Reisebericht: Silvester auf Malta – mit Hotel am Mittelmeer

29.12. – 02.01.2020, 5 Tage Silvesterreise mit Ausflügen Valletta – Mdina – Gozo – Die drei alten Städte – Fischerdorf Marsaxlokk


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Wir verbrachten den Jahreswechsel 2019/2020 auf der Mittelmeerinsel Malta. Ein facettenreicher Inselstaat mit mittelalterlicher Architektur, imposanten Festungsanlagen, Palästen und malerischen, kleinen Gassen.
Ein Reisebericht von
Juliane Schwarze

1. Tag, 29.12.2019: Anreise

Wir machten uns heute auf den Weg zur Mittelmeerinsel Malta. Unsere Reisegruppe besteht aus 28 Gästen, alle stammen aus verschiedenen Gegenden Deutschlands. Einige Gäste flogen bereits am Vormittag von München nach Malta und konnten schon einen ganzen Nachmittag auf der Mittelmeerinsel genießen. Der Großteil unserer Gruppe traf sich am Mittag direkt im Frankfurter Flughafen. Gemeinsam flogen wir dann nach Malta. Dort wurden wir von der deutschsprachigen Repräsentantin der örtlichen Agentur empfangen und fuhren zum Hotel. Nachdem alle Gäste ihre Zimmer bezogen hatten, stand eine kleine Begrüßungsveranstaltung auf dem Programm. Nun traf die komplette Gruppe aufeinander. Bei einem erfrischenden Begrüßungsgetränk erhielten die Gäste einige organisatorische Informationen zu unserem Aufenthalt auf Malta.
Nun war es auch schon Zeit zum Abendessen. Einige Gäste schlenderten etwas entlang der Straße unseres Hotels und aßen individuell zu Abend. Viele Gäste hatten sich aber auch für die Halbpension im Hotel entschieden. Dort erwartete uns ein wirklich vielfältiges Buffet.
Den Abend ließ man bei einem Spaziergang oder einem Barbesuch ausklingen.

2. Tag, 30.12.2019: Ganztagesausflug auf die Insel Gozo mit Ggantija Tempel, Victoria und Xlendi

Am heutigen Tag war frühes Aufstehen angesagt, denn wir hatten viel vor. Unser Ausflug auf die Nachbarinsel Maltas, Gozo, stand bevor.
Um 8.00 Uhr war Abfahrt vom Hotel zu dem im Norden der Insel gelegenen Hafen. Dabei fuhren wir vorbei an der Paulus Bucht, welche auch Salina Bucht genannt wird. Auf Malta ist die Entsalzung des Meerwassers sehr wichtig, um die Wasserversorgung aller Bewohner zu gewährleisten. Das ist allerdings recht aufwendig und natürlich wird auch jede Menge Energie dafür benötigt. Diese wird mit Flüssiggas gewonnen, welches wiederum aus Aserbaidschan stammt.
Auf Gozo angekommen, stiegen wir in einen anderen Bus und der Ausflug konnte beginnen. Gozo ist im Vergleich zu Malta nicht nur wesentlich kleiner, sondern auch grüner und vor allem ruhiger. Es leben nur etwa 30.000 Einwohner auf der Insel, wovon allein ca. 25 Prozent in der Hauptstadt leben. Man sagt, Gozo ist eine Mischung aus der sizilianischen und der maltesischen Kultur. Es wird davon ausgegangen, dass einmal Sizilianer auf Gozo gelebt haben. Aus nicht bekannten Gründen sind sie dann allerdings verschwunden. Dennoch ist beispielsweise das Töpferhandwerk der Sizilianer übernommen wurden. Einst gab es sogar einige Flüsse auf Gozo, doch durch viele Erdbeben verschwanden diese.
Unser erster Stopp waren die Megalianthentempel von Ggantija. Die Tempelanlage wurde bereits im vierten Jahrhundert vor Christus erbaut, erforscht wurde sie erstmalig im Jahr 1827. Die Anlage besteht aus einem Nord- und einem Südtempel. Wir besichtigen sowohl die Ausstellung im Inneren, als auch die Tempelruinen außen. Auf der Außenanlage sahen wir auch Affenbrotbäume, deren Ernste immer im Oktober erfolgt.
Weiter fuhren wir dann zur Calypso Cave, von wo wir einen wunderbaren Ausblick hatten. Gerade jetzt war es auch richtig schön sonnig, sodass das Mittelmeer türkis schimmerte.
In Xlendi, einem ehemaligen Fischerdorf, verbrachten wir unsere Mittagspause. In einem typischen Restaurant aß der Großteil der Gruppe und probierte verschiedene typisch maltesische Kleinigkeiten.
Anschließend machten wir einen kurzen Stopp bei dem Fontana Cottage. Dort konnten verschiedene Sorten maltesischen Likörs, wie Feigenlikör, Granatapfellikör oder Mandellikör, aber auch Tomatenpasten, Olivenpasten, Marmeladen und vieles mehr probiert und gekauft werden.
Der nächste Programmpunkt war dann Dwejra, wo wir die beeindruckenden Felsformationen bestaunen konnten. Ein kleiner See wird durch die hohen Klippen vom Mittelmeer getrennt. Aufgrund einer kleinen Öffnung wird trotzdem ständig Meerwasser ausgetauscht. Einige Gäste unternahmen von hier aus eine kurze, etwas schauklige Bootsfahrt.
Danach fuhren wir dann in die Hauptstadt der Insel, Victoria, auch bekannt unter dem arabischen Namen Rabat. Wir starteten bei der Augustiner Kirche und entdeckten dann viele kleine, wirklich schöne Gassen und die interessante Architektur. Die Stadt ist das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum der Insel. Der Höhepunkt unseres Besuches in Victoria war die Zitadelle. Diese wurde 1551 von den Türken vollständig zerstört, später aber von den Johannitern wieder aufgebaut. Von diesem Standort aus, konnten wir auch die Kathedrale Mariä Himmelfahrt wunderbar sehen.
In unmittelbarer Nähe befindet sich auch der Gerichtshof. Es bestand die Möglichkeit, auf dem Bastionsring der Zitadelle einen tollen Rundumblick zu genießen.
Nun war es auch schon wieder Zeit, zur Fähre zurück zu kehren und nach Malta zu fahren.
Wir hatten genau das richtige Zeitfenster abgepasst, denn plötzlich fing es an zu regnen.
Zurück auf Malta, fuhren wir mit unserem Bus zurück zum Hotel. Leider hatte dieser auf dem Weg eine kleine Panne, aber es wurde recht schnell Abhilfe geleistet und wir konnten mit einem Ersatzbus zum Hotel fahren. Dort erwartete einige Gäste wieder ein abwechslungsreiches Buffet, andere probierten verschiedene Lokalitäten nahe des Hotels aus.

