Reisebericht: Silvester auf Malta – mit Hotel am Mittelmeer

29.12. – 02.01.2018, 5 Tage Silvesterreise mit Ausflügen Valletta – Mdina – Gozo – Die drei alten Städte – Fischerdorf Marsaxlokk


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Malta - eine Insel im Mittelmeer die viel Abwechslung zu bieten hat, und das bei milden Temperaturen! Obendrein ist Valletta Kulturhauptstadt 2018 und auch die Historie des Malteser-Ordens fasziniert.
Europa früher wie heute - die Insel, die belebt und auf der man einen gelungenen Start ins neue Jahr feiern kann!
Ein Reisebericht von
Eric Richter

29.12.17, Malta 1. Tag – Anreise

In den frühen Morgenstunden ging die Reise los. Für einige sogar am Vortag. Ob mit der Bahn oder dem Auto - am Vormittag kamen die meisten von uns in Frankfurt zusammen. Bevor wir uns aber richtig versammeln konnten, schickte uns der Airport quer durch den Terminal von Gate zu Gate.
Freudig und voller Urlaubsgefühle begeben wir uns in die Luft. Wir passieren die Alpen und fliegen über Italien, Genua ist zu sehen und auch die Insel Korsika - das Wetter scheint gut zu sein. Es geht immer Richtung Süden. Doch anfangs noch leichtere Turbulenzen, geraten wir in immer stärker werdende Luftschwankungen, die die Maschine ziemlich stark schüttelt. Sogar der Bordservice muss abgebrochen werden, da es nun selbst für die Flugbegleiterinnen zu gefährlich ist. Auch beim Landeanflug schlagen die Flügel stark nach oben und unten. Am Ende sind wir alle doch froh wieder am Boden zu sein.
Wir haben nun Zeit den Nachmittag zu genießen - später versammeln wir uns zu einer kurzen Lagebesprechung und genießen ein Glas Sekt.

