Reisebericht: Rundreise Kenia – exklusive Safari im Tierparadies

17.10. – 01.11.2021, 16 Tage Aberdare Nationalpark – Solio–Reservat – Nakuru–See – Masai Mara – Naivasha–See – Amboseli–Nationalpark – Tsavo–West–Nationalpark – Nairobi


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Kenia - ein Tierparadies, ein Sehnsuchtsziel, ein Land mit abwechslungsreichen Landschaften, ein Land kunterbunter Farben, aber auch ein Land großer Gegensätze - einfach ein Land, welches man bereisen muss und auch in dieser Zeit kann! Wir dürfen all dies erleben und kehren mit einmaligen Erinnerungen und tausenden Fotos zurück.
Ein Reisebericht von
Annette Probst-Weise
Annette Probst-Weise

17.10.2021 – Anreise nach Kenia

Bereits am frühen Morgen treffen wir uns in Dresden und unsere spannende Reise nach Kenia soll endlich beginnen. Gutgelaunt fliegen wir nach Frankfurt, von wo wir als Gruppe mit 13 Gästen den Flug mit Lufthansa nach Kenia antreten. Nach 8 Stunden Flug und 6.000 Kilometern erreichen wir am Abend Nairobi – die Hauptstadt von Kenia. Zunächst erwarten uns die zahlreichen Einreiseformalitäten, die pandemiebedingt notwendig sind und dennoch erstaunlich rasch absolviert sind. Wir werden von Baraka, dem netten Vertreter unserer Agentur, empfangen und mit einem kleinen Bus geht es ins nur wenige Minuten entfernte Four Points by Sheraton Hotel. Hier erwartet uns schon Nick, einer unserer drei Fahrer. Mit einem Begrüßungsdrink stoßen wir auf die Reise an und bekommen erste Informationen für den nächsten Tag. Gespannt auf das, was wir in den nächsten 14 Tagen erleben werden und auch etwas erschöpft von der langen Reise, gehen wir in unsere Zimmer.

18.10.2021 – Fahrt in die Laikipia–Region zur Sandai Lodge

Gestärkt vom sehr guten Frühstücksbuffet im Hotel starten wir erwartungsvoll in unseren ersten Tag in Kenia. Armstrong, Jackson und Nick unsere drei Driver-Guides erwarten uns bereits mit den Jeeps. Das Gepäck ist schnell verladen und auch die Verteilung aller Gäste auf die Jeeps ist schon klar. Wir müssen uns zunächst in Nairobi durch den Verkehr kämpfen. Es geht eine ganze Zeit nur im Stopp und Go auf der zum Teil noch im Bau befindlichen Schnellstraße, die wie ein Kreisel um Nairobi angelegt ist. Gefühlt fahren wir mehrmals die Runde, wobei aus der eigentlich zweispurigen Straße dann schnell mal sieben Spuren werden, weil alle fahren, wie sie wollen. Da müssen unsere drei Driver-Guides sich gut konzentrieren und starke Nerven haben, wir können nur staunen, ob dieses unübersichtlichen Verkehrsgewirrs und dennoch kommt jeder irgendwie unbeschadet an sein Ziel. Dabei sind Hupe und Bremsen in Kenia die wichtigsten Teile an den Autos. Nachdem wir das Straßengewirr in Nairobi endlich hinter uns hatten, geht es an den Stadtrand von Nairobi. Hier werden wir auf einer Kaffeefarm bereits erwartet. Wir schauen uns erst den schönen Garten an und nach einer kurzen Vorstellungsrunde kommt Airin, eine Mitarbeiterin. Sie gibt uns während der Führung über die Plantage viele Informationen zur Geschichte der Farm und die Herstellung des Kaffees. Die Farm existiert bereits seit 1909 und seither wird Kaffee angebaut. Wir sehen, wie viel Arbeit, auch Handarbeit notwendig ist, bis wir eine Tasse Kaffee trinken können. Um hochwertigen Kaffee zu erzeugen, sind unzählige Arbeitsschritte vom Pflücken der reifen roten Kaffeebeeren, über das mehrmalige Sortieren nach Qualität und die Trocknung der Bohnen bis hin zu Röstung nötig. Wir sehen die Preise für den Kaffee nun alle aus einer neuen Perspektive. Nach der Verkostung des Kaffees setzen wir unsere Fahrt Richtung Norden fort. Unterwegs geht es durch kleine Dörfer und wir bekommen einen ersten Eindruck vom Leben in Kenia. Am Nachmittag erreichen wir die Sandai Ranch, die von Petra, einer gebürtigen Deutschen und ihrem Team geführt wird. Wir werden herzlich begrüßt und zunächst mit einem sehr schmackhaften späten Mittagessen verwöhnt. Petra bringt uns dann persönlich in unsere Zimmer, die sehr liebevoll im afrikanischen Stil eingerichtet sind. Am späten Nachmittag unternehmen wir mit Petra und ihren drei Hunden, die uns wie selbstverständlich begleiten, einen Spaziergang über ihre Ranch. Dabei erzählt sie uns über ihre Arbeit, das Leben in Kenia und ihre Bemühungen um die Einheimischen. Zum Abschluss sitzen wir auf dem Aussichtspunkt kurz unterhalb des Hauses zusammen und genießen ein Getränk. Nach dem Sonnenuntergang werden wir bereits wieder zum Abendessen an der langen Tafel im Essbereich des Hauses erwartet. Nachdem wir das hervorragende Essen eingenommen haben, sitzen wir alle gemeinsam am Kamin zusammen und erzählen einander. Petra berichtet uns über ihre Projekte, wie die Weberei, das Gästehaus und die Aufforstungsaktion am gegenüberliegenden Hügel. Wir sind beeindruckt. Ganz nebenbei spinnt Sie am Spinnrad auch noch Schafwolle für ihre Weberei.


