Reisebericht: Städtereise Rom – Ewige Stadt am Tiber in Italien

03.04. – 07.04.2024, 5 Tage Flugreise Rom mit Kolosseum – Forum Romanum – Pantheon – Petersdom – Trevibrunnen – Vatikanische Museen – Sixtinische Kapelle


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In Rom thronen die Giganten der Geschichte. Die ganze Stadt ist ein Museum, so dass sie manchmal unter ihrer jahrtausendealten Geschichte ächzt und man meint, sie breche unter den Millionen von Besuchern zusammen.
Ein Reisebericht von
Heike Heinen
Heike Heinen

Mittwoch, 03.04.24 : Ankunft

Wieder einmal konnte man an den im TV übertragenen Osterfeierlichkeiten aus Rom, sofern man Interesse dafür hat, teilhaben und sich so schon einen ersten Überblick über die bekannten Attraktionen der Tiber- Metropole, wie Forum Romanum und Kolosseum, verschaffen.
Der Kreuzweg , in diesem Jahr zum zweiten Mal ohne das Oberhaupt der katholischen Kirche, fand am Karfreitag am Kolosseum sein Ende. Den Ostersegen "Urbi et Orbi" gab auf dem Peterplatz von der Benediktionsloggia der Papst persönlich. Aber kein anderer hätte dies auch tun können.
Welche Gründe es auch waren nach Rom zu reisen, es starteten 7 Personen im ersten Flieger von Frankfurt nach Rom. Weitere Gäste trafen am Nachmittag und Abend schließlich im Hotel ein.
Einen ersten Höhepunkt am Ankunftstag stellte die zusätzliche Besichtigung der Basilika St. Paul vor den Mauern dar. Sie gehört zu den exterritorialen Patriarchalbasiliken des Vatikan, d.h. sie befindet sich auf römischem Gebiet, unweit unseres Hotels. Warum also nicht die Gelegenheit nutzen? Das Wetter war hervorragend, die Sonne schickte ihre Strahlen auf das große Mosaik auf der Westseite der Fassade und glänzte in den kräftigsten Farben. Wir bekamen im Innenhof zunächst Informationen über den Heiligen Paulus, die Fassade mit ihren Portalen, zu denen auch die Heilige Pforte gehört und zum verheerenden Brand im Jahre 1823. Nach dieser allgemeinen Einführung ging es natürlich auch zur Besichtigung in das Innere. Ein "Wow" war nicht zu überhören. Die Ausmaße dieser Basilika sind mit etwa 130 Metern Länge und 65 Metern Breite enorm. Über dem Langhaus und dem Querschiff breiten sich runde Mosaik-Papstportraits aus. Der jeweilige Papst im Amt wird beleuchtet. Bei den verstorbenen Vorgängern wir das Pontifikat exakt in Jahr, Monat und Tag angegeben.
Da die Osterfeierlichkeiten gerade zu Ende gegangen waren, spielte natürlich auch der Osterleuchter eine Rolle, welcher zum Tragen der Osterkerze entwickelt wurde. Gerade in St. Paul vor den Mauern befindet sich ein wunderbares Beispiel für die Arbeiten der Steinmetzen, die im 13. Jahrhundert in Rom tätig waren. Mit einer Höhe von fast 6 Metern und seiner dekorierten Oberfläche gehört er zu den Hauptwerken im Inneren. Neben ihm befindet sich das gotische Ziborium und der Papstaltar. Genau wie in der Petersbasilika zelebriert nur der Papst dort seine Messen. Ausnahmen durch eine andere Person gibt es sehr selten. Weitere Informationen gab es zum Apsismosaik, das von Papst Honorius III. in Auftrag gegeben wurde und den thronenden Christus im Mittelpunkt darstellt.
Die Zeit verging sehr schnell. Zurück im Hotel, gab es das erste gemeinsame Abendessen, und unsere später angereisten Gäste aus Stuttgart wurden am späten Abend begrüßt. Unsere Gruppe war nun vollzählig. Wir freuten uns auf die kommenden Tage in der "Ewigen Stadt".

