Reisebericht: Rundreise Marokko – Karawane unter dem Halbmond

26.03. – 06.04.2013, 12 Tage Rundreise Nordafrika: Marrakesch – Casablanca – Rabat – Meknes – Fes – Atlasgebirge – Sahara – Erfoud – Dades–Schlucht – Ouarzazate – Essaouira


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Marokko, ein Land der Kontraste - abwechslungsreiche Kultur und Landschaften. Sonne, Strand und Meer und dazu ein Hauch Orient - wie in 1.000 und einer Nacht.
Ein Reisebericht von
Rica Schubert
Rica Schubert

1. Tag: Dienstag, 26.03.2013 Flug nach Casablanca


Für Viele von uns begann dieser Morgen mit zeitigem Wecken und Haustür-Transfer. Nachdem wir uns alle am Informationsschalter des Tegler Flughafens getroffen und ein köstliches Frühstück bei Leysieffer genossen hatten, checkten wir geschlossen ein. Gespannt warteten wir, welches Gate uns zugeteilt wurde. Nach der erfolgreich abgeschlossenen Gepäckabgabe und Sicherheitskontrolle konnten wir ohne große Wartezeit in den Flieger nach Paris einsteigen. Pünktlich landeten wir auf dem Flughafen Charles de Gaulles. Wir verbrachten die Wartezeit individuell beim Zeitung lesen und kleinen Einkäufen. Weiter ging es nach Casablanca. Wir bekamen ein leckeres „Dinner" (Vielen hat die kleine leckere Schokolade am besten geschmeckt ) serviert und im Nu war die Flugzeit von ca. 3 Stunden verflogen.
Mit 10 Minuten Verspätung landeten wir bei leichter Bewölkung auf dem Flughafen Mohammed des V. in Casablanca. Mohammed, unser Reiseleiter, begrüßte die Gruppe. Nach kurzem Aufenthalt im Bus, aufgrund eines fehlenden Koffers, fuhren wir zu unserem Hotel. Wir checkten problemlos im Hotel ein und genossen ein köstliches 3-Gänge-Menü, bevor wir geschafft vom langen Tag in unsere Betten fielen und schon von morgen träumten.

2. Tag: Mittwoch, 27.03.2013 Casablanca – Rabat


Gestärkt nach marokkanischen Pfannkuchen und Kaffee oder Tee besuchten wir bei schönstem Wetter die mächtige Moschee Hassan II - die zweitgrößte Moschee und das höchstes Gotteshaus der Welt. Wir sind alle von den wunderschönen, kunstvollen Dekorationen begeistert. Mohammed führte uns auch in den unteren Teil der Moschee und zeigt uns wahrhaftig mit seinem Schwager, wie in einem Hammam gearbeitet wird.
Nach einer einstündigen Fahrt, in der uns Mohammed u. a. über die königliche Familie von damals und heute berichtet, erreichen wir Rabat (arab. Er Ribat = Festung) - die größte Stadt Marokkos in der Bucht der Atlantikküste. Rabat ist Universitätssitz und Marokkos Wirtschaftszentrum. Wir konnten den Regierungssitz in Rabat ansehen und die vielen Wachen (Polizei, Armee und Bedienstete) beobachten. Des Weiteren besuchten wir das Ruinenensemble der Chellah. Wir bestaunten die Oase mit ihren Storchennestern. Störche so nah und soweit unser Auge reichte. Am Abend schauten wir uns noch das Mausoleum Mohammed V. an, eines der schönsten Bauwerke islamischer Architektur.

3. Tag: Donnerstag, 28.03.2013 Meknès – Volubilis – Fès


Nach einem reichhaltigen Frühstück machten wir uns auf den Weg nach Meknès - dem „Versailles von Marokko". Wir fuhren zum Bab el Mansour - dem mächtigsten und bedeutendsten Tor von Meknès, ein Prunktor aus dem 17. Jahrhundert. Es folgte der Besuch des Getreidespeichers „Heri es Souan", der mit seinen mächtigen dicken Wänden beeindruckte. Als nächstes bewunderten wir das Moschee-Mausoleum von Moulay Ismail, wo Mohammed uns vorführte, wie nach Mekka gebetet wird. Anschließend bummelten wir über den Souk von Meknès und ließen uns die ein oder andere Praline oder Olive schmecken
Nach der Fahrt durch grüne und gelbe Felder und einer atemberaubenden Landschaft mit Olivenhängen erreichten wir Volubilis - eine Ausgrabungsstätte aus dem römischen Reich.
Sie ist berühmt wegen der herrlichen Mosaikfußböden, die seit 1997 UNESCO-Weltkulturerbe sind.
Gegen 18 Uhr kamen wir in der ältesten der vier Königsstädte, Fès, an. Am Abend erwartete uns ein reichhaltiges Buffet.

