Reisebericht: Große Rundreise Kanada – Höhepunkte im Osten und Westen

08.09. – 27.09.2023, 20 Tage Rundreise in Ost– und West–Kanada: Montreal – Quebec – Ottawa – St. Lorenz Strom – Thousand Islands – Toronto – Niagara–Fälle – Calgary – Rocky Mountains – Banff– & Jasper–Nationalpark – Whistler – Vancouver Island – Tofino – Vancouver


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In 20 Tagen möchten wir uns auf dieser abwechslungsreichen Reise einen guten Überblick über das zweitgrößte Land der Erde verschaffen und sowohl die größten Städte als auch die Naturschönheit der Rocky Mountains sowie Strände und Wälder auf Vancouver Island erleben. Hach, das wird ein großes Abenteuer!
Ein Reisebericht von
Dr. Andreas Wolfsteller
Dr. Andreas Wolfsteller

1. Tag (Freitag, 08.09.2023): Flug nach Montréal in Ost–Kanada

Unser großes Kanada-Abenteuer beginnt! Die ersten Gäste treffen meine Bärenfamilie und ich auf dem Flughafen von Leipzig. Wir kennen die drei bereits von einer Irlandreise im letzten Jahr. Fast alle anderen Gäste treffen wir planmäßig erwartungsvoll auf dem Flughafen von Frankfurt. Mit einer scheinbar noch recht neuen 787 geht die Reise weiter nach Montréal. Die Flugzeit beträgt sieben Stunden und wir landen mit nur rund zehn Minuten Verspätung. Die Lufthansa-Besatzung hat sich redlich bemüht, uns den Flug so angenehm wie möglich zu machen, konnte jedoch gegen einige schreiende Kinder nur bedingt etwas ausrichten und hatte zwischendurch auch noch mit einem medizinischen Notfall zu kämpfen. (Manchmal sind sie wirklich nicht zu beneiden.) Die Einreise nach Kanada über die Terminals verläuft relativ unkompliziert, die Ausgabe der Koffer umso chaotischer, aber: alle Gepäckstücke und Gäste (inkl. der letzten noch fehlenden Dame aus Vancouver) kommen heil in Montréal an. Von unserem Stadtführer Louis werden wir in der Provinz Québec begrüßt und zum Hotel eskortiert. Er hat auch bereits Stadtpläne für uns vorbereitet und gibt in der Lobby ggf. noch Tipps für die Abendgestaltung. Die Temperaturen sind etwas kühler als in Deutschland, was wir als sehr angenehm empfinden. Auf 16 Gäste wartet nun im Hotelrestaurant das erste 3-Gänge-Abendessen in Kanada. Wer anschließend noch Kraft aufbringt, kann einen kleinen Spaziergang Richtung Stadtzentrum unternehmen. Gerade auch bei Nacht sehen die hell erleuchteten Hochhäuser der modernen Innenstadt dieser lebendigen frankokanadischen Metropole sehr beeindruckend aus!


2. Tag (Samstag, 09.09.2023): Stadtrundfahrt in Montréal – Weiterreise nach Québec City

Louis erwartet uns nach dem Frühstück mit unserem neuen Fahrer Ken, der uns bis Toronto begleiten wird, zur Stadtrundfahrt durch Montréal, um uns seine Heimat nun bei Tageslicht näher vorzustellen. Dazu hat er das perfekte Wetter mit viel Sonnenschein und nur wenigen leichten Wolken bestellt. Wir beginnen gleich mit einem Abstecher in die berühmte unterirdische Stadt, einem Netzwerk von Tunneln, Geschäften und Metro-Stationen, das den Montréalern den harten Winter erleichtert. Unser Einstieg befindet sich direkt unter einer Kirche, der Christ Church Cathedral, was uns verdeutlicht, wie durchlöchert und untergraben die ganze Insel ist, auf der sich Montréal befindet. Der ganze Aushub lagert in Form zweier Inseln im Sankt-Lorenz-Strom. Dort fahren wir auch gleich als Nächstes hin. Einerseits gibt es hier einen schönen Aussichtspunkt mit Blick auf Hafen, Altstadt und die Pont Jacques Cartier, andererseits befinden sich auf beiden Inseln Überbleibsel der Weltausstellung Expo 67 (z. B. Biosphère und Casino) und der Olympischen Spiele von 1976 sowie die Formel-1-Rennstrecke, der Circuit Gilles Villeneuve. Zurück auf der Île de Montréal darf nun ein Besuch des namensgebenden „Berges“ bei einer Stadtrundfahrt durch Montréal selbstverständlich nicht fehlen, zumal es oben zwei weitere schöne Aussichtspunkte mit Blick nach Süden bzw. Osten über die Stadt und den Sankt-Lorenz-Strom gibt. In der Altstadt beenden wir die Stadtrundfahrt, verabschieden uns von Louis, dem wir alles Gute für seine bevorstehende Hochzeit wünschen, und haben dort noch Zeit zur freien Verfügung, besuchen aber erstmal zusammen die Basilika Notre-Dame, die vielleicht schönste und nicht erst seit Céline Dions Märchenhochzeit berühmteste Kirche Kanadas. Der Innenraum mit Altar und Orgel wirkt wie ein Kunstwerk aus einem Guss. Von der Place d’Armes aus können wir gut zu Fuß die Altstadt erkunden und zum Rathaus, zur Place Jacques Cartier oder zum Marché Bonsecours laufen. Ken erwartet uns später am vereinbarten Treffpunkt und fährt uns zum Olympiastadion, das dem Berliner Flughafen mit seiner Baugeschichte mehr als Konkurrenz machen kann. Ich selbst bin ein paar Jahre zu jung, doch bei einigen Gästen wecken die Namen der Olympiasieger durchaus Erinnerungen. Nur der Herr Thomas Bach ist mir natürlich ein Begriff. Nun geht es weiter in östlicher Richtung aus Montréal hinaus, in Richtung seiner Heimat Trois-Rivières. Dort befindet sich am Sankt-Lorenz-Strom ein katholischer Wallfahrtsort, das Sanctuaire Notre-Dame du Cap, das sich perfekt für einen Zwischenstopp anbietet. Auch wenn wir persönlich vielleicht nicht an diese Art Wunder glauben, stellt ein Gast doch anerkennend fest: „Bauen können sie [die Katholische Kirche].“ Dem stimme ich zu! Von hier aus geht es ein Stück parallel zum Sankt-Lorenz-Strom auf dem alten Königsweg gen Osten, bevor wir auf den Highway 40 zurückkehren und am Abend unser Hotel in Québec erreichen. Im Hotelrestaurant besteht für uns die Möglichkeit zum individuellen Abendessen, wovon wir auch fast alle Gebrauch machen und unsere Mitreisenden bei Bier oder Wein, Steak oder Pizza besser kennenlernen. Immerhin werden/wollen/dürfen/müssen wir noch 18 weitere erlebnisreiche Tage in Kanada miteinander verbringen!


