Reisebericht: Rundreise West–Kanada und Kreuzfahrt Alaska

21.07. – 06.08.2018, 17 Tage Rundreise Calgary – Banff – Rocky Mountains – Jasper – Whistler – Vancouver mit Kreuzfahrt mit Holland America Line nach Alaska durch die Inside Passage


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Eine Woche mit dem Bus durch den kanadischen Westen und anschließend mit der Celebrity Infinity Richtung Alaska- traumhafte Aussichten für unsere 15 Gäste. Schneebedeckte Gipfel, tiefgrüne Regenwälder und türkisblaue Bergseen warten auf uns!
Ein Reisebericht von
Florian Härtl
Florian Härtl

21.07.2018 – Von Frankfurt nach Calgary und Banff


Am Frankfurter Flughafen treffe ich die Gäste zum ersten Mal. Mit Flügen aus Leipzig, Dresden, Hamburg und Zürich und mit der Bahn aus Sachsen-Anhalt kamen alle mehr als rechtzeitig an Deutschlands größtem Airport an. Mit etwas Verspätung startete dann unsere Air Canada-Maschine Richtung Calgary. Nach einem ruhigen Flug, mehreren Mahlzeiten und grandiosen Aussichten auf Grönland kamen wir am Nachmittag in der größten Stadt der kanadischen Provinz Alberta an und wurden bereits von einem örtlichen Repräsentanten unserer Partneragentur sowie unserem Busfahrer Dave erwartet. Nachdem das Gepäck verladen wurde stand zunächst eine kleine Standtrundfahrt durch Calgary auf dem Programm. Vorbei an den Sportstätten der Olympischen Spiele 1988 ging es dann auf den Transcanada Highway No. 1 Richtung Rocky Mountains. Nach gut 1,5 Stunden Fahrtzeit durch die Prärie und den ersten Ausläufern der grandiosen Berglandschaft kamen wir dann in unserem Hotel im Ortzentrum von Banff an- ein nettes lodgeartiges Haus mit Pool, Sauna und Dampfbad. In unmittelbarer Nähe lag auch unser Restaurant, wo wir uns alle gemeinsam Steak mit Kartoffelpüree schmecken ließen, bevor dann alle müde und erschöpft in ihre Betten fielen.

22.07.2018 – Banff und Yoho National Park

Heute stand die Erkundung von zwei der spektakulärsten Nationalparks der kanadischen Rocky Mountains auf dem Programm, dem Banff und Yoho National Park. Nach dem reichhaltigen Frühstück ging es zunächst mit der Gondel auf den Sulphur Mountain, den Hausberg von Banff. Dank des traumhaften Wetters genossen wir die herrlichen Ausblicke auf die wunderschöne Bergwelt und erfreuten uns an den putzigen Streifenhörnchen, die am Gipfel zahlreich vertreten waren. Wieder an der Talstation angekommen sollte der weltberühmte Lake Louise unser nächstes Ziel sein. Das türkisblaue Wasser, die 3500m hohen Schneeberge im Hintergrund und das legendäre Hotel Chateau Lake Louise am Seeufer beeindruckten unsere Gäste nachhaltig. Unser nächster Stopp führte uns zum Moraine Lake, der für viele als schönster See der Rocky Mountains gilt. Der Ausblick vom „Rock Pile" ist einfach nur atemberaubend- nicht ohne Grund findet sich genau dieses Motiv auf dem Cover zahlreicher Kanada-Reiseführer. Nach einer kurzen Eis-und Kaffeepause ging es in den Yoho National Park- zunächst zu den Spiral Falls und den spektakulären Eisenbahntunnels, die spiralförmig direkt in den Berg hinein gebaut sind. Nur schade, dass gerade kein Zug vorbeikam, als wir am Aussichtspunkt waren. Von dort aus fuhren wir weiter zur Natural Bridge, einer durch den Kicking Horse River in vielen Tausend Jahren geformten natürlichen Brücke, die zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten im Yoho National Park zählt. Nach ein weiteren paar Minuten Fahrtzeit kamen wir am Emerald Lake an, einem ebenso türkisblauen Bergsee mit einer ganzen Menge Booten und regem Treiben am Seeufer. Auf der Rückfahrt nach Banff wurde dann die Frage erörtert, welcher der drei Bergseen den Gästen denn am besten gefallen hat, wobei die Meinungen doch durchaus auseinander gingen. Vor dem Abendessen spazierten wir mit einer kleinen Gruppe noch zu den Bow Falls, den bekannten Wasserfällen in Banff und fuhren zur Surprise Corner, dem besten Aussichtspunkt auf das berühmte Banff Springs Hotel. Die anderen Gäste nutzten die Zeit um noch einmal in aller Ruhe durch den Ort zu schlendern. Kulinarisch stand heute Abend Schweizer Küche auf dem Programm- Rösti mit Kalbsschnitzel- sehr lecker!

