Reisebericht: Große Rundreise in Kroatien und Herzegowina

04.05. – 16.05.2013, 13 Tage Zagreb – Plitwitzer Seen – Krka–Wasserfälle – Trogir – Split – Mostar – Neretva–Tal – Dubrovnik – Hvar – Starigrad – Split – Petrcane – Porec


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Dubrovnik, Hvar, Trogir und noch viele andere historische Städte haben wir auf dieser Reise kennengelernt. Außerdem besuchten wir die Nationalparks in Plitvice und Krka; ein Abstecher führte uns nach Mostar in der Herzegowina.
Ein Reisebericht von
Steffen Mucke
Steffen Mucke

Die Fahrt in das grüne Herz von Österreich– die Steiermark

4.5.2013. Der Frühling will dieses Jahr nicht so richtig in Fahrt kommen. Als wir gegen 6.00 Uhr am Dresdner Flughafen starten ist es noch kühl, dennoch können wir hier die ersten erwartungsfrohen Reisengäste begrüßen. Schnell kommen wir voran, die Transferfahrer haben die Gäste pünktlich von zu Hause abgeholt, pünktlich beginnt dann auch die Reise im Reisebus.
Über das Vogtland gelangen wir nach Bayern; später erblicken wir die Spitzen des Regensburger Doms und ohne Stau gelangen wir nach Österreich. Hinter Wels sehen wir in der Ferne nun schon die Berge der Kalkalpen, eine halbe Stunde später sind wir umgeben von dieser imposanten Bergkulisse, auf den oberste Spitzen sind noch helle Schneefetzen zu sehen.
Später am Nachmittag sendet uns Petrus nun doch einige Schauer; trotzdem gestaltet sich die Fahrt durch das grüne Herz von Österreich, die Steiermark, sehr malerisch; wir sitzen im Trockenen und können die Landschaft hinter den Busfenstern an uns vorbeiziehen lassen.
Heute sind wir staufrei durchgekommen, und so rollen wir gegen halb fünf schon am Hotel an. Schnell sind die Zimmer bezogen und da Petrus sich wieder beruhigt hat, können wir trockenen Fußes noch eine kleine Erkundung im schönen Ort Semriach unternehmen.
Für 18.30 Uhr ist das Abendessen bestellt und unsere Reisegruppe trifft sich bei munteren Gesprächen wieder, Eindrücke werden ausgetauscht und die Vorfreude auf den morgigen Tag ist schon groß.

Die Kroatische Hauptstadt Zagreb

5.5.2013. Die Nacht verläuft nicht so ruhig wie gedacht. Mit Blitz und lautem Donner entlädt sich ein Gewitter in den steirischen Bergen und lässt uns aus den Träumen aufschrecken. Als dann die Sonne aufgegangen ist verdeckt zwar eine Wolkendecke den Himmel, aber vorerst hat es aufgehört zu regnen.
Nach dem reichhaltigen Frühstück, welches uns die erste Stärkung für den Tag bringt, fahren wir kurz vor neun los und lassen bald die Berge hinter uns. Im südlichen Teil der Steiermark durchfahren wir flacheres Land, nach der Grenze zu Slowenien sehen wir rechts das Pohorje- Gebirge bei Maribor und sind nun unterwegs zur kroatischen Grenze, hier benötigen wir etwas Geduld für die nötigen Formalitäten. Doch auch das geht zügig voran, leider hat Petrus wieder dicke Wolken vor den Himmel geschoben, auch der Zagreber Berg vor uns ist davon eingehüllt. Nach einem kleinen Mittagsimbiss gelangen wir gegen eins zu unserem sehr schönen 4- Sterne- Hotel „International" und können trotz der frühen Stunde schon einmal die Zimmer beziehen.
Gegen 14.00 Uhr starten wir zur Stadtrundfahrt, mein Kollege Millovan ist wie immer sehr pünktlich, er wird uns in den nächsten Stunden Zagreb zeigen.
Zuerst gelangen wir am Botanischen Garten vorbei und sind dann schon im Zentrum angelangt. Kreuz und quer erschließen wir uns die Hauptstadt und auf dem Weg hinauf zum Mirogoj öffnet Petrus die Schleusen des Himmels. Nun heißt es erst einmal warten, später lässt der Regen nach und die Mutigsten lassen sich die interessante Architektur zeigen.
Auf dem Weg zur Kathedrale hat es dann wieder aufgehört zu regnen; nachdem wir das Gotteshaus besucht haben beginnen wir den kleinen Rundgang durch den ältesten Teil der Stadt. Durch das Steintor gelangen wir hinauf zum Markusplatz, sehen die Kirche mit den bunten Dachziegeln und gelangen von hier zum Aussichtspunkt. Der neuere Teil von Zagreb liegt nun zu unseren Füßen, etwas traurig ist es schon dass es nun wieder anfängt zu regnen. Der Weg hinunter zum Jelacic- Platz erweist sich als eine feuchte Angelegenheit, hier verabschiedet sich Millovan von uns, etwas Freizeit verbleibt dann noch, aber bei diesem nasskalten Wetter fahren wir doch schon etwas eher zum Hotel zurück. Trotz des lausigen Wetters war es ein interessanter Tag in einer sehenswerten Stadt. Wir müssen nur hoffen dass Petrus für morgen besseres Wetter für uns bereithält.