3. Tag (Sonntag, 10.09.2023): Stadtrundfahrt in Québec City – Canyon Sainte–Anne – Montmorency–Wasserfälle – Sugar–Shack–Abend

Alle sind schon gespannt auf die berühmte Altstadt von Québec, und nachdem wir uns unser zeitigeres Frühstück im Hotel hart erkämpft haben, brechen wir voller Vorfreude zu unserem Tagesprogramm auf. Unser englischsprachiger Stadtführer Simon entpuppt sich als lustiger Geselle, der uns im Zusammenspiel mit Ken und vielen Fotos eine sehr anschauliche Führung durch Québec präsentiert. Auch wenn das Wetter nicht so ganz mitspielt — es regnet ganz leicht —, haben wir eine tolle Zeit und viel Spaß. Die wunderschöne Kulisse aus historischen Gebäuden in der unteren Altstadt und dem imposanten Château Frontenac tragen ihren Teil zu einem gelungenen Vormittag bei. Freizeit für eine Mittagspause und weitere Fotos haben wir natürlich auch. Am Nachmittag führt uns das weitere Programm nach Osten aus der Stadt heraus, bis an den Rand des Kanadischen Schildes. Dort hat sich der Sainte-Anne-River einen Canyon gegraben und stürzt mehr als 70 Meter in die Tiefe. Kurz vor der Schlucht begrüßt der Reiseleiter sein kleines Wolfsrudel und seinen Bärenkumpel, die er fast ein Jahr nicht gesehen hat — nur ein Teil der geschnitzten Holzfiguren lokaler Künstler, die den Weg zieren. Die Hängebrücken über den Canyon kosten ein bisschen Überwindung und wer seine Grenzen so richtig austesten will, kann sich per Zipline über den Canyon schießen lassen. Wir bleiben der Heiligen Anna treu und besuchen anschließend die ihr geweihte Basilika in Beaupré. Ein gewaltiges neogotisches Bauwerk, das gleichzeitig erhebend und irgendwie auch überwältigend wirkt, an einem Ort, an dem sich viele Wunderheilungen zugetragen haben sollen. Die Montmorency-Wasserfälle in einem Vorort von Québec geben uns die Gelegenheit für eine erfrischende Dusche vor dem Abendessen, zumindest für alle, die sich bis zur Aussichtsplattform ganz vorn mit heranwagen. Ein kleiner Vorgeschmack auf die ungleich bekannteren Niagarafälle, die zwar viel breiter, aber tatsächlich 30 Meter niedriger sind. An den Montmorency-Wasserfällen hört übrigens der leichte Regen, der uns schon den ganzen Tag immer wieder verfolgt, für den Rest des Tages auf, was angesichts der Gischt von vorn nur bedingt für trockenere Kleidung sorgt. Während eines Spaziergangs zu einer weiteren Hängebrücke können wir die Wasserfälle auch von oben betrachten und sehen außerdem die Überreste des Lagers der britischen Truppen, die 1759 Québec angegriffen und schließlich 2,5 Monate später auch erobert haben, was die Frankokanadier aus Québec auch heute noch sehr grämt. Zum Abschluss des Tages sind wir zum Abendessen in der Erablière du Lac Beauport eingeladen. Nach einer interessanten Einführung in die historische und moderne Ahornsirupproduktion werden wir mit typisch frankokanadischen und mit Ahornsirup veredelten Gerichten verköstigt. Auf diese Weise bedankten sich früher die Besitzer solcher „Sugar Shacks“ bei allen „Erntehelfern“. Zum Abschied können wir uns selbst auf zerhacktem Eis einen Ahornsirup-Lolly drehen, dann fährt uns Ken zurück ins Hotel.


4. Tag (Montag, 11.09.2023): Omega–Wildpark – Reise nach Ottawa – Stadtrundfahrt in Ottawa

Au revoir, Québec ! Gefallen hat es uns sehr in der Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, doch wir wollen/müssen heute weiterziehen in Richtung Westen. Am Vormittag müssen wir einige Kilometer hinter uns bringen, fahren nochmal an Montréal vorbei und dann noch ein Stück Richtung Nordwesten, parallel zum Ottawa River. In Montebello wartet erstmal ein vornehmes Mittagessen auf uns — wir sind ins Luxushotel Fairmont Château Montebello geladen. Im Gegensatz zum bekannteren Château Frontenac in Québec ist es vorwiegend aus Holz gebaut (aus 10.000 kanadischen Rotzedern, um genau zu sein) und als Schauplatz des G7-Gipfels von 1981 ein historisch bedeutsamer Ort. Von der schönen Lage am Fluss können wir uns nach dem Essen bei einem kleinen Spaziergang überzeugen. Das Wetter ist wieder toll — Wärme und Sonne satt — und bleibt auch für den Rest des Tages so schön. Wenn Engel reisen … So macht die Fahrt durch den Omega-Wildpark noch mehr Spaß! Wir können aus dem Safaribus heraus Wapitis, Hirsche und Wildschweine füttern und sehen auch Kojoten, Bisons, Wölfe und ganz am Ende der Tour sogar Schwarzbären! Nach diesen tollen Tierbegegnungen ist es nun nicht mehr weit bis in die Hauptstadtregion mit der Doppelstadt Ottawa-Gatineau. Beim Fotostopp am Nationalmuseum für Geschichte bietet sich uns eine gute Sicht über den Ottawa River auf die wichtigsten Sehenswürdigkeiten: die Nationalgalerie, das Château Laurier, die Schleusen des Rideau-Kanals, den Parlamentshügel und weitere Regierungsbauten. Auf der kleinen Stadtrundfahrt sehen wir weitere wichtige Gebäude wie den Wohnsitz des Premierministers, das Rathaus und auch die deutsche Botschaft. Nach dem Check-In im Holiday Inn Hotel schwärmt meine Reisegruppe ins Stadtzentrum aus, während ich leider mit einem Ehepaar die Nacht im Krankenhaus verbringen muss. (Auch eine interessante Erfahrung, aber wir hätten gerne drauf verzichtet.)


5. Tag (Dienstag, 12.09.2023): Nationalmuseum in Ottawa – 1.000 Inseln – Kingston – Weiterfahrt nach Toronto

Am Nationalmuseum für Geschichte hatten wir gestern bereits einen Fotostopp eingelegt und das markante Gebäude von außen bewundert. Am heutigen Vormittag dürfen meine Gäste nun die eindrucksvolle Ausstellung besichtigen, die mit den First Nations beginnt und bis in die Neuzeit reicht. Die Totempfähle in der großen Halle stammen von der Westküste und erzählen Geschichten der jeweiligen Stämme. (Derweil besichtige ich mit der erkrankten Patientin eine Apotheke im Viertel Byward Market und spaziere dann mit ihr zum Museum zurück.) Anschließend verlassen wir Ottawa parallel zum Rideau-Kanal in Richtung Süden bis an den Sankt-Lorenz-Strom. Dort unternehmen wir von Rockport aus eine gemütliche Bootsfahrt zu den Tausend Inseln (eigentlich sind es sogar noch mehr), bei der wir auch in US-amerikanische Gewässer eindringen. Heart Island mit dem Boldt Castle ist zwar der Höhepunkt der Tour, aber witziger sind die winzigen Inseln, angeblich für ungeliebte Schwiegermütter, die kaum größer sind als die Hütte darauf. Zurück an Land wartet gleich ein Mittagessen auf uns alle, sodass wir gestärkt unsere Fahrt nach Toronto fortsetzen können. In Kingston, das kurzzeitig auch mal Hauptstadt war, machen wir noch eine weitere Pause. Das monumentale Rathaus aus Kalkstein errinnert an jene Zeit. Hier sind wir bereits am Lake Ontario angekommen, dem kleinsten der fünf Großen Seen, doch es sind immer noch ungefähr drei Stunden Fahrt, bis wir am Abend unser Hotel inmitten der Downtown von Toronto erreichen. Wer möchte, findet gleich im Hotelrestaurant ein schnelles und gutes Abendessen. Aber natürlich lädt auch die lebhafte Innenstadt zu einer nächtlichen Erkundung ein.