23.07.2018 – Icefields Parkway, Columbia Icefield und Athabasca Falls


Nach einem guten Frühstück ging es von Banff heute Richtung Jasper. Ab Lake Louise befanden wir uns dann auch auf dem berühmten Icefiels Parkway, einer der schönsten Panoramastraßen der Welt. Direkt am Parkway lagen zahlreiche interessante und mitunter sehr spektakuläre Aussichtspunkte, so z.B. am Bow Lake und dem wohl farblich wohl am beeindrucksten See der Rockies, dem Peyto Lake. Gegen Mittag erreichten wir dann das Besucherzentrum am Columbia Icefield, wo uns eine spektakuläre Auffahrt auf den Athabasca-Gletscher erwartete. Zunächst mit dem Bus und dann mit einem sogenannten Snow Coach ging es dann über das mehrere hundert Meter dicke Eis zu einer Plattform, wo wir etwa 20 Minuten Aufenthalt hatten und einige von uns auch das Gletscherwasser probierten, dem eine stark verjüngende Wirkung nachgesagt wird. Von unserer sympathischen Führerin Emma bekamen wir zudem zahlreiche interessante Informationen zur Beschaffenheit und zur Geschichte des Gletschers. Unser nächster Stopp führte uns zu den Athabasca Falls, den wohl spektakulärsten Wasserfällen im Jasper National Park. Obwohl es stark regnete genossen alle den beeindruckenden Ausblick auf das Naturwunder. Kurz vor der Ankunft in unseren Chalets kurz vor Jasper bekamen wir noch einmal die Gelegenheit, zwei Schwarzbären am Straßenrand zu beobachten, was bei allen Gästen für Begeisterung sorgte. Unsere Unterkunft für die nächsten beiden Nächte waren rustikale Holzchalets, wie man sie aus den Alpen kennt- gemütlich eingerichtet und das Restaurant direkt um die Ecke. Das Abendessen und insbesondere die Darbietung der Speisen kam bei allen sehr gut an- ein wunderbarer Abschluss eines erlebnisreichen Tages!

24.07. 2018 – Maligne Canyon und Maligne Lake


Nach dem Frühstück ging es zunächst nach Jasper, dem Zentrum des Jasper National Parks. Während die meisten Gäste einfach ein bisschen durch den Ort bummelten, kümmerte ich mich um die Speisen und Getränke für unser Picknick, das wir für den frühen Nachmittag am Maligne Lake geplant hatten. Bevor es jedoch soweit war, stand am Vormittag erst einmal eine Wanderung durch den spektakulären Maligne Canyon an. Vorbei an insgesamt fünf Brücken führte der Wanderweg entlang der Schlucht, immer wieder gespickt mit atemberaubenden Ausblicken auf den reißenden Fluss. Einige Gäste nahmen den Höhenweg zurück, der zwar sehr steil begann, dafür aber mit einem traumhaften Panorama kurz vor dem Ziel aufwartete. Vorbei am mysteriösen Medicine Lake, der über das Jahr hinweg immer wieder seinen Wasserstand ändert, fuhren wir zum Maligne Lake und genossen am Seeufer unser wunderbares Picknick mit mehreren Sorten Käse, Wurst und Dörrfleisch, Baguette, Oliven, Trauben, dazu verschiedene Weine aus dem Okanagan Valley in British Columbia- alles in allem sehr lecker und vor so einer Kulisse ohne Zweifel ein ganz besonderes Erlebnis. Danach ging es mit dem Boot fast über den kompletten Maligne Lake zur weltberühmten Insel Spirit Island, einem der Postkartenmotive der kanadischen Mountains schlechthin. Obwohl das Wetter nicht ganz ideal war, standen die Fotoapparate nicht still und die Insel wurde aus allen Perspektiven fotografiert. Nachdem wir mit dem Boot wieder am Ausganspunkt angekommen waren, stand unser Bus schon für die Rückfahrt zu unseren Chalets bereit. Mehrfach sahen wir auf der Rückfahrt Hirsche am Wegesrand- Bären wären uns natürlich lieber gewesen- aber was soll man machen?! Das Abendessen mundete und danach verbrachten alle noch einen gemütlichen Restabend in ihren Chalets.