30.12.17, Malta 2. Tag – Valetta, Hagar Qim

Nach einem ausgiebigen Frühstücks-Buffet mit Sonnenschein und Blick über die Bucht und Manoel Island begannen wir unsere Stadtrundfahrt. Mit Rita, unserer örtlichen Reiseleiterin, fuhren wir Richtung Valletta. Vor den Toren der Altstadt, an der Kirche St. Publius und dem alten Kornspeicher Pjazza San Publju, stiegen wir aus. Ein Foto an der Unabhängigkeitsstatue, die als Denkmal des 21.09.1964 steht, schlenderten wir am Tritonenbrunnen vorbei, der direkt vor den massiven Stadttoren steht. Beim Betreten von Valletta fällt gleich noch der Weihnachtsschmuck auf. Eine Straße mit vielen Lichtern und Bögen geschmückt. Auch eine kleine Attraktion: Der knapp sieben Meter hohe Weihnachtsbaum aus über 2.000 handgefertigten Glaskugeln. Wir umrundeten das Königliche Opernhaus, gingen bis zur katholischen Kirche St. Catherine von Italien und kamen zum St John's Square, wo wir die berühmte St. John's Co-Cathedral erblickten. Von außen wahrlich schlicht - doch beim Betreten des Gotteshauses macht man große Augen. Goldene Verzierungen und Ornamente soweit man gucken kann. Anstatt Seitenschiffen findet man in dieser Kirche zahlreiche Kapellen, die je einer Fraktion aus dem einstigen Malteser-Ordnen zugeordnet sind. So spiegelt auch das Emblem des Ordens, das Malteserkreuz, mit jedem Zacken eine Fraktion der Mittelalterlichen EU wieder. Auf dem Boden zahlreiche Intarsien-Marmor-Gräber, wo eines kunstvoller und bemerkenswerter ist als das andere. Ganz besonders faszinierend fand ich die Deckenbemalung. Ein meisterlicher Pinselstrich, wo die einzelnen Figuren tatsächlich aus dem Gemälde herauszuragen scheinen, hervorgerufen durch geniale Illusionen von Schatten und Lichtern, die teilweise aus dem eigentlichen Bilderrahmen ragen. Und wo wir gerade bei Malerei sind: eine berühmte Reliquie, die sich in der Kirche befindet, ist das Gemälde von Caravaggio - Die Enthauptung Johannes des Täufers von 1608. Nach dieser eindrucksvollen Malteser-Kathedrale wollten wir eigentlich den Großmeister Palast besichtigen, doch leider kam uns die Regierung zuvor und sperrte das Gebäude kurzfristig. Wir entschlossen uns spontan zu einer Café-Pause gegenüber der Nationalbibliothek von Malta und besuchten anschließend das archäologische Museum, wo uns Rita schon mal auf den Hagar Qim einstimmte. Artefakte, Kunst, Schmuck und Skulpturen aus dem Jahre 4.000 - 2.500 vor Christus konnten wir dort besichtigen. Dann ging es zum großen Hafen von Valletta. Über den Barrakka-Garten, wo wir eine herrliche Sicht über den Hafen und die drei alten Städte hatten - Vittoriosa, Senglea und Cospicua, kamen wir zur Waterfront Valletta. Gut eine Stunde ging die Hafenrundfahrt, in der wir so ziemlich jeden „Finger" der natürlichen Hafenanlage besuchten. Das war schon mal ein kleiner Vorgeschmack auf übermorgen, wo wir noch einmal Vittoriosa besuchten.
Nachdem wir wieder an der Waterfront Valletta anlegten, genossen wir ein wenig Freizeit und ein äußerst schmackhaftes Mittagessen in der wärmenden Sonne. Die Valletta Waterfront ist übrigens ein alter Lagerhaus-Komplex aus dem 18. Jahrhundert, ein Sandsteingebäude deren bunte Türen ein farbenfrohes Bild schaffen - jede Farbe hatte damals eine Bedeutung; beispielsweise Gelb für Getreide oder Rot für Fleisch.
Frisch gestärkt ging es weiter. Wir fuhren nun nach Hagar Qim, machten aber kurz davor einen Fotostopp an der blauen Grotte von Malta. Ein Blick von oben in die azur-blaue Meereshöhle, die sich weit unten am Meer befindet und knapp 90 m lang und 40 m hoch ist. Nun zu Hagar Qim, eine Tempelanlage der „Neolithen", die auch zu Bestimmung der Jahreszeiten diente, ähnlich wie bei Stonehenge in England, nur dass das Hagar Qim gut fünfhundert Jahre älter sein könnte. Zur Sonnenwende scheint das Licht durch ein kleines Loch im Tempel und beleuchtet einen bestimmten Punkt.
Noch nicht genug der Besichtigungen - die letzte Station: Mdina. Die von Mauern umgebene Stadt, was der Name übersetzt bedeutet, hat ihren Ursprung schon in der Bronzezeit. Die Phönizier bauten sie als Festung aus, hinzu kamen weitere Erweiterungen durch die Römer, Araber, Normannen und der Johanniter in den folgenden Epochen. Die schmalen, urigen Gassen begeistern uns. Es herrscht wirklich ein gemütliches Ambiente in den sehr schmalen Gassen der Ritter-Stadt. Die Dunkelheit bricht langsam über uns herein. Die Gassen sind mit alten Laternen, mit rot-gelbem Licht, beleuchtet. Der Mond scheint über uns, als wir die engen Gänge verlassen.