6. Tag (Mittwoch, 13.09.2023): Stadtrundfahrt und Freizeit in Toronto

Guten Morgen, Toronto! Dann wollen wir uns nach dem guten Frühstück im Chelsea Hotel die größte kanadische Metropole und meine alte Heimat doch mal genauer ansehen! Da es verkehrstechnisch recht ruhig ist und auch kaum andere Reisebusse unterwegs sind, halten wir gleich am Nathan Phillips Square, um uns das alte (jetzt ein Gerichtsgebäude) und neue Rathaus von Toronto anzuschauen. Von hier aus können wir uns einen Abstecher in den Distillery District gönnen, die ehemaligen Fabrikgebäude der Destillerie Gooderham & Worts, der angeblich einst größten Whiskybrennerei der Welt. Heute gibt es hier viele Galerien, Boutiquen, ein Theater und — eine Schokoladenfabrik! Die aber leider noch geschlossen hat. Nein! Nebenan gibt es zum Glück (auch) leckeres Eis. Zwei weitere Wahrzeichen von Toronto, bei denen wir anhalten, sind das Gooderham Building, das kanadische Gegenstück zum „Bügeleisengebäude“ in New York, sowie der benachbarte St Lawrence Market. Nächster Stopp ist dann der berühmte CN Tower. Ein Teil der Gruppe hat die Auffahrt dazugebucht und begibt sich nun hinauf zur Aussichtsplattform in einer Höhe von rund 350 Metern. Mit allen anderen mache ich derweil einen kleinen Spaziergang zum Ringlokschuppen und zur Harbourfront. Wieder vereint, setzen wir unsere Stadtrundfahrt durch Chinatown und das Univiertel fort, um uns das Royal Ontario Museum anzuschauen und eine Runde um das Parlamentsgebäude von Ontario, den „Pink Palace“, im Queen’s Park zu drehen. Wir beenden die Stadtrundfahrt wieder am Nathan Phillips Square und laufen gemeinsam noch ins Eaton Centre, das größte Einkaufszentrum Torontos, das vom deutschstämmigen Architekten Eberhard Zeidler entworfen wurde. Auf der anderen Seite befindet sich der Dundas Square mit seinen riesigen digitalen Werbeanzeigen (hier liegt immer ein Hauch von Cannabis in der Luft). Fünf Minuten sind es von hier aus zum Hotel und ganz unten im Eaton Centre gibt es einen riesigen Food Court, der sich für ein spätes Mittagessen anbietet. Der weitere Tag steht meinen Gästen dann zur freien Verfügung, um selbst durch die Hochhausschluchten der Innenstadt zu schlendern und sich einen weiteren Eindruck von Toronto zu bilden.


7. Tag (Donnerstag, 14.09.2023): Niagara–on–the–Lake – Niagara–Fälle mit Bootsfahrt

Ein bisschen traurig bin ich schon, dass wir meine alte Heimat Toronto bereits wieder verlassen müssen. Andererseits ist das Wetter ideal für einen Ausflug zu den Niagarafällen und soll auch für die nächsten Tage schön bleiben, auch im Westen. Auf unserem Weg aus der Stadt passieren wir das alte Fort York und biegen dann auf den Expressway Richtung Westen ab. Wir umfahren den Ontariosee durch das „Goldene Hufeisen“, um in die Niagara-Region zu gelangen, eine hübsche Gegend mit vielen Weingütern. Ein Aufenthalt im hübschen Örtchen Niagara-on-the-Lake mit vielen rekonstruierten Gebäuden und viel buntem Blumenschmuck entlang der Hauptstraße lässt uns Sonne tanken, dient gleichzeitig als Mittagspause und gibt uns die Möglichkeit, ein Eis zu testen, denn es soll hier angeblich das beste Eis Kanadas geben. Entlang des Niagara River nähern wir uns den Wasserfällen und fahren auch an den gewaltigen Kraftwerken vorbei. Wir machen einen Fotostopp am „Whirlpool“ an einer Biegung des Flusses; anschließend haben meine Gäste die Möglichkeit zum Helikopterflug über die Niagarafälle, was sich angesichts des wieder einmal tollen Wetters heute ganz besonders lohnt. Dementsprechend glänzen die Augen derer, die sich auf den Rundflug einlassen. An der Bootsfahrt zu den Wasserfällen „müssen“ dann wieder alle teilnehmen, immerhin gibt es schicke rote Regencapes, damit wir nicht allzu nass werden, wenn sich das Ausflugsboot ganz dicht an die Gischt der Niagarafälle herankämpft. Immer wieder ein Vergnügen und in meinen Augen der beste Weg, die Kraft des Wassers und die Macht der Natur zu begreifen und zu erleben. Beim anschließenden Fotostopp am Aussichtspunkt „Table Rock“ können wir die Wasserfälle auch von oben fotografieren und sehen sogar einen Regenbogen! Und hier sehen wir auch, welche Wassermassen und mit welcher Geschwindigkeit sie über den Rand der Klippe nach unten stürzen! Nun fahren wir zum Hotel, checken ein und haben dann noch ein bisschen Freizeit. Zum Abendessen kehren wir (falls zugebucht) im Drehrestaurant auf dem Skylon Tower ein, dem älteren kleinen Bruder des CN Towers. So können wir die Niagarafälle aus einer weiteren Perspektive erleben. Besonders schön und ganz anders ist die Aussicht dann nach dem Essen, als es dunkel geworden ist und sowohl die amerikanischen Fälle als auch die kanadischen Horseshoe Falls in bunten Farben angestrahlt werden.


