Reisebericht: Rundreise Kuba – Sonneninsel in der Karibik

05.11. – 21.11.2023, 17 Tage Rundreise von Ost bis West mit Santiago de Cuba – Baracoa – Camagüey – Trinidad – Cienfuegos – Santa Clara – Cayo Santa Maria – Vinales–Tal – Havanna


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Von den Inseln der Antillen erwartet man vor allem Sonne und Strand. Aber Kuba, die größte dieser Inselgruppe bietet weitaus mehr - eine interessante Geschichte, eine vielschichtige Gegenwart und eine durchaus offene Zukunft. Die Bergregionen laden zum Wandern und Begegnungen mit der vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt ein. Und nicht zuletzt die Gastfreundschaft und Herzlichkeit der Kubaner macht eine Reise durch das Land unvergesslich.
Ein Reisebericht von
Dr. Elke Knappe
Dr. Elke Knappe

05.11.2023: Flug mit Condor nach Holguin

Für die meisten aus der Gruppe beginnt der Tag recht früh, wir treffen uns in Frankfurt/Main um gemeinsam in den Osten Kubas, nach Holguin, zu fliegen. Aber es tut sich zunächst wenig und später wird der Flug um 2 Stunden verschoben. Aber irgendwann sind auch sie vorüber und es geht los. Nach 10 Stunden sind wir am Ziel, glücklicherweise ist das Hotel nicht weit entfernt vom Flugplatz, so können wir nach kurzer Busfahrt unsere Zimmerschlüssel in Empfang nehmen und uns erst einmal ausstrecken.

06.11.2023: Die Berge erwarten uns

Gut ausgeruht nehmen wir ein stärkendes Frühstück zu uns und machen uns gemeinsam mit Guide Alfredo und Busfahrer Alexis auf den Weg zu unserem östlichsten Ziel Baracoa. Die erste Etappe führt uns nach Guantanamo, allen bekannt durch die US-amerikanische Militärbasis in der Bucht von Guantanamo.
Für uns bedeutet der Halt in Guantanamo Mittagspause, in einem kleinen Restaurant essen wir und nehmen den ersten Drink auf das Wohl von Eberhardt und einen guten Verlauf unserer Reise. Nach Guantanamo wird die Reise landschaftlich sehr interessant - Trockengebiete mit vielen Kakteen ziehen sich bis an den Fuß des Gebirges hin. Dann wird es grüner und als wir die Bergstraße Farola hinauffahren, erinnert die Vegetation doch etwas an einen tropischen Regenwald.
Am frühen Abend kommen wir an im Hotel Porto Santo in Baracoa, es liegt malerisch in der Bucht von Baracoa, hat einen kleinen Strand mit einem Kolumbuskreuz und gepflegte Außenanlagen mit einem Swimmingpool. Die Gäste nutzen diese Möglichkeiten und erfrischen sich mit einem Bad, danach sieht die Welt auf alle Fälle schon besser aus.
Wir essen im Hotel zu Abend und hoffen auf einen regenfreien morgigen Tag für unseren Spaziergang und die Bootsfahrt.