Die Wunder der Natur im Nationalpark Plitvice

6.5.2013. Mein erster Blick nachdem ich erwacht bin geht zum Fenster. Der Regen hat aufgehört, die Sonne schaut etwas milchig zwischen den Wolken hindurch- wird es trocken bleiben?
8.45 Uhr trifft sich unsere Reisegruppe zur Abfahrt und bald sind wir im morgendlichen Berufsverkehr von Zagreb unterwegs. Alles ist hier etwas hektisch aber bald haben wir den Trubel hinter uns gelassen.
Dicke Wolken versperren uns die Sicht als wir nach Karlovac auf der Landstraße unterwegs sind. Das Land sieht heute trostlos aus und als wäre das noch nicht genug- da muss Petrus nun auch wieder die Himmelsschleusen öffnen. Aber das stört unseren Tatendrang nicht; nachdem wir kurz am Hotel waren beginnen wir gegen halb eins unseren Rundgang im Nationalpark der Plitwitzer Seen. Auch wenn der Regenschirm heute unser ständiger Begleiter bleibt, so können wir dennoch all die Wunder genießen die dieser schöne Park zu bieten hat. Staunend stehen wir vor dem Großen Wasserfall der seine Wasser donnernd zur Erde sendet, gehen dann später immer bergauf an den verschiedenen Seen und den eindrucksvollen Kaskaden vorbei die sich hier im Karst gebildet haben.
Wir müssen heute auch nicht lange auf das Boot warten, eine gemütliche Fahrt bringt uns an das andere Ufer des Kozjak- Sees und von hier beginnt nun die Wanderung zu den oberen Seen die allesamt auch sehr eindrucksvoll sind.
Es bleibt viel Zeit für individuelle Erkundungen, wir haben uns damit abgefunden das Petrus heute nicht seine beste Laune hat, aber beim gemeinsamen Abendessen ist alle Unbill vergessen und die munteren Gespräche an den Tischen zeugen davon, dass es dennoch für alle ein schöner Tag war.

An den fallenden Wassern der Krka

7.5.2013. Heute werde ich von einer besonderen Musik geweckt. Vor meinem Fenster haben sich Vögel niedergelassen und beginnen ihr morgendliches Konzert und vertreiben mich aus dem Reich der Träume.
Heute sieht der Himmel schon besser aus als gestern, kurz nach halb neun sind wir dann unterwegs und durchfahren dabei die fast unberührte Region der Lika. Einsam stehen die Häuser am Wegesrand, hie und da ist auch ein Schäfer mit seiner Herde zu sehen- Balkanromantik.
Gegen Mittag sind wir dann schon auf dem Weg zum Krka- Nationalpark, leider beginnt sich der Himmel erneut zu beziehen, am oberen Rastplatz, auf dem wir einen kleinen Mittagsimbiss zu uns nehmen, fängt es wieder an zu regnen. Nun sendet Petrus auch noch Blitz und Donner- aber das stoppt unsere Entdeckerfreude nicht, gut gerüstet beginnen wir den Rundgang um den Skradinski Buk. Es ist der mächtigste Wasserfall im Park und es ist immer wieder beeindruckend wie das Wasser rauschend zu Tal fällt, bei unserem Rundgang sind wir immer mittendrin.
Donner, Blitz und Regen begleiten uns dabei, aber tapfer halten wir durch und am Ende sind wir uns einig: unserer Reisegesellschaft konnte der Wettergott die gute Laune nicht verderben!