8. Tag (Freitag, 15.09.2023): Flug von Toronto nach Calgary – Stadtrundfahrt in Calgary – Fahrt nach Banff

Wir müssen unser sehr schönes DoubleTree-Hotel heute schon sehr zeitig verlassen (mit Frühstücksbox zum Mitnehmen) und uns zum Flughafen von Toronto begeben. Ein bisschen Schlaf können wir ja im Bus nachholen. Ken kommt gut durch und/oder fährt angemessen zügig, sodass wir schon zeitiger auf dem Lester B. Pearson Airport eintreffen als geplant. Oder will er uns nur schnellstmöglich loswerden? Nein, das können wir uns nicht vorstellen! Es war eine tolle Zeit mit Ken im Osten von Kanada und er nicht nur ein sehr guter Fahrer, sondern auch ein sehr netter Zeitgenosse! Dementsprechend herzlich fällt die Verabschiedung aus. Und ein weiterer Abschied folgt gleich danach, denn unsere Schicksalsgemeinschaft verliert ein Reisemitglied. Sie hat nur den Ostteil gebucht und bleibt sogar noch ein bisschen länger in Ontario. Wir wünschen viel Spaß und noch eine tolle Zeit! Bald sitzen wir im Flieger nach Calgary und warten, dass es losgeht. Wir sind schon gespannt auf den Westen! Nur: Es geht einfach nicht los! Aufgrund eines technischen Defekts am Flugzeug verzögert sich der Abflug um fast 2,5 Stunden, ohne dass der Defekt am Ende behoben wäre. Es wäre wohl nicht kritisch, da das System dreifach vorhanden sei. Ja, warum sind wir dann nicht gleich losgeflogen, wenn wir den Sensor eh nicht brauchen? Wir kommen jedenfalls ohne flugtechnische Probleme in Calgary an, machen erstmal eine kleine Mittagspause auf dem Flughafen (denn inzwischen haben wir alle Hunger) und dann rufe ich unsere Busfahrerin Mary an. Sie ist auf Anhieb sympathisch, soll uns allerdings erstmal nur die nächsten zwei Tage fahren. Schade. Aufgrund des Zeitverlusts können wir natürlich heute nur noch das ausgeschriebene Grundprogramm absolvieren — Zeit für Extratouren ist leider keine mehr vorhanden. Immerhin spielt das Wetter mit: Sonnenschein und blauer Himmel! Da können wir am Fort Calgary tolle Fotos von der Skyline machen. Außerdem haben wir Glück und dürfen trotz Baustelle bis zur Saddledome Arena vorfahren, dort aussteigen und ebenfalls Fotos machen. In der Mehrzweckhalle spielt das Eishockeyteam aus Calgary und hier fanden auch die Eiskunstlaufwettbewerbe der Olympischen Winterspiele 1988 statt. In gewisser Hinsicht zehrt die Stadt auch heute noch vom Ruf als Olympiastadt, denn neben dem Saddledome prägen der Olympic Plaza vor dem Rathaus und das Olympiagelände mit den alten Sprungschanzen als Sehenswürdigkeiten das Stadtbild und Besuchererlebnis. Beide Plätze fahren und schauen wir uns ebenfalls noch an in Calgary, bevor wir auf den Trans-Canada Highway abbiegen und die Stadt hinter uns zurücklassen. Nach gut einer Stunde Fahrt türmen sich die Berge der Rocky Mountains wie eine Mauer vor uns auf und schon bald schlängeln wir uns dem Straßenverlauf folgend durch Bergtäler und an den ersten Seen vorbei. Der Wintersportort Banff liegt auf einer Höhe von 1.400 Metern — wir hatten gar nicht das Gefühl, während der Fahrt groß an Höhe zu gewinnen, aber Calgary lag ja auch schon 1.000 Meter über dem Meeresspiegel! Die Hauptstraße von Banff wird von vielen Lodge-Hotels gesäumt; unseres liegt kurz vor der Fußgängerzone und somit sehr nah am Geschehen. Klar, Banff ist schon sehr touristisch, aber hat doch etwas Gemütliches, vor allem bei Dunkelheit, wenn alles schön beleuchtet ist. Und über unsere Steaks, die uns zum (fakultativen) Abendessen im Restaurant El Toro serviert werden, können wir wirklich nicht meckern, denn die sind richtig gut! Auch morgen soll wettertechnisch noch einmal richtig schön werden und wir freuen uns nun auf ein behagliches Bett und einen Tag voller Abenteuer im Banff- bzw. Yoho-Nationalpark.


9. Tag (Samstag, 16.09.2023): Rocky Mountains – Banff– und Yoho–Nationalpark

Auf die nächsten drei Tage freue ich mich besonders, denn es stehen die schönsten Sehenswürdigkeiten der Rocky Mountains auf dem Programm. Los geht es mit der heutigen Erkundung des Banff- und des Yoho-Nationalparks. Wir beginnen gleich im Ort selbst und fahren am berühmten Banff Springs Hotel vorbei. Es sieht aus wie ein übergroßes schottisches Märchenschloss und ist sicher auch ganz nett, aber eben deutlich größer und wuseliger als unser Hotel unten im Ort. Gleich unterhalb des Hotels fließt der Bow River durch das Tal und stürzt sich die Bow Falls hinunter. Hier machen wir die erste kleine Pause, gleich gefolgt von der zweiten am Aussichtspunkt „Surprise Corner“. Von der Zeit her passt es super, denn die Sonne kommt gerade über den Hügel und scheint genau auf das Banff Springs Hotel. Nun geht es aus Banff heraus zum ersten Bergsee. Das Wetter ist perfekt und das Herbstlaub an den Bäumen sorgt für hübsche Farbtupfer auf unseren Fotos. Am Lake Two Jacks machen wir wieder einen Fotostopp, bevor wir dann am Lake Minnewanka eine etwas längere Pause haben und auch ein bisschen laufen können. Obwohl es ein aufgestauter See ist, hat er eine schöne Farbe und gehört zu meinen Lieblingsplätzen in den Rocky Mountains. Anschließend geht es zurück auf den Trans-Canada Highway und dem nächsten Fotostopp am Castle Mountain Viewpoint. Im Lake Louise Village kaufen wir uns etwas Verpflegung zum Mittagessen ein. Für einen Abstecher in den Yoho-Nationalpark überqueren wir die Grenze zu British Columbia, verzichten jedoch auf die eigentlich notwendige Zeitumstellung. Auf der Fahrt zum Kicking Horse Pass haben wir Glück und sehen einen sehr langen Güterzug mit unzähligen Container-Waggons, der sich den Pass hinaufquält. So müssen wir an den Spiral Tunnels nur ein bisschen warten, bis der Zug erscheint. Er ist so lang, dass er sich an den Tunneln selbst überquert. Irgendwann hören wir auf, die Waggons zu zählen. Am Emerald Lake im Yoho-Nationalpark ist heute viel los, was sicher auch am fantastischen Wetter liegt. Viele Leute sind mit dem Ruderboot unterwegs oder versuchen sich am Stand-Up-Paddeln. Der See hat durch das Gletschermehl eine wunderschöne türkisblaue Farbe und wird von schroffen Berggipfeln umrahmt. Auf dem Rückweg erfolgt ein weiterer Fotostopp an der Natural Bridge, einer natürlichen Steinbrücke über den Kicking Horse River. Es erweist sich als Glücksgriff, dass wir den Spaziergang im Johnston Canyon aufgrund einer Straßensperrung spontan auf den Nachmittag verschoben haben. Einerseits ist es nicht mehr ganz so voll, andererseits scheint die Nachmittagssonne schon sehr tiefstehend in die Schlucht hinein, wodurch Fotos mit sehr schönen Lichteffekten möglich sind. Wir spazieren bis zum ersten Wasserfall und zurück und haben dann noch etwas Zeit für ein Eis und/oder einen Kaffee. Der sehr schöne Tagesausflug neigt sich nun mit einem letzten Fotostopp am Vermillon Lakes Viewpoint mit Blick auf den Mt Rundle und Sulfur Mountain seinem Ende zu. Wenige Minuten später sind wir wieder am Hotel und verabschieden uns von Mary, die mit dem Bus zurück nach Calgary fährt. Beim Abendessen in der Old Spaghetti Factory sind heute wieder alle dabei. Hier wird uns vor allem unser unglaublich freundlicher Kellner in Erinnerung bleiben.