19.10.2021 – Safari im Solio–Nationalpark

Heute steht unsere erste Safari auf dem Programm. Nach dem wieder reichhaltigen Frühstück in gemütlicher Runde fahren wir nur ein kurzes Stück bis zum Solio-Nationalpark. Dieser ist vor allem für seine riesige Population von Breitmaul-Nashörnern bekannt. Sie lassen auch nicht lange auf sich warten. Bereits kurz nach Einfahrt in den Park sehen wir die ersten Nashörner. Wir sind begeistert, denn wir können die riesigen Tiere aus nächster Nähe beobachten. Immer wieder entdecken wir diese imposanten Riesen. Irgendwann hören wir auf zu zählen, denn gefühlt sehen wir über 100 der über 170 hier lebenden Breitmaulnashörner. Besonders erfreulich beobachten wir auch immer wieder Mütter mit ihren Jungtieren. Das ist ein Zeichen, dass sich diese stark gefährdeten Tiere hier wohlfühlen und die Anzahl wieder ansteigt. Auch Spitzmaulnashörner sind im Park zu Hause, zeigen sich uns aber leider nicht. Der Solio-Nationalpark ist landschaftlich sehr abwechslungsreich: In flacher Steppensavanne, Sumpfgebieten, Akazienwäldern und an Flussläufen befindet sich hier Lebensraum für eine große Anzahl verschiedener Tierarten. Wir entdecken folgende Tiere: Breitmaul-Nashörner, Büffel, Zebras, Elan-Antilopen – die größten Antilopen, Thomson-Gazellen, Impalas, Wasserböcke, Schabracken-Schakal, Warzenschweine, Paviane, Meerkatzen, Koino (Riesiger Nager) und verschiedene Vögel, wie Ibis, Nimmersatt-Storch, Gabelracke, Glanzstare, Waffen-Kiebitz, Mausvogel, Löffelreiher, Nilgänse, Perlhühner, Großtrappe, Schreiseeadler, Fischadler, Raubadler, Bussard, Madenpicker, Webervögel und noch viele mehr. Für unsere erste Safari während der Reise sind wir sehr zufrieden, wie viele Tiere wir erlebt haben. Am frühen Nachmittag kehren wir zur Ranch zurück, wo wir wieder mit einem leckeren Mittagessen erwartet werden. Am Nachmittag ist Zeit zum Entspannen. Allerdings statten wir zunächst der Weberei auf Petras Ranch noch einen Besuch ab. Mit diesem Projekt gibt sie 13 Kenianern Arbeit, die sonst keine Arbeit bekämen und somit ihre Familien ernähren können. In der Weberei werden verschiedenste Produkte, wie Kissenbezüge, Decken, Tücher und Teppiche hergestellt. Momentan arbeiten die Mitarbeiter gerade an einem Teppich, der mit Hand gewebt wird. Außerdem wird die Schafwolle gekämmt und gesponnen. Wir sind beeindruckt, was Petra alles auf die Beine stellt und den Kenianern wirklich Hilfe zur Selbsthilfe gibt. Sie engagiert sich bei mehreren Projekten, wie der Weberei, der Aufforstung des Hügels, wo über eine Million Bäumchen gepflanzt werden sollen und dem Kinderheim einer Freundin. Im Gästehaus sind ebenfalls 20 Mitarbeiter beschäftigt. Am Abend sitzen wir wieder gemeinsam an der langen Tafel zum Abendessen. Der Tag klingt am Kamin bei netten Gesprächen aus.


20.10.2021 – Fahrt zum Nakuru–See und Safari im Nakuru–Nationalpark.

Nach dem Frühstück heißt es nun Abschiednehmen von Petra und ihrem Team. Wir fahren weiter Richtung Westen und überqueren den Äquator. Natürlich legen wir einen Stopp ein. Wir sehen, wie sich die Magnetfelder auf der Süd- und Nordhalbkugel zum Beispiel auf die Fließrichtung des Wassers auswirkt und die Kraft der beiden Felder direkt auf der Linie des Äquators neutralisiert wird. Weiter führt uns unsere Reise durch Nakuru, die auf 2.300 Metern höchstgelege und viert größte Stadt Kenias. Nun geht es hinab in das Rift Valley, den Ostafrikanischen Graben, welcher Teil des Großen Afrikanischen Grabenbruches ist. Er entstand wahrscheinlich vor 20 Millionen Jahren durch große vulkanische Eruptionen. In diesem liegt unser heutiges Ziel, der Nakurusee im Nakuru-Nationalpark. Am Mittag treffen wir in der Lions Hill Lodge ein und nach einem leckeren Mittagessen beziehen wir unsere Zimmer in den netten Hütten. Am Nachmittag starten wir zur nächsten Safari im Nationalpark. Zunächst geht es entlang der Ufer des Sees. Hier entdecken wir schon allerhand Tiere, wie Pelikane, Komerane, Schreiseeadler, aber auch die Colobus-Affen mit ihrer markanten schwarzen Färbung und den buschigen weißen Schwänzen, Paviane, Wasserböcke und Büffel. Die Tour führt uns weiter etwas näher an das Ufer, wo wir auch Flamingos sehen. Der Wasserspiegel des Sees ist in den letzten Jahren stark angestiegen. Damit wurde leider den Flamingos die Nahrungsgrundlage entzogen und so sind von den einst 1,5 Millionen Vögeln nur noch wenige hundert übrig geblieben. Unser Weg führt uns weiter zum Makalia Wasserfall. Hier stoßen wir mit Viceroy, dem Kenianischen Brandy auf unsere Reise an. Wir beobachten dabei freche Paviane und den Schopfadler. Nun geht es langsam zurück Richtung Lodge. Doch wir möchten gern noch Giraffen sehen. Wir haben Glück: Unsere drei Guides erhalten einen Tipp und tatsächlich, im Licht der untergehenden Sonne entdecken wir drei Rotschild-Giraffen. Ein wunderschöner Abschluss unserer Safari. Jetzt geht es zur Lodge zurück, wo wir uns am reichhaltigen Abendbuffet bedienen dürfen.


