Reisebericht: Rundreise West–Kanada und Kreuzfahrt Alaska

19.08. – 06.09.2010, 17 Tage Rundreise Calgary – Banff – Rocky Mountains – Jasper – Whistler – Vancouver mit Kreuzfahrt mit Holland America Line nach Alaska durch die Inside Passage


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Kristallklare Seen, wunderschöne Berglandschaften und noch viel mehr sollten uns auf eine der schönsten Reiserouten der Welt erwarten…
Ein Reisebericht von
Nicole Niendorf

19.08.2010 – Unsere Abreise

Am 19.08.2010 traten wir unsere traumhafte Reise in den Westen Kanadas an. Dies war jedoch
nicht das erste Treffen unserer Gruppe. Einige hatten schon die Möglichkeit sich bei unserem Informationsabend kennen zu lernen. Der Haustür-Transfer-Service brachte die Gäste wohlbehütet zum Flughafen.
Die Dresdner Gäste trafen direkt am Flughafen auf mich, wo wir gemeinsam eincheckten. Die gesamte Gruppe fand dann in Frankfurt zueinander.
Nachdem nun alle am Flughafen in Frankfurt angekommen waren, begaben wir uns in unser Flugzeug, um unsere Reise anzutreten.
Nach ca. 11 Stunden erreichten wir Calgary. Gleich nachdem wir unser Gepäck abgeholt hatten, trafen wir auf unseren Reiseleiter Victor. Dieser wartete schon gespannt auf unsere Ankunft. Das Gepäck im Bus verstaut, machten wir uns auf in die Innenstadt. Nachdem wir uns etwas frisch gemacht hatten und schon die ersten Briefmarken und Telefonkarten besorgt waren, folgte das erste kanadische Abendessen in einem Restaurant in der Innenstadt von Calgary. Dies war zwar nicht weit vom Hotel entfernt, dennoch benutzten wir die Bahn um es zu erreichen. Eine Station, mehr nicht, und schon waren wir da. Wir waren nicht etwa lauffaul, aber die Bahn in der Innenstadt von Calgary ist kostenlos und so nutzen wir die Chance, um gleich ein öffentliches Verkehrsmittel des Landes auszuprobieren. Von Rind oder Lachs gestärkt, machten wir uns zurück auf den Weg in Richtung Hotel. Dort gingen wir auch gleich zu Bett, denn es war doch ein anstrengender Tag gewesen.

20.08.2010 – Calgary

Am ersten Morgen unserer Reise wartete schon unser erstes kanadisches Frühstück auf uns. Nachdem wir uns gestärkt hatten, schnappten wir unsere Koffer, brachten diese zum Bus und machten uns auf die Stadt zu erkunden.
Unser erster Höhepunkt sollte der berühmte Calgary Tower sein. Schon von weitem konnten wir ihn bewundern und es kaum erwarten alles von oben zu erkunden. Nach den ersten Fotos mit einem „Plüsch-Bären“ brachte uns der Fahrstuhl auf 190 Meter Höhe. Der Höhepunkt des Turmes ist die Glasplatte, die sich im Boden befindet. Auf diese kann man die Straßen und die Häuser direkt unter sich betrachten. Ein wunderbaren Erlebnis und wirklich weiterzuempfehlen. Aber auch der Ausblick vom Turm kann überzeugen. Leider war dieser an dem Tag nicht optimal, da die
etwas weiter entfernten Rocky Mountains verdeckt waren. Doch nicht etwa von Wolken, sondern von Rauch der aus British Columbia herüber zog. Dort gab es größere Waldbrände und der Rauch verdeckte uns nun leider die Sicht. Das sollte uns aber nicht weiter stören und wir führen weiter in die Innenstadt. Ein kleiner Spaziergang durch die Einkaufsstraße, ein Stopp am Olympia-Zentrum mitten in der Stadt und eine kurze Bahnfahrt machten die Erkundungen perfekt.
Dann hieß es auch schon Abschied nehmen von der schönen Stadt.
Doch dieser Abschied sollte uns nicht schwer fallen, denn nun würden wir ja in die Rocky Mountains fahren. Nach einer kleinen Pause an der Olympia Hall of Fame, außerhalb von Calgary, kamen wir in die Berge. Leider waren diese immer noch vom Rauch verdeckt. Aber wir ließen den Kopf nicht hängen und fuhren weiter in Richtung Canmore.
Schon bald sollte uns die erste Naturschönheit der Rockys verzaubern. Wir machten Halt am Lake Minnewanka. Ein traumhafter Blick über den türkis-blauen See bot sich uns. Fasziniert von dieser atemberaubenden Schönheit standen die Fotoapparate nicht mehr still. Bevor wir in den Bus stiegen wollte aber noch jemand „Hallo“ sagen. Ein Steinbock begrüßte uns auf der Straße.
Wir grüßten zurück und fuhren weiter hinein in den Banff-Nationalpark. Nachdem wir das wunderschöne Banff-Springs-Hotel passiert hatten, machten wir einen Stopp an den Bow-Wasserfällen. Das Wasser schoss mit einer unvorstellbaren Wucht an uns vorbei und wir suchten immer wieder nach neuen Fotopositionen. Am Ende hatte doch jeder ein schönes Foto Kasten. Auch das kleine Städchen Banff zog uns mit seinem Charme in den Bann. Am Abend erreichten wir dann Canemore und die Rocky-Mountains-Ski-Lodge. Nach dem ersten Tag voller neuer Eindrücke fielen wir dann zufrieden in unsere Betten und träumten schon von morgen…

