Reisebericht: Rundreise zu den Höhepunkten in Jordanien

20.04. – 27.04.2019, 8 Tage Amman – Jerash – Mose–Berg Nebo – Kreuzritterburg Kerak – Felsenstadt Petra – Jeeptour im Wadi Rum – Totes Meer


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Jordanien ein Land voller Mystik mit Jahrtausend alter Geschichte. Eine Reisegruppe von Eberhardt macht sich auf den Weg die Höhepunkte zu entdecken.
Ein Reisebericht von
Philipp Schmitz
Philipp Schmitz

1. Tag: Anreise

In Jordanien lebt noch der Orient und man fühlt sich vielleicht wie in den Geschichten von "Tausend und einer Nacht". Ein Land in dem die Kontraste nicht größer sein können. Die Reisegruppe von Eberhardt-Travel macht sich auf den Weg die Höhepunkte zu entdecken. Flughafen Berlin ist immer noch ein besonderes Erlebnis der negativen Art. Geduld ist dort erste Tugend. Warten, Warten und Warten ist angesagt.  Am späten Nachmittags ging es dann mit Verspätung von Deutschland los und am Abend erreichten wird die Hauptstadt des Landes. Nachdem die Einreiseformalitäten dank der Unterstützung unseres Guides erledigt waren, ging es zum Hotel. Nach dem Abendessen sanken wir  müde und voll Erwartung  in die Betten.

2. Tag: Wüstenschlösser – Stadtrundfahrt in Amman

Wüstensturm und Graupelschauer hatten wir im Orient nun nicht unbedingt auf dem Schirm - aber wir machten das Beste aus diesem Tag und der Wettergott war uns insgesamt dennoch wohlgesonnen. Nichts ist so beständig wie die Veränderung - auch an diesem Tag wurde im Hinblick auf die Regenprognosen das Programm umgestellt. Nach dem Frühstück ging es in Richtung Osten auf der Suche nach den Wüstenschlössern der Omaijaden, die als wichtige Zeugnisse der frühislamischen Epoche gelten. Hotelunterkunft, Lustschloss oder Schutzburg - unterschiedlicher konnte die Nutzung nicht sein. Begonnen mit Qusair Al Kharana (einst Hotel für die Caravanen) danach das Lustschloss Qusair Amra mit seinen erotischen Darstellungen im Badehaus. Erstaunlich europäisch - wahrscheinlich arbeiteten hier griechische Künstler. Nur so sind die für den Islam unüblichen Wandmalereien zu erklären. Zum Schluss die Burg in der Oasenstadt Qasr al Azrag in der auch Lawrence von Arabien ein Zimmer hatte.Von hier aus leitete er im Winter 1917 den arabischen Aufstand gegen das Osmanische Reich. Danach ging es zurück nach Amman.  Für den Nachmittag brauchte man eine Stärkung und eine gute Adresse war die „Windmühle"- hier tischte man uns typische Speisen auf, die sogar bei Hochzeiten serviert werden. Das Mittagsgebet war schon vorbei, aber wir suchten dennoch die Blaue Moschee auf - man kann ja Gebete ltd. den Ausführungen von Ayyad auch nachholen. Mit ungewohnter Kleiderordnung für die Frauen und ohne Schuhe betraten wir die Moschee, die lange Zeit als die größte in Jordanien galt. Amman eine Millionenmetropole - an den Hängen Haus an Haus - wie Perlen auf einer  Schnur ergibt es einen „Betonteppich" der bensonderen Art.  Den besten Ausblick auf die Stadt und dieses Schauspiel hat man am Zitadellenhügel, den wir zum Ruf des Muezzins erreichten. Mit dem Abstecher im Museum mit Figuren, die 8.000 Jahre alt waren, beendeten wir den Abstecher und zum Abschluss ging es noch in die Altstadt von Amman. Wir starteten am Amphitheater und  danach ging es durch die Gassen der Altstadt mit seinen Gemüseständen und unzähligen Geschäften - Handeln ist ausdrücklich erlaubt - ob es immer klappt hängt vom Geschick des Einzelnen ab. Über die Neustadt von Amman ging es zurück zum Hotel und mit dem Abendessen endete dieser erlebnisreiche Tag.