4. Tag: Karfreitag, 29.03.2013 Fès – die älteste Königsstadt


Nach einem ausgiebigen Frühstück und bei schönstem Wetter starteten wir zu unserem kulturellen Höhepunkt der Reise. Wir besuchten die Stadt Fès.
Diese Stadt gehört seit 1976 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Sie ist durch Handwerk und Handel eine blühende und pulsierende Stadt. Zunächst sahen wir Fès von oben. Danach besuchten wir den Königspalast mit seinen sieben Zederntoren. Wir spazierten durch die drei verschiedenen Stadtviertel (Fès el Bali, Fès el Jdid und Ville Nouvelle) und erhielten dabei einen Eindruck, wie die Einwohner in Fès arbeiten und leben. Wir sahen die Moschee Kararouine, wo das Mittagsgebet bereits begonnen hatte. Gestärkt nach dem Mittag liefen wir zur ältesten Gerberei der Welt im Gerberviertel Chouara. Dort konnten wir uns das Handwerk anschauen und auch Lederwaren kaufen. Vielen Damen hat auch der Besuch in einer Weberei gefallen - wir haben jetzt fast alle ein neues Tuch oder ein Geschenk für unsere Lieben .
Zum Abschluss besuchten wir, etwas außerhalb gelegen, die Meriniden-Gräber. Hier hatten wir nochmals einen traumhaften Blick über die Stadt und konnten die Festung von heute Morgen sehen.
Der späte Nachmittag stand zur freien Verfügung. Einige tranken Kaffee, kaufen Postkarten oder genossen die Sonne am Pool des Hotels.

5. Tag: Samstag, 30.03.2013 Ifrane – Erfoud – Marokkos abwechslungsreiche Seite


Heute fuhren wir bereits 7:30 Uhr ab. Dem kalten Fès am Morgen wollten wir entkommen und fuhren durch Zedernwälder Richtung Ifrane, dem höchsten Ort Marokkos oder auch der „Schweiz von Marokko" genannt. Ein sehr schöner Ort, der aufgrund seiner Gebäude an die Schweiz erinnert. Nach einem kurzen Stopp ging es über die Sais-Ebene weiter bis zum Atlasgebirge. Wir erreichten den Col du Zad-Pass in 2.178 Metern Höhe. Danach konnten wir das Hochplateau bewundern - riesige Berge mit Schnee bedeckt. Wir fuhren weiter durch das Ziz Tal und bewunderten eine traumhafte Oase mitten in der Wüste.
Am Abend nahmen alle am fakultativen Ausflug in die Wüste teil - die Fahrt mit einem Landrover zur Oase Merzouga. Wir besuchten eine Nomadenfamilie, wo Mohammed uns erklärte wie diese Leben und was sie dafür an Mitteln zur Verfügung haben.
Wir sahen von dort aus bereits die bis zu 100 Meter hohen Sanddünen. Einige nutzten die Dromedare, Andere liefen. Wir sahen bei einem oder mehreren  Bechern Rotwein die Sonne untergehen. Ein traumhafter Anblick, man kann nur schwärmen. Zurück im Hotel in Erfoud genossen wir unser Abendessen. Alle gingen zeitig ins Bett - der Tag begann zeitig und die Wüste strengte uns alle an. Ein weiterer unvergesslicher Tag unserer Reise.

6. Tag: Ostersonntag, 31.03.2013 Erfoud – Tinghir – Straße der 1.000 Kasbahs


Am Morgen besuchten wir die Fossilienwerkstatt „Macro Fosslies Kasbah" gegenüber unserem Hotel. Viele kauften gleich ein paar Andenken.
Herr Wiedemann trug auf der Fahrt folgendes Ostergedicht vor:
Der Osterhase,
denkt nur ich habe gestern Abend den Osterhasen gesehen,
er kam aus dem Restaurant Belere in Erfoud und konnte kaum stehen,
er schwankte hin, er schwankte her, und manchmal auch bedrohlich quer,
doch plötzlich schaukelte er rüber zu mir, ich roch es,
er duftete nach dem guten, bekömmlichen, dem Kranken stärkenden, dem Eberhardt-Reiseteilnehmer dünenhoch-stampfenden erfrischenden Casablanca Premium Lager Bier.
Auf Geschenke braucht ihr gar nicht erst hoffen...
denn er hatte das komplette Geld versoffen.
Gerade eben beim Auschecken hab' ich ihn wieder getroffen...
Und was war... was soll ich sagen, der Kerl war schon wieder besoffen.
Frohe Ostern!
Auf dem Weg nach Tinghir durch die Steinwüste konnten wir uns die Bewässerungsanlagen aus dem 13. Jahrhundert anschauen. Bei einer Teezeremonie kam der Osterhase von Eberhardt und brachte ein paar leckere Pralinen. Während der Fahrt zur Todra-Schlucht erzählte Mohammed uns alles über Dromedare. Das Todra-Tal ist 46 km lang und 2 km breit. Dort genossen wir auf einer Dachterrasse unser Mittag. Zum Abschluss des Tages besuchten wir eine „Oase" - die Palmerie. Dort konnten wir auf das Tal hinab sehen und diese grüne Oase genießen. Ein paar Datteln versüßten uns diesen Nachmittag. Nach der Besichtigung fuhren wir auf der „Straße der 1.000 Kasbahs" nach Boumalne-du-Dadès. Dort wurden wir am Hotel mit Tanz und Gesang begrüßt. Bei einem reichhaltigen Buffet ließen wir den Tag Revue passieren. Einige ließen den Abend bei einem Glas Wein oder einem Cocktail in der gemütlichen Bar ausklingen.