21.08.2010 – Sulphur Mountain

Heute sollte der Tag einmal ganz anders beginnen. Zuerst stiegen wir in den Bus und dann erst konnten wir frühstücken. Das hatte natürlich auch einen ganz besonderen Grund, denn das Frühstück fand diesmal nicht im Hotel statt. Hoch oben auf den Bergen sollte es sein, auf dem Sulphur Mountain.
Leider war auch heute noch nicht viel mehr von den Rocky Mountains zu sehen, denn der Rauch blieb hartnäckig. Doch das sollte sich bald ändern… :-)
Am Sulphur Mountain angekommen, bestiegen wir eine Gondelbahn und fuhren mit dieser auf den
Berg. Oben angelangt kamen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus. Hier waren wir nun…über den Wolken und die Rocky Mountains zeigten sich in ihrer ganzen Pracht. Völlig überwältigt hatten wir schon fast vergessen, dass wir hier eigentlich frühstücken wollten. Auch während des Essens blieb uns dieser wunderschöne Blick erhalten und wir konnten uns jeden Bergzipfel ganz genau vom Frühstückstisch aus betrachten. Nach dieser reichhaltigen Mahlzeit machten einige von uns noch einen Spaziergang zum anderen Gipfel. Hinter jeder Ecke bot sich ein neuer, wunderschöner Blick über die Berge.
Während wir weiterfuhren, fuhr ein Zug neben uns in den Wäldern und an den Hängen entlang. Das sollte der nächste Höhepunkt werden, denn dieser Zug musste auch durch sogenannte
Spiraltunnel fahren. Nur so kann dieser den enormen Höhenunterschied unbeschadet überwinden. Nach etwas warten, kam er dann und wir konnten dieses faszinierende Schauspiel beobachten. Das Ende des Zuges war noch nicht einmal zu sehen, da war der Anfang aus dem ersten Tunnel schon wieder draußen. Als die Lok in den zweiten Tunnel fuhr, war das Ende des Zuges immer noch nicht durch den ersten Tunnel durch. So konnte man die vielen Wagons auf einmal betrachten wie sich einer nach dem Anderen durch die Tunnel schlängelte. Doch der nächste Höhepunkt sollte schon warten. Nach einer Fahrt durch die wunderschönen
Berge erreichten wir den Emerald Lake. Wie der Name schon sagt, ist dieser smaragdgrün. Ein traumhaftes Farbspiel verzauberte uns als wir dort ankamen. Nach einem stärkenden Mittagessen nutzen wir die Zeit die Natur rund um die See zu erkunden. Beliebt ist dieser auch bei Hochzeitspaaren. Eine romantische Hochzeit fand direkt am See statt. Wir ließen es uns nicht nehmen zu warten bis die wunderschöne Braut vor den traumhaften Kulissen des Sees auftauchte.