07.11.2023:Natur pur

Leider weint der Himmel noch immer, aber nach dem Frühstück ist es nur noch ein leichtes Nieseln und so machen wir uns frohgemut auf den Weg zum Yumuri-Fluss. Der Fluss hat sich in die Felsen eingegraben und eigenartige Felsformationen geschaffen. Wir passieren den "paso de los Alemanes", ein Felstor, in dessen Nähe früher eine deutsche Familie wohnte. Diese verlangte einen Wegezoll von den Reisenden. Wir kommen kostenfrei hindurch und besteigen am Flussufer zwei Boote. Noch einmal sehen wir die bizarr geformten Felsen, diesmal vom Boot aus. An einer Insel steigen wir aus und bummeln Steine suchend am Flussufer entlang. Dann bringt uns das Boot wieder zurück und nach einer Erfrischung mit Kokosmilch und Fruchtfleisch fahren wir weiter zur Finca Duabe. Hier erfahren wir bei einem Rundgang sehr viel Wissenswertes über den Anbau von Kakao und können am Ende des Rundgangs auch einen guten Kakao trinken.
Ausgestattet mit reichlich Fakten zu tropischen Nutzpflanzen fahren wir in das Stadtzentrum von Baracoa und laufen hinauf zum Hotel "El Castillo". Von hier haben wir eine sehr gute Aussicht - die Stadt liegt uns zu Füßen und auch der Hausberg El Yunque ist gut sichtbar. "Ich habe keinen schöneren Ort gesehen" soll Kolumbus bei der Landung am 27.11.1492 gesagt haben. Und so gründete Diego Velazques hier 1511 die erste Stadt Kubas. Aber da sie schwer erreichbar war, nur per Schiff oder mühsam auf einem Gebirgspfad mit Maultieren, verlor sie die Haupstadtfunktion rasch an Santiago de Cuba.
Dadurch blieb die Stadt klein und idyllisch, was wir bei unserem Stadtrundgang auch feststellen können. Wir gehen durch die Fußgängerzone, sehen die Kirche mit dem Kreuz des Weinstocks, welches Kolumbus errichtete und es wird an den Indianerhäuptling Hatvey erinnert. Als erster erlitt er den Tod auf dem Scheiterhaufen, weil er sich den Spaniern nicht unterwerfen und auch kein Katholik sein wollte.
Am Abend fahren wir vom Hotel noch einmal in die Stadt und essen im Restaurant "La cocina de Ortiz" zu Abend. Es gibt Brotfruchtchips und Kürbissuppe, Fisch und Schwein mit Reis sowie Fruta bomba mit Käse. Es hat allen gut geschmeckt und nun hoffen wir zu Recht auf gutes Wetter.

08.11.2023: Wir erobern die Hauptstadt Nummer 2

Der Morgen zeigt sich regnerisch, wir bringen unser Geburtstagslied für einen Mitreisenden im Bus zu Gehör. Aber er freut sich trotzdem. Unterwegs ziehen sich die Wolken etwas zurück und so legen wir noch einen Fotostopp ein.
Ein verspätetes Mittagessen erwartet uns im Restaurant El Morro, zu Füßen der echten Festung. Nach dem Essen besichtigen wir die Festung, wir haben einen zauberhaften Blick hinein in die Bucht und natürlich auch auf das Meer.
Das es wieder angefangen hat, zu regnen, schauen wir uns schnell die Festung an, danach geht es in die Stadt und von der Dachterrasse des Hotels Casa Granda haben wir einen guten Panoramablick und können uns das historische
Santiago mit dem Haus des Gouverneurs Velazques und dem Rathaus sehr gut vorstellen.
Am späten Nachmittag checken wir in unsrem Hotel Santiago Melia ein und treffen uns zum gemeinsamen Abendessen im Restaurant. Santiago bei Nacht betrachten wir dann bei einem guten Cocktail von der Bar der Dachterrasse.

09.11.2023:Fahrt zur Stadt der Kirchen – Camagüey

Bevor wir Santiago de Cuba verlassen, statten wir dem Friedhof Santa Ifigenia einen Besuch ab. Hier sind viele Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und Kunst bestattet. So befinden sich unter anderem die Grabmale von José Marti, der Bacardi Familie, des Sängers Compay Segundo und des Helden der Befreiungskriege Carlos Manuel de Cespedes hier. Auch Fidel Castro fand seine letzte Ruhe auf diesem Friedhof. Wir beobachten den Wachwechsel, der alle 30 Minuten stattfindet und bewundern die zahlreichen Marmorstatuen.
Die nächste Einkehr haben wir in der Wallfahrtskirche El Cobre mit der Nationalheiligen, der Jungfrau von El Cobre. Die kleine Heilige in ihrem gelben Umhang scheint sehr wundertätig zu sein, denn ihr werden zahlreiche Devotionalien dargebracht um sich für erfüllte Wünsche zu bedanken und sie freundlich zu stimmen. Ernest Hemingway widmete ihr seine Nobelpreisplakette, Fidels Mutter hinterlege Basebälle.
Da gerade Messe ist, begnügen wir uns mit einem kurzen Foto und fahren weiter nach Bayamo. Wir schauen das Zentrum an und das Denkmal zur Nationalhymne und ihren Schöpfer, Pedro Figueredo. Die Einwohner der Stadt zündeten 1869 ihre Stadt selbst an um sie nicht den spanischen Gegnern in die Hände fallen zu lassen.
Wir sehen eine der ältesten Kirchen Kubas mit dem heiligen Salvator. Diese Figur wird besonders geschätzt, da sie als eine der wenigen das Feuer von 1869 überstand.
Im ebenfalls geschichtsträchtigen Hotel Roylton nehmen wir einen Mittagsimbiss, dann setzen wir unsere Fahrt westwärts fort. Nach einem zweiten Stopp in Las Tunas erreichen wir am Abend unser Ziel: Camagüey. Wir übernachten im Hotel "Camino de Hierro", das heißt Eisenbahnschiene. Das Hotelgebäude war früher in der Tat mit der Eisenbahn verbunden und diente als Lager. Zum Abendessen wandern wir durch verwirrend verwinkelte
Altstadtgassen und kommen schließlich am Platz San Juan de Dios an. Hier befindet sich unser Lokal "Campana de Toledo". Nach einem vorzüglichen Abendessen wandern wir durch die Nacht zurück zum Hotel.