25.07.2018 – Pyramid Lake, Mount Robson und Wells Gray Provincial Park


Nach dem Frühstück starteten wir Richtung Pyramid Lake- wenn auch nicht so gletscherblau wie andere Seen in den Rocky Mountains trotzdem einer der schönsten. Der Blick von der Pyramideninsel war atemberaubend! Danach hatten wir eine längere Fahrtstrecke vor uns- zunächst erst einmal raus aus dem Jasper National Park, hinein in die Provinz British Columbia. Zum Mittagessen wurde Rast gemacht am Mount Robson, dem höchsten Berg der kanadischen Rocky Mountains, der sich dank des klaren Wetters heute ohne jegliche Wolken in allerschönster Form präsentierte. Gegen 16:00 waren wir dann bereits am Hotel in Clearwater und entschieden uns für eine spontane, ungeplante Exkursion in den nahegelegenen Wells Gray Provincial Park, der insbesondere für seine spektakulären Wasserfälle bekannt ist. Zwei dieser Wasserfälle wurden von uns angesteuert- Helmcken Falls und Dawson Falls. So gut wie keine anderen Touristen und herrliche Ausblicke auf die Wassermassen- für viele sicher eines der Highlights der Reise! Zum Abendessen ging es dann auf eine echte Ranch unweit der beiden Wasserfälle. Das hervorragende Bier und der leckere Salat machten Appetit auf mehr. Leider hielten die Steaks der meisten Gäste nicht, was man sich versprochen hatte. Schade! Aber bei so wunderbaren Erlebnissen tat das der positiven Grundstimmung am Abend keinerlei Abbruch und man ließ den Tag im Hotel entspannt ausklingen.

26.07.2018 – Von Clearwater nach Whistler

Eine Mure hatte unsere ursprüngliche Strecke versperrt, sodass wir leider einen großen Umweg in Kauf nehmen mussten, um heute bis nach Whistler zu kommen. Für längere Stopps entlang der Strecke blieb daher wenig Zeit, dafür aber für umfassende Erklärungen zu verschiedensten spannenden Aspekten der kanadischen Gesellschaft, z.B. zum Thema Einwanderung, multikulturelle Gesellschaft, Bildungssystem, Sprachenvielfalt, Ureinwohner und, und, und. Was vom heutigen Tag auch ganz besonders in Erinnerung bleiben wird, ist das ausgezeichnete Frühstück und das extra für uns vorbereitete und wirklich mehr als reichhaltige Lunchpaket, das wir uns am frühen Nachmittag in der Nähe der Stadt Hope in British Columbia schmecken ließen. Danach ging es über Vancouver und anschließend entlang der traumhaft schönen Panoramastraße mit Blick auf all die vorgelagerten Pazifikinseln Richtung Whistler, wo wir gegen 18:00 eintrafen. Nach dem ausgezeichneten Abendessen in einem italienischen Restaurant schlenderten wir noch alle gemeinsam durch den bekannten Wintersportort, in dem im Jahre 2010 zahlreiche Wettkämpfe der Olympischen Winterspiele stattfanden. Alles in allem ein sehr gelungener und entspannter Abschluss eines langen Tages im Bus.