22.08.2010 – Lake Louise

Einer der wunderschönsten Seen der Rockys empfing uns am heutigen Tage. Im Grunde waren wir Glückskinder, denn wir hatten bisher immer wunderbares Wetter. Leider wollte sich der Lake Louise diesmal aber nur im Regen zeigen. Wir ließen uns aber nicht davon abhalten und besuchten
erst einmal das riesengroße Hotel „Chateau Louise“ welches direkt am See liegt. Der prunkvolle Bau konnte mit Eleganz und Charme überzeugen. Als der Regen nachließ verbrachten wir dann noch wunderbare Minuten am See und schossen wunderschöne Fotos. Ja, auch im Regen ist die Landschaft immer noch atemberaubend. Im Anschluss machten wir dann eine kurze Mittagspause am Bow-Lake. Doch das war nur der zweite See an diesem Tag. Der dritte sollte noch folgen. Nach einem kleinen Spaziergang durch den Wald lag er
plötzlich vor uns, der Peyto-Lake. Von einem Aussichtspunkt hatten wir einen direkten Blick auf diesen riesigen und wunderschönen türkisblauen See inmitten des Bergpanoramas. Weiter ging es dann entlang des bezaubernden Ice-Field-Parkway. Dieser Highway führt an mehreren Gletschern vorbei und einer ist schöner als der andere. So gibt es zum Beispiel einen Gletscher der einst
einem Krähenfuß ähnelte. Als nächstes sollte uns dann der Gletscher erwarten, der uns Zutritt gewährte, der Athabaska-Gletscher. Mit einem riesigen Schneebus fuhren wir direkt auf den Gletscher hinauf. So betraten wir richtiges Gletschereis und die Sonne lachte uns an. Nur eine blaue Stelle im Himmel und diese lag direkt über uns…ein Traum. Das Eis glitzerte und funkelte und jeder bekam sein persönliches Bild von sich auf dem Eis. Nach diesen faszinierenden Natureindrücken erreichten wir dann unsere Unterkunft für die nächsten 2 Nächte. Diese lag nicht etwa zentral in einer Stadt sondern mitten in der Wildnis. Nur der leere Highway und zahlreiche Bäume umgaben unsere Unterkunft. Ein kleiner Weg hinter dem Hotel führte zum kleinen Sunwapta Wasserfall. Viele unternahmen noch eine kleine Wanderung zu diesem…aber Vorsicht, es könnte hier auch mal ein Bär vorbei kommen!

23.08.2010 – Maligne Canyon

Nicht nur der Athabasca-Gletscher sollte uns auf dieser Reise verzaubern, auch die Athabasca-
Wasserfälle zeigten uns wie gewaltig die Natur sein kann. Massen von Wasser rauschten an uns vorbei und hinter jeder Ecke verbarg sich eine andere Naturschönheit. Eine kleine Wanderung darf auf solch einer Reise natürlich auch nicht fehlen. So kam uns der Maligne Canyon gerade recht. Durch traumhafte Schluchten schlängelte sich das Wasser und wir waren die Glücklichen die dieses Schauspiel beobachten durften. Nach so viel Natur erwartete uns dann wieder eine Stadt. Das kleine Jasper, auch durch die Eisenbahnlinie der Canadian Pazcific Railway entstanden, lud uns mit seinen freundlich gestalteten Straßen ein. Jeder schlenderte entlang spannender Geschäfte und genoss die Zeit.
Doch die Natur holte uns wieder ein. Spirit Island, das wohl berühmteste Fotomotiv Kanadas, wollten viele von uns schon immer einmal in Natura sehen. Dies ist allerdings nur mit dem Boot erreichbar. Kein Problem für uns, denn wir machten uns gleich auf und bestiegen das Boot. Nach ca. einer halben Stunde erreichten wir dann die wunderschöne Insel. Nun hatten wir einige Minuten Zeit das „Kanada-Bild“ zu schießen. Man sagt, dass dieses kleine Inselchen, umhüllt von einer traumhaften Bergkulisse inmitten des Sees all das verkörpert, was die Kanadischen Rockys darstellen. Man braucht kein großer Fotograf sein, um all diese Schönheit einfangen zu können. Wieder zurück an Land fuhren wir zurück zum Hotel, wo heute ein typisch kanadisches BBQ auf uns wartete. Bei diesem Grillabend konnte jeder dem Grillmeister über die Schulter schauen, der verschiedene leckere Speisen für uns zubereitete. So gab es Lachs, Forelle oder ein saftiges Steak.

24.08.2010 – Fahrt nach British Columbia – Mount Robson

Die Schönheit der Natur wollte uns auch am heutigen Tage nicht loslassen. Am Morgen machten
wir nach einem reichhaltigen Frühstück einen Spaziergang um die Lac Bouvert. Doch dann geschah das, an was wir schon nicht mehr glaubten. Plötzlich schallte es im Bus "ein Bär...da ist ein Bär!!!". Unser lieber Busfahrer, der Roy, setzte einige Meter mit dem Bus zurück und dort war er, der Bär! Er war zwar schon im Busch verschwunden, aber wir konnten ihn herrlich dabei beobachten wie er die Zweige des Busches beim vernaschen der Zweige beobachten. Nun waren alle froh und wir fuhren weiter zum Overlander Wasserfall. Zudem war heute der Tag der Zeitumstellung. Das heißt, wir gewannen eine Stunde….:-) und konnten so noch viel mehr sehen. Unsere Mittagspause machten wir am höchsten Punkt der Kanadischen Rocky Mountains, am Mount Robson. Mit etwas Glück kann man auch die Spitze des Berges sehen. Während wir etwas zum Mittag aßen, im Freien direkt unter dem Berg, ließen wir unsere Augen nicht von der Bergspitze. Leider wollte sich diese nicht zeigen, aber einige fanden doch eine Möglichkeit ein wunderschönes Foto mit Spitze zu schießen. Hierbei handelte es sich jedoch
nur um eine Fälschung aus dem Besucherzentrum, denn dort ist ein riesiges Bild des Berges aufgestellt worden. Doch der Berg zeigte sich trotzdem von seiner besten Seite unter wunderschönen Sonnenschein und „fast“ in seiner vollen Erscheinung. Gleich darauf überquerten die Grenze zu British Columbia und verließen somit die Provinz Alberta. Eine Stunde mehr und viele neue Dinge, die uns erwarten sollten…So kamen wir an einem kleinen Bach vorbei und was sollten wir dort sehen …? Ja, Lachse! So machten wir uns auf und liefen direkt zum Fluss hinunter. Da waren Sie, die ersten Lachse unserer Reise. Aber es sollten noch viele mehr werden… Dazu aber später mehr. Am frühen Abend erreichten wir dann unser Hotel. Bungalows im kanadischen Blockhaustil waren nun unser Heim für eine Nacht. Jeder bekam sein hochwertiges eigenes Zimmer. Das Highlight war jedoch der Gemeinschaftsraum mit einem Kamin. So konnte man Abends noch bei einem schönen Feuer zusammensitzen.

