Reisebericht: Rundreise Sizilien und die Liparischen Inseln

16.04. – 25.04.2022, 8 oder 10 Tage Rundreise Taormina – Ätna – Syrakus – Villa Romana – Agrigent – Selinunte – Palermo – Madonie–Gebirge – Cefalù – Liparische Inseln – Nebrodi–Gebirge – Alcantara–Tal – Giardini Naxos


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Sizilien ,die größte Insel Italiens ,lockte uns ins Mittelmeer
Ein Reisebericht von
Kerstin Veit
Kerstin Veit

16.04.2022 Ostersamstag : Anreise Sizilien

Am Ostersamstag starteten wir, von verschiedenen Flughäfen aus, unsere Reise zur größten Insel Italiens. Für uns sollte es eine Reise von der Antike bis zur Gegenwart werden. Zum Abendessen traf sich die gesamte Gruppe in Letojanni, im Hotel Antares. Es sollte, für die nächsten zwei Tage, unser erstes Hotel, auf der Rundreise, sein.

17.04.2022 Sonntag : Ätna und Taormina

Der Ätna ist eigentlich der Höhepunkt jeder Sizilienreise. Für uns gleich am ersten Tag geplant. Im Flieger und bei der Fahrt zum Hotel ,hatten wir schon einen kleinen Vorgeschmack vom „Berg der Berge“. Leider gibt sich der Mongibello gern als Diva und verhüllt sich im Nebl .So auch heute. Eine Gruppe beschloss trotzdem die Auffahrt, mit der Seilbahn, die leider keine gute Sicht brachte. Eine andere Gruppe entschloss sich ,zu einer kleinen Wanderung um den unteren Silvestri Krater. Leider wurde wir auch hier vom Schnee und Regen eingeholt. Nach und nach fand sich die Gruppe ,in einem Bistro, zum Cappuccino ein.Das war unser Abenteuer „Ätna“ohne ihn wirklich zu sehen. Die Stadt Zaffarena ,unterhalb des Ätnas gelegen, ist bekannt für „den besten Honig Siziliens“und dies wollten wir „er-kosten“.Es schmeckte alles vorzüglich und so landete manches Honigglas im Handgepäck. Leider ließ der Regen überhaupt nicht nach .Auf dem Parkplatz von Taormina wurden Regenschirme gekauft (die fliegenden Händler machten Umsatz )und wir stiefelten zur schönsten Theaterkulisse der Welt ,dem Teatro Greco.Trotz des Regens genossen wir eine tolle Aussicht.Wir liefen durch die Altstadt und sahen uns den Parco Duca Di Cesaro an. Dort entschlossen wir uns den Ausflug etwas eher zu beenden.Der Regen hatte gesiegt.


18.04.2022 Montag : Villa Romana und Agrigent

Kaum hatten wir uns im Hotel zurecht gefunden ,hieß es Koffer packen. Unser Weg führte uns weg von Ionischen Meer ,hin ins Landesinnere.Vorbei an Weizenfeldern und stillgelegten Schwefelmienen veränderte sich die Landschaft immer wieder. Von weitem sahen wir Enna, die höchst gelegene Stadt Siziliens. Noch wenige Kilometer und wir tauchten ein in die Geschichte der Römer. Die Villa Romana del Casale gehört seit 1997 zum UNESCO Weltkulturerbe und besticht durch die einzigartigen Mosaikböden. Weiter führte uns der Weg ,Richtung Meer, nach Agrigent ,ins Tal der Tempel. Wir waren fasziniert von der Baukunst der Griechen. Einst bezeichnete man die Ansiedlung als“schönste der sterblichen Städte“. Die sehr gut erhaltenen Tempel sind der Götterwelt geweiht. Leider überraschte uns auch heute wieder der Regen ,aber wir trotzten dem Wasser und setzten unseren Rundgang interessiert fort. Auf der Fahrt zum Hotel kauften wir eine Kiste Navel- Apfelsienen und ließen uns die zuckersüßen Früchte gut schmecken. Den Weg zum Hotel prägten nun Mandelbäume und Weinreben. Heute übernachteten wir in einem Landhotel „Case di Latomie“,mitten in einem Olivenhain gelegen, in sehr rustikalen Zimmern. Das Abendessen entpuppte sich als lukullischer Genuss und dazu ließen wir uns den Hauswein schmecken.


