Reisebericht: Große Rundreise in Kroatien und Herzegowina

15.04. – 27.04.2010, 13 Tage Zagreb – Plitwitzer Seen – Krka–Wasserfälle – Trogir – Split – Mostar – Neretva–Tal – Dubrovnik – Hvar – Starigrad – Split – Petrcane – Porec


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Reiseerlebnisse aus Kroatien, Montenegro, Bosnien, Slowenien und Österreich. Die Reise von Eberhardt- Travel; vom 15.4.-27.4.2010 Begleitet und aufgezeichnet von: Steffen Mucke, Reiseleiter
Ein Reisebericht von
Steffen Mucke
Steffen Mucke

Reisebericht

In der Steiermark
15.4.2010. gegen 16.00 Uhr. Am blauen Himmel ziehen sanfte, leichte Federwolken dahin, der Weg im Tal ist gesäumt von saftig grünen Wiesen mit vielen gelben Farbtupfern der Löwenzahnblüten. Das erste zarte noch helle Grün der Bäume schaut aus nach dem Frühling und eine Lerche, welch ein selten gewordener Vogel, steigt unaufhörlich über der Wiese auf. Leider kann ich ihren Gesang nicht hören, ich sitze auf dem Beifahrersitz unseres Reisebusses und unsere Tour führt uns das Tal hinauf in den steirischen Ort Semriach.
Von den Bergen rauscht ein kleiner Bach und verliert sich im grünen Bewuchs, einen kleinen Wasserfall bildend.
Nun ist der Frühling da und dieses  Tal welches ich zuletzt im Herbst in bunter Pracht sah ist nun voller Leben und bietet wieder einen malerischen Anblick. Ich freue mich darüber pünktlich oben anzukommen, der „Semriacher Hof“ ist von der Lage begünstigt und der Nachmittag bis zum Abendessen bringt unseren Reisegästen einen erholsamen Frühlingsspaziergang nach der Busreise.
Wieder auf Kroatienreise, diesmal die große Tour die uns den interessanten herzegowinischen Ort Mostar und die „Wilde Schöne“ Montenegro kennenlernen lassen wird.


 
Meine erste größere Tour dieses Jahr nach einem langen, harten Winter; wir haben lange auf den Frühling warten müssen- nun ist er da und mit ihm die sanften Düfte der Blüten und der Gesang der Vögel. Tief atme ich die Luft ein im schönen Semriach. Dieses Gefühl überträgt sich auch auf unsere kleine Reisegruppe und alle sind unterwegs um den kleinen Ort im sanften Mittelgebirge des Grazer Berglandes zu erkunden.
Pünktlich 18.30 Uhr treffen wir uns zum schmackhaften Abendessen, hinter den Bergen neigt sich die Sonne ihrem Untergang zu. Das Abendessen  wird gekrönt von einem kühlen Bier, einige der Gäste versuchen auch ein Gläschen vom guten steirischen Wein.
So geht dieser erste Tag voller Harmonie zu Ende, ein kurzer Spaziergang führt mich dann zur nahegelegenen Kirche des Ortes. Nach dem die Sonne untergegangen, ist es doch etwas frisch geworden, von den Bergen weht ein kühles Lüftchen und lässt die roten Lichter auf den Gräbern des kleinen Kirchhofes flackern.
Es ist  der Moment der Ruhe der allen Stress abfallen lässt und mir Kraft für die nächsten Tage geben wird…
 
Von Semriach nach Zagreb
16.4.2010. Früh. Durch das Fenster meines Zimmers im „Semriacher Hof“ schaue ich über die grünen Wiesen bis hin zu den Bergen. Ein schöner Tag beginnt  mit den ersten Sonnenstrahlen und das schöne Wetter wird uns auch den ganzen Tag erhalten bleiben.
Das gute Frühstücksbuffet mit frischen, duftenden Brötchen und einem kräftigen Kaffee bringt uns dann die nötige Stärkung für den Tag der vor uns liegt.


 
Über Spielfeld erreichen wir dann die untere Steiermark die heute zu Slowenien gehört. Hier gedeiht ein guter Wein und bei Maribor sehen wir dann auch die sanften Hügel der Weinberge, die Reben recht kurz verschnitten, bis zu den Toren der Stadt herabreichend.
Ein mächtiger Berg, der „Pohorje“, steigt hinter dem Ort auf. Durch die weite Ebene des Draufeldes führt uns der Weg am Ort Ptuj vorbei. Jeden Faschingssonntag gehen hier die furchterregenden „Kurrenten“ um, in dickes Schafsfell gehüllte Männer, Kuhglocken am Gürtel tragend, hüpfen und tanzen sie durch die Straßen, allerlei Schabernack dabei treibend.
Beim Weiterfahren sehen wir schon im Hintergrund die Berge der „Hrvatske Zagorje“, das Grenzland zu Kroatien.
Die nötigen Grenzformalitäten gehen schnell und die Beamten sind nett und freundlich.
 
Bilder aus Zagreb
In weitem Bogen umfahren wir den Zagreber Berg an den sich das Medvenica- Gebirge anschließt. Über eine lange Zufahrtsstraße gelangen wir in das Zentrum der Kroatischen Hauptstadt. Es ist der neue Teil Zagrebs; hier im Vorortsbereich entstand in den letzten Jahren ein Gewerbegebiet, etwas abseits sind die Plattenbauten aus den siebziger Jahren zu sehen.


 
Unser Hotel „International“, in dem wir nun schon viele Jahre unser Domizil haben, ist ein hochmodernes Haus geworden, das Personal sehr nett. Beim Check Inn begrüßt mich der Rezeptionschef, wir kennen uns schon lange.
14.00 Uhr. Milovan, der Stadtführer, ein älterer Herr der auch schon viele Jahre unsere Gruppen führt, ist pünktlich erschienen und so kann die Stadtrundfahrt beginnen.
Unter der Bahnunterführung durch und dann nach links am Botanischen Garten vorbei kommt es zu einem kleinen technischen Problem. Die Stimme meines Kollegen wird immer leiser und ein eigenartiges Summen schwirrt durch den Bus- das Mikrophon hat seinen Dienst quittiert. Auf der rechten Seite kommt der gelbe Bau des Opernhauses in unser Blickfeld, hier finden wir eine Stelle den Bus halten zu lassen. Schnell werden die Mikros getauscht- schon kann es weiter gehen, wieder mit Erklärungen für alle.
Die Unterstadt von Zagreb ist aufgebaut wie ein Schachbrett. Die Straßen schneiden sich im rechten Winkel und die PKW sind hier sehr quirlig unterwegs.
Ein interessantes Bauwerk ist die Hauptfassade des Mirogoj- Friedhofes, sie ist im Stil der Neorenaissance erbaut, fast einen Kilometer lang und erinnert eher an ein Festungsbauwerk als an einen Gottesacker. Alle Konfessionen und Religionen ruhen auf dem Zagreber „Mirogoj“ friedlich nebeneinander. Der orthodoxe Serbe, der katholische Kroate, etwas abseits auch Muslime und


Juden, friedlich und die Konflikte vergessend die noch vor gar nicht langer Zeit dieses schöne Land Jugoslawien erschütterten und in einem blutigen Krieg auseinander brechen ließen. Der „Mirogoj“ bietet allen Menschen, gleich welchen Glaubens schon seit Ausgang des 19. Jahrhunderts eine für alle gleiche Ruhestätte.
 
Dann besuchen wir die große Kathedrale, die im Bischofsbezirk „Kaptol“ liegt.
Ihre mächtigen Türme ragen in den Himmel und wir betreten das Gotteshaus welches nach dem schweren Erdbeben von 1880 in neogotischem Stil völlig neu aufgebaut wurde.
Im Kirchenraum macht sich der Geruch von Kerzenwachs und Weihrauch bemerkbar, durchaus nicht unangenehm. Vorbei an Altären und schönen, bunten Glasfenstern durchschreiten wir das große Kirchenschiff, die Kunstwerke hier stammen aus allen Epochen, von der Gotik bis zur Moderne.
Dann geht es zu Fuß zur oberen Stadt, am Markusplatz bestaunen wir die bunten Dachziegel der Markuskirche. Unser Rundgang durch die Oberstadt führt uns  an das Steintor, dem einzig noch erhaltenen Stadttor aus dem Mittelalter. Auf Knien ist eine Frau in ein Gebet versunken.
Mit gefalteten Händen blickt sie in Richtung eines Marienbildes. Mit diesem Bild hat es eine besondere Bewandtnis: Nach einem Großbrand hatte man dieses Bild vollkommen unversehrt aus den rauchenden Trümmern hervorgezogen- ein Wunder. Heute befindet sich dieses Bild hier im Steintor, welches gleichzeitig eine Kapelle ist, wo viele ihre Wünsche der Jungfrau Maria in Form inbrünstiger Gebete übermitteln. Viele Votivtafeln, die hier von den Gläubigen angebracht wurden, zeugen vom Dank dass Maria in mancher schwierigen Lage ihre Hilfe nicht versagte.


 
Der Frühlingsnachmittag bringt viel Sonnenschein über die quirlige Großstadt, vom Aussichtspunkt der Oberstadt breitet sich das Stadtpanorama vor unseren Augen aus, dann führt uns der Weg der Stadtführung hinunter zum Jelacic- Platz. Das ist zu dieser Tageszeit der Ort der jungen Leute, mit dem Skate- Board versuchen sie allerlei Kunststücke und so mancher Fahrtkünstler stürzt vom Brett welches scheppernd den Fußweg entlang rollt. Schnell ist der Gestürzte wieder auf dem Brett- und fort geht sie- die rasante Fahrt.
Hier geht nun die Stadtführung zu Ende; Milovan verabschiedet sich und die Gäste haben genügend Zeit die Stadt individuell zu erkunden.
Viele gemütliche Cafes laden zum Verweilen ein, so mancher unserer Gäste macht es sich hier gemütlich. Auch ich genehmige mir einen guten Capuccino und genieße die angenehmen Strahlen der Nachmittagssonne.
Ich freue mich schon auf den morgigen Tag, da geht es in den Nationalpark von Plitvice, der Wetterbericht sagt Sonnenschein voraus. Mit Grausen denke ich an den Oktober letzten Jahres, wo uns ein kräftiges Unwetter den Aufenthalt verdorben hat.
Aber soweit ist es noch nicht, erst einmal geht es zum Hotel, die Stadt Zagreb hat uns hungrig gemacht und zum Abendessen haben alle einen guten Appetit, es gibt auch viel zu erzählen vom ersten Tag hier in der Kroatien…
 
Im Reich der fallenden Seen- Plitvice
17.4.2010. Der heutige Tag bringt uns das Kontrastprogramm zur Metropole Zagreb- den in völlig unberührter Natur liegenden Nationalpark von Plitvice.
Unser Weg führt uns von Zagreb über Karlovac, der alten habsburgischen Garnisonsstadt, hinauf in die Berge die die Grenze zu Bosnien markieren. Es geht aufwärts, immer am Flüsschen Korana entlang, welches den Abfluss der Plitwitzer Seen darstellt.