25.08.2010 – Fahrt nach Whistler

Heute sollte die längste Etappe unserer Reise vor uns liegen. Aber bevor wir uns auf den Weg machten, gingen wir über die Straße in ein kleines süßes Restaurant und genossen unser
Frühstück. Doch was sahen wir denn dort am Fenster? Das sah doch verdächtig nach Bärentatzen aus! Die Abdrücke waren im Grunde eindeutig. Und es war wirklich wahr! In der Früh um fünf kam der Bär vorbei und lehnte sich ans Fenster um zu schauen, was dort schon gebrutzelt wurde. Somit hatten wir den Beweis, Bären kommen hier wirklich auf einen Besuch vorbei.
Dann ging es weiter in Richtung Kamloops. Alle waren überrascht denn die Landschaft änderte sich völlig. Wir ließen die Berge hinter uns und erreichten eine öde, aber dennoch faszinierende Kulisse. Immer entlang des Frazer-Flusses fuhren wir weiter zur Hat Creek Ranch., die von Schwarfuß-Indianern betrieben wird. Wir werden in die Geschichte Kanadas zurück versetzt und spüren diese nun hautnah. Einst diente diese Ranch als „Raststätte“ und Unterkunft vorbeikommender
Goldsucher. Heute kann man hier die Unterkunft besichtigen, die immer noch mit den original Möbeln ausgestattet ist - das sollte man nicht verpassen. Weiter führte uns die Reise nach Lillooet, wo wir an einer deutschen Bäckerei hielten und dort gleich unsere Mittagspause verbrachten. Nun ging es wieder in die Berge. Dort machten wir einen weiteren Stopp, aber dieser sollte anders sein als alle anderen. Denn diesmal gab es etwas Besonderes. Eine Kanada-Reise ohne echten kanadischen Whisky? So geschah es, dass wir ein leckeres Glas dieses kanadischen Getränks inmitten der traumhaften Landschaft genossen. Am späten Nachmittag kamen wir dann in Whistler an. Diese kleine Stadt war Austragungsort der Olympischen Winterspiele 2010. Während unserer freien Zeit am frühen Abend bummelten wir durch die schön angelegten Straßen und fanden auch die Olympischen Ringe.

26.08.2010 – Vancouver Island

Heute ging es schon etwas früher los, denn wir mussten ja unsere Fähre nach Vancouver Island
pünktlich erreichen. Nach einer traumhaften Fahrt durch die Küstenberge und durch die Stadt West Vancouver erreichten wir unsere Fähre. Mit allem ausgestattet, wie einer Cafeteria, fuhren wir ca. 1,5 h bis zur wunderschönen Insel. Captain Vancouver umsegelte die Insel als erster und so wurde diese nach ihm benannt. Und das war kein kurzer Weg, denn Vancouver Island erstreckt sich von Nord nach Süd über 500 km. Auf dem Weg nach Victoria machten wir einen Halt, um diese wunderschöne Stadt von oben bewundern zu können. Doch von dort aus konnten wir nur erahnen was uns erwarten würde. Victoria sagt man nach, dass es die britischste Stadt außerhalb Großbritanniens ist. Das riesige Parlamentsgebäude, wunderschön gestaltete Einkaufsstraßen, das Empress Hotel und der wunderschöne Hafen versüßten unseren freien Nachmittag. Aber auch Chinatown hatte viel zu bieten. Nach dem Abendessen konnte man noch wunderschön an der Uferpromenade entlang schlendern und sich von den beleuchteten Gebäuden faszinieren lassen. Auch das Parlamentsgebäude erstrahlte in einem wunderschönen Lichtermeer. Die letzte Übernachtung auf dem Festland und am nächsten Tag kam dann schon der Tag an dem unsere Kreuzfahrt nach Alaska beginnen sollte.