Donnerstag, 04.04.24: Aventin und antikes Rom

Das Abitart Hotel, unser "zu Hause" für 4 Nächte, liegt verkehrstechnisch günstig nahe Metro-und Busstationen, aber auch an einer Hauptstraße. Für Einige unüberhörbar, meint man das die Stadt und ihre Bewohner nie des Nachts schlafen.
Zur nahegelegenen Metrostation "Piramide" führte uns ein kurzer Spaziergang, und dort begrüßte uns herzlich Sylvia, unsere Stadtführerin für die kommenden 3 Tage. Ihre charmante Art hatte schnell Zugang zu unseren Herzen gefunden.
Zu Fuß ging es auf den Aventin, einen der vielerwähnten und oft besungenen 7 Hügel der Stadt, wo ein Blick zum einen durch das Schlüsselloch am Palazzo der Malteser auf den Petersdom und zum anderen von der Terrasse des Orangengartens wieder auf den selben und auf einen großen Teil der Tibermetropole möglich ist. Rom war in diesen Vormittagsstunden noch ruhig, dies sollte sich aber alsbald ändern. Denn mit dem Circus Maximus, dem Forum Romanum und dem Kolosseum hatten wir absolute Höhepunkte auf unserm Besichtigungsprogramm, welche aber auch vielen anderen Rom-Besuchern sehr wichtig sind.
Manch einer mag in der Lage sein, sich lebhaft vorstellen zu können, wie die Pferderennen im Circus Maximus stattfanden. Sie lockten schließlich Menschen aus der ganzen Stadt an. Laut Plinius dem Älteren soll der Circus Maximus über 250000 Sitzplätze verfügt haben. An nur einem Tag soll es bis zu 24 Wagenrennen gegeben haben. Was für ein Spektakel. Am Start waren meist 4 Wagen in den Farben blau, weiß, grün und rot. Ein siegreicher Wagenlenker konnte ein Vermögen verdienen. Eine wichtige und stadtbekannte Person, meist auch der Kaiser, ließ ein Tuch fallen, um das Rennen zu eröffnen. Sobald donnerten die Gespanne aus ihren Boxen, begleitet vom frenetischen Jubel der Masse.
Die Renndistanz lag meist bei 7 Runden. Leider forderten diese Rennen auch viele Opfer unter Mensch und Tier, was im Kolosseum nicht anders war. Brot und Spiele waren an der Tagesordnung. In unglaublichen 9 Jahren wurden über 100000 Steinblöcke übereinander gesetzt und mit Metallstreben verbunden. Circa 2000 Jahre später befanden wir uns in diesem einzigartigen Zeugnis römischer Baukunst. Sylvia erklärte uns die Sitzordnung: Kaiser, Konsuln und Vestalinnen saßen am Rand der Arena und damit unmittelbar am Geschehen, während die niederen Klassen und die Frauen oben saßen. Unter dem Kolosseum gab es ein Netz von Tunnelgängen, durch welche Tiere getrieben und oben entsetzlich niedergemetzelt wurden. Oder die Gladiatoren wurden mittels Flaschenzügen nach oben gezogen, um dann mit Netz und Dreizack um ihr Leben zu kämpfen. Es konnte sogar das Innere geflutet werden, um Seeschlachten der Meute zu bieten.
Das Forum Romanum auf der gegenüberliegenden Seite war der zentrale Versammlungsplatz im alten Rom. Von den einstigen Prachtbauten sind heute nur noch Ruinen vorhanden. Rekonstruktionen verdeutlichen die frühere Größe. Es wurde z.B. Recht gesprochen, Rat gehalten, geopfert und das ewige Feuer seitens der Vestalinnen gehütet. Wehe die Jungfrauen aus vornehmen Kreisen ließen das Feuer ausgehen. Dies galt als großes Unglück und wurde als Zeichen des bevorstehenden Untergangs von Rom gewertet. Die Vestalinnen bezahlten dies mit ihrem Leben, in dem sie lebendig eingemauert wurden.
Als Sylvia gegen 16.00 Uhr meinte, wir könnten jetzt etwas Freizeit genießen oder zum Hotel zurückfahren, waren wir dessen nicht abgeneigt.
Einige blieben im Zentrum, andere fuhren mit der Metro Richtung Hotel und besuchten noch den protestantischen Friedhof.
Zum vereinbarten gemeinsamen Abendessen hatten wir uns wieder etwas erholt. Bei Pizza, Pasta, Wein und Bier ließen wir langsam und gemütlich den erlebnisreichen Tag ausklingen.

