Reisebericht: Rundreise Japan – Land der aufgehenden Sonne

19.03. – 30.03.2023, 12 oder 14 Tage Rundreise Japan mit Tokio – Nikko – Kamakura – Vulkan Fuji – Übernachtung im Ryokan–Hotel – ursprüngliches Takayama – Shinkansen–Schnellzug – Burg Himeji – Hiroshima – Miyajima–Insel – Tee–Zeremonie – Kyoto – Nara (Termine zur EXPO 2025)


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Japan – das sind Schreine und Tempel, Wolkenkratzer und Shinkansen-Hochgeschwindigkeitszüge, der Berg Fuji, Sushi und Ramen. Das Land der aufgehenden Sonne, ist mit Worten kaum zu beschreiben. Japan ist anders, geheimnisvoll, manchmal kurios oder gar verstörend, oft überraschend, aber auch einfach nur faszinierend...
Ein Reisebericht von
Katrin Deutschbein
Katrin Deutschbein

1. Tag – Sonntag, 19.03.2023: Flug nach Tokio

Ganz entspannt um die Mittagszeit begann unsere Reise nach Japan. Von den Flughäfen Dresden, Berlin und Frankfurt aus, startete unsere Gruppe voller Spannung ins Abenteuer Japan. Alles verlief planmäßig und somit trennte uns nur noch ein etwa 12-stündiger Flug von Tokio...

2. Tag – Montag, 20.03.2023: Tokio – Skytree

Nach einem angenehmen und ruhigen Flug landeten wir am späten Vormittag überpünktlich in Tokio, der Hauptstadt Japans. Nachdem wir die erforderlichen Einreiseformalitäten recht zügig erledigen konnten und glücklicherweise auch alle Koffer angekommen waren, begrüßte uns unser örtlicher Reiseleiter Dr. Ulrich Apel – ein Japanologe aus Deutschland – in der Ankunftshalle. Hier tauschten wir noch Geld und liefen zum Bus. Dank der Zeitverschiebung von 8 Stunden blieb uns heute noch ein halber Tag für erste Unternehmungen. Unser Hotel „The Blossom Hibiya" lag ideal für eine erste fußläufige Erkundungstour durch den wunderschönen Hibiya-Park bis zum Areal des Kaiserpalastes. Am Nachmittag fuhren wir mit der Metro zum Skytree, dem mit 634 Metern Höhe höchsten Fernsehturm der Welt. Am "Skytree" angekommen, konnten wir von den verschiedenen Plattformen eine tolle Aussicht über das gesamte Stadtgebiet Tokios genießen. Anschließend führte uns ein weiterer Spaziergang entlang des Sumida-Flusses vorbei an einigen blühenden Kirschbäumen. Von hier aus war es dann auch nicht mehr weit bis zu unserem Restaurant "Tokori" im Asakusa-Viertel. Das Essen selbst mit ausgezeichnetem Kobe-Rindfleisch und diversen anderen Leckereien war eine tolle Einstimmung auf die asiatische Küche. In diesem Sinne: "Kampei – Auf eine schöne Reise!"