27.09.2010 – Radiance oft he Seas

Nachdem wir unsere erste Schifffahrt am Morgen unternahmen, folgte auch gleich die nächste. Aber diesmal war das Schiff natürlich um einiges größer. Schon als wir am Hafen ankamen, sahen wir sie, die Radiance of he Seas. Dieser Mega-Luxus-Liner sollte nun unsere Unterkunft für die
nächsten Tage sein. Nachdem wir in die USA eingereist waren, unser Bordkonto eröffnet hatten und natürlich schnell noch ein Gruppenfoto gemacht hatten, standen wir plötzlich mitten auf dem Schiff. Es war ein überwältigendes Gefühl. So machten wir uns erst einmal auf und bezogen unsere geräumigen Kabinen. Gleich im Anschluss genossen wir dann unser erstes Essen im 11. Deck des Schiffes. Das leckere Buffet bot allerlei Dinge und wir wussten gar nicht, was wir zuerst essen sollten. Es war jedoch für jeden etwas dabei. Danach folgte dann die Sicherheitsübung an der jeder teilnehmen musste. Nun waren wir bereit unsere Kreuzfahrt anzutreten. Um 17:00 Uhr legte das riesige Schiff dann im Hafen von Vancouver ab. Alle genossen den herrlichen Ausblick auf die Stadt während die Radiance oft he Seas sich immer weiter entfernte. Nachdem wir uns nach einer kleinen Einführungsveranstaltung noch einmal getroffen hatten, folgte auch schon die nächste Mahlzeit, das Abendessen. Direkt am Fenster befanden sich unsere Tische. So konnten, während wir nobel speisen und den wunderbaren Blick auf die vorbeiziehende Landschaft genießen.

28.09.2010 – Seetag

Die erste Nacht auf dem Schiff war nun vorbei und wir genossen die Annehmlichkeiten des Schiffes in vollen Zügen. Ob das vielfältige Programm an Bord oder hier und da eine kleine Speise, niemanden wurde langweilig. Man konnte schwimmen gehen, nach Walen im Meer Ausschau halten oder einfach jede Ecke des Schiffes erkunden. Man fand immer wieder neue Dinge, die man unternehmen konnte.

29.08.2010 – Ketchikan

Nun war er da, unser erster Halt in Alaska. Die „erste“ Stadt unserer Kreuzfahrt sollte Ketchikan
sein. Nach einem entspannenden Frühstück machten wir uns auf den Weg zum ersten Programmpunkt an diesem Tag. Wir besuchten die Lumberjack-Show. Starke amerikanische Männer kämpften in einem spannenden Wettbewerb gegen starke kanadische Männer. Wir waren natürlich für unsere ansehnlichen Kanadischen Lumberjacks. Beide lieferten sich einen harten, aber auch lustigen Wettkampf. Holz hacken, sägen, an Stämmen hochklettern oder auf Baumstämmen im Wasser balancieren, das wurde uns geboten. Am Ende war doch jeder ein Gewinner, denn alle verstanden ihr Handwerk. Das ist ja auch kein Wunder, denn die Teilnehmer sind Männer, die auch an echten Meisterschaften teilnehmen.
Wer also die Meisterschaften im Fernsehen verfolgt, wird unsere Stars vielleicht wieder treffen. Gleich nach der Show machten wir uns auf und erkundeten das alte Rotlichtviertel der Stadt. Dieses befindet sich in der Creek Street. Doch tausende von Lachse hielten uns auf. Wir kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus, denn die Fische waren nicht zu zählen. Alle warteten nur darauf Flussaufwärts zu schwimmen, um zu Ihrem Laichplatz zu gelangen. Als
nächstes kamen wir an „Dollys Haus“ vorbei. Und wer begrüßte uns dort? Ja, eine wohl gekleidete Dame, ganz im alten Stil. Man muss allerdings dazu sagen, dass „Dollys Haus“ das ehemalige Bordell des Ortes zu Goldgräberzeiten war. Heute ist es ein kleines Museum. So wird auch an diesen Teil der Geschichte erinnert. Ketchikan ist gleichzeitig auch der Beginn des Gebietes der Tlingit Indianer. Noch viele Ureinwohner Alaskas leben am Rande des Städtchens. So kommt man natürlich auch an den berühmten Totempfählen nicht vorbei. Wer Souvernirs kaufen möchte, kommt hier natürlich auch nicht zu kurz. Es gibt viele tausend Dinge und man weiß nicht, was man nun am liebsten mitnehmen möchte. Am frühen Abend legte unser Schiff dann wieder ab und wir verabschiedeten uns von der „ersten“ Stadt Alaskas.