Freitag, 05.04.24: das Zentrum

Treffpunkt unserer heutigen Stadttour mit Sylvia war der Campo dei Fiori. Einst Blumenmarkt, wie der Name schon verrät, wird heute vieles mehr angeboten, vom Olivenöl über Zitronenlikör bis zur frischen Artischocke.
Durch enge Gassen ging es zur Piazza Navona. Einst das Stadion von Domitian, ist er heute einer der schönsten Plätze der Stadt mit zahlreichen Bars und Restaurants, Malern, stattlichen Palästen und 3 Brunnen, von denen der 4 Flüsse Brunnen von Gian Lorenzo Bernini sicherlich der beeindruckendste ist. Flankiert wird dieser von den Personifizierungen des Nil, Ganges, Rio della Plata und der Donau.

Aus Tempeln wurden Kirchen. So auch beim Pantheon. Das allen Göttern gewidmete Pantheon zählt zu den eindrucksvollsten Denkmälern römischer Architektur, erbaut 27 v.Chr. . Die Kuppel mit ihrer mittigen Öffnung und ihrem Durchmesser von 43,40 Metern war Vorbild für andere Bauwerke.
Ihre letzte Ruhestätte fanden im Pantheon die italienischen Könige Vittorio Emanuele II. und Umberto I., sowie Raffaello Sanzio. Eines seiner Meisterwerke, die "Sixtinische Madonna" können wir heute in der Gemäldesammlung Alte Meister in Dresden bestaunen.

Nach einer wohltuenden Mittagspause führte uns der Spaziergang weiter vorbei am Palazzo Monte Citorio, in dem die italienische Abgeordnetenkammer tagt. Dieser Palast trägt wieder einmal die Unterschrift des großartigen Barockarchitekten Gian Lorenzo Bernini, auch wenn er ihn nicht vollendet hat. An seinem einstigen Wohnhaus kamen wir später noch vorbei.
Gleich daneben befindet sich Palazzo Chigi, Sitz des/der jeweiligen Ministerpräsidenten/tin. Seit Oktober 2022 ist es Giorgia Meloni.

Alle großen italienischen Städte ließen in ihren Herzen eine überdachte Einkaufspassage erbauen, so auch Rom. Sie trägt den Namen des Schauspielers Alberto Sordi, der 2003 in Rom starb. Die Galerie verbindet das politische Zentrum mit einer weiteren Sehenswürdigkeit, Fontana die Trevi. Viele nutzten die Möglichkeit eine Münze hineinzuwerfen, was dazu führen soll, dass man nach Rom zurück kehrt. Aber wir waren uns sowieso schon am 1. Besichtigungstag einig: nach Rom kann man immer wieder kommen, so umfangreich sind die Attraktionen.

Den Abschluss unseres Spaziergangs bildete die Spanische Treppe. Von einem Italiener auf einstigem spanischem Boden erbaut, führt sie zur französischen Dreifaltigkeitskirche hinauf. Wenn das mal nicht verwirrend ist. Ab da gab es Freizeit und einige nutzten die Möglichkeit mit mir durch die zauberhafte Via Margutta zu laufen, die durch Schauspieler, Maler und Künstler so bekannt wurde. Und wenn im TV wieder "Ein Herz und eine Krone" mit Audrey Hepburn und Gregory Peck kommt, dann wollen alle schauen und die Erinnerungen an unseren Spaziergang werden lebendig. Vom geschichtsträchtigen "Platz des Volkes" ging es per Metro wieder Richtung Hotel.
Das Abitart Hotel war eine ehemalige Papierfabrik, welche seit etwa 15 Jahren nun als Hotel dient und vom Besitzer mit vielen Kunstgegenständen verschönert wurde.