 
In den Dörfern entlang der Straße sind noch viele zerstörte Häuser zu sehen, schreckliche Erinnerungen an den furchtbaren Bürgerkrieg der 90er Jahre des 20.Jahrhunderts. Ein Schauplatz menschlicher Tragödien, ein Bruderkampf der hier den Nachbar den Nachbar töten hieß, Menschen, durch skrupellose Politiker aufgehetzt, ihr bisher friedliches Zusammenleben erschreckend schnell vergessend. Es hat ausgereicht einer anderen Volksgruppe anzugehören oder eine andere Religion zu haben, der Hass der entfacht wurde mündete in furchtbarer Grausamkeit.
So wunderschön dieses Land ist, überreich gesegnet mit einer phantastischen Natur, kommt man trotzdem nicht umhin über diese Dinge zu reden.
Wenn wir uns die Schönheiten dieser Länder anschauen, die natürlichen Reichtümer bewundern, kann auch dieses Thema nicht verschwiegen werden!
Doch weg mit diesen trüben Gedanken, sie müssen uns beschäftigen, dürfen uns aber nicht erdrücken. Die Menschen hier schauen nach vorn und das wollen auch wir tun.
Die Fahrt geht durch eine unberührte Karstlandschaft. Grüne leicht hügelige Wiesenflächen lösen sich ab mit sanften Erhebungen und kleinen Wäldern. Auf unserer linken Seite liegen die Berge die uns von Bosnien trennen, letzte Schneereste tragend, an denen aber die schon kräftige Aprilsonne nagt. In den vor uns liegenden Wäldern von seltener Einsamkeit gibt es eine urwüchsige interessante Fauna, einer von Menschenhand kaum beeinträchtigte Natur mit Wolfsrudeln und Bärenpopulationen.


 
Unser Mittagessen nehmen wir wieder im Nationalitätenrestaurant „Licka Kuca“ ein.
Dann geht es zu unserem Hotel „Jezero“, welches direkt im Park liegt.
Nach dem Check Inn und einer kleinen Pause fahren wir mit dem Bus zum Eingang 1, wo dann der Rundgang durch den Park startet. Die Reisegäste sind alle frohen Mutes und gut zu Fuß- Eigenschaften die heute noch sehr benötigt werden, denn es wird uns noch eine nasse Überraschung erwarten- aber der Reihe nach.
Hier oben, im rauen Klima der Berge, ist die Vegetation noch nicht soweit. Bis Ostern lag  noch eine geschlossene Schneedecke, die Bäume stecken nur zaghaft ihre grünen Knospen heraus. Diese Kahlheit hat aber den Vorteil dass wir schon von oben einen weiten Blick auf die unten liegenden Seen werfen können. Beeindruckend wie die türkisfarbenen Wasserflächen eingezwängt zwischen den Felswänden liegen und ihre schäumende Flut weitergeben. Wir laufen hinunter und über einen Knüppeldamm zum Großen Wasserfall. Unter uns im klaren Wasser stehen die Saiblinge in der Nachmittagssonne. Vor uns der Große Wasserfall, der jetzt zur Schneeschmelze besonders viel Wasser von einer Höhe von rund 80 Metern der Erde entgegen sendet. Die Wassermassen zu dieser Zeit bieten uns ein ganz besonderes Schauspiel. Schon von einiger Entfernung spüren wir feinste Tröpfchen im Gesicht. Gigantisch ist von hier unten anzuhören und anzusehen wie das dem Menschen doch so überlebenswichtige Element in tödlicher Gefahr vom Berge fällt. Ist es die Schönheit oder ist es das Kribbeln welches wir bei einer nahen Gefahr empfinden der wir gegenüberstehen und doch weit genug entfernt sind um keinen Schaden zu nehmen? Was für Wunder hält uns Mutter Natur bereit, wir müssen nur unsere Seelen weit öffnen um schließlich zu erkennen, wie ohnmächtig wir im ewigen Kreislauf der Schöpfung sind.
Wir passieren eine Höhle die sich oben im Fels befindet, es ist die Schatzhöhle des Filmes „Schatz im Silbersee“.


 
Dann, auf dem schmalen Weg stockt das Weiterkommen, schon von weitem erkennen wir den Grund: ein Teil des Weges ist überflutet, das Wasser steht hier knöchelhoch. Da gibt es nur zwei Möglichkeiten: zurück oder dort hindurch. Wir entscheiden uns für das Weitergehen. Zuerst hangeln wir uns an einem Geländer entlang, meine Reisegäste im besten Pensionsalter, legen eine sportliche Leistung hin, vor der ich nur den Hut ziehen kann. Manch jüngerer Zeitgenosse wäre hier verzweifelt. Aber alle nehmen es mit Humor, der Spaß dabei ist groß. Aber dann hört das Geländer, an dem wir bis jetzt trockenen Fußes entlang hangelten auf aber nicht die Überflutung. Was tun? Jetzt sind wir soweit gekommen nun gibt es kein zurück das kommt gar nicht in Frage!
Also: Schuhe aus! Wohlgemerkt- es ist Schmelzwasser aus den Bergen und lausig kalt! Schnell wird uns klar dass das nun wirklich kein großer Spaß mehr ist. Das Wasser ist empfindlich  kalt und es geht barfuß über sehr spitze Kalksteine die zudem noch glatt sind. Es muss aber auch schnell gehen den das eiskalte Wasser lässt schnell die Füße schmerzen. Doch auch das geht vorbei- wir erreichen trockenes Terrain. Die Füße trocknen nun beim Gehen und weiter führt der Weg zum Bootsanleger wo wir uns dann auf den Bänken erst einmal sortieren können. Die Füße, die erst kalt waren, werden durch die angeregte Durchblutung jetzt richtig warm und angenehm. Dazu lacht die Sonne vom Frühlingshimmel, die Vögel singen ihre Lieder, die Welt ist doch in Ordnung! Das Boot bringt uns dann in ruhiger Fahrt über den See, am anderen Ende beginnt dann die Wanderung zu den oberen Seen des Parks. Auch hier das beeindruckende Spiel des Wassers, wir wandern inmitten des schäumenden Elements, zwischen und unter den Kaskaden und Wasserfällen entlang. Immer wieder bestaunen wir dabei diese Wunder der Natur.
Am obersten See angelangt dann eine himmlische Ruhe. Vor uns ausgebreitet die große türkisfarbene Fläche des „Proscansko Jezero“ in der sich die nahen noch schneebedeckten Berge widerspiegeln. Das sind Augenblicke des höchsten Genusses und geben der menschlichen Psyche die Ruhe in allzu hektischer Zeit.


 
Der Abend klingt im Hotel beim gemeinsamen Abendessen aus, auch heute gibt es viel zu erzählen. Alle sind noch sehr belustigt über das nasse Abenteuer und die sportliche Einlage dabei.
Nun, da der Tag langsam zu Ende geht, freuen sich schon alle auf morgen, wo es dann hinunter zur Adria gehen wird, die Wetterprognose kann uns nur optimistisch stimmen.
In der tiefen Ruhe des Nationalparks von Plitvice finden wir einen tiefen, erholsamen Schlaf und so mancher wird im Traum in die unendlichen Weiten der unberührten Natur des Balkans entführt…
 
Von Plitvice zum Krka- Nationalpark
18.4.2010. Wir sind gegen halb neun gestartet und befinden uns im Hinterland zwischen der Adria und den Bergen von Bosnien. Es ist nur schade dass die wenigsten Reiseführer diese interessante Landschaft erwähnen und mit der Fertigstellung der Autobahn auch die meisten Reiseunternehmen eher die schnellere Variante bevorzugen. Das reizvolle der Lika ist ihre Ursprünglichkeit, des Menschen Hand hat hier kaum die Landschaft verändert und so können wir eine Gegend in vollen Zügen genießen, die es nur hier auf dem Balkan gibt. Weite Wiesenflächen lösen sich ab mit Wäldern, überall die hellen Steine des Karstes. Auf einer ebenen Fläche hütet ein Schäfer seine Schafe und über allen dehnt sich der schier endlose blaue Himmel an dem weiße Wolken ihre Bahn ziehen.
Im Ort Gracac ein kurzer Toilettenstopp und dann geht es weiter Richtung Knin. An einem Hochtal legen wir einen kurzen Fotostopp ein, von hier hat man einen phantastischen Blick zum kleinen Dorf im Tal und den bewaldeten Bergen gegenüber.
Dann durchfahren wir den Ort Knin der im letzten Krieg eine wichtige Rolle spielte, war er doch die Hauptstadt eines  Staates welcher international nie anerkannt wurde: der Serbischen Republik Krajna. Etwa ein Drittel kroatisches Staatsterritorium  welches die hier lebenden Serben für sich beansprucht hatten und in einem blutigen Kampf 1995 doch wieder abgeben mussten. Heute ist hier längst wieder normales Leben zurückgekehrt, doch halte ich es für wichtig auf unseren Reisen den Blick der Touristen auch für diese Dinge zu schärfen.
Auch das macht den Reiz einer solchen Reise aus und nach den traurigen Dingen steht ein neuer und wirklicher Höhepunkt bevor der Besuch des Krka- Nationalparks.
 