10.11.2023: Stadtrundgang mal anders – wir lassen uns fahren

Die erste Aktion des Tages besteht in einer Stadtrundfahrt per Bicitaxi. Da kommt man gut durch die engen Gassen und an den Sehenswürdigkeiten wird problemlos angehalten. Die krummen Gassen sollten die Piraten bei ihren zahlreichen Überfällen behindern und den Verteidigern mehr Überraschungsmomente sichern. Aber allzu oft scheint es nicht geklappt zu haben.
Wir sehen am Platz der Arbeiter die Stadtkirche Nuestra Senora de la Merced mit ihrem berühmten Heiligen Grab ganz aus Silber. Auch die älteste Kirche der Stadt, die Iglesia de Nuestra Senora de la Soledad, besuchen wir und bewundern die Fresken aus dem 18. Jahrhundert. Der Platz San Juan de Dios ist uns schon vom Abendessen bekannt, nun sehen wir bei Tageslicht das frühere Hospital und das Gotteshaus. Am Schluss besuchen wir einen der berühmtesten Plätze. Es ist der Carmen Platz mit der gleichnamigen Kirche. Das Bemerkenswerte sind die lebensgroßen Figuren, welche den Platz bevölkern. Geschaffen von der Künstlerin Martha Jimenez nach lebenden Vorbildern aus der Stadt, zeigen sie Alltagsszenen, wie z. B. die schwatzenden Frauen mit ihren Kaffeetassen in der Hand, den Zeitungsleser oder den Wasserträger. Die Barockfassade der Kirche Nuestra Senora del Carmen bildet einen passenden Hintergrund für die Versammlung von Einwohnern aus Camagüey in Bronze.
Kurz statten wir dem Atelier von Martha Jimenez noch einen Besuch ab und bewundern die vielen originellen Figuren aus Bronze bzw. aus Ton.
Wir müssen weiter und setzen uns wieder in den Bus, der uns zunächst zu einem Zwischenstopp im Rasthaus "El Vaquero" bringt. Eine Pina colada später fahren wir bis Sancti Spiritus, wo wir uns ein wenig die Beine vertreten und die Kirche "Iglesia Parroquial Mayor " besuchen. Sie hat eine schöne Decke aus ausgesuchten Edelhölzern.
Mittlerweile ist Mittag schon vorüber und so kehren wir in das Gasthaus Taberna Yayabo am gleichnamigen Fluss ein und stärken uns für die letzte Anstrengung des Tages. Wir fahren nach Manaca Iznaga und besehen das Sommerhaus eines reichen Zuckerbarons. Auf dem Gelände befindet sich ein 45 m hoher Turm, früher diente er wohl der Überwachung der Sklaven. Gegenwärtig hat man von ihm einen schönen Rundblick in das Tal der Zuckermühlen. Wir erklimmen ihn mutig und werden mit schönen Fotomotiven belohnt. Gegen 18:00 Uhr erreichen wir Trinidad und checken im schicken Hotel "Mystique La Popa" ein. Zum Abendessen gehen wir in die Altstadt, in den Paladar "1514". Mit Musik und Tanz werden wir verwöhnt und auch das Essen ist vorzüglich.

