Reisebericht: Rundreise – Borneo und West–Malaysia

14.05. – 28.05.2016, 15 Tage Südostasien: Studienreise mit ehemaligem Zoo–Direktor Kuching – Mulu – Kota Kinabalu – Penang – Cameron Highlands – Kuala Lumpur


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Ob der Dschungel auf Borneo oder das kulturelle Erbe auf Westmalaysia- Malaysia bietet Erlebnisse der besonderen Art!
Ein Reisebericht von
Maria Michel

Selamat Datang Malaysia!

Aus unterschiedlichen Regionen Deutschlands stammend, treffen wir uns alle am Frankfurter Flughafen, wo unsere gemeinsame Reise nach Malaysia beginnt. Gegen Mittag machen wir uns zuerst auf den Weg nach Singapur, einem Stadtstaat am Zipfel des südostasiatischen Festlands, wo wir am Morgen des nächsten Tages ankommen. Hier haben wir einen längeren Aufenthalt, sodass wir uns auf eine kostenfreie Stadtrundfahrt begeben. Nach der Anmeldung hierfür und etwas Zeit für eigene Entdeckungen auf dem Flughafen, beginnt die Rundfahrt durch die Fünf-Millionen-Metropole gegen Mittag. Gemeinsam mit anderen Gästen begeben wir uns durch die Grenzkontrolle und so reisen wir für 3 Stunden in Singapur ein. Mit dem Bus geht es zuallererst zur Marina Bay, einer künstlich angelegten Bucht, welche das größte Süßwasserreservoir der Stadt darstellt. Perfekt für einen kurzen Fotostopp, denn das Wahrzeichen der Stadt- der Merlion- halb Löwe halb Fisch, sowie das exklusive Marina Bay Sands Hotel und der berühmte Singapur-Flyer laden als Fotomotiv ein. Zusätzlich bekommen wir bei strahlendem Sonnenschein und tropischen Temperaturen bereits einen guten Eindruck welches Klima uns die nächsten zwei Wochen begleiten wird. Weiter geht es mit dem Bus durch den Vielvölkerstaat, denn Chinatown und little India stehen ebenso auf dem Programm. Beim Durchfahren dieser beiden Stadtteile wird einem bewusst, dass Singapur nicht nur moderne und westliche Facetten aufzeigt, sondern eine echte asiatische Metropole ist. Bei unserem nächsten Stopp im Kampong Glam, dem muslimischen Viertel der Stadt, haben wir wieder die Möglichkeit kurz auszusteigen. Besonders beeindruckend und für ein Foto gemacht, ist die Sultansmoschee mit ihrer goldenen Kuppel sowie der direkt nebenan gelegene Sultanspalast. Im Anschluss geht es für uns wieder zurück zum Flughafen, wo wir leider noch etwas Wartezeit in Kauf nehmen müssen. Langsam kämpft jeder mit der Müdigkeit, aber ein gutes asiatisches Essen und die an verschiedenen Orten angebotene Fußmassage lässt die Zeit vergehen. Am Abend landen wir in Kuching und werden herzlich von unserer Reiseleiterin Nicki begrüßt. Nach ca. 20 Minuten Fahrt erreichen wir das direkt an der Uferpromenade gelegene Hilton Hotel, wo jeder nur noch erschöpft in sein Bett fällt.