3. Tag:  Jerash – Ajlun

Der Weg heute führt in den Norden. Die Vegetation wurde intensiver. Oliven- u. Feigenhaine, vielfach terrassenförmig angelegt säumen unsere Wegstrecke nach Norden. Sie bilden einen schönen Kontrast zu den weißen Kalkfelsen und der rotfarbigen Erde.  Nur die Minarette und der typische Baustil verraten, dass wir nicht in deutschen Mittelgebirgen  oder gar in den Alpen sind. Hoch oben über Ajlun thront die  in den 1930-er Jahren restaurierte Festung Qala'at ar-Rabad. Im 12. Jahrhundert errichtet war die Festung Teil einer von Sultan Saladin errichteten Festungskette. Sie gilt heute als einzige mittelalterliche Burg Jordaniens und wurde über der Ruine eines Klosters errichtet. Von hier aus hatten wir im Rahmen unserer Besichtigungstour einen wunderschönen Ausblick, den alle genossen haben. Nächstes Ziel war Jerash. das seit 6.500 Jahren  ununterbrochen besiedelt ist und einst florierender Handelsplatz an der Weihrauchstraße nach Damaskus war.  Die Römer haben hier eindrucksvoll ihre Spuren hinterlassen. Nicht umsonst wird es auch das „Pompeji des Ostens" genannt. Wir bummelten durch die ehemalige römische Stadt mit ihren Tempeln, Theater und Thermen. Beim Rundgang erlebten wir gepflasterte Kolonnadenstraßen, gesäumt mit zahllosen Säulen sowie weitläufig angelegte Plätze und Brunnen. Beim Schließen der Augen konnte man das Treiben der Stadt erahnen und sich der einstigen Bedeutung der Stadt noch klarer werden. Der Artemistempel mit seinen 11 Säulen kann nur von einer Stelle aus so fotografiert werden. Dazu muss man die Stelle kennen. Natürlich kannte unser Guide diese Stelle und so konnten alle ein Bild davon machen. Mit diesen Eindrücken ging es dann wieder zum Hotel zurück.

4. Tag: Berg Nebo – Madaba – Kerak – Wadi Mousa (Felsenstadt Petra)

Es heißt Abschied nehmen von Amman und nach dem Frühstück führte uns der Weg in Richtung Berg Nebo. Auf dem Weg dorthin durften wir die Villen und das Botschaftsviertel im neuen Teil von Amman erleben. Danach hieß es etwas Geduld haben, um  den Blick aufs gelobte Land  zu erleben. Angekommen am Berg Nebo - hier also soll Moses das erste Mal das „gelobte Land" gesehen haben. Und in der Tat von dem 808 Meter hohen Berg hatten wir eine gute Sicht auf  das Jordantal, auf das Tote Meer und nach Israel. Kein Wunder das hier Papst Benedikt auf seiner Pilgerreise 2009 an dieser Stelle folgende Worte fand „Von diesem heiligen Berg lenkt Mose unseren Blick [...] auf die Erfüllung aller Verheißungen Gottes in Christus."  Ob Gläubig oder nicht - alle schweiften wie einst Moses ihren Blick in die Ferne und genossen die Aussicht. Natürlich fehlte nicht der Besuch der Kapelle mit ihren Mosaiken. Danach fuhren wir nach Madaba in der wir zur Kirche St. Georg gingen, denn hier befindet sich die älteste Darstellung von Palästina auf einer kunstvollen Landkarte aus Mosaik. Nach Freizeit u. einem leckeren Essen ging es weiter auf der Königstraßen in Richtung Süden. Karg war die Landschaft und doch wundervoll. Bald erreichten wir Wadi Mujib- den Grand Canyon Jordaniens. Bei einem Fotostopp hatten wir eine atemberauschende Aussicht in die tiefe Schlucht. Kehre um Kehre schlängelt sich die Straße in die Schlucht und wieder hinauf. Auf dieser Straße fuhren auch wir, bis wir dann über den Stausee fahrend die Kreuzritterburg von Kerak erreichten. Auf unserem Rundgang erfuhren wir viel zu dieser Anlage unter anderem, dass diese im Jahre 1188 von den Truppen Saladins 8 Monate belagert wurde. Kreuzritter und Saladin - wer kennt nicht Nathan der Weise in dessen Handlung die Geschichte der Kreuzritter und Saladin eingeflossen sind. Diese Gedanken schwangen beim Rundgang durchaus mit. Anschließend setzten wir den Weg fort und fuhren weiter nach Petra, in die sagenumwobene Stadt. Hier wohnten wir im traditionellen Petra Guesthouse direkt vor den Toren der Felsenstadt. Wir hatten gleich das Gefühl direkt bei den Nabatäern zu sein.