3. Tag – Dienstag, 21.03.2023: Tokio

Bei einem ersten Frühstück in der 11. Etage unseres Hotels mit tollen Ausblicken auf einen Teil der Skyline und einer doch außergewöhnlichen Auswahl an Speisen, stärkten wir uns für unsere weitere Entdeckungstour in Tokio. Der 21. März ist übrigens ein besonderer Tag in Japan, denn man star­tet nach den lan­gen Win­ter­mo­na­ten mit einem offi­zi­el­len Fei­er­tag in den Früh­ling. "Shun­bun no hi" (deutsch "die Früh­­lings-Tag-und-Nacht-Glei­che") nennt sich die­ses Ereig­nis, das je nach Jahr am 20. oder am 21. März statt­fin­det. Die­ser 1948 ein­ge­führ­te Fei­er­tag mar­kiert zugleich den Auf­takt zur Kirschblütenzeit. Bei bestem Wetter fuhren wir zunächst durch verschiedene Statteile Tokios zum Meiji-Schrein, der von einem weitläufigen, jedoch künstlich angelegten Wald umgeben ist. Dieser Schrein wurde zu Ehren des Meiji-Kaisers und seiner Gemahlin 1920 errichtet und zählt heute zu einem der bedeutendsten Ziele der Pilger in ganz Japan. Leider wurde diese Schrein-Anlage durch die Luftangriffe der Alliierten im Zweiten Weltkrieg zerstört, aber anschließend nach altem Vorbild wieder aufgebaut. Nach der anschließenden Besichtigung des Asakusa-Kannon-Tempels, der schon im 7. Jahrhundert gegründet wurde und somit zu den ältesten Anlagen Tokios zählt, legten wir in diesem lebhaften Viertel auch direkt eine Mittagspause ein. Danach ging es mit der Metro in Richtung Hotel zurück. Anschließend spazierten wir gemeinsam ins benachbarte Ginza-Viertel im Stadtteil Chuo-ku. Vergleichbar ist Ginza mit dem Ku-Damm in Berlin oder der Kö in Düsseldorf – mit dem einen Unterschied, dass man die komplette Straße am Wochenende für den Autoverkehr sperrt und den Fußgängern freigegeben wird. Wir drehten eine Runde durch die Lebensmittel- und Gourmetabteilung des Luxuskaufhauses Mitsukoshi und sehen dabei allerhand Neues, Kurioses aber auch Altbekanntes. Später schlenderten wir von hier aus weiter zum Nationaltheater, wo uns herrlich blühende Kirschbäume in verschiedenen Farben erwarteten. Fazit des Tages: Tokio ist unumstritten der politische, wirtschaftliche und kulturelle Mittelpunkt Japans. Hier gibt es nichts, was es nicht gäbe, und vieles, was es sonst nirgendwo gibt. Dennoch haben wir zwischen den Häuserschluchten, Shopping-Zentren und breiten Hauptstraßen auch immer wieder Parks, Grünflächen, Kanäle und traditionelle Häuser sehen können.

4. Tag – Mittwoch, 22.03.2023: Nikko

Unser heutiger Ausflug führte uns hinaus aus der Großstadt und hinein in die Natur ca. 140 km nördlich von Tokio. Auf unserer Busfahrt entführte uns Ulrich in die Geheimnisse, Schwierigkeiten und Schönheiten der japanischen Sprache. Wir erreichten schließlich Nikko und damit eines der wichtigsten Heiligtümer Japans - den Toshogu-Schrein. Hier nahmen wir uns ausreichend Zeit, um diese gigantische Anlage, malerisch umgeben von uralten Zedern, ausgiebig zu besichtigen. Das Wetter war uns weiterhin hold und so leuchteten die Farben und die mit Gold verzierten Wände und Dächer der Gebäude in ihrer ganzen Pracht. Diese Anlage ist die letzte Ruhestätte von Tokugawa Ieyasu, dem Gründer des Tokugawa-Shogunats, welches Japan über 250 Jahre lang (bis 1868) beherrschte. Das zunächst einfache Mausoleum wurde erst in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts von Nachfahren Ieyasus in die heutige spektakuläre Anlage umgewandelt. Ungewöhnlich ist, dass diese so farbenfroh und überaus reich mit Blattgold verziert ist, da die traditionelle Schrein-Architektur in Japan eher schlicht gehalten wird. Ebenfalls erstaunlich ist, dass hier noch immer shintoistische und buddhistische Elemente vereint sind, obwohl man mit der Meiji-Zeit bewusst beide Elemente trennte. Wir sahen hier unter anderem die hübsche fünfstöckige Pagode, die prunkvollen Lagerhäuser mit den berühmten drei Affen (nichts Böses sehen, nichts Böses hören, nichts Böses sagen) und vor allem das reich verzierte Yomei-mon (Sonnenaufgangstor), eines der am kunstvollsten gestalteten Bauwerke Japans. Dahinter befindet sich das Hauptgebäude des Schreins mit der Gebetshalle und der angrenzenden Haupthalle, die der Seele des Heiligen gewidmet sind. Auch das Sakashitamon-Tor mit der berühmten Schnitzerei einer schlafenden Katze durfte bei unserer Besichtigung nicht fehlen. Nun können wir das geflügelte Sprichwort der Japaner verstehen: "Sag niemals prächtig, ehe du Nikko gesehen hast". Anschließend schlängelten wir uns eine atemberaubende Serpentinenstraße hinauf auf ca. 1.300 Meter, stets mit imposanten Ausblicken auf die Bergwelt Japans mit schneebedeckten Gipfeln und uralten Wäldern. Unseren ersten Stopp legten wir am Chuzenji-See ein, der sich malerisch vor dem Nantai-Vulkan präsentiert. Wir genossen das Panorama und machten tolle Fotos mit dem letzten Schnee. Nach einer kurzen Fahrt erreichen wir die Kegon-Wasserfälle, die vom Chuzenji-See gespeist werden und sich knappe 100 Meter in die Tiefe stürzen. Schließlich fuhren wir die Serpentinen wieder hinunter und voller Eindrücke nach Tokio zurück.