Orang Utans und Kuching entdecken

Nach einer erholsamen Nacht und einem leckeren Frühstück steht heute bereits ein erster Höhepunkt auf dem Programm- der Besuch von Semenggoh. Schon während der Fahrt erfahren wir von Nicki allerhand wissenswertes über die Menschen des Waldes, was Orang Utan vom malaiischen übersetzt bedeutet. Alle 26 in Semenggoh lebenden Orang Utans haben bereits einen langen Rehabilationsweg hinter sich und befinden sich nun in ihrer letzten Phase auf dem Weg zurück in die Wildnis. Dies heißt wiederrum für uns, dass die Affen hier halb wild sind und nur mit Glück zur Fütterungsstation kommen. Doch wir haben das Glück auf unserer Seite und können insgesamt 4 der uns zu 96,4% in der DNA gleichen Tiere beobachten. Überraschend und fast geräuschlos kommen Sie durch den dichten Dschungel. Mit vielen Fotos im Gepäck, fahren wir zurück nach Kuching, der Hauptstadt Sarawaks und unternehmen eine Rundfahrt. Wir beginnen im Südteil der Stadt, wo wir das hiesige Bürgerhaus besuchen und anhand von Fotoaufnahmen und Nickis Erklärungen viel Wissenswertes über diesen Teilstatt von Malaysia erfahren. Weiter geht es zur Katzenstatue und durch Chinatown, wo wir nach dem Besuch des taoistischen Tempels Tua Pek Kong, welcher übersetzt Tempel des mächtigen Großvaters bedeutet, auf einheimische Art und Weise einen Mittagsimbiss zu uns nehmen. Leckere, einfache Speisen erwarten uns in einer der vielen Coffeeshops. Laksa, Kolok Mee oder eine Kleinigkeit vom Buffet- für jeden ist etwas dabei. Da es ganz nach Regen aussieht, entschließen wir uns bereits jetzt die Führung durch Borneos ältestes Museum zu unternehmen. Mit zum Teil noch originalen Ausstellungsmöbeln aus England besticht dieses Museum nicht durch neuste Technik sondern eher durch seine Exponate, hinter welchen viele interessante Erklärungen schlummern. Dank Nicki bekommen wir so einen guten Überblick in die Natur-, Tier- und Kulturvielfalt Borneos. Da es nun immer noch gewittert, entschließen wir uns den letzten Teil der Stadtbesichtigung auf einen anderen Tag zu verlegen und vorerst ins Hotel zurück zu fahren. Nach etwas Zeit zum Frisch machen, treffen wir uns zu einem ersten gemeinsamen Abendessen. In unmittelbarer Nähe zum Hotel befindet sich das Top Spot Seafood Center. Hier haben wir einen der vielen großen runden Tische für uns und probieren leckere einheimische Kost- Mangofisch, Okrabohnen oder Midin, ein essbares Farn zusammen mit Knoblauch in der Pfanne angeschwitzt.

Delfin–Safari und Sarawak Cultural Village

Gegen 9 Uhr starten wir heute unsere Tour in Richtung Santubong Halbinsel. Wir verlassen Kuching und fahren ca. eine halbe Stunde mit dem Bus bevor wir diesen gegen ein Boot eintauschen. Das Wetter ist heute ideal für Tierbeobachtungen, denn es regnet nicht und zugleich ist es nicht zu heiß, da Wolken eine direkte Sonneneinstrahlung verhindern. Unsere Bootsfahrt führt uns Flussabwärts in den Mündungsbereich des Santubong-Flusses. Hier halten wir nun besonders unsere Augen offen, denn die seltenen Irrawaddy Delfine sind hier mit etwas Glück im Wasser zu entdecken. Eine wulstige Stirn, eine auffallend kurze Schnautze und eine Körperlänge von 2,8 Meter sind charakteristisch für diese stark bedrohte Tierart. Dann wird das Boot auf einmal langsamer und etwas rosanes taucht kurz an der Wasseroberfläche auf- mit staunen stellen wir fest, so eben eine andere Delfinart gesehen zu haben- einen Indopazifischen Buckeldelfin. Mit wachsamen Augen beobachten wir weiter und es dauert nicht lange, und auch der erste Irrawaddy Delfin zeigt sich- ein wunderschönes und einmaliges Erlebnis! Während unserer Fahrt in den Kuching Wetlands Nationalpark, können wir nun immer wieder an verschiedenen Stellen Irrawaddy Delfine entdecken. Aber auch ein Krokodil zeigt sich uns am Ufer während wir durch die Mangroven fahren. Bevor es dann zurück zur Bootsanlegestelle geht, steigen wir noch in einem malaiischen Fischerdorf aus und unternehmen einen kleinen Spaziergang. Passend zur Mittagszeit begeben wir uns weiter nach Damai, wo wir im Cultural Village zuerst einige leckere einheimische Speisen, wie Hühnchen im Bambusrohr, probieren und dann eine Führung gemeinsam mit unserer Reiseleiterin Nicki durch die Anlage unternehmen. Wir besichtigen die unterschiedlichen Behausungen der Dayak, Malaiien und Chinesen und lernen somit viel über deren unterschiedliche Kultur und Lebensweise kennen. Bei einer anschließenden Tanzvorführung lauschen wir einheimischer Musik und schauen den traditionellen Tänzen der verschiedenen Gruppen zu. Nach der Rückkehr in Kuching am späten Nachmittag, lassen wir uns das Abendessen in einem gemütlichen Restaurant direkt an der Wasserfront schmecken.