Reise ins Mittelalter– Trogir

Gegen halb drei verlassen wir den Park, nun führt uns die Reise hinunter an die Adria; kurz hinter Šibenik kommt nun auch die lang ersehnte Sonne hervor und wird uns heute auch nicht mehr verlassen. Immer wieder romantisch ist die Fahrt entlang der Küste, die vorgelagerten Inseln und die unermesslich große Fläche der blauen Adria üben auf den Betrachter immer einen besonderen Reiz aus.
Gegen vier langen wir in Trogir an, hier beginnt die Zeitreise in die Vergangenheit dieser Region. Wir tauchen ein in die schmalen Gassen der vergangenen Jahrhunderte, atmen den Geist einer längst vergangenen Epoche und staunen über die schönen Gebäude aus Kalkstein die uns aus dieser Zeit erhalten geblieben sind. Quirliges Leben herrscht am Hauptplatz, Kathedrale und Stadtloggia zeugen von einstiger Macht; hat der Besucher dann den Stadtkern verlassen so steht er auf der schönen Promenade, hier laden zahlreiche Cafés zu einem Besuch ein. Die am Kai festgemachten Schiffe schaukeln leise auf den Wellen und die Sonne meint es wirklich gut an diesem schönen Nachmittag.
Gegen 17.30 Uhr brechen wir dann auf, vor uns ist schon das helle Häusermeer von Split zu sehen welches von der Sonne hell angestrahlt wird und kurz nach sechs sind wir am Hotel angelangt; wenig später stärken wir uns beim Abendessen und freuen uns darauf was der morgige Tag bringen wird- der Wetterbericht hat Besserung versprochen.

Split

8.5.2013. Der erste Blick aus dem Fenster zeigt dass das Wetter nun heute doch besser werden wird. Nachdem wir kurz vor neun die Koffer verladen haben geht es los zur Riva von Split. Hier befindet sich der älteste Teil der Stadt- der Palast des Diokletian, er war römischer Kaiser und Machtmensch. Diese Geschichte erfahren wir nun von meiner Kollegin Vesna die uns an der Riva erwartet, auch hier begeben wir uns wieder auf eine Reise weit zurück in die Vergangenheit; sie beginnt in den Kellerräumen des Palastes in die wir jetzt eintauchen.
Feuchte Kühle umfängt uns als wir die Fundamente betreten, die Steine einer längst untergegangenen Epoche künden  von großer Macht und sind ein Zeugnis des Römischen Imperiums. Vesna erklärt uns die Dinge wie sie waren, später tauchen wir dann wieder am Tageslicht auf und finden uns im Mittelalter wieder. Denn in den Palast hinein wurde in einer viel späteren Epoche eine ganze Stadt gebaut- faszinierend. Wir durchstreifen die schmalen Gassen, bewundern die zahlreichen Adelspaläste und beenden dann die Führung dort wo sie begann: an der sonnendurchfluteten Riva mit den schönen Palmen.
Nun verbleibt genügend Zeit um all die Schönheiten noch einmal individuell zu besuchen, die Restaurants laden zu einem gemütlichen Essen ein- die Zeit ist jedenfalls wie im Flug vergangen als wir dann gegen eins aufbrechen- einem besonderen Höhepunkt entgegen.