21.10.2021 – Reise in die Massai Mara – erste Safari

Heute geht es schon wieder weiter. Wir verstauen nach dem Frühstück unser Gepäck in den Jeeps und wir fahren Richtung Süden durch abwechslungsreiche Landschaften zunächst über die Mauberge vorbei an kleinen Orten mit geschäftigem Treiben bis nach Narok. Unterwegs beobachten wir immer wieder das afrikanische Leben mit Händlern, die am Straßenrand in kleinen Läden oder an Ständen ihre Waren feilbieten, mit fröhlich winkenden Kindern und manch abenteuerlich beladene Fahrzeuge. An einem Souvenir-Shop legen wir eine kurze Toilettenpause ein. Nun führt uns die Tour zum Senkenami-Gate, einem der Eingänge in das Naturschutzgebiet Massai Mara. Die Massai Mara ist kein Nationalpark. Sie gehört zur Serengeti und grenzt nördlich an den Serengeti-Nationalpark in Tansania. Wir fahren zunächst zum Mara Bush Camp, wo wir die nächsten Tage in komfortabel eingerichteten Zelten wohnen. Wir werden von Manager Nelseon und den freundlichen Mitarbeitern herzlich begrüßt. Nach einer kurzen Einweisung zu den Besonderheiten des Camps – da das Camp nicht eingezäunt ist und Krokodile, Hippos und andere Tiere durchaus durch die Anlage gehen, werden wir nach Sonnenuntergang und vor Sonnenaufgang von den Wachleuten zum und vom Zelt begleitet. Unsere Zelte lassen keine Wünsche offen und sind mit Dusche, WC, Safe und gemütlichen typisch afrikanischen Möbeln eingerichtet. Alle liegen im Bush direkt etwas oberhalb eines Flusses, in dem wir auch gleich noch Hippos, also Flusspferde entdecken. Zunächst stärken wir uns beim leckeren Mittagessen in mitten der herrlichen Natur. Nach einer Pause zum Ausruhen, geht es am Nachmittag auf die erste Safari in der Massai Mara. Das Naturschutzgebiet ist hauptsächlich geprägt durch Grassavanne mit einzelnen Bäumen. Entlang des Maraflusses finden wir auch Busch- und Baumsavanne. Wir entdecken Zebras, Gnus, Masai-Giraffen, verschiedene Gazellen und Antilopen, wie Riedbock, Thomsen-Gazellen und Topi-Antilopen. Am frühen Abend kehren wir ins Camp zurück. Bei einem wiederum sehr schmackhaften Abendessen an einer langen Tafel unter einem schönen Baum lassen wir den Tag ausklingen.


22.10.2021 – Safari in der Massai Mara

Da das Camp nicht eingezäunt ist, können sich die Tiere auch im Camp frei bewegen. Deshalb gehen in der Nacht Massai-Wachmänner durch das Camp und achten auf die Sicherheit der Gäste.
Heute werden wir schon früh mit Tee und Kaffee direkt am Zelt von den Massai geweckt. Gefrühstückt wird nicht im Camp, sondern wir fahren mit dem Sonnenaufgang bereits los und werden auch schon von drei Massai-Giraffen kurz vor dem Camp begrüßt. Zunächst fahren wir in die Savanne. Auf den großem freien Flächen sehen wir sehr viele Tiere: Steppenzebras, Oliv-Paviane, Zebramangusten, Warzenschweine, Elefanten und große Herden mit Gnus und Antilopen. Plötzlich sehen wir an zwei Stellen mehrere Fahrzeuge. Also fahren wir auch in diese Richtung. An einem Graben mitten in der Savanne entdecken wir einen Leoparden, der ein Impala im Visier hat. Wir beobachten die Katze, die versucht das Impala zu jagen. Aber es gelingt nicht. Völlig unbeeindruckt von den vielen Jeeps, die um ihn herumstehen, geht der Leopard direkt an unseren Jeeps vorbei weiter. Ich hätte ihn streicheln können, so nah war er an unserem Fahrzeug. Aber das habe ich dann doch lieber gelassen.
Nun wird es Zeit für das Frühstück. Das Küchenteam hat uns ein leckeres Frühstück eingepackt. Schnell ist eine Fieberakazie gefunden, unter der Tisch und Stühle aus den Jeeps gezaubert werden und die Schüsseln und Dosen mit Sandwiches, Fruchtsalat, Müsli, Jogurt und Kuchen, sowie Kaffee und Tee schnell als Buffet aufgebaut sind. Wir sitzen mitten in der Savanne und genießen unser Frühstück nur wenige Meter von friedlich grasenden Zebras, Gnus und Antilopen entfernt – das ist Afrika pur. Anschließend setzen wir unsere Safari bis zum Mittag fort. Im Camp werden wir dann wieder zum Mittagessen erwartet und anschließend ist Zeit zum Entspannen oder für eine kurze Mittagsruhe. Am Nachmittag fahren wir nochmals in die Savanne. Wir sehen eine Geparden-Mutter mit ihren drei halbwüchsigen Kindern. Auch sie liegen auf der Lauer, um ein Tier zu erlegen.
Auch am Nachmittag können wir wiederum viele Vögel beobachten. Uns zeigen sich Schopfadler, Sekretär, Ohrengeier, Afrikanischer Weißrückengeier, Gabelschwanzracke, Marabu und viele mehr. Wir entdecken ein Kronenkiebitz-Paar mit einem Jungtier. Das kleine Vögelchen purzelt immer wieder in Vertiefungen im Boden und kämpft sich jedes Mal tapfer wieder heraus. Einfach nur putzig… Zum Abschluss erleben wir auch noch eine Gruppe Löwen: Zwei Männer mit stattlichen Mähnen und eine Gruppe von zehn Tieren bestehend aus Weibchen mit jungen Löwen liegen im Steppengras, dösen vor sich hin und sind völlig unbeeindruckt von den Menschen, die in den Jeeps um sie herumstehen. Auf der Rückfahrt zum Camp beginnt es dann zu regnen. So können wir das Abendessen nicht im Freien einnehmen, sondern nehmen an der Tafel im Restaurant Zelt Platz.