Bako Nationalpark

Nicht allzu spät unternehmen wir heute einen Ganztagesausflug in den Bako Nationalpark, einem der kleinsten und zu gleich ältesten Nationalparks in Sarawak. Mit dem Bus geht es zunächst aus Kuching raus, bis wir im Bako Dorf ankommen. Da keine Straße in den Nationalpark hinein führt , wechseln wir hier das Transportmittel und fahren per Boot weiter. Aufgrund des niedrigen Wasserspiegels (Ebbe) steigen wir direkt am Strand aus. Wir klettern aus den Booten heraus und werden sogleich von einer beeindruckenden Natur empfangen- insgesamt 7 von 9 Vegetationszonen sind hier im Park vertreten! Nach dem wir unsere Füße vom Sand befreit und etwas Mückenschutz aufgetragen haben, begeben wir uns auf einen ersten Entdeckungsspaziergang, denn bereits ringsherum um das Hauptgebäude des Parks sind oftmals viele der hier lebenden Tiere zu beobachten. Und wir haben Glück, eines der sehr selten zu sehenden Tiere erwartet uns schlafenderweise nach wenigen Schritten. Ein fliegender Lemur, dessen Name sehr irreführend ist, da er weder mit einem Lemur verwandt ist, noch Flugeigenschaften besitzt. In unmittelbarer Nähe beginnt dann ein weiteres Suchspiel, eine Lanzenotter ist im dichten Grün kaum zu erkennen. Langsam begeben wir uns weiter in Richtung Bootsanlegestelle und lauschen Nickis Erklärungen zu vielen Pflanzen die den Wegesrand säumen. Es ist erstaunlich wie viele Pflanzen als Apotheke oder Baumarkt genutzt werden können. So beeindruckt zum Beispiel die Nibong Palme, deren Holz gut für den Hausbau geeignet und das Palmenmark essbar ist, sowie die Blätter als Wasserbehälter dienen. Bei unserem Spaziergang durch die Mangroven, lernen wir in Bako 3 verschiedene Typen kennen. Leider können wir die hier lebenden Langnasenaffen, welche nur auf Borneo vorkommen, nicht entdecken. Aber dafür überrascht uns eines der vielen Bartschweine mit einem Spaziergang am Strand. Nach einem kleinen Snack am Mittag, geht es dann auf eine kleine Wanderung. Entlang des Delima Trails laufen wir zuerst einen Plankenweg entlang und biegen dann auf einen Waldweg ab. Nun geht es weiter über Stock und Stein bis hin zu den Mangroven. Hier pausieren wir etwas und ändern kurzerhand unseren Plan- einmal einsteigen bitte! Als kleine Überraschung haben wir unsere Boote bereits hierher bestellt und eine kleine extra Fahrt inkludiert. Bald heißt es Abschied nehmen vom wunderschönen Bako Nationalpark, sodass wir am Nachmittag in Kuching zurück sind. Wie versprochen, unternehmen wir noch den letzten Teil unserer Stadtführung- die alte Staatsmosche, die Indiastreet und die durch einen Schleichweg zu erreichende Gambierstreet, welche mit allerhand Gewürzen auf uns wartet, stehen auf dem Programm.