10. Tag (Sonntag, 17.09.2023): Lake Louise – Columbia–Eisfeld – Jasper–Nationalpark

Unser neuer Fahrer Darcy steht mit seinem Bus pünktlich zur Abfahrt bereit. Wir müssen nur noch den Tagesablauf klären, was ein bisschen dauert, da er das OK von seinem Chef will, und dann geht es los zum berühmten Lake Louise! Er ist der bekannteste Gletschersee in den Rocky Mountains und entsprechend gut besucht. Die meisten Touristen drängen sich vorn um das ebenso berühmte Château Lake Louise, aber sobald man sich etwas davon entfernt, wird der Weg deutlich leerer. Fast noch schöner finde ich persönlich allerdings den Moraine Lake, zu dem wir glücklicherweise durchgelassen werden. Wir klettern auf den Schutthügel am Ende des Sees und genießen den Blick ins Tal. Zurück im Lake Louise Village wartet noch ein Fotostopp am historischen Bahnhof von Lake Louise auf uns, bevor wir auf den Icefields Parkway abbiegen, die Allee der Gletscher. Entlang der Panoramastraße erwarten uns entlang der Gebirgsketten, die rechts und links der Straße verlaufen, weitere Gletscher und Gletscherseen, darunter der Crowfoot Glacier und der Bow Glacier mit dem Bow Lake. Ein besonderes Highlight ist auch immer wieder der Fotostopp am türkisblauen Peyto Lake, der sich mit seinen drei Zacken weit ins Tal erstreckt. Am Rastplatz Saskatchewan River Crossing können wir heute eine richtige Mittagspause einlegen, da wir gut in der Zeit liegen. Nach einem weiteren Fotostopp am „Big Bend“, hinter der großen Kurve, bei dem wir zurück nach Süden ins Tal schauen, überqueren wir die Grenze zwischen dem Banff- und dem Jasper-Nationalpark. Am Columbia Icefield werden wir schon erwartet, denn gemeinsam mit einer weiteren deutschen Reisegruppe (die ein viel, viel strafferes Programm hat als wir) möchten die meisten meiner Gäste mit einem der mächtigen Snow Coaches auf den Athabasca Glacier fahren. Wir haben eine junge Fahrerin, die sich der Herausforderung aber mehr als gewachsen zeigt und uns sicher auf den Gletscher und auch wieder hinunter fährt. Es ist schon ein besonderes Erlebnis, auf dem blauen Gletschereis zu stehen, rechts und links die Berggipfel, weit unter uns das Tal, und sich frisches Gletscherwasser abzufüllen. Vom Besucherzentrum bis zur Sunwapta Falls Lodge sind es nun noch ungefähr 40 Minuten. Wir werden dort sehr freundlich – sogar auf deutsch – und mit einem Glas Sekt empfangen. Bevor wir uns alle zum Abendessen im Restaurant einfinden, treffen wir uns heimlich im Reiseleiterzimmer, um mit einer Flasche Whiskylikör mit Ahornsirup auf unser Bergfest anzustoßen!


11. Tag (Montag, 18.09.2023): Jasper–Nationalpark – Maligne Lake

Auf geht es heute zur Erkundung des Jasper-Nationalparks! Wir wollen einen Spaziergang und eine Bootsfahrt unternehmen und hoffentlich auch ein paar Tiere sehen. Und tatsächlich scheinen die Wapitis in der Nähe von Jasper nur auf uns gewartet zu haben! Sie lassen sich überhaupt nicht aus der Ruhe bringen und spazieren seelenruhig über die Straße. Das ist doch ein richtig guter Start in den Tag! Wir beginnen das Programm mit etwas Freizeit im beschaulichen Jasper. Noch ist es ganz schön kalt draußen, da sich die Sonne noch mit einigen Wolken abmüht. Aber es gibt nette Cafés, einen Supermarkt und Souvenirläden sowie als Sehenswürdigkeit den historischen Bahnhof mit einer alten Dampflok. Als wir Jasper in Richtung Maligne Canyon verlassen, sehen wir ebenfalls Wapitis neben der Straße! Bis zum Spaziergang durch den Maligne Canyon hat es die Sonne geschafft und lacht nun wieder vom Himmel. Mit seinen Strudeln, steilen Felswänden und Wasserfällen ist der Canyon sehr beeindruckend. Wir folgen der Straße und halten für einen Fotostopp am Medicine Lake. In dieser Gegend hat es leider in den letzten Jahrzehnten mehrmals gebrannt, was dem Wald immer noch anzusehen ist. Allerdings braucht der Wald auch das Feuer, um sich zu verjüngen. Der Maligne Lake in den U-förmigen Queen Elizabeth Ranges, immerhin zweitgrößter Gletschersee der Welt, ist das Ziel unseres heutigen Ausflugs. Vor unserer Bootsfahrt zur Spirit Island haben wir wieder Zeit für eine Mittagspause und einen kleinen Spaziergang am Ufer. Das historische Bootshaus ist immer wieder ein beliebtes Fotomotiv. Dann geht es los! Wir sitzen im Ausflugsboot und düsen über den See. Unser Tour Guide kommt aus Neuseeland – da fliege ich im November hin! An der berühmten Spirit Island dürfen wir aussteigen und einen kleinen Rundweg laufen. Von dort aus haben wir die beste Perspektive – genau wie damals in der Kodak-Kampagne, die die kleine (Halb-)Insel so bekannt gemacht hat. Das war doch bis jetzt ein sehr schöner Tag! Darcy fährt uns dann am Nachmittag an Jasper vorbei zurück zur Sunwapta Lodge. Wir verabschieden uns und machen spontan noch einen Spaziergang zu den Sunwapta Falls in der Nähe der Lodge und dann ganz spontan mit einigen Mutigen sogar zu den Lower Sunwapta Falls. Obwohl es erst Mitte September ist, sieht der Wald schon sehr herbstlich aus. Vor allem die Birken erstrahlen in einem goldgelben Blätterkleid.


12. Tag (Dienstag, 19.09.2023): Mount Robson – Wells Gray Provincial Park – Kamloops

Wir werden wohl nie erfahren, ob uns Darcy eigentlich heute doch noch hätte fahren sollen und irrtümlich gestern schon zurück nach Calgary gefahren ist, oder woran es am Ende gelegen hat, dass wir heute ohne Reisebus dastehen. Das Problem war dann am gestrigen Abend immerhin schon bekannt, sodass uns das Busunternehmen eine Notlösung zusammenschustern konnte. Mit einem Kleinbus werden wir und mit einem Pickup-Truck wird unser Gepäck zunächst bis Blue River transportiert, wo wir dann wieder in einen richtigen Reisebus umsteigen sollen, der uns bis nach Kamloops bringen soll. Soweit der Plan. Wir verlassen die Sunwapta Lodge mit mehr als einer Stunde Verspätung gegenüber dem ursprünglichen Ablaufplan, was aber erstmal noch nicht ganz so schlimm ist, da wir gegen Mittag an der Grenze zu British Columbia durch die Zeitumstellung wieder eine Stunde gewinnen. Deshalb ziehen wir meinen Plan erstmal durch und fahren zunächst zur Talstation der Jasper Skytram, denn von hier aus haben wir einen tollen Blick auf das Tal von Jasper. Dann geht es weiter auf den Yellowhead Highway zum Yellowhead Pass, d. h. zur Grenze zwischen Alberta und British Columbia bzw. dem Jasper-Nationalpark und dem Mount-Robson-Provinzpark. Ein paar Erinnerungsfotos von bzw. vor den Monumenten und Schildern geknipst, Uhren zurückgestellt, dann ziehen wir weiter und halten nach wie vor gespannt Ausschau nach Tieren, vorzugsweise Bären. Die sehen wir zwar nicht, aber dafür einen Biber, der seelenruhig ein kleines Bäumchen quer über den Highway zieht und damit den ganzen Verkehr zum Erliegen bringt. Das Bäumchen braucht er wohl dringend für den Bau seiner Behausung. Stau durch Biber – das gibt es wohl auch nur in Kanada! Vorbei am Moose Lake geht es bis zum Mount Robson, dem höchsten Berg der kanadischen Rocky Mountains, dessen Spitze heute leider (wie fast immer) hinter Wolken verborgen ist. Das Wetter passt heute auch zur gedrückten Stimmung. Wir nutzen den Stopp am Mount Robson gleich als Mittagspause, um uns zumindest körperlich zu stärken. Wie vereinbart erreichen wir dann nach weiteren 1,5 Stunden die Tankstelle in Blue River, nur unser Reisebus ist nicht da, obwohl er eigentlich schon dort stehen und auf uns warten sollte. Es dauert dann nochmal über eine Stunde, bis er (endlich) auftaucht. Schnellstmöglich laden wir das Gepäck um und fahren nun mit dem Reisebus nach Clearwater. Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit können wir im Wells Gray Park nur noch die Spahat Falls besichtigen. Der Spaziergang zur Schlucht lohnt sich dennoch sehr und verschafft uns einen guten Eindruck von der vulkanisch geprägten Landschaft. Als wir unser Ranch-Hotel außerhalb von Kamloops erreichen, ist es leider schon dunkel, sodass wir von der herrlichen Umgebung am Kamloops River nur wenig mitbekommen. Trotzdem macht es einen guten Eindruck: Die Zimmer sind sehr schön, wir werden mit Sekt empfangen und auch das BBQ-Abendessen ist sehr gut. Am Ende des Tages geht es also wieder aufwärts und ab morgen sollen wir mit Edward auch (endlich) einen festen Fahrer (und mit ihm einen festen Bus) haben.