Im Krka- Nationalpark
Nach dem wir uns vom Bordservice gestärkt haben geht die Fahrt auf einer Serpentinenstaße hinunter zum Wasserfall. Schon von oben hat man einen phantastischen Ausblick auf den Fluss Krka. Sie bildet einen großen See und die Wasserfläche breitet sich vor unseren Augen aus. Dann, unten angelangt, bestaunen wir die Kaskaden die dieser Wasserfall bildet. Viel Wasser kommt auch hier von den Bergen welches in lautem Tosen zu Tal rauscht. Dieser Wasserfall heißt „Skradinski Buk“ und ist der spektakulärste im Park. In etwa einer Stunde sind wir herumgelaufen, von den verschiedenen Aussichtspunkten hat man immer wieder phantastische Perspektiven, die Wege führen direkt an den rauschenden Kaskaden vorbei.


 
Es ist schwer so etwas zu schildern, man muss es erlebt haben, es bleibt ein ganz tiefer Eindruck zurück.
Wir nehmen uns genügend Zeit, so manches schöne Foto konnte hier geschossen werden.
So wie die Wasser des Flusses Krka in Richtung Adria fließen und dort schließlich beim Ort Sibnik ins Meer münden, werden auch wir unsere Reise fortsetzen.
Nur wenige Kilometer und wir sind an der schönen blauen Adria angelangt, schon der Krka- Nationalpark  lag im Einflussbereich des mediterranen Klimas, jetzt an der Küste sind wir nun endgültig im Sommer angelangt. Die blauen Fluten funkeln uns entgegen im Hintergrund kleinere und größere Inseln, dazwischen manch weißes Segel eines Bootes, welches lustig seine Bahn zieht, eine hellen Streifen im Wasser zurücklassend.
Wir legen einen kurzen Fotostopp beim Ort Primosten ein, welcher ganz malerisch auf einer von Menschenhand geschaffenen Halbinsel liegt und fahren weiter an einer pittoresken Küste, kleinen hübschen Orten und geschützten Marinas entlang. Gegen 16.00 Uhr erreichen wir den Ort Trogir.
 
Auf Zeitreise in Trogir
Die Begründer dieses Ortes waren im 3. Jahrhundert v. Chr. die Griechen, später dann waren es die Slawen die hier siedelten. Ab 1420 kam der Ort, so wie fast die ganze Dalmatinische Küste, zur Seerepublik Venedig. Die Venezianer bauten nun die Stadt nach ihren Vorstellungen aus, uns ist dieses Ortsbild bis auf den heutigen Tag erhalten geblieben.


 
Aufgrund der immer latenten Türkengefahr wurde die Stadt mit der Festung „Kamerlengo“ befestigt, Teile davon sind heute noch erhalten. Sehr schön ist die Kathedrale „sv. Lovro“, an der man etwa 500 Jahre baute und an der man die verschiedenen Stilrichtungen gut ausmachen kann. Sehr sehenswert ist der filigrane Skulpturenschmuck am Hauptportal, der in Säulen weißen Kalksteins eingearbeitet wurde und den Betrachter fasziniert. Ausgeführt vom großen kroatischen Bildhauer „Meister Radovan“ Mitte des 13. Jahrhunderts.
Beim Durchschreiten der Gassen fühlt man sich in eine andere Zeitepoche zurückversetzt, man spürt förmlich den Atem der Dogenrepublik die längst in den Wirren der Geschichte vergangen ist.
An der Strandpromenade gibt es eine Menge von Cafes und es bleibt Zeit genug sich hier niederzulassen, zu träumen mit einem Blick auf die gegenüberliegende Insel Ciovo und lustig im Wasser schaukelnden Booten. Es ist ein sehr schöner Nachmittag.
Ganz im Hintergrund sind schon die Häuser von Split zu  sehen, das nahe Ziel welches wir heute noch erreichen wollen. Wir starten kurz vor sechs und haben dann nach knapp einstündiger Fahrt unser heutiges Ziel erreicht- unser Hotel in Split.
 
Auf römischen Spuren in Split
Es war zu einer Zeit als es im Römischen Imperium schon akute Krisen gab und der Kaiser Diokletian die Lösung der Probleme in der gnadenlosen Verfolgung der Christen sah. Es entstand zu dieser Zeit das Vier- Kaiser- System, konnte aber den Verfall nicht mehr stoppen.


 
In dieser Epoche entstand hier ein mächtiges Bauwerk, der „Palast des Diokletian“, der dem Kaiser als Ruhesitz dienen sollte. Zwischen 295 und 305 n. Chr. erbaut, bildet er ein großes Rechteck in das später die Häuser des Mittelalters und Renaissance hineingebaut wurden und dem Besucher eine wohl einmalige Symbiose vermittelt.
19.4.2010. 9.00 Uhr. An der Promenade von Split „Riva unter Palmen“ werden wir schon von Vesna erwartet. Sie ist unsere örtliche Führerin, wir kennen uns schon viele Jahre. Sie wird uns die nächsten rund 90 Minuten in eine phantastische Welt entführen. Wir beginnen in den Kelleräumen des Palastes und hier wird schon offenbar, welch große Baumeister die Römer waren. Hier ist alles für die Ewigkeit gebaut wurden, wie viele Herrscher sind hier in den vergangenen 1 700 Jahren gekommen und gegangen, was könnten uns diese Mauern alles erzählen? Allein- diese steinernen Zeugen sind geblieben und werden noch sein, wenn auch wir längst vergangen sind. Ein etwas eigenartiges Gefühl ist immer dabei welches noch durch die kompetenten Erklärungen meiner Kollegin verstärkt wird. Der nie endende Kreislauf von Werden und Vergehen wird gerade an diesen Monumenten der Menschheitsgeschichte offenbar.


 
Diese äußerst interessante Führung geht durch die Altstadt, vorbei an der Kathedrale und manch schönem Zeugnis aus der Zeit Venedigs und endet wieder an der belebten Promenade. Hier nun verabschiedet sich Vesna von uns, die Gäste haben jetzt Freizeit und können alles noch einmal anschauen und eigenen Interessen nachgehen, denn unsere Fahrt wird erst gegen 13. 00 Uhr weitergehen.
 
Von Split in die Herzegowina
Wir haben Split verlassen und befinden uns auf der Uferstraße entlang der Adria. Diese Fahrt zählt mit zum Schönsten was Kroatien zu bieten hat. Auf der linken Seite das Gebirge und rechts ausgebreitet die unendlich scheinende Wasserfläche des Meeres einen schönen Kontrast bildend. Im Hintergrund des Meeres sehen wir die Inseln Brac und Hvar an denen uns die Fahrt vorbeiführt.
Einen besonders schönen Küstenabschnitt bildet die „Makarska Riviera“, sie beginnt an einer großen Bucht. Hier gibt es einen kleinen Parkplatz und die Gelegenheit eines Fotostopps. Über hundert Meter über dem Meer haben wir einen grandiosen Blick und tief unter uns sind kreisrunde Wasserwirbel zu sehen. Sie stammen von den unter dem Meeresspiegel entspringenden Süßwasserquellen die sich hier mit dem Salzwasser vermischen und eigenartige Strukturen bilden. Im Hintergrund sind schon die Berge des Biokovo- Gebirges zu sehen, an dem wir die nächste gute Stunde vorbeifahren werden.


 
Sehr schön ist die Tour, eine malerische Landschaft abgelöst von den kleinen Orten die noch viel Architektur aus venezianischer Zeit aufzuweisen haben, erreichen wir gegen 16.00 Uhr das Mündungsdelta des Flusses Neretva. Hier werden wir erst einmal die Adria verlassen und der Neretva aufwärts folgen. Dieses Mündungsgebiet ist sehr fruchtbar, viele Anpflanzungen zeugen davon. Kleine rechteckige Parzellen sind von kleinen Wasserkanälen umspült die die Bäume immer mit köstlichen Nass versorgen. Es sind mehrheitlich Mandarinenbäume aber auch anderes Obst und Gemüse wird hier gezogen und direkt an der Straße feilgeboten.
Doch unser Weg führt uns heute an den Plantagen vorbei, der letzte Ort auf kroatischer Seite heißt Metkovic, dann sind wir schon an der Grenze zu Bosnien- Herzegowina.
An dieser immer noch provisorischen Grenze müssen wir die nötigen Formalitäten  erledigen, aber es geht recht zügig, nach einer Viertelstunde ist alles erledigt. Es ist an diesen Grenzen immer ein eigenartiges Gefühl, noch verstärkt dadurch, dass die nun heute getrennten Länder bis 1991 einen Staat bildeten und an diesen Trennlinien den Eindruck erwecken nie etwas miteinander zu tun gehabt zu haben. Auf der anderen Seite aber ist man auf dem Weg in die EU, wo dann das Trennende wieder verschwinden wird.
Was für uns wichtig ist: Bosnien- Herzegowina ist ein sicheres Reiseland und kann mit einem riesigen Schatz kultureller und natürlicher Schönheiten aufwarten, ein Schatz der langsam, vielleicht noch zu langsam, gehoben wird.
Denn kurz nach der Grenze wird offenbar dass wir uns nun in den Einflussbereich einer ganz anderen Welt begeben. Der Tourist reibt sich das Auge: Ist das da vorn nicht eine Moschee die ihr spitzes Minarett in Richtung Himmel sendet? Ja, das ist richtig, wir befinden uns im Einflussbereich des Islam! Hier, in der Herzegowina, leben bosnische Muslime und kroatisch- bosnische Katholiken als Nachbarn zusammen, leider in der Vergangenheit nicht immer friedlich. Heute hat man sich weitgehend ausgesöhnt, man lebt zwar getrennt voneinander aber friedlich- das ist die Hauptsache.
Als Mitte des 15. Jahrhunderts das komplette Bosnische Königreich unter osmanische Fremdherrschaft gelangte, sind hier viele der Slawen vom christlichen zum muslimischen Glauben konvertiert. Nach dem Rückzug der Türken Anfang des 20. Jahrhunderts blieben die Slawen muslimischen Glaubens hier, behielten ihre Religion bis zum heutigen Tage.
Diese Zeugnisse werden uns heute und morgen begleiten und unserer Fahrt einen ganz besonderen Farbtupfer verleihen.