Fahrt in die Herzegowina

Unsere Fahrt führt uns nun direkt an der Küste entlang. Hinter dem schmalen Küstenstreifen steigen die Berge steil an, rechts ist die glitzernde Wasserfläche der Adria zu sehen und im Hintergrund die grünbewachsenen Inseln. Heute macht Petrus wieder alles gut; ein herrlicher Frühlingsnachmittag begleitet unsere Fahrt, überall an den Hängen blüht eine farbenfrohe Vegetation und erfreut unser Auge. Hoch oben über einer Bucht legen wir einen Fotostopp ein und bewundern die Süßwasserquellen die unter der Meeresoberfläche hervorsprudeln.
Leider behindern einige Ampeln unser zügiges Vorankommen, gegen halb fünf langen wir an der bosnischen Grenze an, hier gehen die Formalitäten aber recht schnell, nach zwanzig Minuten tauchen wir nun in einen völlig anderen Kulturkreis ein. Hier herrschten über Jahrhunderte die Osmanen und hinterließen uns die Zeugnisse ihrer Kultur. Ein Aufenthalt im Ort Pocitelj bringt uns diese Kultur näher, ein Besuch der Moschee und der Aufstieg zur Festung mit dem grandiosen Blick auf das Tal der Neretva wird dann bei diesem schönem Wetter zum großen Erlebnis.
Danach geht die Fahrt weiter, bald öffnet sich das Flusstal und wir sind in der Ebene von Mostar unterwegs. Am Hotel werden wir von den fleißigen Mitarbeitern schon erwartet, eine knappe Stunde später findet sich dann unsere Reisegruppe zum romantischen Diner im gepflegten Garten des Hotels ein und somit wird der Tag auf diese schöne Weise beschlossen.

Mostar und die Zeugen Osmanischer Herrschaft

9.5.2013. Der Tag beginnt wieder mit viel Sonne. Gegen halb neun treffen wir uns am Hotel mit unserer Stadtführung und sind dann schon nach wenigen Minuten Fahrt auf dem Weg uns zu Fuß die Altstadt von Mostar zu erschließen.
Schnell sind wir wieder im Morgenland angekommen, es ist noch früh am Tag und daher herrscht hier auch noch angenehme Ruhe. Bald ist die Alte Brücke, das Wahrzeichen von Mostar erreicht, tief unter diesem schönen Bauwerk fließt die Neretva dahin, sie bildet kleine Strudel. Am gegenüberliegenden Ufer kommen wir durch eine schmale Gasse hindurch; zahlreiche Souvenirhändler bieten ihre teils kuriosen Waren feil, und bald haben wir einen schönen Ausblick auf die Brücke.
Unser weiterer Weg führt uns in das Haus der Herzegowina, hier werden wir mit dem Leben der Vergangenheit vertraut gemacht. Beindruckend ist die Kultur die die Osmanen ins Land brachten, wir sehen so manchen Gegenstand der uns fremd ist und erst nach einer Erklärung seine Funktion verrät.
Zum Abschluss dieser wissenswerten Führung besuchen wir noch eine Moschee. Mit den Osmanen kam auch der Islam ins Land, viele Slawen konvertierten in dieser Zeit und üben noch heute diese Religion aus. Auf den weichen Teppichen des Gotteshauses lauschen wir den Erklärungen unseres bosnischen Stadtführers und tauchen gleichsam ein in eine uns doch fremde Welt.
Danach verbleibt noch Zeit für eigene Erkundungen, die Sonne meint es sehr gut, kurz vor Mittag verlassen wir dann Mostar um wieder nach Kroatien zu gelangen.

Bootsfahrt auf der Neretva

Gegen eins langen wir an der Villa Neretva an. Hier erwartet uns erst einmal eine Stärkung zur Mittagszeit. Begrüßt werden wir von zwei Musikanten die uns mit lustigen kroatischen Weisen an diesem schönen Nachmittag begleiten werden.
Nachdem wir unseren Hunger und Durst gestillt haben geht die Bootsfahrt los. Traditionell werden wir dabei mit Schnaps und getrockneten Feigen begrüßt. Es sind die alten Fischerboote mit denen wir das weitverzweigte Delta der Neretva erkunden. Hie und da kommen uns die kleinen Boote der Einheimischen entgegen; auf dem Wasser sind einige Seerosen zu sehen und über dem Ufer dreht ein Fischreiher seine Kreise um sich wenig später auf einem Mandarinenbaum niederzulassen, neugierig schaut er dabei zu uns Touristen herüber.
Es ist ein durchweg schöner Nachmittag hier auf dem Fluss, die Sonne verwöhnt uns mit viel Wärme und als wir dann gegen halb fünf die Bootsfahrt beenden, finden sich zwei Paare zum improvisierten Tanz am Flussufer zusammen um sich im Takt der kroatischen Weisen zu wiegen. Viel zu schnell vergingen die schönen Stunden, dennoch müssen wir nun die Fahrt wieder aufnehmen, unser heutiges Ziel heißt Dubrovnik.