13. Tag (Mittwoch, 20.09.2023): Hat Creek Ranch – Weiterreise nach Whistler

Mit unserem neuen Fahrer Edward und dem insgesamt schon vierten Reisebus im Westen geht es heute also weiter bis nach Whistler. Er soll uns jetzt aber wirklich bis nach Vancouver begleiten (und dabei bleibt es am Ende auch). Edward ist ein sehr hagerer und in sich gekehrter Geselle, der sich aber als guter Fahrer erweist und auch das Herz auf dem rechten Fleck zu haben scheint. Los geht es erstmal bis nach Kamloops, wo wir am Eisenbahnmuseum unter der historischen Holzbrücke einen kleinen Morgenspaziergang machen. Die Landschaft um Kamloops ist ganz anders als in den Rockys, sehr trocken, fast schon wüstenartig. Das wird uns erstmalig beim Fotostopp am Kamloops Lake so richtig bewusst. Auf der geschichtsträchtigen Hat Creek Ranch tauchen wir in die Goldgräberzeit ein, lassen uns vom Schmied einen Eisennagel anfertigen und durch das ehemalige Hotelgebäude führen. Auch zur Kultur der First Nations, die in dieser recht unwirtlichen Gegend lebten, erfahren wir ein bisschen mehr. Am imposanten Canyon des Fraser River machen wir einen weiteren Fotostopp und gleich dahinter in Lillooet eine Kaffeepause bei Tim Hortons. Genau in diesem Moment rauscht der Luxuszug Rocky Mountaineer vorbei – so ein Zufall! Ist unser Glück etwa zurück? Entlang des kurvenreichen Highway 99 durchqueren wir das Küstengebirge, das teilweise sogar höher ist als die Rocky Mountains. Es ist ein schöne Fahrt durch die einsame und nun wieder dicht bewaldete Berglandschaft, die wir mit einem Halt am Duffey Lake und einem kleinen Spaziergang zum Lower Joffre Lake auflockern, damit Edward auch ein paar Pausen hat. In Pemberton kommt dann wie aus dem Nichts der erlösende Aufschrei: ein Bär, ein Bär! Endlich sehen auch wir einen frei lebenden Schwarzbären, der gemütlich durch den kleinen Ort trottet. Die Reise ist gerettet! Bald darauf haben wir den Wintersportort Whistler und auch unser nächstes Hotel erreicht. Nachdem wir uns in unseren Zimmern eingerichtet haben, biete ich noch einen Spaziergang durch die Fußgängerzone bis zu den Olympischen Ringen an, denn in Whistler wurde ja 2010 ein Teil der Wettbewerbe der Olympischen Spiele von Vancouver ausgetragen. Inzwischen hat sich das Wetter auch wieder deutlich gebessert, die Wolkendecke ist aufgerissen und auch die nächsten beiden Tage sollen sehr schön werden. In der Fußgängerzone sehen wir ein paar angepflanzte Ahornbäume, deren Blätter im Licht der Abendsonne in wunderschönen Rottönen leuchten.


14. Tag (Donnerstag, 21.09.2023): Vancouver Island – MacMillan Provincial Park – Tofino

Über den Sea-to-Sky-Highway fährt uns Edward heute ans Meer. Der Himmel ist wieder herrlich blau, wodurch das Grün der Bäume und der Schnee auf den Berggipfeln beim Fotostopp am Tantalus Lookout wunderschön zur Geltung kommen. Bald erreichen wir den Howe Sound und sind damit fast wieder auf Meeresniveau. In den Außenbezirken von West Vancouver liegt der Fährhafen Horseshoe Bay, den wir fristgerecht erreichen. Sehr gut! Wenig später trifft auch die Fähre ein, die uns nach Vancouver Island bringen soll. Die Überfahrt nach Nanaimo dauert ungefähr 1,5 Stunden. Wir halten nebenbei Ausschau nach Walen, doch die zeigen sich heute nicht. Da sich die Überfahrt etwas verzögert hatte, wird eine dringende Raucherpause gewünscht, die wir auch gleich bei Tim Hortons in Nanaimo machen, wo ich zudem das kostenfreie WLAN nutzen kann. Aber es ist soweit alles in Ordnung! Im Örtchen Coombs halten wir an einem Markt mit Ziegen auf dem Dach und daneben ganz vielen Skulpturen. Der Ort ist etwas kurios, aber wir sind hier, weil es hier auch eine sehr gute Eisdiele gibt und ich meine Gäste gern alle zu einem Eis einladen möchte! Soooo viel Auswahl – da fällt die Entscheidung schwer! Dann folgt der Höhepunkt des Tages: ein Spaziergang durch den Cathedral Grove im MacMillan-Provinzpark mit riesigen und uralten Douglasien und Rotzedern, die einen dichten Regenwald bilden. Über Port Alberny geht es nun auf dem Highway 4 an die Westküste von Vancouver Island. Die Straße führt vorbei am Sproat Lake und am Kennedy Lake und ist sehr kurvenreich und eine ganz schöne Herausforderung für unseren Fahrer Edward. Da ist er froh, als er am Besucherzentrum des Pacific-Rim-Nationalparks eine Zigarette rauchen darf und es durch den Küstenregenwald bis Tofino jetzt a) nicht mehr weit und b) eine gut ausgebaute und einfache Strecke ist. Freundlicherweise hat uns die Agentur für heute Abend noch Tische in einer Pizzeria reserviert, denn Tofino ist nur ein kleiner Ort, wo es abends schwer werden kann, unangekündigt Plätze zu bekommen.


