Reisebericht: Rundreise Süditalien – Kultur & Genuss in Apulien

06.09. – 13.09.2021, 8 Tage Flugreise Bari – Castellana–Grotten – Trulli–Stadt Alberobello – Stauferschloss Castel del Monte – Trani – Locorotondo – Otranto – Lecce – Felsenstadt Matera in der Basilikata – maximal 25 Reisegäste pro Gruppe


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
Eine spannende Woche in Süditalien steht uns bevor und obwohl wir nur eine ganz kleine Gruppe sind, hat Eberhardt TRAVEL es möglich gemacht, diese Reise durchführen zu können.
Ein Reisebericht von
Kerstin Engelhardt
Kerstin Engelhardt

06.09.2021 – Anreise nach Apulien

Früh am Morgen beginnt für den ersten Teil unserer Reisegruppe der Abflug von Hamburg und Dresden. Gemeinsam treffen wir uns alle problemlos in Stuttgart, wo wir auf den Rest unserer kleinen Reisegruppe von 11 Personen stoßen. Pünktlich um 12 Uhr mittags hebt der Flieger ab nach Bari und wir landen sogar 15 Minuten vor der planmäßigen Zeit. Dafür dauert dann die Wartezeit am Kofferband entsprechend länger. Vom Flughafen in Bari werden wir von unserem Chauffeur Angelo abgeholt. Er bringt uns sicher und schnell ins gebuchte Strandhotel Del Levante in Torre Canne. Hier kommen wir gut um 16 Uhr an, entspannen ein wenig bis zum Abendessen und nutzen die freie Zeit auch für ein Bad im Meer oder einen ersten Spaziergang ins nicht weit entfernte Ortszentrum. Im am Strand entlang ist man in 20 Minuten im Ort.
Zum ersten Abendessen lassen wir uns überraschen. Es gibt für jeden ein leckeres Menü. Das bestand am heutigen Abend aus einem Risotto mit Zucchini und danach gab es ein Makrelenfilet. So endet der erste Tag in Apulien für uns und zufrieden gehen wir zu Bett und lauschen dem Meer…

07.09.2021 – Castellana Grotten und Alberobello

Den ersten gemeinsamen Tag beginnen wir mit einem „schnellen“ Frühstück, da unsere Deutsche Führung in den Grotten bereits um 9:30 Uhr möglich ist. Somit starten wir pünktlich um 8:15 Uhr von Torre Canne aus nach Castellana, wo wir gute 45 Minuten später ankommen. Vom Parkplatz aus laufen wir ca. einen Kilometer zum Eingang der Höhlen, werden kurz nach dem Impfstatus gefragt und bekommen ein grünes Bändchen als Bestätigung zur Impfung. Die Führung in der 1939 entdeckten Höhle dauert eine Stunde und wir laufen beeindruckend bei einer Temperatur von 16 Grad (Sommer wie Winter) durch die Höhle und staunen über die Stalagtiten und Stalagmiten. Anschließend bringt uns Angelo, unser Fahrer, nach Alberobello. Das ist nur ein Katzensprung von den Höhlen entfernt.
In Alberobello gibt es im alten Teil der Stadt 400 Trullihäuser, die heute ausschließlich als B&B benutzt werden. Wohnen darf hier keiner mehr. Und im neueren Teil der Stadt gibt es noch einmal 1.000 Trullis, wo ebenfalls keiner mehr wohnt. Dieser Teil wird fast ausschließlich für Geschäfte und Restaurants genutzt. Wir beginnen unseren Rundgang durch den alten Teil der Stadt und schauen uns auch ein ehemaliges Wohnhaus an, wo 14 Personen Platz haben sollten. Das ist für uns heute nicht mehr vorstellbar – damals aber völlig normal. Nun haben wir eine Stunde Freizeit und Grazia gibt Tipps wo man zu Mittag essen kann oder auch ein Eis oder ein Panini bekommt. Nach unserer Stärkung unternehmen wir noch einen zweiten Bummel auf der anderen Stadtseite und laufen bergauf bis zur Kirche Sant Antonio, die in nur 14 Monaten erbaut worden ist. Wir schauen uns noch einige Souvenirläden an, ehe wir 15:30 Uhr den Heimweg zum Hotel antreten und uns noch bis zum Abendessen ein wenig ausruhen können oder schwimmen.