5. Tag – Donnerstag, 23.03.2023: Kamakura – Fuji–Nationalpark

Heute hieß es Abschied zu nehmen von der Metropole Tokio und wir setzten unsere Reise in südliche Richtung fort. Wir fuhren über die berühmte Rainbow-Brücke stadtauswärts nach Kamakura an der japanischen Pazifikküste, die in der Shogun-Zeit eine wahre Blüte erlebte. Heutzutage zeugen noch zahlreiche aufwendig und liebevoll gestaltete Tempel bzw. Schreine von der einstigen Bedeutung der Stadt. Bei leider regnerischem Wetter besichtigten wir zunächst den Hasedera-Tempel, der Mitte des 8. Jahrhunderts errichtet wurde. Neben den Tempelgebäuden auf zwei Etagen befindet sich auch ein schön angelegter Garten und eine Höhle auf dem Gelände, die der Meeres-Göttin Benzaiten gewidmet ist. Nur gebückt kann diese besichtigt werden, und dennoch zieht es zahlreiche Pilger in ihr Inneres, die hier Kerzen entzünden und Ihre Wünsche auf kleinen Statuen der Göttin hinterlassen. Anschließend spazierten wir vom Hasedara-Tempel weiter durch Kamakura zum Großen Buddha. Die fast 12 Meter hohe Statue wurde einst innerhalb der Haupthalle des Kotokuin-Tempels beherbergt, nachdem diese aber durch Stürme und Tsunami mehrfach zerstört wurde, hat man sich Ende des 15. Jahrhunderts entschieden, den Buddha im Freien stehen zu lassen und die Halle nicht erneut zu errichten. Dennoch bietet die Statue bis heute ein beeindruckendes Bild und ein einzigartiges Fotomotiv, dass auf keiner Japanreise fehlen darf! Leider war der berühmte Fuji, der mit beachtlichen 3776 Metern höchste Berg Japans, aufgrund des schlechten Wetters heute nicht zu sehen und so entschlossen wir uns kurzerhand zum Besuch des Fujisan-Weltnaturerbe-Zentrums, das dem Fuji gewidmet ist. Es zeigt traditionelle Kunstwerke, eine riesige dreidimensionale Skulptur des Berges und Filme über die Besteigung des Berges. Nur wenige Kilometer trennten uns nun von unserem heutigen Hotel, einem typisch japanischen Ryokan. Wir essen und übernachten heute also japanisch... Was das bedeutet, erklärte uns Ulrich auf dem Weg dorthin: große, funktional eingerichtete Zimmer ohne Betten – man schläft auf Futons auf dem Boden, ein Onzen für Männer und Frauen getrennt, es gibt eine traditionelle Kleidung für alle – den Baumwoll-Yucata als Freizeitkleidung der Japaner und japanisches Essen auf höchstem Niveau! Und genau dies finden wir hier! Wir sind höchst gespannt... Nach dem Check-In trafen wir uns beim Baden im Onzen und erlebten das heiße, schwefelhaltige Quellwasser. Der Höhepunkt war das mehrgängige Abendessen, welches uns die Kunst der japanischen Küche darbot: viele Kleinigkeiten, kunstvoll angerichtet. Es gab eine bunte Auswahl wie Frühlings-Schrimps, Tofu, Lotus-Sushi, Wasabi-Creme, Tempura (frittierte Rapsknospen), gefüllten Hummer mit Miso und Sahne, Quallensalat, Miso-Suppe, Reis, gebratenen Fisch, gedämpftes Gemüse, Sukiyaki mit Rindfleisch, Gemüse und Pilzen. Nach diesem Geschmackserlebnis ging ein wiederum erlebnisreicher Tag zu Ende.