5. Tag: Felsenstadt Petra

Im Vorfeld hast du ein Bild vor Augen wie es vielleicht dort aussehen könnte. Doch als wir dann vor Ort waren, sah alles ganz anders aus und noch viel eindrucksvoller. Man muss es wirklich gesehen haben um die unglaubliche Schönheit dieses Ortes wirklich fassen zu können. Kein Wunder also, dass es von der UNESCO als das achte Weltwunder bezeichnet wird, obwohl erst ein Bruchteil (10 %) ausgegraben wurde. Auf den Spuren Indiana Jones wollten wir Petra entdecken,  auch wenn dazu ein Tag nicht ausreicht. Wir konzentrierten uns auf das wesentlich und durch die Schlucht Siq ging es zum Schatzhaus des Pharaos, das eigentlich ein Grabtempel war. Vielen ist dieser Ort bekannt aus dem Film  „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug", in dem die Fassade des Schatzhauses zu sehen war. Staunend verharrten wir hier und genossen den Anblick, der einem Postkartenmotiv gleich kam. Auf unserem weiteren Weg kamen wir an unzähligen weiteren Gräbern, Palästen und Theater vorbei. Immer wieder verändern sich durch das Licht die Farbnuancen, die die Gebäude in ein fast magisches Licht rückten. Auch die Felsen boten interessante Farbenspiele. Am Abend erlebten wir die Schatzkammer im Licht von tausenden von Kerzen. Dazu passende Musik und Tee - so klang dieser erlebnisreiche Tag aus.

6. Tag: Faszinierendes Wadi Rum – Weiterreise zum Toten Meer

Abschied von Petra und weiter geht es Richtung Totem Meer. Aber vorher erlebten wir das faszinierende  Wadi Rum. Entlang der einzigen Bahnstrecke Jordaniens führte der Weg zum Besucherzentrum Wadi Rum. „Weitläufig, einsam und gottähnlich" - mit diesen Worten beschrieb T. E. Lawrence einst das Wadi Rum. Schon am Besucherzentrum, das bei der Felsformation  „7 Säulen der Weisheit"  ist, wird schon klar, dass die Worte Lawrence nicht treffender sein konnten. Umgestiegen in einen Jeep erkunden wir nun dieses unberührte Areal, das uns auch das Gefühl gab, hier wie die Beduinen durch die Wadi zu ziehen. Auf unserer Tour unzählige Felsformationen, Felsmalereien und Steinzeichnungen. Ideale Filmkulisse,an denen Hollywood  Filme wie z. B. „Der Marsianer" oder „Lawrence von Arabien" oder neu der Film „Aladins Wunderlampe" gedreht haben. Nach einem Tee im Beduinenzelt und der Wanderung durch Schlucht u. Dünen ging es zum Bus zurück. Danach setzten wir mit viel "Sitzfleisch" und  durch die teilweise karge, aber bizarre Bergwelt Jordaniens unsere Reise in Richtung Totes Meer - dem niedrigsten Punkt des Landes und der Erde fort. Hier nun war unser Quartier für die nächsten 2 Nächte.

7. Tag: Baptism Site und Erholung am Toten Meer

Baptism Site ist die Taufstelle Jesus, so wird es vermutet. Dieser Ort war Ziel unseres heutigen Vormittagsausflugs. Nach der Ankunft liefen wir entlang der Johannesquelle an die Stelle wo die Taufe Jesus vor mehr als 2000 Jahren stattgefunden haben soll. Heute steht dort eine Kirche, die von zahlreichen Pilgern und Touristen besucht wird. Auch Papst Johannes Pausl II war hier im Jahre 2000. Flüsse verändern ihren Lauf -  so auch der Jordan, der noch heute der Grenzfluss zu Israel ist. 10 Meter trennen uns vom „Gelobten Land". Trotz der Entfernung für uns auf dieser Reise unerreichbar. So kehrten wir zum Hotel zurück und der Nachmittag sollte als „Fauler Nachmittag" vor der Rückreise dienen. Man muss schon mal das Phänomen erleben und Zeitung liegend im Wasser zu lesen. Viele von uns gelang dieses Experiment und so beendeten wir mit einem letzten Abendessen die Entdeckungstour Jordanien. Morgen geht es zurück nach Deutschland.

8. Tag: Rückreise nach Deutschland

Die Koffer sind gepackt und mit vielen Eindrücken geht es zurück nach Amman. Von dort brachte uns der Flieger sicher nach Deutschland zurück. Am Ende bleibt mir nur „Danke"  zu sagen, dass sie Eberhardt-Travel und mir das Vertrauen gegeben haben und gemeinsam die Höhepunkte Jordaniens erlebt haben. 
Mein Dank gilt natürlich  Ayyad unserem Guide und unserem Fahrer. Ayyad hat sein Land in beeindruckender Weise an uns vermittelt und der Fahrer lenkte uns sicher durch die kleinsten Gassen und Kurven auf unserer Wegstrecke.
Bleiben Sie gesund und reisefreudig - dies sind die besten Voraussetzungen für ein Wiedersehen auf einer anderen Tour.
Ihr
Philipp Schmitz
Reiseleiter

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