27.07.2018 – Von Whistler nach Vancouver

Von Whistler aus ging es nach dem Frühstück zunächst zu einer kleinen Wanderung auf den Cypress Mountain. Statt des erhofften Aussichtspunktes erreichten wir ein ehemaliges Skicamp und zwei kleine Bergseen- auch sehr nett. Anschließend stand eine Rundfahrt durch den Stanley Park auf dem Programm, zuerst zum Third Beach, anschließend zu den Totempfählen mit spektakulärem Blick auf die Skyline. Von dort aus fuhren wir Richtung Downtown, vorbei an all den großen Wolkenkratzern zur Canada Place, vorbei an Gastown, durch Chinatown und anschließend zum Hotel, wo wir uns fast ein bisschen wehmütig von unserem Busfahrer Dave verabschiedeten . Eine tolle fahrerische Leistung in den letzten sieben Tagen und ein sympathischer Zeitgenosse noch dazu! Nach der Verabschiedung ging es zu Fuß weiter, zunächst zum Robson Square und anschließend durch Gastown, der Altstadt von Vancouver, wenngleich die meisten Gebäude kaum älter als 130 Jahre alt sind. Insbesondere die berühmte dampfbetriebene Steam Clock und die Statue des Gründungsvaters bzw. Namensgebers des Stadtteils, dem legendären Barbetreiber Gassy Jack sind klassische Anlaufpunkte für Touristengruppen in Gastown. Anschließend hatten alle Gäste Freizeit und konnten den Rest der Stadt auf eigene Faust erkunden. Zum Abendessen trafen wir uns wieder in einem erstklassigen italienischen Restaurant und ließen uns die drei Gänge wie immer schmecken. Auch der Ausblick auf die Wolkenkratzer, den man von den meisten Zimmern hatte, ist nicht zu verachten. In jedem Fall ein exzellentes Hotel!

28.07.2018 – Fakultativer Ausflug nach Vancouver Island


Ganz früh ging es heute los, zumindest für die 10 Teilnehmer des fakultativen Ausflugs nach Vancouver Island. Ein kleines Stück mit dem Bus, dann 1,5 Stunden mit der Fähre und nochmals ein paar Kilometer im Bus, dann waren wir endlich in Victoria, der schmucken Hauptstadt der Provinz British Columbia. Sehr britisch geprägt ist die Stadt, für viele die britischste Stadt außerhalb des Vereinigten Königreichs. Sehr sehenswert waren in jedem Fall das Parlamentsgebäude, vor dem wir einer kleiner Theatervorführung über die Geschichte der Stadt beiwohnen durften, sowie das exquisite Empress Hotel im Chateau-Stil. Durch die wirklich sehr englisch anmutende Altstadt ging es nach Chinatown, der zweitältesten in Nordamerika. Mittag gab's heute für jeden individuell im Lokal seiner Wahl. Am Nachmittag stand dann der Besuch der wunderschönen Butchart Gardens auf dem Programm, einer großen Gartenlandschaft mit verschiedenen Themengärten. Insbesondere der Versunkene und der Japanische Garten beeindruckten unsere Gäste, aber auch insgesamt zeigte sich die Parkanlage in einem äußerst gepflegten Zustand. Nach knapp zwei Stunden Aufenthalt ging es dann wieder Richtung Fähre und zurück aufs Festland. Abendessen war für heute keines vorgebucht. Drei Pärchen und ich entschieden uns für den nahegelegen Irish Pub, der tatsächlich mit hervorragendem Essen und einer riesigen Bierauswahl punktete. Anschließend gab es noch ein weiteres Feierabendbier in einem Pub direkt um die Ecke, bevor alle müde und zufrieden in ihre Betten fielen und sich auf den Beginn der morgigen Kreuzfahrt freuten.

29.07.2018 – Einschiffung, Abfahrt aus Vancouver


Nach dem Frühstück wurden wir am Hotel abgeholt und ab ging's zum Hafen, denn heute stand die Einschiffung an. Wider Erwarten dauerte diese, inklusive der Einreiseformalitäten überhaupt nicht lange- innerhalb von einer Stunde waren wir auf dem Schiff, genossen unseren Willkommensdrink und anschließend die strahlende Sonne an Deck der Celebrity Infinity. Gegen Mittag konnten wir dann unsere Zimmer beziehen. Nach der Sicherheitsübung und dem Ablagen des Schiffes aus dem Hafen von Vancouver trafen wir uns alle auf der Sonnenterrasse und besprachen wichtige organisatorische Dinge. Zum Abendessen ging es ins Trellis, eines der schicken A-la-Carte-Restaurants an Bord der Celebrity Infinity. Die Auswahl an wohlklingenden Gerichten und passenden Weinen war beträchtlich und auch geschmacklich enttäuschte das Lokal nicht. Danach kamen einige von uns zum ersten Mal in den Genuss der Band Downtown, die uns auch an den nächsten Abenden immer wieder schöne Stunden mit ihrer Live-Musik bescheren sollte. Alles in allem ein gelungener erster Tag auf dem Schiff!