15. Tag (Freitag, 22.09.2023): Ucluelet – Pacific–Rim–Nationalpark

Als ich nach dem Frühstück einen Teil der Gruppe zum Ausgangspunkt ihrer Whale Watching Tour bringe, deutet bereits alles darauf hin, dass es ein wunderschöner, größtenteils sonniger Tag auf Vancouver Island werden wird! Alle anderen Gäste nehme ich wenig später mit auf einen Spaziergang durch den Regenwald zum Tonquin Beach. Hier stehen wir am Strand, können die Meeresluft einatmen und beobachten, wie der Wind eine Nebelwand in den Küstenwald auf den umliegenden Landzungen hineindrückt. Unser Strand scheint etwas geschützt zu liegen, denn über uns ist und bleibt der Himmel strahlend blau. Wir laufen noch ein Stück weiter durch den Regenwald zum benachbarten Strand, dann begeben wir uns langsam auf den Rückweg nach Tofino. Die Walbeobachter sollten nun ebenfalls so langsam zurück sein; alle haben nun Gelegenheit für eine kleine Mittagspause. Dann starten wir unseren Ausflug in den Nationalpark per Bus, fahren jedoch erstmal durch bis nach Ucluelet, denn ich möchte hier mit meinen Gästen einen kleinen Rundweg erkunden, den Lighthouse Loop mit dem Leuchtturm als Ausgangs- und Endpunkt. Ihn können wir schon von Weitem dröhnen hören, was uns bereits vorwarnt, dass es hier immer noch sehr neblig ist. Dementsprechend sieht die Szenerie anfangs noch sehr geheimnisvoll und gespenstisch aus; erst gegen Ende des Spaziergangs verschwindet der Nebel und gibt den Blick frei auf die herrlich zerklüftete Küste. In der Ferne glauben wir Seehunde zu hören, können sie aber mit bloßem Auge nicht ausmachen. Nun geht es richtig hinein in den Pacific-Rim-Nationalpark mit seinen traumhaft schönen Stränden und dem dichten gemäßigten Regenwald. Am Long Beach haben wir Glück und erwischen ein sonniges Zeitfenster, während weiter links von uns der Nebel den Strand schon verschlungen hat und auch uns nach und nach zu umhüllen droht. Daher zurück zur Straße und ab in den Regenwald: Auf zwei Bretterpfaden lassen wir das dichte Unterholz auf uns wirken, lauschen dem Rascheln und Knarzen der Bäume und halten die Augen offen, ob sich nicht doch ein Schwarzbär blicken lässt. Ab und zu vermehme ich zwar ein Schnaufen, aber es kommt doch aus meiner Reisegruppe, die ich heute zu neuen sportlichen Höchstleistungen treibe. Die 10.000 Schritte haben wir bestimmt schon lange erreicht. Reicht denn die Kraft noch für den Mackenzie Beach, für einen letzten Strandbesuch vor dem Abendessen? Ja, sie reicht sehr wohl, und der Strand ist mit seiner Umgebung noch einmal atmosphärisch sehr schön. Nur schade, dass wir nicht bis zum Sonnenuntergang bleiben können. Das Abendessen im Hotelrestaurant versetzt uns regelrecht ins Schwärmen. Sowohl qualitativ als auch quantitativ setzt es für die noch kommenden Tage den Maßstab.


16. Tag (Samstag, 23.09.2023): Zurück an die Ostküste – Chemainus – Victoria

Der Vormittag verdeutlicht sehr eindringlich, warum der Regenwald Regenwald heißt. Die Fahrt auf der ohnehin anspruchsvollen, weil kurvenreichen Strecke bis zum Besucherzentrum in Port Alberni ist daher für unseren Fahrer Edward eine nochmals größere Herausforderung, die er aber einmal mehr mit Bravour meistert. Seinen Kaffee bei Tim Hortons hat er sich daher mehr als verdient. An der bereits vom Hinweg bekannten Markthalle in Coombs machen wir unsere heutige Mittagspause. Einige Gäste hatten sich sowieso die Zeit zum Stöbern gewünscht; nur ein Eis spendiere ich heute nicht. Stattdessen gibt es später in Chemainus für jeden einen Nanaimo Bar, ein leckeres, aber sehr gehaltvolles Dessert, das inzwischen weit über Vancouver Island hinaus Bekanntheit erlangt hat. Zuvor sollen sich meine Gäste jedoch auf einem Spaziergang die über 40 Wandgemälde in Chemainus ansehen, die ebenfalls schon eine gewisse Berühmtheit erlangt haben. Über den Malahat Pass erreichen wir schließlich die Saanich-Halbinsel und die Provinzhauptstadt Victoria. Wir fahren erstmal durch das Stadtzentrum durch bis zum Beacon Hill Park mit dem Mile Zero Monument, dem Start- bzw. Endpunkt des Trans-Canada Highway. Der Park liegt in einer gehobenen Wohngegend am Wasser; über die Meeresstraße können wir bis zu den Olympic Mountains im US-Bundesstaat Washington blicken. Entlang der Küste und später der Hafenanlagen fahren wir zum Hotel, das fast unmittelbar neben dem Parlamentsgebäude liegt. Bevor wir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Victoria nun weiter zu Fuß erkunden, lade ich meine Reisegäste in meine „Wohnung“ ein, um mit ihnen die angefangene Flasche Sortilège (unser Zauberwasser) zu leeren. Bevor mir die Gäste noch zu neugierig werden, verlassen wir lieber mein Zimmer und das Hotel und spazieren hinüber zum Parlament, dem Royal Museum of British Columbia mit seinen Totempfählen und dem Helmcken House sowie schließlich zum ikonischen Empress Hotel. Leider kommen wir ein bisschen zu spät zum Afternoon Tea. Fast alle Sehenswürdigkeiten sind um den Inner Harbour angeordnet und auch unser Restaurant für das Abendessen befindet sich hier. Während es draußen langsam dunkel wird, bekommen wir also unser 3-Gänge-Menü serviert und können derweil die Aussicht auf das inzwischen von vielen Lampen hell umrahmte Parlament genießen. Nach dem Essen spazieren wir gemütlich zum Hotel zurück und genießen die britische Atmosphäre der hübschen Stadt mit ihren kleinen flinken Wassertaxis und Pferdekutschen.


17. Tag (Sonntag, 24.09.2023): Butchart–Gardens – Fährüberfahrt nach Vancouver – Stadtrundfahrt

Ein Highlight von Vancouver Island haben wir uns bis zum Schluss aufgehoben: das farbenprächtige Gartenreich der weltberühmten Butchart Gardens. Sie liegen praktischerweise auf dem Weg zum Fährhafen von Swartz Bay. Am Vormittag ist auch noch nicht sehr viel los und wir können die verschiedenen thematischen Bereiche in aller Ruhe erkunden. Zeit ist genug eingeplant. Mit der Fähre von Swartz Bay nach Tsawwassen kehren wir anschließend auf das kanadische Festland zurück. Wir fahren südlich von Vancouver von Bord und müssen nun noch in die Stadt hinein – unser letztes Ziel auf dieser Reise! Gleichzeitig ist die Stadtrundfahrt die letzte Aufgabe für Edward, bevor er uns am Hotel absetzen und die Heimreise nach Calgary antreten kann. Da wir von Süden in die Stadt hineinfahren, können wir gleich einen Abstecher in den Queen Elizabeth Park machen. Vor dem dortigen Konservatorium gibt es einen schönen Aussichtspunkt. Herrlich liegen die Hochhäuser von Downtown Vancouver und die Berge des Küstengebirges vor uns. Nicht so herrlich ist leider das Wetter; typisch für Vancouver hat es angefangen zu regnen. Wir fahren weiter bis nach Chinatown und haben wieder Pech: Wir können nicht in den Chinesischen Garten. Aber wiir können in Chinatown das Millennium Gate und das schmalste Haus von Vancouver fotografieren. Doppeltes Glück hingegen haben wir in der Altstadt Gastown. Erstens kommen wir zeitlich so bei der berühmten Dampfuhr an, dass wir um 17:30 Uhr die Melodie vernehmen können, zweitens war auch noch eine Parkbucht für den Bus frei! Wir beenden die Stadtrundfahrt mit einer Tour durch den Stanley Park, die große grüne Lunge von Vancouver, und einem Fotostopp an den Totempfählen. Unser Hotel liegt sehr günstig auf der Robson Street und wartet mit schönen Zimmern auf. Natürlich haben wir uns zuvor auch von Edward mit Dank und einem Kuvert verabschiedet. Der heutige Abend steht dann für meine Gäste zur freien Verfügung; in der Umgebung gibt es viele Restaurants und Geschäfte und bis zur English Bay bzw. in die Altstadt läuft man jeweils 15 bis 20 Minuten.