08.09.2021 – Ausflug nach Lecce und Otranto

Ganz entspannt lassen wir den heutigen Tag beginnen, denn wir starten erst um 9 Uhr zum gemeinsamen Ausflug in den Süden von Apulien – in die Region des Salento. Von Torre Canne aus fahren wir entlang der Staatsstraße in die Barockstadt Lecce, die auch unter dem Namen „Florenz des Südens“ bekannt ist, weil sie so viele barocke Denkmäler aufweist. Unterwegs legen wir einen kurzen Fotostopp ein und bestaunen die riesigen und alten Olivenbäume und machen Fotos. Bis zu 2.200 Jahr werden die Bäume in dieser Gegend alt. Der älteste Olivenbaum von Apulien soll wohl sogar zwischen 3.000 und 4.000 Jahre alt sein und von diesen ganz alten Bäumen bekommt auch das Olivenöl eine separate Bezeichnung.
Nach mehr als einer Stunde Fahrt an Brindisi vorbei erreichen wir Lecce und steigen am Obelisken aus, der 1825 zu Ehren von Ferdinand I. errichten worden ist. Gegenüber befindet sich die Stadtmauer mit der Porta Napoli, einer der fünf Tore zur Altstadt. Wir laufen durch die schmalen und am Vormittag noch belebten Gassen direkt zur Kathedrale der Stadt und weiter zum römischen Amphitheater und schließlich zur Basilika Santa Croce aus dem 17. Jahrhundert. Nach dem gemeinsamen Rundgang bleibt jedem Zeit, sich die Kirchen selbst von innen anzuschauen und gemütlich zu Mittag zu Essen.
Am Nachmittag fahren wir noch ein Stück weiter nach Süden und erreichen den Hafen von Otranto. Hier am Hafen erinnert ein Mahnmal mit einem Schiff an das 1997 ereignete Unglück. Ein mit Flüchtlingen gefülltes Motorboot kollidierte in albanischen Gewässern mit dem italienischen Kriegsschiff Sibilla. Es sollte gestoppt werden. Alle 81 Flüchtlinge sind damals ums Leben gekommen.
Wir erklimmen ein paar Treppen zur mächtigen Stadtmauer und vorbei am Castello Aragonese, kommen durch einen Torbogen – und stehen inmitten der wunderschönen Altstadt mit kleinen Gassen. Das Wasser im Hafen ist beeindruckend klar und um die Ecke herum, unterhalb der Stadtmauer, von der man bei gutem Wetter bis Albanien hinüberschauen kann, gibt es direkte Badestellen mit glasklarem Wasser. Ein Traum! Ein kurzes Stück Fußweg und wir stehen auf der Piazza, wo sich die Kathedrale Santa Annunziata befindet, die auch Kirche der Märtyrer genannt wird. Kurz nach 15 Uhr wird das Portal wieder aufgeschlossen, dass wir uns die Fußböden mit Mosaiken aus dem 12. Jahrhundert anschauen können. 800 Gläubige hatten im Jahr 1480 Zuflucht in dieser Kathedrale vor den Türken gesucht, um den christlichen Glauben zu behalten. Leider wurden all diese Menschen samt den Kunstschätzen hier drinnen zerstört und getötet. Vor der Stadt existiert heute ein Mahnmal.
Gegen 16 Uhr treten wir die Heimreise an und legen noch einen Fotostopp am Leuchtturm San’t Andrea ein, wo wir schöne Bilder von der felsigen Küste machen. Gegen 18:30 Uhr sind wir zurück im Hotel. Ein langer aber schöner Tag heute!