Dubrovnik– die Adriaperle

10.5.2013. Auch heute begrüßt uns strahlender Sonnenschein. Pünktlich werden wir von Ivana unserer Stadtführerin abgeholt. Der Weg führt uns erst einmal zum Hafen Gruž, hier mischen wir uns unter die Einheimischen und erreichen wenig später mit dem Linienbus die Altstadt von Dubrovnik.
Durch das Piletor hindurch, von oben begrüßt uns der Schutzheilige Blasius, gelangen wir zur Stradun, es ist die Hauptfußgängerzone. Hier, am großen Onofriobrunnen, haben sich einige Gruppen versammelt und es herrscht schon ein munteres Treiben.
Wir schauen aber zuerst einmal in das Franziskanerkloster hinein. Im wunderschönen  romanischen Kreuzgang und dem sonnendurchfluteten Innenhof mit seinen Zitrusbäumen hören wir die Geschichte dieses Hauses. Dann werfen wir auch noch einen Blick in die Alte Apotheke hinein und sind dann bald wieder im Getümmel der Stadt unterwegs. An der Blasiuskirche ist heute Konzert, eine Frauengesangsgruppe unterhält die Gäste von Dubrovnik mit Folklore, wir setzen unseren Rundgang am Rektorenpalast und an der Kathedrale entlang fort, bald erreichen wir den Alten Hafen. Von hier ist auch gut der Berg Srd zu sehen, eben fahren auch die zwei Gondeln der Bergbahn.
Keine Wolke trübt den Himmel als sich Ivana von uns verabschiedet; sie hat uns diese schöne Stadt nähergebracht und Anregungen gegeben die Freizeit gut zu nutzen. Jeder unserer Gäste kann sich nun die Zeit nach Gutdünken selbst einteilen, der Linienbus fährt fast bis zum Hotel und zum Abendessen sehen wir uns dann alle wieder. Die munteren Gespräche zeugen davon dass das heute wieder ein besonderer Tag war an dem uns Petrus auch wieder mit sommerlichen Temperaturen verwöhnt hat.

Montenegro– das Land der schwarzen Berge

11.5.2013. Ein weiterer großer Höhepunkt steht uns heute wieder ins Haus; wir lernen ein ganz besonders geschichtsträchtiges Land kennen und damit auch die uralten Traditionen der stolzen Menschen hier.
Wir sind früh gestartet und die Fahrt verläuft in der Morgensonne sehr angenehm. Nach den Grenzformalitäten treffen wir uns mit der örtlichen Reiseleiterin die uns nun einen Tag lang begleiten wird, mit ihr lernen wir eines der schönsten Balkanländer, Montenegro, kennen. Entlang der weitausladenden Bucht von Kotor erreichen den Hauptort selbst.
Kotor hat eine lange Geschichte und wir sind in den schmalen Gassen unterwegs und tauchen tief ein in diese Tradition. Nachdem wir das Marinemuseum besucht haben geht die Fahrt nach ein wenig Freizeit hinauf in die Berge. Atemberaubend ist dabei der Blick in die Bucht, die Häuser erscheinen uns dabei wie im Spielzeugland.
Bald sind wir aber zwischen den Bergen verschwunden und in der Hochebene von Njeguši unterwegs. Hier oben, in einer himmlischen Ruhe und Weltabgeschiedenheit, genießen wir einen leckeren Imbiss aus würzigen Schinken und Käse und nehmen dann wieder die Fahrt auf um in Cetinje, es ist die ehemalige Königsstadt, das Schloss des einstigen Herrschers zu besuchen. Vieles was hier ausgestellt ist erscheint exotisch, mit diesen eigentümlichen Eindrücken geht es dann wieder hinunter zur Küste. Schon von oben ist, ganz klein, die Altstadt von Budva zu sehen. Der Blick schweift entlang des Strandes und weiter südlich, auf einer Halbinsel gelegen, ist auch die Hotelsiedlung von Sveti Stefan zu sehen.
In Budva selbst verbleibt an diesem schönen Nachmittag noch etwas Zeit um eine Bummel zu unternehmen, aber kurz nach halb sechs müssen wir dann doch aufbrechen, bis Dubrovnik sind es noch einige Kilometer.
Abgekürzt wir die Tour nun durch die Überfahrt mit der Autofähre, kurz vor der Grenze verabschiedet sich unsere Führerin Aleksandra und wir kommen eine knappe Stunde später dann an unserem Hotel an. Beim etwas späteren Abendessen sind wir uns dann aber wieder einig: das war ein besonderer Tag.