30.07.2018 – Tag auf See– Inside Passage

Heute stand ein kompletter Tag auf See an. Leider hatte sich das Wetter ein bisschen verschlechtert- entsprechend voll waren Sauna und Whirlpools. Nach dem Frühstück trafen wir uns mit der Gruppe und besprachen den nächsten Tag: Am Icy Strait Point wollten wir den Ort und die Umgebung auf eigene Faust erkunden und keinen der relativ preisintensiven Schiffsausflüge buchen. Nach dem Treffen ging jeder wieder seiner Wege- bis zum Abendessen, das heute nochmal deutlich besser war als gestern. Höhepunkt des heutigen Abends war die „Silent Disco", wo jeder Teilnehmer ein paar Kopfhörer bekam und aus drei Kanälen seine Lieblingsmusik auswählen konnte. So tanzte am Ende jeder zu seiner eigenen Musik und trotzdem hatten alle eine Menge Spaß- genauso wie bei der darauffolgenden Live-Musik auf Deck 11. Das Musikprogramm an Bord ist wirklich spitze!

31.07.2018 – Icy Strait Point


Nach dem Frühstück und dem vormittäglichen Treffen legte das Schiff kurz nach dem Mittag am Icy Strait Point an- unser erster Stopp in Alaska und angeblich der Ort mit der höchsten Bärenpopulation weltweit. Früher wurden am Icy Strait Point Fischkonserven hergestellt und in alle Welt verschickt. Heute erinnert ein Museum an diese Zeit. Vom Hafen aus unternahmen wir zunächst einen kleinen Spaziergang auf einen Naturpfad. Was für herrliche Wälder! Eigentlich wollten wir tiefer in den Wald, aber leider führte kein einziger Wanderweg hinein, sodass wir zunächst weiter am Ufer entlangspazierten bis wir ins Dorf Hoonah kamen. Spannend und zugleich deprimierend zu erleben, wie die Nachfahren der Tlingit-Indianer heute leben- ohne Beschäftigung, ohne Perspektive, aber trotzdem immer bestrebt, die eigene Kultur zu erhalten. Auch oberhalb des Dorfes Hoonah gab es keinen einzigen Wanderweg zurück zum Icy Strait Point. So entschied sich die Gruppe, am Ufer wieder zurück zum Schiff zu laufen. Ich versuchte weiter mein Glück, aber auch nach längerem Suchen entdeckte ich nicht einmal die Spur eines Wanderweges. Lediglich ein relativ stark befahrener Schotterweg führte hoch in den Wald, nur leider in die falsche Richtung. Wenigstens kreuzten noch zwei Sitka-Schwarzschwanzrehe meinen Weg und kamen mir ganz nah, ohne jegliche Scheu zu zeigen- sicherlich einer der Höhepunkte des heutigen Tages. Nachdem alle wieder auf dem Schiff waren, legte die Celebrity Infinity gegen 20:30 ab. Das Abendessen erfolgte heute individuell und wie schon in den letzten Tagen trafen sich alle Tanzbegeisterten ab 22:00 wieder auf Deck 11.

01.08.2018 – Tag auf See– Hubbard Glacier


Das Highlight des Tages stand die direkt morgens auf dem Programm: der Hubbard-Gletscher. Noch wenige Minuten bevor wir uns dem Gletscher näherten, herrschte dichter Nebel. Und dann auf einmal- wie als ob sich ein Vorhang zur Seite schob, lichtete sich der Nebel und der majestätische Gletscher kam zum Vorschein- ein gigantischer Anblick! Das heutige Treffen fand wegen der Gletscherpassage erst um 12:00 statt, insbesondere ging es um die Besprechung des morgigen Ausflugs in Alaskas Hauptstadt Juneau. Der restliche Tag stand zur freien Verfügung- Sauna, Fitness, Schwimmen, Schlemmen, Lesen, Schlafen, Shoppen- jeder ging seinen Lieblingsbeschäftigungen nach. Nach dem Abendessen wurde selbstverständlich wieder getanzt- allerdings nicht ganz so lange, denn morgen solte es schon zeitig losgehen.