 
16.45 Uhr. Wir haben den Ort Pocitelj erreicht. Dieser Ort ist ganz typisch und deshalb legen wir einen Stopp ein. Hier gibt es einen christlichen Uhrturm, ansonsten ist der Ort von osmanischer Architektur geprägt. Es gibt ein ehemaliges türkisches Bad, eine Medresse   (islamische Bildungsstätte) und natürlich eine Moschee. Am Eingang sitzt die Frau des Muezzin in einer schmucken Kleidung und blickt uns Besuchern freundlich entgegen. Im Inneren der Moschee ist alles sehr sauber, nachdem wir die Schuhe ausgezogen haben, laufen wir auf den schön gearbeiteten weichen Teppichen mit denen das gesamte Gotteshaus ausgelegt ist.
Die Frau verkauft Postkarten und spricht so viel deutsch um auf die Fragen unserer Gäste sehr höflich zu antworten. Diese Begegnung mit dem Islam ist für einige unserer Gäste die erste und so manches Vorurteil wird durch diese Begegnung wohl verändert. Ein wichtiger, aber vielleicht entscheidender Nebeneffekt auf diesen Reisen. Beiderseitiger Kontakt und Respekt vor der anderen Kultur, Religion und Tradition lässt die Menschen in dieser Welt einander besser verstehen als uns Politiker weiß machen wollen! Auch deshalb macht mir dieser Job gerade in dieser gebeutelten Region Spaß.
Es bleibt noch Zeit zur Festung hinaufzugehen. Man muss zwar gut zu Fuß sein, denn der Weg ist schlecht befestigt, man genießt aber von oben einen grandiosen Blick auf die Neretva und auf eine schöne Landschaft.
Wir setzen unsren Weg am Fluss fort, gesäumt von zahlreichen Weinstöcken. Hier gedeiht ein guter Tropfen und bis Mostar befahren wir die Herzegowinische Weinstraße, links und rechts die Berge, durch die sich der Fluss seine Bahn gebrochen hat.
Gegen 18.00 Uhr erreichen wir unser sehr schönes Hotel in Mostar, ganz neu, ganz modern und gepflegt, lässt es keine Wünsche offen. Das Hotelteam ist äußerst nett und zuvorkommend, eingekleidet in sehr geschmackvollen roten Uniformen.


 
Das Essen ist lecker, es gibt Pleskavica, eine bosnische Spezialität und nach dem Abendessen machen wir es uns bequem, im schönen und gepflegten Garten des Hotels, durch den ein kleiner Bach fließt welcher oben in den Bergen entspringt. Eine besonders schöne romantische Atmosphäre lässt den Tag ausklingen, die Kellner sind sehr aufmerksam und mit vielen schönen Eindrücken finden wir Schlaf in den weichen Betten…
 
 
 Mostar
Als Mitte des 16. Jahrhunderts Sultan Suleiman den Baumeister Heirudin beauftragte eine Brücke über die Neretva zu bauen war der Ort schon fast 100 Jahre in der Hand der Osmanen. Trotz, dass Heirudin ein bekannter Baumeister war, sicher ob die Brücke halten würde, war er sich nicht. Im Falle eines Scheiterns wäre ihm der sichere Tod beschieden gewesen. Darum machte sich der Baumeister vor der Einweihung aus dem Staube, er hätte beruhigt dableiben können, eingebrochen ist sie erst rund 400 Jahre später. Sie hat sogar eine ganze Weile dem Granat- und Artilleriebeschuss aus den Waffen des 20. Jahrhunderts standgehalten, bis sie dann schließlich am 9.11.1994 in sich zusammenbrach. Hirnlose Idioten hatten sich einen Spaß gemacht, dieses wertvolle Bauwerk zu zerstören ohne dass die Brücke irgendwelche kriegsstrategischen Zwecke erfüllt hätte. Der Krieg tobte hier mörderisch und die Neretva bildete die Grenze zwischen den Kroaten und Bosniaken. Durch internationale Spenden wurde diese Brücke, die nur die „Alte Brücke“ (Stari Most) heißt, original wieder aufgebaut. Bei der Einweihung war viel Prominenz vor Ort und rückte den herzegowinischen  Flecken in das


Interesse nicht zuletzt der Tourismusveranstalter. Nach zaghaftem Beginn kommen nun viele Touristen nach Mostar und bestaunen die Schönheiten des Ortes. Und die zwei Volksgruppen sind auch wieder näher zusammengerückt, so dass man fast schon von Normalität sprechen kann.
 
20.4.2010. Wir starten 8.30 Uhr zur Stadtführung. Erst ein Stückchen mit dem Bus, dann erkunden wir zu Fuß die Stadt. Sie ist sehr malerisch inmitten eines Kessels, umgeben von hohen Bergen, gelegen. Stadtprägend sind die Bauwerke aus osmanischer Zeit, daneben aber auch viele Zeugnisse des Christentums, es ist dieser Mix der den Besucher fasziniert. Dann steht unsere Gruppe an der „Stari Most“. In einem Bogen überspannt sie die Neretva in einer Höhe von etwa 20 Metern. Junge Männer haben es sich zur Mutprobe gemacht von hier oben hinunter zu springen, ein Wagnis mit Tradition.
Wir überqueren die Brücke die aus weißem Kalkstein erbaut wurde und schon sind wir auf der muslimischen Seite. Der Weg führt uns auf holprigem Pflaster entlang, hier gibt es viele  Souvenierläden, die auffallend viel militärischer Kitsch aus der Partisanenzeit anbieten.
Aber das Stadtbild ist sehr interessant und geprägt vom türkischen Einfluss. Wir besuchen zuerst eine Moschee wo uns unsere Stadtführung mit den Sitten und Gebräuchen der Moslems hier vertraut macht. Ebenfalls interessant ist der Besuch des „Türkischen Hauses“. Es gehört auch heute noch einer muslimischen Familie und ist wie ein kleines Museum eingerichtet. Direkt über der Neretva gelegen, bringt es uns Einblicke in das Leben der einfachen Menschen hier.


 
 Die Muezzine der Stadt rufen zum Gebet und ihre Stimmen bilden ein vielfältiges Echo über der Stadt, etwas später läuten dann die Kirchenglocken alles in bester Eintracht das besondere Flair von Mostar ausmachend.
Die Stadtführung ist beendet, unsere Gäste haben noch etwa eine Stunde Freizeit bevor es dann zurück geht nach Kroatien. Ich gehe in ein Cafe und bestelle mir eine „Bosanska Kava“, einer Spezialität von hier. Ähnlich dem „Türkischen Kaffee“ wird er ungefiltert im Kupferkännchen serviert. Er hat einen guten und würzigen Geschmack und sollte durchaus einmal probiert werden.
 
Im Flussdelta der Neretva
Gegen 11.45. Uhr fahren wir von Mostar ab, dieselbe Strecke die wir heraufgekommen, der Grenzübertritt gestaltet sich erneut problemlos und bald kommen die Fruchtanpflanzungen des Deltas wieder in unser Blickfeld. Auf der linken Seite die „Villa Neretva“, wo es das  Mittagessen gibt. Ein blitzsauberes gut und geschmackvoll eingerichtetes Haus, Restaurant und Hotel. Inhaber ist ein Kroate, Pavo Jerkovic, der über 15 Jahre ein Restaurant in Deutschland betrieb und nach dem Krieg hier an der Neretva Motor des touristischen Wiederaufbaus war. Eine schöne


Verbindung von deutschem Now- How und dalmatinischen Traditionen. So werden wir schon beim Eintreten von einem Musikanten begrüßt der uns mit seiner Ziehharmonika ein typisches Ständchen bringt. Die Folklore hier ist in der Regel oft schwermütig und sentimental, kann aber auch ausgelassen und temperamentvoll sein, was wir bei der sich anschließenden Bootsfahrt noch erfahren sollten.
 
Die Begleitmusik zum Essen ist aber ruhig und angenehm. Ich begrüße auch den Sohn des Hauses, Christian, der sich im väterlichen Betrieb als Koch etabliert hat und schon einige Preise errang. Es ist ein schöner Mittag inmitten der Mandarinenbäumchen, die besonders bei ihrer Blüte einen verlockend süßen Duft ausströmen.
Eine ganz besondere Atmosphäre liegt über diesem schönen Fleckchen Erde, doch müssen wir nun aufbrechen zu unserer Bootsfahrt im Delta der Neretva.
Am Bootsanleger werden wir schon erwartet von den Bootsführern und zwei Musikern die  lustig dabei sind allerlei kroatische Weisen zum Besten zu geben. Einer von ihnen wird uns begleiten und für Stimmung sorgen.
Nach dem Einsteigen auf die Trubica- Boote, so heißen diese ehemaligen Fischerboote, gibt es erst einmal einen klaren Schnaps und dann wird ein Korb mit Feigen gereicht. So begrüßt man hier gute Freunde. Und dann geht sie los die lustige Fahrt entlang der Kanäle, schmalen Durchfahrten, Schilf und Fruchtanpflanzungen. Es ist wieder eine Entdeckungsreise in eine uns fremde Welt. So manches Boot beladen mit Früchten kommt uns entgegen, die Leute die hier arbeiten grüßen uns freundlich. Nett und gastfreundlich sind die Menschen hier und sehr aufgeschlossen gegenüber den Touristen.


 
Viele neue Eindrücke nehmen wir von dieser Bootsfahrt mit und eine Ahnung von der nicht leichten Arbeit die leckeren Südfrüchte anzubauen, die Plantagen zu bewirtschaften und schließlich zu ernten. Auf unseren Märkten liegen sie dann zum Verkauf, wer weiß schon vom harten Los der Obstbauern?
Doch weiter geht die Reise, nach diesem sehr stimmungsvollen Aufenthalt im Flussdelta sind wir auf dem Weg nach Dubrovnik der „Perle der Adria“, einem weiteren großen Höhepunkt unserer Reise entgegen zu fahren.
Beim Ort Neum durchfahren wir noch einmal bosnisches Staatsterritorium, einen schmalen Küstenstreifen den die ehemalige Republik Ragusa, also Dubrovnik, einstmals den Osmanen überließ um Tribut zu entrichten.
Später kommen wir an der Halbinsel Peljesac vorbei, dahinter haben wir dann einen schönen Blick auf das Meer und die zahlreichen Inseln. Es sind die „Elaphitischen Inseln“, die man von Dubrovnik aus mit Fähren erreichen kann.
Das Wasser der Adria glitzert in der Nachmittagssonne und gesäumt von diesen schönen Eindrücken erreichen wir gegen 17.20 Uhr unser Hotel in Dubrovnik.