3. Tag, 31.12.2019: Silvester – Ganztagesausflug Fischerdorf Marsaxlokk – Valletta – Mdina – Silvester–Abend

Unser erster Programmpunkt war heute der Fischerort Marsaxlokk. Wir hatten dort Zeit für einen Spaziergang entlang des Hafenbeckens mit seinen vielen Fischerbooten, oder um die Kirche zu besichtigen.
Im Anschluss fuhren wir weiter nach Valletta, in die Hauptstadt Maltas. Auf dem Weg erklärte uns unsere Reiseführerin, Maria, das Schulsystem Maltas. Es ist natürlich stark vom britischen System geprägt. So besteht für die Schüler bis zum 16. Lebensjahr die Pflicht, eine Schuluniform zu tragen.
Mit fünf Jahren müssen alle Kinder die Grundschule besuchen. Wie bei uns in Deutschland, gibt es auch auf Malta einen Bildungsplan. Dieser muss sowohl von den staatlichen, also auch von den privaten und kirchlichen Schulen eingehalten werden. Das ist auch wichtig zur Vorbereitung auf die Universität, denn es gibt nur staatliche Universitäten. Das erste Studium ist auch für jeden kostenlos, erst beim zweiten Studium fallen Kosten an.
In Valletta erwartete uns dann eine Stadtführung. Wir spazierten zunächst durch die Vorstadt Vallettas, Floriana. Wir sahen sogar noch einige Stände des dortigen Weihnachtsmarktes an. Unser erster Stopp war das Unabhängigkeitsdenkmal Maltas. Dieses erinnert an die Unabhängigkeit Maltas von Großbritannien im Jahr 1964.
In Valletta starteten wir auf der Straße der Republik, der Hauptstraße der Stadt. Von hier aus sahen wir das Parlament Maltas, welches mit Korallenkalk verkleidet ist und die Reste eines griechischen Theaters. Es wurde bereits zwei Mal zerstört, doch nach der zweiten Zerstörung im 2. Weltkrieg nicht wieder aufgebaut. Heute finden dort Freilichtaufführungen statt. Weiterhin sahen wir beispielsweise den ehemaligen Gerichtshof, heute ist er Sitz des Gesundheitsministeriums.
An den Upper Barracca Gardens genossen wir einen tollen Ausblick über den Grand Harbour und die drei alten Städte. Die heutige Parkanlage wurde Ende des 16. Jahrhunderts als Übungsplatz der italienischen Landsmannschaft erbaut. Täglich um 12.00 Uhr fallen noch immer die Kanonenschüsse. Als wir an der St. John's Co-Cathedral standen, hörten wir diese tatsächlich. Auch durch die berühmte St. John's Co-Cathedral führte uns Maria. Bekannt ist sie vor allem wegen des Gemäldes von Johannes des Täufers, welches von dem Italiener Caravaggio geschaffen wurde. Die prunkvolle Kathedrale beeindruckte vor allem durch unzählige Verzierungen mit Blattgold. Ausgestattet wurde sie von den Johannitern, 1798 wurde sie von Napoleon ausgeraubt. Leider konnten nicht alle der Gemälde und Skulpturen zurück erworben werden.
Im Anschluss stand zunächst die Mittagspause an, trotz recht kühler Temperaturen schien nun auch die Sonne. Danach besuchten wir die Multivisionsshow Malta Experience. Wie in einem großen Kinosaal erklärte man uns dort noch einmal die 7.000-jährige Geschichte der maltesischen Inseln.
Mdina, die ehemalige Hauptstadt Maltas war unser nächster Programmpunkt des heutigen Tages. Nach einer kleinen Stärkung mit den typisch maltesischen Pastizzi entdeckten wir während einer Stadtführung das noch immer mittelalterliche Flair der Stadt mit engen Gassen und Gebäuden aus gelblichem Kalkstein. Ebenso sahen wir zum Beispiel auch die Festung Mdinas, das Benediktiner-kloster und die St. Peterskirche.
Auf unserem Rückweg zum Hotel stoppten wir noch an der beeindruckenden Rotunde von Mosta, der drittgrößten Kuppelkirche Europas. Beim Bau derer inspirierte man sich am Pantheon in Rom.
Am Abend erwartete uns dann im Hotel die Silvesterfeier mit einem wirklich vielfältigen Gala-Buffet. Bei musikalischer Untermalung konnten wir von verschiedensten Vor-, Haupt- und Nachspeisen probieren. Die Knallbonbons, Luftballons und Tröten sorgten für eine lustige Abwechslung bis die Tanzfläche eröffnet wurde. Dort konnte zu Musik der 80er und 90er nach Belieben getanzt werden.
Um Mitternacht beobachteten wir das Feuerwerk von der Dachterrasse des Hotels bei einem Glas Sekt. Danach konnten wir der Abend noch im Restaurant des Hotels ausklingen lassen. Einige Gäste entschieden sich danach noch für einen Pub Besuch nahe des Hotels.