Flug nach Mulu – Lang und Deer Cave

Nach dem alle Koffer gepackt sind, geht es für uns heute weiter in die dschungelbedeckte Bergwelt Borneos. Mulu wartet mit seinen einzigartigen Höhlen auf uns. Mit einer Propellermaschine verlassen wir Kuching und landen gegen Mittag in unserer neuen Destination. Um keine Zeit zu verlieren, begeben wir uns direkt in den Park und essen hier eine Kleinigkeit zu Mittag. Dann machen wir uns fertig und unser Ausflug zur Lang und Deer Cave beginnt. Über einen Plankenweg begeben wir uns zu den beiden Höhlen und staunen schon gleich zu Beginn wieder über diese wunderschöne Natur- und Pflanzenwelt. Nicki und Kate halten beide die Augen und Ohren offen, sodass wir erneut neue kleine Tierchen und Pflanzen entdecken können. So zeigt sich zum Beispiel ein Laternenkäfer, welcher besonders durch seine auffällige „Nase" begeistert. Nach rund 4 Kilometern entspanntem Laufen, kommen wir bei den beiden Höhlen an und beginnen unmittelbar mit der Besichtigung. Zuerst geht es für uns in die Lang Cave, welche direkt nach ihrem Entdecker Lang Belarek benannt wurde. Sie ist nicht die größte, aber wohl mit einer der schönsten die der Gunung Mulu Nationalpark zu bieten hat. Viele in unterschiedlichsten Formen vorkommende Stalagmiten, Stalagtiten und Vorhänge erwarten uns hier. Im Anschluss geht es dann in die wohl beeindruckendste Höhle im Park, wenn nicht sogar weltweit- der Deer Cave, der längsten Höhlenpassage der Welt. Nach dem Verlassen der Höhle nehmen wir außerhalb Platz und warten auf ein Naturschauspiel der Extraklasse. Wenn alle Bedingungen passen, verlassen hier Millionen von Fledermäusen zur Dämmerung die Höhlen und schwärmen zur Futtersuche aus. Und nach etwas Geduld können wir tatsächlich die unterschiedlichsten Formationen am Himmel entdecken. Verschwitzt aber begeistert, begeben wir uns im Dunklen auf unseren Rückweg und kommen am Abend in unseren Resort an. Bei einem leckeren Abendessen lassen wir den Tag ausklingen.

Wind und Clearwater Cave entdecken!

Nach einem ausgedehnten Frühstück begeben wir uns heute erneut auf Höhlentour. Diesmal bewegen wir uns aber nicht nur zu Fuß, sondern auch mit einem traditionellen Langboot fort. Direkt vom Bootssteg des Hotels fahren wir auf dem Fluss entlang bis wir zu einer kleinen Siedlung kommen. Hier steigen wir aus und besuchen den hiesigen Markt, wo verschiedene Handwerksarbeiten zum Kauf angeboten werden. Die sonst als Nomaden lebenden Penan haben sich hier niedergelassen und leben nun von und mit dem Park, durch dessen Besucher sie unteranderem ihr Einkommen erzielen. So wird zum Beispiel das Blasrohrschießen demonstriert, wo sich der ein oder andere von uns auch selbst daran versucht. Im Anschluss geht es für uns weiter zur ersten Höhle des Tages - der Wind Cave. Nach einem kurzen Anstieg haben wir den Eingang der Höhle erreicht und begeben uns in deren Inneres. Besonders fasziniert natürlich die Königskammer, welche mit ihren verschiedenen Stalagtiten und Stalagmiten erneut wunderschöne Gebilde in unseren Köpfen entstehen lässt. Auf einem kleinen Plankenweg spazieren wir im Anschluss weiter zur Clear Water Cave, welche sich nur durch eine Vielzahl an Stufen besuchen lässt. Doch für all diejenigen, die diese Anstrengung nicht in Kauf nehmen möchten, bietet ein klarer natürlicher Pool Erfrischung und ein kleiner Rastplatz Erholung. Für alle anderen heißt es noch einmal schwitzen, und nach ca.200 Stufen bergauf können wir eines der längsten Höhlensysteme der Welt bewundern. Um allerdings die Höhle etwas entdecken zu können, muss man im Inneren erneut diverse Stufen in Kauf nehmen. Eine Treppe führt hinab in ein Labyrinth aus Passagen und Höhlen, welches vom gleichnamigen Clearwater-Fluss durchflossen wird. Als wir wieder bei unserem Picknick-Platz ankommen, hat Kate bereits den Tisch gedeckt und wir können direkt das von ihr selbst gekochte Essen probieren. Nach einer kleinen Pause geht es dann langsam wieder mit dem Boot zurück in Richtung Hotel, wo der ein oder andere die freie Zeit nutzt etwas am Pool zu entspannen oder im Park eine Wanderung durch die Baumwipfel zu unternehmen. Zum Abendessen sind wir dann alle wieder gemeinsam im Restaurant und lassen uns leckere Speisen schmecken. Auch der in Sarawak bekannte Kek Lapis (Schichtkuchen) wird heute als Geburtstagskuchen probiert.