 
Es bleibt bis zum Abendessen noch etwas Zeit für eigene Erkundungen, dann treffen wir uns wieder am reichhaltigen und guten Buffet, mit so mancher Spezialität aus der Region.
 
Dubrovnik- die Adriaperle
21.4.2010. 8.30 Uhr. Die Stadtführerin kommt direkt zum Hotel. Es ist Antea, eine Kollegin die ich schon sehr lange kenne und die mit viel Fleiß und Engagement ihren Job ausfüllt. Vor zwei Jahren durfte sie hier unseren Präsidenten Horst Köhler führen und seit letztem Jahr ist Antea Präsidentin aller kroatischen Stadtführer und Reiseleiter.
Man kann also mit Fug und Recht sagen dass unsere „Eberhardt“ Reisegruppe in den besten Händen ist. Die Fahrt zur Innenstadt geht einige Stationen mit dem Linienbus und am Pile- Platz beginnen wir dann die Stadtführung. Mächtige Mauern und Bastionen beschützten einst die freie Republik Ragusa, beeindruckende Zeugnisse aus längst vergangenen Tagen. Heute werden  diese Mauern erstürmt, aber das ist durchaus gewollt, denn die „Eroberer“ sind die Touristen aus aller Welt die sich diesen eigentümlichen Reiz vergangener Jahrhunderte nicht entgehen lassen.


 
Antea entführt uns in die Blütezeit von Ragusa, wir besuchen das Franziskanerkloster mit der sehr alten Apotheke, bummeln über die „Stradun“, die Fußgängerzone, durchstreifen schmale heimliche Gässchen und sind am bekannten Uhrturm vorbei im Alten Hafen angelangt.
Hier warten viele Ausflugsboote auf Kundschaft, lustig schaukeln sie im glitzernden Wasser. Doch die Führung geht noch weiter, Antea weiß uns viel aus vergangenen Epochen zu berichten, die Zeit vergeht wie im Fluge. Am Rektorenpalast, dem einstigen Machtzentrum Ragusas, endet die Führung. Antea gibt noch Tipps zur Freizeitgestaltung, beantwortet geduldig Fragen- dann beginnt die Zeit individuellen Entdeckens einer einmaligen Stadt und ohne Zeitdruck kann jeder seinen speziellen Interessen nachgehen. Der große Vorteil bei unserer „Eberhardt“ Reise ist die Tatsache dass wir das Hotel  i n  der Stadt haben, bequem erreichbar mit dem Linienbus, ohne Umsteigen in nur knapp 15 Minuten Fahrtzeit, eine Besonderheit unseres Programms.
Ich derweil gehe mit Antea einen Kaffee trinken, wir sind seit vielen Jahren gute Freunde, es gibt viel zu berichten über Gott und die Welt, die Familie, so dass die Zeit viel zu schnell verfliegt.  Antea muss los, ihre nächste Gruppe wartet schon.
Ich gehe Mittagessen zu meinem Bosnier, laufe noch einmal zum Alten Hafen und fahre dann schließlich zum Hotel zurück, nachdem ich noch ein paar schöne Fotos von dieser Adriaperle geschossen habe, die sich der liebe Leser in unserer Fotogalerie anschauen kann.


 
Am Abend treffen wir uns alle wieder, jeder hat in der Stadt etwas anderes erlebt, die Zeit genutzt und so hat man viel Interessantes zu berichten. Es zahlt sich eben aus hier ein Hotel zu haben und so mancher von den Gästen wird heute noch eintauchen in den magische Zauber des abendlichen Dubrovniks mit der schönen Beleuchtung, den urigen Gaststätten in ruhigen Gassen mit Fackeln und Kerzen beleuchtet. Dazu einen im Glase funkelnden guten Tropfen Wein genießend, begleitet von den sanften Klängen einer Mandoline.
Vom Himmel leuchtet die gelbe Scheibe des Mondes auf eine pittoreske Szenerie…
Genug, lieber Leser, so etwas muss man erleben, jede Beschreibung kann nur andeuten. Wir lassen den Tag ruhig ausklingen und nach diesen romantischen Impressionen sage ich für heute Gute Nacht. Morgen gibt es einen neuen, sehr schönen Höhepunkt.


 
 
Das Land der schwarzen Berge- Montenegro
Die Legende besagt, als die ersten Schiffe in grauer Vorzeit an diese Küste segelten, die Matrosen fasziniert an Land sahen. Denn unmittelbar vom Meer stiegen Berge in die Höhe die vom Wasser aus eine dunkle Masse bildeten und daher den Namen „Monte- Negro“, schwarzer Berg bekamen. Als dann die Slawen das Land in Besitz nahmen nannten sie es in ihrer Sprache „Crna- Gora“, was auch schwarzer Berg bedeutet und bis auf den heutigen Tag bei den Montenegrinern  diesen Namen trägt.
22.4.2010. 7.30 Uhr. Wir starten heute etwas zeitiger als sonst. Ein umfangreiches, aber auch sehr schönes Programm erwartet uns. Der Besuch eines kleinen Landes, welches zwischen Adria und Hochgebirge ohne lange Wege alles zu bieten hat, was an Schönheiten überhaupt möglich ist.
Bei unserer Fahrt Richtung Süden gibt es oberhalb Dubrovniks noch einen schönen Aussichtspunkt von dem man die Stadt  fotografieren kann. Klein, wie im Spielzeugland liegt sie unter uns und erstrahlt in der Morgensonne.
Doch dann geht die Reise weiter am Dubrovniker Flughafen vorbei, durch das Konavle- Gebiet bis hin zur Grenze von Montenegro, welche wir nach etwa einer Stunde erreicht haben. Auch hier wieder lästige Grenzformalitäten, die wir aber nach knapp einer halben Stunde erledigt haben.
Ich muss noch erwähnen dass wir den gesamten Tag eine montenegrinische Reiseleiterin dabei haben werden. Es ist Rosanda, eine Kollegin die ich auch schon viele Jahre kenne. Sie wird uns ihr Heimatland mit viel Liebe und Hingebung näher bringen, auch für mich immer ein absoluter


Höhepunkt dieser Reise.
 
Wir empfangen Rosanda an der ersten Tankstelle und nach einem kurzen Toilettenstopp geht es los. Vorbei am Ort Herceg- Novi sind wir schon in der großen Bucht von Kotor angelangt. Sie bildet mehrere Seitenbecken und es gibt nur einen schmalen Uferstreifen, unmittelbar steigen die Berge auf, man kann diese Landschaftsform durchaus mit einem norwegischen Fjord bezeichnen. Uns gegenüber ist schon das Massiv des Lovcen zu sehen, welches bis fast 1 800 Meter aufsteigt. Hier unten, in der Bucht, sind zurzeit 28 Grad Celsius, oben im Gebirge sind die Spitzen noch mit Schnee bedeckt- welch ein Kontrast.
In der nächsten guten Stunde werden wir um die Kotorbucht herumfahren, werden einen Fotostopp einlegen und in immer neuen Perspektiven eine phantastische Gegend kennen lernen. An einigen Stellen der Bucht ist das Wasser sehr ruhig, so dass sich die Berge darin widerspiegeln. So auch an der Stelle wo sich die zwei Inseln befinden. Es sind die Inseln „Muttergottes von Skrpjela“ und „Heiliger Georg“. Die Muttergottes- Insel ist ein wichtiger Wallfahrtsort, einstmals fanden hier Seefahrer ein Bild der Gospa, also der Jungfrau Maria, was als ein Wunder gedeutet wurde. Wir setzen unsere Fahrt um diese schöne Bucht fort und haben bald den bekannten Ort Kotor erreicht. Hier werden wir eine etwas längere Pause einlegen.


 
Unmittelbar hinter dem Ort steigen die Felsen steil empor, in schwindelerregender Höhe befinden sich dort auch die Befestigungsmauern. Man hält den Atem an beim Gedanken wie das erbaut wurde, zu einer Zeit in der es kaum Technik gab.
Die Stadt Kotor ist bis heute umgeben von einer Stadtbefestigung und durch das Haupttor betreten wir den Ort. Auch hier befinden wir uns in einer anderen Zeit, die Architektur ist sehr altertümlich und vermittelt uns einen schönen Einblick in das Seefahrerleben längst vergangener Zeiten. Rosanda führt uns durch enge Gassen, an der Kirche „sv. Trifun“ vorbei zum Seefahrtsmuseum welches wir besuchen werden. Ihre Ausführungen sind sehr interessant und entführen uns in eine Welt die für die meisten wenig bekannt ist. Diese Unkenntnis hat sicher auch mit den Vorurteilen zu tun die wir immer noch in Verbindung mit dem Balkan hegen, Vorurteile die wohl spätestens nach einer solchen Reise verschwinden,  zu mindestens relativiert werden sollten. Der Probleme sind sich die Menschen hier bewusst, aber man muss ihnen die Chance geben die schlechten Dinge zu überwinden und Vorurteile oder gar Arroganz unsererseits sind da fehl am Platz.
Die sehr schöne Führung von Rosanda endet direkt im Museum, unsere Gäste haben nun etwas Zeit Kotor individuell zu erkunden, bevor es in die Berge geht.
12.00 Uhr. Wir starten von Kotor und in der nächsten Stunde wird unseren Gästen ein einmaliges Schauspiel geboten. In vielen Serpentinen, immer an der Bucht entlang, schlängelt sich die Bergstraße. In dieser Zeit werden wir runde 1 000 Höhenmeter überwunden haben! Bei jeder Kehre gibt es neue Perspektiven auf die Kotorbucht, die auch immer tiefer und kleiner werdend unter uns liegt. So mancher unserer Reisegäste hält den Atem an, aber mit sicherer


Professionalität und Ruhe steuert unser Chauffeur Andreas den Bus. An einem Aussichtspunkt über der Bucht gibt es Gelegenheit diese einmalige Szenerie im Bild festzuhalten.
 