11.11.2023: Der Berg ruft – eine Wanderung im Nationalpark Guanayara

Bewaffnet mit Wasserflasche, Jacke und Badesachen starten wir nach Topes de Collantes., der Ort liegt etwa 700 m hoch und hier ist es deutlich kühler als im Flachland, es wachsen Kiefern und Farne. Hier beginnt unsere Fahrt mit dem LKW SIL, die "russische Massage". Wir fahren durch die Berge bis zu einem Wanderweg, von da aus geht es zu Fuß durch den Wald immer am Fluss entlang. Unser Wanderführer erklärt uns viele Pflanzen und wir sehen auch den Nationalvogel Kubas, den Tokororo. Zur Halbzeit gelangen wir an eine Lagune, hier kann man sich erfrischen und eine Runde schwimmen. Mit neuen Kräften geht es weiter und nach ca. 2 Stunden sehen wir das Ziel: das Restaurant La Gallega, berühmt für das geschmorte Hühnchen. Wir lassen uns nicht lange bitten und begeben uns zu Tisch. Unser LKW erwartet uns schon und bringt uns an den Ausgangspunkt des Ausfluges zurück.
Zurück in Trinidad besuchen wir noch eine der traditionsreichen Töpferwerkstätten und schauen zu, wie die typischen Tongefäße entstehen.
Das Abendessen nehmen wir im Hotelrestaurant ein und genießen den milden Abend auf der Terrasse.

12.11.2023: Es geht weiter westwärts

Da wir am Vortag nicht so viel von Trinidad gesehen haben, holen wir dies am heutigen Vormittag nach und besehen uns die Altstadt, die man wirklich mit einem Museum vergleichen kann. Die Zeit scheint stehengeblieben, bummelt man die holprigen Pflasterstraßen entlang. Einige gut erhaltene Paläste künden vom Reichtum der Stadt im 18./19. Jahrhundert. Eine Dominante ist der Franziskanerkonvent mit seinem großen Turm, heute ein Museum. Der hübsche Hauptplatz wird von der Kirche "Iglesia Mayor Santisima Trinidad" begrenzt, einen Turm besitzt sie nicht, es wird erzählt, ein Priester habe sich mit dem Geld für den Turmbau 1892 aus dem Staub gemacht.
Alexander von Humboldt übernachtete 1801 mehrere Tage in der Stadt, eine Tafel an dem eher kleinen Haus weist darauf hin. Beeindruckt von der Geschlossenheit der Altstadt mit ihrem besonderen Flair fahren wir weiter nach Cienfuegos, unserem heutigen Tagesziel. Bevor wir dies erreichen, legen wir noch eine nette Strandpause an der Playa Yaguanabo ein und trinken einen Kaffee. Damit sind wir wieder aufnahmefähig für einen Besuch des Botanischen Gartens von Cienfuegos. Hier befinden sich mehr als 2000 verschiedene Pflanzenarten. Gegründet wurde der Garten von einem Zuckermillionär, der mit Zuckerrohr experimentieren wollte, dann aber Pflanzen aus tropischen Regionen sammelte. Wir laufen den Hauptweg entlang und eine Führerin vom Botanischen Garten erklärt uns einige der interessantesten Gewächse.
Am Ende des Weges erwartet uns eine Cafeteria und wir nehmen einen Mittagsimbiss ein, nun kann es weitergehen mit Cienfuegos. Die Stadt ist noch jung, sie wurde 1819 von französischen Siedlern gegründet und weist, im Gegensatz zu Camagüey, einen streng schachbrettartigen Grundriss auf. Wir besichtigen das Theater Terry mit seinem interessanten Deckengemälde und der ausgeklügelten Technik. Schöne Paläste am Ufer der Bucht zeugen vom Glanz vergangener Tage. Einen der schönsten Paläste besuchen wir auf einen Drink. Der wird uns auf der Dachterrasse des Palacio Valle serviert. Bei einem entspannten Blick in die ausgedehnte Bucht erfahren wir, dass der Palast 1917 für den Großgrundbesitzer Acisclo del Valle fertiggestellt wurde und in sich gotische, maurische und venezianische Elemente vereint. Mit vielen Eindrücken versehen, checken wir im Hotel Don Carlos ein und nehmen hier auch das Abendessen ein.