30.08.2010 – Eigentlich Icy Strait Point – nun aber doch Skagway?

Heute sollte es eigentlich direkt zum Icy Strait Point gehen. Aber leider gab es dort einen Zwischenfall und so entschied der Kapitän, dass wir direkt nach Skagway fahren würden. Das war auch nicht schlecht, denn so konnten wir schon an diesem Tag die wunderschöne Zugfahrt über den White-Pass unternehmen. Wer damals zu den vielversprechenden Goldvorkommen gelangen wollte, musste diesen Pass zu Fuß überqueren. Das dauerte teilweise mehr als 40 Tage. Zudem mussten die Goldgräber einen beachtlichen Teil an Nahrung mitbringen, um die Grenze nach Kanada überqueren zu dürfen. So ließen damals viele Lasttiere ihr Leben. Nachdem der White Pass überquert worden war, mussten die eifrigen Goldgräber noch ca. 500 Meilen auf einem Fluss zurück legen, um die Goldvorkommen zu erreichen. So beschloss man, dort eine Bahnlinie bis zur kanadischen Grenze zu bauen. Das sollte diesen anstrengenden Weg erleichtern. Leider war kurz nach der Fertigstellung
der Goldrausch vorbei und so wurde Skagway nur noch als Endstation dieser Bahnlinie genutzt. In den 80er Jahren wurde die Bahn wieder für den Tourismus geöffnet und so kamen wir nun auch in den Genuss die Mühen und Strapazen der einstigen Goldsucher nachvollziehen zu können. Die White-Pass-Railway durchquerte eine traumhafte Landschaft. Dicht am Abgrund, über Brücken aus Holz und durch Tunnel. Schließlich überquerten wir die Grenze zu Kanada. Dort wurde die Lock schnell an die andere Seite der Wagons angedockt. Wir klappten unsere Sitzlehnen um und blickten nun in die andere Richtung. Auch auf dem Weg nach unten erblickten wir immer wieder neue, spannende Dinge. Der Charme der alten Wagons ließ alles noch authentischer erscheinen. Wieder im Ort angekommen, hatte dann jeder Zeit die Stadt zu erkunden. Ob der Besuch eines Saloons, ein Spaziergang durch die Landschaft oder Shopping in den süßen Geschäften, hier wurde uns nicht langweilig. Nachdem unser Schiff auch diesen wunderschönen Ort verlassen hatte, amüsierten wir uns am Abend noch bei einer Vorstellung im Theater. Jeden Abend gab es dort ein anderes, unterhaltendes Programm.

31.08.2010 – Juneau

Unser nächster Halt war Juneau. Diese Stadt ist umgeben vom Juneau-Icefield mit seinen zahlreichen Gletschern. So machten wir auch einen Ausflug zum Mendelhall Gletscher. Leider war
es an diesem Tag etwas bewölkt. Oder sollten wir lieber sagen, es war doch besser so? Ja, denn der Gletscher zeigte sich an diesem Tag in seinem schönsten Blau. Die blaue Farbe des Eises ist an bewölkten Tagen besser zu sehen als an sonnigen. Auf unserer Fahrt erzählte uns unser Busfahrer dann noch ein paar spannende Geschichten zur Stadt. So war es einmal, dass ein Wolf die vorbeigehenden Spaziergänger mit ihren Hunden beobachtete. Dies tat er eine geraume Zeit bis er sich schließlich aus seinem Versteck traute und mit den Haushunden der Spaziergänger spielte. Völlig lieb und zutraulich wurde er auf den Namen Romeo getauft. Heute findet man noch überall Bilder von diesem zutraulichen Wolf in der Stadt. Auch eine andere Geschichte wurde uns erzählt: Man findet am Hafen eine Statue von einem ganz besonderen Hund. Dieser war eigentlich taub. Doch immer, wenn dieser runter zum Wasser ging, wusste jeder in der Stadt, dass in genau 2 Stunden ein Schiff kommen würde, obwohl man dies noch nicht sah oder hörte. Das war so beeindruckend, dass der
Hund auch heute noch am Hafen sitzt, in Form der Statue. Auch ein Weißkopfseeadler saß in den Bäumen und zeigte sich in seiner ganzen Pracht. Nachdem wir eine Lachsaufzuchtstation besucht hatten und nun alles über das Leben der Lachse erfahren hatten, fuhren wir zurück zum Schiff und stärkten und erst einmal bei einem leckeren Mittagessen auf dem Schiff. Doch der Tag sollte noch nicht vorbei sein. Der Mount Roberts wartete noch auf


uns. Mit Seilbahn fuhren wir auf diesen hinauf. So hatten wir auch die Möglichkeit unser Schiff einmal von oben betrachten zu können. Aber nicht nur das, auch die Landschaft rund um Juneau brachte uns zum Staunen. Um alles aus noch einer besseren Perspektive sehen zu können, machten wir uns auf den Weg den Mount Roberts abzuwandern. So kam es auch, dass wir in der Ferne einen Wolf beobachten konnten der plötzlich aus seinem Bau kam und laut zu heulen begann. Auch die Laute der Adler ertönten immer wieder in unsere näheren Umgebung. Nachdem wir den Gipfel erreicht hatten, genossen wir den Ausblick noch einmal. Das sollte man nicht verpasst haben, zumal die Wanderung eher ein Spaziergang war und man sich inmitten der Natur befand. Am Abend legte unser Schiff wieder ab und wir fuhren weiter in Richtung Icy Strait Point.