Dann ändert sich schlagartig die Landschaft, wir fahren hinein in eine Art Hochebene in der verstreut viele Karstfelsen liegen. Nun sind wir direkt im Balkangebirge über 1 000 Meter über dem Meeresspiegel und hier offenbart sich die wilde Schönheit Montenegros.
So viele grandiose Eindrücke machen hungrig und im Dorf Njegusi halten wir an einem typischen Restaurant, wo es leckere Spezialitäten der Region zu essen gibt. Es ist der sehr schmackhafte, luftgetrocknete Njegusi- Schinken, der würzige Schafskäse und das selbst gebackene lockere Weißbrot- ein Genuss. Das Mal rundet ein guter Tropfen Wein ab, hergestellt aus der Vranac- Rebe die es nur auf dem Balkan gibt und einen schweren, geschmacksintensiven Rotwein hervorbringt.
Nach dem Essen gehe ich hinaus und suche mir ein stilles Plätzchen. Es ist hier wie in einer anderen Welt, als ob die Zeit stehen geblieben wäre. Die Menschen in dieser Hochebene leben ihren eigenen Rhythmus, fernab vom hektischen Weltgetriebe. Vielleicht sind diese Menschen, für die es keinen Luxus gibt, glücklicher als wir? Sie leben nicht in Armut, haben Strom und Wasser, auch Autos aber alles ist sehr einfach und bescheiden.


 
Ich versuche mich während der kurzen Mittagspause darauf einzulassen, schließe die Augen, atme tief die saubere Bergluft ein und versuche meine Seele weit zu öffnen.
Dann vernehme ich, ganz leise, die Stimmen der Region, erahne das einfache Leben der Bewohner, höre den Wind durch die Büsche streichen, Vögel zwitschern und die Stimmen der Menschen in fremder Sprache. Im Halbschlummer versenkt verschmilzt dies alles zu einem Gefühl und es ist ein Geborgensein fernab der Sorgen die wir uns machen, ein Hort der Ruhe und Friedfertigkeit.
Aber schnell werde ich aus meiner Träumerei herausgebracht, Andreas hat den Motor des Busses angelassen und damit auch die göttliche Stille zerrissen. Weiter, immer weiter, hier wäre ich noch lange, sehr lange geblieben…
Die Fahrt führt uns hinauf zum Lovcen- Pass, die Hochebene hinter uns zurücklassend. Hinter dem Pass breitet sich ein ganz besonderes Panorama aus welches uns den Atem stocken lässt: das steinerne Meer. So wild und unberührt finden wir die Berge nur auf dem Balkan. Wie ein erstarrtes Meer mit hohem Wellengang aus Stein liegt es vor uns. Das sind sie, die Schluchten des Balkans, wie sie von  Karl May beschrieben wurden, erschreckend realistisch, ohne dass dieser Dichter mit der genialen Phantasie jemals hier war.
Wieder ein neuer Eindruck. Dann geht es hinunter nach Cetinje, dem alten montenegrinischen Königssitz.


 
Dieser Ort ist sehr einfach und dennoch sympathisch. Vergleichsweise einfach auch das Schloss, der ehemalige Königssitz. In diesem Gebäude ist heute aber ein sehr sehenswertes Museum untergebracht durch welches uns Rosanda führen wird. Da gibt es viel Interieur der Königsfamilie zu bestaunen, schön geschnitzte Möbel aus Rosenholz, Kleidung der Königsfamilie, schöne Gemälde an den Wänden. Alles viel Geschmack verratend der ohne pompösen Luxus auszukommen vermag und den einstmaligen Herrscher Nikola sympathisch macht. Nach dem wir uns eine gute Stunde hier aufgehalten haben geht es kurz vor vier weiter. Unser nächstes Ziel heißt Budva, direkt an der Adria gelegen.
Zuvor aber nehmen wir noch den Weg durch die Berge, links von uns ist eine große Wasserfläche, der Skutarisee, auszumachen, dort geht es schon hinüber nach Albanien.
Die gut ausgebaute Straße führt uns aus den Bergen wieder hinunter auf Meeresniveau. Beim Hinunterfahren sehen wir die modernen Hotels von Budva, den langgezogenen Strand und die berühmte Halbinsel „sv. Stefan“, heute fest in Privathand. Direkt am Meer, auf einer kleinen Halbinsel gelegen, ist auch schon die Altstadt von Budva zu erkennen.


 
Es ist die Miniaturausgabe von Dubrovnik, sehr urig und gemütlich. So mancher unserer Gäste genießt einen Kaffee direkt am Meer, wo zahlreiche Restaurants zum Verweilen einladen. Wie schön muss es hier erst nach Sonnenuntergang sein!
Aber wir haben noch einen weiten Weg vor uns und so müssen wir uns auch von diesem schönen Anblick verabschieden, gegen 17.30 Uhr setzen wir unsere Fahrt fort.
Bei dieser Fahrt in den schönen Abend hinein gelangen wir wieder in die Bucht von Kotor, die wir aber nicht mehr umfahren. An der Engstelle der Bucht bei Kammenari verkehrt die Autofähre die wir dann auch benutzen. Hier verabschiedet sich Rosanda von uns, Du warst uns zum wiederholten Male eine gute und sympathische Führerin, Danke.
Dann geht es wieder zum Grenzübergang nach Kroatien, auf der Fahrt nach Dubrovnik hat sich das Meer rot gefärbt, nach dem die Sonne untergegangen, zaubert sie uns noch dieses


phantastische Farbenspiel in die Adria, als wollte sie damit höchst selbst den für uns überaus schönen Tag beschließen.
 
 
Auf den Spuren von Marco Polo- Die Insel Korcula
Heute nun heißt es Lebwohl zu sagen von der „Adriaperle“ Dubrovnik, der Abschied wird uns aber damit versüßt, dass wir noch ein schönes Programm vor uns haben
23.4.2010. 8.00 Uhr. Nachdem wir die Koffer verladen haben geht es los. Entlang der Adriaküste, an schönen Buchten vorbei, erreichen wir zuerst den Ort Ston, das Tor zur Halbinsel Peljesac. Die Republik Ragusa gewann hier einstmals Salz und zementierte auch damit die Macht und Unabhängigkeit über viele Jahrhunderte. Geschützt von den mächtigen Mauern die heute nur noch in Teilen erhalten sind und dem Betrachter so manches Rätsel aufgeben. Natürlich haben unsere Gäste etwas Zeit und ein kleiner Bummel gewährt interessante Eindrücke.
Doch dann geht die Fahrt weiter, quer über die Halbinsel. Dann noch ein schöner Aussichtspunkt hoch über dem Meer, der uns schon unser heutiges Ziel zeigt: die Insel Korcula. Wir fahren hinunter in den bekannten Urlaubsort Orebic und haben nach einer Kurve den Fähranleger erreicht. Hier beginnt dann die Überfahrt zur Insel, es bleibt noch etwas Zeit für einen kleinen Imbiss.


 
Gegen 11.20 Uhr legt die Fähre an, zehn Minuten später beginnt dann die Überfahrt und nach 20 Minuten sind wir schon auf der Insel Korcula. Vom Boot aus war die Altstadt des Ortes Korcula  gut auszumachen, malerisch auf einer kleinen erhöhten Halbinsel gelegen.
Am Eingang zur Stadt erwartet uns schon unsere örtliche Reiseleiterin Neda, die uns Ort und Insel in den nächsten Stunden näherbringen wird. Zuerst tauchen wir ein in die schmalen Gassen des Ortes Korcula. Auch hier weht der Hauch vergangener Jahrhunderte, werden wir mit einer längst vergangenen Zeit konfrontiert. Alte Riten und Traditionen werden hier aufrecht erhalten, hier gibt es sie noch: die Bruderschaften die in historischer Kleidung ihre Prozessionen abhalten als wäre die Zeit stehen geblieben.
Ebenso die „Moreska“, ein uralter Säbeltanz, welcher ein uraltes Sagenmotiv immer und immer wieder in bunten Bildern und viel Aktion erzählt.
Jeder Stein könnte hier seine eigene Geschichte erzählen und so mancher Romanautor würde schnell fündig werden.
Die Geschichte vom Weltreisenden Marco Polo zum Beispiel, der hier geboren sein soll, sicher aber eine zeitlang hier gelebt hat. Oder von der großen Seeschlacht vor der Insel, von Kriegen und menschlichen Schicksalen, von Kirche und Adel und vom einfachen Volk in Armut. Doch die Steine bleiben stumm, diese Bilder müssen wir in unserer Phantasie malen, angeregt durch eine Insulanerin, Neda, die uns mit all dem vertraut macht. Und so durchstreifen wir die Gassen von Korcula, sehen uns die Museen an die auf ihre Art die vergangene Zeit konservierten, staunen über die Kathedrale mit ihrem echten Tintoretto- Bild hinter dem Ciborium. Die Zeit vergeht auch hier wie im Fluge, am Marco-Polo-Haus vorbei langen wir wieder am Meer an, schauen hinüber zur Halbinsel Peljesac und dem mächtigen Elias- Berg der mit fast 1 000 Metern vom Meeresspiegel aufsteigt und den Blick dominiert.


 
Die Stadtführung ist beendet, unser Bus steht schon bereit zur Inselrundfahrt.
Die Menschen die hier leben waren zu keiner Zeit reich, viele blieben, viele wanderten aus. Und so sehen wir die einfachen Steinhäuser der Korculaner, dann wieder verlassene Dörfer mit Häusern wo nur noch die Grundmauern stehen. Ein etwas beklemmendes Gefühl, welches aber sofort relativiert wird um das Wissen, dass hier ein freundlicher und netter Menschenschlag wohnt, der mit viel Humor, Herzlichkeit und Lebensmut das nicht immer einfache Schicksal zu tragen weiß. Von dieser Lebensart könnten wir viel lernen!
Doch weiter geht die Fahrt durch die einfachen aber schönen Dörfer der Insel, sie ist überreich gesegnet mit der immergrünen Flora des Mittelmeeres, einer malerischen Pflanzen- und Tierwelt in aller Ursprünglichkeit.
Wir besuchen auf einen Kaffee den Ort Vela Luka der am anderen Ende der Insel liegt. Ein Fischernest, an dem auch alle Zeiten und vor allem der Massentourismus vorbeigegangen sind.
Verträumt, ruhig direkt am Meer liegend, schaukeln ein paar Fischerboote auf den Wellen. Ein kleiner Kutter tuckert langsam aus der Bucht hinaus, auf guten Fang hoffend.