Samstag, 06.04.24: Vatikan

Da alle Attraktionen in Rom mittlerweile eine Reservierung benötigen, mussten auch wir überall im Vatikan angemeldet werden. Nur kann man sich nicht immer die besten Besichtigungszeiten aussuchen, so hieß es für uns, Start am Hotel bereits 7.30 Uhr. Eine Reservierung einer Rundfahrt mit einem Bus durch die vatikanischen Gärten lag uns auf 9.00 Uhr vor.
Die Metro ist das schnellste Verkehrsmittel in Rom, was wir auch an diesem frühen Morgen wieder nutzten.
Nach einigem Hin und Her am Eingang zum Vatikan, dem Nachweis das alle angemeldeten Personen auch wirklich erschienen sind, hatten wir es pünktlich zum Kleinbus geschafft. Die Sonne legte ihre Wärme wieder auf unseren Körper und verlieh den Gärten samt Gebäuden einen herrlichen Farbglanz.
Grotten mit sich dort wohlfühlenden Schildkröten, Wasserspiele, Mammut-und Olivenbäume, Steingärten, Hecken, Paläste, ein Bahnhof, ein Hubschrauberlandeplatz u.v.m. bilden ein herrliches Miteinander, in das man gern eintaucht, die Ruhe genießt und somit Lärm und Hektik der Millionenmetropole entflieht. Dieses sanfte Wohlfühlen war nach 45 Minuten beendet, denn Ruhe gab es in den sich anschließenden vatikanischen Museen nicht wirklich. Tausende von kunstinteressierten Besuchern schlängeln sich fast täglich durch die schier endlos erscheinenden Korridore, vorbei an einem unerschöpflichen Reichtum an Kunstschätzen. Ob etruskische Abteilung, Kutschenmuseum, Gemäldegalerie oder die berühmte Sixtinische Kapelle, für uns bedeutete es nur ein kleiner Auszug im großen Reich der Kunst.
Über eine Seitentreppe kommt man schnell, ohne sich nochmals anstellen zu müssen, von der Sixtinischen Kapelle in die Petersbasilika.
Mit einer Länge von 186,36 Metern übertrifft dieses Gotteshaus z.B. den Kölner Dom um mehr als 51 Meter. Diese Längenangaben findet man im marmornen Fußboden im Hauptschiff. Das Innere ist so großartig, dass eine kurze Beschreibung von nur einigen Kunstwerken den vielen anderen nicht gerecht werden würde. Michelangelos Pieta, die Grabmäler von Johannes Paul II. und Johannes XXIII. , der Baldachin, leider eingerüstet, die Sitzstatue von Petrus, die vielen Mosaiken oder das Innere der Kuppel von Michelangelo mit den 4 Evangelisten sind an dieser Stelle kurz erwähnt.
Die Besichtigung der Basilika von St. Peter stellte den letzten Punkt der Stadtführungen dar. Es hieß Abschied nehmen von Sylvia, die uns 3 Tage begleitete und viel von ihrem Wissen kurzweilig weitergab.
Ein letztes Mal kamen wir zum gemeinsamen Abendessen zusammen. Man merkte das Samstag war, alle Römer waren unterwegs und in den Restaurants. Es war sehr laut, aber das sollte unsere Stimmung nicht trüben.
Mit vielen Eindrücken begaben wir uns in das Reich der Träume...

Sonntag, 07.04.24: Abreise

Unsere 2 Stuttgarter Gäste wurden schon sehr früh von mir verabschiedet. Alle anderen schliefen etwas länger. Da unsere Abholzeit auf 10.30 Uhr festgelegt war, konnten wir auch das Hotel-Frühstück etwas ausgiebiger genießen.
Der Flughafentransfer war wie immer pünktlich und zuverlässig. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an den Produktmanager von Eberhardt, Herrn Fritzsche, der alles wieder perfekt organisiert und reserviert hat !
Der Flieger nach Frankfurt startete mit 35 Minuten Verspätung, welche bei der Landung auf 15 Minuten minimiert werden konnte. Dort trennten sich unsere Wege, aber nur diese, denn die gemeinsamen Erlebnisse und die Erinnerungen bleiben.

Schlusswort

HERZLICHEN DANK für das tolle Miteinander !
Es war mir ein Vergnügen Sie zu begleiten.
Bleiben Sie reisefreudig und vor allem gesund !
Herzlichst Heike Heinen

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Kommentare zum Reisebericht

Liebe Heike, ich danke noch einmal für die wunderbare Begleitung und Führung durch diesen tagelangen "Rausch"! Ohne diese Fürsorge hätte man das nicht so genießen können. Vielen Dank ... auch für diese perfekte Zusammenfassung! Alles Gute, Simone

Simone
13.04.2024