Zwischenstopp in Miri und Flug nach Kota Kinabalu

Mit gepackten Koffern im Gepäck heißt es heute Abschied nehmen vom Gunung Mulu Nationalpark. Anders als ursprünglich geplant, fliegen wir heute nicht direkt nach Kota Kinabalu, sondern über Miri, der zweit größten Stadt in Sarawak. Da wir hier einen längeren Aufenthalt haben, nutzen wir die Zeit um auch diese Stadt etwas näher kennen zu lernen. 1910 wurde in Miri die erste Ölquelle Sarawaks entdeckt, was die anfangs unscheinbare Küstenstadt stark expandieren lies. Noch heute erinnert ein Denkmal auf dem Canada Hill, welches liebevoll Grand Old Lady genannt wird, an den ersten Bohrturm der Stadt. Kurz nach dem Mittagessen steht selbstverständlich auch ein Besuch dessen an, wo wir zugleich einen tollen Ausblick über die Stadt genießen können. Doch bevor es soweit ist, fahren wir erst einmal in das Zentrum der Stadt, wo wir auf dem Weg den größten taoistischen Tempel in ganz Südostasien besuchen. Der Lian Hua San Tempel beeindruckt vor allem durch sein gigantisches Eingangstor und seinen reichverzierten Bau. Da heute zugleich ein Feiertag ist und die Buddhisten den Geburtstag Buddhas feiern, besuchen wir die buddhistische Gemeinde der Stadt. Mit einem freundlichen Lächeln werden wir herzlich begrüßt und in Empfang genommen. Eine reichliche halbe Stunde verbringen wir hier, da die Atmosphäre so einmalig ist. Bevor wir dann erneut in den Flieger steigen, halten wir auch an einem einheimischen Obst- und Gemüsemarkt, bei dem wir mit offenen Ohren Nickis Erklärungen ein letztes Mal lauschen. Dann heißt es Abschied nehmen und auf nach Kota Kinabalu, der Hauptstadt des ebenso auf Borneo gelegenen Bundesstaates Sabah. Auf dem Flughafen werden wir von unserem neuen Reiseleiter Gordon in Empfang genommen. Schon auf dem Weg zum Hotel erfahren wir einige Informationen über die Stadt, welche wir dann am Abend gemeinsam in der Gruppe zu Fuß entdecken.