 
Auch das sind schöne Impressionen, dann geht es zurück, wieder quer über die Insel zum Hotel, welches wir 16.20 Uhr erreichen. Noch genügend Zeit die Altstadt zu besuchen und sich gefangen nehmen zu lassen von einer besonderen Zeit. Nach dem Abendessen vom schmackhaften und reichlichen Buffets klingt der Tag dann langsam aus. Sehr malerisch liegt Korcula dem Hotel direkt gegenüber und wird nach Sonnenuntergang dezent angestrahlt. Aufgrund der guten Hotellage eine Einladung noch einmal hinüberzugehen und die schöne Atmosphäre zu genießen, bei einem Glas Wein die eingezogene Ruhe in sich aufzunehmen. Die Adriawellen plätschern leise eine schöne Melodie dazu.
 
Zur Insel Hvar
24.4.2010. Nach dem Frühstück heißt es Abschiednehmen auch von diesem schönen Ort. Die Fähre legt pünktlich 9.10 Uhr ab. Der Weg führt und erst einmal auf der Halbinsel Peljesac zurück, dann auf dem Festland zum kleinen Fährort Drvenik. Unsere erste Pause machen wir im bosnischen Korridor, im Ort Neum. Der Weg bis dahin war gesäumt von der Austernzucht, erkennbar an den vielen Tonnen im Wasser an denen Schnüre befestigt sind. Dort entwickeln sich diese leckeren und gesunden Meeresfrüchte um dann auf den Tellern guter Restaurants verspeist zu werden.
Weiter führt uns der Weg durch die fruchtbare Ebene der Neretva- Mündung an der Küste entlang bis nach Drvenik. Dort stellen wir uns in der Warteschlange an, die Zeit auch heute nutzend unseren Gästen einen Imbiss aus der Bordküche zu geben. Damit alles in Ruhe und ohne Hektik vonstatten geht, sind wir hier rechtzeitig eine Stunde vor Abfahrt der Fähre zur Insel Hvar angekommen.
13.05 Uhr. Die Fähre legt ab und wird uns in den nächsten 40 Minuten nach Sucurei auf der Insel Hvar bringen. Auch die Überfahrt geht in Ruhe vor sich, aber das Wetter scheint sich zu ändern. Bis jetzt hatten wir schönes Wetter, nun sind einige Wolken aufgezogen die wohl etwas Regen bringen werden.


 
Dann, nach dem Anlegen, geht es entlang der schmalen und etwas holprigen Inselstraße. Diese Straße wird selten von Touristen genutzt, so mancher „Eingeborene“ kommt uns mit seinem PKW entgegen, in viel zu schneller Fahrt, um sich verwundert die Augen zu reiben: was will ein solch großer Bus auf dieser schmalen Straße? Aber es geht, man kommt vorsichtig aneinander vorbei- weiter geht die Fahrt.
Ab dem ersten touristischen Ort, Jelsa, an dem wir auf dieser Tour entlangkommen, wird die Straße auch besser, später, hinter Starigrad durchfahren wir einen Tunnel und sind schon auf der anderen Seite der Insel angekommen. Von hier ist es nun nicht mehr weit bis zum Hauptort der Insel der denselben Namen trägt, Hvar. Links von uns das schäumende Meer, rechts die Berge des Inselgebirges und die zwei Festungen „Spaniol“ und „Napoleon“.
Am Eingang der Stadt werden wir schon von unserer Stadtführerin Jasna erwartet. Leider hat es nun etwas angefangen zu regnen, aber das tut der guten Laune unserer Gäste keinen Abbruch. Der Regen ist nur leicht und er wird während der Führung auch wieder aufhören.
Auch von Jasna erfahren wir sehr viel Wissenswertes über Geschichte und Gegenwart.
So waren es die Griechen die schon 400 Jahre vor Christi Geburt ihre Ansiedlung „Dimos“ begründeten. Hier wie auf der gesamten Insel entwickelten die Griechen, die ihr den Namen nach ihrer Heimat „Pharos“ gaben, einen wichtigen Handelsstützpunkt. Erst viel später kamen die Slawen und nannten diese Insel mit eigener Lautung „Hvar“.
Viele Jahrhunderte zur Dogenrepublik gehörend ist die Insel heute für ihre Lavendelproduktion bekannt. Viele Händler bieten dieses Naturprodukt in verschiedenen Formen zum Verkauf an. Ob als Öl oder getrocknet im Säckchen, immer soll es bei richtiger Anwendung gegen allerlei Krankheiten helfen. Ich kann das bestätigen: bei Kopfschmerzen ist das Öl sehr wohltuend wenn man es auf Stirn und Schläfen verreibt und dabei die feinen ätherischen Dämpfe einatmet.
Wir durchstreifen mit Jasna kreuz und quer den Ort, sehen Arsenal und Kathedrale, schlendern am kleinen Hafen vorbei und sind auch hier wieder in schmalen Gassen unterwegs.


 
Es vergeht die Zeit wie im Fluge, das Wetter hat sich gebessert, zaghaft scheint die Sonne zwischen Wolkenlücken hindurch. Ein schöner Nachmittag in Hvar liegt hinter uns als wir gegen 18.00 Uhr den Ort verlassen und rund 20 Minuten später unser Hotel in der Nähe von Starigrad erreicht haben.
 
Kurzer Besuch von Starigrad
25.4.2010. Wir starten kurz nach neun Uhr von unserem Hotel und sind in wenigen Minuten im kleinem Zentrum des Ortes Starigarad angelangt. Starigrad heißt auf Deutsch: alte Stadt und ist gleichzeitiger weise auch die älteste Ansiedlung der Insel. Hier gründeten damals die Griechen ihre erste Kolonie und zurzeit sind am Rande des Ortes wichtige Ausgrabungen im Gange, die sehr viel zutage fördern was schon vor 2 300 Jahren begann.
Hier endet auch die Bucht die über drei Kilometer lang ist und an ihrem Ende einige kleinere Boote vor Anker liegen hat.
Etwa eine Stunde haben nun die Gäste Zeit diesen kleinen und beschaulichen Ort in Augenschein zu nehmen. Auch hier fällt, wie fast überall in Kroatien, die große Sauberkeit ins Auge. Die Anwohner sind bestrebt Straßen und Fußwege in immer sauberen Zustand zu halten, so dass es Spaß macht, sich alles anzuschauen.


 
Hier gibt es ein kleines Dominikanerkloster und eine hübsche Kirche. Der für die Kroaten heute noch bedeutende Dichter Petar Hektarovic ließ sich hier im Jahre 1520 ein Sommerhaus mit Fischteich einrichten, dass man heute noch besuchen kann.
Ich lenke meine Schritte zur Stelle der Ausgrabungen, wo Archäologen dabei sind das zutage zu fördern was uns die Griechen hinterlassen haben. Das sind vor allem Mauerreste der ehemaligen Behausungen und wohl auch so mancher Gebrauchsgegenstand. Es ist schon ein etwas eigenartiges Gefühl, vor menschlichen Zeugnissen zu stehen, noch dazu vor solch einer Hochkultur wie es die Griechen zu dieser Zeit waren, die über 2 000 Jahre zurückliegen.
Was wird nach 2 000 Jahren von unserer Zivilisation übriggeblieben sein und was wird man dann für Wert befinden auszugraben und zu erhalten?
Mit diesen Gedanken gehe ich langsam zum Bus, die Abfahrtszeit rückt näher und wir müssen uns heute noch an einer Fähre anstellen.
 
Von der Insel Hvar nach Zadar
Eigentlich sollte die Überfahrt erst heute Abend sein. Von Starigrad nach Rijeka, über Nacht. Die Fähre wurde aber kurzfristig von der Betreibergesellschaft gestrichen, so dass wir unser  Programm umstellen mussten. Im Nachhinein muss ich aber feststellen, dass das keine Einbuße war, sondern eher ein Vorteil. Wir konnten die Stadt Zadar mit in das Programm aufnehmen und konnten die Küstenstrecke bis Rijeka bei Tageslicht genießen.
Heute Mittag fahren wir also mit der Fähre nach Split. Die Überfahrt beginnt 11.30 Uhr und wird knapp zwei Stunden andauern. Die See ist ruhig, das Wetter schön, so dass ein Aufenthalt oben auf dem Sonnendeck gut möglich ist. Ein angenehm kühler Wind mildert die Hitze des Tages. Der Wind zaubert auf das Wasser der Adria kleine Wellen die an ihren Spitzen weiß schäumende Gischtkronen bilden. Uns folgen einige Seevögel, die wohl darauf warten, dass ein Passagier etwas Nahrung fallen lässt.


 
Bald passieren wir die Meerenge die von den zwei Inseln Solta und Brac gebildet wird, um dahinter schon das Häusermeer von Split zu erkennen.
Die Fähre legt gegen halb zwei in Split an. Da wir diese Stadt schon besucht haben, kann ich sie jetzt umgehen. Wir fahren dann später auf die Autobahn um die Stadt Zadar rechtzeitig zu erreichen. Bei Sibenik überqueren wir noch einmal die Krka und haben von hier oben einen schönen Blick hinunter zum Fluss und den sehr malerisch gelegenen Ort Skradin.
Bald werden wir die Autobahn verlassen und in das Zentrum von Zadar fahren.
 
Zadar
Kurz nach halb Vier kommen wir an und werden schon von unserer Stadtführerin Thea erwartet. Die Stadt Zadar nun hat ein besonderes Erscheinungsbild. Im 2. Weltkrieg italienisch besetzt wurde sie durch alliierte Bombardements stark zerstört. Nach dem Krieg dann Tito`s Jugoslawien übergeben, wurden die Baulücken meist mit modernen nicht immer schönen Häusern aufgefüllt, galt es doch, wie bei uns, schnell Wohnraum zu schaffen. So manch enttäuschter Tourist der hier leichtfertig von Bausünde spricht sollte sich das vor Augen halten.