13.11.2023Kubas revolutionäre Vergangenheit – St. Clara

Um den Eindruck von Cienfuegos abzurunden, fahren wir mit dem Boot in die Bucht hinaus und sehen nun die Stadt vom Wasser aus, eine neue Perspektive, die uns gut gefällt und auch nicht anstrengt. Nach einer guten Stunde ist die Fahrt jedoch vorüber und wir fahren mit dem Bus nach Santa Clara. Die Stadt besitzt eine der größten Universitäten Kubas und ist ein Wirtschaftszentrum. Uns führt der Weg natürlich zuerst zum Mausoleum Che Guevaras und seiner Kampfgefährten. Das überlebensgroße Standbild des Revolutionärs ist sehr ausdrucksstark, ebenso die Stele mit dem Text des Briefes von Che an Fidel. Wir betrachten noch ein weiteres Standbild Che Guevaras, mit einem Kind auf dem Arm steht er da und sieht damit weniger heroisch, sondern eher väterlich aus. Mit dem "tren blindado" dem Panzerzug, der von Che Guevara erobert wurde, rundet sich das Bild über die Ereignisse 1958 ab.
In der Fußgängerzone der Stadt essen wir ein Sandwich und erfahren noch etwas von Martha Abreu, einer reichen Gönnerin, die Theater und Schule finanzierte und damit den armen Einwohnern der Stadt Zugang zur Bildung ermöglichte.
Diesmal übernachten wir eher ländlich im Hotel Los Caneyes. Wir bekommen unser Haus zugeteilt und treffen uns dann wieder beim gemeinsamen Abendessen.

14.11.2023: Auf an den Strand!

Heute haben wir die erste Berührung mit dem weltbekannten kubanischen Tabak. Wir besichtigen die Tabakfabrik in Camajuani. Die Angestellten rollen bis zu 100 Zigarren täglich, sorgfältig wird das Deckblatt ausgesucht und werden die verschiedenen Füllungen angemischt. Streng wird die fertige Ware begutachtet und erst dann kommt sie in die berühmte Zedernholzkiste und kann auf Reisen gehen.
Wir hingegen fahren zur Gisela, das ist die Mutter meiner Schwiegertochter, und statten ihr einen Besuch ab. Auf dem Hof sitzen wir im Schatten und trinken Kaffee. Die Gäste schauen sich um wie man so lebt in Kuba auf dem Lande und lassen sich etwas dazu erzählen. Wir verabschieden uns von Gisela und haben noch einen kurzen Halt in Remedios. Dort ist vor allem die Kirche San Juan de Bautista interessant. Das Innere der Kirche ist im Stil des lateinamerikanischen Barock gestaltet. Bemerkenswert ist eine Statue der schwangeren Gottesmutter in einer tänzerischen Pose, eine sehr seltene Darstellung der Maria.
Versehen mit dem Segen der Kirche für eine Spende für den Kindergarten fahren wir über den Damm zum Cayo Santa Maria. In unserem Strandhotel Dhawa gibt es im Restaurant noch Mittagessen und so ergreifen wir die Gelegenheit zu einer Mittagspause, checken danach ein und das Strandleben kann beginnen.

15.11.2023 Baden, Relaxen, Faul sein

Heute ist Freizeit angesagt, Strandwandern, Baden, im Sand liegen und lesen - all das kommt nun zu seinem Recht.
Es gibt aber auch noch einen Geburtstag zu feiern und das tun wir schon am Morgen mit Champagner. Danach frönt jeder seiner Lieblingsbeschäftigung und erst am Abend treffen wir uns alle zum gemeinsamen Abendessen.

16.11.2023: Hinaus auf hohe See!