Kota Kinabalu Nationalpark

Nach einem leckeren Frühstück und dem wohl besten Kaffee der Reise unternehmen wir einen Tagesausflug in den Kinabalu Nationalpark, welcher im Jahr 2000 zur ersten World Heritage Site in Malaysia erklärt wurde. Leider ist es heute sehr bedeckt und in den höheren Regionen hängen die Wolken tief, sodass wir bei unserem ersten Stopp leider den 4095,2m hohen Mount Kinabalu nicht sehen, sondern nur erahnen können. Am späten Vormittag passieren wir dann den Eingang des Parks und besuchen noch vor unserer kleinen Wanderung den hiesigen botanischen Garten. Der Kinabalu Nationalpark ist dafür bekannt, dass er auf engstem Raum unterschiedliche Vegetationszonen mit einer einmaligen Artenvielfalt beheimatet. So wurden in diesem kleinen Garten viele Orchideen und andere seltene Pflanzen angesiedelt. Besonders beeindrucken die Kannenpflanzen, welche deutlich größer als die uns bereits bekannten sind. Im Anschluss begeben wir uns dann auf eine kleine Wanderung, welche uns erst etwas bergauf durch einen Nebelwald und dann wieder auf den Parkplatz zurückführt. Unterwegs erfahren wir durch Gordon allerhand über die einheimische Pflanzenwelt und auch unser Regenschutz kommt zum Einsatz. Auf der Hälfte der Strecke fängt es an zu regnen, sodass wir uns nun schneller zum Mittagessen begeben. Hier wartet ein leckeres Buffet auf uns und beim Essen auf der Terrasse wird uns noch einmal bewusst, wie angenehm die Temperaturen auf dieser Höhe doch sind. Bei unserer Rückkehr im Hotel regnet es leider noch immer, sodass wir uns für ein Abendessen auf der überdachten Dachterrasse des Hotels entscheiden. Neben leckeren Speisen können wir hier einen tollen Ausblick auf die Stadt genießen und den Abend gemeinsam ausklingen lassen.

Flug nach Penang

Der heutige Tag beginnt für uns ganz entspannt. Erst am Vormittag treffen wir uns mit gepackten Koffern in der Lobby des Hotels und treten unsere Weiterreise nach Westmalaysia an. Mit einem kurzen Fotostopp an der Staatsmoschee Kota Kinabalus werden wir zum Flughafen gebracht. Es heißt nun Abschied nehmen von der einmaligen Natur und Kultur Borneos, welche uns in der kurzen Zeit doch sehr begeistert und fasziniert hat. Unsere Reise führt uns nun in einen anderen Teil Malaysias. Mit einem kurzen Umsteigestopp in Kuala Lumpur fliegen wir gegen Mittag auf die Insel Penang, wo wir von unserem neuen Reiseleiter Eddie herzlich begrüßt werden. Am frühen Abend geht es für uns direkt ins Hotel, wo wir nach einer kurzen Erfrischungspause bereits unser Abendessen serviert bekommen. Im Anschluss unternehmen wir gemeinsam in der Gruppe einen kleinen Abendspaziergang. Vorbei an unzähligen Garküchen, halten wir an einem kleinen Wagen und kaufen ein kleines Päckchen mundgerechte Durian. Die auch unter dem Namen Stinkfrucht bekannte Frucht, hat zur Zeit Saison, und wer möchte sich die Chance entgehen lassen, diese unter den Einheimischen beliebte Frucht nicht einmal probiert zu haben?! Unsere Meinung: nunja, ein Hochgenuss ist es für uns Europäer nicht, aber Durian ist definitiv essbar und doch fast schmackhafter als Anfangs angenommen.