09.09.2021 – Kochkurs und Locorotondo

Spätestens heute Mittag wünschen wir uns, dass wir alle zum Frühstück weniger gegessen hätten. Denn wir beginnen den heutigen Tag gleich mit der Zubereitung des nächsten Mahles – dem Mittagessen. Wir fahren mit dem Bus kurz ins Zentrum von Torre Canne, schauen uns den Leuchtturm – dem Wahrzeichen des touristischen Städtchens – an und im Anschluss bringt uns Angelo zur Masseria Priore von Angela und Piero. Hier werden wir begrüßt und dürfen sofort mit der Arbeit beginnen. Angela zeigt uns, wie man die richtigen Orecchiette Nudeln macht – die sogenannten Öhrchennudeln. Nur mit Mehl und Wasser formt jeder mehr oder weniger gut die richtige Konsistenz des Teiges und formt anschließend die Nudeln. Wir bekommen später auch gezeigt, wie man den Mozzarella zupft und die verschiedenen Formen wie den Zopf oder die Burrata formt. Das ist sehr interessant. Und natürlich dürfen wir im Anschluss Platz nehmen und alles probieren. Das Essen zog sich lange hin, denn es gab mindestens 6 oder 7 Vorspeisen allein…. Und schon nach der vierten war eigentlich jeder satt, denn wir hatten ja vorher schon alle von dem Mozzarella probiert, die gut sättigend ist.
Kurz nach 14 Uhr verlassen wir die Masseria und fahren in das nahe gelegene Städtchen Locorotondo, dass eine Strandpromenade hat ohne Strand. Ein kleines, niedliches Städtchen mit wenig Touristen, aber schnuckligen Gassen, Geschäften und netten Häuschen.
Zwei Stunden später sind wir zurück im Hotel und lassen es uns noch bis zum Abendessen am Strand oder am Pool gut gehen.

10.09.2021 – Trani und das Stauferschloss Castel del Monte

Pünktlich um 9 Uhr verlassen wir wieder unser schönes Strandhotel zum nächsten Ausflug in Richtung Norden. Wir fahren entlang der Staatstraße vorbei an Bari und weiteren kleinen netten Hafenstädtchen bis nach Trani und treffen hier auf zwei Privatgäste, die sich heute unserer Führung anschließen. Mit Grazia unternehmen wir einen kleinen Bummel durch das Hafenstädtchen und bestaunen das monströse Castell, die wunderschöne Kirche, wo gerade eine Trauung stattfindet und auch den netten Hafen, wo sich viele Fischverkäufer ansammeln um ihre Waren zu verkaufen. Da wir ein wenig spät sind, gibt es nicht mehr viel Auswahl. Wir verbringen die Mittagspause am Hafen und einige probieren hier und heute Seeigel als kleinen Snack. Die Italiener essen diese kleinen stachligen Tierchen gern als Aperitiv mit einem guten Schluck Weißwein und wir tun es den Italienern heute nach. Eine ganz besondere Erkenntnis so etwas zu essen und zu probieren.
Anschließend bringt uns Angelo zum Schloss von Friedrich dem II. Das liegt nur eine dreiviertel Stunde von Trani entfernt. Hier nehmen wir den Busshuttle vom Parkplatz hinauf zum Schloss und dürfen um 15 Uhr den Einlass passieren. Grazia erklärt uns vorher alles Wichtige draußen zum Schloss, denn durch die aktuelle Situation darf man nicht wie man möchte den Eintritt machen, sondern muss sich an bestimmte Zeiten halten. Dann wird das Impfzertifikat begutachtet, man bekommt die Temperatur gemessen und dann steht man im leeren Schloss. Trotz der leeren Räume ist das gesamte Schloss ein wahrliches Meisterwerk, wo man ins Staunen gerät.
Wir verlassen kurz nach 16 Uhr wieder die Gegend und fahren zurück zum Hotel.

11.09.2021 – Felsenstadt Matera & die Hafenstadt Bari

So langsam gewöhnen wir uns an die Abfahrt um 9 Uhr und wir starten in Richtung Norden. Wir fahren bis Fasano und biegen hier landeinwärts in Richtung der nächsten Region – der Basilikata – ab. Zwei Stunden später erreichen wir die Stadt der Sassi – Matera. Am Bahnhof steigen wir aus dem Bus und laufen ein kurzes Stück bis auf den Hauptplatz der Stadt, wo sich auch die größte Zisterne der Stadt unter dem Platz befindet. Hier gibt es auch eine wunderbare Aussicht auf den Sassi-Stadtteil, den wir anschließend zu Fuß besichtigen. Es geht einige Treppen abwärts und wir laufen auf den gepflasterten Steinen und Treppen bis zum tiefsten Punkt der Stadt. Dann erreichen wir eine Felsenkirche und auch eine Felsenwohnung, wo man uns bei einer Audioführung alles dazu erklärt hat. Wieder oben angekommen auf dem Hauptplatz, bleibt uns ein wenig Zeit zur Mittagspause und schon bringt uns Angelo zurück ans Meer. Gegen 14 Uhr erreichen wir Bari, und bummeln mit Grazia durch die Altstadt bis zum Hafen. In der Altstadt sehen wir zu Beginn das große Kastell, dann die Nudelgasse, wo einige Frauen draußen sitzen und ganz frische Öhrchennudeln formen und in der Sonne trocknen lassen. Zum Ende der gemeinsamen Stadtbesichtigung gönnen wir uns alle noch ein leckeres italienisches Eis und dann heißt es schon wieder „auf zurück zum Hotel“.
Wir verabschieden uns heute schon offiziell von unserer Grazia und dem Fahrer Angelo, denn morgen kommen nicht mehr alle auf den Ausflug mit. Ein freier Tag am Meer muss auch einmal sein und das gönnen sich natürlich einige.