02.08.2018 – Juneau


Nach dem Frühstück trafen wir uns alle vor dem Schiff, das bereits um 7:30 in Juneau angelegt hatte. Unser Guide erwartete uns bereits- eine junge Dame aus Salt Lake City, die während der Sommermonate in Alaska als Touristenführerin und Fahrerin jobbte. Zunächst fuhr sie mit uns zm Mendenhall-Gletscher, wo wir eine kurze Wanderung zu den Nugget Falls unternahmen. Die spektakulären Wasserfälle, die direkt in den vorgelagerten Mendenhall Lake stürzen, beeindruckten alle unsere Gäste nachhaltig. Von dort aus ging es zu einer Lachsbrüterei, in der kleine Lachse das Licht der Welt erblicken und dann als erwachsene Lachse zum Laichen wieder zurückkommen. Die Art und Weise, wie Lachse vor dem Laichen jedoch getötet werden, um dann den weiblichen Lachsen die Eier aus dem Bauch zu schneiden, schockierte uns alle. Zum Ende unserer Tour wurden wir an der Talstation des Mount Roberts abgesetzt und jeder konnte sich individuell entscheiden, ob er direkt auf Juneaus Hausberg fahren oder lieber abwarten wollte, ob sich das Wetter noch verbessern würde. Ich fuhr mit einem Teil der Gruppe direkt nach oben und begab mich auf eine Wanderung auf den knapp 1200m hohen Mount Roberts. Viele Steine, müde Beine, Aussicht keine- hätte das Fazit lauten können- nichtsdestotrotz eine nette Wanderung und nach all der relativ bewegungsarmen Zeit auf dem Schiff eine sehr wohltuende Erfahrung. Danach ging es mit der Seilbahn wieder in den Ort, der natürlich auch noch erkundet werden wollte. Insbesondere der legendäre Red Dog Saloon und die Bar des Alaskan Hotels lohnten einen Besuch. Triefend nass ging es dann zurück aufs Schiff. Sauna, Abendessen und Tanzen sorgten dann wieder für warme Gedanken, während das Schiff seit 20:00 auch wieder auf See war.

03.08.2018 – Ketchikan


Nach Frühstück, Treffen und Mittagessen stand heute für fast alle Gäste ein Ausflug zur Bärenbeobachtung an. Unsere Führeein Jessi holte uns direkt am Schiff an und los ging es zum ersten Aussichtspunkt, an dem wir Robben und Weißkopfseeadler zu Gesicht bekamen, aber leider keine Bären. Nach ca. 30-minütiger Fahrt kamen wir am zweiten Aussichtspunkt an und wanderten auf einem herrlichen Wanderweg durch die tiefgrünen Regenwälder Alaskas- eine traumhafte Erfahrung! Angekommen an einer Wasserstelle, wo man angeblich in 90% der Fälle Lachse jagende Schwarzbären beobachten könnte, stieg die Spannung....doch auch hier hatten wir wieder kein Glück. So fuhren wir unverrichteter Dinge wieder zurück nach Ketchikan, schlenderten noch ein wenig durch den alten Goldgräberort mit der legendären Bordellstraße und tranken in einem urigen Saloon zum Abschluss noch ein würziges Alaska-Bier. Die Enttäuschung, dass wir keine Bären gesehen hatten, saß tief- insbesondere nachdem wir hörten, dass die anderen Gruppen, die einen ähnlichen Ausflug gebucht hatten, alle Bären zu Gesicht bekommen hatten. Da half nur noch eins- sich nach dem Abendesen bei der Silent Disco den Frust von der Seele tanzen- mit Erfolg!