6. Tag – Freitag, 24.03.2023: Vulkan Fuji – Hakone – Ashi–See – Takayama

Ein erster morgendlicher Blick aus dem Fenster begeisterte uns, denn wir hatten einen gigantischen Blick auf den Berg der Berge – den Fujisan... Derart begeistert trafen wir uns zu einem gemeinsamen japanischen Frühstück, wo Fisch und Reis die Hauptbestandteile darstellten. Gut gestärkt verließen wir unser sehr gastfreundliches Ryokan-Hotel und machten zunächst einen kleinen Abstecher zum unweit am Kawaguchiko-See gelegenen Oishi-Park, wo wir den Fuji nochmals in seiner vollen Pracht genießen konnten – ein absoluter Traum! Der heilige Berg und Symbol des Landes ist wir eine "kleine Diva", die ihren eigenen Kopf hat und macht, was sie will. Doch heute Vormittag präsentierte sie sich wahrlich von ihrer schönsten Seite. Voller Begeisterung und mit unzähligen Fotos im Gepäck erreichten wir den malerischen Ashi See (Ashinoko) im Gebiet von Hakone. Er entstand vor über 3.000 Jahren, als der Vulkan Hakone ausbrach. Die Ufer des Ashi-Sees sind größtenteils unbebaut, abgesehen von kleinen Städten im Osten und Norden und während einer etwa 30-minütigen Schifffahrt von Togendai nach Hakonemachi konnten wir die atemberaubende Landschaft in vollen Zügen genießen. Zur Mittagszeit besuchten wir Owakudani, das "große kochende Tal", welches ebenfalls durch Eruptionen des Berges Hakone geschaffen wurde. Heute ist es bei gutem Wetter für die Öffentlichkeit zugänglich und wir kamen hier sogar mit der vulkanischen Aktivität in Berührung. Das merkten wir schon beim Aussteigen aus dem Bus, denn der Geruch von Schwefel war allgegenwärtig. Weißer Rauch stieg auf und die gelben Schwefelablagerungen waren deutlich zu sehen. Hier konnten wir übrigens auch Eier, die in den heißen Quellen gekocht werden und durch die chemische Reaktion ihre schwarze Farbe erhalten, essen und dadurch unsere Lebenszeit verlängern - naja, Glaube versetzt Berge...! Später machten wir uns schließlich mit dem Bus auf den Weg nach Takayama. Wir fuhren in die Japanischen Süd-Alpen hinein, deren Gipfel Höhen bis zu 3.000 Metern erreichen. Teilweise waren diese noch schön mit Schnee bedeckt. Nachdem wir die Hauptstraße verlassen hatten, windeten wir uns hinein in die Berge. Serpentine für Serpentine, Tunnel für Tunnel ging es in die japanische Bergwelt. Wir sahen ab und zu malerische Bergseen und hin und wieder wild lebende Affen (Rotgesichtsmakaken), Skipisten und steile Abgründe. Wir kamen uns teilweise vor wie in unseren europäischen Alpen - sowas hatten wir in Japan nicht wirklich vermutet. Der Busfahrer zeigte sein ganzes Können und hat die Pass-Straße mit Bravour gemeistert! Am Abend erreichten wir schließlich unser Hotel in Takayama.