18. Tag (Montag, 25.09.2023): Ausflug in den Norden Vancouvers – Capilano Suspension Bridge – Vancouver Aquarium

Fast alle meine Gäste haben als Abschluss des Programms den Ausflug in den Norden Vancouvers zugebucht. Fast alle, weshalb die Anzahl der Kommentare und Fragen von der Seitenlinie deutlich geringer ausfällt. So verspricht der Tag zunächst auch für den Reiseleiter Andreas erholsamer zu werden! ;-) Mit unserem freundlichen Chauffeur Norbert (deutsche Wurzeln unverkennbar vorhanden) geht es pünktlich los über die berühmte Lions Gate Bridge auf die andere Seite des Burrard Inlet. Einmal mehr finden wir uns im Regenwald wieder. Und auch diesmal regnet es (wenn auch anfangs nur leicht) und im Wald befindet sich eine lange Hängebrücke über eine tiefe Schlucht — die Capilano Suspension Bridge. Da müssen wir drüber, um den Baumwipfelpfad zu erklimmen, und wieder zurück, um den Cliff Walk zu absolvieren. Die Attraktionen sind sehr schön in den Wald eingebettet und gleichzeitig ist alles schön herbstlich dekoriert. Dementsprechend war es bis hierhin trotz des leichten Regens ein gemütlicher Ausflug. Nur leider nimmt der Regen im Laufe der nächsten Stunden immer weiter zu. Solange wir mit Claudia von unserer Agentur noch die Capilano Salmon Hatchery besichtigen, geht es noch, doch beim anschließenden gemeinsamen Spaziergang durch den Regenwald wird es ganz schön heftig. Wir hatten uns von Claudia schon verabschiedet und sind zum Cleveland Dam weitergefahren, als sie plötzlich wieder vor uns erscheint und mit einer schlechten Nachricht in den Bus einsteigt: die Seilbahn auf den Grouse Mountain hat wetterbedingt den Betrieb eingestellt. Was nun? Dankbar nehmen wir ihren Vorschlag an, stattdessen das Vancouver Aquarium im Stanley Park zu besuchen (ein bisschen Geld gibt es obendrauf auch noch wieder). Also drehen wir um und fahren zurück … nur um auf der Lions Gate Bridge erstmal in einen Stau zu geraten. Nein! Manche Tage sind aber auch einfach verhext! Anscheinend hat ein Lkw einen Teil seiner Ladung verloren … Aber wir schaffen es ins Aquarium und haben auch noch ausreichend Zeit für den Besuch. Wie putzig die Seeotter sind! Und die Seelöwen geben ein brüllend komisches Konzert! Norbert setzt uns pünktlich am Hotel ab, wird uns aber morgen leider nicht zum Flughafen fahren – schade! Als Entschädigung für die bustechnischen Unannehmlichkeiten vor einer Woche spendiert uns die Agentur ein Abschiedsabendessen. Also treffen wir uns am Abend alle in der Lobby und gehen gemeinsam im Zickzack durch die Schachbrettmusterstraßen von Downtown Vancouver zum altehrwürdigen Sylvia Hotel an der English Bay.


19. Tag (Dienstag, 26.09.2023): Freizeit in Vancouver und Rückflug nach Frankfurt

Rund vier Stunden bleiben uns nach dem Frühstück noch, um Abschied von Vancouver und damit auch von Kanada zu nehmen. Bis dahin bleiben wir heute auch vom Regen verschont. Wer mag, kann auch bis 12 Uhr auf dem Zimmer bleiben. Doch ein bisschen laufen tut immer gut; die Altstadt lockt mit Souvenirläden, am Hafen liegen zwei Kreuzfahrtschiffe und viele Wasserflugzeuge und auch der Strand an der English Bay ist ja nicht allzu weit entfernt. Beim Auschecken merken wir, dass die Rezeptionistin Deutsch spricht — ihre Eltern sind einst aus Kanada ausgewandert. So hat jeder in Kanada aufgrund seiner Herkunft eine Geschichte zu erzählen, was das Kennenlernen fremder Menschen immer wieder sehr spannend macht. Unser Bus ist überpünktlich (so geht es also auch!) und entsprechend sind wir auch etwas eher als geplant am Flughafen von Vancouver. Für einen Flughafen finde ich ihn tatsächlich sehr angenehm und optisch ansprechend gestaltet, sodass die Zeit bis zum Abflug keine quälende Warterei wird. Mit Mittagessen und weiteren netten Gesprächen (immerhin die letzte Gelegenheit) innerhalb der Gruppe überbrücken wir auch die leichte Verspätung bis zum Abflug. Schließlich heben wir aber doch ab und schweben über den Wolken über Kanada, Grönland, Island und Schottland der Heimat entgegen.


20. Tag (Mittwoch, 27.09.2023): Ankunft in Deutschland

Der Rückflug verläuft angenehm ruhig, geht erstaunlich schnell vorbei (nachdem das Entertainmentsystem nach einem Neustart wieder funktioniert) und der Co-Pilot setzt die mächtige 747 butterweich in Frankfurt auf. Mit warmen 26 Grad und Sonnenschein werden wir in Deutschland empfangen. Nun trennen sich unsere Wege — einige sind nun schon fast zu Hause, ein Teil der Gruppe fliegt nach Hamburg bzw. Dresden, ich mit meiner Bärenbande und meinen drei Stammgästen nach Leipzig, wo wir überpünktlich und mit allen Koffern eintreffen. Während die Anspannung nun nachlässt, setzt die durch den Jetlag bedingte Müdigkeit so richtig ein. Also schnell nach Hause und ab ins Bett!


Schlusswort

Meine lieben Gäste! Ihr wart schon eine ganz besondere Reisegemeinschaft! Ihr habt euch auf das große Abenteuer „Quer durch Kanada mit Max, Jacques und Andreas“ eingelassen. Zwar lief das Abenteuer im Westen nicht ganz so ab wie auf dem Papier geplant, aber Ihr habt Euch Euren Humor stets bewahrt und wart – mal von den „Forderungen“ bestimmter, hier nicht näher genannter Personen nach bestimmten, hier nicht näher definierten Pausen ;-) – eine durchaus „pflegeleichte“ Gruppe! Wenn ich mir meine Fotosammlung so anschaue, dann haben wir unterm Strich eine tolle Reise gehabt und viel erlebt und gesehen – am Ende sogar doch noch einen frei lebenden Schwarzbären (Gott sei Dank)!
Es war mir eine große Ehre und ein Vergnügen und ich freue mich schon sehr darauf, Euch alle bald wieder als Gäste auf einer Eberhardt-Reise begrüßen zu dürfen!

Herzlichst, Euer

Andreas Wolfsteller

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