7. Tag: Ostermontag, 01.04.2013 Dades–Schlucht – Ouarzazate


Wir begannen den heutigen Tag bei Sonnenschein (im Schatten waren am Morgen bereits 25 °C) und fuhren in das Dadestal. Wir konnten dabei den Gegensatz von kahlen, vegetationslosen Felshängen sehen, sowie sattes Grün in den Gärten. Wir besuchten die Kasbah Ait-Youl, wo uns Mohammed viel über das Leben dort erklärte. Es folgte ein Fotostopp auf einer Panoramaterrasse - einige genossen einen Kaffee oder Minztee.
Im Tal der Rosen konnten wir wieder das satte Grün sehen. Bei einem späteren Stopp kauften einige Gäste Rosenwasser, nachdem Mohammed uns dies testen ließ
Nachdem wir auf 3 Jeeps umgestiegen waren, die uns die Serpentinen hoch brachten, konnten wir einen tollen Blick auf die Dades-Schlucht werfen. Unglaublich, wie sich diese Formationen gebildet haben.
Vorbei an der Oase Skoura erreichten wir nach einigen Sandstürmen, die wir beobachten konnten, das „Hollywood der Wüste" - Ouarzazate.
Die Freizeit nutzen einige zum Bummeln über die Hotelanlage, Andere genossen einen Kaffee. Bei einem reichhaltigen Buffet klang unser Tag aus.

8. Tag: Dienstag, 02.04.2013 Ouarzazate – Marrakesch


Wir starteten am Morgen Richtung Marrakesch. Zunächst stoppten wir für Fotos bei den Filmstudios in Ouarzazate.
Nach einer ca. einstündigen Fahrt erreichten wir die Lehmstadt „Ait Ben Haddou", ein weiteres UNESCO-Weltkulturerbe. Eine Burg aus Lehm, wie in einem Bilderbuch. Die Burg war schon mehrmals eine Filmkulisse u. a. für den Film „Die Päpstin". In der Burg genossen wir eine Teestunde mit Mohammed.
Wir fuhren durch das Atlasgebirge und durchstreiften Wacholderwälder. Am Nachmittag erreichten wir den 2.260 Meter hohen Pass Tizi'n Tichka, auch „Weißer Pass" genannt.
Am späten Nachmittag kamen wir in Marrakesch an. Dort erwartete uns eine schöne Überraschung - der „Jardin Majorelle", ein Garten der Sinne mit vielen tropischen Pflanzen. Alle genossen die Ruhe. Nach einem einstündigen Aufenthalt in der Oase, erreichten wir nach einer kurzen Fahrt durch Marrakesch unser Hotel für die nächsten 2 Tage. Das Abendbuffet wurde uns durch Gitarrenklänge und eine Bauchtänzerin versüßt.

9. Tag: Mittwoch, 03.04.2013 Marrakesch – die "Perle des Südens"


Wir starteten unsere Stadtführung bei der Koutoubia-Moschee, dem Wahrzeichen von Marrakesch. Als nächstes besichtigten wir die Saaditengräber - mit zwei Mausoleen und dem Saal der zwölf Säulen.
Im Dar Si Said-Museum konnten wir schöne Exponate aus Holz und Metall sehen.
Nach dem Mittagessen im Hotel besuchten wir bei einem Stadtrundgang mit Mohammed den Platz der Gaukler und die Gässchen rund um den Platz mit ihren Gewerken. Beeindruckt sind wir von den kleinen Ständen, wo verkauft und gleichzeitig produziert wird. In einer staatlichen Apotheke erfuhren wir viel über Gewürze.
Am Abend besuchten wir den Platz nochmal und sahen uns die Garküchen an. Der Platz ist voller Menschen, die zu Abend essen - kaum wiederzuerkennen im Vergleich zum Nachmittag. Ein riesiges Freiluft-Restaurant, für jeden Geschmack etwas dabei.
Wir durchliefen einige Gassen und erreichten unser Restaurant „Ksar El Hamra". Bei Musik und Bauchtanz ließen wir uns das 5-Gänge-Menü schmecken. Mohammed verwöhnte uns dabei mit arabischem Gesang.