01.09.2010 – Icy Strait Point

Hier waren wir nun. Zwar etwas verspätet, aber das sollte uns nicht bei unserer traumhaften Reise stören. Direkt am Icy Strait Point gibt es eine ehemalige Konservenfabrik, die jetzt zu einem
Museum umgebaut wurde. Auch kleinere Souvenir-Läden befinden sich dort. Alles wird von den ansässigen Tlingit-Indianern betrieben. Wir machten einen schönen Spaziergang durch die Wildnis und konnten sogar Seelöwen im Wasser beobachten. Dann gingen wir weiter in das Dorf Hoonah. In diesem Ort wohnen die Tlingit-Indianer. Da das Gebiet noch weitestgehend unberührt vom Tourismus ist, kann man dort sehr schön sehen, wie das heutige Leben der Ureinwohner Alaskas aussieht. Viele kleine Häuser, eine Kirche und sogar eine Schule gibt es im Ort. Natürlich wollten wir noch mehr über die Kultur der Tlingit erfahren und so besuchten einige von uns einen traditionellen Tribal-Tanz. „Tribal „ bedeutet so viel wie Gemeinschaft. In einer Tanzaufführung und in einem kleinen Stück wurde uns die damalige
Lebensweise der Indianer näher gebracht. Wer wollte, durfte am Ende der Aufführung auch selbst das Tanzbein schwingen und sich in eine frühere Zeit versetzen lassen. Einige Gäste unserer Gruppe machten auch eine Walbeobachtung, die sich hier besonders anbietet. Andere begaben sich auf Bärensuche. Da in diesem Hafen nur ein Kreuzfahrtschiff pro Tag anlegen darf, kann man die Natur hier ganz entspannt genießen. Tenderboote beförderten uns hier an Land. So bestiegen wir dieses auch wieder am späten Nachmittag und fuhren zurück zum Schiff. Eine kleine kostenlose Bootsfahrt :-).

02.09.2010 – Hubbard Gletscher

Die Nacht hindurch gab der Kapitän Gas und so gelangten wir am nächsten Morgen zum
atemberaubenden Hubbard-Gletscher. Eine Wand aus Eis begrüßte uns in einem strahlenden Blau. Immer wieder brachen Eisstücke von dem riesigen Gletscher ab. Man musste nur auf ein Grollen warten, was an das Geräusch eines Donners erinnert und die Augen offen halten. Ein wunderbares Naturspektakel! Wie könnte der Tag denn schöner beginnen. Wir waren jedoch nicht die einzigen dort. Kleine Seehunde spielten direkt vor der Gletscherwand und waren genauso erstaunt und erfreut uns zu sehen wie wir sie! So setzten wir unsere Reise in Richtung Seward fort…

03.09.2010 – Seward – Anchorage

Leider ging diese traumhafte Kreuzfahrt viel zu schnell vorbei. Als wir aufwachten hatte unser Schiff schon in Seward angelegt. Schweren Herzens verließen wir unser Schiff. Draußen wartete
schon Hannelore, unsere Reiseleiterin für den heutigen Tag. Als wir losfuhren, wussten wir noch nicht, was uns an diesem Tag noch erwarten würde. Eine Landschaft aus Bergen, Seen, Flüssen, Gletschern und purer Wildnis sollten wir während unserer Busfahrt bewundern können. Kaum über Meereshöhe ragten traumhafte Berge aus dem Boden. So ließen wir es uns auch nicht nehmen in dieser wunderschönen Umgebung noch ein Guppenfoto zu machen. Kurz vor Anchorage erwartete uns dann noch ein Höhepunkt. Wir konnten aus dem Bus doch tatsächlich Wale
im Wasser beobachten. Ein einmaliges Erlebnis. Nach einer kurzen Stadtrundfahrt durch Anchorage wartete dann auch schon unser Flugzeug auf uns. Dieses brachte uns zurück nach Vancouver. Mit etwas Verspätung kamen wir in der Stadt am Pazifik an. So hatten wir schon einmal die Möglichkeit die Stadt im Lichtermeer zu sehen. Nach einem leckeren Abendessen , gingen wir dann zu Bett und träumten von unseren schönen Erlebnissen.