Georg Town und Fahrt in die Cameron Highlands

Nicht allzu spät beginnen wir diesen Tag mit dem Besuch von Georg Town, dem alten kolonialen Zentrum der Insel Penang. Zum Unesco Weltkulturerbe gehörend, beeindruckt diese historische Stadt vor allem durch Ihre religiöse Vielfalt und die Architektur der alten herrschaftlichen Paläste. Wir beginnen unsere Entdeckungstour vorerst mit dem Besuch zweier buddhistischer Tempel und starten anschließend zu Fuß am Chew Jetty, einer kleinen Clan-Siedlung in der Nähe des Hafens. Einfache Holzhäuser, welche auf Pfählen bis zu 100m ins Meer hinausgebaut und nur über einen Plankenweg zu erreichen sind. Von hier spazieren wir weiter- eine der vielen Gassen entlang. Auf dem Weg zum Clan Haus Khoo Kongsi, kommen wir an einigen sehr schönen Graffiti-Kunstwerken vorbei. Im Jahr 2012 sind diese beeindruckenden Bilder von dem litauischen Künstler Ernest Zacharevic während eines Festivals entstanden. Wir machen alle viele Fotos und nach Tagen im Dschungel Borneos, freut sich auch der ein oder andere über kleine Geschäfte zum Einkaufen. Nach der Besichtigung des alten Clan Hauses, werden wir von Rikscha Fahrern abgeholt und auf eine 30 minütige Fahrt durch Georg Town mitgenommen. Wir fahren entlang der Straße der Harmonie und können hierbei entdecken, wie nah viele der religiösen Stätten in unmittelbarer Nähe zu einander gebaut sind. Egal ob Hindu, Moslem oder Buddhist, alle leben friedlich neben- und miteinander. Am Fort Cornwallis wechseln wir dann wieder das Transportmittel und verlassen die Insel Penang langsam. Unser nächstes Ziel sind die Cameron Highlands, ein Hochplateau, welches vor allem für sein angenehmes Klima, seine grünen Teesträucher und märchenhafte Mooswälder bekannt ist. Wir checken am späten Nachmittag in unserem Hotel ein und genießen eine angenehm kühle Nacht.

Cameron Highlands

Mit herrlichem Sonnenschein und wunderbar angenehmen Temperaturen beginnen wir heute unseren Tag. Nach einem ausgedehnten Frühstück fahren wir zuerst mit unserem Bus und später mit einem alten Schulbus in das Teeanbaugebiet der Firma BOH - Best of Highlands. Über 4000 Hektar gehören zu der im Jahre 1929 gegründeten Plantage. Nach einem kleinen Spaziergang entlang der Teesträucher führt uns Eddie in die Fabrik, sodass wir auch einen Einblick über den Tee-Verarbeitungsprozess erhalten. Natürlich darf im Anschluss eine Tasse Tee nicht fehlen. Im angrenzenden Café nehmen wir uns daher die Zeit und genießen einen frischen schwarzen Tee. Dann geht es für uns weiter und der Besuch einer Schmetterlingsfarm steht auf dem Programm. Doch was wir hier erleben, steigt über unsere Vorstellung hinaus. Nicht nur Schmetterlinge sind hier zu Hause, sondern noch viele andere kleine Tiere und das in regelrechter Tuchfühlung mit uns. So krabbelt bei einem die Gottesanbeterin auf der Hand, wobei bei einem anderen das Stabinsekt auf der Brust sitzt. Natürlich darf der auf dem Kopf nieder gelassene Rajah Brook nicht außer Acht gelassen werden! Gegen Mittag spazieren wir dann noch über einen einheimischen Markt und lassen die Vergangenheit der Cameron Highlands in einer Art kleinem Museum an uns vorbei ziehen. Unser Mittagessen oder diesmal fast schon Kaffeetrinken, lassen wir uns in einem Lokal in Tanah Rata schmecken. Hier haben wir auf ca. 1500m im Anschluss etwas Freizeit, sodass jeder den kleinen Ort individuell entdecken kann. Wieder im Hotel, wartet in nicht allzu großer Ferne unser heutiges Abendessen auf uns. Steamboat- für fast alle eine neue Form asiatisch zu essen!