04.08.2018 – Tag auf See– Inside Passage


Unser letzter Tag auf See stand an. Nach dem Frühstück und dem täglichen Treffen ging jeder nochmal seinen Lieblingsbeschäftigungen nach und genoss die letzten Stunden an Bord. Auch das Abendessen präsentierte sich heute noch einmal extraordinär, sogar mit einer Parade des kompletten gastronomischen Personals durch den Speisesaal. Nachdem die Koffer gepackt waren, trafen sich einige Gäste zur Show auf Deck 4 und anschließend standesgemäß zum letzten Mal auf Deck 11. „ABBA-Mania" hieß es heute- und so tanzten wir zu den größten Hits von ABBA bis uns dann doch die Müdigkeit einholte. Ein toller Abschluss einer wirklich wunderbaren Kreuzfahrt an die Südostküste Alaskas!

05.08.2018 – Ankunft in Vancouver, Granville Island und Rückflug nach Deutschland


Bereits um 7:00 legte unser Schiff in Vancouver an. Bei strahlend blauem Himmel genossen alle noch einmal das letzte Frühstück an Bord, bevor wir das Schiff gegen 8:15 verließen. In Vancouver erwartete uns schon unser örtlicher Guide Ursula, mit der es durch die Straßenschluchten von Downtown Vancouver ins trendige Granville Island ging- ein ehemaliges Industrieareal, das heute insbesondere für seine Markthalle berühmt ist. So wurde noch einmal ausgiebig geshoppt und die letzten kanadischen Dollar ausgegeben. Nach knapp 1,5 Stunden Aufenthalt fuhren wir mit Ursula weiter zum Flughafen. Beim Verlassen des Busses stürzte sie, fiel aufs Gesicht und verletzte sich mit ihrer Brille an der Augenbraue- ein Schockmoment zum Ende der Reise und Gott sei Dank nochmal Glück im Unglück. Der Check-In verlief dann jedoch problemlos und auch der Flug ging ohne Komplikationen, dafür aber mit vielen witzigen Filmen über die Bühne. Gefreut habe ich mich, dass es mir sogar zweimal möglich war, nämlich vor dem Abflug in Vancouver und nach der Ankunft in Frankfurt, mich in ausführlicher Form von allen Gästen zu verabschieden. Schön war's!
Ich bedanke mich für die erlebnisreichen, bärenstarken Tage in Kanada und Alaska und würde mich freuen, einige von Ihnen an der einen oder anderen Stelle einmal wiederzusehen.
Herzlichst,
Ihr Florian Härtl
Frankfurt, 14.August 2018

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Kommentare zum Reisebericht

Liebe Leser/innen des Reiseberichtes, ein absolut authentischer Reisebericht, den wir in jedem Punkt als Teilnehmende der Reisegruppe bestätigen können. Es war eine wunderschöne und sehr interessante Reise, welche wir jedermann sehr empfehlen können. Eberhardt Travel hat die Reise sehr gut organisiert. Herr Florian Härtl war der beste Reiseleiter, den wir je hatten. Liebes Eberhardt Team, wir bedanken uns auf diesem Wege für die wunderschöne Rundreise durch die Kanadischen Rocky Mountains und die Alaska Kreuzfahrt. Einen besonderen Dank möchten wir für den hervorragenden und sehr kompetenten Reiseleiter Herrn Florian Härtl aussprechen. Mit seinem fundierten Wissen und den ausgezeichneten Erklärungen über Geographie, Bevölkerung, Geschichte und Kuturen etc. hat er die Reise enorm bereichert. Seine hervorragenden Fremdsprachen Kenntnisse und sein Auslandaufenthalt in Kanada waren für uns von großem Vorteil. Auch zu erwähnen ist, dass Herr Florian Härtl mit allen Altersgruppen und Menschentypen sehr gut umgehen kann und eine besondere Fähigkeit im strukturieren und nachhaltigem Erklären hat... Nochmals grosses Dankeschön für die wunderschöne Reise. Gerne buchen wir zu gegebener Zeit auch die Ost-Kanada Reise „Indien Summer“ mit Kreuzfahrt von Eberhardt Travel. Viele herzliche Grüsse aus der Schweiz, Brigitte Heller und Dr. Franz Josef Beeler, General Manager, 4-Sterne Hotel MONOPOL Luzern und 3-Sterne Hotel ALPINA Luzern

Brigitte Heller und Dr. Franz Josef Beeler
14.08.2018