23.10.2021 – Tierbeobachtungen in der Massai Mara

Zeitig wecken uns die Wachmänner erneut mit Kaffee und Tee am Zelt. Gutgelaunt starten wir zur Morgensafari. Die drei Massai-Giraffen stehen wieder zur Begrüßung kurz nach dem Camp. Dann toben zwei niedliche Serval-Katzen durch das hohe Gras. Diese scheuen Tiere sind recht schwierig zu beobachten, aber wir haben Glück und genießen diese Momente. Unsere Route führt uns kreuz und quer durch das Gelände. Dabei kreuzen mehrere Tüpfelhyänen unseren Weg. Wir sehen wiederum große Herden mit Gnus, Eland- und Kuh-Antilopen und Zebras. Auch heute haben wir unser Frühstück wieder mitgenommen. Schnell ist mit Hilfe aller das leckere Buffet wieder aufgebaut. Dann singen uns unsere drei Driver-Guides auch noch ein Kenianisches Lied. Wir fühlen uns wirklich wie im Film… Gut gestärkt setzen wir unsere Pirschfahrt fort. Am Mara Fluss sehen wir Nilkrokodile, die sich in der Sonne wärmen und eine Hippo-Familie mit einem Baby. Auch heute begegnen uns viele Vögel, wie zum Beispiel Nilenten, Nimmersatt- und Wollhals-Störche und Kuckuck. Zum Mittag kehren wir ins Camp zurück. Nach dem wieder reichlichen und sehr schmackhaften Mittagessen – diesmal gibt es unter Anderem selbstgemachte Pizza aus dem Holzhofen – spazieren wir mit einem Massai zum Hippopool im zweiten Bereich des Camps. Doch wahrscheinlich ist es den Hippos auch zu heiß und sie sind alle abgetaucht. Jedenfalls können wir nur zwei Tiere erahnen. Nach der Erholungspause, gehen wir wieder auf Nachmittagssafari. Wir sichten unter anderem Topi-Antilopen, Grant-Gazellen, Schabracken-Schakale und ein Löwenpaar. Sie liegen entspannt im Gras. Unsere Safari bringt uns dann nochmals zu den 4 Geparden vom Vortag. Sie liegen auf der Lauer in der Nähe von einer Herde Grant-Gazellen. Doch diese sind wachsam und beobachten die Katzen genau. Aus der Ferne nähert sich ein stattlicher Löwenmann. Er könnte den Geparden gefährlich werden. Plötzlich versucht einer, der drei halbstarken Geparden, eine Eland-Antilope zu jagen. Doch das war wohl etwas zu übermütig. Er hat gegen das große und auch schnelle Tier keine Chance. Die Geparden-Mutter beobachtet derweil den Löwen ganz genau und zieht es dann vor, dem Löwen das Revier zu überlassen. Leider beginnt es wieder stark zu regnen, so dass unser Busch-Dinner nicht stattfinden kann. Das Abendessen nehmen wir deshalb im Restaurantzelt ein.


24.10.2021 – Abschied von der Massai Mara – Fahrt zum Lake Naivasha

Heute müssen wir das Mara Bush Camp schon wieder verlassen. Wir haben uns hier mitten im Bush am Fluss Telek sehr wohl gefühlt. Das nette Personal um Manager Nelson hat uns den Aufenthalt wunderbar gestaltet. Doch neue Erlebnisse warten auf uns. Wir verlassen das Schutzgebiet Massai Mara wieder über das Senkenami-Gate. Wir sehen noch einige Gazellen und Zebras am Wegesrand. Unsere Route führt uns zurück bis Narok und weiter über die stark befahrene Verbindungsstraße zwischen Nairobi und dem Viktoriasee ins Rift Valley. Richtung Norden geht es an den Lake Naivasha. Wir erreichen die Lake Naivasha Sopa Lodge im Naturreservat am Mittag. Nachdem wir unsere geräumigen Zimmer in den hübschen Häusern bezogen haben, bedienen wir uns zunächst im Restaurant am reichhaltigen Mittagsbuffet. Am Nachmittag haben wir Zeit, die Lodge zu genießen. Wir entdecken Zebras, Wasserböcke und Meerkatzen, die sich in der Anlage tummeln. Wir können uns fast überall frei bewegen. Nur an den See begleitet uns ein Mitarbeiter der Lodge, da sich hier auch Flusspferde bewegen können. Wir beobachten viele Vögel und treffen uns am Abend zum Abendessen. Im Dunkeln werden wir von unseren Zimmern ebenfalls zum Restaurant und zurück begleitet. Dabei entdecken wir auch Giraffen, die friedlich in der Nähe der Zimmer an den Bäumen knabbern. Am späten Abend werden ein großer Teil des Seeufers und die angrenzende Rasenfläche beleuchtet. Wir beobachten Flusspferde, die auf dieser Grünfläche genüsslich grasen, nur etwa 50 – 100 Meter von unseren Zimmern entfernt. Ein toller Abschluss des Tages!


25.10.2021 – Bootsfahrt auf dem Lake Naivasha und Besuch auf Crescent Island – Hell´s Gate Nationalpark

Nach dem Frühstück bringen uns unsere drei Guides zu einer nahegelegenen Bootsanlegestelle. Wir besteigen drei Boote und über den See geht es zur Crescent Island, die ursprünglich eine Halbinsel war, aber seit dem Anstieg des Wasserspiegels des Naivashasees um mehr als 2 Meter in den Jahren von 2011 bis 2016 nun eine Insel ist. Der Name geht auf ihre Form eines Halbmondes zurück. Die ca. 189 Hektar große Insel ist ein privates Schutzgebiet. Unser Führer spaziert mit uns fast 2 Stunden über die Insel. Es leben hier verschiedene Tiere völlig frei, wie eine Gnu-Herde, Impalas, Grant-Gazellen und Zebras. Wir können sehr nah an die Tiere heran und sie lassen sich nicht stören. Aus gebührender Entfernung sehen wir eine Thomsen-Gazelle mit einem Jungtier. Dieses ist offenbar gerade geboren. Unsere Kameras werden immer wieder ausgelöst, denn es gibt unglaublich viele tolle Motive. Besonders beeindruckend ist die Begegnung mit den Massai-Giraffen. Sie bestaunen uns oder wir sie? Egal jedenfalls kommen sie uns sehr nah. Sie setzen sich sogar sehr fotogen in das eine oder andere Foto – welch ein Erlebnis. Wir alle sind fasziniert. Anschließend geht es per Boot wieder zurück. Unterwegs stoppen die Bootsführer aber noch und locken mit Fischen die Schreiseeadler an. Wir dürfen erleben, wie die imposanten Raubvögel aus vollem Flug kurz vor der Wasseroberfläche stoppen und den Fisch greifen, um gleich damit wieder zurückzufliegen. Auf der Rückfahrt entdecken wir Pelikane und Kormorane, die in der Sonne ihre Flügel trocknen. Auf den Bäumen, die abgestorben aus dem See ragen, tummeln sich Eisvögel, Graufisher, Kormorane und viele andere. Etwas schwierig wird das Finden eines Anlegeplatzes. Die zahlreichen Teppiche, die die Wasserhyazinthen gebildet haben, haben die Zufahrt zu unserem Ausgangspunkt versperrt und lassen sich auch nicht wegschieben. Nach einigen Versuchen an anderen Stellen und einigen Telefonaten entscheiden sich die Bootsführer uns direkt bis zur Lodge zu fahren. Auf dem Weg zu unseren Zimmern stehen wir dann direkt in einer Herde Zebras und Wasserböcken, die friedlich auf den Wiesen vor den Terrassen der Zimmer grasen. Nur nebenbei nehmen Sie Notiz von uns – wieder eine tolle Erfahrung. Nun haben wir doch etwas Hunger und gehen erstmal ins Restaurant zum Mittagessen. Im Innenhof des Gebäudes entdecken wir die Colobus-Affen. Die imposanten Tiere mit ihren buschigen weißen Schwänzen sitzen ganz nah auf einem Baum und schauen in die Bar. Nach einer Pause steht nun noch der Besuch des Hell´s Gate Nationalparks auf unserem Programm. Dieser nur 68 km² große Park besticht vor allem durch seine beeindruckende Landschaft. In den Felsformationen, die vulkanischen Ursprungs sind, leben Klippschliefer, die mit den Elefanten verwandt sind. Wir entdecken Perlhühner, die eine Felswand hochklettern und –flattern. Paviane genießen die Nachmittagssonne und tollen durch die Gegend. Wir unternehmen einen kleinen Spaziergang zum Hell´s Gate, dem Tor zur Hölle. Gewarnt von der letzten Gruppe im Juli, belassen wir es aber bei einem Blick von oben in die Schlucht. Unsere Guides kommen mit den Jeeps zum Aussichtspunkt und wir fahren zurück zur Lodge.