19.04.2022 Dienstag : Erice / Salinen in Marsala und Selinunte

Der heutige Tag gestaltete, sich neben Geschichte, zum Gourme Tripp. Zuerst fuhren wir hinauf nach Erice. Diese Stadt, auf dem Felsen, wurde von den Ureinwohnern Siziliens gegründet. Endlich mal kein Regen und somit konnten wir den Spaziergang ,über die antiken Straßen,genießen. Durch die Porta Trapani gelangten wir zum Dom La Matrice. Dieser beeindruckte mit seiner hellen Deckengestaltung. Danach ging es zum höchsten Punkt von Erice, dem Castello di Venere. Von dort aus hatten wir einen tollen Blick bis hinunter ans Meer und den Salinen. Einen ersten „Probierstop“machten wir bei Maria Grammatico. Im Garten naschten wir von dem herrlichen Mandelgebäck, ein Espresso durfte nicht fehlen. Die abenteuerliche Serpentinenfahrt nach Marsala meisterte unser Giovanni perfekt. Vor uns lagen nun die Salzfelder und wir hielten nach den Flamingos Ausschau, die hier auf Nahrungssuche gehen. An einem kleinen Stand verkosteten wir das hier gewonnene Salz. Die Salzstraße führte uns vorbei an alten Windmühlen- zur Azienda Fontanasala. Hier wurden wir mit Olivenöl, Bruschette con pate di olive und Gesang empfangen. Die verschiedenen Speisefolgen waren köstlich und der Wein auch“ nicht schlecht“.Kleine Musikeinlagen wurden von unseren Gästen gern unterstützt. So spielten drei lustig Eselchen mit und sogar der Pate schaute mit seiner Begleitung vorbei. Doch mussten wir weiter ,die Ausgrabungen von Selinunte warteten auf uns. Nach einem Spaziergang ,über das großflächige Gelände kehrten wir noch zu einer spontanen Marsala Wein Probe ein. Naja, Geschmack ist eben verschieden ,für uns war es nicht die „erste Wahl“. Nach all den vielen Eindrücken ging es zurück ins Hotel. Am Abend standen wieder verschiedene Schlemmereien auf dem Tisch. Wir mussten uns doch stärken-das Koffer packen lag noch vor uns.


20.04.2022 Mittwoch : Palermo und Cefalu

Heute hieß es Abschied nehmen vom Landleben und wir fuhren,mit dem Koffern, ans Tyrrhenische Meer. Palermo „Blume in der goldenen Muschel“(so die Bezeichnung)klingt doch viel besser ,als mit der Mafia in einem Satz genannt zu werden. Wir waren auf diese aufregende sizilianische Metropole sehr gespannt und begaben uns auf Spurensuche der Araber,Byzantiner,Normannen, Staufern und Spanier. Bei der Anfahrt ,ins Centrum, wurden wir trotzdem an die Mafia erinnert und zwar an die Morde des Richters Falcone und des Staatsanwaltes Borsellino. Sie ermittelten gegen die Machenschaften der „Cosa Nostra“,wie die Mafia auf Sizilien genannt wird. Durch die Porta Nuova betraten wir das Centro Storico. Nach einigem Anstehen, am Palazzo die Normanni, wurden wir vom Goldrausch, in der Cappella Palatina, mit den atemberaubenden Mosaiken, geblendet. Der Weg führte uns weiter zur Cattedrale Maria Santissima Assunta. Hautanziehungspunkt sind hier die Kapelle der Schutzpatronin Palermaos- die heilige Rosalia-und die Grablege der Normannen und Staufer Könige. Wir ließen uns durch die belebten Straßen treiben und sahen die Piazza Quattro Canti, mit den prächtig geschmückten Giebelseiten. Vor der Barockkirche Santa Caterina wurde uns die Geschichte zum figurenreichen Schambrunnen „Fontana Pretoria“erzählt. Am Teatro Massimo hatten wir etwas Freizeit, bevor wir uns am Opernplatz wieder trafen um, zum Picknick in den Park zu fahren.Hier ,mit Blick aufs Meer, schmeckten die Arancini ,Cannoli und der rote Hauswein besonders gut. Auf der Fahrt nach Cefalu erholten wir uns etwas im Bus. Das Städtchen, mit den schönen Sandstränden und dem imposanten Dom ,schmiegt sich an den, schon von weitem zu sehenden, Burgberg Rocca di Cefalu. Wir spazierten durch, verträumt aussehende, Gassen und erreichten den ehemaligen arabischen Waschplatz -Lavatoio. Nach etwas Freizeit begaben wir uns zum Bus ,der uns nach Capo d`Orlando brachte. Unser heutiges Hotel „Mulino“ lag direkt am Meer.