7. Tag – Samstag, 25.03.2023: Dorf Shirakawa – Takayama

Leider erwartete uns ein verregneter Morgen... Nichts desto trotz reisten wir heute in die imposante Bergwelt westlich von Takayama und durchfuhren dabei auch einen der längsten Straßentunnel Japans, den 10,7 Kilometer langer Hida-Tunnel. Nach etwa einer Stunde Fahrtzeit erreichten wir das historische Dorf Shirakawa-go, sehr malerisch im Flusstal des Shogawa gelegen. Wie ein Museumsdorf, welches auch zum Welterbe der UNESCO ernannt wurde, empfing es uns. Über eine Hängebrücke gelangten wir in den Ortskern und besichtigten die alten Häuser, die mit dem Architekturstil namens Gassho-zukuri gebaut worden sind – strohgedeckte, bis zu 60 Grad steile Dächer, die zum Gebet gefalteten Händen ähneln. Diese Kombination der robusten Bauweise und den Eigenschaften der Strohdächer ermöglicht den Häusern, den schweren Schneefällen standzuhalten und den Schnee gleichzeitig herabgleiten zu lassen. Zurück in Takayama besuchten wir "Takayama-Jin'ya", das ehemalige Verwaltungsgebäude der Hida-Region. Das Shogunat in Edo (heute Tokyo) stellte die Region aufgrund von Bodenschätzen (Gold, Silber und Kupfer) unter direkte Kontrolle und so diente der Jin'ya genannte Komplex als Verwaltungszentrum. Eine Vielzahl der großen Gebäude stammt nicht mehr aus dem 17. Jahrhundert, sind aber hervorragend im traditionellen Stil (nahezu vollständig aus Holz) wieder errichtet worden. Wir zogen wie so oft die Schuhe aus und schauten uns den Komplex mit dem "Mutterhaus", Empfangshallen, Zimmer für die Mägde, den Vorsteher, eine kleine Folterkammer, die Küche usw. an. In den Lagerhäusern befanden sich kleine Ausstellungen, die nähere Einblicke in das bäuerliche Leben der Menschen und die Geschichte der Region ermöglichten. Mit dem Jin'ya hat man ein leider selten gewordenes Ensemble, denn die meisten historischen Gebäude, die die japanische Geschichte erzählen, sind meist Tempel, Schreine oder Burgen. Den weiteren Nachmittag verbrachten wir individuell in der schönen, historischen Altstadt von Takayama. Da die Stadt von den zahllosen Bombenangriffen während des Zweiten Weltkrieges verschont blieb, konnte sie sich über die Jahrhunderte natürlich entwickeln und kann heute eine malerische Altstadt präsentieren. Wir hatten Zeit zum Bummeln, Einkaufen, Eis essen und Genießen. Heute hatte Ulrich ein typisch japanisches Abendessen im Restaurant "Suzuya" in Takayama organisiert, in welchem wir auf dem Boden an Tischen Platz nahmen und die Füße teilweise in einer Einbuchtung unter dem Tisch verstaut wurden – das alles, nachdem wir die Schuhe selbstverständlich vor Betreten des Speiseraums ausziehen mussten. Das Restaurant ist bekannt für seine köstlich gegrillten Steak-Gerichte, wovon wir uns überzeugen konnten.

8. Tag – Sonntag, 26.03.2023: Himeji – Hiroshima

Unser Hauptgepäck ließen wir heute im Hotel zurück, denn dieses wurde via Kurier nach Kyoto geliefert. Bereits am gestrigen Abend hatten wir alle Vorbereitungen dafür abgeschlossen und somit brachen wir nach dem Frühstück zu Fuß und mit etwas Handgepäck für die darauffolgende Nacht zum wenige Gehminuten vom Hotel entfernten Bahnhof in Takayama auf. Pünktlich um 8 Uhr fuhr der Regionalzug südwärts entlang des Hida-Flusses in Richtung Nagoya ab. Dort stiegen wir in den Shinkansen-Express um, der uns zunächst nach Himeji brachte. Die Stadt Himeji ist vor allem für ihre Burg bekannt, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört und als eine der schönsten und besterhaltenen Burgen Japans gilt. Leider fehlte etwas Sonnenschein, der perfekt zu den zahlreich blühenden Kirschbäumen gepasst hätte. Weiter führte uns unsere Reise mit dem Shinkansen-Express und mit maximal 296 km/h bis nach Hiroshima, von wo aus es mit dem Taxi zum Hotel "Hilton" ging. Ein leckeres und auch typisches Abendessen wurde für uns im Restaurant "Mitchan Iseya Okonomiyaki" vorbereitet. "Okonomiyaki" ist ein sehr beliebtes japanisches Gericht, das grundsätzlich aus Teig und Kohl besteht. Diesem herzhaften Teigfladen werden weitere ausgewählte Zutaten, Saucen und Toppings – nach individuellem Geschmack – hinzugefügt! Abschließend unternahmen wir noch einen Abendspaziergang zum Friedenspark mit dem berühmten Atombombendom und vorbei am Gaslicht zum Gedenken an die Opfer der Atombombe von Hiroshima.