Fahrt nach Kuala Lumpur und Entdeckungen in der Hauptstadt

Heute Morgen heißt es erneut Koffer packen, denn unsere Reise führt uns weiter südlich, in die Hauptstadt Malaysias - Kuala Lumpur, oder wie von vielen Einheimischen auch kurz und knapp genannt: KL. Wir verlassen das angenehme Klima der Cameron Highlands und fahren diesmal auf der alten Straße entlang, sodass wir während der Fahrt ein schönes Panorama genießen können. Unterwegs halten wir zudem an einer kleinen Hütte, die das Leben der Ureinwohner Westmalaysias , welche auch als Orang Asli bezeichnet werden, darstellen soll und uns einen kleinen Einblick bietet. Ebenso haben wir einen kurzen Fotostopp am Lata Iskandar Wasserfall, dem größten in dieser Region. Zur Mittagszeit, und somit pünktlich für unsere Auffahrt auf die Petrona Twin Tower, kommen wir in der Hauptstadt an. Es ist nun deutlich wärmer und das Leben der Großstadt zieht uns in seinen Bann. Bei der Auffahrt auf die Twin Towers, welche mit 452m Höhe den größten Komplex der Stadt darstellen, haben wir einmal die Möglichkeit uns einen Überblick von der Skybridge und einmal von der Aussichtsplattform zu verschaffen. So erstreckt sich direkt zu unseren Füßen das moderne Zentrum der Stadt und in weiterer Ferne können wir die Nationalbibliothek und die staatliche Kunstgalerie durch das auffällig grün geschwungene Dach erkennen. Bei einer anschließenden Stadtrundfahrt lernen wir noch weitere Teile der Stadt kennen. So besuchen wir im Anschluss den alten Bahnhof, die Staatsmoschee und den Unabhängigkeitsplatz, von welchem sich uns natürlich ein tolles Foto bietet. Alte koloniale Gebäude im Vordergrund und moderne Hochhäuser inklusive der Petrona Twin Towers im Hintergrund. Nach einer Pause zum Frischmachen im Hotel, treffen wir uns am Abend alle zu einem gemeinsamen Abschiedsessen. Es geht in das nicht weit entfernt gelegene Restaurant Saloma, wo wir von einem köstlichen Buffet naschen und zugleich von einheimischen Tänzen unterhalten werden.

Batu Caves, Putrajaya und Heimreise

Am Vormittag heißt es für alle ein letztes Mal packen, denn unsere Heimreise steht kurz vor der Tür. Doch bevor es soweit ist, genießen wir den letzten Tag noch einmal in vollen Zügen. Zunächst zieht es uns nordöstlich von Kuala Lumpur in die Batu Cave, eine Höhle welche vor allem für Hinduisten eine große Rolle spielt. Die goldene Figur (Murugan) beeindruckt bereits aus der Ferne. Über die Mittagszeit kehren wir ins Stadtzentrum von Kuala Lumpur zurück und schlendern gemütlich über den Zentralmarkt und wenig später auch durch Chinatown. Nach einem letzten gemeinsamen Mittagessen verlassen wir die Stadt und begeben uns auf den Weg nach Putrajaya, dem heutigen Verwaltungszentrum von Kuala Lumpur. Der gesamte Bezirk wirkt futuristisch und sehr gepflegt. Einen längeren Stopp haben wir bei der Putra-Moschee. Nachdem wir erst der Annahme waren, diese nun nicht mehr von innen sehen zu können, war die Überraschung groß, als es doch für uns kurz möglich war. Alle Damen bekommen ein Gewand und wir werden freundlich von einem Sicherheitsmann durch einen kleinen Teil der Anlage geführt. Die Moschee selbst besitzt ein 116m hohes Minarett und ist im islamisch-persischen Stil errichtet wurden. Im Anschluss begeben wir uns nun direkt zum Flughafen, wo noch vor dem Abflug eine frische Dusche auf uns wartet. Auch nehmen wir Abschied von Eddie, aber schau ma mar, vielleicht sehen wir ihn mal daheeme? ;)
Lassen Sie es sich gut gehen, bis bald und selamat tinggal!
Ihre Maria

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Vielen Dank für die erlebnisreiche Reise.Alles hat wunderbar geklappt,
war gut organisiert und wir hatten auch vor Ort kompetente Reiseführer.
Besonderen Dank an Frau Michel.Sie ist auf all unsere Wünsche eingegangen
und war immer für uns da.

Probst,Heidrun
06.06.2016

Eine wunderschöne Reise mit hochinteressanten Eindrücken und beeindruckenden Erlebnissen, die nicht vergessen werden. Vielen Dank an Frau Michel und den 3 Reiseleitern vor Ort, die mit viel Freude und Wissen dieses herrliche Land mit den unterschiedlichsten Facetten erläuterten.

Proft, Anke
12.06.2016