21.04.2022 Donnerstag : Nebrodi Gebirge und Alcantara Tal

Der Scirocco verhinderte heute unseren geplanten Ausflug zu den Äolischen Inseln. Kurzentschlossen tauschten wir die Tage aus. Wir begaben uns auf „Maulwurftour“und passierten heute 74 Tunnel. Auf abenteuerlicher Straße, fuhren wir hinauf in die Berglandschaft des Nebrodi Gebirges. Wir saßen im Bus und ließen uns chauffieren. Die Strecke wird aber auch von der Giro d`Sizilia befahren.!!! Der Sturm wird immer stärker .Wir bekommen es beim Aussteigen in Montalbano zu spüren .Trotzdem versuchen wir die Normannenburg zu erklimmen und das kleine Museum zu besichtigen. Der Wind pustete uns wieder zum Bus und weiter ging es zu der Hochebene von Agrimusco. Die Megalithen gehören zu einer einzigartigen Geologie Siziliens ,aus der Bronzezeit. Leider sahen wir nicht die Hand vor Augen und somit auch keine Steine. Der Nebel wurde noch dichter ,der Sturm fegte immer schneller. Eine absolute Herausforderung an das Können unseres Busfahrers. Er meisterte die Situation hervorragend. Erleichtert und zufrieden erreichten wir das Agriturismo „Borgo San Nicolao“,wo wir zum Essen erwartet wurden. Nach der Hofbesichtigung wurden die ,selbst produzierten, Speisen, aufgetischt. Welch köstliche Leckereien, wir hätten laut „schmatzen“können. Nach einem ausgedehnten Aufenthalt erreichten wir das Alcantara Tal. Der Scirocco hatte sich etwas beruhigt. So konnten wir, in aller Ruhe, unseren Spaziergang, durch den neu angelegten Park, beginnen. Von einigen Stellen hatten wir einen wundervollen Blick in die Schlucht hinab. Den Abend verbrachten wir wieder im Hotel am Meer und wer wollte unternahm noch einen kleinen Bummel am Strand.


22.04.2022 Freitag : Äolische Inseln

Der Wettergott hatte einsehen mit uns und ließ besseres Wetter zu. Wir konnten unseren gestrigen Ausflug zu den Inseln nachholen. Die Koffer wurden verstaut und ab ging es zum Hafen von Milazzo. Das Schiff stand bereit und wir nahmen Kurs auf Lipari. Zuerst drehte der Kapitän noch eine Rund auf See ,so das wir die Inselwelt vom Meer aus bestaunen konnten. Unweit vom Hafen erwartete uns ein Bus zur Inselrundfahrt. Wir sahen die stillgelegten Kalksteinwerke. Irgendwann einmal sollen sie ein Freiluftmuseum werden. Wir aber sammelten schon jetzt Bimssteine am Strand und fanden sogar Obsidane. Wer wollte erstand noch Kapern in Salz eigelegt. Sollten sie doch die“besten der Welt“sein. Nach einer kleinen Freizeit setzten wir über zur Insel Vulcano. Bekannt sind hier die Schwefelbäder .Wir konnten sie vor allem riechen, denn ans Baden war ,wegen Corona, nicht zu denken. Der Wanderweg hinauf zum Vulkanrand war auch nicht zu begehen. “Er“ hustete noch zu viel Schwefeldämpfe aus. So begnügten wir uns mit einem kleinen Rundgang und naschten gutes Eis. Das Schiff brachte uns ,bei ruhiger See, zurück nach Milazzo und der Bus anschließend zu unserem ,schon bekannten, Hotel nach Letojanni.


