Reisebericht: Rundreise Sardinien & Korsika – Mittelmeer

18.09. – 02.10.2021, 14 Tage Busreise: Gardasee – Genua – Porto Torres – Alghero – Bosa – Oristano – Cagliari – Nuraghe Su Nuraxi – Barbagia – Orgosolo – Costa Smeralda – Inselarchipel La Maddalena – Bonifacio – Ajaccio – Les Calanches – Porto – Balange – Cap Corse – Bastia


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Sardinien und Korsika - beide Inseln haben durchaus ihren Reiz und Charakter! Lernen Sie auf dieser einzigartigen Kombinationsreise diese traumhaften Mittelmeerinseln näher kennen und überzeugen Sie sich selbst...
Ein Reisebericht von
Katrin Deutschbein
Katrin Deutschbein

Samstag, 18.09.2021: Anreise nach Sterzing (ab Dresden = 691 Bus–km)

Voller Spannung starteten wir am Morgen und nachdem unsere kleine Reisegruppe mit 16 Personen komplett war, führte uns die Fahrt vorbei an München in Richtung Inntal. Südlich von Innsbruck ging es später hinauf zum Brennerpass, den mit 1.375 Metern niedrigsten Übergang über die Hauptkette der Alpen und seit 1919 (Frieden von St. Germain) die österreichisch-italienische Grenze. Kurz danach erreichten wir bereits das Hotel „Brenner" in der Nähe von Sterzing, wo wir nun die erste Nacht auf italienischem Boden verbrachten.

Sonntag, 19.09.2021: Sterzing – Gardasee – Livorno (571 Bus–km)

Unsere Reise führte uns heute weiter durch das Eisack- und Etschtal an den Gardasee. Entlang der Ostuferstraße gelangten wir während einer Panoramafahrt nach Garda, wo wir einen kleinen Stopp einlegten und einen Bummel durch die verwinkelten Gassen der Altstadt unternahmen. An Verona vorbei ging es nun durch die weitläufige Po-Ebene, natürlich überquerten wir dabei auch den Po, der der Ebene den Namen gab. Der Po ist mit 652 Kilometern der längste Fluss Italiens; er entspringt in den Kottischen Alpen und mündet südlich von Venedig ins Adriatische Meer. Wenig später erreichten wir Modena, hier endet nun übrigens nach insgesamt 333 Kilometern auch erst die Brennerautobahn! Am Südrand der Po-Ebene entlang bis Bologna, der Hauptstadt der Region Emilia-Romagna, führte uns unser Weg hinein in den tosco-emilianisch-romagnolischen Apennin. Hier gibt es glücklicherweise seit Dezember 2015 eine neue Autobahn, die die Fahrtzeit gegenüber der alten Strecke mit einem Scheitelpunkt von über 700 Höhenmetern erheblich verkürzt. Nunmehr schneidet die Autobahn fast geradlinig durch mehrere kilometerlange Tunnel das Gebirge. Etwa 40 Kilometer nördlich von Florenz kamen wir in der Toskana, einer der bekanntesten Regionen Italiens, an! Florenz ließen wir heute leider nur links liegen, denn Livorno hieß unser Ziel! Auf dem Weg dahin sahen wir sogar den Schiefen Turm von Pisa aus der Ferne - das hatte so manch einer von uns mit Sicherheit nicht erwartet, es war einfach genial! Am Abend erreichten wir schließlich den Hafen in Livorno. Dieser ist der wichtigste Hafen der Toskana und somit Ausgangspunkt für die Fähren nach Sardinien und Korsika. Etwas Geduld war nunmehr gefragt, denn es dauerte eine Weile bis wir endlich auf das Schiff, die „Mega Express Five", gelangen konnten. Letztendlich konnten wir jedoch ganz entspannt unsere Kabinen beziehen und das Schiff erkunden. Dies war schon das erste Abenteuer! Pünktlich um 22:00 Uhr legte das Schiff ab und wir steuerten voller Erwartungen die Insel Sardinien an.

Montag, 20.09.2021: Costa Smeralda – Hirtenessen bei Orgosolo – Cagliari (439 Bus–km)

Nach einer eher etwas unruhigen Überfahrt und einem sehr zeitigen Frühstück erreichte unsere Fähre mit leichter Verspätung gegen 8 Uhr den Hafen von Golfo Aranci auf Sardinien - hier betraten wir nunmehr erstmalig sardischen Boden! Unser erstes Ziel war die berühmte Costa Smeralda, die sogenannte „Smaragdküste". Dieser Küstenstreifen im Nordosten Sardiniens wurde durch den legendären Mulimilliardär und religiösen Oberhaupt der Ismaeliten dieser Welt, Karim Aga Khan, in den 1960er Jahren entdeckt. Das bis dahin unberührte Paradies verwandelte sich zum teuersten Pflaster Sardiniens. In Porto Cervo, dem einzigen „städtischen" Zentrum der Smaragdküste, bummelten wir gemeinsam durch das hübsche Zentrum und besuchten die Kirche „Santa Maria di Stella Maris". Diese passt sich sehr harmonisch in die Landschaft ein und ihre Türme sind einer Nuraghe nachempfunden und im Inneren birgt sie einige Kostbarkeiten. Entlang der Ostküste fuhren wir weiter ins Inselinnere, genauer gesagt ins zentrale Bergland, dem Herzen Sardiniens. Hier wurden wir zum berühmten Hirtenessen erwartet. Seit vor ungefähr 4.000 Jahren Hirtenstämme nach Sardinien einwanderten, wird auf der Insel Vieh- und Weidewirtschaft betrieben. Mit der Inbesitznahme der Insel durch verschiedene Fremdherrschaften wurden die Hirten in das steinerne, unwirtliche Herz Sardiniens abgedrängt. Die Tradition, Sitten und Gebräuche der Hirten sind allerdings heute noch lebendig. Bei dem Hirtenessen mitten im Wald - weitab jeglicher Zivilisation - konnten wir einen Einblick in die Spezialitäten des Inselinneren gekommen. Bei diversen Vorspeisen, gegrilltem Lamm und Spanferkel, würzigem Pecorino-Käse und einem Grappa ließen wir es uns so richtig gut gehen! Mit den „canti sardi", den traditionellen sardischen Chorgesängen, bekamen wir übrigens auch einen Eindruck in die sardische Folklore. Dieses uralte sardische Kulturgut wird stets a cappella von einem vierköpfigen Männerchor, den „Tenores", vorgetragen. Seit 1995 steht dieser Gesang übrigens auf der UNESCO-Weltkulturerbe-Liste. Unsere Weiterreise führte uns anschließend gen Süden bis in den Raum Cagliari, nach Santa Margherita di Pula. Das reichhaltige und geschmackvolle Abendessen im Hotel „Flamingo Resort" beendete diesen erlebnisreichen Tag.

Dienstag, 21.09.2021: Cagliari (126 Bus–km)

Der heutige Tag stand ganz im Zeichen der sardischen Hauptstadt Cagliari. Unsere örtliche Reiseleitung Candida erwartete uns bereits unweit des Hafens und die Stadtrundfahrt begann sogleich. Da es leider etwas regnerisch war, zeigte uns Candida zunächst den Poetto-Strand vor den Toren der Stadt und die benachbarten Lagunenseen. Weiter ging es zum Aussichtsberg Monte Urpino mit der Statue des Heiligen Franz von Assisi. Der Blick von hier auf die Stadt-Silhouette sowie die beiden Strandseen mit den zahlreichen Flamingos war überwältigend! Später besuchten den berühmten Klosterkomplex Bonaria mit der mächtigen Basilika im Piemonteser Barock und nach einer Fahrt durch das moderne Stadtzentrum erreichten wir schließlich das Castello oberhalb der Altstadt. Wir spazierten durch das mächtige Tor S. Pancrazio direkt in die Altstadt hinein. Auf unserem Rundgang besichtigten wir auch die Kathedrale Santa Maria di Castello mit ihrer bekannten Krypta. Besonders eindrucksvoll ist das mit unzähligen Rosetten verzierte Tonnengewölbe. Durch das Löwentor verließen wir später die Altstadt und erreichten den Yenne-Platz. Auf diesem lebhaften Platz steht eine Ziersäule aus rotem Porphyr und genau davor erhebt sich das Standbild von König Carlo Felice, des Auftraggebers der hier beginnenden Schnellstraße Cagliari - Porto Torres. Abschließend erkundeten wir die Stadt auf eigene Faust oder genossen das Flair der Stadt in einem der zahlreichen Cafés. Das Wetter wurde übrigens von Stunde zu Stunde immer besser... Am Nachmittag waren wir bereits im direkt am Meer gelegenen Hotel „Flamingo Resort" in Santa Margherita di Pula zurück und konnten somit die Annehmlichkeiten unseres Hotels genießen. Einige Gäste badeten sogar im hoteleigenen Pool, angenehme Lufttemperaturen um die 28 Grad luden regelrecht dazu ein!

Mittwoch, 22.09.2021: Nuraghe Santu Antine – Bosa – Alghero (310 Bus–km)

Den Süden Sardiniens verließen wir nun und machten uns entlang der Carlo Felice-Straße, der Hauptverkehrsader der Insel, gen Norden auf. Durch die fruchtbare Campidano-Ebene und vorbei an Oristano gelangten wir zunächst zur Nuraghe Santu Antine. Hier fanden wir ein imposantes Beispiel der Wahrzeichen der Insel, inmitten des sogenannten Valle dei Nuraghi (Tal der Nuraghen) gelegen, denn in dieser Gegend befinden sich die Überreste von insgesamt 32 Nuraghen. Diese ehemalige Wehranlage ist eine der größten Sardiniens und mit dem Bau wurde bereits circa 1.000 v. Chr. begonnen, wobei zuerst der Hauptturm errichtet wurde. In den folgenden Jahrhunderten kam die Wehrmauer mit den drei Ecktürmen hinzu. Um die Nuraghe herum befanden sich die Rundhütten eines Dorfes, deren Grundmauern teilweise wieder ausgegraben wurden. Die Gesamthöhe des Turmes betrug ursprünglich einmal ca. 25 Meter, heute jedoch nur 17,50 Meter! Damit überragt Santu Antine immerhin alle anderen noch erhaltenen Nuraghen der Insel! Der Komplex beeindruckt besonders im Inneren mit seinen gewaltigen Dimensionen. Als Baumaterial wurden grob behauene Basaltblöcke aus der näheren Umgebung verwendet. Den besten Eindruck von der damaligen Leistung der Erbauer bekommt man, wenn man von der Wehrmauer in den Hof hinabblickt. Es ist ganz einfach bewundernswert, wie präzise und in welcher Höhe die schweren Steinblöcke aufgeschichtet wurden. Immerhin ist der Turm über 3.000 Jahre alt und steht heute noch! Gegen Mittag ging es dann weiter durch wunderschöne ausgedehnte Hügellandschaften bis nach Bosa, direkt am Temo-Fluß gelegen. Diese Stadt ist die einzige unmittelbar an einem Wasserlauf erbaute Stadt. Dank seines malerischen historischen Zentrums, der Lage am Temo sowie der Burg Malaspina gilt Bosa immerhin als die schönste Stadt Sardiniens! Entlang des palmengesäumten Temo-Ufers, dem Corso Vittorio Emanuele und durch die engen Gassen bummelten wir durch die Altstadt. Später wählten wir die wohl reizvollste Küstenstraße Sardiniens zwischen Bosa und Alghero. Mit immer wiederkehrenden phantastischen Fotostopps fuhren wir also bis nach Alghero, wo wir bereits im Hotel „Rina" freudig erwartet wurden.

Donnerstag, 23.09.2021: Alghero – Neptungrotte

Am heutigen Vormittag erkundeten wir gemeinsam mit unserer Stadtführerin Sophie die Stadt Alghero. Wir spazierten zunächst entlang der Strandpromenade in die Innenstadt. Die Altstadt der spanischsten Stadt der Insel liegt gedrängt auf einer Landzunge, umgeben von der Festungsmauer. Trotz der schweren Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges ist das Zentrum der Altstadt zum größten Teil intakt. Während unseres Stadtrundganges sahen wir unter anderem die Piazza Civica, die „gute Stube" der Bürger Algheros. Weiterhin gelangten wir zur Kathedrale „Santa Maria" mit ihrem ungewöhnlich achteckigen Glockenturm. Durch die Altstadtgassen flanierten wir weiter vorbei an der San-Francesco-Kirche und zum Theater. Glücklicherweise ließen es die heutigen Wetter- bzw. Windbedingungen zu, am Nachmittag eine geplante Bootsfahrt zur Neptun-Grotte, eine der schönsten Tropfsteinhöhlen des Mittelmeeres, zu unternehmen. Diese befindet sich an der Spitze der Halbinsel Capo Caccia und es wird vermutet, das die Grotte Grotte ein Ausmaß von etwa 4 Kilometer Länge hat. Nur wenige Meter dieses ausgedehnten Höhlensystems mit seinen märchenhaft schönen Tropfsteingebilden, seinen Grotten und Gängen, Stalagmiten und Stalaktiten konnten wir während einer interessanten Führung besichtigen. Es war absolut beeindruckend! Am frühen Abend kamen wir zurück und ein wiederum leckeres Abendessen rundete auch diesen Tag ab.

Freitag, 24.09.2021: Freizeit in Alghero

Heute konnten wir einfach mal die Seele baumeln lassen. Die meisten unserer Gäste verbrachten diesen wunderschönen Herbsttag bei Lufttemperaturen um die 30 Grad und einer angenehmen Wassertemperatur von 24 Grad am nahe gelegenen Strand. Selbstverständlich stand uns auch der Hotel-Pool zur Verfügung und wir hatten somit die Qual der Wahl. Am Abend trafen wir uns alle wieder und nette Gespräche von den individuellen Erlebnissen dieses Tages rundeten diesen letzten Abend auf der Insel Sardinien ab!

Samstag, 25.09.2021: Santa Teresa di Gallura – Bonifacio – Porticcio (270 Bus–km)

Dieser Tag begann recht früh am Morgen, denn wir wollten unsere Fähre zur Insel Korsika nicht verpassen. Entlang der Nordwestküste Sardiniens fuhren wir zunächst in Richtung Castelsardo, wo wir kurzerhand noch dem sog. „Elefantenfelsen", einem weiteren Wahrzeichen Nord-Sardiniens, einen Besuch abstatteten. Es handelt sich hierbei um einen Trachytfels direkt an der Straße, der seinen Ursprung in der Steinzeit hat. Damals wurden kleine Nischen und Kammern in den Felsen gehauen, in denen man Urnen beisetzte und die hintere Seite des Elefanten zeigt nach wie vor diese Einkerbungen. Am späten Vormittag erreichten wir pünktlich die Hafenstadt Santa Teresa di Gallura, wo wir schließlich mit der Fähre über die Meerenge von Bonifacio zur Insel Korsika übersetzten. Das Meer war glücklicherweise heute sehr ruhig, denn mitunter gibt es hier sehr hohe Windstärken! Schon von weitem bekamen wir einen phantastischen Eindruck von der südlichsten Stadt Korsikas. Die Altstadt liegt sehr malerisch auf einem weit ins Meer ragenden schmalen Felsrücken. Bei unserem Spaziergang durch die mittelalterliche Altstadt entdeckten wir u. a. die Zitadelle, die Straße der zwei Kaiser (Napoleon und Karl V.) sowie die Loggia, die gleichzeitig der Eingang zur Hauptkirche darstellt. Das Panorama auf die Kalksteinklippen bis hin zum Pertusato-Kap war überwältigend. Die Weiterfahrt führte vorbei am Löwenfelsen, Sartene und Propriano nach Porticcio, einem Badeort vor den Toren Ajaccios. Im Hotel „U Paradisu" bezogen wir unser erstes Quartier auf Korsika. Das familiär geführte Hotel ließ keine Wünsche offen, direkt am Wasser am Südufer des Golfes von Ajaccio in einer bezaubernden Umgebung gelegen - einfach traumhaft schön!

Sonntag, 26.09.2021: Ajaccio (62 Bus–km)

Gemeinsam mit unserer Stadtführerin Catherine erkundeten wir heute die Geburtsstadt Napoleons. Die korsische Hauptstadt besteht aus einer gelungenen Mischung von großzügigen öffentlichen Anlagen, baumgesäumten Boulevards und schmalen, kühlen Gassen. Auf Schritt und Tritt begegnete uns Napoleon, der 1769 hier geboren wurde und auf den die Bevölkerung noch immer stolz ist. Die Rundfahrt führte uns zunächst in Richtung der Sanguinares Inseln (Blutinseln). An dieser Küstenstraße kamen wir auch am sehenswerten Meeres-Friedhof vorbei, wo sich unter anderem das Grab des berühmten französischen Schauspielers und Sängers Tino Rossi befindet. Beim anschließenden Rundgang durch die Altstadt kamen wir auch durch das Genuesen-Viertel, wo wir selbstverständlich auch das Geburtshaus von Napoleon sahen. Zu guter Letzt besuchten wir noch den Markt, wo wir zahlreiche korsische Spezialitäten kosten und kaufen konnten. Im Anschluss an die Stadtführung konnte jeder noch ganz individuell durch die kleinen Altstadtgassen bummeln.

Montag, 27.09.2021: Calanche (187 Bus–km)

Zu der wohl schönsten Landschaft Korsikas führte uns unser heutiger Ausflug - zur Calanche. Am Golf von Sagone entlang und vorbei an der griechischen Stadt Cargese erreichen wir die Calanche, eines der berühmtesten Naturphänomene der Insel. Der bizarre gelbliche bis rote Felsengarten hoch über dem Meer ließ uns ins Schwärmen geraten. Die Tafoni-Verwitterung wurde hier erforscht. Diese durch Wasser- und Temperatureinwirkungen entstandenen Felsformationen können an vielen Stellen Korsikas beobachtet werden, aber selten so großflächig und vor dem farblichen Kontrast des tiefblauen Meeres wie in der Calanche. Wir ließen unserer Phantasie freien Lauf und entdeckten u. a. eine Schildkröte und einen Hund. Nach diesem aufregenden Naturereignis fuhren wir weiter nach Porto. Diese Region zählt zweifellos zu den Naturschönheiten der Insel und wir waren uns einig - diese Gegend ist traumhaft schön und steht also nicht umsonst auf der Liste des UNESCO-Weltnaturerbes. Entsprechend gut gelaunt begaben wir uns weiter oberhalb der wildromantischen Spelunca-Schlucht, welche ein Werk von den Flüssen Aitone und Tavulella ist. Auf der Fahrt begegneten uns übrigens zahlreiche korsische Wildschweine und andere Tiere. Später erreichten wir den reichlich 1.100 Meter hohen Col de Sevi, den Verbindungspass zwischen dem Golf von Porto und dem Golf von Sagone., bevor es über Sagone zurück zum Hotel nach Porticcio ging.

Dienstag, 28.09.2021: Corte (141 Bus–km)

Wir verließen den Raum Ajaccio und fuhren landeinwärts, um nach Corte zu gelangen. Die Stadt in der Inselmitte ist untrennbar mit dem korsischen Selbstverständnis und mit der Geschichte der Insel verbunden. Die Stadt gilt als ein Symbol für den Kampf der Korsen um Selbständigkeit und Anerkennung ihrer Kultur. Unter Pasquale Paoli, dem „Vater des Vaterlandes", war Corte die Hauptstadt der unabhängigen Republik. Bis heute bleibt Corte die „heimliche" Hauptstadt der Insel. Die alte, hoch auf einem Felsen errichtete Festung wacht noch heute über Corte. Durch Pascal Paoli wurde Corte ein erstaunliches Geschick zuteil. Er wählte Corte zur Hauptstadt und dem Sitz der Regierung der korsischen Nation zwischen 1755 und 1769. Auf der Fahrt mit dem Bummelzug in die Altstadt erfuhren wir viel Wissenswertes über die Stadt und ihre Geschichte. Besonders malerisch ist die enge Altstadt mit steilen, kieselgepflasterten Gassen. Vom Platz Gaffory aus bummelten manche Gäste gemeinsam mit mir zum Aussichtspunkt „Belvedere" und genossen einen schönen Blick auf die umliegende Bergwelt sowie die Dächer der Stadt. Einen Stopp legten wir am frühen Nachmittag an der historischen Brücke „Ponte Novu" ein, wo im Jahre 1769 die entscheidende Schlacht zwischen Korsika und Frankreich stattfand und die Korsen eine endgültige Niederlage hinnehmen mussten. Voller schöner Eindrücke kamen wir am späten Nachmittag im Hotel „San Pellegrino" in Folelli, unserem Domizil für die letzten beiden Nächte auf Korsika, an. Auch heute gab es nochmals Gelegenheit für ein Bad im Meer!

Mittwoch, 29.09.2021: Balagne (238 Bus–km)

Am Morgen starteten wir in Richtung Nordwestküste. Zunächst legten wir einen kleinen Fotostopp kurz vor dem blühenden Hafenstädtchen Ile Rousse ein. Den Namen hat die Stadt von der ihr vorgelagerten roten Felseninsel La Pietra, die heute über einen Damm mit der Innenstadt verbunden ist. Der dadurch entstandene Naturhafen wird von den großen Fähren aus Frankreich und Italien angefahren, und hat die Stadt zum zweitwichtigsten Zentrum der Balagne nach Calvi gemacht. Für Urlauber präsentiert sich Ile Rousse als beliebter Ferienort mit zahlreichen Restaurants und Cafés. Entlang der traumhaften Küstenstraße gelangten wir nach Calvi. Hier befindet sich das vermeintliche Geburtshaus von Christoph Columbus, denn Calvi beansprucht (zusammen mit anderen Städten) für sich der Geburtsort des berühmten Seefahrers und Entdeckers zu sein. Wir bummelten hinauf ins Zitadellenviertel und durch die Gassen der Unterstadt. Hier hatten wir auch zahlreiche Möglichkeiten, die letzten Souvenirs für die Daheimgebliebenen zu erwerben. Durch die Balagne, den „Garten Korsikas" führte uns unser Weg nach Sant´ Antonino. Es gehört zu den schönsten Dörfern Frankreich und klebt wie ein Adlerhorst auf einer Bergkuppe - schon die Fahrt dorthin war ein echtes Abenteuer! Nach einem Bummel durch das Gassengewirr erfrischten sich einige unserer Gäste bei einem Glas Zitronensaft in der ansässigen Weinkellerei Clos Antonini. Voller schöner Eindrücke kehrten wir am Abend in unser Hotel „San Pellegrino" südlich von Bastia zurück.

Donnerstag, 30.09.2021: Cap Corse – Bastia (155 Bus–km)

Der letzte Tag auf der Insel Korsika brach an...! Am heutigen Tag erkundeten wir den Finger von Korsika - das Cap Corse! Das Wetter war wieder einmal super und so ging es am Morgen über den Passübergang des Col de Teghime, das Weinanbaugebiet Patrimonio und über Nonza entlang der Westküste der Halbinsel, bis wir die Mühle von Mattei, das Wahrzeichen des Cap Corse, erreichten - hier unternahmen wir einen kleinen Spaziergang und genossen traumhafte Ausblicke auf grandiose Landschaften! Im weiteren Verlauf legten wir einen längeren Aufenthalt im Ort Macinaggio ein. Anschließend führte uns die Route wiederum vorbei an zahlreichen genuesischen Wachtürmen entlang der Ostküste in die Hafenstadt Bastia, wo wir am Abend auf der Fähre „Mega Express" eincheckten und uns von der Insel Korsika endgültig verabschieden mussten.

Freitag, 01.10.2021: Savona – Cremona – Sterzing (546 Bus–km)

Den Hafen von Savona in Ligurien erreichten wir pünktlich am frühen Morgen. Entlang der italienischen Riviera fuhren wir bis kurz vor Genua und weiter durch den Apennin bzw. vorbei an Piacenza nach Cremona in der oberitalienischen Tiefebene. Bekannt ist die 80 Kilometer südöstlich von Mailand gelegene Stadt durch ihre Tradition im Geigenbau und Namen, wie Stradivari, Amati und Guaneri machten die Stadt berühmt. Gemeinsam spazierten wir zum Domplatz mit seinen einladenden Caffès, von denen man den wunderbaren Blick auf den Dom mit seinem 111 Meter hohen Glockenturm „Torrazzo" genießen konnte. Der Dom selbst ist übrigens ein eindrucksvolles Beispiel römisch-lombardischer Baukunst und die faszinierende Domfassade ist mit mehrfarbigem Marmor verkleidet. Im Inneren des Doms findet man großartige Kunstwerke und Freskenmalereien - sehr beeindruckend! Am Abend erreichten wir das uns bereits von der Anreise bekannte Hotel „Brenner" nahe Sterzing. Das Bergpanorama sowie die herzliche Atmosphäre im Hotel rundeten am Abend eine gelungene Reise ab.

Samstag, 02.10.2021: Heimreise (bis Dresden = 691 Bus–km)

Mit vielen Eindrücken der recht unterschiedlichen Inseln im Gepäck traten wir die Rückreise an. Wir verlebten zusammen eine wunderschöne Reise, an die wir wohl noch lange denken werden. Eine tolle Reisegesellschaft ließ die Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis werden.

Nach einer staufreien Fahrt erreichten wir überpünktlich kurz vor 18 Uhr den Flughafen in Dresden.

Schlusswort

Ein großer Dank gilt an dieser Stelle auch unserem Buschauffeur Jan, der uns jederzeit sicher und umsichtig chauffiert hat!

Ich wünsche allen Mitreisenden an dieser Stelle nochmals alles Gute, Gesundheit und weiterhin viel Reiselust. Es hat großen Spaß gemacht und ich freue mich auf ein Wiedersehen!

Ihre/Eure Reiseleiterin Katrin Deutschbein

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