04.09.2010 – Vancouver

Aus der Natur in die Stadt. Aber es war nicht nur irgendeine Stadt, es war Vancouver. Umgeben von den Küstenbergen und direkt am Pazifik liegend, fasziniert diese Stadt einfach jeden. Wir begannen unseren Tag mit einer Stadtrundfahrt und sahen viele spannende Dinge. Als erstes besuchten wir den Queen Elisabeth Park. Tausende bunte Blumen zeigten sich und der Blick über die Skyline der Stadt war atemberaubend. Im Anschluss fuhren wir an traumhaften Villen vorbei, durchquerten Chinatown, sahen das Olympiastadion und erreichten schließlich den Ort an dem unsere Kreuzfahrt begann, den Canada Place. Hier konnte noch einmal jeder betrachten von wo wir vor 9 Tagen abgelegt hatten. Auch der Blick auf die gegenüberliegenden Küstenberge war ein Traum. Der Stanley-Park, größer als der Central-Park in New York, begrüßte uns mit seiner grünen Umgebung. Wir machten Stopp an der Lions-
Gate-Bridge und hatten von dort aus einen wunderschönen Blick auf das Meer. Am Nachmittag erkundete jeder die Stadt auf eigene Faust. Es gab so viel zu sehen. Und das Beste war, dass unser Hotel direkt an der English-Bay lag, also direkt im Stadtzentrum. So war auch ein gemütlicher Spaziergang im Stanley-Park möglich, der unweit des Hotels lag. Auch für letzte Souvenirkäufe blieb Zeit. Oder man genoss einfach einen Kaffee mit Blick auf die traumhafte Umgebung. Am Abend zog es dann noch einige von uns zum Abendessen in das Restaurant „Cloud 9“, welches sich auf dem Landmark-Hotel befindet. Hierbei handelt es sich um ein Drehrestaurant mit Blick über die gesamte Stadt. Was ist schöner, als beim Abendessen den Sonnenuntergang über dem Meer beobachten zu können.

05.09.2010 – Granville Island – Rückflug

…Haben Sie es gemerkt?... Wir sind leider schon am letzten Tag unserer wirklich traumhaften Reise angekommen. Wie schnell ist nur die Zeit vergangen…
Natürlich fahren wir nicht direkt zum Flughafen, sondern machen noch einen Stopp auf Granville-Island, dem alten Industriegeländer Vancouvers. Das heutige Granville Island hat mit Industrie aber nicht mehr viel zu tun. Ein niedliches und buntes Künstlerviertel ist hier entstanden. Mitten in einer alten, wunderschön gestalteten Halle befindet sich ein Lebensmittelmarkt mit allerlei Köstlichkeiten. Zudem gibt es viele kleine Läden, in denen noch die letzten Dollar Ihren Platz fanden. Mit diesen letzten, wunderschönen Eindrücken fuhren wir zum Flughafen und traten unseren Flug in die Heimat an. Noch ein kurzer Halt in Calgary und dann flogen wir in die Nacht hinein…

06.09.2010 – Ankunft in Deutschland

Gegen Mittag erreichten wir Frankfurt, wo unsere Anschlussflüge schon bereit standen. So musste sich die Gruppe nun schweren Herzens trennen. Einige blieben in Frankfurt, andere flogen nach Berlin, München oder Leipzig und nach Dresden. Nachdem der Haustür-Transfer-Service alle bis an die Haustür gebracht hatte, waren wir nun angekommen. Doch die Reise ist noch nicht vorbei…nun haben wir alle Zeit die faszinierenden Eindrücke dieser wunderbaren Reise mit unseren Fotos und Filmen noch einmal zu erleben.
Diese Reise wird uns immer in schöner Erinnerung bleiben und wer weiß, vielleicht fahren wir ja noch einmal nach Kanada oder Alaska…?

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Hallo Frau Niendorf, Sie haben sehr lebendig von dieser schönen Reise berichtet und meine Vorfreude darauf wurde nun noch grösser. Im nächsten Sommer werden mein Mann, ich und ein befreundetes Ehepaar genau diese Reise unternehmen. Vielleicht sehen wir uns? Viele Grüsse, Antje

Antje Kunze
14.09.2010

Liebe Nicole, wir sagen einfach Danke für diese komprimierten Informationen. Die Vielzahl der Eindrücke ist nicht einfach zu behalten, deshalb dient uns Ihr Bericht auch mit als Vorlage für die "Aufarbeitung" unserer Reiseerlebnisse. Respekt zollen wir Ihnen auch für die nette, umgängliche Art, auch mit den manchmal nervtötenden Fragen und Umgangstönen mancher Mitreisenden.

Andreas Schaller
14.09.2010