26.10.2021 – Jenseits von Afrika: Auf den Spuren von Karen Blixen und Fahrt zum Amboseli Nationalpark

Nach einem letzten Blick auf die Tiere in der Lodge besteigen wir unsere Jeeps und unsere Reise führt uns Richtung Nairobi. Wir nutzen wieder die vor allem durch LKW stark befahrene Straße. Unsere Driver-Guides können wir nur bewundern. Wir haben das Gefühl, dass die Verkehrsregeln nur Hinweise sind, die aber nicht eingehalten werden müssen. Sperrlinien werden einfach ignoriert, Hupe und Bremsen sind die wichtigsten Teile am Fahrzeug, Geschwindigkeitsbegrenzungen nimmt man zwar zur Kenntnis, müssen aber scheinbar nicht beachtet werden… Wir sind alle froh, dass wir so sichere und umsichtige Driver-Guides haben und uns nicht selbst durch den chaotischen Verkehr kämpfen müssen. Der späte Vormittag steht ganz im Zeichen von Karen Blixen und dem berühmten Film „Jenseits von Afrika“. Wir besuchen das Karen Blixen Museum im ehemaligen Wohnhaus. Zunächst begrüßt uns eine Führerin, die uns im Garten im Schatten eines großen Baumes die Geschichte der Dänin, die nach Kenia kam um eine Molkerei aufzubauen, ins Gedächtnis zurück rief. Auf einer Karte bekommen wir die ursprüngliche Anordnung der Anlage gezeigt. Die Kaffeeplantage gibt es nicht mehr. Aber das Wohnhaus ist noch original erhalten. Wir erleben also das Haus und gleichzeitig den Drehort des berühmten Films, der die Lebensgeschichte der mutigen Dänin erzählt und inzwischen zu einem Welterfolg geworden ist. Wir sehen viele originale Details aus der längst vergangenen Zeit und staunen über den guten Zustand vieler Gegenstände, die nun schon über 100 Jahre alt sind. Es bleibt noch Zeit für einige Fotos vom Haus außen und dem schönen Garten. Anschließend nehmen wir im nahe gelegen Karen Blixen Coffeeshop ein schmackhaftes Mittagessen ein. Nun kämpfen wir uns wieder über die Landstraße, die Nairobi mit Mombasa verbindet zum Amboseli Nationalpark. Am frühen Abend kommen wir in der wunderschönen Kibo Safari Lodge an und können unsere herrlichen Zelte beziehen, die wiederum keinerlei Wünsche an Komfort offen lassen. Wir sind begeistert.