9. Tag – Montag, 27.03.2023: Hiroshima und die Insel Miyajima – Kyoto

Nach den zwei verregneten Tagen zuvor meinte der Wettergott es endlich wieder gut mit uns und so flanierten wir zunächst bei strahlendem Sonnenschein entlang des Friedens-Boulevards zum Friedenspark, einem üppigen Stadtpark, der zu Ehren der Opfer der Atombombe und um für einen dauerhaften Weltfrieden zu beten, eröffnet wurde. Bis zum Atombombenabwurf am 6. August 1945, stellte dies hier das Zentrum der Innenstadt Hiroshimas dar. Im Inneren des Parks befinden sich die Atombombenkuppel, das Hiroshima Friedensmusem, sowie 35 Gedenkstätten und Denkmäler mit Friedenswünschen, einschließlich dem Kenotaph für die Opfer der Atombombe und dem Kinderfriedensmonument. Jährlich, am 6. August, wird eine Friedens- und Gedenkzeremonie abgehalten. Nach dem Besuch des hiesigen Museums ging es mit Taxen zum Bahnhof von Hiroshima, um per Bahn und Fähre auf die nahe gelegene Insel Miyajima zu fahren. Hier wollten wir unbedingt das weltberühmte, bei Flut im Wasser, bei Ebbe im Schlick stehende, 16 Meter hohe Torii und die zugehörige Tempelanlage ansehen. Miyajima gilt als heilige Insel. Das Torii, 1875 erbaut und eines der meistfotografierten Sehenswürdigkeiten Japans, ist ebenso wie die zugehörigen Gebäude des Itsukushima-Schreins der Insel vorgelagert. Die gesamte Shinto-Schrein, dessen Ursprünge bis ins 6. Jahrhundert zurückreichen, steht auf Pfeilern, sodass bei Flut die ganze Anlage im Meer zu schwimmen scheint. Zum Itsukushima-Schrein gehört auch eine fünfstöckige Pagode. Seit 1996 ist der Itsukushima-Schrein UNESCO-Weltkulturerbe. Am Nachmittag fuhren wir mit dem Shinkansen nach Kyoto weiter und in Kyoto angekommen, sahen wir uns zunächst noch etwas im architektonisch sehr interessanten Bahnhofsgebäude um. Den Abschluss des Tages bildete für einen Teil der Gruppe der Besuch des Kyoto-Towers, des 131 Meter hohen Fernsehturmes. Von der Aussichtsplattform des immerhin höchsten Gebäude der Stadt erlebten wir tolle Blicke auf das nächtliche Kyoto.

10. Tag – Dienstag, 28.03.2023: Kyoto

Heute entdeckten wir Kyoto, eines der absoluten Höhepunkte einer jeden Japan-Reise. Da wir auch hier nur begrenzt Zeit hatten, besuchten wir lediglich eine Handvoll der wichtigsten kulturellen Sehenswürdigkeiten. Auch Kyoto war einst Hauptstadt Japans und Sitz des Kaisers. Und so hatte die alte japanische Kaiserstadt auch in Sachen der traditionellen japanischen Lebensweise jede Menge zu bieten. Wir besuchten zunächst den Ryoanji-Tempel mit Japans berühmtesten "Hiraniwa" (flacher Garten ohne Hügel oder Teiche). Dieser mysteriöse Steingarten entzieht sich jedem Versuch einer Beschreibung und zeigt die atemberaubende Schlichtheit und Harmonie, die der Zen-Meditation zugrunde liegen. Im weitläufigen Park gönnten wir uns noch einen schönen Spaziergang und bewunderten wieder tolle Kirschbäume in voller Blüte! Nur wenige Minuten später erreichten wir den Kinkaku-ji oder Rokuon-Ji Tempel – den Goldenen Pavillon. Errichtet wurde dieser Pavillon in einer großzügigen Tempel- und Wohnanlage von dem Shogun Ashikaga Yoshimitsu und diente ursprünglich als Reliquien-Halle. Nach dessen Tod wurde aus diesem Pavillon am Ufer des großflächigen Kyokochi-Teichs ein Zen-Tempel. Durch seine Auffälligkeit und der traditionellen Architektur ist dieser goldene Pavillon ein beliebtes Fotomotiv – und vor allem bei diesem traumhaften Wetter! Der nächste Stopp sollte der Heian-Schrein sein. Den Zugang zur Anlage bildet auch hier ein knallrotes Torii, welches das zweitgrößte Japans ist. Der Heian-Schrein wurde zum 1100. Jahrestag der Errichtung von Heian-kyo (anitker Name von Kyoto) im Jahre 1895 gebaut und stellt eine Reproduktion des Chodoins (Palast des Kaisers in alten Zeiten) dar. Besonders berühmt ist diese Anlage wegen seines Götter-Gartens, der ein Japanischer Wandelgarten im Stil der Meiji-Zeit mit vier Bereichen ist: Ostgarten, Mittelgarten, Westgarten und Südgarten. Mehrere Teiche, geschwungene Wege und die Vielzahl an Bäumen (besonders die tollen Hängekirschen) begeisterten uns! Es entstanden wieder viele geniale Bilder mit blühenden Kirschbäumen...! Nach einer ausgiebigen Mittagspause nahmen wir an einer traditionellen und aufwendigen Tee-Zeremonie teil. Wir wurden sehr herzlich begrüßt und bekamen einen Eindruck, wie man den Matcha-Pulvertee zubereitet. Dabei wird der Geist der "Wabi Sabi" geschätzt – der Geist der Trostlosigkeit und Bescheidenheit. Man konzentriert sich auf die Zubereitung des Tees an sich und das Verzehren des Tees, um seine Seele zu beruhigen. Zuvor wurde uns "Sakuramochi", eine japanische Süßigkeit, die man bis heute in Japan traditionell im Frühling isst, gereicht. Damit sollte der recht bittere Tee-Geschmack gemildert werden. Zu Fuß spazierten wir danach zurück zum Hotel. Den Abschluss des Tages bildete ein "Japanischer Abende" in Gegenwart anmutiger Geisha-Gastlichkeit und ein Abendessen mit japanischen Köstlichkeiten im Isobe Restaurant am Rande des Marujama Parks.