Fahrt mit Hindernissen nach Korcula

12.5.2013. Wir sind pünktlich in Dubrovnik gestartet, schön war die Fahrt entlang der Küste. Auch der Besuch der alten Salzstadt Ston war ein Erlebnis, auf der Halbinsel Pelješac erwartete uns eine fast unberührte Natur die sich wiederum mit den Weingärten, die von Menschenhand geschaffen wurden, ablöste. Voller Tatendrang sind wir diesen Tag angegangen und nun stehen wir hier: irgendwo im Nirgendwo an einer Tankstelle vor Orebic mit geplatzten Wasserschlauch. Guter Rat ist teuer zumal heute Sonntag ist. Ich habe die Partneragentur informiert und dort glühen jetzt die Drähte heiß uns Hilfe zukommen zu lassen um das Programm noch zu retten.
Und tatsächlich, bald treffen Kleinbusse ein, wir verladen die Koffer und die Gäste gelangen erst einmal zur Schiffsanlegestelle. Hier steht nun schon ein kleines Boot bereit, unsere Koffer werden auf das Dach verladen, manch ein Blick geht zu den Taschen, werden sie nicht ins Wasser fallen? Werden sie nicht! Leicht schaukelnd geht es nun hinüber nach Korcula, hier werden wir schon von Lujo erwartet, unserem Stadtführer.
Dann geht sie los die Entdeckung einer altertümlichen Stadt in der Marco Polo geboren sein soll. Die schmalen Gassen atmen auch hier den Geist vergangener Jahrhunderte, mit Lujo tauchen wir ein in eine Zeit die längst vergangen. Wir sehen die schönen Stadtpaläste, werfen einen Blick in die Kathedrale hinein und gehen entlang der Promenade. Es ist auch heute wieder ein schöner Frühlingstag der uns die Probleme mit dem Bus vergessen lässt.
Nach dem Ende der Führung spazieren wir entlang des Strandes und sind bald an unserem Hotel Liburna angelangt. Schnell sind die Zimmer verteilt und der Nachmittag steht dann zur Verfügung um individuellen Erkundungen nachzugehen. Einige wagen sogar ein Bad in den noch kühlen Fluten der Adria, der Strand befindet ich direkt unterhalb des Hotels.