Pünktlich 9:00 Uhr werden wir zur Marina abgeholt, denn wir haben uns einen Katamaran gechartert. Das Wetter ist gut, kein Wind und ruhige See und so steigen wir ganz gelassen auf das Boot und fahren zuerst zu den Delfinen. Man kann mit ihnen schwimmen, aber die Tiere sind eingesperrt und die Betonwände sehen nicht sehr einladend aus. So fahren wir weiter in Richtung Schnorchelgebiet, kräftigen uns mit Brot und Tunfischpaste und dann geht es los. Mit Taucherbrille und Schnorchel bewaffnet gehen wir ins Wasser. Viele bunte Fische sind ganz nahe an der Oberfläche , sehr gut kann man sie beobachten.
Nach 45 Minuten geht es weiter, wir kommen recht nahe an das Schiffswrack "Don Pascal" heran, es transportierte Melasse von Kuba in die USA und war aus Beton. Vor 90 Jahren lief es auf ein Riff und seitdem liegt es da im Wasser und noch befindet sich Melasse im Inneren des Schiffes, man kann es riechen. Wir umrunden das Wrack, dann ist es Zeit für ein gutes Mittagessen mit Languste, Fisch, Reis und Gemüse, dazu etwas Weißwein.
Mit dem restlichen Reis bewaffnet gehen wir auf eine einsame Insel und füttern die eilig herankommenden Leguane. Ein kleiner Strandspaziergang fördert die Verdauung und man kann ein wenig Muschelsucher spielen. Aber dann müssen wir leider wieder zurück auf unser Schiff und es bringt uns wieder sicher zur Marina. Der Bus kommt auch sofort und am späten Nachmittag sind wir froh und zufrieden wieder in unserem Hotel. Das ist auch gut so, wir müssen noch Koffer packen, denn am nächsten Tag ist unser Badeurlaub zu Ende.

17.11.2023: Der Westen wird erkundet

Pünktlich 8:00 Uhr starten wir zur Fahrt in den Westen Kubas - Las Terrazas heißt das Ziel. Mit zwei kleinen Zwischenstopps erreichen wir am Mittag den Rasthof "Fiesta Campesina". Wir spazieren durch das weitläufige Gelände, trinken Kaffee, Pina Colada und Guarapo, ein Sandwich mit Schinken und Käse vervollständigt die Mahlzeit. Nun kommt das letzte Stück der Reise und 18:30 kommen wir im Hotel Moka an. Es ist mitten im Dorf, von Bäumen umgeben, einer wächst sogar durch die Lobby,
Wir essen im Ökopaladar "La Fonda de Mercedes" zu Abend und lassen den Tag bei einem Mojito in der Bar ausklingen.

18.11.2023: Blauer Dunst und Havanna

Zunächst erfahren wir noch etwas über die Siedlung Las Terrazas, die 1968 im Rahmen eines Aufforstungsprojektes angelegt wurde. Die Einwohner arbeiten gemeinsam und entscheiden auch gemeinsam über die Entwicklung des Dorfes und die Verwendung der finanziellen Mittel. Es gibt im Dorf einen Kindergarten, eine Grundschule, eine Arztpraxis, ein Kulturhaus. Das Hotel Moka arbeitet nach ökologischen Vorgaben, ebenso die Restaurants und Werkstätten.
Im Café Maria trinken wir noch einen guten Kaffee, dann geht unsere Reise weiter nach Soroa. Dort besuchen wir den Orchideengarten. 1943 legte ihn der Rechtsanwalt Camacho in Erinnerung an seine bei der Geburt ihres ersten Kindes verstorbene Tochter Pinilla an und sammelte zahlreiche Orchideen und andere tropische Pflanzen. 1961 starb Camacho und der Garten wurde der Universität Pinar del Rio übergeben. Wir bewundern Bäume, Sträucher und Orchideen und es wird so manches schöne Foto geschossen.
Nun wenden wir uns schon etwas der Welt des Tabaks zu, wir sehen Tabakfelder mit jungen Setzlingen und Tabaktrockenschuppen. Pünktlich zur Mittagszeit treffen wir bei Alberto Vitamina ein und werden mit einem knusprigen Spanferkel bewirtet. Gut ausgefüttert begeben wir uns zu Lazaro, einem Tabakbauern, der uns noch einmal das Rollen der Zigarre zeigt und auch welche verkauft.
Vom Aussichtspunkt Los Jazmines können wir die Karstformationen von Vinales gut sehen, in Kuba heißen sie Mogotes und sie sind mit die Ursache für das besondere Klima, welches so günstig ist für das Gedeihen der Tabakpflanzen.
Solchermaßen gebrieft kommen wir am Abend in Havanna an und checken im Hotel Presidente ein.