11. Tag – Mittwoch, 29.03.2022: Nara

An unserem letzten Reisetag im schönen Japan reisten wir mit dem Zug in die alte Hauptstadt Nara. Aus der Blütezeit der Stadt im 8. Jahrhundert stammen auch die sehenswerten historischen Bauten. Nach der Verlegung der Hauptstadt Japans nach Kyoto ging der Stadt Nara die Bedeutung leider verloren, doch die buddhistischen Tempel und Shinto-Schreine blieben mächtig! Im Jahr 1998 verlieh die UNESCO dem "alten kaiserlichen Nara" daher den Titel des Weltkulturerbes. Zunächst flanierten wir durch den Nara-Park mit seinen wild lebenden Shika-Hirschen und gelangten zum Kasuga-Taisha-Schrein. Der Legende nach wurde dieser Schrein im Jahre 768 erbaut und gehörte der einflussreichen Familie Fujiwara und sollte die Stadt Nara beschützen. Im Laufe der Zeit wurden alle Gebäude mehrmals zerstört und wiederaufgebaut. Eine Besonderheit sind die 3.000 Laternen, die alle von Besuchern gespendet wurden. Wenig später erreichten wir den buddhistischen Tempel Todai-ji, den großen östlichen Tempel, der verschiedene Superlativen aufweist – er beherbergt die weltweit größte Buddha-Statue und das zentrale Tempelgebäude soll das größte rein aus Holz gebaute Gebäude der Welt sein. Nach einer kleinen stärkenden Mittagspause ging es am frühen Nachmittag mit dem Zug nach Kyoto zurück. Unser Abschieds-Abendessen nahmen wir im Restaurant "Tengudaihoru Kyotoshijodoriten" unweit des Hotels ein.

12. Tag – Donnerstag, 30.03.2023:

Nach wahrhaft beeindruckenden Tagen in Japan sollte es heute nun wieder in Richtung Heimat gehen. Wir wurden bereits sehr zeitig zum Flughafen nach Osaka gefahren, denn bereits um 7 Uhr hob unser Flugzeug nach Tokio ab. Von Tokio aus ging es dann weiter nach Frankfurt, wo wir schließlich nach über 13 Stunden Flugzeit wohlbehalten landeten. Der Rückflug führte uns dann über das Arktische Meer und Grönland, so dass wir nun immerhin sagen können, einmal um die ganze Welt geflogen zu sein.

In Frankfurt verabschiedeten wir uns voneinander und mit vielen tollen Erfahrungen und voller Eindrücke traten wir unseren weiteren Heimweg an.

Vielen Dank nochmals an alle Reiseteilnehmer. Ich wünsche Euch alles Liebe und Gute bzw. weiterhin große Reiselust. Bleibt gesund und hoffentlich bis bald mal wieder...

Eure Reisebegleiterin Katrin

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