Zur Insel Hvar

13.5.2013. Unser Bus konnte leider noch nicht repariert werden und steht am Festland. Aber die Partneragentur hat uns einen kleinen Ersatzbus organisiert und mit dem sind wir nun auf dem Weg zur Fähre. Ein weiterer schöner und sonniger Tag kündigt sich an; auf dem Sonnendeck der Fähre lassen wir uns die frische Morgenbrise um die Ohren blasen.
Langsam entschwindet Korcula, später sind wir dann wieder auf der Halbinsel Pelješac unterwegs.
Wir fahren nochmal an den mächtigen Verteidigungsmauern von Ston vorbei, legen in Neum eine Pause ein und lassen an den Seen von Bacin den Blick weit über das schöne Land schweifen.
Gegen Mittag erreichen wir Drvenik, von hier werden wir gegen eins zur Insel Hvar übersetzen.
Die Sonne verwöhnt uns dann später bei der Überfahrt; mit dem kleinen Bus geht es nun die holprige Inselstraße entlang. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Nur hie und da durchqueren wir einsame Dörfer, im Feld von Starigrad wird es dann doch etwas munterer. Bald fahren wir durch den Tunnel unter dem Inselgebirge hindurch und gegen 15.50 Uhr erreichen wir den Ort Hvar. Jasna, unsere Stadtführerin erwartet uns schon, und während ich mit dem kroatischen Kollegen den Gepäcktransport organisiere bummelt unsere interessierte Reisegruppe durch die schmalen Gassen von Hvar. In dieser Zeit erfahre ich auch dass nun unser Reisebus auch wieder flott ist, Günther unser Fahrer, wird mit der nächsten Fähre dann auch hier ankommen. Die Stadt Hvar ist recht klein, vom Arsenal gibt es einen schönen Blick auf den großen Platz und die Kathedrale, und der Blick vom Hafen über das glitzernde Wasser kann romantischer nicht sein.
Romantisch ist auch die Lage unseres Hotels inmitten von Hvar, und nach dem Abendessen beschließt ein Bummel durch den pittoresk angeleuchteten Ort diesen schönen Tag

Starigrad und Fahrt nach Zadar

14.5.2013. Wir haben unseren Bus wieder! Schnell ist das Gepäck verladen und kurz nach halb neun sind wir unterwegs die älteste Ansiedlung der Insel zu besuchen: Starigrad. Es waren einst die alten Griechen die diese Siedlung begründeten, Ausgrabungen zeugen davon. Später, im Mittelalter und unter den Venezianern, bekam dieser schöne Ort sein heutiges Aussehen und wir nehmen uns eine gute Stunde Zeit auf diesen historischen Spuren zu wandeln.
Halb zwölf sind wir dann auf der Autofähre. Pünktlich legt sie von Starigrad ab und wird uns in den nächsten zwei Stunden nach Split bringen. Ein weiterer sonniger Tag macht uns die Überfahrt zum Genuss, auf dem Sonnendeck lassen wir uns den Seewind um die Nase wehen. Hinter der Meerenge die von den Inseln Brac und Šolta gebildet wird, sehen wir dann das helle Häusermeer von Split, hier legen wir auch pünktlich an.
Es ist immer auch ein Kampf durchs Gewühl der Hafenstadt; wir kommen gut durch, und, an der Festung Klis vorbei, gelangen wir zur Autobahn.
Es ist ein schöner warmer Nachmittag als wir in Zadar ankommen. Hier erwartet uns schon Edi, unser bewährter Stadtführer. Die Geschichte dieses Ortes ist nicht ganz einfach, das Stadtbild nicht mehr durchweg historisch, aber dennoch sehr reizvoll. Das ehemalige Forum Romanum zeigt in Fragmenten immer noch die Macht Roms, die Rotunde der Donatskirche die erste Zeit des Christentums, die Kathedrale Romanik und auch Gotik und am Hauptplatz sind viele Stilrichtungen zu bemerken. Über den Platz der Fünf Brunnen langen wir oberhalb des Landtores an, hier zeugt der Markuslöwe von der einstigen Macht der Venezianer.
Zeit zum Bummeln nach der Führung, Kaffee in einem der zahlreiche Restaurants und Eis in der Tüte- so viel Zeit muss sein und noch ein bisschen mehr, dann geht es zum Hotel.
Nach dem Abendessen, das „Pinija" liegt direkt an der Adria, verzaubert uns noch ein romantischer Sonnenuntergang und mancher Reisegast möchte morgen gar nicht weiterfahren...