12.09.2021 – Polignano a Mare – Ölmühle – weiße Stadt Ostuni

Den letzten Tag der Reise nutzten einige Eberhardt-Reisegäste, um sich am Meer zu entspannen, am Strand spazieren zu gehen, sich in Torre Canne umzuschauen oder am Pool zu verweilen. Der Rest meiner lieben Reisegruppe macht sich mit mir auf, noch weitere Highlights der Region Apulien zu entdecken. So fahren wir nach dem Frühstück zunächst nach Polignano a Mare. Leider meint es das Wetter heute Morgen nicht ganz so gut mit uns, denn wir müssen die ersten Stunden im Regen verbringen. Aber die Italiener freut es, endlich wieder ein wenig Regen abzubekommen. Wir starten deshalb mit einer ausgiebigen italienischen Café-Pause in Poligano und machen dann eine kleine Runde. Wieder zurück im Bus, lässt auch der Regen nach.
Unser nächster Stopp ist eine Ölmühle. Hier schauen wir uns um, bekommen den gesamten Lese- und Verarbeitungsprozess erläutert und dürfen anschließend die verschiedenen Produkte probieren. Nicht nur Olivenöl können wir verkosten. Auch Balsamico aus Weintrauben in süßer Form ist etwas typisch lokales hier und es schmeckt wirklich wunderbar! Hautcreme für die Damen aus Olivenöl und auch Honig können aufgetragen und probiert werden. Da ist auf jeden Fall für jeden etwas dabei.
Nach dem Rundgang auf dem Olivenhof kommt auch die Sonne wieder raus und wir freuen uns auf die letzte Stadtbesichtigung unserer gemeinsamen Reise. Nicht weit von hier entfernt liegt die weiße Stadt Ostuni. Ein wahrliches Juwel der Region Apulien, was man unbedingt anschauen sollte. Wir kommen um die Mittagszeit an, so dass wir uns erst einmal ein Lokal zur Mittagsrast suchen. Jeder schaut sich individuell um und wirft auch noch einen Blick in die Kathedrale ganz oben auf der Spitze der Stadt.
Zum Nachmittag bringt uns der Bus wieder zurück nach Torre Canne und genießen den letzten italienischen Abend. Das Hotel hat sogar für uns eine Abschiedstorte gebacken, die wir serviert bekommen.

13.09.2021 – Heimreise

In zwei Etappen heißt es heute für die Eberhardt Gäste Abschied von Apulien nehmen. Die erste Gruppe muss sich schon früh um 7 Uhr verabschieden, denn die Maschine nach München hebt bereits gegen 10 Uhr ab.
Die andere Hälfte kann gemütlich ausschlafen und den Vormittag noch für ein letztes Bad im Meer nutzen. Um 15 Uhr verlassen wir das Hotel mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Es war wunderschön die Woche hier, aber jeder freut sich auch wieder auf zu Hause. Alle Gäste kommen gut und pünktlich wieder zu Hause an und es bleibt eine wunderbare Erinnerung an diese schöne Reise nach Süditalien.

Schlusswort

Meine liebe Apulien-Reisegruppe: Es hat mir wirklich viel Spaß bereitet, nach der langen Zeit zu Hause wieder einmal mit Ihnen unterwegs sein zu dürfen und zu können. Wir haben sehr viel Schönes gesehen, gut gegessen und eine wunderbare Woche gemeinsam verbracht.

Bleiben Sie alle gesund, reisefreudig und immer lebensfroh!

Ihre Kerstin Heintzel

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht