Reisebericht: Wandern auf Sardinien – zweitgrößte Insel im Mittelmeer

02.05. – 09.05.2022, 8 Tage Wanderreise auf der Insel Sardinien / Italien: Olbia – Alghero – Punta Giglio – Vulkanküste – Bosa – Gallura – Monte Limbara – Nurra – Isola Rossa – Castelsardo – sardische Auvergne (ca. 53 geführte Wanderkilometer)


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Ichnusa, der Fußabdruck Gottes im weiten Meer. An den Ufern der türkisenen Flüsse gelbliche Binsen die sich rhythmisch sanft dem Winde beugen, Korkeichen, Myrthenhaine und weiße Affodillfelder vor stahlblauem Himmel. Inmitten hügeliger Flure da und dort bunte Dörfer mit weißen Glockentürmen, zerfallene Gartengemäuer und Ruinen der vergangenen Kulturen. Dazwischen heilgebliebene kleine bäuerliche Gehöfte und hoch darüber thronend das Schloss. Die Stille der Natur durchdringen hier und da die Rufe der Schafe und Ziegen, das Glockengeläut der Kühe und die Schreie des Gänsegeiers.
Sardinien, eine magische Insel, geboren vom Wind.
Eine Welt in der sich alles ein bißchen langsamer drehen darf.

„Ein schönes Nichts kann auf Sardinien voll von Vielem sein“; eine Weisheit von Pecora Nera.
Ein Reisebericht von
Michael Rass
Michael Rass

"Ready for take off"

Strahlender Sonnenschein am Münchner Flughafen als um 12 Uhr mittags an der Air Dolomiti die Bremsen gelöst wurden und wir langsam auf die Startbahn zurollten. Mit Spannung erwarteten wir die Mitteilung „Ready for take off“ um den Ort unseres Begehrens endlich zu erreichen. Aber Air Dolomiti versteht es seinen Gästen einen Flug mit Spannung zu gestalten. Der Kapitän brach den Flug ab und lenkte das Flugzeug von der Startbahn wieder zurück an die Startrampe. Rätselraten und Verwunderung unter den Passagierren, was passiert sein könnte. Die Durchsagen der netten Borddame in italienischer und englischer Sprache verhallten irgendwo im Raum und waren für deutsche Ohren eher unverständlich. Die Wörter Baggage und Tanken schnappte man im Sprachenwirrwar auf. Auf jedenfall musste das Flugzeug noch vollgetankt werden, dies bezeugte der Tankwagen an unserer Maschine. Was mit den Koffern war, angeblich mussten einige ausgeladen werden. 1 ¼ Stunden später um 13.20 Uhr hob das Flugzeug dann Richtung Süden ab und nach einer guten Stunde und sehr angenehmen Flug landeten wir ausgeruht in Olbia. Bella Italia, immer schön, wie du uns überraschen kannst. Während alle Passagiere regelkonform und diszipliniert am Band 4 der Gepäckausgabe, da wo Munich Bavaria stand, geduldig auf ihre Koffer warteten lief bereits das Band 2 wo die Koffer aus Berlin ankommen sollten. Nach der Uhrzeit sind die Berliner Fluggäste bereits gelandet. Wo aber waren die Koffer aus München, wenn jetzt schon die Berliner kommen? Unser Band stand noch immer still, während am Band 2 die Koffer fröhlich ihre Runden drehten und auf Abholung warteten. Bis irgendwann jemand rief, „Hierher zu Band 2. Das sind die Koffer aus München“!!!! Egal, ob Band 4 oder 2, soviel Betrieb gab es ja nicht am Flughafen und man nahm die Situation gelassen und humorvoll an und speicherte sie als Erlebnis zum Erzählen ab. Nur einige Minuten später zogen dann auch die Berliner Koffer auf demselben Band an uns vorbei. Somit gab es kaum Wartezeiten am Flughafen für den Rest unserer Gruppe. Am Ausgang erwarteten uns bereits Antonio und Nino, die beiden Busfahrer. Noch einen schnellen originalen Espresso an der Bar und die knapp 1 ½ stündige Fahrt vom Osten in den Westen konnte beginnen. Sowohl im Bus, als auch im Flugzeug war noch immer die Maske Pflicht. Während uns Antonio gemütlich die 135km vom Osten über die hügeligen Fluren in den flacheren Westen chauffierte erhielten unsere Reisenden einen kleinen Einblick von Sardinien, über Geschichte, Kultur, Charakter und Seele dieses kleinen autonomen Landes. Der Bus stoppte am Hotel Punta Negra, etwas außerhalb von Alghero. In dem wunderschönen, weißen Hotel, das architektonisch wunderbar in die Landschaft eingebettet ist, wurden wir überaus herzlich und freundlich empfangen. Nach der Einweisung in deutscher Sprache trugen Gepäckträger die Koffer der Gäste auf ihre Zimmer. Detlef, unser Wanderführer für die nächsten Tage, gesellte sich noch am Abend, zusammen mit seinem Sohn, zu uns und erklärte uns das Programm von Morgen und Allgemeines zum Wandern auf Sardinien. In der Zwischenzeit bescherte uns Massimo, der Restaurantchef, mit seiner Crew ein herrlich leckeres Abendmenü. Die Krönung des Menüs war der Abschluss mit dem landestypischen Mirto Rosso-Likör, der eiskalt in gefrorenen Gläsern serviert werden sollte, damit er, laut Kennern, sein Aroma besser entfalten kann. Alle Gäste waren begeistert von dem Geschmack, der einen Kräuterlikör ähnelt, aber dennoch etwas Besonderes ist. Langsam löste sich die Gruppe auf, einige gingen gleich in ihre Zimmer und einige tranken noch das ein oder andere Bier an der Bar und erzählten lebendig von ihren Erlebnissen vergangener Reisen. Irgendwann wurde auch der letzte Gast zufrieden, sanft von dem leisen Rauschen der Wellen in den Schlaf gewogen.


Eine fremde Welt

Wie kann ein Tag schöner beginnen, als heraus aus dem warmen Bett und hinein in die Wellen des türkisblauen, thyrenischen Meeres. Frisch gebadet und froh gelaunt erlabte man sich anschließend am reichlichen Mahle eines sardischen Frühstückbuffets. Unser weißer Setra mit Antonio als Chauffeur und Detlef unser Wanderführer erwarteten uns Punkt 9 Uhr zur Abfahrt entlang der schönsten Strasse Sardiniens, manche sagen sogar Italiens. Die berühmte Panoramastrasse der Küste entlang, von Alghero hinüber nach Bosa. Nur sichtbar, wenn man auf den Boden schaut, sonst bleibt es den Augen der Touristen verborgen. Und wenn man es sieht, verziehen sich im ersten Moment die Mundwinkeln zu einem Lächeln. Fährt man durch Alghero gibt es wirklich Geschwindigkeitsbeschränkungen auf Radwegen, 10km/h, und wehe man fährt schneller. Man sollte trotzdem nicht darüber lachen, denn der Hinweis auf den Radwegen soll nicht nur der Verkehrssicherheit dienen. Nein! Es ist ein versteckter Hinweis den jeder Sardinienurlauber früher oder später lernen wird, ob freiwillig oder unfreiwillig. Die Philosophie dahinter: „Pass auf lieber Tourist, du bist im Urlaub und du bist auf Sardinien. Hier wohnen wir und wir Sarden sind ein entspanntes Völkchen. Lass die Hetze und die Eile hinter dir, entschleunige dein Leben, schalte einen Gang runter, finde die innere Ruhe und sei gelassen. Je früher du das begreifst, umso besser und schöner wird dein Aufenthalt hier sein.“ Wenn man im Frühjahr auf Sardinien wandern möchte, wobei „Wandern“ auf Sardinien gleichbedeutend ist mit Umhergehen oder Schlendern. Unter Wandern verstehen die Sarden das etwas anspruchsvollere Trekking, wo man schon auch mal die Hände zum Abstützen oder als Steighilfe benutzen muss. Auch gibt es keine besonders ausgeschilderten Wanderwege hier und dies ganz besonders im Frühjahr. Die Pfade und Wege sind noch nicht eingelaufen, bzw freigelegt worden. Die Natur hat sie im Laufe der „staaden Zeit“ wieder überwuchert oder weggespült. Man muss also schon ein bissl schauen wo und wohin man geht. Vor giftigen Schlangen braucht man keine Angst haben, die gibt es hier nicht, auch nicht vor den kleinen schwarzen Skorpionen, sie sind harmlos. Nur mit der kleinen schwarzen Spinne mit den wunderschönen 13 leuchtend roten Punkten sollte man nicht spielen. Um das Niveau der Gruppe festzustellen führte uns Detlef heute auf eine leichte und doch sehr spannende Gegend zwischen der Panoramastrasse und dem Meer. Bevor uns das erste Abenteuer erwartete, konnten wir nahe der Ausstiegsstelle unsere Wasserflaschen noch an einer Quelle füllen. Der Weg führte uns durch ein Meer aus verschiedenen grünen Farben, dunkelgrüne wilden Birnen, daneben hellgrüner Wolfsmilch, dazwischen hellgrau schimmernder Wermut und wie Sterne blinkende weiße Zistrosen neben leuchtend gelben Ginster. Ein Genuss für die Nase war der Duft der frischen Kräuter. Verdorrtes Gestrüpp das sich zwischen dem Grün zeigt, deutet allerdings schon auf einen glühend heißen Sommer hin. Vielleicht noch bis Juni wird es hier etwas regnen und die Natur mit lebenspendendem Nass versorgen, danach Dürre. Erstaunlich, welche Überlebensstrategien manche Pflanzen dafür entwickelt haben, die auf einer Erde gedeihen die aus einer Mischung aus Kalk und vulkanischem Gestein besteht. Wir erreichen das Meer, der Weg führte uns durch eine spektakuläre und zugleich befremdliche Landschaft. Wir fühlten uns wie die Besatzung der Raumschiff Enterprise, die auf einem fernen, unwirklichen Planeten gelandet ist. Aus der Ferne vermutete man zunächst einen feinen Sandstrand oder weißes Kalkgestein. Wie man sich doch täuschen kann, denn unsere Füße betraten einen Boden aus Lavatuffgestein der ca. 30 Millionen Jahre alt ist. Die Felsenformationen schroff und durchzogen mit unzähligen Löchern und Auswaschungen. Man konnte vermuten, dass vor Jahrmillionen hier noch riesige Höhlen gewesen sein mussten. Einige dieser Löcher wurden noch im Mittelalter als Grabkammern benutzt. Der Volksmund nennt das Lavagestein Trachyt. Je nach den Einschlüssen verschiedener Mineralien schimmern die Steine in den unterschiedlichsten Farben. Solche Steine werden von einheimischen Künstlern und Bildhauern gesammelt und zu wahren Kunstwerken verarbeitet. Den unwirklichen und gleichzeitig mystischen Ort ließen wir hinter uns und stiegen hinauf zum Sarazenenturm. Ein Verteidigungsturm zum Schutz vor den einfallenden Sarazenen und anderen Plünderern, die weit vom Meer her kamen. Der Blick in den stahlblauen Himmel bot ein seltenes Schauspiel. 4 Gänsegeier zogen hoch über uns ihre Kreise. Einer kam zu uns herab und segelte majestätisch über unsere Köpfe hinweg auf der Suche nach Essbarem und verschwand wieder im ewigen Blau des Himmels. Am Parkpaltz Cala Cumpulutitti wartete bereits Antonio und brachte uns ins nahe Bosa, wo es die „Sarden bunt trieben“. Ein fotogenes Bild, die unterhalb der Burg aneinandergereihten vielen bunten Häuser, angemalt in den verschiedenen Pastellfarben. Man könnte meinen, Hundertwasser hätte den Ort gestaltet. Bei genauerem Hinsehen jedoch, bemerkt man schon den langsamen Zerfall des Ortes. Von den Fassaden bröckelt der Putz. Viele Häuser stehen leer, stehen zum Verkauf oder zur Miete. Für die Saison werden sie immer wieder neu gestrichen um die Touristen anzulocken, aber die jungen Leute sind bereits in die größeren Städte gezogen und der 8000 Seelenort wird leerer und leerer. Zum Kennenlernen der Seele eines Landes genügt es nicht nur die Schönheiten der Natur zu sehen. Man sollte auch die Geschmackssinne inspirieren und dazu bietet Bosa ein paar herrliche Spezialitäten. Zum Beispiel den Malvasia-Wein. Da wir vor unserer Weinprobe noch etwas Zeit zur freien Verfügung hatten und weil sich Sardinien zu einer Oase der Bierbrauer entwickelt hat, gibt es natürlich jede Menge kleine Brauereien auf der Insel, die nach handwerklicher Kunst Wasser, Gerste, Hopfen und Hefe veredeln. Eine davon ist die 4 Mori Brauerei die zwar im Süden des Landes, in Montevecchio ihren Sitz hat, man das Bier aber hier verkosten konnte. Das besondere daran ist, der Braumeister ist ein Münchner, also aus der Heimat der Reisebegleitung. Wir kosteten das Pozzo 9 um zu sehen, ober er sein Handwerk auch wirklich versteht. Ein hervorragendes rötliches, mit Wiener Malz gebrautes Bier, schmeckt etwas nach Karamell und ist vollmundig. Während man dem Ichnusa Non Filtrata nachsagt, dies sei die Seele der Sarden. Einst 1912 in Cagliari gegründet um der Weinkrise zu entgehen, gehört es seit 1986 zum Heineken Konzern. Die regionale Spezialität jedoch ist hier der Malvasia-Wein und der Malvasia di Bosa ist weit über die Landesgrenzen hinaus berühmt. Spanier brachten ihn im Mittelalter auf die Insel. Unser Weingut, die Agricola Columbu aus Bosa erhielt in den vergangen Jahren viele Goldmedaillen bei internationalen Wettbewerben. Auf 3500 Hektar Fläche wird der Wein angebaut und gleich auf dem Weinberg gekeltert. Spezielle Vergärungsmethoden machen diesen Wein so besonders. Chemikalien braucht es so gut wie keine, denn der Mistral sorgt mit seinem Mikroklima und der salzhaltigen Luft für die Gesundheit des Weines. Das Weingut macht nur 2 Weinsorten, den jungen Malvasia und den Riserva. Beiden gemeinsam ist die lange Reifezeit der Trauben, die in der heißen Sommersonne regelrecht schon kochen und ziemlich braun werden und die zwei jährige Lagerung in Edelstahltanks. Soll der Wein weiter zum Riserva ausgebaut, wird er für weitere Jahre in Kastanienfässer umgefüllt. Zur Weinverkostung saßen wir in dem ehemaligen kleinen Keller, wo früher die mit Wein gefüllten Holzfässer lagerten. Während wir die Weine probierten gab uns die Chefin, Frau Battista und Detlef als Übersetzer eine kleine Einführung in der Weinkunde. Wo kann man die vielen Eindrücke des Tages besser verarbeiten als mit einem erfrischendes Bad im Meer. Wer weiß wie lange man das noch machen kann. Es soll Regen geben.


Auf historischem Terrain

Der Tag erwachte und alle waren glücklich. Keine Spur von Regen. Im Gegenteil, die Sonne schien. Noch immer bläst der Scirocco von Südosten her und bringt warme Luft mit sich. Bei solchem Glück wäre es eine Sünde gewesen, das obligatorische Bad im Meer vor dem Frühstück ausfallen zu lassen. Zumal man schon eine leichte Temperaturerwärmung feststellen konnte. Der Tag konnte beginnen und das hervorragende Frühstück verwöhnte wie jeden Tag unsere Gaumen. Ein paar Kilometer entfernt vom Hotel startete heute unsere Wanderung im Nationalpark am Punta Giglio. Irgendwie braucht die Gemeinde von Alghero wohl Geld und seit Kurzem werden für das Betreten des Parks 5€ pro Person genommen. Man kann darüber diskutieren ob das sein muss oder nicht, dass man für das Betreten der Natur bezahlen muss, auf jedenfall haben wir festgestellt, dass sich einiges im Park verändert hat. Es gibt mittlerweile viele Hinweistafeln im Park mit einer Beschreibung der Flora und Fauna in dieser Macchia und weiteren Sehenswürdigkeiten die man gerade sehen konnte. Macchia ist die typische Landschaftform auf Sardinien, eine immergrüne Gebüschformationen der mediterranen Hartlaubgewächse. Die Pflanzen erreichen hier nur eine gewisse Wuchshöhe. Die leichte Wanderung den Monte Rudedu hinauf war sehr entspannend und deshalb konnten hier viele in unserer Gruppe ihre biologischen Kenntnisse erweitern, vertiefen und festigen. Hinter jeder Biegung immer wieder neue Pflanzen und blühende Blumen. Mit den verschiedenen Apps auf den Handys konnten die Pflanzen und Bäume bestimmt werden. Mache Technik ist von Nutzen. So erfuhren wir auch, dass hier auf Sardinien die Pinie eigentlich gar nicht hingehört. Stein- und Korkeichen, sowie Bergahorn und Olivenbäume, das sind die wirklich einheimischen Baumarten auf Sardinien. Am Punta Giglio angekommen eröffnete sich uns ein herrlicher Ausblick von Alghero übers Meer hinüber zum Capo Caccia und in die Bucht von Porto Conte. Wenn man die Felsenform des Kaps anschaut, dann sieht sie aus wie ein auf dem Rücken liegender Riese. Punta Giglio war in der Vergangenheit ein wichtiger strategischen Militärpunkt. Hier befand sich bis 1945 ein Flugabwehrstützpunkt. Die damalige Kanone hatte eine Reichweite von 12 Km. Wer sich noch an den Ausblick erinnern kann, 12km entspricht der Entfernung von Alghero bis zur Spitze des Capo Caccia. Die ehemalige Militärstation ist heute ein Refugio, übersetzt so etwas wie eine Berghütte. Wer nun glaubt, er findet hier das urige Flair der originalen Berghütten, wird wohl enttäuscht sein. Es ist ein Steingebäude das modern eingerichtet ist, mit Bar, Restaurant und Zimmer zum Übernachten. Es wirkt eher kühl und nüchtern und eine Seele wird darin schwer zu finden sein. Zur Überraschung unserer Gruppe machte Antonio einen Panoramatrip um die Bucht von Porto Conte hinüber Richtung Capa Caccia zum Aussichtpunkt La Foradada, genannt „Das Loch“. Hoch über dem türkisblauen Meer stehend bietet sich ein grandioser Ausblick hinüber zur Insel Foradada, während einige hundert Meter tiefer, zu deinen Füßen, die weißen Wellen an den Felsen schlugen. Auf der anderen Seite ging der Blick hinüber zum Punta Giglio und über die ganze, einst berüchtigste Bucht Sardiniens, der Porto Conte. Unzählige Seeschlachten wurden hier geschlagen. Die Bucht war bekannt unter Seeräubern und Piraten, denn die schwer mit den Schätzen der Insel beladenen Handelsschiffe lichteten hier ihre Anker und fuhren gen Spanien. Reiche Beute für so manchen Freibeuter. Heute sehen nur noch Taucher die Überreste dieser Schlachten am Meeresgrund. Sardinien ist ein Paradies für Wrack- und Höhlentaucher. Der Bus wendete am Parkplatz für den Eingang zur Neptungrotte. Hier ist es für einen 14m Bus schon ziemlich eng. Und wenn dann noch Saison ist und die Touris mit Wohnmobilen die Straße verengen, kann es wohl zeitlich gesehen große Probleme geben. Nicht jeder ist schon tiefenentspannt im Urlaub angekommen, besonders wenn für Reisegesellschaften weitere Termine anstehen. Man kann Stunden warten, bis Neptun sich entschließt, die Besitzer des oder der Autos aus seinem Zuhause an die Oberfläche zu entlassen. Wieder eine Lehrstunde Hektiker zu realisieren, dass man sich auf Sardinien befindet. Oft wurde diesbezüglich mit der Gemeinde in Alghero versucht eine Lösung für das Problem zu finden, aber Sardinien ist Sardinien. Behördliche Gespräche sind hart und verlaufen zäh, bzw im Sand. Es passierte bis heute noch nichts. Die Mentalität ist, am besten alles so zu belassen und nichts zu verändern. Die Bucht selbst war schon sehr früh besiedelt, Zeugen sind noch die Überreste eines römischen Dorfes. Capo Caccia heißt, das Kap der Jagd. Hier gibt es unzählige Hirsche und Rehe. Einige Rudeln konnten wir vom Bus aus sehen. Meist sind sie gegenüber der Villa Romana auf dem freien Feld zu sehen. Auf der Fahrt waren die Erzählungen von unserem Reiseführer interessant, warum Sardinien erst Ende der 1950iger Jahre für den Tourismus freigegeben wurde, wer die ersten Touristen waren, wo sie zuerst landeten und wer den Luxus nach Sardinien brachte. Der Weg führt uns nach Palmavera zur Nuraghenruine. Sie ist nicht die Besterhaltenste der Insel aber doch bedeutend genug und leicht erreichbar, da sie direkt neben der Hauptstrasse liegt. Schautafeln und Beschreibung schildern eingehend das Leben und Wirken des Nuraghervolkes. Noch rätselt und forscht die Archäologie über die Zusammenhänge der Nuragher mit Sardinien. Vielleicht findet ja irgendwann einmal eine Eberhardt-Reisegruppe des Rätsels Lösung. Das Gebiet von Alghero hinauf in den Nordenwesten der Insel nennt sich Nurra. Und dieser Name stammt von den Nuraghern. Sie waren zwar überall auf der Insel verteilt, die größte Population aber lebte hier im Nordwesten. Und ihre Kultur ist bis heute mit der Kultur Sardiniens verbunden. An die Geschichte dieses fremden Volkes der Nuragher konnte unsere Gruppe bei Kaffee, Cappuchino, oder einem gelben Wasser mit weißer Krone auch philosophisch angehen. Antonio erzählte einige Erlebnisse aus seinem Leben als Busfahrer und erwähnte dabei etwas Wichtiges über die Sarden selbst. Er fährt täglich neue Reisegäste aus verschiedenen Ländern der Erde. Mit einigen versteht er sich ganz gut, mit andern weniger und es gibt welche, denen musste er sogar drohen. Der Sarde ist stolz und er will mit Respekt behandelt werden. Geschieht dies nicht und wenn noch versucht wird dem Sarden die eigene Mentalität aufzuzwingen und man tritt als Befehlserteiler auf, hat mein ein ernstes Problem. Mit Franzosen, zum Beispiel, sagt er, seien ihm zu hochnäsig. Die Nurra ist das größte Anbaugebiet für Wein. Der Weg führte uns zum Weingut Antonella Leda d´Ittri. Das Weingut, das zwischen den 2 der größten Weinproduzenten Sardiniens liegt, wirkt wie das kleine gallische Dorf inmitten des römischen Reiches. Jedoch ist die Qualität entscheidend und das haben die beiden Damen richtig drauf. Anna Maria, eine Frau um die 45/50 mit stilvollem Auftreten, und ihre Mutter bewirtschaften mit 2 Angestellten das Gut mit 3,5 Hektar Weinfläche und 9 Hektar Olivenhain. Je nachdem wie viel Arbeit anfällt, kommen weitere Helfer dazu. Bei einem kleinen Rundgang durch die Weinfelder und Olivenhaine erklärte uns Anna Maria in italienischer Sprache ihr Gut und anschließend bei der Verkostung ihre Weine. Detlef übersetze ins Deutsche. Da der Ertrag der Weinernte abhängig vom Wetter ist, sind die Kosten nicht immer gedeckt. Vor 2 Jahren zum Beispiel, als eine große Kälte die Ernte vernichtete, entschloss man sich noch Übernachtungen mit anzubieten. Urlaub im Weingut. Das machen mittlerweile viele der kleinen Bauern hier in der Umgebung. Der Tisch zur Verkostung, war mit Etikette und stilgerecht gedeckt. Zu den 4 Weinen gab es jeweils die passenden Häppchen dazu. Jeder hat den Geschmack sicher noch immer Mund. Wir erfuhren einiges über die Herstellung der Weine, des Roses, des Weißen und der beiden Rotweine. Ein Wein, der weich und fruchtig ist, jung und frisch und gut zu trinken, der ist ein gewöhnlicher Wein - ein Tischwein. Auf dem Gut werden 2 Sorten Oliven angebaut. Die Bosanafrucht wird für das Öl verwendet, das wir im Anschluss verkosten durften. Der Sarde sagt, das Olivenöl muss eine gewisse Herbe haben und eine gewisse Schärfe. Ist das Öl mild, taugt es wenig. Ebenso kann man gutes Olivenöl bis über 200 Grad erhitzen. Wir waren alle so begeistert von der stilvollen Bewirtung dass wir eigentlich gar nicht weiterfahren wollten. Und es kam der Wunsch auf, nochmal hierher zu kommen, nicht zur Probe, sondern einfach nur etwas trinken mit einem kleinen Imbiss und so den Tag ausklingen lassen. Leider wurde uns dies von Anna Maria verwehrt, da sie ihrer Aussage nach ausgebucht war. So blieb uns nichts anderes übrig als schweren Herzens, und mit einigen Flaschen Wein und Olivenöl im Gepäck, vom Hause Leda d´Ittri und Anna Maria Abschied zu nehmen und gen Alghero zu fahren. Da es schon spät am Nachmittag war, blieben uns für die Stadt nur etwa 1 ½ Stunden Zeit. Ein kleiner Spaziergang rund um die Altstadt und noch etwas Zeit zur freien Verfügung schloss einen wunderschönen Tag ab. Jedem sind sicher noch die Geschäfte mit den roten Korallen in Erinnerung und die außergewöhnliche Mode des großen sardischen Künstlers Antonio Marras, der den Luxus verkörpert, und als Einziger seiner Branche auf Sardinien geblieben ist und hier seine Marke aufbaute.


Bei den roten Felsen

Eine schlechte Nachricht empfing uns heute Morgen. Die Schwester unseres Busfahrers Antonio wurde in der Nacht schwerkrank ins Krankhaus eingeliefert. Wir wünschen ihr auf diesem Weg eine schnelle Gesundheit und ihm viel Kraft. Trotz dieser Nachricht fuhr Antonio professionell seine Tour und blieb die ganze Woche über bei uns. Auf Grund der schlechten Wettervorhersagen beschloss unser Wanderführer Detlef die Tour zu ändern. Mit dem Einverständnis aller verschoben wir die Monte Limbara Tour nach hinten und zogen dafür die Tour Isola Rosso und Castelsardo vor. Da der Wind von Südost weht sollten nach Einschätzung von Detlef die Regenwolken am Monte Limbara hängen bleiben sich dort abregnen. Isola Rosso liegt an der Nordwestküste am Meer und somit hinter dem Berg. Er hatte recht behalten. Die Temperatur war zwar etwas kühler, das Wetter bewölkt und etwas windig, aber uns erwischte vorerst kein Regen. Auf Grund der weiten Anreise nach Isola Rosso fuhren wir heute eine halbe Stunde früher ab und holten Detlef in seinem Heimatort Sassari ab. Da es geregnet hat, sah man am Straßenrand des öfteren Männer mit Tüten die etwas einsammelten. Detlef erklärte, daß es Schneckensammler sind. Schnecken kommen bei feuchtem Wetter aus ihren Verstecken. Sie werden gesammelt, ein paar Tage futterlos gehalten, damit sich ihr Darm entleeren kann, dann gewaschen und zum Verzehr vorbereitet. Wir erreichen den Elefantenfelsen. Es heißt, es ist ein Muss an diesem Felsen gestanden zu haben, sonst war man nicht auf Sardinien. Der Felsen aus Vulkangestein liegt direkt an der Hauptstrasse nach Isola Rosso. Es wird angenommen, dass der Felsen abbrach als die Straße gebaut wurde. Seine Instabilität erlangte er durch die herausgehauenen Grabkammern. Natürlich durften hier die Souvenierverkäufer am Straßenrand nicht fehlen. Man hatte sozusagen einen „Kofferraumflohmarkt“. Rechts neben der Straße nach Isola Rosso nach Norden hin, soweit das Auge reicht, erkannten wir sattgrüne Schafweiden. Diese Weiden sollen hier für die Schafe besser und nährreicher als anderswo auf Sardinien. Und der Peccorinokäse schmeckt hier wie er schmecken soll. Nach Schafmilch und nicht nach Schaf. Neben Käse als Naturprodukt war die Artischocke in dieser Region bis in die 1970iger Jahre das wichtigste Gemüse. Wir durchquerten das Tal der Doria, ein Schwemmland. Der Name Doria ist zweimal bekannt. Zum einen gründete die genuesische Familie den Ort Castelsardo und zum anderen kennt fast jeder den Namen Andrea Doria, der als Admiral in der spanischen Armada diente. Badesi, ein kleiner Ort am Ende des Tales, wurde buchstäblich auf Sand gebaut. Früher wurde der Sand von hier auf ganz Sardinien für diverse Bauvorhaben verteilt. Auch dem Wein tat der Sand gut. Denn die Reblaus, die sich unterirdisch am Weinstock zu schaffen machen wollte, hatte mit dem feinen Sand keine rechte Freude. Nach 2-stündiger Fahrt erreichten wir den Strand von La Marinedda. Wie es Detlef vorhergesagt hatte, regnete es nicht. Es war bewölkt und windig. Nur ab und an erwischten uns für kurze Zeit ein paar Regentropfen. Wir liefen auf zerbröseltem Granit, der fein wie Sand war. Vorbei an gelb blühenden Feldern von Mittagsblumen und einem Meer aus violetten Bodenblütlern. Durchstreiften Pinienwälder und bahnten uns einen Weg durch mannshohe Wacholdersträucher, vorbei an faszinierenden Felsformationen aus rotem Granit, die im Laufe von Jahrmillionen vom Wind regelrecht ausgeblasen und geformt wurden. Man konnte nur noch Staunen über die Kräfte der Natur. Nach gut 3 stündiger Wanderung um das Kap von Isola Rosso erreichten wir den Ort wo sich jeder in einem der unzähligen Restaurants an der Uferpromenade aufwärmen und eine Kleinigkeit essen konnte. Castelsardo empfing uns leider mit starkem Regen. Busse dürfen nicht mehr in den Ort hineinfahren, sondern müssen auf einem Parkplatz außerhalb der Stadt ihr Gefährt abstellen. Entweder man geht zu Fuß in die Stadt, oder man lässt sich gegen eine geringe Gebühr von den örtlichen Stadtbussen in die Stadt oder bis zur Burg hoch bringen. Wir entschieden uns für einen Spaziergang in die Stadt und zurück mit dem örtlichen Bus. Wegen des schlechten Wetters war es das sinnvollste der Gruppe Zeit zur freien Verfügung zu geben, denn keiner wollte so richtig einen Bummel durch die Stadt machen. Während einige gleich im nahen Kaffee zum Aufwärmen und Trocknen verschwanden, gingen einige Abgehärtete den 10 minütigen Weg zur Burg hoch, kehrten aber sehr schnell wieder um. Zu stark war der Regen und zudem kostete die Burg 5€ Eintritt. Als wir Castelsardo verließen hörte der Regen auf. Auf der Rückfahrt checkte Detlef mehrmals den Wetterbericht für Morgen. Leider verhieß er wieder nichts Gutes im Bereich der Limbaraberge, eher noch schlechter als heute und so muss vermutlich die Tour erneut geändert werden. Lassen wir uns überraschen. Hoffentlich haben wir schon gelernt: wir sind auf Sardinien und da muss man des Öfteren flexibel und entspannt sein.


Von der Geisterstadt bis Sassari

Von der Geisterstadt bis Sassari Leider hatte der Wetterbericht wieder recht behalten. Hier in Alghero regnete es zwar an diesem Morgen nicht und das Meer war ruhig. Was natürlich zum Baden einlud. Aber in Sassari, wo unser Wanderführer wohnt, ging die Welt unter. Und wenn wir wirklich am Monte Limbara wandern wollten, müssten wir genau mitten in das Regengebiet hineinfahren. Die Lust am Wandern bei strömenden Regen hielt sich jedoch bei allen Gästen in Grenzen. So entschlossen wir uns für ein Alternativprogramm und fuhren nach Argentiera. Heute gleicht dieses einst reiche Bergbaudorf einer Geisterstadt. Bewohner sah man nicht in dem vor sich hin verfallenden Ort. Stillgelegte Schächte und die Ruinen der einst mächtigen Verarbeitungshütten sind stumme Zeugen jener „goldener“ oder besser gesagt jenes „Silbernen Zeitalters“ bis in die 1960iger Jahre. Mitten im Ort auf der Piazza befindet sich ein kleines, längliches, schwarzes Holzhäuschen aus dem Stimmen an unser Ohr drangen. Geister? Neugierig wie Menschen sind, wollten wir der Sache natürlich auf den Grund gehen. Und beim Betreten stellte sich heraus, darin befindet sich eine Art Museum wo die Geschichte des Bergbaus und die Pläne der Stollen eindrucksvoll beschrieben werden. Ein Videofilm verdeutlichte mit bewegten Bildern nochmal das Geschehen in diesem heute leer gefegten Ort, der eine spannende Filmkulisse abgeben würde. Vermutlich verspüren auch „Geister“ hin und wieder Durst und Hunger. Im Ort gab es eine einzige Bar und die hatte geöffnet. Wir waren die einzigen Gäste dort und man hieß uns aufs herzlichste Willkommen. Beeindruckend, wenn man durch den Ort hinunter ans Meer schlendert und sieht wie an den schwarzen Glimmerschieferfelsen weißes leuchtendes Quarzgestein die Felsen wie pulsierende Adern, die mit Lebenssaft gefüllt sind, durchziehen. Nach einer Kaffeepause in oben benannter Bar verließen wir den Ort Richtung Sassari, dem Heimatort unseres Wanderführers. Von einem Besuch in der Neptungrotte am Capo Cacca wurde uns aus Sicherheitsgründen abgeraten. Die Stadt Sassari, die auf Italienisch Tatari genannt wird, wurde von Bewohnern aus Porto Torres gegründet, die sich ins Landesinnere zurückgezogen hatten. Ganz typisch für dieses Ort ist der Dialekt der Bewohner. Der „SCH“-Laut. Und wer noch die Sprache unseres Busfahrers Antonio im Ohr hat, hört dies ganz deutlich. Er spricht sassaresisch. Als Beispiel sei erwähnt das Wort „Si“, das Ja heißt. Antonio sprach „Schi“ Die flächenmäßig größte Provinz Italiens brachte 2 Staatspräsidenten hervor, die im letzten Jahrhundert Italien regierten. Mario Senti und Francesco Cosigo. Darauf ist man natürlich stolz. Sassari hat auch eine Universität. In ihr hatte unser Wanderführer, als er vor 36 Jahren hierher auswanderte, Agrarwissenschaft studiert und dabei seine jetzige Frau kennengelernt. Detlef wollte uns die wunderbare Bibliothek der Uni zeigen. Und obwohl man ihn dort noch kannte wurde uns der Besuch verweigert. Angeblich wegen einer wichtigen Konferenz. Der Tourismus in Sassari ist zum erliegen gekommen. Man merkte es deutlich wenn man durch die Stadt ging. Vieles ist geschlossen und für einen Tourismus gar nicht vorbereitet. Grund dafür liegt in der Vergangenheit. Ein Jahrzehnt lang wurde die Stadt komplett umgebaut, saniert und neu hergerichtet. Und die sassaresische Regierung beschloss, solange auch noch der Covid-Virus präsent ist, wird man keinen Tourismus anbieten. Besucht man Restaurants oder Geschäfte ist zwar heute für Besucher kein Maskenzwang mehr, die Angestellten aber tragen nach wie Masken. Keine Touristen in Sassari, dafür jede Menge Chinesen, Singalesen und Ukrainerinnen. Der Anteil an Chinesen ist am höchsten. Die Stadtführung mit Detlef war sehr informativ und kurzweilig bevor es für alle hieß: Zeit zur freien Verfügung und Treffpunkt hier am Hauptplatz von Sassari, dem Piazza de Italia. Inmitten des Platzes steht majestätisch die Statue des Königs von Italien, Vittorio de Emanuele und dahinter imposant sein riesiges Regierungsgebäude. Ein kurzer Blick in den Innenhof war gewährt worden. Nach etwaigen Besuchen in den umliegenden Bars, Kaffees oder Restaurants wollten wir uns alle wieder an der Piazza treffen um gemeinsam zum archäologischen Museum der Stadt zu gehen. Ein kleiner Schreck erwischte die Gruppe, aber mit glücklichem Ausgang. Eine Dame hatte sich im Wirrwarr der Straßen verlaufen und fand nicht mehr zum Treffpunkt zurück. Detlef und ich saßen gerade in einem Kaffee als ihn ein Anruf erreichte, er möge doch bitte die Dame abholen. Eine Verkettung verschiedener Umstände brachte diese Situation. Die Dame wollte noch schnell einen Einkauf tätigen und hatte ihren Rucksack samt Mobiltelefon ihrer Freundin zur Aufbewahrung übergeben. Somit konnte sie niemand erreichen. Und in solchen Momenten zeigt sich die gesamte Gastfreundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Sarden. Es regnete immer noch. Die Dame stand nur mit einem Hemd bekleidet im strömenden Regen vor einer Bar. Ein Mitarbeiter in der Bar sah die durchnässte Frau, hatte Erbarmen und bat sie herein zu kommen. Er beruhigte sie erst einmal und spendierte ihr einen wärmenden Kaffee. Irgendwie verständigten sich die beiden und der Barmann rief im Hotel an, das dann unseren Wanderführer anrief. Ein wirklich schönes und für die betreffende Person sicher ein unvergessliches Erlebnis, das erwähnenswert sein darf. Auf allgemeinen Wunsch und um dem Regen zu entfliehen wollten wir dem archäologischen Museum besichtigen. Anfängliche Missverständnissen in der Kommunikation zwischen Wanderführer und Museumsleitung wurden ausgeräumt und wir konnten das Museum besuchen. Leider waren nicht alle Räume wegen Renovierung oder Umbau zugänglich, aber ein kleiner Teil, der antiken Fundstücke und eine Ausstellung über sardische Folklore beinhaltete, konnte besichtigt werden. Gleich am Eingang empfing uns eine riesige weibliche Figur, bestehend aus lauter alltagstauglichen Röcken aus den verschiedenen Provinzen Sardiniens. Geschaffen durch den uns mittlerweile bekannten Künstler Antonio Marras. Die Museumsleitung mit Detlef zusammen führten uns souverän durch die Räume und erklärten uns die Ausstellungsstücke. Staunend standen wir vor so mancher Tracht und bewunderten die feinen und filigranen Arbeiten an den Stickereien der einzelnen Stücke. Egal, ob Oberteile, Blusen, Westen oder Röcke. Die Farbenpracht der einzelnen Trachten war überwältigend, da sie exakt beleuchtet vor schwarzem Hintergrund stilvoll in Szene gesetzt waren. Die Show erzielte ihren Effekt und die 4 € Eintritt pro Person waren es wert. Der Regen hat aufgehört und auf der Heimfahrt kam sogar noch die Sonne heraus. Einige der Reisenden wollten den Tag noch nicht beenden und so machte Antonio freundlicherweise einen kleinen Abstecher in den Ort Fertilia und ließ die Leute dort aussteigen. Für den Rest ging es zurück ins Hotel.


Die Nurra und das Meer

Die Nurra und das Meer Auf Grund der wieder zu erwartenden Regenfälle in den Bergen der Limbara entschlossen wir diese Wanderung ganz abzusagen. Bedingt durch die starken Regenfälle der letzten Tage in diesem Gebiet wären die Wege ausgewaschen, schlammig und die Felsen rutschig und somit nicht mehr trittsicher gewesen. Und da Detlef für die Sicherheit der Gruppe verantwortlich war, entschied er sich für diese Maßnahme. Das Regenradar zeigte aber für die Nordwestküste bei Stintino herrliches Wetter an und so konnte man die Wanderung in der Nurra machen, die wir bereits einige Tage früher verschoben hatten. Beim Blick aus dem Busfenster zog eine eindrucksvolle Landschaft an unserem Auge vorbei. Wenn es hier Zypressenbäume gäbe, könnte man die Landschaft mit der Toskana verwechseln. Sanfte und weitreichende Hügel überzogen die Landschaft, blühende Felder in allen möglichen Farben und zwischen ihnen unzählige Schafherden auf Nahrungssuche. Die Tiere müssen sich wie im Paradies fühlen bei der salzhaltigen Luft, dem Wind und den vielen Kräutern auf den saftigen satten Grün der Weiden. Wir erreichte Biancareddu und die Residence Villagio Nurra, unseren Ausgangspunkt der Wanderung. Der Weg führte zunächst auf einer Kiesstrasse leicht den Berg hinauf. Vorbei an majestätisch hohen, aber um diese Zeit bereits abgestorbenen Agavenblüten. Wohin man schaute, die Macchia ist allgegenwärtig. Dichte Wacholdersträucher inmitten einem Meer von gelben Margeriten und dazwischen blühender Mohn, bis der Weg plötzlich versperrt war. Abgeschlossen mit einem massiven Eisentor. Detlef erklärte uns, dass das nicht zulässig ist, einfach einen Weg zu sperren und zum Privatgrund zu erklären, wenn keine offizielle Genehmigung hierfür von der Gemeinde vorliegt. Die Wege müssen für Wanderer offen bleiben. Also überwanden wir einfach das Hindernis und gingen weiter. Nach ein paar Meter war dann doch Schluss mit Lustig. Aus weiter Entfernung rief uns der Bauer etwas Unverständliches zu und gestikulierte wild mit den Armen. Es war nicht so schwer zu erkennen, dass er uns aufforderte das Gelände zu verlassen. Um ihn nicht zu verärgern drehten wir um und umwanderten sein angebliches Territorium. Detlef hat sich vorgenommen, bei Gelegenheit den Bauern zu fragen warum er den Weg gesperrt hat. Zum Glück gibt es ja viele Wege die zum Ziel führen. Zum Meer kamen wir deshalb nicht, dafür zu einer eindrucksvollen 12t Holzbrücke über den Fluß Riu Fliumi. Gut dass es heute Digitalfotoapparate gibt. Früher mit den 36iger Diafilmen wäre die Entwicklung der Bilder am Ende des Urlaubs sehr teuer gekommen. Nach 3 Stunden Wanderung über den sanften Hügeln holte uns der Bus wieder ab und brachte uns in das kleine Fischerdorf Stitino. Von dort erreichten wir nach einigen Minuten Fußmarsch den berühmten und schönsten Strand Sardiniens. Den Strand von la Pelosa. La Pelosa heißt auf deutsch, „Die Behaarte“. Wie dieser Name zustande kam, rätselt man noch heute. Die Sonne schien, das Meer repräsentierte sich in seinen prachtvollsten Blautönen, von hellblau über türkis bis hin zum schönsten königsblau. Und für die Lebendigkeit sorgte die schäumende weiße Gischt wenn sich das Wasser am Strand verlief. Violette Mittagsblumen und gelbe Margeriten stehen im Kontrast zum funkelnden Meer. Dahinter der markante Turm von Pelosa. Man fühlte sich in einer anderen Welt. Gleichsam wie an den Stränden von Südsee oder Karibik. Und genau an diesem wunderschönen Platz steht eines der ganz wenigen Restaurants Sardiniens, die direkt am Strand liegen. Das La Pelosetta. Sehr freundliches Personal, mit einer guten Auswahl an Speisen, von Meeresfrüchten über frische Langusten bis hin zu Pizzas und Paninis. Die Preise sind human. Und genau an diesem Ort, wo schön die wärmende Sonne auf die Terrasse schien, nahmen wir Platz und ließen unsere Blicke hinaus aufs weite Meer schweifen und genossen die Melodie der sich brechenden Wellen. Drüben Sandstrand herrschte bereits reges Treiben und einige fanden sich im Wasser wieder. Genau da machten wir unsere Mittagspause. Kein anderer Platz konnte in diesem Moment schöner sein. Für das ausgefallene Picknick in den Limbarabergen, gab es hier für die Gäste die Alternative. Gegenüber dem La Pelosetta lag die ehemalige Gefängnisinsel Asinara, die 2002 aufgegeben wurde. Das ursprünglich ausbruchssichere Gefängnis musste einem Neubau in Sassari weichen, das moderner und noch sicherer war. Detlef, unser Wanderführer, kennt sogar einen ehemaligen Häftling, einen Entführer und Räuber, der dort noch einsaß und auch von dort ausbrechen konnte. Die Freundin des Häftlings holte ihn damals mit dem Boot ab. Ob da wohl Bestechung im Spiel war? Detlef kennt ihn deswegen, weil er heute geläutert ist und auf ehrliche Weise als Reiseleiter auf Sardinien seinen Lohn verdient. Seit 2002 ist diese 22km lange Insel ein Naturreservat, worauf man auch gut wandern kann. Wir gingen heute nicht auf die Insel, sondern mussten diesen schönen Ort am Meer, dort wo wir uns so wohl fühlten, wieder verlassen und fuhren zurück nach Stitina. Stitina heißt übersetzt „Dünndarm“, weil die Landzunge dort sehr schmal ist und die Straße in Schlangenlinien in den Ort hinein führt. Stitina ist ein kleines Fischerdorf, das früher vom Thunfischfang lebte. Zeugen dieser Vergangenheit sind die Bilder und Fotos an den Hauswänden, die Bewohner und ihre Arbeiten zeigen. Die riesigen Fischschwärme von einst sind verschwunden, dafür ziehen heute Touristenschwärme vorbei und beleben den Ort. Der Weg führte uns durch die Stadt hinunter zum Hafen, wo Freizeitjachten direkt neben Fischerboote lagen. Leider, und das war sehr schade, führte der Weg zurück zum Busparkplatz, der außerhalb der Stadt liegt, nicht mehr direkt am Strand entlang. Mindestens 3km mussten wir auf einem Radweg zurückwandern mit kaum Ausblick zum Meer. Schilder am Wegesrand deuteten darauf hin, dass hinter den Büschen und Bäumen sich ein Naturreservat befindet, sozusagen ein Vogelschutzgebiet, in dem auch Flamingos beheimatet sind. Gut erkennen konnte man das markante gelbe Gebäude der ehemaligen Thunfischfabrik, das heute in ein Sterne-Ressort umgebaut ist. Im Anschluß daran befand sich eine ehemalige Meersalzgewinnungsanlage. Die ehemaligen Salzteiche bieten heute eine Lebensgrundlage für verschiedene Vogelarten. Ein langer Wandertag mit vielen Eindrücken und Erlebnissen ging zu Ende. Wieder zu Hause, im Hotel, kühlten doch einige der „Wandervögel“ ihre verschwitzten Körper im erfrischenden Blau des Meeres. Ich denke, dies war für manche eine Überwindung und ein besonderes Erlebnis. Hat das Meer um diese Zeit doch nur etwa 17 Grad Celsius.


Durch die wilde Auvergne

Der letzte Tag. Noch einmal sollte es ein Höhepunkt werden. Die Sonne schien, die Temperatur angenehm, perfekt zum Wandern. Antonios herzliches Buon Giorno mit seinem Lächeln werden wir vermissen. Gemächlich steuerte er seinen Bus ins Landesinnere nach Ittiri und weiter auf eine kleine Parkbucht neben der Straße. Von hieraus startete unsere abenteuerliche Wanderung durch die Auvergne. Eine Wanderung durch noch unberührte Natur. Die Wege mussten, so wie jedes Frühjahr, immer wieder neu gesucht werden. Die Natur regeneriert sich über die Wintermonate sehr schnell. Da kann es schon passieren, dass manche Wege wieder zugewachsen und überwuchert sind, oder aber auch durch Wasser weggespült. Sardinien ist nicht Deutschland, wo Wanderwege genau festgelegt, markiert und mit Schildern ausgewiesen sind. Wo extra Schilder auf Gefahrenstellen hinweisen und um alles noch zu toppen, Geländer oder Ähnliches angebracht wird, oder im schlimmsten Fall „Betreten verboten“ steht. Sardinien ist Wildnis pur, da ist die Landschaft ursprünglich und Wege oft nicht sichtbar. Man geht querfeldein, durchquert Tierweiden, steigt über Steinmauern oder anderen natürlichen Hindernissen. Wer hier wandert muss wissen, dass er sich um sich selbst kümmern muss, mit Allem was dazu gehört. Der Weg führte uns zunächst eine Schotterstraße hoch zu einer Schafweide, die es zu durchqueren galt. In der Ferne, am Berghang, sah man die die Domus de janas, die Feenhäuser aus der Steinzeit. Die Landschaft lässt erahnen, dass wir heute Berge und Schluchten sehen werden. Wer die Alpensinfonie von Richard Strauß kennt, wird mir zustimmen, dass viele Passagen des Stückes perfekt auf diese Landschaft passen würden. Zunächst ging es gemächlich durch blühende Felder von leuchten gelbem Hahnenfuß und violettem Knabenkraut die mit dem weiß blühenden Affodill abwechselten. Diese Mischung an Farben von gelb, grün, violett, rosa, weiß und dahinter der stahlblaue Himmel war die reinste Augenweide und animierte ständig zu neuen Fotostopps. Später ging es hinein in einen Wald aus Stein- und Korkeichen. Die riesigen Äste, der Wuchs der Bäume, darunter kniehohe Farne und anderes Gestrüpp ließ eher vermuten, dass wir uns in einem Zauberwald befanden, aus dem wir einen Ausweg suchen mussten. Dazwischen immer wieder Steinmauern als Hindernisse wo es notwendig war, sich zuerst einen Übergang zu schaffen. Entweder Zweige oder Äste entfernen, oder sogar ganze Steine. Diese Mauern dienen zur Abgrenzung der Weiden, damit die Tiere nicht ausbrechen konnten. Wir erreichten das Apfeltal. Ein Stück Land umgeben von Basaltgestein und Trachyt. Woher der Name stammt konnte niemand mit Gewissheit sagen. Apfelbäume findet man heute definitv dort nicht mehr. Vielleicht in grauer Vorzeit, dass es da mal Äpfel gab. Ein steiler Anstieg durch mannshohe Affodillfeldern führte uns hinauf auf eine Hochebene. Es war ein Anblick zum Schmunzeln, wenn einzelne Köpfe da und dort mal das Blütenmeer durchbrachen. Das Plateau empfing uns mit einem wahnsinnigen Farbenmeer. Der herrliche Duft frischer Blumen und Gräser erfüllte unsere Sinne und geleitete uns hinüber zum Abgrund. Ein grandioser Ausblick wurde uns geschenkt. Der Blick streifte über die Schlucht und hunderte Meter tieferer, im Tal, graste friedlich eine Schafherd. Gegenüber, in Fels gehauen, waren wieder Feengräber aus der Steinzeit zu sehen. Die Landschaft erinnerte an Karl May, „Durch das Land der Skipetaren“. Manche sahen darin auch die eigene Heimat wieder, das Elbsandsteingebirge. Direkt am Abgrund standen die Überreste von Ställen in denen früher die Tiere ihren Unterschlupf hatten. Ein unbeschreiblicher Anblick, den kein Foto der Welt je einfangen konnte. Wir umrundeten die Hochebene und mussten in dieser Wildnis unseren Weg erneut suchen. Detlef hatte seine GPS-App, die zeigte dass hier ein Weg sein sollte. Wenn man aber keinen sah, musste man entweder weiter suchen, oder selbst einen machen. Das musste auf dieser Wanderung öfter geschehen, auch wenn dann nach 100 Metern plötzlich wieder ein Weg sichtbar wurde. Wer bisher auf der Insel noch nicht gelernt hat, was ich eingangs erwähnte, der lernt es hier definitiv. Wenn man Geduld braucht, oder es läuft nicht so, wie man es gerne hätte, gibt es auf sardisch ein schönes Wort: Pazienza. Und Pazienza brauchte man auf der Insel des Öfteren. Bei den Wanderungen querfeldein fiel auf, dass die Tiere wohl die Wege instinktiv kennen wo sie gehen müssen. Ein definitiv sicheres Zeichen für einen Weg war ihr Kot. Denn exakt da, wo wir keinen Weg sahen, lagen in kurzen Abständen ihre Abfälle wie Wegmarkierungen vor uns. Man brauchte ihnen nur zu folgen und sie brachten uns alle wohlbehalten nach 3 ½ Stunden zurück zum Ausgangspunkt. Antonio empfing uns wie immer und steuerte seinen Bus Richtung Hirten. Mit höher gestelltem Fahrwerk gings über eine Schotterpiste die genauso breit war wie der Bus selbst, hinauf zum Bauernhof Sa Tanca Ainzu bei Thiesi. Das wohlverdiente Mittagessen wartete schon auf uns und wir waren auch wirklich hungrig. Zusammen mit einer französischen Reisegruppe saßen in einer Art Saal, der als Stall gedient haben könnte, als es draußen zu regnen begann. Die ganze Familie, vom Opa bis zur jüngsten Tochter war damit beschäftigt, die Gäste zu verwöhnen und es allen recht zu machen. Ein junger Musiker spielte auf seiner Harmonika sardische Musik zur Untermalung der Stimmung. Erinnert ihr euch noch an den Geschmack des köstlichen Pane Canasau, das Fladenbrot, darauf der frische, warme Cagliata aus Schafsmilch? An die Hauptspeise, gekochtes Schaffleisch, mit Kartoffeln, Zwiebeln und Karotten? Und an den besonderen Höhepunkt des Essens, das gegrillte Spanferkel, das mit Musikbegleitung durch den Saal an den hungernden Gästen vorbei getragen wurde? Da klickten die Fotoapparate zu Hauf. In der Küche wurde das Ferkel dann zerlegt und anschließend portionsweise serviert, auch der Kopf. Dazu natürlich kredenzt, der süffige Cannonauwein. Als Degistiv kleine verschiedene Kuchenstücke, Orangen, Espresso und ganz zum Schluß Grappa, Limoncello oder Mirto. Unsere Gruppe war danach gut drauf echt gut drauf. Die Krönung des Tages und das absolute Highlight aber war unser Antonio, der Busfahrer. Der Harmonikaspieler stimmte ein Lied an und Antonio sang aus voller Brust zwei sardische Volkslieder. Und das mit einer Leidenschaft, wie sie nur Sarden haben. Wir hätten noch länger sitzen bleiben können, so gut war die Stimmung. Aber wie heißt es so schön: „ wenn es am Schönsten ist, soll man aufhören“. Nur so behält man die Erlebnisse immer in bester Erinnerung. Es hatte schon lange wieder aufgehört zu regnen als der Motor über die Straßen von Thiesi, der Peccorinostadt Sardiniens, Richtung Feritlia heulte. So mancher war noch in Erinnerung an die schönen Erlebnisse, während der Mirto seine heilende Wirkung bereits entfaltete, bevor man im Hotel ankam.


Chiao Sardegna

Sardinien, eine Insel vom Wind geboren. Noch einmal der Blick vom Balkon übers weite Meer hinüber nach Alghero. Ein riesiges Kreuzfahrtschiff ankerte draußen im blauen Ozean und war gerade dabei die Passagiere mit ihren Tenderbooten in die Stadt zu bringen. Damit war heute definitiv die Touristensaison auf der Insel gestartet. Am Strand versuchten 5 Mann mit Mistgabeln hunderte von Tonnen Seegras auf einen kleinen Anhänger zu schaufeln. Eine Sisyphusarbeit, denn die paar Kilo Seegras, die über den Tag auf diese Weise abtransportiert werden konnten, waren über Nacht in vielfacher Menge wieder angeschwemmt worden. Was spielt das schon für eine Rolle, wir haben ja Zeit. Pazienza. Jetzt, wo man sich so schön an die Insel und ihren Lebensstil gewöhnt hatte, hieß es Abschied nehmen. Einige werden sicher noch ihre Koffer gepackt haben, andere saßen mit einem Kaffee auf der Terrasse und genossen nochmal den letzten Blick aufs Meer. Wieder andere machten noch einen kleinen Spaziergang hinein nach Fertilia. Vielleicht hinunter zur alten Römerbrücke oder hinüber in das nahe Naturschutzgebiet. Vielleicht saßen sie auch noch ein letztes mal in einer der Straßenbars und genossen die Seele Sardiniens, bevor sie der Flieger zurück in die Heimat brachte.


Schlusswort

Gemeinsam haben wir viel erlebt.
Die faszinierenden Kräfte der Natur.
die Einsamkeit der sardischen Landschaft.
Die Gelassenheit, die man hier an den Tag legt.
Aber auch die Fröhlichkeit und das Lachen der Menschen mit denen wir zusammen kamen.
Im Schweiße unseres Angesichtes suchten wir die Pfade und Wege, die sich die Natur in der langen Winterpause wieder zurückerobert hatte.
Wir erforschten Gegenden die uns wie fremde Welten vorkamen und verharrten manchmal in Starre vor Staunen von der überwältigenden Schönheit und Farbenpracht Sardiniens.
Wir wurden Teil des sardischen Lebensstils, erlebten eine gemütliche Ruhe in den Städten und eine ausgezeichnete mediterrane Küche.

Das Gelingen einer Reise, die Schönheit und die Zufriedenheit zeigt sich jedoch erst im Miteinander. Kameradschaft und Zusammenhalt, gemeinsames Lachen und Reden machten die Reise zu etwas Besonderem.

Ein großes Lob und Dankeschön an Euch alle. Schön dass ihr dabei wart und ihr auch mir diese Reise zu einem unvergesslich schönen Erlebnis gemacht habt.

Ein herzliches Dankeschön gebührt auch Patrick, der die Reise managte und seinem gesamten Eberhardtteam das im Hintergrund immer für uns da war und ist.

Gracie mille

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