10. Tag: Donnerstag, 04.04.2013 Essaouira


Heute fuhren wir auf der Prachtstraße von Marrakesch (Straße Mohammed VI.) Richtung Essaouira. Wir sahen Arganbäume und bekamen gezeigt, wie deren Früchte und zu welchen Produkten verarbeitet werden. Es dauerte nicht mehr lang und wir konnten den Ozean sehen.
Bald erreichten wir unser Hotel, welches direkt am Strand von Essaouira lag - dem wohl schönsten Ort an Marokkos Atlantikküste. Nach einer kurzen Erfrischung in unseren Zimmern bekamen wir von Mohammed eine Stadtführung in Essaouira. Wir sahen die berühmte Stadtmauer, die Kanonen und die kleinen malerischen Gässchen. Auch einigen Handwerkern durften wir wiederum über die Schultern schauen.
Wir genossen eine Stunde Freizeit mit Bummeln oder einem Kaffee in der Stadt. Nach der Rückkunft im Hotel konnten wir noch einen Strandspaziergang unternehmen bevor wir den Abend beim gemeinsamen Abendessen ausklingen ließen.

11. Tag: Freitag, 05.04.2013 Essaouria – Casablanca


Heute reisten wir über Safi und Oualidia, wo wir unser Mittag aßen, nach Casablanca. In Oualidia konnten wir Lagunen sehen, wo Austern gezüchtet werden. In El Jadida besuchten wir die Zisterne der ehemals portugiesisches Festung El Jadida. Sie diente früher als Waffenlager, jetzt ist Sie eine Wasserzisterne.
Unser 3-Gänge-Abendessen genossen wir bei einem Glas Wein im Restaurant "À Ma Bretagne" in Casablanca am Meer.
Dort trug ich zum Abschluss mein selbstgedichtetes Gedicht zur Reise vor:
Richtig Reisen in die ganze Welt -
Mohammed hat uns erzählt,
wie man sich in der Wüste verhält.
Ob Berber, Dromedare, Datteln oder Palmen,
alles konnte er uns erklären.
Auch ein Koffer konnte uns die Laune nicht verderben,
wir konnten die „Geschichte" endlich in Ouarzazate klären.
Der Osterhase war in der Wüste dabei,
er brachte uns ein paar Pralinen vorbei.
Marrakesch, wie 1.000 und eine Nacht,
hat uns alle ins Schwärmen gebracht.
Lieber Mohammed,
wir danken dir und wünschen dir und deiner Familie alles Gute!
Bis bald - In Salah!

12. Tag: Samstag, 06.04.2013 Rückflug nach Deutschland


Heute wurden wir gegen 5 Uhr von Mohammed persönlich geweckt. Nachdem wir uns gestärkt hatten, starteten wir zum Flughafen von Casablanca. Pünktlich hob unser Flugzeug Richtung Paris ab. Unser kurzer Aufenthalt in Paris reichte zeitlich genau, so dass wir unseren Anschlussflieger kurz vorm Einstieg erreichten. In Berlin nahmen wir unser Gepäck entgegen und wir verabschiedeten uns.
Eine ereignisreiche Reise ist leider zu Ende.
Wir haben viele neue Eindrücke gewonnen, 8 UNESCO-Weltkulturerbe bestaunt, eine neue Kultur kennengelernt und die unterschiedlichsten Landschaftsarten gesehen.
Insgesamt haben wir 2.500 km mit dem Bus zurückgelegt.
Ich möchte mich bei Ihnen, liebe Gäste, bedanken.
Auch Sie haben die Reise für mich zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht.
Ich wünsche Ihnen alles Gute, vor allem Gesundheit und freue mich Sie bald wieder auf einer Reise zu begrüßen - In Salah!
Bis dahin,
Ihre Rica

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Kommentare zum Reisebericht

Vielen Dank dem Reisebüro und Frau Schubert, es war wieder eine sehr schöne Reise, top organisiert mit umfassenden Informationen über Marokko und deren Menschen, deren Kultur und Lebensweisen. Es konnten viele Vorurteile über den Islam abgebaut werden, Dank unseres guten marokkanischen Reiseleiters Mohammed- viele Grüße.

Fam. Kellner
06.05.2013