19.11.2023 Losgelassen in Havanna

Endlich erwartet uns die legendäre Hauptstadt Kubas und wir machen uns ran, sie zu erkunden. Mit dem Friedhof Cristobal Colon geht es los, mit seinen 52 ha zählte er zu den größten Friedhöfen Lateinamerikas, mit seinen Statuen und Kunstwerken ist er ein lebendiges Museum. Einige Grabmale schauen wir uns genauer an, die Vielzahl der Marmordenkmale ist unüberschaubar.
Mit dem Platz der Revolution und dem Capitolio wird es wieder diesseitiger und in der Altstadt bewundern wir die Kolonialbauten, zum Teil sehr schön restauriert. Ein anderer Teil wartet noch oder ist schon eingefallen, vor allem die Häuser in der Nähe des Meeres sind sehr renovierungsbedürftig.
Vor dem Essen nehmen wir noch einen Mojito in der Bodeguita del Medio und sehen auch das Hotel Ambos Mundos, in dem Hemingway zu nächtigen pflegte.
Durch das Gewimmel in der Straße Obispo wandern wir zum Restaurant "Mercaderes" und essen sehr gepflegt zu Mittag. 15:00 warten bereits die Oldtimer auf uns um durch Havanna zu brausen. Im offenen Wagen geht es den Malecon entlang durch den Hafentunnel zu Festung Castillo de los Tres Reyes del Morro. Ein wunderschöner Blick auf die Bucht und die Stadt bietet sich uns. Danach fahren wir in den hübschen Stadtteil Miramar, hier wohnten vor 1959 die reichen Bewohner Havannas, Farbige durften diesen Stadtteil nur zum Arbeiten betreten. Zum Glück sind diese Zeiten vorbei. Der Oldtimer-Ausflug endet mit einer Fahrt durch den Stadtwald, der mit seinen üppig gründenden Kletterpflanzen einen nahezu magischen Anblick bietet.
Das Abendessen haben wir in einem ebenfalls magischen Lokal, es heißt Jardin de los Milagros (Garten der Wunder). Noch haben wir einen Programmpunkt vor uns, wir besuchen eine Vorstellung des legendären "Tropicana", eine Show unter freiem Himmel. Tempo, Temperament, schöne Kostüme und hübsche Tänzerinnen und Tänzer - das ist das Programm der Show. Die Zeit verging dabei sehr schnell, um Mitternacht holte uns das Taxi wieder ab und brachte uns wohlbehalten wieder zurück ins Hotel.

20.11.2023: Schade, der letzte Tag

Da unser Flugzeug erst am Abend startet, nutzen wir den Tag noch für einen Ausflug zur Finca Vigia, in der Hemingway etliche Jahre seines Lebens verbrachte. 1940 erwarb er das Anwesen und lebte hier mit Unterbrechungen bis 1960. Seine vierte Frau Mary Welsh vermachte das Haus dem kubanischen Staat und nun ist es ein Museum und man könnte denken, der Hausherr ist noch da, alles sieht bewohnt und genutzt aus. Im großen
Park steht noch seine Jacht Pilar und am Swimmingpool befinden sich die Gräber seiner Hunde.
Zurück in Havanna trinken wir Kaffee im Hause einer meiner Freundinnen, auch ein Stück Torte gibt es zum Kaffee. Aber nach dem Süßen verlangt es uns nach etwas Herzhaftem vor der Abreise und so kehren wir in einem nahegelegenen Restaurant ein und bestellen uns Sandwiches.
So gestärkt kehren wir in unser Hotel zurück, waschen und umziehen ist angesagt, 17:00 Uhr kommt der Bus und bringt uns zum Flugplatz -eine wunderbare Reise neigt sich ihrem Ende zu.

21.11.2023: Das Novembergrau erwartet uns

Pünktlich 21:05 Uhr Ortszeit war unser Flieger gestartet und so waren wir auch pünktlich in Frankfurt. Alle Anschlüsse wurden erreicht, es war ein ganz entspannter Rückflug. Der kühle Winter hat uns wieder.

Schlusswort

Eine Reisegruppe entdeckte Kuba - offen, zugewandt und voller Empathie. Ganz bestimmt, sieht man nun so manches mit anderen Augen und weiß viele Selbstverständlichkeiten in unserem täglichen Leben mehr zu schätzen.
Liebe Reisegäste, es war mir eine Freude, Ihnen allen "mein" Kuba zu zeigen. Bleiben Sie gesund und reiselustig!
Ihre Elke Knappe

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