgewühl von Palermo. Unser erstes Ziel in der rund 750000 Einwohner Stadt war der Königspalast, in dem auch das Regionalparlament von Sizilien seinen Sitz hat. Feinster Marmor und Stuck zeugten von einer rühmlichen Vergangenheit dieser Gemäuer. Nach einer Stippvisite in der Kathedrale von Palermo überkam uns der Hunger und wir machten bei gefüllten Reisbällchen, Teigtaschen, Erdbeeren und Wein ein Picknick in einem Park nahe des Hafens. Danach hatten alle etwas Freizeit um die Stadt auf eigene Faust zu erkunden, bevor es zurück ins Hotel ging.
 
 
7. Tag Cefalu und das Madoniegebirge
 
Bevor wir unseren letzten Urlaubsausflug antraten gratulierten wir mit einem kleinen Ständchen und einer Flasche Wein unserem Geburtstagskind Herrn Thiele, der seinen 75. Ehrentag beging. Als die Glückwünsche übermittelt waren steuerten wir unsere letzten Ziele auf dieser erlebnisreichen Rundreise an. Zuerst kamen wir nach Cefalu, einer wunderschönen Kleinstadt an der Westküste Siziliens. Nach einem Rundgang in der Kirche, besichtigten wir das „Waschhhaus“. Dort konnte sich jeder ein Bild der Reinigungsmethode  von Kleidungsstücken machen, wie sie vor vielen tausend Jahren Gang und Gebe waren. Noch ein Espresso in einem netten Café und weiter ging die Tour in das Mondaniergebirge. Noch einmal führte uns Doreen durch die Straßen kleiner Städte, erklärte uns die Bedeutung der Kirchen für die Einwohner und stellte den unterschied zwischen Dom und Kathedrale klar, bevor wir sie und Valerio nach 7 Tagen mit einem lachenden aber auch mit vielen weinenden Augen verabschieden mussten. Die letzten Stunden waren angebrochen und die genossen wir am Strand oder am Pool. Nach dem letzten gemeinsamen Abendessen ließen wir den Tag bei einem Glas Wein oder einem Mixgetränk ausklingen. Glücklich über das erlebte auf dieser wundervollen Reise zu den Höhepunkten Siziliens gingen alle zu einer kurzen Nachtruhe ins Bett, denn leider mussten wir die Insel schon in den frühen Morgenstunden des  29.04.2012 wieder verlassen.
 
Liebe Gäste, es war eine wunderschöne und abwechslungsreiche Reise mit Ihnen und ich würde mich sehr freuen den einen oder anderen bei einer Reise mit Eberhardt TRAVEL wiederzusehen. Vielen Dank Ihr Enrico Lindner-Ehrenreich.

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