23.04.2022 Samstag : Catania

Endlich mal keinen Koffer packen ,ausschlafen ,gemütlich frühstücken und dazu noch Sonnenschein. Unser heutiger Ausflug brachte uns nach Catania, "Tochter des Ätna genannt“. Seit der antiken Gründung wurde die Stadt siebenmal durch Erdbeben oder Vulkanausbrüche total zerstört. Für den Neuaufbau, im 18.Jahrhundert, wurden die schwarzen Lavasteine wieder verwendet. Heute können wir eine schöne ,schwarze Altstadt mit vielen Barock Palästen und Kirchen bewundern. Einen besonderen Stellenwert hat natürlich der Duomo di Sant`Agata. Dort werden auch die Reliquien der Heiligen, in einer silbernen Cappella ,verwahrt. Den Platz vor dem Dom beherrscht der Fontana dell`Elefante. Für uns sollte dieser zum markanten Treffpunkt werden. Uns zog es aber auch zum berühmten Fischmarkt mit seinen, für uns fast unvorstellbaren, “Auslagen“. Wer wollte spazierte die Via Crociferi entlang. Sie bildet ein Ensemble von alten Palazzi, verschiedenen Kirchen und Klöstern. Von der Chiesa della Badia di Sant`Agata hatte man Catania zu Füßen liegen. Nach etwas Freizeit beendeten wir unseren Ausflug. Den verbleibenden Tag nutzten wir in Letojanni, um das Meer und die Sonne zu genießen.


24.04.2022 Sonntag : Syrakus

Unser letzter ,gemeinsamer Ausflug führte uns in die „einst größte und reichste, von den Griechen, gegründete Stadt .Wir begannen unseren Rundgang in Ortigia. Die gesamte Altstadt ist vom Wasser umgeben. Hier lebte einst auch, der uns allen bekannte, Archimedes. Nach eingehender Besichtigung trafen wir uns ,an den Resten, des Apollo Tempels um über die Ponte Nuovo diese beeindruckende Insel zu verlassen. In kurzer Entfernung erreichten wir die Neustadt -Neapoli-wo der Parco Archeologico della Neapolis liegt. Zuerst zog es uns zum „Ohr des Dionysios“, zur Grotte des legendären Tyrannen. Hier soll er seine Gefangenen belauscht haben. Auch wir bekamen hier etwas zu hören ,nämlich mit markanter Stimme vorgetragenes Liedgut. Das größte Theater der griechischen Welt ,das Teatro Greco, war unser nächstes Ziel. Vorbei an den neuesten Ausgrabungen ,dem Opfer Altar und dem Anfiteatro Romano, verließen wir diesen historischen Ort ,der 2005 zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt wurde.


25.04.2022 Montag : Rückflug

Das Wetter zeigte sich seit einigen Tagen Urlaubs- freundlich. Da unsere Rückflüge alle etwas später gebucht waren ,konnten wir die Sonne noch etwas genießen. Die Transfer Fahrzeuge waren pünktlich zur Stelle und so hieß es leider Abschied nehmen .
Wir blicken zurück auf eine schöne ,abwechslungsreiche Reise mit viele verschiedenen Eindrücken. Das Wetter hat alles gegeben was zu bieten war und wir haben es so hingenommen, wie es war und versucht das Beste daraus zu machen.

Ich hoffe ,dass Sie alle gut zu Hause angekommen sind.
Vielleicht sieht man sich einmal wieder. Bleiben Sie gesund und recht "REISELUSTIG"
Grüße von Kerstin Veit

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