Vom Meer zum Fels- die Fahrt nach Slowenien

15.5.2013. Ein blauer Himmel verzaubert uns den Morgen. Bei unserer Fahrt kommen uns bald die hohen Berge des Velebitgebirges immer näher, ganz oben haben sich sogar noch einige Schneereste erhalten. Die Fahrt an der nordkroatischen Küste ist immer von besonderem Reiz. Tiefblau ist die Adria, die kahlen Inseln werden von der Sonne angestrahlt und kontrastieren mit ihrem hellen Weiß in unbeschreiblicher Pracht. Wir durchfahren die wenigen Orte die an der Küste liegen und langen gegen Mittag oberhalb der Hafenstadt Rijeka an, hier machen wir erst einmal Mittagspause.
Hier heißt es nun aber auch Abschied vom Adriatischen Meer nehmen, bald sind wir in den Bergen unterwegs. Die Grenze zu Slowenien passieren wir problemlos; an Nova Gorica vorbei gelangen wir dann in das schöne Soca- Tal. Das ist immer ein Genuss: die grünen Fluten dieses Gebirgsflusses begleiten uns bei der Fahrt hinauf nach Bovec, unserer letzten Übernachtung auf dieser Reise.
Strahlender Sonnenschein im Tal, weiße Wolken teilweise auf den Bergen aufgelegt und ein angenehm warmer Nachmittag: das ist das Bild welches uns bei der Ankunft am Hotel „Kanin" erwartet. Schnell sind die Zimmer verteilt und ein Spaziergang in würziger Bergesluft wird zum Hochgenuss, schließlich ist Frühling und die vielen Blüten duften überwältigend.
Dabei haben wir uns nun auch den richtigen Appetit geholt, am leckeren Buffet gibt es dann die nötige Labung nach den vielen Eindrücken, und beim abendlichen Bummel danach gibt eine einsame Amsel noch ein kleines Konzert gratis obendrauf.

Nach Hause

16.5.2013. Viel zu schnell sind die schönen Tage vergangen! Etwas wehmütig treten wir gegen acht die Heimreise an, versüßt wird uns der Abschied aber von der phantastischen Alpenkulisse die uns noch den gesamten Vormittag begleiten wird.
Zuerst sind wir in den Julischen Alpen Sloweniens unterwegs, später sehen wir noch den Katschberg und die Radstätter Tauern und schließlich kommt uns aus den Bergen auch noch die Salzach entgegen, sie bildet vor Salzburg eine Schlucht und von hier steigen steil die schroffen Berge an.
Gegen Mittag sind wir aber schon im Raum München, der Nachmittag sieht uns bei Nürnberg und bei Hof haben wir halb fünf dann unseren ersten Ausstieg. Überpünktlich, kurz nach halb acht, sind wir dann auch dort angelangt wo alles begann: am Dresdner Flughafen. Auch hier stehen die Fahrzeuge bereit um die Gäste später zur heimischen Haustür zu bringen.
Nun ist sie endgültig vorbei unsere große Reise durch Kroatien, mit Abstechern in Bosnien und Montenegro. Ich möchte an dieser Stelle allen Reisegästen die dabei waren herzlich danken, nicht zuletzt auch im Namen von „Eberhardt-Travel"; Dank auch unserem zuverlässigen Chauffeur Günther Hirsch der uns sicher durch alle Schwierigkeiten gebracht hat!
An Sie, liebe Reisegäste, besonderen Dank für ihr Interesse, bleiben Sie gesund, reisefreudig und immer offen für die schönen Dinge dieser Welt, Ihr:
Reiseleiter Steffen Mucke.

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Kommentare zum Reisebericht

Es war eine sehr angenehme Reise mit vielen Höhepunk-ten, landschaftlich,kulturell und kulinarisch blieben fast keine Wünsche offen. Besonders hat uns beein-druckt, wie sich Herr Mucke mit den Ereignissen um den Konflikt in dieser Region in den 90er Jahren auseinander gesetzt und versucht hat, uns umfassende Zusammenhänge zu vermitteln. Schade fanden wir, dass wir keine Gelegenheit hatten, uns bei der netten montenegrinischen Reisebegleiterin zu bedanken, sie hätte es verdient gehabt. Auch dass nicht daran gedacht wurde, uns für die aus-gefallene Rundfahrt auf der Insel Korcula in irgend einer Weise zu entschädigen fanden wir seltsam, schließlich gehörte das zum ausgeschriebenen Reiseprogramm und wir hatten dafür im Vorfeld Geld bezahlt. War das nicht ein ausgemachter Reisemangel?

R.Steinert
08.06.2013