27.10.2021 – Traumhafte Tierbeobachtungen im Amboseli–Nationalpark

Nach einer angenehmen Nacht in den komfortablen Zelten und einem vorzüglichen Frühstück brechen wir zur Morgensafari auf. Unsere Blicke gehen natürlich zuerst Richtung Kilimandscharo, dem mit 5.895 Metern höchsten Berg Afrikas. Leider versteckt er sich in den Wolken. Dies tut aber unserer guten Laune kein Abbruch, denn wir sind ja noch bis zum nächsten Tag im Amboseli-Nationalpark und es gibt noch Chancen, den Berg zu sehen. Bekannt ist der Park vor allem durch seine großen Elefantenherden. Wir sind gespannt, ob wir diese sehen. Zunächst entdecken wir große Gnu- und Zebraherden. In der Ferne sehen wir aber auch erste Elefantenherden. Diese tummeln sich im Sumpfgebiet. Also fahren wir in diese Richtung und kommen aus dem Staunen nicht heraus: Elefanten, Büffel, Hyänen und verschiedenste Vögel stehen hier inmitten von Sumpfpflanzen und laben sich daran. Dann haben wir ganz großes Glück: Die ersten Gruppen kommen aus dem Sumpf und ziehen über ihre angestammten Pfade weiter. Allerdings stehen einige Jeeps auf diesen Pfaden. Dies gefällt der Leit-Elefantin offenbar nicht wirklich, denn sie gibt laute Töne von sich. Doch rasch beruhigt sie sich wieder und ganz gemächlich trottet die Elefantengruppe über ihren Pfad zwischen den Jeeps an uns vorbei... Ein einmaliges Erlebnis, welches nicht das letzte dieser Art sein sollte.... Anschließend bringen uns unsere Guides zum Aussichtspunkt. Auf dem Weg dahin entdecken wir einige schöne Vögel: Wir beobachten einen Goliath-Reiher, einer der größten Reiher, wie er gerade einen Wels aus dem kleinen Bach fischt. Doch dieser Fang ist wohl zu groß für ihn und der Fisch kann sich wieder ins Wasser retten...
Im See unterhalb des Aussichtspunktes entdecken wir Flusspferde, die im Wasser vor sich hin dösen. Hier gibt es seit einigen Jahren auch Flamingos, da der See nun ganzjährig Wasser hat und genügend Nahrung für die Vögel bietet. Pelikane, Löffler, Reiher und viele weitere Vögel leben an dem See. Über den schön ausgebauten Weg steigen wir auf den Aussichtspunkt. Uns eröffnet sich ein fantastischer Blick über die weite Savanne des Amboseli-Nationalparks. Nun kehren wir zur Mittagspause ins Camp zurück. Wir werden wieder mit einem vorzüglichen Buffet verwöhnt und haben etwas Zeit, die tollen Erlebnisse vom Vormittag Revue passieren zu lassen. Am Nachmittag geht es nochmals auf Safari. Elefantenzeit... wir haben nochmal Glück, auch wenn zum Teil dicke Wolken über's Land ziehen und einige Regenschauer fallen, das stört die riesigen Dickhäuter nicht und wir entdecken wieder einige Gruppen. Diesmal sind nicht so viele Fahrzeuge unterwegs und wir kommen nochmal ganz nah an die Tiere heran. Sehr erfreut stellen wir fest, dass viele Jungtiere in den Herden sind. Fasziniert beobachten wir die Elefanten und besonders die Jungtiere, die zum Teil noch sehr jung und sehr tapsig sind, haben es uns angetan... Teilweise wissen sie noch nicht, was sie mit ihrem Rüssel anfangen sollen... Einfach nur herrlich.... Mit der untergehenden Sonne, einem Regenbogen und den Elefanten haben wir noch einmalige Fotomotive auf dem Rückweg zum Camp. Ein wunderschöner Tag geht zu Ende...


28.10.2021 – Fahrt zum Tsavo–West–Nationalpark, Besuch Mzima–Springs und Nachmittags–Safari

Der Abschied von der tollen Kibo Safari Lodge und dem Amboseli-Nationalpark fällt uns nicht leicht. Es ist zu schön hier... Aber die Natur hat für uns ein wunderbares Geschenk: Endlich sehen wir am Morgen den Kili - wie der Kilimandscharo auch liebevoll genannt wird - in seiner ganzen Pracht. Im gleißenden Sonnenschein funkelt die schneebedeckt Spitze. Welch ein Anblick! Nun führt uns unsere Route weiter nach Osten. Der Tsavo-West-Nationalpark ist mit ca. 7.000 m² unser nächstes Ziel. Diesmal geht es nur kurz über die Asphaltstraße bevor wir auf eine typische Afrikanische Schotterpiste abbiegen. Vorbei an kleinen Dörfern und durch die völlig andere Landschaft mit Buschsavanne erreichen wir den Eingang des Tsavo-West-Nationalparks. Nach einer kurzen Pause geht es nun durch dieses beeindruckende, durch vulkanische Aktivitäten entstandene Gebiet. Wir halten an einem großen Lavafeld. Vermutlich ist dieses das Ergebnis eines Vulkanausbruchs vor etwa 200 Jahren, genau ist dies aber noch nicht endgültig erforscht. Nach einigen schönen Fotos setzen wir unsere Reise fort. Unser nächstes Ziel sind die Mzima Springs. Ranger Mustafa erwartet uns bereits zu einem Spaziergang zu den Quellen und die sich anschließende See- und Flusslandschaft. Das Wasser kommt vom Kilimadscharo und fließt in den Tsavo-Fluss Richtung Mombasa. Es versorgt gleichzeitig die Bevölkerung in Mombasa mit Trinkwasser. Irgendwie erinnert uns die wunderbare Landschaft an den Spreewald. Wir entdecken wieder Flusspferde und Krokodile. Paviane tollen durch die Bäume. Es ist wirklich ein Paradies mit sattgrünen Bäumen und Büschen, tiefblauem, klarem Wasser und einigen herrlich rot blühende Feuerlilien. Als wir zum Parkplatz zurückkommen, toben freche grüne Meerkatzen auf unseren Jeeps. Es war eine sehr angenehme Unterbrechung unserer Fahrt. Am Mittag erreichen wir die Kilaguni Serena Safari Lodge, unsere Unterkunft für diese Nacht. Bereits beim Betreten des Lobby-Bereiches können wir unseren Augen nicht trauen: Durch den ganz offen gestalteten Bar- und Restaurant-Bereich landen unsere Blicke direkt am Wasserloch vor der Lodge. Wir sehen eine große Gruppe Marabus, Wasserböcke und Zebras. Zunächst beziehen wir unsere gemütlichen Zimmer, von deren Terrassen wir das Treiben am Wasserloch gut beobachten können. Just in diesem Moment zieht eine Elefantenherde zum Wasserloch. Jetzt kommen wieder die Papparazzi in uns allen durch und die Kameras werden stark beansprucht. Beim und nach dem Mittagessen bleibt noch genügend Zeit die Tiere zu beobachten. Am Nachmittag geht es dann auf Safari in die einzigartige durch Vulkane entstandene Hügellandschaft des Nationalparks. Wir sichten einige Tiere, die wir während unserer Reise noch nicht gesehen haben. Die kleinste Antilopenart, die Dik Diks lebt hier. Die Tiere sind sehr scheu und springen schnell weg, wenn sie merken, dass wir mit dem Jeep kommen. Sie haben eine ganz spezielle Art zu springen: Es sieht aus, als hätten sie Sprungfedern an ihren kleinen Beinchen. Wir sehen die Klippspringer, eine kleine Gazellenart, die auch ganz geschickt über Felsen springen. Giraffen, Elefanten, Kudus und Erdhörnchen begegnen uns genauso, wie viele Vögel. Rotschnabeltokos, Weißbauchtrappen, Lärmvögel, Ameisenfresser und Eulen können wir beobachten. Auf der Rückfahrt zur Lodge haben wir nochmals riesiges Glück: Wir entdecken ein Rudel der seltenen Wildhunde. Sie jagen ein Impala, welches aber schneller als sie ist. Die Wildhunde sind sehr scheu und sehr schwer zu sehen. Unser Tag wird durch ein romantisches Buschdinner abgerundet. Die Küchencrew der Lodge und das nette Servicepersonal hat nur für uns in einem etwas abgelegenen Teil der Lodge ein tolles Buffet aufgebaut, den Grill angeworfen und uns mit leckeren Speisen und Getränken verwöhnt. Bevor wir uns zur Ruhe legen, lassen wir unsere Blicke nochmal über das Wasserloch schweifen und können eine große Herde Elefanten, eine Giraffe und Büffel sehen. Wir sind alle begeistert von diesem tollen Tag!