31.12.17, Malta 3. Tag – Gozo

Am Morgen, nach dem Frühstück, fuhren wir nach Mellieha. Im Norden der Insel Malta wollten wir mit der Fähre zur Schwesterinsel Gozo übersetzen. Nach kurzer Wartezeit und zügiger Überfahrt legten wir in Mgarr auf Gozo an und gingen an Land. Bei der Einfahrt in den Hafen kann man zahlreiche Kirchen auf der Insel entdecken. Es sind hier die einzigen großen Gebäude und überragen die kleinen Städtchen. Aus der Ferne ein schöner Anblick, der in diesem Fall wörtlich, überragenden Glaubenszentren. Mit dem Bus geht es weiter über die Insel. Unseren ersten Fotostopp legten wir in Xlendi ein und fuhren dann zum einstigen „blauen Fenster" nach Dwejra. Steile Klippen, herrlicher Sonnenschein, wilde Brandung und ein geniales Panorama offenbarte sich uns an dieser Stelle. In diesem Ort, an einer kleinen Bucht, dem Il-Qawra, boten sich ein paar bunte Bootshäuser als Motiv für ein Gruppenfoto. Bei der Fahrt über die Insel sahen wir immer wieder zahlreich Kirchen, wie zum Beispiel die Basilika Ta' Pinu, die eindrucksvoll, inmitten ein paar Feldern steht. In dem Örtchen Marsalfron machten wir unsere Mittagspause. Im Restaurant Il-Kartell konnten wir direkt an der Bucht speisen. Am Nachmittag besuchen wir noch das städtische Zentrum der Insel - Victoria. In Victoria stiegen wir an der Pjazza St. Wistin aus und spazierten durch die Gassen bis zur barocken St. George's Basilika aus dem 17. Jahrhundert. Von dort ging es einen steilen Berg hinauf zur Zitadelle von Gozo, in deren Inneren man die Mariä-Himmelfahrt-Kathedrale und den Bischofsplatz des Bistums Gozo findet. Zum einen ist die gesamte Zitadelle schön anzusehen, was auch daran liegt, dass das Bauwerk aus dem 13. Jahrhundert vor wenigen Jahren restauriert wurde, zum anderen hat man von dort oben aber auch einen guten Blick über ganz Victoria und Gozo.
Noch ein Fotostopp am Calypso Cave, und schon ging es wieder zurück ins Hotel Waterfront in Sliema. Nun konnten wir uns ein wenig frisch machen und ausruhen für den Abend. Denn ein exzellentes Dinner stand uns bevor. Mit musikalischer Unterhaltung und einem sehr vielfältigen Buffet konnten wir den letzten Abend in diesem Jahr genießen. Um kurz vor Mitternacht versammelten wir uns mit einem Glas Sekt auf einer Dachterrasse. Mit klarem Himmel und dem Sternendach über uns schauten wir auf Manoel Island und das Zentrum von Valletta dahinter. Das Feuerwerk war wie versprochen sehr klein und wirklich nichts Besonderes, dennoch konnten wir den Moment und das angenehme Hafenpanorama sehr genießen. - Frohes neues Jahr 2018!

01.01.18, Malta 4. Tag – Alte Städte & Marsaxlokk

Heute Morgen hatten wir Zeit, viel Zeit zum Ausspannen. Erst am Mittag wollten wir mit der Erkundung der drei alten Städte und des Fischerdorfes Marsaxlokk beginnen. So hatten wir genügend Zeit die warme Sonne am Hafen zu genießen und die Freizeit für einen entspannten Spaziergang an der Promenade zu nutzen.
Mit dem Bus ging es nach Vittoriosa, die Vorstadt der Festung St. Angelo. Am Meeresgrund vor der Festung soll sich auch die Geschichte der Stadt befinden: zahlreiche Galeeren, Kanonen und Knochen - Überreste vergangener kriegerischer Auseinandersetzungen. Von der St. Lawrence's Kirche aus erkundeten wir die schmalen Wege. Später fuhren wir in den Osten der Insel Malta, in das Fischerdorf Marsaxlokk. Kleinere Restaurants reihen sich hier an der Hafenpromenade. Hunderte bunte Fischerboote schipperten auf dem Wasser, doch gearbeitet hat heute keiner an diesem Feiertag. Nur die Restaurants hatten geöffnet und ein paar Händler die Souvenirs verkauften. Der ideale Zeitpunkt für eine Fischsuppe - denn nun war es doch schon wieder recht frisch geworden.
Ich finde ein sehr gelungener Start in das neue Jahr! - entschleunigt, sonnig, mit ein wenig Kultur und gutem Essen - schöner kann es doch fast nicht mehr sein, oder?

02.01.18, Malta 5. Tag – Heimflug

Nach und nach verlassen wir die Insel wieder. Am Mittag fliegen die meisten von uns nach Frankfurt zurück. Doch leider hat unser Rückflug eine Stunde Verspätung, da es am Frankfurter Flughafen Kommunikationsprobleme gab. Wir Dresdner verpassen unseren Anschlussflug nur knapp und so müssen wir warten. Glücklicherweise war eine Umbuchung nach Leipzig möglich und auch die Abholung mit einem Transfer von dort, sonst hätten wir wohl noch eine Nacht in Frankfurt verweilen müssen.
Vielen Dank an alle Reisegäste für die paar schönen Tage auf Malta! Allen noch mal ein gesundes und auch reisefreudiges Jahr 2018! Ich hoffe wir sehen uns bald auf der nächsten Reise!

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