 
Jedenfalls ist der Besuch von Zadar sehr interessant, hält der Ort doch alle wichtigen Zeitepochen für den Betrachter bereit.
Zuerst besuchen wir mit Thea das ehemalige Forum Romanum, mit vielen Überbleibseln dieser Zeit. Gleich am Forum steht die vorromanische Rotunde der Donatskirche, die heute aber säkularisiert ist und mit ihrer schönen Akustik als Konzertsaal dient.
Dann fällt unser Blick zur Kathedrale zur heiligen Anastasia die in der Romanik entstand und später mit Stilmitteln der Gotik und des Barocks vervollständigt wurde. Unser Weg führt uns auf der Fußgängerzone zum Hauptplatz mit seinen sehenswerten Gebäuden. Dann noch zum Platz der 5 Brunnen, davor die neueren römischen Ausgrabungen und umgeben von den Stadtmauern des 13. Jahrhunderts die dann unter den Venezianern im 16. Jahrhundert verstärkt wurden.
Hier endet der Rundgang mit Thea, es verbleibt auch hier noch genügend Zeit für individuelle Erkundungen.
Sehr schön ist der Platz an der Strandpromenade den damals bei seinem Besuch auch Alfred Hitchcock zu schätzen wusste. Zahlreiche Bänke laden um Verweilen ein und gewähren einen schönen Blick auf das Wasser und die gegenüberliegende Insel Ugljan. An der Spitze dieser Halbinsel auf welcher die Altstadt liegt gibt es noch eine Besonderheit zu sehen und zu hören: die Wasserorgel. Erst vor wenigen Jahren entstanden, hat sie einen besonderen Organisten, Mutter Natur. So wie die Wellen der Adria an das Ufer schlagen werden die Orgelpfeifen unter dem Fußweg zum Erklingen gebracht. Da es in der Natur selten Harmonien gibt sind auch diese Melodien disharmonisch und erinnern an die Kompositionen von zeitgenössischer Musik- ein ganz besonderer Kunstgenuss der uns hier geboten wird.
Doch dann heißt es auch von Zadar Abschied nehmen, wir fahren noch knapp 20 Minuten zu unserem Hotel, wo wir gegen 18.30 Uhr ankommen. Das Hotel „Pinija“ liegt direkt an der Adria im schönen Ort Petrcane und ist vor kurzem neu renoviert wurden.


 
Nach dem Abendessen sind die Meisten der Gäste noch zu einem schönen Abendspaziergang unterwegs, die Sonne hat den Himmel nach ihrem Untergang blutrot eingefärbt. Und nun nimmt denn jeder auf seine Weise Abschied vom Meer, es wird die letzte Nacht auf kroatischen Boden werden, morgen geht es hinauf in die slowenischen Berge…
 
Von der Adria in die Julischen Alpen
26.4.2010. 8.00 Uhr. Wir starten heute etwas früher, denn es steht uns nicht nur eine schöne Fahrt bei herrlichem Wetter bevor, sondern das Ziel oben in den Bergen, der Ort Bovec, ist noch einmal sehr reizvoll.
Auf der Landstraße fahren wir dem Velebitgebirge entgegen. Eine markante Felsformation  die direkt vom Meer auf zum Teil über 1 000 Meter aufsteigt. Dort oben wurden in den 60ern des 20. Jahrhunderts einige Aufnahmen der Karl- May- Filme gedreht. Sehr markant das Felsmassiv des „Tulove Grede“, in den Filmen der heiliger Goldberg der Apachen, der „Nugget- Tsil“.
Dann sind wir wieder auf der Uferstraße, das Wetter ist prächtig und die Szenerie die wir zu sehen bekommen ein wahrhaft gelungener Abschied von der grandiosen Natur Kroatiens.
Links die tiefblaue See, mit kleinen weißen Schaumkronen, rechts von uns steigt steil das Gebirge auf, die Straße wurde zum Teil in den Fels geschlagen und lässt immer wieder attraktive Panoramen erblicken.
Die Inseln, an denen wir vorbeifahren, zeigen uns ihre kahle, helle Seite, ein schöner Kontrast zur blauen Adria.
An den Inseln Pag, Rab, Krk und einigen kleineren vorbei, erreichen wir bald die bekannte Hafenstadt Rijeka an der wir oberhalb vorbei fahren. Dann öffnet sich ein letztes Mal ein weiter Blick auf das Meer. Unter uns die Kvarner Bucht mit dem bekannten Urlaubsort Opatija, dahinter das Ucka- Gebirge, hinter diesem befindet sich die Halbinsel Istrien.
Hier machen wir noch einmal einen Stopp und verabschieden uns bei dieser Tour nun endgültig von der Adria. Bald haben wir die Grenze zu Slowenien überschritten, fahren an Lipica vorbei und schwenken in das liebliche Wippach- Tal ein.
Weiter geht die Fahrt an Nova Gorica vorbei in das Soca- Tal hinein. Dieses Tal zählt zu den ganz großen Attraktionen der slowenischen Bergwelt, durch die gelösten Mineralien hat die Soca eine tiefgrüne Farbe angenommen, welche auf den Betrachter einen eigentümlichen Reiz ausübt. Beim Ort Kobarid tauchen wir nun endgültig in die überwältigende Bergwelt Sloweniens ein, unsere Fahrt im Tal wird flankiert von Bergen die bis 2 000 Meter aufsteigen, das Kontrastprogramm zur Adria, in kürzester Zeit sind wir nun in einer völlig anderen Welt!
 
Kurze Impression aus Bovec
16.05 Uhr. Wir kommen zu einer guten Zeit an unserem Hotel „Kanin“ an. Bei unseren Kroatien- Touren haben wir hier immer die letzte Übernachtung. Nicht irgendeine „Zwischenübernachtung“ irgendwo- nein, an einem Ort wo es noch richtig schön ist.
Wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht ist das Wetter bei unserem Ankommen nicht so gut gewesen. Um aber dem Leser eine Impression vom wirklich reizvollen Ort zu geben, schreibe ich von einem Besuch, wo das Wetter schön war.
Der Ort liegt im Tal und ist umgeben von den Bergen des Hochgebirges. Wir haben auch Glück mit dem Wetter, die Sonne lacht vom blauen Himmel und hat sich zur Dekoration weiße Wölkchen bestellt. Dazu eine klare, reine Bergluft, eine angenehme Ruhe; das richtige Umfeld um an dem letzten Nachmittag und Abend dieser schönen, manchmal etwas anstrengenden Reise, angenehm zu entspannen.
Unsere Gäste gehen spazieren oder sitzen irgendwo auf einer Bank mit dem Blick auf die Berge.
Dann, zum Abendessen, treffen wir uns wieder, alle lassen es sich am reichhaltigen Buffet gut schmecken.
Nach dem Essen ist die Sonne schon hinter den Bergen verschwunden, Dunkelheit hat sich über dem Tal ausgebreitet, nach einem letzten Spaziergang und einem Glas Bier ist es Zeit zur Ruhe zu gehen.
 
Nach Hause
27.4.2010. 8.00 Uhr. Wir fahren ab. Auch an diesem letzten Tag lässt uns Petrus nicht im Stich und beschert uns bestes Wetter. Die nächsten Stunden werden wir durch die Berge fahren.
Zuerst noch durch die Julischen Alpen Sloweniens, oben am Predil- Pass sehen wir die letzten Schneereste des vergangenen Winters. Dann ein kurzes Stück durch Italien, anschließend hinüber nach Österreich, wo uns die Berge Kärntens grüßen.
Dann die Tauernautobahn entlang durch das Salzburger Land, auch gesäumt von einer malerischen Bergwelt, überschreiten wir dann nach der Mozartstadt die Grenze zu Deutschland. Unsere Fahrt führt uns durch Bayern hinein in den Frühling.
Zu Beginn dieser Tour hatten die Bäume erst zartes Grün gezeigt, jetzt hat der Frühling mit all seiner Pracht Einzug gehalten. Was uns besonders fasziniert ist wohl das Wechselspiel der Jahreszeiten. Auf dieser Strecke bin ich zuletzt im Oktober vergangenen Jahres gefahren, die bunte Laubfärbung bewundernd, jetzt ist alles saftig grün, neues Leben hat nach einem langen und strengen Winter Einzug gehalten. Die Felder sind gut bestellt, bald wird die Rapsblüte beginnen und uns große gelbe Flächen bescheren.
Jede Jahreszeit hat seinen Reiz und ich habe in meinem Beruf das Privileg die verschiedensten Landschaften Europas im Wechsel der Monate immer wieder neu zu entdecken.
Aber, alles Schöne muss einmal zu Ende gehen, so auch diese Reise.
19.55 Uhr. Wir erreichen den Dresdner Flughafen. Unterwegs haben uns schon Gäste verlassen, einige sind vielleicht schon zu Hause angelangt. Hier heißt es nun endgültig und von Allen Abschied nehmen. Dreizehn wunderschöne Tage sind vergangen und mit Ihnen Liebe Reisegäste konnten wir sie genießen. Es ist für mich als Reiseleiter immer wieder schön Sie in die Länder dieser Welt begleiten zu dürfen.
 
Der Abschied
Die Transferautos sind alle da, die Koffer sind verladen ein letztes ein: Leben Sie wohl und ein letzter Händedruck zum Schluss. Beim Abschiednehmen geht immer alles zu schnell! Aber wir hatten ja die letzten fast  zwei Wochen genügend Zeit.
Und nun ist sie zu Ende unsere große Kroatien- Tour, vielen Dank dass Sie dabei gewesen sind, vielen Dank auch an unseren Chauffeur Andreas Glatzel der uns immer gut, sicher und in Ruhe fast 4 000 Kilometer durch diese phantastischen Länder gefahren hat.
Das Motto von Eberhardt- Travel lautet: RICHTIG REISEN IN DIE GANZE WELT:
Dem wollen wir treu bleiben im wahren Sinne des Wortes und alle sind dazu herzlich eingeladen.
 
In diesem Sinne empfehle ich mich und stellvertretend für das Team welches die Tour organisierte sage ich noch einmal DANKESCHÖN Für ihr Dabei sein!
 
Alles Gute! Ihr Steffen Mucke, Reiseleiter.

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