29.10.2021 – Fahrt zum Tsavso–Ost–Nationalpark und Safari

Am Morgen gehen unsere Blicke natürlich zuerst zum Wasserloch. Dort ist schon wieder ein reges Kommen und Gehen: Wasserböcke, Elefanten, Büffel und verschiedene Vögel löschen ihren morgendlichen Durst. Wir genießen unser Frühstück im Angesicht der herrlichen Landschaft und der vielen Tiere. Nur ungern verlassen wir diesen paradiesischen Ort. Dennoch sind wir gespannt auf den nächsten Nationalpark. Zunächst fahren wir wieder auf der stark befahrenen Verbindungsstraße von Nairobi nach Mombasa und entlang der Eisenbahnstecke, die die beiden Städte verbindet und durch die wirtschaftliche Unterstützung Chinas von chinesischen Konzernen gebaut wurde. Der ca. 12.000 km² umfassende Nationalpark Tsavo-Ost ist unser Ziel. Unsere Reise führt uns durch Voi, ein etwas größerer Ort. Hier fahren wir in eine Einkaufsviertel und Armstrong füllt unsere Wasservorräte auf. Wir beobachten derweil das geschäftige, bunte und für uns manch ungewöhnliche Treiben: eine Schneiderin mit Nähmaschine, die direkt an der Straße ihrer Arbeit nachgeht, einen Fleischer in seinem kleinen Laden und viele andere Händler. Nun kommen wir auch schnell zum Voi-Gate, dem Eingang zum Tsavo-Ost-Nationalpark. Nach einer kurzen Pause, um die Toilette aufzusuchen nutzen wir die Weiterfahrt gleich wieder als Safari. Die Dächer der Jeeps werden wieder geöffnet und bereits am Gate beobachten wir neugierige Grüne Meerkatzen, oder beobachten sie uns? Wir sehen wieder Giraffen, Zebras und Büffel. Kuhantilopen, Warzenscheine und Dik Diks kreuzen unseren Weg. Auch die berühmten roten Elefanten können wir schon entdecken. Die Erde im Tsavo-Ost-Nationalpark ist rot und die Elefanten bewerfen sich gern mit dieser Erde. Deshalb sehen sie rot aus. Zum Mittag erreichen wir die Ashnil Aruba Lodge, unsere letzte Unterkunft während der Reise. Wir werden wieder sehr freundliche begrüßt und es wir auch hier, wie überall während unserer Reise penibel auf die Einhaltung der Hygiene und Coronaschutzregeln geachtet. Wir beziehen unsere Zimmer in den Bungalows und sind wieder überwältigt, denn auch hier gibt es ein Wasserloch. Nach dem reichhaltigen Mittagessen bleibt etwas Zeit zur Erholung. Am Nachmittag geht es dann natürlich auf Safari. Die Landschaft wird langsam in wunderbares sanftes Licht getaucht - einfach nur schön... Wir sichten verschiedenste Tiere. Eine ganz spezielle Art sind die Giraffenhals-Gazellen. Sie haben einen sehr langen Hals und gehen ebenfalls im Passgang, wie die Giraffen. Um an besonders saftige Blätter zu kommen, richten sich diese Tiere auf ihre Hinterbeine auf und machen im Prinzip "Männchen". Am späten Nachmittag entdecken wir Löwen und Schakale an einem Wasserloch. Die Löwen hatten Beute gemacht. Plötzlich kommt eine Elefantenherde dazu und ärgert die Löwen. Die Elefanten haben ein ganz kleines Jungtier dabei, wahrscheinlich haben sie sich deshalb mit den Löwen angelegt. Doch das soll dann am nächsten Abend ein Nachspiel haben... Wir sehen natürlich auch wieder viele Vögel, wie zum Beispiel Grautoko, Ameisenfresser und Geierperlhühner. Bevor es zurück zur Lodge geht, genießen wir den Sonnenuntergang mit einer Schirmakazie - leider fehlt der Elefant oder die Giraffe... Wir lassen den Tag wieder mit einem guten Abendessen ausklingen.