4. Tag, 01.01.2020: Neujahrstag – Halbtagesausflug Grand Harbour – Stadtführung Vittoriosa

Der heutige Vormittag stand zur freien Verfügung und konnte für einen Spaziergang bei bestem Wetter genutzt werden.
Am Nachmittag unternahmen wir eine Hafenrundfahrt bei blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein. Mit dem Boot starteten wir im Marsamxett Harbour und sahen von da aus beispiels-weise auf die Insel Manoel das ehemalige Lazarett Maltas, das bekannte Restaurant Black Pearl, das Fort St. Angelo und die Industriestadt Marsa. Die Überfahrt zum Grand Harbour war dann doch etwas schaukliger. Der Grand Harbour, wichtigster Hafen Maltas und sogar der größte Hafen im Mittelmeerraum. Von dort konnten wir zu den drei alten Städte Vittoriosa, Senglea und Cospicua sowie auf Valletta blicken. Zurück in Sliema fuhren wir mit dem Bus nach Vittoriosa. Die Stadt war nach Ankunft der Johanniter auf Malta von 1530 - 1571 deren Hauptsitz und überzeugt mit vielen historischen Bauwerken. Wir spazierten unter anderem vorbei an der Pfarrkirche, der französischen Herberge, dem Inquisitorenpalast, dem ersten Krankenhaus der Johanniter auf Malta und der prächtigen Kirche St. Lawrence. Nach ein wenig Zeit zur freien Verfügung machten wir uns wieder auf den Weg zurück zum Hotel. Nun war es auch schon Zeit, uns von unserer örtlichen Reiseleitung Maria und unserem Busfahrer Nino zu verabschieden.
Das Abendessen wurde wieder im Hotel oder einem Restaurant eingenommen.

5. Tag, 02.01.2020: Rückreise

Nach einem letzten, ausgiebigen Frühstück stand heute für fast alle die Rückreise bevor. Nur zwei Gäste genießen die Sonne auf Malta noch ein paar Tage länger.
Am Vormittag wurden wir gemeinsam zum Flughafen gefahren, wo wir unser Gepäck abgeben konnten und die Sicherheitskontrolle passierten.
Nun trennten sich unsere Wege schon erstmals, denn einige Gäste nahmen die Maschine nach München und einige flogen mit mir nach Frankfurt. In Frankfurt angekommen, teilte sich die Gruppe nun endgültig für die weitere Heimreise in die verschiedensten Gegenden Deutschlands.
Ich wünschen Ihnen noch einmal alles Gute für das neue Jahr, bleiben Sie reisefreudig!
Ihre Jule :)

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Liebe Jule :-) Vielen Dank für den ausführlichen Reisebericht und die schönen Bilder. Es war eine wirklich gelungene Silvester Reise mit einer richtig tollen Gruppe.
Liebe Grüße aus Thüringen.

Peggy G.
04.01.2020