30.10.2021 – Safari im Tsavo–Ost–Nationalpark und Lugard Wasserfälle

Nach dem zeitigen Frühstück brechen wir zur Morgensafari auf. Unser Weg führt uns zuerst zur längsten Lavakette der Welt, dem fast 300 km langen und 10 km breiten Yatta Plateau. An dessen Fuß befindet sich der Galana-River. Dieser fließt durch bizarre Felsformationen und hat sie geprägt. Die Lungard-Wasserfälle sind nach einem Missionar, der Mitte des 19. Jahrhundert die Wasserfälle entdeckt hat, benannt. Wir sind fasziniert von den einzigartigen, vielfarbig marmorierten Gesteinsformationen. Anschließend besuchen wir den Crocodil View Point. Wir haben einen schönen Blick über den Fluss und sehen Nilkrokodile und Flusspferde. Anschließend kehren wir zur Lodge zurück, da es sehr heiß geworden ist. Dabei zeigen sich uns Oryx-Antilopen, Kudus, Dukas - auch eine kleine Antilopenart, Kuhantilopen und viele Vögel. Nach dem Mittagessen ruhen wir uns aus. Einigen von uns wird noch ein besonderes Erlebnis beschert: die große Gruppe grüner Meerkatzen, die in der Anlage lebt, tobt vor unseren Bungalows. Einige ganz neugierige und mutige von ihnen kommen direkt auf unsere Terrassen. Sie gehen ganz nah an die großen Fenster und schauen hinein. Zum Teil haben sie ihre Jungtiere dabei und heben sie hoch, das auch sie in die Zimmer schauen können. Einfach nur toll, die Tiere so nah sehen zu können. Am Nachmittag geht es nochmals raus ins Gelände. Wieder begegnen wir großen Elefantenherden, Elandantilopen, Giraffen und Schakale ganz nah. Wir möchten den Sonnenuntergang nochmals erleben. Leider verdecken aber dicke Wolken die Sonne. Also kehren wir zur Lodge das zurück. Langsam kommt bei uns allen etwas Wehmut auf, denn wir müssen nun die Koffer endgültig packen. Unsere Reise geht bald zu Ende. Doch jetzt setzen wir uns erst nochmal in gemütlicher Runde mit unseren tollen Driver-Guides Armstrong, Jackson und Nick zusammen. Wir möchten die herrliche Reise in Gedanken Revue passieren lassen und uns natürlich bei unseren Guides für die hervorragende und herzliche Reiseleitung, die vielen Informationen, die auch in schwierigsten Situationen immer sichere Fahrweise bedanken. Sie haben die Reise für uns zu einem besonderen Erlebnis gemacht und uns die vielen einzigartigen Tiererlebnisse ermöglicht. Natürlich erfüllt uns Nick unseren Wunsch nach einem weiteren Lied sehr gern. Denn Nick kann wunderbar singen. Am späten Abend gibt es noch etwas Action am Wasserloch. Wir hören lautes Trompeten von Elefanten und Brüllen von Löwen. Viele Gäste und ein Mitarbeiter der Lodge stehen mit Lampen am Zaun vor dem Wasserloch. Im Schein vieler starker Lampen laufen ca. 12 Löwen gemächlich am Loch vorbei und verschwinden in der Dunkelheit. Die Elefanten sehen wir nicht. Wir vermuten, dass die Löwengruppe, die wir gestern gesehen haben die Elefanten angegriffen hat...


31.10./01.11.2021 – Fahrt nach Nairobi und Abschied von Kenia

Nach dem Frühstück heißt es nun langsam Abschied nehmen von Kenia. Die Meerkatzen tollen wieder vor unseren Bungalows, Perlhühner gesellen sich dazu und einige der Löwen sind auch noch in der Nähe des Wasserlochs. Wir verlassen die Lodge und fahren nochmals mit offenen Dächern durch den Tsavo-Ost-Nationalpark. Wie als wollten sie sich von uns verabschieden, liegen direkt neben der Piste vier Löwen dösend unter einer Akazie, Elefanten und Giraffen sind auch ganz nah an der Straße, genauso wie Wasserböcke, Zebras und Giraffenhals-Gazellen. Kurz vor dem Voi-Gate liegt auch der große Waran noch auf einem Termiten-Hügel. Am Gate kommen die neugierigen Meerkatzen direkt auf unsere Jeeps und schauen in die Autos. Nun sind unsere Driver-Guides wieder gefordert, denn wir müssen ca. 300 Kilometer auf der Landstraße, die von Mombasa nach Nairobi Richtung Norden fahren. Wobei es eher ein Kampf durch den für uns undurchschaubaren aber wohl irgendwie funktionierenden chaotischen Verkehr ist. Wir halten ab und an mal die Luft an, denn Sperrlinien und Geschwindigkeitsbegrenzungen scheinen hier nur Hinweise darzustellen, die sowieso nicht eingehalten werden. Am späten Nachmittag erreichen wir unser Hotel im Flughafengelände. Jetzt müssen wir uns endgültig von Armstrong, Jackson und Nick verabschieden. Baraka übernimmt unsere Betreuung. Im Hotel erhalten wir alle ein Zimmer, um uns nochmals Umziehen und Frischmachen zu können. Nach einem gemeinsamen Abendessen bringt uns Bakara mit einem Shuttle-Bus zum nur 5 Minuten entfernten Abflug-Terminal. Die Kontrollen verlaufen wider Erwarten recht zügig und so bleibt auch noch Zeit, letzte kleine Mitbringsel einzukaufen. Der Flug verläuft recht ruhig und am Morgen erreichen wir Deutschland mit wundervollen Erinnerungen im Gepäck.


DANKE!

Wir durften gemeinsam eine wunderbare Reise erleben. Unseren Guides Armstrong, Jackson und Nick gilt unser herzlicher Dank für einmalige Erlebnisse, ihre sehr guten Deutschkenntnisse, die vielen interessanten Informationen, die einzigartigen Tierbeobachtungen, die wir allein nie gesehen hätten, die stets sichere Fahrt über 2.620 km durch Kenia und die vielen herzlichen Momente und den großen Spaß, den wir gemeinsam hatten! Wir wünschen Euch von Herzen alles Gute!
Bei Euch, meinen lieben Gästen, möchte mich ganz herzlich für die wunderbare Zeit, die wir gemeinsam erleben durften, bedanken. Es hat riesigen Spaß gemacht, mit Euch unterwegs sein zu dürfen. Wir haben alle den Mut gehabt, diese Reise zu wagen und wurden mit ganz vielen tollen Erlebnissen belohnt. Es ist schön, dass wir beweisen konnten, dass auch in dieser schwierigen Zeit Reisen in die Ferne möglich und unter den herrschenden Corona-Bedingungen ohne große Einschränkungen durchführbar sind.
In diesem Sinne wünsche ich Euch alles Gute, bleibt reisefreudig und vielleicht dürfen wir bald wieder gemeinsam eine Eberhardt-Reise erleben! Hakuna Matata Annette Weise

Kommentare zum Reisebericht

Es war, wie immer, eine wunderschöne Reise mit tollen Menschen, die wir kennenlernen durften, Erlebnissen und Begegnungen, die mir noch lange in Erinnerung bleiben werden.

Vielen Dank an die fleißigen Helfer im Hintergrund, die alles super organisiert haben. Ein großer Dank an Annette, die immer ein Ohr für unsere Sorgen hatte und vieles mit ihrer ruhigen Art im Hintergrund organisiert hat ohne dass wir es bemerkt, aber doch davon profitiert haben. Ebenso ein lieber Gruß und Dank an unsere Guides Jackson, Armstrong und Nick, die uns mit sehr viel Geduld, Freude und Stolz ihre Heimat ein Stück näher gebracht haben.

Anja Mühlhans
16.11.2021